Das Heimkino braucht eine neues DBA

[Silent]

Hallo Leute
Ich brauche etwas Unterstützung für ein neues SBA Projekt in meinem Keller Heimkino.
Die Parameter: Raumgröße: B = 3,80 m, L= 6,50, H= 2,45 – akustisch bearbeitet – Rückwand ist mit 80 cm. und vorn 60 cm. Gedämmt. Decke und Seitenwände sind auch komplett bearbeitet. Ein Bekannter der mit Akustik Beruflich zu tun hat, ist mir damals mit Rat und Tat zu Seite gestanden.
Die akustischen Maßnahmen wurden auf Schwerpunkt Kino ausgearbeitet, Musik höre ich da unten nur zu den Bastelstunden als nebenbei Beschallung.

Jetzt müsste ich natürlich ein paar Daten zu dem jetzigen Raum abliefern, aber leider sind die Daten nicht mehr greifbar und der Bekannte lebt jetzt im Ausland…aber im großen und ganzem hat das bis jetzt gut funktioniert. Trotzdem ich werde mir jetzt ein Mikrofon-UMIK-1- bestellen und mich in REW einlesen was wohl unbedingt nötig ist.

Mein jetziges SBA besteht aus 4 St. BMS-12s330 im BR 107 l Netto Gehäusen mit einem 80 cm./150 mm. Reflexrohr und Aufstellung in1/4 Anordnung. Die haben wir damals im Poisonnuke Forum (werden sicher noch viele kennen) mit Robert Menger konstruiert. Die Dinger spielen eigentlich sehr gut und ich war damit immer zufrieden aber es geht sicher noch besser.

Kleiner Disclaimer .. Gehäusebau bereitet mir egal wie komplex überhaupt keine Probleme.. aber was die technische Auswertung von Chassis mit den ganzen Zahlen oder Gehäuseberechnungen angeht verstehe ich gar nichts und muss mich voll auf euch verlassen. Da ich jetzt für die neuen Kisten die ganze Front neu aufbauen muss, sollte es schon was sein was ich die nächsten Jahre mit viel Spaß bespielen kann…und lieber jetzt 120 % als nur 80 % Aufwand betreiben.
Sorry.. Viel Text..wer es bis hierher geschafft hat, bekommt ein Bier …und jetzt geht es um das wesentliche.

Neues SBA mit 4 St. – Gehäusegröße ist fast egal..bis 250 l mit max. Tiefe von 60 cm. – BR oder geschlossen überlasse ich euch – Chassis 15 – 21 alles machbar – Schwerpunkt Kino – Pegel bei Bedarf hoch – es besteht keine Eile. Passende Endstufen oder DSP kommt später und wird an das Projekt angepasst.

Also Feuer frei …ich bin gespannt und für fast alles offen.
Viele Grüße Harry

[EMP]

Also vorher hattest du ein SBA mit 4 Subs in 1/4 Anordnung und jetzt hast du zwei Aurasound ins Eck gestellt und die gefallen dir besser als das SBA?

[Azrael]

Der Seismic-Subwoofer ist eine CB-Konstruktion, die einen CB-typischen sanften Abfall zu den Tiefen hin besitzt (CB - Closed Box).

Deine BMS 12S330 stecken in BR-Gehäusen mit einer ziemlich extremen EBS-Abstimmung (EBS - Extended Bass Shelf), die Abstimmfrequenz wird so zwischen 17 und 18 Hz liegen (BR - Bassreflex).

Laut Simulation gibt es zwischen 400 Hz und 30 Hz einen sanften Abfall von insgesamt gut 8 dB, von da an geht's linear bis 19 Hz hinab, gefolgt vom typischen BR-Abfall mit einem f3 von 16 Hz.

Ein 150 cm langer BR-Port hat schon bei so 120 Hz seine erste Port-Resonanz. Diese BR-Konstruktionen müssen also schon früh und möglichst steil getrennt aus dem Rennen genommen werden, ein Problem, das der Seismic-Subwoofer natürlich nicht hat.

