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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #181
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Hallo,

    also ich mache mich jetzt mal an folgende Vorbereitungen für ein Online/Gemeinsam Mixseminar zu den Themen:

    Teil1: Kurs zum Thema ‚Funktionsweise und Schaltungsentwicklung von Single Ended Röhrenverstärkern im Trioden und Penthodenbetrieb‘ inklusive Dimensionierung von Ausgangsübertragern (auch mit magnetischer Kompensation) als Grundkurs - dauert einen Vormittag mit Kaffeepause. Da wird sowohl der folgende Poormans dimensioniert als auch das Beispiel einer EL34. Ich verfolge dabei einen pragmatischen Ansatz ohne Einsatz von Tabellen oder Arbeitsgeraden. Es ist mir wichtig, dass jeder die Komponente Röhre versteht und auch die Komponenten, die an der Röhre angeschlossen sind. Man muß dazu kein Ingenieur sein. Elektrische Grundkenntnisse sind jedoch für das Verständnis notwendig.

    Im Anschluß am Nachmittag Teil2: Gemeinsamer oder Online-Aufbau eines ‚ Poormans Low Voltage’ Niederspannungsverstärkers ohne gefährliche Spannungen mit magnetischer Kompensation in den Ausgangsübertragern. Die Leiterplatte ist bereits bestückt, sonst würde es terminlich zu knapp und zwei Tage hintereinander sind einfach zuviel.

    Teil1 geht online oder direkt im Seminar als notwendige Vorabeinführung. Bei Präsenz funktioniert nur 2G oder 3G. Die Kosten lege ich im Laufe der nä. Wochen fest. Dabei ginge es ohnehin nur um eine kleine Anerkennung. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann man sich dann verbindlich anmelden, vielleicht so im Dezember. Für Thema1 brauche ich keine Minimalteilnehmerzahl, da ich den Kurs ohnehin vorbereite und keine Teilekosten anfallen.

    Na dann schauen wir mal….ich poste hier immer mal Zwischenergebnisse und halte Euch auf dem Laufenden.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (20.10.2021 um 07:16 Uhr)
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  2. #182
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    Hallo Sven,

    sehr guter Vorschlag.
    Ich bin bei Teil 1 dabei, eventuell auch bei Teil 2.

    Beste Grüße

    Thomas

  3. #183
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    Moin zusammen,

    ich habe mich dazu entschlossen, diesen Workshop mit zu machen. Ob jetzt 1 W oder 10W, NV oder HV ist egal. Da es eh kein High End Amp wird, gehe ich auch nicht davon aus, dass es "die Hauptanlage" wird.
    Dafür haben wir alle doch unser Equipment.
    Einen passenden Lautsprecher dafür zu bauen um trotzdem gut Musik genießen zu können, sollte auch kein Problem darstellen
    LG
    Kay

  4. #184
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
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    Freut mich, Sven!

    Wenn das bei mir zeitlich hinhaut, bin ich nach wie vor gerne dabei

    Grüße
    Chlang



  5. #185
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    Ich wär gern bei beiden Teilen dabei.
    Viele Grüße,
    Ludwig

  6. #186
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    So ich bin mittlerweile einen Schritt weitergekommen. Nach Durchackern der IEC 62368-1 (2014-2 Edition 2.0 Sicherheitsanforderungen für Audio, Video…) habe ich folgende wichtige Informationen bezüglich Spannungs- und Stromgefahren extrahieren können:

    Für unbelastete Spannungen (also das was man mit dem Spannungsmesser misst, was also im ersten Moment vor der Belastung mittels Körperwiderstand die Berührspannung wäre) und Berührströme (der Körperstrom der sich bei tatsächlicher Berührung ergibt) kann man zusammenfassen:

    - 4.3.3.2
    ES2 (Klasse 2 Energy source) ist so definiert, dass eine unterwiesene Person zu bestimmten Energiequellen Zugang haben darf, wenn eine vorbeugende Schutzvorrichtung/Maßnahme zum Einsatz kommt. Als Energiequelle versteht man im obigem Zusammenhang jegliche mit dem Spannungsmesser messbare Spannung (ohne Belastung) oder einen Berührstrom, der grob der realen Berührspannung geteilt durch 2KOhm Körperwiderstand entspricht.

