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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #21
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    Standard

    Mal ein paar extreme Beispiele, um ein paar weitere Sachen klar zu machen.

    Zitat Zitat von Chaomaniac Beitrag anzeigen
    Nur ist Filz nicht gerade dafür bekannt, daß es dicht hält. Wenn die Luft durchzirkulieren kann, ist die Körperschallanregung nicht mehr vorrangig, da das Schallübertragende Medium nicht gewechselt wird!
    Also Frischhaltefolie zwischen zwei FIlzplatten kleben, und daraus ein Gehäuse basteln... Hm, klingt komisch.

    Zweiter Versuch: Dicke Wandstärke soll es bringen. Gut, nehmen wir ein stabiles und hartes Material -- 10cm Metall .... Klingt auch Dong!

    So einfach ist das nicht.

    Was ist die Funktion eines Lautsprechergehäuses bei CB? Es soll die innen vorhandenen Luftdruckschwankungen, welche durch die Membranbewegungen entstehen, drinnen halten.

    Dazu muss es erstens dicht sein - klar. Andererseits gibt es immer noch einen Weg: Der innere Luftüberdruck übt eine Kraft auf die Wand aus, diese bewegt sich dadurch nach außen, und wirkt damit auf die umgebende Luft. Hierdurch ergibt sich also eine Sekundärschallquelle. Falls so gewünscht, nennt man das Passivmembran. Wenn man das nicht machen möchte, muss man gegen den Schalldurchtritt (ob direkt oder indirekt) dämmen.

    Bei CB ist das auch nicht erwünscht. Das kann man durch mehrere Möglichkeiten erreichen: Erstens steiferes Material - Filz ist da ungeeignet, Metallplatte besser. Zweitens mehr Masse - um die ruhende Wand zu bewegen, muss man Energie auf sie übertragen; je größer der Dichteunterschied (meine ich) zwischen den beiden Materialen, desto schlechter funktioniert die Umwandlung von der Luftbewegungsenergie in Wandbewegungsenergie. Deswegen dicke, schwere Wände für eine gute Durchtrittsdämmung.

    Jetzt zu der Sache mit dem 10cm Metallplatten-Dong: Die Wand hat gegen die Auslenkung eine rücktreibende Kraft und eine Bewegungsträgheit, ergo: Resonanz, so prinzipiell! Es ist zwar schwer, eine 10cm dicke Metallplatte zum Schwingen zu bringen, aber es geht prinzipiell... Und was macht jetzt die schwingende Platte? Die gibt ihre Schwingungsenergie nach innen und nach außen ab. Nach innen ist etwas besser, weil einerseits der Schall da nicht so gut zu hören ist, und diese Luftbewegung auch etwas der Schwingung entgegenwirken kann; das nach außen kann man hören, also wieder Sekundärschallquelle. Mist ... wieder nichts mit der Schalldämmung.

    Und warum ist jetzt die Holzplatte besser als die Stahlplatte? Weil eben Holz nicht so elastisch ist wie Metall, in Physik-Sprech: Die Materialdämpfung von Holz ist deutlich größer als die von Stahl. Es gibt zwar auch eine rücktriebende Kraft, die ist aber nicht nur von der Auslenkung, sondern auch von der Auslenkungsgeschwindigkeit abhängig. Dadurch wird bei der Verformung auch Energie in Wärme umgewandelt. Bei Stahl geht hierdurch deutlcih weniger Energie verloren, so dass die Schwingung lange andauert, während bei Holz die Schwingungsenergie rasch in Wärme umgewandelt wird und so die Schwingung rasch abklingt. Moment, die (Durchtritts)Dämmung wird durch (Material)Dämpfung beeinflußt? Kein Wunder, dass man da durcheinander kommen kann.

