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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,
wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.
Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!
Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.
Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.
Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.
Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.
Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH
Rainer Feile
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RB3GHP-250 - 3-Weger im Retro-Format
Servus zusammen,
auch diesmal stelle ich wieder eine Box vor, die wie die Eala schon fertig entwickelt ist. Auf die Idee, sie auch hier zu präsentieren hat mich nicht zuletzt auch der Thread zur "Dirty Dörte" gebracht, denn auch die RB3GHP-250 ist ein passiver 3-Wegerich im Retro-Format. Auch ist ein Beitrag von Franky, in dem er seine Unlust an ein paar Projekten weiterzuarbeiten verkündet hat, nicht ganz unschuldig an diesem Thread. Denn: auch auf diese Kiste hatte ich lange keine Lust mehr.
So sieht sie aus:
Anstoß zu der Entwicklung gab ein 10-Zöller aus dem Restpostenangebot vom HiFi-Lager. Die Optik schrie geradezu nach der Verwendung in einem 3-Weger der "guten alten Zeit". Bestellt, TSP gemessen... war nichts. Qts bei irgendwas um 0,9 und Vas jenseits der 120 Liter. Zumindest habe ich jetzt ein paar 10-Zoll Passivmembranen rumliegen. Wer weiß, wann man die mal braucht
Das Konzept an sich stand aber schon und hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Es sollte ein ca. 35 Liter großes, geschlossenes Gehäuse sein. Also musste Ersatz her. Mein Freund Oli brachte mich dann auf ein Chassis aus der Dayton DC Classic Serie: DC250. Wie der Name schon impliziert, sieht auch dieses Chassis eher klassisch aus. Entsprechend wurde ein Paar geordert und DATS angeworfen:
Die TSP wurden anschließend in AJHorn gehackt und dabei folgendes simuliert:
Schwarz = 35 Liter CB
Rot = 35 Liter GHP @ 470µF
Da kann man nicht meckern. Akustisch misst sich das gute Stück folgendermaßen:
Als nächstes wurden Spielpartner gesucht. Für den Hoch- und Mittelton standen mehrere Treiber zur Auswahl. Im Hochton fiel die Wahl auf die von Peerless / Tymphany stammende Kalotte BC25TG15-04. Im Mittelton wollte ich zunächst ebenfalls eine Kalotte einsetzen und entsprechend wurde eine solche bestellt: Dayton RS52AN-8. Diese Dinger strahlen unheimlich breit ab und auch wenn vorhersehbar war, dass das eher nichts werden würde, wurde das gute Stück auf einer Testschallwand mit den angedachten Maßen gemessen. Ergebnis: stahlt zu breit ab, fiese Störungen die zum Großteil auf Schallwandeinflüsse zurückzuführen waren - kurz: das war mir nichts. Dayton's DC-Classic Serie bietet neben dem Tieftöner aber auch kleinere Chassis an - so zum Beispiel den DC130B-8, der sich optisch gut in das Bild fügte. Dieser misst sich so:
Der Vollständigkeit halber hier noch die Messung des HT:
Alle Messungen wurden in VituixCAD importiert und ich hatte auch relativ schnell eine Abstimmung gefunden, die zumindest augenscheinlich nicht schlecht aussah. Die simulierte Weiche wurde auch aufgebaut und ich musste feststellen: klingt nicht! Der Mittelton war viel zu prominent, Männerstimmen klangen, als wären sie in ein Megaphon gesprochen. Topfig, trötig, hohl. Viel wurde rumprobiert und experimentiert, aber dieser Megaphon-Klang wollte einfach nicht verschwinden. Nach einigen Tagen und Wochen des Rumprobierens hatte ich dann keine Lust mehr auf die Kiste. Ende. Das wars. Durch den Kamin soll sie gehen! Naja... zumindest hab ich sie fast ein Jahr in der Ecke stehen lassen und sie mit dem A**** nicht mehr angesehen. Mir wollte sich nicht erschließen, warum die Kiste so klingt.
Nach der Abstinenz und anderen Projekten habe ich sie dann wieder aus der Ecke geholt und nochmal von vorn begonnen. Zumindest neue Messungen angefertigt und alle Simulationen gelöscht, um auf grüner Wiese wieder anzufangen. VituixCAD bietet neben der Ansicht des Achsfrequenzganges und dem Verhalten unter Winkeln auch die Möglichkeit, sich den "Energiefrequenzgang" ähnlich wie in BoxSim anzuzeigen. Und hier zeigte sich auch das Problem: im Mittelton wurde einfach unheimlich viel Energie in den Raum abgegeben.
Folgende Abbildung entspricht nicht der ursprünglichen Weiche, sondern soll nur zeigen was passiert, wenn man versucht mit dieser Bestückung und dieser Schallwandbreite einen glatten Achsfrequenzgang hinzudengeln:
Diese Abbildung zeigt genau das, was oben schon angesprochen wurde: viel Energie im Mittelton. Bestenfalls sollte sich hier ein leicht fallender Verlauf einstellen, damit die Kiste nicht anstrengend klingt und langzeittauglich ist.