    - 5.2.2.2
    Bei ES2 gilt 120V für reine Gleichspannung und 50Veff für reine Wechselspannung. Für Mischspannungen wird in der Norm eine passende Formel angegeben. Die jeweiligen Spannungen liegen dann auf niedrigerem Niveau. Es gibt auch erlaubte Berührstromgrenzwerte, die allerdings sehr niedrig liegen. Das sind für Gleichstrom 25mA und für Wechselstrom 5mAeff an einem Körperwiderstand von grob 2kOhm (nur für sehr tiefe Frequenzen gültig). Für Mischstöme gibt es ebenfalls eine passende Formel und der 2KOhm ist eigentlich ein fest definiertes RC-Netzwerk.

    Für ES2 kann man entweder die Spannungs - oder Stromgrenzwerte verwenden. Dafür gibt es Grenzwertgraphen. Entweder die Spannungsgrenzwerte (die mit dem Spannungsmesser also ohne Last gemessenden Werte) ODER (tatsächlich) die Berührstromgrenzwerte dürfen nicht überschritten werden, sowohl in einem normalen Betriebsfall als auch bei Einfachfehler oder abnormalem Betriebsfall.

    Die Spannungen beziehen sich auf zwei beliebige berührbare Stellen im Gerät oder von einem berührbaren Gerätepunkt gegen Erde.

    Demnach müssten auch Nicht-Elektrofachkräfte mit der Energiequelle ES2 arbeiten dürfen (nur Elektrofachkräfte also mit Abschluß dürfen an ES3 arbeiten), wenn eine vorbeugende Schutzmaßnahme zum Einsatz kommt und diese entsprechend unterwiesen werden. Ich muß noch prüfen, ob und wie diese Maßnahme genau definiert ist oder ob womöglich gewisse Freiheitsgrade in der Wahl dieser Maßnahme bestehen. Möglicherweise reichen einfache Instruktionen oder das Tragen von z.B. isolierenden Schutzhandschuhen aus. Leider darf ich keine Kurven oder Auszüge der Norm öffentlich einstellen. ES2 Energiequelle bezieht sich im Übrigen nicht nur auf Spannungen und Berührströme, sondern betrifft auch Verbrennungen, Brand, mechanische und andere Gefahren.

    Mit 120V DC und 50V AC (nicht gleichzeitig) kann man auch mit Röhren schon was anfangen, obwohl bei Mischspannungen gerade die Wechselwerte die Grenzwerte massiv degradieren lässt.

    Ich übernehme keine Garantie für meine öffentliche Aussage, zumal der Teufel massiv im Detail stecken kann. Wer es genau wissen möchte, schaut sich die Norm bitte selber genau an.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (07.11.2021 um 13:40 Uhr)
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  7. #187
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Ich stelle mir die Frage, welche Eigenschaften denn ein Röhrenverstärker haben muß, damit er in einem Seminar von Nichtfachleuten (angeleitet durch eine Fachkraft) aufgebaut werden darf. ES2 stellt ja immerhin eine mehr als 60V (Gleich) Spannung in Aussicht und selbst mit 40V könnte man mit geeigneten Röhren noch 1Watt Audio erzeugen.

    Zu den Maximaltemperaturen berührbarer Teile (Verletzungen durch thermische Verbrennungen) Kap 9:
    9.2.6 gibt der Energielevel 2 für Glas - in unserem Fall Röhren - 100 Grad Maximaltemperatur an (TS2). Da die Röhren in der Regel heisser werden, ist das bereits Energielevel 3 (TS3) und damit eine physische Barriere Vorschrift. Der Röhrenverstärker wie im vorigen Post beschrieben (ES2), wäre also nach meiner Interpretation mit unterwiesenen Nicht-Fachkräften nur mit einer oder mehrerer Barrieren möglich, dass die Berührung der Röhren und anderer heissen Komponenten wie zB. Röhrenfassungen verhindert. Damit wäre der alleinige Aufbau und die Inbetriebnahme einer Leiterplatte ohne Berührschutz unzulässig oder man baut zumindest eine Barriere um die Röhre. TS3 ist als potentiell gefährlich eingestuft und bedarf daher erhöhter Aufmerksamkeit. TS3, also heisser als 100 Grad ist für Laien und unterwiesene Personen erlaubt, wenn eine festgelegte Aufschrift vor hohen Temperaturen warnt Kap. (9.4.2).


