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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,
wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.
Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!
Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.
Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.
Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.
Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.
Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH
Rainer Feile
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Chef Benutzer
Zitat von Koaxfan
a) Das klingt fast so als müsste man es in VituixCAD nur aktivieren, ich bin zu blind, gibts da ne magische Checkbox die ich übersehen habe oder wie hast Du das reingebracht?
Man aktiviert es im Kontext-Menü, das aufploppt, wenn man auf dem SPL-Diagramm rechtsklickt:
Zitat von Koaxfan
b) Im Diffraction-Tool die Schallwand bauen, soweit so klar. Und dann? Die vorherige Kurve mit dieser mergen?
Mal vorausgesetzt, dass ich die Frage richtig verstanden habe: Ich glaube nicht, dass er das gemacht hat, es diente wohl "nur" dem Erkenntnisgewinn. Vielmehr wird er den Treiber zur Weichenentwicklung wohl im Gehäuse eingebaut vermessen.
Für das Verrechnen des Ergebnisses einer Diffraction-Tool-Simulation mit einem Frequenzgang fallen mir eigentlich nur zwei Szenarien ein:
- Nahfeldmessungen für den Bassbereich, die mit einer Fernfeldmessung gemerged werden sollen: die Nahfeldmessungen enthalten im Gegensatz zur Fernfeldmessung die Einflüsse der Schallwandgeometrie naturgemäß nicht. Darum bezieht man vor dem Mergen das Ergebnis der Schallwandsimulation in die Nahfeldmessungen ein (im Merger-Tool die Checkbox "Diffraction response", wo man selbige auch laden kann).
- Es soll anhand von FG-Diagrammen, die aus Treiberherstellerdatenblättern gescannt worden sind, entwickelt werden (was ich nicht empfehlen kann, allenfalls als Machbarkeitsstudie). Hersteller messen oft in "unendlichen" Schallwänden. Auf diese Frequenzgänge kann man dann das Diffraction Tool anwenden.
Viele Grüße,
Michael
Geändert von Azrael (26.10.2022 um 10:32 Uhr)
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Wenig Wissen viele Fragen
Ich beobachte den Thread auch und lerne fleißig mit - Christoph vielen Dank dafür!
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Zitat von Azrael
Man aktiviert es im Kontext-Menü, das aufploppt, wenn man auf dem SPL-Diagramm rechtsklickt:
DANKE! Glaub es oder nicht, ich hab gesucht aber schlicht nicht gefunden. Jetzt schon.
Zitat von Azrael
Mal vorausgesetzt, dass ich die Frage richtig verstanden habe: Ich glaube nicht, dass er das gemacht hat, es diente wohl "nur" dem Erkenntnisgewinn. Vielmehr wird er den Treiber zur Weichenentwicklung wohl im Gehäuse eingebaut vermessen
OK, dann auch verstanden.
@Christoph: Also Du hast das gemacht um einen Eindruck von der späteren Performance zu haben aber diese Kurve dann nicht für z.B. BR- oder Volumenabstimmungen weiterverwendet?
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Chef Benutzer
Hallo Christoph,
Zitat von Gaga
Ich vermute, dass es sich um die durch die Einbringung des Dämpfungmaterials (virtuelle Gehäuse-Vergrößerung) nach unten verschobene 220Hz-Resonanz handeln könnte (ist kleiner und etwas breiter, 'verschmierter'
Dagegen spricht, dass im Frequenzgang der Buckel bei 150Hz schon ohne Dämpfungsmaterial zu sehen ist.
Stimmt, da habe ich nicht genau hingeschaut.
Die Idee von kwesi kommt mir hingegen sehr stimmig vor:
Ich tippe auf eine Viertelwellenlängen-Resonanz, Schnellemaximum an der BR-Öffnung, Druckmaximum in ca. 343/150/4= 57cm Abstand (Rückwand? Seitenwand rechts neben BR-Öffnung?)
