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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #41
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Zitat Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Ich mache mir eigentlich um den Bodenabstand, oder ganz allgemein den Begrenzungsflächenabstand, keine allzu große Sorgen. Die meisten Räume haben nämliche nicht nur einen Boden, sondern auch Seitenwände und Decken, und meistens sogar ziemlich in der Nähe. Soll heißen, die einzelne Bodenreflexion, die einem ein Loch in den Grundton reißt, wird überlagert von etlichen anderen Reflexionen. Die Ortung kommt sowieso von der ersten Wellenfront, da ändert auch die Reflexion nicht allzu viel dran.
    Ja. Das denke ich auch.
    Trotzdem gibt es bei meinen Hörbedingungen zwei Ausnahmen, die in den meisten anderen Räume nicht so auftreten.

    1. Deckenhöhe 1,98 Meter (bei den gewöhnlichen 2,40 Meter ist ein auf etwa 80 cm Höhe montierter Gund/Tieftöner sogar ziemlich optimal platziert und ein nach oben über den Hochtöner verlagerter eher ungünstig)
    2. geringe Nachhallzeit auch im Bassbereich (dadurch fehlt Diffusschall zum Auffüllen).

    Aber bitte nicht falsch verstehen. Das beweisst immer noch nicht die Relevanz für das Klangempfinden. Genau das versuche ich ja herauszufinden. Deswegen baue ich einen "alternative" 4-Weger. Es kann auch sein, dass ich nach dem Bau zu dem Schluß komme, dass sich durch die Optimierung der Höhe nicht viel geändert oder gebessert hat.

    Zur Veranschaulichung der Thematik nochmal die Simu-Daten der Raumantwort (orange Linie) auf meinen Raum bezogen (ich hatte sie im Rom I-Thread veröffentlicht):

    Grundtöner mittig:


    Grundtöner auf etwa 2/3 Raumhöhe:


    Der Einbruch bei 130Hz ist der Reflektion an der Rückwand geschuldet. Klanglich empfinde ich das (teilweise) Auffüllen dieses Senke als wohltuend und unabdingbar. Deswegen glaube ich auch nicht, dass man das Thema so einfach ignorieren kann.

    Gruß, Christoph

    P.S. Zum Thema Off-Topic: Mich stört das nicht. Solange nicht über Politik, Corona oder Autos diskutiert wird und irgendwie noch ein entfernter Bezug zum Topic besteht, freue ich mich sogar.

  2. #42
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    Zitat Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Was nicht unerwähnt bleiben sollte: die Anordnung WWTM ermöglichte eine sehr einfache, elegante Konstruktion. Bei WMTW hätte ich mir bei dem Gehäusekonzept schon deutlich mehr einfallen lassen müssen. Das war aber zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht bekannt.
    Ich spüre, was du meinst; hatte mal ne Box gebaut mit TT oben und BR-Rohr unten, dazwischen eine stärkere Verengung durch das MT-Gehäuse. Gab ne "schöne" Zweikammer-Resonanz bei ca. 120Hz, die sich auch mit einer Stufe im Frequenzgang und unschönem Dröhnen bemerkbar machte...

    P.S.: In der Box war auch unten ein IHA eingebaut, abgestimmt auf die Halbwellenresonanz über Gehäuselänge bei ca. 190Hz. Verlängern der Resonatoröffnung und Neuabstimmung auf die Zweikammerreso hat kaum einen Effekt gebracht... (logisch, Effekt und Störauswirkung sind ja woanders im Gehäuse verortet)
    "Science is about what is, Engineering is about what can be"
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  3. #43
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    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    2. geringe Nachhallzeit auch im Bassbereich (dadurch fehlt Diffusschall zum Auffüllen).
    Ja, es steht natürlich irgendwie im Zusammenhand mit der Nachhallzeit, je nach Frequenzbereich und Raum würde ich aber trotzdem noch im Bereich der geometrischen Akustik bleiben. Das wäre jetzt allerdings kleinkariert von mir, da näher drauf rumzureiten, die Übergänge sind eh fließend.