    Zu einer möglichen Brandgefahr, Kap 6. Electrical caused fire:
    Man bezieht sich auf Leistungsquellen und Zündquellen. Der Level (PS1) stellt eine auf max 15Watt begrenzten Gesamtleistung laut Norm keine Brandgefahr dar und kann wegen der geringen Leistung auch keinen Lichtbogen auslösen. Eine einfache Leiterplatte plus Tischnetzteil ohne Gehäuse, das die Leistung auf 12 Watt begrenzt und die auch bei abnormalen Bedingungen und Einfachfehlern wirksam wäre, also eine Sicherung auf der Leiterplatte hätte, stellt demnach keine Brandgefahr dar. 15Watt ist sehr wenig. Mehr als 1Watt Audioleistung kann man damit bei ES2 nicht erzeugen. Eine Möglichkeit wäre es nur einen Kanal aufzubauen. Der nächst höhere Level PS2 beschränkt die Leistung auf 100Watt und erfordert eine Menge zusätzliche Tests und die Brandgefahr zu reduzieren. Um den Aufwand und Risiken von PS2 abzuschätzen muß ich mich erst weiter einlesen, ohne ein funktionietendes Gehäuse geht es dann sicher nicht mehr, aber klar PS2 erhöht schon unsere Audioleistung.

    Ihr seht schon welcher Aufwand es bedeutet, mit Röhren zu arbeiten und gleichzeitig ein Onlineseminar zu machen. Es wäre fast zielführender, wenn die Seminarteilnehmer allesamt Elektrofachkräfte wären, oder zumindest eine Elektrofachkraft bei sich zu Hause mit dabei hätten. Dann müsste ich auch kein sicheres Gehäuse dazuentwickeln und jeder hätte die Freiheit sich selber sein Gehäuse aufzubauen. Außerdem hätte man keine Einschränkungen in der Audioleistung und man könnte was ‚gscheids‘ machen.

    Aber es wäre schon eine interessante Herausforderung für mich, wie man einen Mini-Röhrenverstärker in einem Seminar safe hinbekommt, auch wenn er jetzt von der Leistung keine Bäume ausreissen würde. Das Ganze wäre dann als Einsteigerseminar zu verstehen.

    Gruß von Sven

    Ich übernehme keine Garantie für meine öffentliche Aussage, zumal der Teufel massiv im Detail stecken kann. Wer es genau wissen möchte, schaut sich die Norm bitte selber genau an.
    Geändert von SNT (08.11.2021 um 08:03 Uhr)
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  8. #188
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    Hy Sven,
    Es wird wohl EUP also Elektrisch Unterwiesene Person damit gemeint sein.
    Eine Art Hilfselektriker "Light" mit Zertifikat.

    Gruß Zippo

  9. #189
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Zitat Zitat von Zippo Beitrag anzeigen
    Hy Sven,
    Es wird wohl EUP also Elektrisch Unterwiesene Person damit gemeint sein.
    Eine Art Hilfselektriker "Light" mit Zertifikat.

    Gruß Zippo
    Die Norm bezieht sich nicht direkt auf die Ausbildungsbegriff ‚EUP‘ und die Notwendigkeit eines ‚Zertifikates‘, sondern erwähnt nur, dass die Person unterwiesen werden muß. Es fällt in diesem Zusammenhang nur der Begriff ‚instructed person‘, aber es geht in eine ähnliche Richtung.