Das passt ja tatsächlich ziemlich gut zur Gehäusebreite plus Tiefe des BR-Kanals:
43cm + 21cm = 64cm. Die Hälfte der Kanal-Breite abgezogen (wenn die Reso sich 'quer' im Gehäuse+BR-Kanal einstellt):
Breite BR-Kanal 157mm/2= ca 8cm, dann ist die Länge zwischen BR-Öffnung und Seitenwand ca 56cm... so wie es Kwesi berechnet für 150Hz-Viertelwellen-Reso.
Zwei Fragen dazu:
Die 150Hz-Resonanz ist nie am Chassis zu messen, aber immer an der BR-Öffnung, vor und nachEinbringung des Dämpfungsmaterials. Ich kann es an den Photos nicht erkennen, hast Du die Seitenwand rechts neben der BR-Öffnung gedämpft, oder weitgehend unbedämpft gelassen?
Du hast den BR-Kanal inzwischen von 21,4cm auf 15cm gekürzt - hatte das einen (kleinen) Einfluß auf die 150Hz-Resonanz (Verschiebung etwas nach oben)?
Sollte kwesis These passen, wäre die Reso ja mit Dämpfung der rechten, oberen Seitenwand evtl. in den Griff zu bekommen.
Grüße,
Christoph
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Chef Benutzer
Hallo zusammen,
vielen Dank fürs Mitdenken und Feedbackgeben
Zitat von kwesi
Ich tippe auf eine Viertelwellenlängen-Resonanz, Schnellemaximum an der BR-Öffnung, Druckmaximum in ca. 343/150/4= 57cm Abstand (Rückwand? Seitenwand rechts neben BR-Öffnung?)
Zitat von Gaga
Du hast den BR-Kanal inzwischen von 21,4cm auf 15cm gekürzt - hatte das einen (kleinen) Einfluß auf die 150Hz-Resonanz (Verschiebung etwas nach oben)?
Hätte auch sein können, aber ich habe gerade mal mit dem gekürzten Kanal gemessen und die Resonanz ist nicht gewandert. Auch Dämpfungsmaterial mittig zwischen Kanal und Seitenwand hat nicht viel geändert (außer einer leichten breitbandigen Absenkung).
Zitat von Gaga
Die 150Hz-Resonanz ist nie am Chassis zu messen, aber immer an der BR-Öffnung, vor und nachEinbringung des Dämpfungsmaterials. Ich kann es an den Photos nicht erkennen, hast Du die Seitenwand rechts neben der BR-Öffnung gedämpft, oder weitgehend unbedämpft gelassen?
Am Chassis ist die Resonanz auch zu erkennen, aber in abgeschwächterer Form. Dämpfungsmaterial neben dem Kanal war bei der Fibsorb- und natürlich der kombinierten Messung enthalten. Allerdings nicht direkt neben dem Kanalausgang, sondern eher in Richtung Schallwand platziert.
Zitat von Azrael
Man aktiviert es im Kontext-Menü, das aufploppt, wenn man auf dem SPL-Diagramm rechtsklickt:
Ja. Das Ganze funktioniert natürlich nur wenn der Impedanzverlauf in den TSP gepflegt ist. Das Basic Z Model erwartet wie AJ-Horn die Daten bei 1 und 10kHz. Das Extended Z Model errechnet sich die Werte aus einem Impedanzverlauf, den man unter "Calculate T/S" reinladen kann (das geht natürlich nur, wenn man das Chassis schon hat) und die Berechnung mit "Solve" anstösst. Das Extended Z Model habe ich für obige Simulation benutzt. Mir fehlen aber die Erfahrungswerte wie groß und relevant die Unterschiede zum Basic Z Model sind. In der Form habe ich zum ersten Mal simuliert.
Zitat von Koaxfan
@Christoph: Also Du hast das gemacht um einen Eindruck von der späteren Performance zu haben aber diese Kurve dann nicht für z.B. BR- oder Volumenabstimmungen weiterverwendet?