    ---

    Wie funktioniert das ganze jetzt? Um das Gehäuse zu dämmen, muss das Material

    • recht formstabil sein, damit das Gehäuse nicht einfach der Druckschwankung folgt,
    • eine hohe Dichte/Massen haben, damit wenig Schallenergie auf das Gehäuse übertragen, sondern wieder in den Innenraum reflektiert wird, und
    • eine hohe innere Reibung (= Dämpfung) haben, damit auftretende (Resonanz-)Schwingungen möglichst rasch abklingen.

    Holz dient vor allem dem ersten, Sandwichgehäuse (also Holz-Sand/Bitumen/...-Holz) den dritten Punkt. Fliesen eher dem zweiten, tw. auch dem ersten.

  2. #22
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    Standard Wand - Lehen vs Hämmern

    Und wie ist das jetzt mit dem Hämmern bzw. gegen die Wand lehnen?

    Zwischen beiden Vorgängen gibt es einen ganz großen Unterschied: Die Zeitskala!

    Das führt dazu, dass auch die zu grunde liegenden Frequenzen entsprechend anders liegen: Beim Lehnen im Sekundenbereich habe ich etwas um 0,1 Hz, der Sekundenbruchteil-Hammerschlag jedoch etwas bei 1000Hz.

    Und das Ohr ist nun einmal deutlich empfindlicher bei 1000Hz als bei 100mHz.

    Man könnte noch überlegen, ob bei beiden Vorgängen auch eine gleiche Schallleistung umgesetzt wird. Immerhin muss die umgesetzte Energie mit der deutlich kürzeren Zeit korrespndieren. Außerdem müsste man noch die Reaktion der Mauer-Körpers bedenken: Bei Lehnen habe ich verformt sich die ganze Mauer global, während beim Hammer lokal ein Wellenfeld erzeugt wird.

  3. #23
    music beats sound
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    Hallo,
    UFFFF - Wenn ich das alles so lese, habe ich den Eindruck, dass anymouse wohl der Wahrheit am Nähesten kommt. Insbesondere was die Dämmung (besser Durchtrittsdämmung) angeht.

    Ich empfehle die demütige Lektüre von: http://www.picosound.de/ , dann 'Was ist neu?' und 'Neu seit 13.3.2003'.

    Die Fgang-Kurven nach Anregung mit Impulshammer zeigen, was der Vorteil von dämpfenden Materialien bzw. Compounds ist.

    Die Begriffe Absorption, Dämpfung und Dämmung in der Akustik sind wirklich ein harter Brocken.
    Geändert von sysiphus (07.01.2009 um 10:27 Uhr)

  4. #24
    Terrorbiker Benutzerbild von Chaomaniac
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    Standard

    Zitat Zitat von anymouse Beitrag anzeigen
    Also Frischhaltefolie zwischen zwei FIlzplatten kleben, und daraus ein Gehäuse basteln... Hm, klingt komisch.
    Klingt komisch, müsste aber gehen. Problem dürfte dann die Stabilität der Konstruktion sein. Hab ich schon erwähnt:
    Zitat Zitat von Chaomaniac
    ...und die Wandstärke des Filzes so gewählt wird, daß an der "Gehäuseoberfläche" die schallbedingte Luftgeschwindigkeit gleich null ist und der Filz durch die innere Dämpfung ruhig bleibt...
    Die Wandstärke wäre halt dann bestimmt nicht die geringste. Die Folie (sofern sie flächig verklebt ist und nicht frei schwingen kann) verhindert ein weiteres Eindringen der Luft in den Filz, was die Anforderungen an die mechanische Stabilität weiter erhöhen würde.

    Zitat Zitat von anymouse
    Zweiter Versuch: Dicke Wandstärke soll es bringen. Gut, nehmen wir ein stabiles und hartes Material -- 10cm Metall .... Klingt auch Dong!