    Ich wollte auch eigentich noch etwas zu konzertsaalähnlichen Wohnzimmern schreiben, die immer in den Werbebroschüren gezeigt werden, aber kaum jemand hat. Gibt es aber, Stand neulich in einem drin (Hauskaufkandidat) und dachte nur, wie man wohl den bis zum Dachgiebel offenen Raum gut füllen könnte

    @Peter: ja, sowas kann dann passieren. Den Grundaufbau gibt es irgendwo in den Prospekten oder Testberichten zu sehen. MT mit einem TT tauschen würde da deutlich mehr Klimmzüge erfordern.

  4. #44
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    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Der Einbruch bei 130Hz ist der Reflektion an der Rückwand geschuldet.
    Hilft es, den Rückwand-Abstand etwas zu vergrössern, so dass der Einbruch bei 100 Hz stattfindet, wo mehr Pegel vorhanden ist?
    Die Trennfrequenz auf 100 Hz setzen könnte auch helfen, den Effekt zu verschmieren.
    Wenn man beim Bassisten alle Töne gleich laut hört und keine Note mehr verschluckt wird, ist das schon super.
    Geändert von Nils77 (10.03.2022 um 14:41 Uhr)

  5. #45
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    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Grundtöner mittig:
    Grundtöner auf etwa 2/3 Raumhöhe:
    Mittige Anordnung ist klar, bei ~2m Deckehöhe ist die Hörposition ebenfalls fast mittig, und die negativen Effekte von Boden- und Deckenreflektion fallen zusammen.

    Auf 1/3 Raumhöhe statt 2/3 funktioniert nicht?
    60-65cm Einbauhöhe erscheint für eine "normalgroße" Standbox gut machbar...

    Grüße
    Peter
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  6. #46
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    Standard Endstufen und Aktivweichen als Teil der Aktivlösung

    @Chistoph & stoneeh:

    Gut, Endstufen und Weichen sind offensichtlich nicht von großem Interesse hier, deshalb will ich mich nur für die Antworten bedanken und die Sache nicht weiter forcieren.

    Immerhin hat stoneeh Klangunterschiede ausgemacht. Dass Klang und Preis nicht proportional sind, bestreite ich nicht, im Gegenteil ist ja gerade eine preis-WERTE Endstufe für eine Aktivlösung immens wichtig, da man mehrere Exemplare benötigt. Deshalb gehen meine Experimente auch von voll aktiv mit vier Wegen über teilaktiv bis zur passiven Lösung.
    Eine Empfehlung - auch im Profibereich - ist immer willkommen!

    Da Christoph von mangelnder Leistung wegen Entzerrung bei den T-Amps spricht, würde mich bei der neuen Box interessieren, mit wieviel dB der geschlossene Bass "untenrum" entzerrt wird, da ich auch die geschlossene Lösung bevorzuge..... so lange es kein Basshorn ist!

    Sorry, musste doch noch mal zu dem Thema kommen, interessiert mich neben dem reinen Boxenbau halt auch sehr!

  7. #47
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Mahlzeit,

    ein Bassmodul ist mittlerweile fertig.

    Die 16 Chassis habe ich im Vorfeld "kalt" und uneingeschwungen durchgemessen. Hier mal 10 von 16 Impedanzverläufen, die die gute Serienkonstanz der Axtons zeigen:



    Die Chassis habe ich dann nach Gleichstromwiderstand und Resonanzfrequenz selektiert, einfach aus dem Grund weil die beiden Chassis, die in Reihe geschaltet gegenüberliegend auf eine Kammer arbeiten, möglichst gleich sein sollten. Die Reihenschaltung zweier gegenüberliegenden Chassis habe ich dann mit der benachbarten Kammer parallel geschaltet (also eine 2 II 2-Schaltung), so dass vier Chassis zusammen wieder die Nennimpedanz von 4 Ohm haben. Diese Verschaltung habe ich rausgeführt, so dass ich pro Bassmodul zwei Anschlüsse habe (je 4 Chassis 4 Ohm).