Ja. Genau. 90 Liter waren gesetzt, die Abstimmfrequenz "offen". Ich habe mir dann mehrere Verläufe mit fB=40Hz bis fB=70Hz (in 5Hz-Schritten) simuliert, aus dem Enclosure-Tool exportiert, alle einzeln in das Difffraction-Tool geladen (unter Half-Space Responce, wobei "Full Space" dann angeklickt werden muss) und übereinander gelegt (Achtung: Frequenzskala zur besseren Veranschaulichung bis 2kHz eingegrenzt):
Nach der reinen Linearitätslehre wäre die 70Hz-Abstimmung (blaue Kurve) mit über 98dB Wirkungsgrad - allerdings auch mit einer f3 von 73Hz - die ideale Kurve.
Allerdings ist der Wirkungsgrad dieser Variante im Bereich von 50Hz (meiner angestrebten unteren Grenzfreqzenz) bis 65Hz deutlich schlechter. Zudem kann ich unterhalb der Abstimmfrequenz bei einem BR-System auch nicht mehr per EQ bzw. DSP boosten, da das Chassis dort "free-air" schwingt und nicht mehr durch die Luftkammer des Gehäuses geschützt wird. Das Chassis würde beim Pegeln schnell den linearen Bereich verlassen und vermehrt IMD erzeugen.
Also habe ich geschaut, bei welcher Abstimmung ich den meisten Wirkungsgrad oberhalb von 50Hz erreiche. Und das war im Bereich der Kurven mit fB=50Hz bzw. 55Hz (hellgrün und oliv) gegeben.
Tiefere Abstimmungen sind leiser und haben nur einen Mehrwert unter 50Hz. Höhere Abstimmungen sind zwar im Oberbass wirkungsgradstärker, aber bei 50Hz schon im Sinkflug.
Gruß, Christoph
Geändert von Christoph Gebhard (26.10.2022 um 17:50 Uhr)
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Erfahrener Benutzer
Zitat von Christoph Gebhard
vielen Dank fürs Mitdenken und Feedbackgeben
...
Hätte auch sein können, aber ich habe gerade mal mit dem gekürzten Kanal gemessen und die Resonanz ist nicht gewandert. Auch Dämpfungsmaterial mittig zwischen Kanal und Seitenwand hat nicht viel geändert (außer einer leichten breitbandigen Absenkung).
...
Am Chassis ist die Resonanz auch zu erkennen, aber in abgeschwächterer Form. Dämpfungsmaterial neben dem Kanal war bei der Fibsorb- und natürlich der kombinierten Messung enthalten. Allerdings nicht direkt neben dem Kanalausgang, sondern eher in Richtung Schallwand platziert.
Mmh, anno Schlunz hatte ich schon mal so einen ähnlichen Effekt:
http://www.hifi-forum.de/index.php?a...0&postID=13#13
In dem Gehäuse hatte ich den 20er TT ganz oben, das Reflexrohr unten eingebaut. Dazwischen war eine Verengung des Gehäuses auf ~<1/2 Querschnitt durch die separate Mitteltönerkammer (orangenes HT-Rohr zwischen Front und Rückwand).
Mithilfe der Martin-King-Sheets konnte ich durch Simulation nachvollziehen dass sich eine Zweikammer-Resonanz bei ca. 130 Hz. eingestellt hatte, die auch zu keiner Gehäusedimension passte.
Kann es sein dass die Durchbrüche im mittigen Gehäuseteiler zu eng sind, und sich eine Zweikammerresonanz zwischen dem unteren Volumen mit dem Treiber, und dem oberen Volumen mit dem BR-Rohr ergibt? Die Volumina waren bei mir deutlich kleiner, der "Reflexkanal" dazwischen aber auch virtuell deutlich "länger" um auf die 130Hz zu kommen....
P.S.: Die King-Sheets habe ich noch, aber das alte MathCad bekomme ich auf Win10 nicht zum laufen...
"Science is about what is, Engineering is about what can be"
Neil Armstrong
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Chef Benutzer
Moin Kwesi,
Kann es sein dass die Durchbrüche im mittigen Gehäuseteiler zu eng sind, und sich eine Zweikammerresonanz zwischen dem unteren Volumen mit dem Treiber, und dem oberen Volumen mit dem BR-Rohr ergibt?
Den entsprechenden Effekt hatte JFA mal im ABEC-Thread für ein Mittelton-Gehäuse vorgestellt (hier).
Hatte das dann versucht mit Variationen der Simu darzustellen und zu verstehen (hier).