    So einfach ist das nicht...
    ________________________________________

    ...Jetzt zu der Sache mit dem 10cm Metallplatten-Dong: Die Wand hat gegen die Auslenkung eine rücktreibende Kraft und eine Bewegungsträgheit, ergo: Resonanz, so prinzipiell! Es ist zwar schwer, eine 10cm dicke Metallplatte zum Schwingen zu bringen, aber es geht prinzipiell... Und was macht jetzt die schwingende Platte? Die gibt ihre Schwingungsenergie nach innen und nach außen ab. Nach innen ist etwas besser, weil einerseits der Schall da nicht so gut zu hören ist, und diese Luftbewegung auch etwas der Schwingung entgegenwirken kann; das nach außen kann man hören, also wieder Sekundärschallquelle. Mist ... wieder nichts mit der Schalldämmung.

    Und warum ist jetzt die Holzplatte besser als die Stahlplatte? Weil eben Holz nicht so elastisch ist wie Metall, in Physik-Sprech: Die Materialdämpfung von Holz ist deutlich größer als die von Stahl. Es gibt zwar auch eine rücktriebende Kraft, die ist aber nicht nur von der Auslenkung, sondern auch von der Auslenkungsgeschwindigkeit abhängig. Dadurch wird bei der Verformung auch Energie in Wärme umgewandelt. Bei Stahl geht hierdurch deutlcih weniger Energie verloren, so dass die Schwingung lange andauert, während bei Holz die Schwingungsenergie rasch in Wärme umgewandelt wird und so die Schwingung rasch abklingt. Moment, die (Durchtritts)Dämmung wird durch (Material)Dämpfung beeinflußt? Kein Wunder, dass man da durcheinander kommen kann.
    Stimmt, an das gleiche hab ich gestern beim zu Bett gehen gedacht, war nur zu müde um es noch zeitnah zu posten. Eine gute Dämmung ist (bei den im Lautsprecherbau gewöhnlich zur Verfügung stehenden Mitteln) bindend angewiesen auf eine gute innere Dämpfung des Materials. Danke für die gute Erklärung!
    Zitat Zitat von anymouse Beitrag anzeigen
    Und wie ist das jetzt mit dem Hämmern bzw. gegen die Wand lehnen?

    Zwischen beiden Vorgängen gibt es einen ganz großen Unterschied: Die Zeitskala!

    Das führt dazu, dass auch die zu grunde liegenden Frequenzen entsprechend anders liegen: Beim Lehnen im Sekundenbereich habe ich etwas um 0,1 Hz, der Sekundenbruchteil-Hammerschlag jedoch etwas bei 1000Hz.

    Und das Ohr ist nun einmal deutlich empfindlicher bei 1000Hz als bei 100mHz.

    Man könnte noch überlegen, ob bei beiden Vorgängen auch eine gleiche Schallleistung umgesetzt wird. Immerhin muss die umgesetzte Energie mit der deutlich kürzeren Zeit korrespndieren. Außerdem müsste man noch die Reaktion der Mauer-Körpers bedenken: Bei Lehnen habe ich verformt sich die ganze Mauer global, während beim Hammer lokal ein Wellenfeld erzeugt wird.
    Genau das hab ich auch so geschrieben, hier auch einen Dank für die andere Formulierung, dürfte dadurch vielleicht für den ein oder anderen Leser eindeutiger geworden sein!
    Zitat Zitat von Chaomaniac
    ...Auch wenn die aufgewendete Energie dieselbe wäre, die erzeugten Schwingungen meines Körpergewichtes würden durch die anatomischen Gegebenheiten (also eine weiche Hülle) ein schlagartiges auftreffen der Gesamtenergie verhindern, durch die längere "Verweildauer am Objekt" und die Massenträgheit würden hohe Frequenzen stark bedämpft. Ausserdem entsteht beim Aufprall des Hammers weiterer Schall, der einerseits im Material des Hammers entsteht (und dann durch Luftschallanregung im Mauerwerk auf die andere Seite übertragen wird), sowie direkt an der Oberfläche der Wand durch kompression der Oberflächenstruktur. Die Modenausprägung dürfte bei der Hammeranregung auch deutlich stärker ausfallen.
    Mein Fazit des hinkenden Vergleichs: der durch die Mauer übertragene Schall auf die andere Seite dürfte abgesehen von den bereits erwähnten Unterschieden ziemlich derselbe sein.
    Zitat Zitat von Chaomaniac
    ...
    Ich der bin Meinung daß die Unterschiede eigentlich nur durch unterschiedliche Modenanregung und die Frequenzgangbeschneidung durch die Körperweichteildämpfung, sowie der deutlich längeren Signalanstiegszeit begündet ist...
    Geändert von Chaomaniac (07.01.2009 um 10:32 Uhr)
    Dimebag isn't dead…
    …in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
    Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