    Hier mal die Impedanz im Gehäuse:



    Grün sind die oberen vier Chassis, rot die unteren vier, türkis sind beide in Reihe geschaltet.
    Erfreulich finde ich, wie ähnlich die Verläufe der 4er-Gruppen sind.

    Die Parameter im eingebauten Zustand:

    fs: 85,8 Hz
    Qms 8,8641
    Qes 1,1507
    Qts 1,0185

    Überraschend für mich der hohe Qms.

    Die Gehäuse sind unbedämpft. Die einzige wirklich auffällige Resonanz liegt knapp über 300Hz. Woher sie kommt, weiß ich nicht so genau. Sie passt mit über 1 Meter Wellenlänge auf jeden Fall nicht ins Gehäuse, liegt aber auch weit genug außerhalb des Übertragungsbereichs, von daher erstmal vernachlässigbar.

    Frequenzgang im Nahfeld pur (grün), entzerrt (türkis) und mit Filter (lila)



    Die Entzerrung ist nur beispielhaft und wird im Raum durch den Druckkammereffekt und die Raumresonanzen ganz anders aussehen.

    Ich habe die Entzerrung aber genutzt, um den Klirr zu messen. Im Nahfeld gemessen, bezogen auf 90dB in einem Meter Abstand:


    70dB sind 10%, 60dB 3%, 50dB 1%, usw.. Grün ist K2, rot K3, türkis K4, lila K5.

    Ein paar Praxiserfahrungen habe ich auch schon gemacht, dazu aber später mehr.

    Gruß, Christoph

  8. #48
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    Da bin ich sehr gespannt.

    ich hatte vor einigen Jahren mal die Gelegenheit ein 8er Stack dieser URPS Subwoofer bei uns im Hörraum zu hören. Bestückt ist da jede Box mit 16 6" Bässen.

    Hammer kann ich aus der Erinnerung sagen.

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  9. #49
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    Moin Christoph,

    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen

    Die Gehäuse sind unbedämpft. Die einzige wirklich auffällige Resonanz liegt knapp über 300Hz. Woher sie kommt, weiß ich nicht so genau. Sie passt mit über 1 Meter Wellenlänge auf jeden Fall nicht ins Gehäuse, liegt aber auch weit genug außerhalb des Übertragungsbereichs, von daher erstmal vernachlässigbar.
    wenn ein Gehäuse Innenmaß um die 29-30cm rum liegt ist es die 1/4 Welle.

    Ansonsten sehr klasse!
    Gruß Karsten

    Wer den Blick immer nur stramm auf den Horizont gerichtet hat, stürzt über die Ruinen der Vergangenheit.

  10. #50
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    Hi Karsten,
    Zitat Zitat von 4711Catweasle Beitrag anzeigen
    wenn ein Gehäuse Innenmaß um die 29-30cm rum liegt ist es die 1/4 Welle.
    Das stimmt und es würde zur Gehäusebreite von 29cm passen. Aber für eine Viertelwellenresonanz muss doch ein Ende "fest" und eines offen sein. Zwischen zwei (festen) Wände liegt die tiefste Resonanz bei der halben Wellenlänge. Und ein offenes Ende habe ich nicht. Ich könnte mir nur vorstellen, dass ein Chassis das offene Ende bildet...