Die Erklärung von JFA hier.
Schon bedenklich, was ich schon gemacht/gekernt - und dann wieder vergessen habe über die Zeit...
Vielleicht simuliere ich den Effekt die Tage mit den Gehäusedimensionen von Christophs 153 in AKABAK, ist mir aber zu spät jetzt.
Grüße,
Christoph
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Chef Benutzer
Hallo ihr beiden,
Zitat von kwesi
Kann es sein dass die Durchbrüche im mittigen Gehäuseteiler zu eng sind, und sich eine Zweikammerresonanz zwischen dem unteren Volumen mit dem Treiber, und dem oberen Volumen mit dem BR-Rohr ergibt?
Bingo. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass nur noch dort der Hase im Pfeffer begraben liegen kann.
Ich habe heute morgen (ohne den Post von Gaga gelesen zu haben) das Versteifungsbrett auch an der vierten Stelle durchtrennt und Mittel- und Hochtöner eingesetzt.
Hier mit einer - noch nicht optimierten - Bedämpfung (und natürlich gekürztem Kanal) auf die schnelle am Kanal geprüft:
Das sieht doch gut aus. Die Kurve läuft viel ausgewogener und smoother und hat ihren höchsten Output bei 65Hz. Die Welligkeiten und Resonanzen im Arbeitsbereich sind verschwunden. Nur im Mittelton zwischen 300Hz und 600Hz gibt es noch zu viel Output. Ich denke, hier kann man mit der Bedämpfung noch etwas rausholen.
Quick&Dirty alle drei auf einem Meter Abstand bei 2,83V durchgemessen (einmal gefenstert, einmal mit Raum):
Die Mitteltonkalotte kommt wie erwartet auf 92-93dB und hält mit Unterstützung der Schallwand (die natürlich durch den Kanal unterbrochen wird) bis 800Hz diesen Pegel und fällt darunter sanft ab.
Der leichte Einbruch bei 2kHz wird - trotz Waveguide - durch die Schallwandumgebung kommen.
Der BMS hat seine bekannte Kante um 7kHz, läuft aber sonst schön smooth und kommt im Superhochton auf ca. 100dB.
Der Eminence macht im Bass - wie simuliert - um die 95dB und im unteren Mittelton ca. 100dB.
Ich denke, damit kann man arbeiten.
Gruß, Christoph
Geändert von Christoph Gebhard (27.10.2022 um 15:52 Uhr)
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Zitat von Christoph Gebhard
Erwartbar war, dass das Dämpfungsmaterial das Gehäuse virtuell vergrößert (zu erkennen an der Verschiebung der Impedanzspitzen und der sinkenden Abstimmfrequenz).
Hier die einzelnen Maßnahmen im direkten Vergleich (rot- leer, lila - Schwerschaum, orange - Fibsorb, türkis - IRR, grün kombiniert (steht auch in der Legende)):
Wieviel virtuelle Volumenvergrößerung würdest Du zwischen ungedämpft und gedämpft sehen? sind das so 15%? Also wenn Du jetzt Deine gemessenen Ergebnisse mit den VituixCAD-Zahlen vergleichst? Die rote Kurve schätze ich auf 50 und die grüne auf 46,5, also mit tatsächlich leeren 90l und in Vituix angezeigten hast Du virtuelle 105l kommt das hin?
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Chef Benutzer
Zitat von Koaxfan
Wieviel virtuelle Volumenvergrößerung würdest Du zwischen ungedämpft und gedämpft sehen? sind das so 15%? Also wenn Du jetzt Deine gemessenen Ergebnisse mit den VituixCAD-Zahlen vergleichst? Die rote Kurve schätze ich auf 50 und die grüne auf 46,5, also mit tatsächlich leeren 90l und in Vituix angezeigten hast Du virtuelle 105l kommt das hin?
Ja, tendenziell eher in Richtung 100 Liter, also etwa 10%, aber mit etwas mehr Material (was ich nach derzeitigem Stand (sprich erste Höreindrücke) für notwendig halte) können es auch gerne 15% sein.
Hier mal ein paar bunte Bildchen.