  5. #25
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    Standard Mein lieber Herr Gesangsverein...

    was habe ich denn hier losgetreten? wollte doch nur die Info mit dem Kleber...naja

    Also. Dämmung, Dämpfung , Material, Bitumen hin und her. ich habe meine ersten Gehäuse mal gemessen.
    In der Ersten Version bestand die Schallwand aus 16mm MDF (Restekiste...) und die anderen Wände aus 16mm Span ( ebenfalls Restekiste). Das Böxlein liegt bei der Messung flach auf Teppichboden.
    Mit dem FR35/8 ( nein kein 15" Monsterbass) in 4,3 l CB ergaben sich im Nahfeld keine Fehler. Die Kurve ähnelt stark den Messergebnissen vom www.hifi-selbstbau.de
    Jetzt Messung aus 40cm. Es werden Bafflestep sichtbar. Aber vielmehr ärgert mich eine Senke 500Hz -5db und eine weitere Senke 1000Hz -5dB.

    Versuch Teil 2: Bitumen ( zur der Zeit eine Schicht S5-Besandet mit viel Hitze auf die Schallwand geklebt, wieder zugeschraubt und wieder auf Teppich liegend gemessen an gleicher Position.
    Ergebnis: 1000Hz Senke war komplett weg. 500Hz Senke war noch komplett da.

    Fazit: mit Holzplatte (relativ hoher E-Modul und Eigenfrequenz irgendwo in den Mitten) und einer verklebten Bitumenschicht (niedriger E-Modul, hohe Masse, und Eigenfrequenz tiefer als gleichgroße Holzplatte) erreicht man eine bessere Eigendämpfung der Schallwand, so dass diese in den Mitten weniger schwingt. Eine Wand mit Dämmmaterial ist dann eine kleinerere Nebenschallquelle und sorgt für weniger Verfärbung.

    Die Kombination 9mmBirke + 8-10mm Bitumen ist eine Empfehlung aus dem Klinger RPB311, der wiederum BBC zitiert. Da geht es- genau wie bei mir - um die Optimierung von Mittelton- bzw Zweiweg-Gehäusen.

    @Ometa, Den Tipp mit der Versteifung hätte bei dem ersten Gehäuse sicherlich ein gutes Ergebnis gehabt. Aber jetzt bin ich an der 3-seitgen Pyramide dran. Da wird das Abstützen wegen der Schrägen schwierig.

    Gruß Eismann

  6. #26
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    Standard

    Zitat Zitat von Chaomaniac Beitrag anzeigen
    Jawoll!!



    Ab hier ist der Beitrag editiert bzw. ergänzt:
    Ich muß gestehen, ich habs anfangs überlesen...

    In Physik und Mathe war ich noch nie so der König. Bitte erklär mir das nochmal!
    Von welchem Umgebungsdruck gehst Du aus? Mir war irgendwie so ca. 1bar in Erinnerung, also 10N/cm². 0,3% von 10N/cm² sind das nicht 0,03N/cm² ??
    Dann noch: 18kN sind umgerechnet 180kg? Wurde in der letzten Zeit der Umrechnungsfaktor geändert?
    Ohhh Markus Schande auf mein Haupt, sooo spät war es gestern doch gar nicht...