    Gruß, Christoph

  11. #51
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    Wenn zwei Chassis im selben Gehäuse werkeln gibt es immer auch eine Summen- und eine Differenzfrequenz.
    Analog dem mechanischen Doppelpendel.
    Wie das dann genau zusammengeht ist dann nicht mehr intuitiv.
    Gruß
    MG

  12. #52
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    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Aber für eine Viertelwellenresonanz muss doch ein Ende "fest" und eines offen sein.
    ...
    Die Membran(en) sind imho akustisch durchlässig....Resonanz dringt durch und lässt sich mit dem Mik erfassen - kann sein das
    das als "offenes" Ende funktioniert?
    Edit: Ähnlich einer PM.
    Ohne Bedämfung ists halt maximal ausgeprägt - um 300Hz rum wirken diverse Bedämfungsmaterialen ja schon recht gut
    und in einem bedämften Gehäuse bekommt man das gut weg / ggf. gar nicht mit.
    ....ich befasse mich meist nicht so wirklich mit Theorie...
    Geändert von 4711Catweasle (28.03.2022 um 19:09 Uhr)
    Gruß Karsten

    Wer den Blick immer nur stramm auf den Horizont gerichtet hat, stürzt über die Ruinen der Vergangenheit.

  13. #53
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
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    Hallo Christoph,

    Warum hast du die Chassis, die gemeinsam auf ein Gehäuse arbeiten, nicht parallel und diese dann in Reihe geschaltet? In Parallelschaltung sehen sie die selbe Spannung und Unterschiede mitteln sich eher, bevor dann die Reihenschaltung kommt.
    Ich habe das so gehandhabt.

    Grüße
    Chlang



  14. #54
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    Eine Impedanzspitze bedeutet immer eine erhöhte Bewegung der Membran ("Gegen-EMK", boah, ich hasse den Begriff, aber wenigstens wisst ihr, was ich meine). Wie kommt das?

    Ein lambda/4-Rohr ist ein akustischer Transformator, der am Eingang die komplementäre Impedanz des Ausgangs präsentiert. Hört sich fies an, ist aber ganz einfach: ein offenes Ende (sehr kleine Impedanz) wird zu einer sehr großen Impedanz, ein geschlossenes Ende (sehr große Impedanz) zu einer sehr kleinen. Eine Masse wird zu einer Steifigkeit und umgekehrt.

    Soll heißen: in einer offenen TML wird bei lambda/4 das Chassis stark belastet, es steht fast still, der Schall wird hauptsächlich durch die TML-Öffnung abgestrahlt. In einer geschlossenen TML dagegen arbeitet das Chassis praktisch free-air, keine Belastung, und man sieht einen Höcker in der Impedanzkurve.

    Wird die TML-Öffnung durch ein Chassis ersetzt dann wird dessen Impedanz transformiert. Bei der hier fraglichen Frequenz ist die eine (fast) reine Masse, in die elektrische Welt überführt also eine Induktivität. Wie oben geschrieben wird die Masse durch das lambda/4-Rohr in eine Steifigkeit transformiert, elektrisch eine Kapazität. Masse (Induktivität) und Steifigkeit (Kapazität) bilden eine Reihenschaltung, also das, was man im Voksmund Saugkreis nennt. Resultat: das Chassis wird kaum belastet, schwingt daher fast free-air, und daher der Impedanzhöcker.

    Eigentlich ist die Angelegenheit noch etwas komplexer, weil es eben keine reine Masse ist, und je nach Dimension des Rohres auch keine rein ebene Wellenausbreitung mehr vorliegt, aber zum allgemeinen Versändnis reicht die Beschreibung erstmal. Wichtig ist noch, dass die Auswirkung auf den Schalldruckfrequenzgang nicht immer ganz so offensichtlich ist, zum Einen wegen der komplexen Angelegenheit, zum Anderen weil das durch viele andere Effekte noch überlagert wird.

  15. #55
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Moin,

    Zitat Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Warum hast du die Chassis, die gemeinsam auf ein Gehäuse arbeiten, nicht parallel und diese dann in Reihe geschaltet? In Parallelschaltung sehen sie die selbe Spannung und Unterschiede mitteln sich eher, bevor dann die Reihenschaltung kommt.
    Ich habe - ehrlich gesagt - nicht lange drüber nach gedacht. Es war eher ein Bauchgefühl. Bei deiner Lösung wird das "Problem" ja nur verschoben und nicht gelöst. Also entweder so oder so. Die ungeliebte Reihenschaltung muss halt irgendwo angewendet werden.