Entsprechend habe ich dann versucht, mich auf die Energieabgabe zu konzentrieren. Das Resultat sah dann so aus:
Leicht fallender Frequenzgang auf Achse, leicht fallende Energieabgabe. Hier noch die dazugehörigen Winkelmessungen:
Die kleine Senke bei 1,8kHz ist den Schallwandmaßen zuzuschreiben und ließe sich nur durch eine andere Positionierung des MT vermeiden (z.B.: MT und HT tauschen). Hier ging es aber auch um die Optik, weshalb das so geblieben ist. Zumal die Senke unter Winkeln einigermaßen ausgeglichen wird. Die abschließende Messung sah wie folgt aus:
Messungen sind natürlich nur das eine. Es muss auch den Ohren zusagen. Und da kann ich nur sagen: das passt! Nichts ist mehr übrig von dem ehemals vorhandenem "Megaphon-Klang". Insgesamt ein für mich klanglich ausgewogener Lautsprecher. Lautsprecher mit diesem Abstahlverhalten ist natürlich nichts für kahle Räume, in denen sie möglicherweise auch noch recht nah an den Seitenwänden stehen. Das sollte man bedenken.
Die Impedanz zeigt sich wie folgt:
Das Impedanzminimum liegt bei genau 5 Ohm.
Wie schaut sie nun aus, die Weiche?
Der Bauteileaufwand ist für einen 3-Weger meiner Meinung nach absolut vertretbar. Auch reißt sie keine großen Löcher in den Geldbeutel.
Abschließend noch der Bau- und Bedämpfungsplan:
Alle Einzelheiten zur RB3GHP-250 sind auch auf meiner Homepage zu finden.
P.S.: ein Finish haben sie leider noch nicht erhalten. Was das betrifft, bin ich immer recht einfallslos und nach dem Aufbau eines Lautsprechers meist in Gedanken schon wieder beim nächsten Projekt. Wie viele Paar Lautsprecher hier in feinstem "MDF-roh" rumstehen, sag ich besser nicht
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
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Der Bauvorschlag passt in die Zeit - Retro ist ja gerade wieder hipp!
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Angestellter im Berufsfeld Audio Entwicklung
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Auch das war einer der Gründe für eine solche Entwicklung. Im Selbstbausektor gibt es nur wenige solcher Konzepte und da dachte ich: warum nicht?
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
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Musik an - Welt aus
Glückwunsch, Rouven, wenngleich ich ehrlicherweise sagen muss, dass dieses bauchige Retrozeuchs nicht mein's ist, bin da eher und immer noch ein Verfechter der (mögl. schlanken) Standbox (mit all ihren Nachteilen).
Ändert aber nix daran, dass sich das alles sehr sauber entwickelt liest und es für Dich sicherlich ein innerer Triumpfzug war, das Dingens doch noch fertiggestellt zu haben.
35tr. ist aber schon 'n Kloß.
Dein Finish-Problem kenne ich nur zu gut. Alles fertig gefräst und entwickelt und dann wieder zum Finishen zerlegen, fällt verdammt schwer.
Der "selbstbewußte" Entwickler finished halt schon vor der Weichenentwicklung .
Habe ich bislang aber auch erst einmal so gemacht, war aber nicht das letzte Mal, denn unter'm Strich wird's auch bei mir nur so "richtig fertig".
Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
als sie davon zu überzeugen,
dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)
Audioviele Grüße,
Matthias
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Danke!
Retro ist an und für sich auch nicht unbedingt meins. Aber irgendwie dann doch Lust drauf gehabt. Sieht man einfach mittlerweile viel zu selten. Schmale Standboxen fügen sich zudem auch meist wesentlich besser ins Wohnzimmer ein, als solche "Klötze". Und dabei ist das ja noch klein - zumindest verglichen mit der NS5000 oder der L100 Classic. Aber Dayton hat ja noch den DC300 im Programm..
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
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Weil ich Bock d'rauf hab'
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Schönes Projekt, gefällt mir sehr gut.
VG
Ludger
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Erfahrener Benutzer
Mir gefällt das Projekt auch sehr gut.
Genau eine solche Box wird auch mein nächstes Projekt, nur mit gänzlich anderer Bestückung.
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Was kommt rein?
@Olli: die Classic-Serie ist wirklich nicht verkehrt. Definitiv einen Blick wert
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
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Weil ich Bock d'rauf hab'
Zitat von Roul
@Olli: die Classic-Serie ist wirklich nicht verkehrt. Definitiv einen Blick wert
Jo. Ich frage mich aber, wie gut die Mitteltonqualitäten sind. Der DC300 lacht mich an..... aber kann der bis 1KHz rauf?
"Die Tiefe ist rund" (C) Kaspie.
GLÜCK IST, WENN ES KEINE KATASTROPHE GIBT
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Erfahrener Benutzer
Zitat von Roul
Was kommt rein?
Als Tieftöner der Phonar PWM8-1DS aus der Pollin Aktion.
Als Hochtöner ist jetzt erstmal der Visaton FRS5X mit der Alu Blende von Holger Barske gesetzt. Für den Mittelton bin ich noch auf der Suche. Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass es überhaupt irgend wie klingt. Mir schwirrt gerade auch eine MT Kalotte im Kopf rum
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Zitat von hoschibill
Jo. Ich frage mich aber, wie gut die Mitteltonqualitäten sind. Der DC300 lacht mich an..... aber kann der bis 1KHz rauf?
Kann ich dir nicht sagen. Noch hatte ich ihn nicht hier. Zumal ich den wahrscheinlich wieder in einer 3-Wege-Kiste bis 400/500 Hz einsetzen würde.
@Wholefish: der geht lt. Simulation ganz gut in 35 Litern BR. Bin mal gespannt, welcher Töner den MT Part gibt.
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
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