    Habe es schon geändert. Das kommt vom Klugscheissen, bin jetzt ganz klein mit Hut und marschiere unter der Türschwelle hindurch...

    Dabei habe ich mich die ganze Zeit gewundert, was eine Lautspechermembran für Kräfte von innen aushält...peinlich , peinlich


    Ciao Uwe

  7. #27
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    Eismann,
    die Belegung der Schallwand mit Bitumen hat keinerlei Einfluß auf eine -5 dB Senke bei 1kHz. Der Effekt ist nur subtil im Hörtest wahrnehmber. Da stimmt etwas nicht. Bei dem kleinen Gehäuse sind die 16mm-Reste ja noch nicht unterdimensioniert.

    Hast du eine fast quadratische Schallwand mit ca. 17 cm Breite ?

    Bitte stelle mal die beiden Kurven hier ein.

  8. #28
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    Hi,

    ich möchte noch mal auf das Berechnungsbeispiel zurückkommen:

    bei einem Verschiebevolumen von 125 cm³ in 35 l ergäbe sich eine Volumenänderung von 0.3%. Das entspräche übrigens einem Innenschalldruck von 145 dB - wenn die Gehäusewände und die Membran perfekt steif wären.

    Die Krafteinwirkung über den Wechseldruck ist aber mitnichten die einzige Anregung. Die Membran mit der Masse Mms bewegt sich relativ zum Gehäuse und stütz sich dabei am Gehäuse ab. Da das Gehäuse viel schwerer ist als Mms (> 1000x Mms) geht die Reaktionskraft als Körperschall ins Gehäuse - wo sollte sie sonst hin. Selbst wenn das Gehäuse an einem Stahlträger am Mauerwerk festgeschraubt wäre ginge ein Teil des Körperschalls ins Gehäuse. Wie groß ist denn nun die Reaktionskraft?

    Wenn ich das virtuele Chassis mal weiterspinne dann hat es 25 gr Mms und 1 mm/N Cms -> Fs = 32 Hz. Damit wäre Vas 87 l und BL = 10 N/A mit Rdc = 6 Ohm. Durch Einbau in das Gehäuse erhöht sich die zu überwindende Steifigkeit auf Cmc = 0.29. Damit sich das Chassis im geschlossenen Gehäuse um 5 mm auslenken kann müssen also 17.2 N aufgebracht werden - merkt ihr was? Das sind genau die 17.4 N die ihr auch über den anderen Weg berechnet habt, denn actio = reactio.

    Das bedeutet, dass auch 17.2 N als Körperschall ins Gehäuse gegangen sein müssen. Und sind die erst mal drin können sie NUR NOCH über Dämpfung wieder vernichtet werden, ansonsten MÜSSEN sie zur Schallabstrahlung führen! Ein ganz steifer Gehäuse würde auf Schmierseife einfach als Ganzes nach vorne und hinten ausweichen, im Gegentakt zur Membranbewegung. Das es sich um einen Dipolstrahler handelt ist die Schallabstrahlung nicht besonders effekt, der Schalldruck wird durch das Massenverältnis (Mgesamt -Mms)/Mms und das Flächenverhältnis (Frontfläche/Membranfläche) bestimmt. Ein sehr schweres Gehäuse mit kleiner Frontplatte würde sich also günstiger verhalten als ein sehr leichtes Gehäuse mit großer Frontplatte (Annahme: der Bass sietzt vorne) -> das ist übrigens ein Argument GEGEN schmale aber tiefe Boxen mit Seitenbass !!!!

    Im mittleren Frequenzbereich hört das Gehäuse aber auf steif genug zu sein als Ganzes zu schwingen und die einzelnen Flächen machen was sie wollen. Diese Schallabstrahlung ist leider viel effektiver und das größere Problem. Außerdem ist man im mittleren Frequenzbereich für Verzerrungen besonders empfindlich.