    Ich fand es richtiger die zwei Chassis, die auf ein gemeinsames Volumen arbeiten, in Reihe zu schalten als zwei autarke Systeme in Reihe zu schalten. Im Endeffekt spricht die Höhe der Impedanzspitzen (die vergleichbar wie free-air ist) auch für eine saubere Lösung, oder?

    @Jochen: Danke für die Erklärung. Es ist also tatsächlich die 1/4-Welle zwischen den beiden Chassis.
    Interessant aber, dass es trotz fehlender Bedämpfung weder im Impedanz-, noch im Frequenzgang weitere grobe Auffälligkeiten gibt.

    Übrigens vernehme ich auch bei den Messsignalen keinen Kistenklang. Die Gehäuse bleiben deswegen - nach derzeitigem Stand - auch unbedämpft.

    Überhaupt hat der ganze Zusammenbau und das Einfahren der Subs ein gutes Gefühl hinterlassen. Es wirkt durch die kleinen Volumina alles so kontrolliert, stabil und in sich ruhend. Ich habe nach dem Zusammenbau erstmal einen 20Hz-Sinus auf das System gegeben (um Undichtigkeiten oder Mitschwingendes zu orten). Dabei habe ich dann natürlich auch den Pegel hochgefahren. Auf einmal stiegen die Verzerrungen von einen auf den anderen Moment drastisch an (wie so ein Klacken). Das kam natürlich nicht von den Chassis (der Hub war geschätzt 2-3 mm), sondern vom Verstärker, dessen Sinuskurve eckig wurde. Ich habe dann man ein Voltmeter drangehalten und den Punkt gesucht, wo die Verzerrungen beginnen. Das waren ~24V. Verschaltet waren in diesem Moment alle acht Chassis mit einer Impedanz von 6,4 Ohm, umgerechnet also 90 Watt, was gut zu den Leistungsangaben meines Messverstärkers passt (Myryad MI120).

    Den gleichen Vorgang habe ich beim Vincent-Hörverstärker gemacht. Da kam ich auf ~33,5V, allerdings je vier Chassis auf 3,2 Ohm verschaltet, was 350 Watt entspricht. Der Hub der Chassis war bei dieser Aktion noch absolut im Rahmen (klar, kontrolliert durch das kleine Luftpolster). Die Chassis klangen auch kurz vor der Kotzbremse des Verstärkers noch sauber. Nach der Messung habe ich aber sofort die Impedanz gemessen. Die war um 1 Ohm erhöht und man konnte ihr beim Fallen zuschauen (ebenfalls klar, jede 37er-Schwingspule hat dauerhaft fast 100 Watt abbekommen). Das zeigt gut, dass sich die Verhältnisse in so einem URPS in Richtung elektrischer Belastbarkeit verschieben. Die mechanische Hubfähigkeit ist gar nicht so wichtig. Die 5mm der Axtons sollten locker ausreichen, da ein Zuführen von mehr Leistung keinen Sinn macht, da dann die Schwingspulen abrauchen würden.

    Sehr schön übrigens auch wie ruhig die Subs durch die Impulskompensation sind. Selbst mit 350 Watt waren die Schwingungen mit Handauflegung so gut wie nicht zu spüren. Der Wavecor-Sub mit Passivmembran hätte bei 20Hz und 350 Watt wie eine Waschmachine getanzt. Wieviel Einfluß sowas auf das Hörempfinden hat, lasse ich mal dahingestellt (ich denke nicht viel), aber es fühlt sich trotzdem gut an.

    Gleich geht`s weiter mit einer Messung im Raum und ein paar Höreindrücken...