    Gruß von Sven

    Die Herausforderung wäre einen rundum sicheren ES2 Nichtfachmann-Seminaramp zu bauen, der maximale Leistung bringt, für das bisschen Spannung und das bisschen Wärmeleistung das er haben darf….Mit sagen wir mal 12Watt Steckernetzteilleistung kann man jetzt grad mal eine zb PCL805 oder Kombiröhre verwenden, die leider auch nur wenig Strom kann, also mit Sicherheit massiv unter 1Watt in SE Klasse A bleiben wird. Was wir benötigen würden, wäre eine Röhre mit wenig Heizleistung und hoher Stromlieferfähigkeit was ein Widerspruch in sich selbst ist. ES2 darf auch keine 120V und 50VAC gleichzeitig, sondern zb zusammen mit 40Vdc nur überlagerte 15Veff Wechselspannung und das ist sehr wenig. Eine 6AS7 mit hoher Stromlieferfähigkeit ‚verbrennt‘ bereits alleine 15Watt an Heizleistung.

    NACHTRAG:
    Ich habe doch eine Möglichkeit für einen zulässigen Niederspannungsverstärker gefunden und die AÜs dazu hab ich auch schon. Die Schaltung aus Post 13 kann man so abändern, dass sie auch mit zulässigen 100V noch gut arbeitet.

    https://frank.pocnet.net/sheets/124/p/PCL805.pdf


    Die PCL805 ist wahrlich eine gut geeignete Röhre und ein wahres Stromlieferungsmonster. An 100V Versorgung bekommt man vorr. lt. Datenblatt an der Anode einen Spannungshub von unglaublichen 80V Spitze überlagert, und selbst bei 20V Uak noch einen Peakstrom von 100mA! Das bedeutet mit 50mA Spitzenstrom in Klasse A und einer Spitzenspannung von 80V eine Leistung von theoretisch brutalen 2Watt! Das soll mal eine andere kleine Verbundröhre an dieser niedrigen Spannung leisten. Es besteht nur ein Problem: Die Anodenspannung ist zwar nur 100V, die überlagerte Wechselspannung ist aber für ES2 unzulässig hoch. Wenn man die Anode jedoch ordentlich berührsicher ausführt, kann das recht gut funktionieren. Ich mache mal einen Aufbau und poste dann die Egebnisse.
    Geändert von SNT (08.11.2021 um 22:15 Uhr)
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  10. #190
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    So,

    mittlerweile bin ich mit der IEC 62368-1 und den zugehörigen technischen Informationsblättern durch. Das Resultat ist wenig überraschend.

    Rechnet man in einem Seminar für unterwiesene Personen (ES2) mit zufälliger Berührung von blanken Kontakten, so muß man Spannungen oder Ströme begrenzen. Lange Rede kurzer Sinn, reicht ES2 gerade mal bestenfalls für 1Watt und das bei positiver Gitterspannung und der Verwendung von Beampenthoden, die jetzt nicht gerade für ihre Audioqualitäten bekannt sind und auch mal gerne bei Clipping die Frequenz verdoppeln. Zum zweiten wird selbst bei 1Watt wg. Brandgefahr ein sicheres Gehäuse zur Pflicht weil im Fehlerfall 15Watt Leistungsaufnahme überschritten werden. - auch bei einfachster Ausführung sind alle möglichen Sachen zu prüfen und zu testen. Das ganze ist den Aufwand nicht wert. Selbst die sogenannten Low Voltage ‚Bastel’ Tubeamps mit 60V sind leider ganz klar berührgefährlich. Ein berührerlaubter Klasse-A Verstärker hat maximal 45V Versorgungspannung….

    Aktuell sehe ich die Sache so, dass man in einem interaktiven Röhrenseminar nur Fachkräfte frickeln lassen sollte. Fachkräfte können dann selber entscheiden, welches Gehäuse sie verwenden und wissen wo sie am besten nicht hinlangen. Allerdings gibt es viele Fachkräfte, die zwar eine elektrotechnische Ausbildung haben, aber dennoch nicht mit mehreren Hundert Volt arbeiten wollen. Das gilt auch für mich. Ich habe auch keine Lust, dass eine unserer Katzen über meinen Aufbau drüberlatscht und tot umfällt, abgesehen davon weiss ich wie es ist 300V anzubekommen. Fas möchte ich kein zweites Mal erleben. In der Norm geht man davon aus, dass das unbeabsichtigte kurze Berühren von 120V reine Gleichspannung gerade noch keinen Elektrounfall nach sich zieht, vorr. ist dass es sich um eine unterwiesene Person handelt. Bei Laien ist bereits bei 60V Gleichspannung Schicht im Schacht, Mischspannungen müssen noch niedrigerer sein.