Wenn es da nicht jeweils penible Raumanpassungen gegeben hat, dann ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn das deutlich unterschiedlich klingt, und das eher zugunsten des Seismic-Subwoofers, dessen Frequenzgang den Gegebenheiten in einem Raum eher entgegen kommt, als der der 12S330-Subwoofer.

Viele Grüße,
Michael

[Slaughthammer]

Moin Harry,

Nachdem ich deinen Beitrag jetzt mehrfach gelesen habe stellen sich mir ein paar Fragen:
DBA oder SBA? Ich denke du meinst SBA? Wenn ja, wie sieht die hintere Dämpfung aus? War das im Raum eingemessen? Wenn nein kann man da möglicherweise das System noch retten, ohne einen kompletten Umbau zu machen. Möglicherweise kann man auch die hintere Dämpfung noch optimieren.

Ansonsten wäre es wohl am einfachsten, die Basswiedergabe mit den Aurasounds und dem SBA im vergleich zu messen und dann den SBA entsprechend zu entzerren. Sollte dann zumindest dicht dran kommen.

Einfach auf gut Glück neue Subwoofer zu bauen ist natürlich auch möglich, meiner Meinung nach aber Glücksspiel. Bei dem anvisierten Aufwand wäre mir das zu riskant. Da ist der Weg das mit Messtechnik und DSP in den Griff zu bekommen deutlich weniger aufwendig bei gleichzeitig besserer Erfolgsaussicht.

Gruß, Onno

[Silent]

Also vorher hattest du ein SBA mit 4 Subs in 1/4 Anordnung und jetzt hast du zwei Aurasound ins Eck gestellt und die gefallen dir besser als das SBA?

Nein .. das SBA habe ich noch ...die 2 Auras waren eine kurze Leihgabe und die haben eindeutig druckvoller und präziser aufgespielt trotz der Platztechnisch schlechten Aufstellung.

Der Seismic-Subwoofer ist eine CB-Konstruktion, die einen CB-typischen sanften Abfall zu den Tiefen hin besitzt (CB - Closed Box).

Deine BMS 12S330 stecken in BR-Gehäusen mit einer ziemlich extremen EBS-Abstimmung (EBS - Extended Bass Shelf), die Abstimmfrequenz wird so zwischen 17 und 18 Hz liegen (BR - Bassreflex).

Laut Simulation gibt es zwischen 400 Hz und 30 Hz einen sanften Abfall von insgesamt gut 8 dB, von da an geht's linear bis 19 Hz hinab, gefolgt vom typischen BR-Abfall mit einem f3 von 16 Hz.

Ein 150 cm langer BR-Port hat schon bei so 120 Hz seine erste Port-Resonanz. Diese BR-Konstruktionen müssen also schon früh und möglichst steil getrennt aus dem Rennen genommen werden, ein Problem, das der Seismic-Subwoofer natürlich nicht hat.

Wenn es da nicht jeweils penible Raumanpassungen gegeben hat, dann ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn das deutlich unterschiedlich klingt, und das eher zugunsten des Seismic-Subwoofers, dessen Frequenzgang den Gegebenheiten in einem Raum eher entgegen kommt, als der der 12S330-Subwoofer.

Viele Grüße,
Michael

Ich weis jetzt nicht ob das relevant ist .. aber meine BMS haben eine Refelx-Kanallänge von 80 cm. mit 15 cm. Durchmesser.
Eingemessen waren die Auras natürlich nicht, nur bei 80 getrennt. Aber mein SBA läuft zur Zeit auch nach dem gleichem Muster, nach dem ich meine DCX2496 wegen ständiger Brummgeräusche vor ein paar Wochen verkauft habe...und der Unterschied mit oder ohne ist eigentlich nicht hörbar also waren die Einstellungen in der DCX wohl eher sehr human.

Gruß, Onno

Richtig SBA ... die hintere Wand ist mit ca. 70 cm. Homatherm komplett ausgekleidet, der ganze Raum ist sehr gut gedämpft und hat sogar einen kleinen Hang zu über Dämpfung weil ich in der unteren Ebene 5 St. Eton ER4 fahre und die damals beim Raum Einmessen etwas problematisch waren.