  16. #56
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    hallo Christoph

    Ein toller Bericht.
    Eine Frage geht mir durch den Kopf:
    Mach es einen Unterschied ob Du die beiden Bässe in einem Gehäuse betreibe oder ob Du das Gehäuse in der Mitte teilst.
    Also halbes Innenvolumen.
    Kommt der veränderte, bessere, Qm-Wert eventuell von Deiner Schaltung, gemeinsam in einem Gehäuse.
    Hast Du das mal in getrennten Gehäusen probiert, auch bezüglich Qm.

    Gruß bernhard

  17. #57
    Tinnitohr Benutzerbild von ax3
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    Zitat Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Soll heißen: in einer offenen TML wird bei lambda/4 das Chassis stark belastet, es steht fast still, der Schall wird hauptsächlich durch die TML-Öffnung abgestrahlt. In einer geschlossenen TML dagegen arbeitet das Chassis praktisch free-air, keine Belastung, und man sieht einen Höcker in der Impedanzkurve.
    Für die Doofen unter uns (mich) >>>
    TML ist mir ein Begriff, aber ich habe noch nie von einer geschlossenen TML gehört.
    Mal mehr oder weniger bedämpft, mal auf unterschiedliche Wellenlängen abgestimmt, mit internen Resonatoren und ohne, Chassis bei einem Drittel oder einem Fünftel der Länge, mit Koppelvolumen, einfach oder mehrmals gefaltet - aber niemals geschlossen.

    Eine geschlossene TML ist nach meinem Verständnis eine CB, egal, wieviele Wicklungen oder Längen sich im Inneren befinden.

    Was meinst Du also mit einer geschlossenen TML?

  18. #58
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Hier mal eine Messung am Hörplatz im Raum (türkis ist unentzerrt, rot ist entzerrt, grün ist mit Filter):



    Durch den Druckkammerffekt und die Raumresonanz bei ~54Hz ist der Abfall zu tiefen Frequenzen nicht so tragisch wie im Nahfeld. Insgesamt ist die Welligkeit im Raum auch deutlich geringer als beim Bassreflex-Sub. Die Einbrüche sind geringer, die Überhöhungen harmloser. Ich denke, dass hängt damit zusammen, dass der Raum an acht verschiedenen Punkten angeregt wird. Die Entzerrung war dann auch weniger aufwendig und in ein paar Minuten erledigt.

    Natürlich habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, ein Ohr zu riskieren. Oberhalb von 90Hz spielten die 3 Wege von Rom I, also die Accuton-Kombi aus C090 und C025 und dem SB17CAC35-4, die weiterhin auf den (inaktiven) Wavecor-Sub trohnten. Der URPS-Sub stand mittig leicht nach rechts versetzt und je vier Chassis bekamen einen Kanal (zur Erinnerung bzw. zum Verständnis: In der fertigen Ausbaustufe soll natürlich ein zweiter Sub mit weiteren acht Chassis als Ständer für den Mittelhochton dienen, es ist also nur das halbe Set-Up).

    Klanglich war zuerst auffällig, dass nix auffällt. Man hört den Sub einfach nicht raus. Ich habe dann direkt schweres Geschütz aufgefahren (diverse Kontrabass-Stücke). Richtig gut. Alle Saiten sind rauszuhören, nix dröhnt. Danach mal was mit Schub (Techno). Ging auch sehr gut. Druck war da. Aber auch schnell wieder weg. Es schien mehr Platz für den Rest der Musik zu sein. Dieser Eindruck erhärtete sich als ich den Raum mal verließ. Der URPS schien das Haus weniger zum Dröhnen anzuregen als der Bassreflex-Sub. Er klang einfach integrativer und schlüssiger. Schlagzeugstücke machten auch richtig Spaß. Impulsiv, schnell, sauber, druckvoll. Auch schwierige tiefbasslastige Stücke, wo der Bassreflex-Sub schon mal etwas drüber ist, waren besser genießbar. Dafür klang es bei einigen Stücken unspektakulärer als gewohnt. Der Bassreflex-Sub klang aus der Erinnerungen beeindruckender und wuchtiger und schnalzte mehr. Zudem fand ich die Impulse des Bassreflex-Subs etwas sauberer und runder, während der URPS minimal verschlissener wirkte. Trotzdem war ich mir im Laufe des Hörtests immer sicherer, dass der URPS eigentlich ehrlicher klang und der Bassreflex-Sub etwas aufgesetzt spielte (was je nach Musik auch Spaß machen kann). Nichtsdestotrotz war das Ergebnis für knapp 60 € Materialkosten (5€ pro Chassis plus Holz) beeindruckend nah am vorstellbaren Limit.