    Niedrigere Spannungen bieten einfach ein sichereres Gefühl. Daher plane ich einen Verstärker für möglichst geringe Versorgungsspannung und einen möglichen Bauteileversand nur für Fachkräfte. Für Laien wäre das Seminar bestimmt auch interessant, möglicherweise findet sich ja auch ein helfender Kumpel mit Facharbeiterausbildung.

    Daher habe ich der letzten Zeit an einem Röhrenverstärkerkonzept gearbeitet, dass:

    - die geringstmögliche Versorgungsspannung aufweist
    - gleichzeitig hohe Ausgangsleistung ermöglicht
    - sehr preisgünstig ist (bis auf die Röhren selber…)
    - nur wenig Komponenten benötigt
    - keine schweren aufwendig zu verbauenden Komponenten beinhaltet
    - sehr sehr einfach aufzubauen ist
    - sehr leicht zu höheren Leistungen erweitert werden kann
    - einfach abschaltbare Röhren (wenn man nur leise hört und weiter Strom sparen möchte)
    - geringste Verzerrungen aufweist
    - nicht abrupt knallhart klippt

    …ein 6AS7 High Tec Trioden-Circlotron ohne Ausgangsübertrager also OTL Technik . Ja klar, denn den AÜ braucht es nur bei hohen Spannungen…. die wir ja vermeiden wollen.

    Aktuell ist ein modularer Monoblock mit 60Watt an 8Ohm in der Schaltplanphase (8 mal 6AS7) vollständig in SPICE simuliert, Von 4 bis 24 Stück 6AS7 Doppeltrioden-Röhren einfach erweiterbar also einfach parallelschaltbar, von Klasse A bis B individuell mit Trimmer einstellbar und für Mutigere auch auf höhere Spannungen (150V) hinauf einstellbar, wenn man jetzt unbedingt 200Watt Audioleistung haben möchte. Aktuell arbeitet das Circlotron mit zwei mal 80V und davor muß man als Fachmann jetzt wirklich keine Angst haben. Versorgt wird der Amp über die neueste Generation Fertignetzteile ( muß man sich nicht mit son Schmarrn wie Netzteil und Brumm rumärgern) und zusätzlichen, selbst entwickelten synchronen Hochtiefsetzstellern und Ladungspumpen und Autobiasfunktion, alles schön leicht ohne irgend ein unnötiges Eisen im Verstärker. Außerdem: reine Stromversorgungsleistung kostet mittlerweile fast nix mehr. Der Schaltplan ist diskret und so einfach wie möglich. Das Ganze ist also ein Teil mit dem man echt was anfangen kann, sicherlich alles andere als ein Spielzeugverstärker aber ohne, dass es jetzt ein Bauteilegrab wird. Will man mehr Leistung, schaltet man einfach mehrere Röhren (fast beliebig!) parallel dazu. Das schöne dabei ist, dass sich der Stromverbrauch sogar dann noch in Grenzen hält. Ohne Aussteuerung hat man nur die Heizleistung plus ein bisserl einstellbaren A-Betriebsstrom und die Röhrenlebensdauer ist auch sehr hoch, wenn man sich jetzt nicht Vollast- Dauersinus gibt. In der Summe ist eine höhere Lebensdauer als ein Klasse-A Amp zu erwarten, vorausgesetzt man arbeitet nicht nur mit 4 Röhren auf Dauerlast. Wenn man will, kann der Amp auch verzerrungsarm positive Gitterströme und zwar ohne dass jetzt das Gitter gleich abbrennt.