Die Basis sind reflektionsfreie Messungen in etwa 1,60 Meter Abstand. Den großen Abstand musste ich wählen, um den Baffle Step der Schallwand korrekt zu erfassen. Deswegen liegt die Messauflösung wegen der geringen Deckenhöhe beim mir im Keller auch nur bei etwa 500Hz. Zudem sind die Messungen mit 1/12 Okt geglättet. Unterhalb von 500Hz habe ich Nahfeldmessungen angefügt, die mit dem Diffraction Tool von VituixCad korrigiert und im gleichen Programm gemergt wurden. Gemessen habe ich 0-45° nach rechts und 0-45° nach links in 15° Schritten. Die Winkel dazwischen sind von VituixCad interpoliert. Mir fehlte derzeit einfach die Zeit für einen aufwendigeren Messparcour. Für einen ersten Eindruck und zum Stricken der ersten Weichen sollten die Messungen aber reichen, zumal ich beim Abstimmen auch immer wieder im Raum messe (teilweise auch gewedelt mit Raumeinfluss, wo ja "alle" Winkel enthalten sind).
Erstmal das Abstrahlen der Chassis als Sonogramm dargestellt, normiert auf 0° (da ich nur 90° (45° nach rechts und links) erfasst habe, ist die Skalierung entsprechend fein (10dB)).
Bass:
Bis über 2kHz ist die Abstrahlung ziemlich kontrolliert, wenn auch stark einschnürend, was bei einem 38er nicht verwundern sollte.
Mitteltöner:
Um 2kHz sieht man trotz Horn/Waveguide eine leichte Aufweitung durch die Kantendiffraktion. Aufgrund des "Lochs" des Bassreflexkanals ist sie auch fast symmetrisch, obwohl das Chassis asymmetrisch sitzt.
Oberhalb von 5kHz wird`s unkontrolliert, darunter zu hohen Frequenzen einschnürend.
Hochtöner:
Um 6kHz gibt es eine Aufweitung durch das nicht eingefräste Horn, also den Kanten vom Horn zur Schallwand.
Ansonsten ist die Bündlung - abgesehen vom Superhochton - konstant und passt zwischen 1500Hz und 3000Hz zum Mitteltöner.
Hier die Frequenzgänge auf 5° (nach rechts) mit und ohne einer ersten Reissbrettweiche (die aber nicht so bleibt):
Bass:
Mitteltöner:
Hochtöner:
Zusammen:
Elektrische Filterfunktion:
Abstrahlen horizontal 0-45° nach rechts:
Abstrahlen horizontal 0-45° nach links:
Energiefrequenzgang und Bündlungsgrad:
Zu den ersten Höreindrücken schreibe ich in den nächsten Tagen etwas...
Schönen Gruß, Christoph
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Chef Benutzer
Eine kleine Wasserstandsmeldung....
Erste Hörtests in Mono mit obiger Weiche zeigten schon gewisse Potenziale, z.B. was die Durchhörbarkeit, Dynamik und Direktheit angeht (Hörabstand von etwas über zwei Meter in meinem eher trockenen Hörraum aber ungünstig, da zu wenig Diffusschall). Tonal war es auch schon ordentlich, es fehlt nur der absolute Tiefbass (hinnehmbar und prinzipbedingt) und etwas Wärme, der Mittelton war zu sehr in die Fresse, der Hochton angenehm unauffällig, wenn auch nicht so fein wie bei einer HiFi-Hochtonkalotte. Insgesamt war das alles schon ganz nett und konnte auch gut zulangen, rocken und punchen. Die Hochpassfilterung und das Boosten auf der Abstimmfrequenz sorgten dafür, dass der Emi ordentlich knallen konnte, ohne sich dabei groß anzustrengen.