    Als letztes testete ich das letzte Album von Fler. Da gibt es Songs, wo die Basslinien zwischen 25 und 40Hz pendeln (per Live-Messung festgestellt). Auf den meisten Lautsprechern hört man diese Bässe gar nicht (bzw. erahnt sie nur) und mit dem Bassreflex-Sub konnte man immer schön darin baden. Der URPS struggelte leider etwas. Man sah an den Aussteuerungsanzeigen des Verstärker und der DCX, dass viel Energie in den Sub floss, aber es fehlte der Durchzug. Man konnte die Töne zwar wahrnehmen, aber es wirkte gebremst und dynamisch eingeschnürt. Bei allen Stücken vorher dachte ich eigentlich, dass der Bassreflex-Sub nur aufgrund des längeren Ausschwingens auf der Abstimmfrequenz (um 30HZ) druckvoller und wuchtiger klang und etwas "schönt" (also wuchtiger klingt als es die Quelle verlangt). Bei diesen Stücken kam mir der URPS aber auch klanglich unterlegen vor. Erklären würde ich mir das über den ansteigenden Klirr und die damit einhergehende Kompression.

    Schlussendlich bin ich im Moment trotzdem ziemlich begeistert. Der URPS regt den Raum weniger an, klingt deswegen integrativer, ehrlicher und kann trotzdem ordenlich zulangen wenn die Quelle es verlangt.

    Zitat Zitat von berny Beitrag anzeigen
    Ein toller Bericht.
    Eine Frage geht mir durch den Kopf:
    Mach es einen Unterschied ob Du die beiden Bässe in einem Gehäuse betreibe oder ob Du das Gehäuse in der Mitte teilst.
    Also halbes Innenvolumen.
    Kommt der veränderte, bessere, Qm-Wert eventuell von Deiner Schaltung, gemeinsam in einem Gehäuse.
    Hast Du das mal in getrennten Gehäusen probiert, auch bezüglich Qm.
    Hallo Bernhard,

    gute Frage. Theoretisch dürften es kaum Unterschiede geben. Aber ich habe es nicht probiert. Die Ergebnisse stellen mich auch zufrieden, so dass ich keine Notwenigkeit sehe, es zu probieren.

    Gruß, Christoph
    Geändert von Christoph Gebhard (29.03.2022 um 11:57 Uhr)

  19. #59
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    Einfach das Ende einer "normalen" TML fest verschlossen. Und ja, das ist dann bei ganz großen Wellenlängen (lambda >> L) praktisch ein CB. Ab ungefähr lambda/10 = L dann nicht mehr so.

  20. #60
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    Hi,
    nur mal so 'ne Idee;
    Beim Lesen des Threads ist mir eine Idee von den alten Audio Pro Subwoofern in den Sinn gekommen:
    Würde es nicht Sinn machen, jedes zweite Chassis der vertkal übereinander angeordneten Bässe "verkehrt" herum zu montieren, um die Unsymmetrie im Antrieb zu kompensieren?
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Name:	audio_pro_b2-70_active_subwoofer_system.jpg
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ID:	65682
    O.k., optisch vielleicht nicht das Gelbe vom Ei ;o(
    Gruß
    AR

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