    Ich melde mich wieder wenn das Trumm aufm Tisch steht. So ‚trummig‘ ist das gar nicht, das einzig große sind die Röhren, der Rest moderne, diskete HighTech Elektronik. Das wird einfach eine einzige große, schöne Leiterplatte, die mit den Röhren oben drauf bestückt wird - neben dem 3D Druck ein richtiges, schönes, schnelles Weihnachtsprojekt. Wer mag, kann sich ja mal im Netz informieren, als Röhre bietet die 6AS7 oder ihre Ersatztypen auch massiv was fürs Auge. Man könnte jetzt gleich noch ne Schippe drauflegen also in die 6C33 Richtung, aber solche Röhrentrümmer sind thermisch nur mit aktiver Kühlung (Lüfter) zu empfehlen und daher kaum praktisch zu händeln.

    Ach so ja ich vergaß, der Amp hat prinzipiell einen differentiellen Eingang, aber auch ohne diesen würde da garantiert gar nix brummen.


    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (20.12.2021 um 22:28 Uhr)
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  11. #191
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    Hallo Sven!
    Tolles Engagement. Ich bin sehr gespannt was jetzt kommt.
    Wir waren ja mal am Gehäuse. Diese Optik:
    https://www.projekt-akustik.de/DAC-215
    Finde ich schon sehr schick.
    Gruß und schönen Abend
    Arnim
    Gruß
    Arnim

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  12. #192
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    Standard Hört sich doch prima an!

    Hallo Sven,


    auch von hier ein DICKES Danke schön für die Mühe und das Hirnschmalz! Die Beschreibung hört sich super an, ich bin gespannt auf die weiteren Infos und Bilder .

    Ansonsten von hier aus: Frohe Weihnachten Euch allen, bleibt gesund und lasst Euch von den Umständen nicht den Weihnachtsfrieden vermiesen!

    viele Grüße
    Matthias

  13. #193
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    Standard Konstuktionsfragen

    Hallo,

    ich fange gerade die Leiterplatte an. Was meint Ihr? Sollte man den Amp eher quadratisch in die Tiefe oder in die Breite aufbauen oder soll ich mir ein ganz spezielles Leiterplattendesign überlegen? Die zweite Idee oder Frage wäre (zumindest den Prototypen) die Leiterplatte so auszuführen, dass sie als gestalterisches Element dominiert, also sowas was was ich hier unten poste. Die Leiterplatte ist auf großen 3D gedruckten Gerätefüssen und nimmt erst mal wenig Rücksicht auf Berührschutz (klar ich darf das nur für mich....). Das ist dann erst mal ein cooles Grunddesign, an dem man später weiter arbeiten könnte.

    Ich hatte übrigens schon mal ein '5 Minuten Gebastel' mit der 6AS7. Hier sind die Bilder.
    SNTs Alben: LV-Tubeamp (diy-hifi-forum.eu)

    Geändert von SNT (23.12.2021 um 16:32 Uhr)
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  14. #194
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    Hi Sven!
    Kis Keep it simple...
    Ist ja wie Weihnachten.
    Gruß
    Arnim
    Gruß
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  15. #195
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    2017 fast selbe Zeit....8 Stück von den Trümmern brauchst keine Kerze mehr....könnte man auch einen Advendskranz draus machen....;-) Jeden Winter packt mich das Röhren-Fieber, ähm die Kälte...