Trotzdem störte mich im (unteren) Mittelton eine gewisse Rauhigkeit, Verwaschenheit und Unsauberkeit, die gerade bei "audiophiler Musik" auffiel (also eher spärlichen Besetzungen, natürlichen Instrumenten und plastisch aufgenommenen Stimmen). Da die Mitteltonkalotte (noch?) kein eigenes Abteil hat, kam natürlich das relativ dünne Waveguide/Horn oder auch das kleine Loch (zum Druckausgleich) im Gehäuse der TB-Kalotte in Frage (wobei das Loch nach meinem Verständnis zu hohen Frequenzen nicht durchlässig sein sollte), genauso natürlich der schwächere Wirkungsgrad der TB-Kalotte und die relativ tiefe Trennung bei 600Hz (die Skepsis wurde ja auch schon hier im Thread geäußert).
Also habe ich ein bisschen Klirr, IMD (Multiton und auch Zwei-Ton) gemessen um etwaige Fehler zu finden und diese Messungen auch immer wieder mit meinen 4-Wegern verglichen. Ergebnis: Alles ziemlich unauffällig bzw. auf ähnlich hohem Niveau. Die Klangunterschiede in Sachen Sauberkeit ließen sich dadurch auf jeden Fall nicht erklären.
Hier mal beispielhaft Klirr bei 105dB (65dB-Linie ist 1%, 45dB-linie 0,1%):
Ich habe auch 110dB gemessen, da ging die DCX aber vereinzelt im Mittelton in den roten Bereich und klirrte. Da ist aber kein Fehler der DCX, sondern dem Umstand geschuldet, dass ich Spannungsteiler in den XLR-Kabeln habe, um bei HiFI-Anwendungen die DCX im optimalen Pegelbereich zu fahren. Ansonsten sah die 110dB-Messung nicht elementar anders als bei 105dB aus. Deswegen habe ich auf eine Wiederholung mit Kabeln ohne Spannungsteiler verzichtet.
Zur Messung:
Der BMS erzeugt im Hochton den größten Klirr, in Form von K2 um 3%. K3 liegt hingegen deutlich unter 0,3%.
Der Mitteltonkalotte sieht man den Stress am unteren Ende ihres Arbeitsbereichs nur in Form von etwas erhöhtem K5 an. Ansonsten ist K2 von 1% und K3 von deutlich unter 0,3% für 105db schon amtlich und kein Grund die Kalotte nicht bis 600Hz laufen zu lassen. Die sollte das abkönnen (aufgrund der 75er-Schwingspule und der Ferrofluid-Kühlung auch elektrisch).
Der Eminence klirrt im Grundton K3-technisch etwas höher als die Kalotte, aber immer noch im grünen Bereich zwischen 0,3% und 1%. K2 um und unter 1% ist auch sehr gut,
Im Bassbereich steigen die Werte aufgrund der großen Membranfläche und der fehlenden Tiefbassfähigkeit nur geringfügig.
Dieser Umstand (viel Membranfläche, Hochpassfilterung, eher hohe Abstimmfrequenz) haben auch die IMD-Messung geprägt, da - vereinfacht gesagt - wenig Hub meist wenig IMD bedeutet. Im Bass und Grundton waren die Werte zum Teil besser als bei meinen 4-Wegern war (die natürlich eine Oktave tiefer gehen und diese Fähigkeit mit mehr Hub-Stress bezahlen müssen, was bei der breitbandigen Multiton-Messung auf das ganze Spektrum durchschlägt). Im Mittelton waren die Werte vergleichbar, im Hochton war der 4-Weger etwas besser.
Hier beispielhaft für zwei verschiedene Pegel in einem Meter Abstand:
Bitte nicht von der Höhe der Anregungsfrequenzen von 80dB bzw. 90dB verwirren lassen. Der Pegel lag viel höher, die 105dB-Klirrmessung war von den Pegeleinstellung zwischen den beiden obigen Messungen, wenn ich mich nicht irre. Wenn man sich "amtliche" Messungen, z.B. von Low Beats anschaut liegen die Spitze bei deren 94dB-Messung auch um 80dB. An einer Erklärung dieser Diskrepanz wäre ich interessiert.
