seit ein paar Tagen arbeite ich mich wieder in das Thema dieses Forums ein. Nun habe ich den Zealot S32 PRO Bluetoothlautsprecher gekauft und vermessen. Messequipment ist die Onboardkarte meines PCs, das Kalbrierte Mikrofon von HSB und der Lautsprecher bekommt sein Signal über Klinke.
Der Lautsprecher war dabei auf einer Höhe von ca. 74cm und das Mikrofon 88cm entfernt.
Was mich verirrt ist der starke Einbruch bei 6-8 KHZ im Nahfeld, dieser ist allerdings auf 88cm nicht mehr vorhanden.
Ich hätte das genau andersrum erwartet, wegen der Reflektion am Boden.
Habt ihr eine Erklärung dafür ?
Und meine zweite Frage ist, ob ich ohne externen Mikrofonvorverstärker eine korrekte Impulsmessung machen kann ?
Ich habe mir den Speaker mal angeschaut. Kommt man da überhaupt an die Chassis ran? Also bist du sicher, dass du mit dem Mikro im akustischen Zentrum der/des Chassis gelandet bist?
Ich habe mir den Speaker mal angeschaut. Kommt man da überhaupt an die Chassis ran? Also bist du sicher, dass du mit dem Mikro im akustischen Zentrum der/des Chassis gelandet bist?
Ich habe das akustische Zentrum erwischt, auch wenn das Chassis hinter dem Plastikschutzkäfig schwierig zu sehen ist.
Update:
Ich habe eben nochmal gemessen und bis minimale Abweichungen das Gleiche gemessen.
Was mich verirrt ist der starke Einbruch bei 6-8 KHZ im Nahfeld, dieser ist allerdings auf 88cm nicht mehr vorhanden.
ich zitiere mal aus dem Arta-Handbuch:
Bezüglich Nahfeldmessungen müssen zwei Dinge beachtet werden. Zum Einen, dass das Mikrofon
nicht übersteuert wird und zum Anderen, dass der Gültigkeitsbereich von Nahfeldmessungen zu
höheren Frequenzen begrenzt ist.
wieso ist das so ? Ich denke mal diese Limitierung greift auch REW ?
wholefish
7khz hat eine Wellenlänge von 4,9cm. Ich gehe trotzdem davon aus, dass du irgend wo Reflektionen oder Interferenzen hast, die da mit rein spielen.
Kann man die Abdeckung abnehmen?
Btw: Der Lautsprecher scheint mit 20 Euro sehr günstig zu sein... Was hast du denn vor damit?
Die Abdeckung ist nicht zerstörungsfrei abnehmbar.
4,9 cm entspricht grob der Innnentiefe des Lautsprechers, an einigen Stellen ist die Innentiefe wegen des Verstärkerfachs minimal kleiner und an anderen minimal größer.
Der Lautsprecher hat mit Rabatt tatsächlich nur 10Euro gekostet, ich wollte einfach mal wieder ein bisschen Messen( üben weil mein geplanter Verstärker in der Post verloren gegangen ist), und schauen ob mich ein kleiner Lautsprecher als Ersatz für Fernsehlautsprecher zufriedenstellt.
Keine Sorge, demnächst kommt mal wieder was selbstgebaut. Denn ich habe ein paar Alto II Chassis, FX13 und diverse andere Chassis gekauft.
Mittlerweile hab ich wohl ne Allergie auf diese Fertigdinger entwickelt
...
wieso ist das so ? Ich denke mal diese Limitierung greift auch REW ?
Hallo Hesinde2006,
warum das so ist: stell Dir die Membran aus lauter kleinen Einzelstrahlern zusammengesetzt vor. Bei der Nahfeldmessung wenige mm vor der Dustcap bist Du mit dem Mikro an der Dustcap wesentlich näher dran und der Schall vom Rand trifft um eben den Membranradius verzögert ein. Das bedeutet einen Phasenunterschied zwischen Mitte und Rand und führt letztlich zur Auslöschung.
Gehst Du mit dem Mikro wesentlich weiter als der Membranradius weg, wird der Laufzeitunterschied zwischen Mitte und Rand sehr klein und damit der Phasenunterschied und damit die Auslöschung.
Daraus resultiert eben die Abhängigkeit für die Entfernungsabhängigkeit der akkustischen Frequenzgangmessung vom Membrandurchmesser oder anders ausgedrückt: je größer der Membrandurchmesser, umso tiefer liegt die höchste Frequenz für die die Messung gültig ist.
Und ja, das gilt ebenso für REW bzw. ist unabhängig von der eingesetzten Messsoftware.
Im Ernst.... Du solltest die Umgebung möglichst frei halten und dann kommen die ersten Reflektionen von der Decke und dem Fußboden. Bei 2,4m Raumhöhe sollte dein Lautsprecher auf 1,2m Höhe. Deswegen kommt man mit 1 Meter Abstand Lautsprecher/Mikro in der Regel gut hin. Irgendwelche Effekte wie oben beschrieben oder im Bereich der Trennfrequenz fallen da nicht mehr groß ins Gewicht und Reflektion kann man Rausfenstern.
Nun könnte man aus reinem Interesse mal fragen, ab welcher Messentfernung für einen bestimmten Membranradius der Einfluss aus dem Membranradius vernachlässigbar wird:
Dazu kann man ins Arta-HB schauen, ich bilde mir ein, dass man da Infos findet.
Wenn man Interesse hat kann ma sich unabhängig was überlegen:
r - Membrandurchmesser
d - Messabstand
f - obere Frequenz, bis zu der die Messung gültig sein soll
Mit Anwendung des bekannten Pythagoras:
c = sqrt(r²+d²)
gilt für die Entfernungsdifferenz
dl=c-d=sqrt(r²+d²)-d
Für die Laufzeitdifferenz gilt:
dt=dl/344 [m / m/s]
gilt für die absolute Phase [rad]:
P=2pi*f*dt
Als komplexe Größe:
Z=cos(P)+i*sin(P)
wird die Phasendifferenz zu
dP=atan(sin(P)/cos(P)
I.Allg. sagt man, dass der Phasenunterschied < 22.5° sein soll (Amplitudenfehler wird dann 0,15 dB)
Einsetzen und umformen kann jeder selbst...
Nun könnte man aus reinem Interesse mal fragen, ab welcher Messentfernung für einen bestimmten Membranradius der Einfluss aus dem Membranradius vernachlässigbar wird:
Dazu kann man ins Arta-HB schauen, ich bilde mir ein, dass man da Infos findet.
Wenn man Interesse hat kann ma sich unabhängig was überlegen:
r - Membrandurchmesser
d - Messabstand
f - obere Frequenz, bis zu der die Messung gültig sein soll
Mit Anwendung des bekannten Pythagoras:
c = sqrt(r²+d²)
gilt für die Entfernungsdifferenz
dl=c-d=sqrt(r²+d²)-d
Für die Laufzeitdifferenz gilt:
dt=dl/344 [m / m/s]
gilt für die absolute Phase [rad]:
P=2pi*f*dt
Als komplexe Größe:
Z=cos(P)+i*sin(P)
wird die Phasendifferenz zu
dP=atan(sin(P)/cos(P)
I.Allg. sagt man, dass der Phasenunterschied < 22.5° sein soll (Amplitudenfehler wird dann 0,15 dB)
Einsetzen und umformen kann jeder selbst...