Da durch das der Raum Basstechnisch recht ausgewogen ist und fast keinen störenden Moden hat sollte es doch kein Problem sein die passenden Kisten zusammenzustellen.
Mit welchem Programm kann ich schon mal etwas herumschrauben .. WinISD Pro Alpha ..BassCAD .?

Ich werfe jetzt mal 3 Treiber ins Rennen die mir im Net bzw. Bauberichte postiv aufgefallen sind
Gerade der BMS sollte als BR Version gut gehen.

Viele Grüße Harry
https://data-bass.com/#/systems/5c48...12ec?_k=4nb5mt
https://en.toutlehautparleur.com/speaker-bms-18n862-4-ohm-18-inch.html
https://en.toutlehautparleur.com/speaker-beyma-18lex1600nd-4-ohm-18-inch.html
https://www.lautsprecher-technik.de/...SW1600-ND.html

[Azrael]

Ich weis jetzt nicht ob das relevant ist .. aber meine BMS haben eine Refelx-Kanallänge von 80 cm. mit 15 cm. Durchmesser.

Oh, da war ich aber ganz schön verdusselt.

Damit steigt die Abstimmfrequenz auf etwa 23 Hz.

Eingemessen waren die Auras natürlich nicht, nur bei 80 getrennt. Aber mein SBA läuft zur Zeit auch nach dem gleichem Muster, nach dem ich meine DCX2496 wegen ständiger Brummgeräusche vor ein paar Wochen verkauft habe...und der Unterschied mit oder ohne ist eigentlich nicht hörbar also waren die Einstellungen in der DCX wohl eher sehr human.

Verstehe ich das richtig?: beide Subwoofersysteme liefen unentzerrt gegeneinander? Hier mal in rot der BMS in 107 Litern BR @ 23 Hz und in schwarz der Aurasound in CB:



Dass das unterschiedlich klingt - hier zu Ungunsten des BR-Systems, wundert mich so gar nicht.

Zunächst würde ich tiefer abstimmen, wenn es denn BR sein soll. Beim 12S330 würde ich da auf Passivmembranen setzen, seine Parameter führen zu vergleichsweise sehr langen Ports für eine lineare Abstimmung (die bei deinen Exemplaren jedenfalls nicht vorliegt, s.o.) und erst recht, wenn man "zu tief" abstimmt, was in Wohnräumen vorteilhaft sein kann.

Ich würde an deiner Stelle aber auch einfach mal ausprobieren, wie es sich misst und anhört, wenn du alle BR-Ports verschließt, also CBs daraus machst.

Und ja: Messzeugs und eine Möglichkeit zur Entzerrung wäre schon sehr empfehlenswert.

Viele Grüße,
Michael

[Silent]

Hallo Michael
Vielen Dank für die Analysen, langsam verstehe ich die komplexen Zusammenhänge und das Pro und Contra der verschieden Subwoofer Systeme.

Vom Prinzip der Passivmembranen habe ich schon gehört aber nie verstanden was der Vorteil ist, aber so eine Konstruktion bietet für tief abgestimmte Systeme ein Menge vorteile was ich so gelesen habe.
Im Kino inkl. einem Optimierten Raum sollten Sups am besten ab 20 - 30 Hz bis zur Trennung bei 80 -120 Hz laufen.

Auf die schnelle habe ich 2 gut erklärte Systeme gefunden die mir so ein Konstrukt nähergebracht haben.
https://www.lautsprechershop.de/hifi/sub320xxl.htm
https://www.lite-magazin.de/2017/10/...bran-erklaert/

Habe ich was übersehen, aber unter den üblichen verdächtigen findet man fast keine Systeme mit Passivmembranen und die Auswahl an hochwertigen Treiben scheint auch sehr begrenzt sein.

Das mit den verschliesen der BR-Ports probiere ich heute Abend mal aus, messen kann ich leider noch nichts. Heute habe ich mir das UMIK-1 bestellt ... ich hoffe das ist gut genug.

Edit: Jetzt habe ich die Reflexrohre verschlossen und ein paar bekannte Movie Szenen laufen lassen, da fehlt der Pansch in Richtung Brustkorb und hört sich langweilig an…dafür hört sich jetzt Musik richtig knackig an, aber das ist nicht der Plan.



Viele Grüße Harry