    -> wenn steif dann so steif, das die nach oben verlagerten Resonanzfrequenzen der Seitenwände NICHT angeregt werden. Das geht nur mit Subwoofer oder für ein tief getrenntes 3-Wege-System - oder mit B&W Matrix-Gehäuse
    -> ansonsten lieber weich und hochdämpfend

    Überlicherweise wird weder noch gemacht und man befindet scih in der Grauzone in der alles möglich ist . . .

    Gruß Pico
    HiFi-Selbstbau, das Online-Magazin
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  9. #29
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    Standard @sysiphus

    Nach dem ich mir die Messungen nochmal angeschaut habe, stimmt das wirklich etwas nicht. Ich habe nicht nur mit Bitumen experimentiert..daher werde ich auch keine Messungen hier posten und lieber nochmal genauer messen. Das werde ich aber die nächsten Tage nicht schaffen.
    Die Box ist übrigens 30x 31,5. Siehe Bild
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	flachbox_s.jpg
Hits:	140
Größe:	66,0 KB
ID:	180

    Gruß Eismann

  10. #30
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    Standard

    Eismann,
    ich hatte vermutet, daß Du den Treiber in die Mitte gesetzt hast. Dann kann es bei quadratischen Schallwänden einen großen Unterschied zwischen der exakt axialen Messung und einer im Winkel von 5° o.ä. geben. Bei Deinem Aufbau (Chassis stark exzentrisch) sollte das aber kein Problem sein.

  11. #31
    --> alles vintage
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    Standard .. mal zurück zur Frage.. ;)

    Hallo Eismann, und Hallo alle..

    .. sehr intreressant das alles hier.. doch ungeachtet dessen, will ich zu
    Eismanns eingangsfrage folgendes antworten..

    hitze..klar.
    in meinem Keller mit einem Flammenwerfer habe ich mich noch nicht
    getraut. Offenbar reicht aber die Hitze eines Heisslüfters dazu nicht aus.
    Insbesondere die 2. Schicht hält nicht auf der ersten. Der Lüfter macht
    maximal 500°.
    Das Verkleben geht eigentlich nur mit sonem kl. Flammenwerfer, gut wäre also
    so eine kleine GAZ-einhand-Lötlampe mit auswechselbarer Gaskartusche.

    http://images.google.de/imgres?imgur...%3Dde%26sa%3DN

    Und du nimmst dann nicht die besandete, sondern TALKUMIERTE V60 (S4
    oder S5, je nach stärke..) .. und dann hält die zweite auch auf der ersten..

    Das stinkt fürchterlich, ist gesuundheits-schädlich, und birgt das Risiko von
    verbrannten Fingerkuppen..

    Man kann die beiden Lagen "besandeter" V 60 aber auch mit Bitumen-Spachtelmasse
    kalt verkleben, hält vllt nicht ganz so gut (man will ja aber hier aber auch nicht
    "abdichten", sondern die Materialien zusammenfügen..), ist auch eine Sauerei (wenn
    man nicht sehr umsichtig arbeitet..), geht aber auch..

    Ich hab so verschiedene Gehäuse gedämmt, und gute Erfahrungen damit gemacht...

    Grüße,

    Andreas
    Geändert von Pappenheimer (13.01.2009 um 01:48 Uhr)

  12. #32
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    Standard Gehäuseplattendämmung - Dämpfung

    Hallo Leute,

    ich bin ja neu hier im Forum und wenn ich etwas Zeit finde, dann lese ich hier immer wieder interessante Sachen. Die letzte Äußerung zu diesem Thema war 2009. Gibt es seither keine neuen Erkenntnisse?

    Ich habe vor langer Zeit mal kleine Autolautsprecher gebaut, die unter die Vordersitze passen sollten. Daher war die Form etwas ekelhaft. Ich habe 3mm dünnes Sperrholz genommen, wegen der einfacheren Konstruktion und wollte es irgendwie "schalltot" bekommen. Bitumen kannte ich damals nicht. Ich habe eine Pampe aus Ponal und Sand angerühert und im Gehäuse verteilt, ca. 8mm dick. Ich habe damals nix gemessen, aber es klang relativ gut.