Ok, zurück zur Box. Die Klirr- und Multiton-IMD-Messungen sind auf jeden Fall sehr gut bzw. unauffällig und können die leichte Verwaschenheit im (unteren) Mittelton nicht erklären. Bei der Zwei-Ton-Messung konnte ich zwar einen Einfluß der Basschwingung auf den Mittelton nachweisen, aber in der Ausprägung harmlos und nicht unähnlich zu meinen 4-Wegern (wo der Mitteltöner in einem eigenen Gehäuse sitzt und dazu noch über Dämpfungspuffer entkoppelt ist).
Hier mal eine Beispielmessung (grün ist 1000Hz alleine, rot Zwei-Ton mit 63Hz):
Die Messung ist im Nahfeld direkt vor der Mitteltonkalotte entstanden und nicht mit dem Aufbau der Multiton-Messung vergleichbar. Die Pegel der Anregungsfrequenz bei 1000Hz lag bei 120dB, wenn ich mich nicht irre.
Man sieht sehr schön bei der isolierten 1000Hz-Messung die K2, K3, K4, K5, etc.-Komponenten bei 2000Hz 3000Hz, 4000Hz, 5000Hz, etc.
Der IMD-Teppich, der durch das Aufmodulieren der 63Hz-Schwingung bei der Zwei-Ton-Messung entstanden ist, ist sehr gut zu erkennen, aber halt viel leiser (teilweise über 30dB) als die harmonischen Klirrkomponenten. Im Gegenteil ist es ja so, dass die Aufmodulation erst auf bzw. durch die harmonischen Klirrkomponenten entsteht.
Selbst die zwei höchsten Spitzen liegen über 40dB unter dem Pegel der Anregungsfrequenz, alle anderen über 60dB, im Mitteltonbereich sogar noch mehr. Das dürfte unter der Wahrnehmungsgrenze des Ohres liegen.
Ein eigenes Abteil der Mitteltonkalotte scheint (im Moment) für mich deswegen entbehrlich.
Als Erklärung bleibt eigentlich das naheliegendste: Der Mitteltondreck aus dem Kanal liegt nur 10-15db unter dem Pegel bei der Abstimmfrequenz (hier eine Messung aus Post #28):
Das ist um ein vielfaches lauter als alle Klirr- und IMD-Produkte, die ich messen konnte (und zudem vermutlich auch länger nachschwingend). Auch die PA-Pappe läuft im (unteren) Mittelton nicht glatt wie ein Hartmembraner. Vielleicht erzeugt sie auch etwas "Unruhe". Fest steht für mich, dass ich in Sachen Bedämpfung, gerade im Bereich des BR-Kanals noch etwas forschen sollte und dort das größte Potenzial für Verbesserung liegt.
Wer das anders sieht und meine Rückschlüsse falsch findet, kann seine Einwände gerne einbringen.
Gruß, Christoph
P.S. An dieser Stelle wundere ich mich wirklich wie (vergleichbare?) Resonanzerscheinungen bei Breitbändern, Bass-Hörnern, TMLs und in Gehäusen generell (oft liest man ja, dass wenig Bedämpfung der Lebendigkeit zugute kommt) so oft geduldet oder gar als klanglich vorteilhaft gewertet werden. Ich finde den Einfluß klanglich ziemlich ernüchternd und würde sie bei einem HiFi-Lautsprecher nicht mehr dulden. Klar, für die Beschallung ist der Lautsprecher natürlich schon im jetzigen Zustand sehr gut geeignet (da habe ich schon viel schlimmeres gehört), aber audiophil ist anders.
P.P.S. Die zweite Box ist fast fertig gebaut. Dann kann ich auch stereo hören und werde nach der Optimierung der Bedämpfung in die tonale Feinabstimmung gehen...
Geändert von Christoph Gebhard (16.11.2022 um 16:41 Uhr)
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Erfahrener Benutzer
Hallo Christoph,
Deine Ausdauer in Kombination mit Deinem in die Praxis umgesetztem Fachwissen ist echt bewundernswert!
'Bin gespannt, wie es weiter geht!
Gruß
AR
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Chef Benutzer
Hallöchen,
Zitat von AR
Deine Ausdauer...
wichtiges Thema, denn genau die fehlt mir lange. Die zweite Box hat ein dreiviertel Jahr auf das Einfügen ihre Bedämpfung gewartet. Ich habe mich immer gedrückt, da der Aufwand bei der ersten relativ groß war. Jetzt steht im Dezember aber eine Party ins Haus und ich musste das Konzept fertig kriegen. Handwerklich habe ich das auch geschafft. An der Abstimmung arbeite ich gerade.