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  16. #196
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    Schick! KT 66?
    4 geben einen Advendskranz
    Edit: hab mal KT77 verbaut. Die Röhren hatten Plasma zwischen Gitter und Glas wie Hölle. Irgenwie waren die nix.
    Gruß
    Arnim
    Gruß
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  17. #197
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    Hab ich auch schon gesehen, dass die KT88 ein blaues 'Feuer' haben können. Ich hinterlege optional bestückbare Multi-LEDs unter die Röhren, falls ich es mehr in Richtung Marry Chrismas haben will :-), ansonsten reichen eigentlich die blanklen Heizfäden. Im Allgemeinen belasse ich es bei möglichst geringen Anzahl an Komponenten. Ich könnte jetzt den Klirr auf 0,000X% drücken, aber ich stehe jetzt nicht gerade auf einen Sack voller Bipolartransistor-Stromspiegel in der Vorstufe. Im Übrigen kommt keine Röhrenvorstufe rein, der Aufwand wäre erheblich und vermischte Röhren gefallen mir ohnehin nicht so an einem moderneren Design. Die 6AS7 und ohnehin das Röhren-Circlotron braucht einen geradezu enormen und sauberen Ansteuerhub in der Regel in der Höhe der Versorgungsspannungen. Es gibt also eine einfache bipolare Differenzverstärkervorstufe, die auf wenig K3 und mehr K2 'getrimmt' ist. Klar könnte man alles wegbügeln, aber aktuell sehe ich zu, dass das Ding zügig in die Pötte kommt. Hab schließlich auch noch 3D Drucke zu erledigen....Bis Urlaubsende muß das Leiterplattendesign stehen.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (23.12.2021 um 17:30 Uhr)
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  18. #198
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    Hallo Sven,

    bei Röhrenverstärkern bin ich der Meinung, dass man möglichst viel sehen können muss .
    Daher würde ich, wenn es wie z. B. bei der Platinenform keinen Mehraufwand bedeutet, die kleinen Extravaganzen schon aus Spaß einbauen.

    Ich bin sicher, dass hier jede Menge Interesse besteht!

    Viele Grüße und ein frohes Fest
    Olaf

  19. #199
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    Hab gerade mal nach dem Cyclotron gegoogelt. Ist ja super einfach und viel ökonomischee. Das mir das vorher noch nie aufgefallen ist
    Gruß
    Arnim
    Gruß
    Arnim

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  20. #200
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    Zitat Zitat von ArLo62 Beitrag anzeigen
    Hab gerade mal nach dem Cyclotron gegoogelt. Ist ja super einfach und viel ökonomischee. Das mir das vorher noch nie aufgefallen ist
    Gruß
    Arnim
    Also aus meiner Sicht eigentlich alles Wurscht oder Spiegelei (Spielerei) egal ob Class-D, Röhre oder was auch immer inklusive dem ganzen Hifi-Thema. Mir wäre eigentlich lieber sinnvoll an der Elektronik eins Marsroboters zu entwickeln oder von mir aus als Jägerflieger in einer realen epischen und richtig wichtigen Raumschlacht, oder vielleicht aber lieber doch nicht. Ich müsste mich mal auf die Suche machen, was man denn alles noch so an eigentlich nutzlosem Schwachsinn bauen kann, aber mir geht wie Perry Rhondas Arkoniden auf dem Mond..... Ich sitze lieber in einer Endlosschleife von Spaßsimulationen fest und krieg den Arsch nicht hoch für die langweilige oder auch brutale Realität und die 'wirklich wichtigen' Dinge. Aber: Was ist den eigentlich wichtig., fallen mir grad nur Friseure, Metzger und Bäckereien ein.....Gott wie bescheuert und dekadent ist man eigentlich geworden....man reiche mir die Trauben...

    Mein 15 jähriger Sohn ist mit den Mädels unterwegs und sein 57 Jahre Nerd-DAD hockt daheim und baut Röhrenverstärker....mir ist schon klar, wie bescheuert das eigentlich ist. Aber... ich glaub ich verkauf es mir selber am besten als Elektronikkunst...da ist dann alles legitim und macht dann wiederum einen Sinn. Man kann sich außerdem immer noch darauf berufen, dass man immerhin überhaupt noch beschäftigt, andere hocken vor der Glotze und kriegen den Arsch auch nicht hoch ;-) ---> Jaaa jetzt hammers, das isses: 'Ich bin besser weil ich nicht fernsehe und keine Drogen nehme und mein Leben nicht verschleudere'...so isses ;-) Kann sich jetzt jeder selber aussuchen ob das ernst gemeint ist oder nicht, mich sympathisch finden oder nicht, nun ja, ist ja a vielleicht eh nicht so wichtig....mach ma mal weiter mit dem Layout.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (23.12.2021 um 19:27 Uhr)
    Alle meine Beiträge bezüglich elektrischer Sicherheit haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
    Neuer Blog zum STiC-Mems bei www.stic.tech

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