    Bitumen zu verwenden ist sicher gut, aber die Verarbeitung ist eher ekelhaft... Wenn ich so darüber nachdenke: Man braucht ja ein träges, weiches und schweres Material. Geht auch was anderes als Bitumen? Durch die gute Erfahrung mit Ponal und Sand:

    Hat schon jemand mit Silikon-Sand oder Fliesen-Flexkleber mit Sand experimentiert? Das müsste ja auch gut Schallenergie vernichten und macht nicht so eine Sauerei.

    In meinem aktuellen Projekt danke ich darüber nach, das Mittelton-Horn (besteht aus Glasfaser-Harz) mit so einer Mischung Flexkleber/Sand aufzudicken. Was haltet Ihr davon?

    ... Mal sehen, welche geschärften Messer mir da so entgegenkommen

    viele Grüße,
    Rudi

  13. #33
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    Standard

    Eine dumme Frage jetzt: Mein Nachbar ist Imker und benutzt künstlich hergestellte Bienenwachsplatten.

    Sowie diese hier (Struktur besser zu sehen wo die Aussteckbiene zu sehen ist).

    http://www.heiserimkerei.de/shop/bie...-1-stueck.html

    Gewalzt aus 100% echtem Bienewachs und ziemlich weich.

    Hat das jemand schon mal versucht damit zu dämmen statt mit Bitumen ? Ist recht billig und wäre weniger Sauerei. Und die Wabenstruktur könnte möglicherweise auch von Vorteil sein.

    Vielleicht ist das aber auch nur Hirngespinnste von jemand der (noch) keine Ahnung von Boxenbau hat ...

  14. #34
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    Standard

    Die letzte Äußerung zu diesem Thema war 2009. Gibt es seither keine neuen Erkenntnisse?
    So ein Thread gerät schnell mal in Vergessenheit, da erinnert sich nach 6 Jahren kaum noch jemand .

    Wenn ich so darüber nachdenke: Man braucht ja ein träges, weiches und schweres Material.
    Eigentlich willst du ja die Schwingungen der Gehäusewände dämpfen und deren Schwingungsamplitude senken, da eine Schwingung der Gehäusewand eine Schallabstrahlung zur Folge hat. Dazu brauchst du ein schweres Material (Masse muss zusätzlich beschleunigt werden, und wenn die maximale Anregungskraft konstant ist, verringert sich die Auslenkung) und ein stark dämfendes, zähes Material, welches durch plastische Verformung oder andere dissipative Effekte (z.B. Reibung) die induzierte Schwingungsenergie in Wärme umwandelt. Und das ganze schon bei minimalen Auslenkungen, d.h. das Material muss sich bei minimalen Bewegungen plastisch verhalten oder eine starke Reibung erzeugen (plastische Verformung ist ja auch so was wie "innere Reibung").

    Gewalzt aus 100% echtem Bienewachs und ziemlich weich.
    Hat das jemand schon mal versucht damit zu dämmen statt mit Bitumen ? Ist recht billig und wäre weniger Sauerei.
    Denke das eine Problem ist, dass Bienenwachs sich je nach Temperatur stark anders verhält (weich/hart). Das andere, ob es dauerhaft hält wenn du es z.B. mit Bienenwachs fest klebst.