Hier - nochmal zur Erinnerung - ist der letzte Stand am Ausgang des Bassreflexkanals:
Ich habe noch einige Zeit an der Bedämpfung experimentiert, musste mir aber - wie schon bei der Milan - eingestehen, dass man bei so großen Schallaustrittsöffnungen damit leben muss, dass da noch richtig viel Mittelton austritt. Man muss das einfach als gegeben hinnehmen. Egal was ich probierte, entweder war die Wirkung zu gering oder der Pegelverlust auf der Abstimmfrequenz drastisch. Ich habe dann verstärkt einen Blick auf das Ausschwingverhalten geworfen. Wenn man den Mitteltondreck schon mitnimmt, dann sollte dieser wenigstens nicht nachhallen und nach "Kiste" klingen. Der gestrige Hörtest hat so viel Freude gemacht, dass ich sagen kann, dass mit das gelungen ist.
Hier ein paar Bilder der Dämpfungsmaßnahmen:
1. Alle Wände mit Schwerschaum bedecken und vollflächig bekleben:
2. IRR für alle drei Gehäusedimensionen (die kleinen Rohre für die Gehäusetiefe und -breite wirken fast ausschließlich auf das Ausschwingen, nur marginal auf die Amplitude, die Platzierung ist empirisch ermittelt worden):
3. In der unteren Hälfte des Gehäuses alle Wände zusätzlich mit Fibsorb/Bondum bedecken:
4. In der oberen Hälfte des Gehäuses alle Wände (ausgenommen der Bereich des Kanals) mit Noppenschaumstoff bedecken und hinter den Tieföner noch ein großer Batzen Fibsorb:
Jede weitere Bedämpfung war entweder kontraproduktiv (große Verluste auf der Abstimmungfrequenz) oder ohne positive Effekte.
Auf eine aktuelle Messung verzichte ich. Die sieht nicht viel anders als die obige aus.
Hier ein paar Bilder vom Zusammenbau:
Schutzecken kommen auch noch drauf, ansonsten ist das Finish fertig.
Der erste Stereo-Hörtest war höchst erfreulich. Ich bin immer wieder über den Hochton des 4538 erstaunt. So glänzend-strahlend und trotzdem fein. In Kombination mit der waveguide-geladenen Mitteltonkalotte wurde der Mittelhochton so plastisch und trotzdem durchhörbar rausgeblasen, dass mir gestern zeitweise die Spuke weg geblieben ist. Gerade Bläser und elektronische Musik waren der Hammer. Und es klang trotzdem eher nach HiFi als nach PA. Auch der Bass begeisterte mich. Gerade die Differenzierungsfähigkeit in den Bassläufen können große Chassis einfach am besten. Sie müssen schlicht weniger huben. Und Hub ist der Tod jeder Auflösung.
An der einen oder anderen Stelle gab es noch kleine Missklänge im unteren Mittelton und der Hochton wirkte manchmal etwas zu strahlend. Ich hoffe, ich bekommen das über die Abstimmung noch in den Griff. Ich habe bis zur Feier noch Zeit und werde mich intensiv mit dem Lautsprecher beschäftigen und dann auch noch Messungen nachreichen.
Bis dann, Christoph
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Chef Benutzer
Den 4538 verwende ich am Limmer 021 in einem kleinen 8"/1"er Top. Ich kann bestätigen, dass das durchaus schon richtig Hifi-mäßig klingt.
Viele Grüße,
Michael
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Moin
Das sind mal männerboxen. So einen großen Port hab ich an einer 15" lange nicht gesehen. der Trend in der vergangenheit ging auch oft zu reinen Boden oder Eckports.
Haben die Böxchen die Party überstanden?
Erinnert mich an die Partyprodukte die wir in den 80ern und 90ern gebaut haben. Dann wurde man älter und konnte diese Klötze nichtmehr tragen :-P
Grüße
Daniel
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