    Viele Grüße

    Peter

  15. #35
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    Nach meiner Wellpapp-basierten Daempfungs-Antithese zur Marmor-, Granit-, Sand- und Beton-basierten Massehemmungs-These versuche ich jetzt die Kompromiss-Synthese. Je tieferer Bass mit je mehr Wirkungsgrad aus je weniger Volumen kommen soll, desto solider muss das Gehaeuse sein. Schwere Schwingkolben brauchen solide Gehaeuse, und Luftresonatorgehaeuse muessen solider als voellig geschlossene sein. Uwe hat die Kraft, die der Treiber erzeugen kann, ueberschlagen:

    Zitat Zitat von focal_93 Beitrag anzeigen
    Ein 8" Chassis, hat 250 cm" Membranfläche und soll +/-5mm Hub ausführen können.
    ... Eingebaut sei dass Chassis in 35 ltr. CB, also 35000 cm³
    ... Innenfläche der 35 ltr. Box: (30cm Breite, 39 cm Höhe, 30 cm Tiefe) . 2*(30*38) + 4(30*30) = 5880 cm²
    ... 176, 40 N
    Ich wuerde stattdessen einfach den Kraftfaktor Bl mit dem groessten erlaubten elektrischen Strom multiplizieren.

    Reine Massehemmung bedeutet, dass das Gehaeuse fest mit dem Antrieb verbunden ist aber keinerlei Steifigkeit besitzt. Das kann zwar nur mit einem Gel, dessen Viskositaet zum Antrieb hin immer weiter zunimmt, verwirklicht werden, doch spinnen wir die reine Massehemmung einmal mit Mechanik und Mathematik der elften Klasse weiter: Wenn Gehaeuse plus Treiber eine Masse von 5 Kg haben, betraegt ihre Beschleunigung a 176N/5Kg ~ 35m/s*s. Bei einer Frequenz von 100 Hz ist die Halbperiode, ueber die diese Beschleunigung in einer Richtung wirkt, 5 Millisekunden lang. Weil die Auslenkung s das doppelte Integral von a ist, betraegt sie bei 100 Hz 35*0,005*0,005/4~0,0002m. Das Gehaeuse, das zwanzig mal mehr Flaeche als der Schwingkolben hat, wuerde laut Uwe-Uli-Synthese gegenphasig mit einem Zwanzigstel huben. Es gaebe gar keinen Bass. Ich halte diese Rechnung aber fuer fehlerhaft, denn die Schwingkolbenmasse eines 8-Zoll-Tieftoeners betraegt eher weniger als 50 g, ein Hundertstel der Gehaeusemasse, und muesste folglich hundertmal staerker ausgelenkt werden. Erst bei 50 Hz gaebe es eine Ausloeschung.

    Geben wir der Masse Steifigkeit, dann erzeugen wir einen Schwingkreis, der bedaempft werden muss. Wahrscheinlich sollte man Treiber mit schweren Schwingkolben mittels Moosgummi und aehnlichem sorgfaeltig vom leichten Gehaeuse entkoppeln, um moeglichst viel Daempfung zu erzielen.
    Geändert von Grasso (25.01.2016 um 23:06 Uhr)

  16. #36
    Registrierter User Benutzerbild von ton-feile
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    Hallo Zusammen,

    die Görlichbässe der K&H O92 sind von hinten an der Schallwand mittels Gummidämpfern (auf beiden Seiten einvulkanisierte Gewindestangen) entkoppelt montiert.

    Nicht highendig, funktioniert aber ziemlich gut.

    Gruß
    Rainer


    Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
    Immanuel Kant


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  17. #37
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    Ein leichtes Gehäuse? Geht gar nicht! Wandstärke < 40 mm ist verpönt!

  18. #38
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    Hey

    habe mal die Empfehlung erhalten zwei mal 6mm MDF mit Teppichklebeband dazwischen.
    Soll sehr gut wirken und die Dramen mit Bitumen anschweißen umgehen...

  19. #39
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    Das könnte ich gewesen sein...

    Ist aber ziemlich aufwändig

  20. #40
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    Hey
    wie meinst du aufwändig?
    Ich habe an ein Gehäuse aus 6 (oder eher 8mm ;-) ) MDF gedacht und innen jede Fläche zu ~2/3 mit 6mm MDF per Klebeband bedecken.
    Ist das nach dem Konzept iO bzw. ausreichend?

    Schallwand wird natürlich 16mm.

    Gruß

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