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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #1
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Standard 746 - Raumfüllendes mit sieben Chassis aus vier Litern in sechs Richtungen

    Nabend Selbstbaugemeinde,

    Aus dem Audio 1/2021-Thread:
    Zitat Zitat von Joern Beitrag anzeigen
    In anglo-amerikanischen Sprachgebrauch spricht man von "share my ideas" - also ich teile meine Ideen.
    Teilen kann auch einfach nur "mit"-teilen heißen. Quasi "anbieten".
    Dann möchte ich auch mal wieder etwas DIY vorstellen bzw. den Entwicklungsweg meines derzeitigen Lockdown-Gebastels dokumentieren.

    Grundidee ist ist ein kompakter mobiler Bluetooth-Lautsprecher, eine Klasse kleiner und zwei Klassen leichter als mein Ghettoblaster:



    Zudem möchte ich keine feste Abstrahlrichtung wie beim Ghettoblaster, sondern ein möglichst weiträumiges, annähernd omnidirektionales Klangbild erzeugen.

    Der Tieftöner stand als erstes fest und er hört auf den Namen Tymphany SLS-85S25CP04-04

    Das Chassis gehört der 3,5 Zoll-Klasse an, kostet ~25€ und sieht aus wie ein geschrumpfter Subwoofer. Die breite Sicke und die 15mm hoch gewickelte Schwingspule erlauben dann auch erstaunlich viel Hub, laut Datenblatt 4,5mm, die die Klippel-Messungen locker bestätigen. Diesen Hub brauche ich auch zwingend, um möglichst viel Pegel aus dem kleinem Volumen zu schöpfen (das Amping mit TDA 3116-Chinaboard wird über 50 Watt zur Verfügung stellen).

    Trotzdem ist das Chassis kein reiner Sub-Treiber (was man an der Membranmasse von 4,5g erkennen kann), sondern kann auch Mittelton. Um die langen Hübe zu verkraften ist der Papierkonus sehr steil und wird auf halber Strecke von der Staubschutzkalotte gestützt. Die von mir gemessenen TSP sind den Herstellerangaben und denen von Dickason nicht unähnlich bzw. liegen irgendwo dazwischen:



    Aufgrund der leichten Membran und des starken Antriebs (Qts=0,299) ist Wirkungsgrad auch gar nicht sooo niedrig und der Volumenbedarf trotzdem überschaubar (1 bis 1,5 Liter). Aber da es in der Physik bekanntermaßen nix geschenkt gibt, wird die erreichbare Grenzfrequenz nicht rekordverdächtig niedrig, aber immerhin deutlich unter 100 Hz - irgendwo um 80Hz - liegen. Den genauen Wert werde ich dann am lebenden Objekt bestimmen. Ich werde je Kanal einen SLS85 einsetzen und beide auf ein gemeinsames Volumen arbeiten lassen, dass durch eine Passivmembran im Bass unterstützt wird. Dazu dann später mehr...

    Zurück zur Mitteltontauglichkeit: Der Tymphany verfügt zwar über Kurzschlussringe im Antrieb, ist aufgrund seiner Zwitter-Auslegung trotzdem nicht so klirrarm wie gute, kurzhubigere 3,5 Zoll-Breitbänder. Ich habe bei einer q&d-Messung im Mittelton zwischen 1 und 2% THD bei 95dB ermittelt. Genaue Daten folgen im Laufe des Threads.

    Deswegen habe ich lange überlegt, ob ich einen klassische Hochtonkalotte als Partner auswähle oder eher einen kleinen Breitbänder. Auch weil die Erfahrung zeigt, dass großer Hub (den so ein Miniatur-Bass schon bei gehobener Zimmerlautstärke verrichten muss) viel IMD produziert, habe ich mich für einen kleinen Breitbänder entschieden, um tiefer trennen zu können und nicht den kompletten Mittelton dem hubenden SLS85 alleine zu überlassen. Zuerst wollte ich ein kleinen BMR einsetzen, habe mich dann aber doch für den Vifa 6NE125-4 entschieden, den ich für einen fairen Preis bei E-Bay-Kleinanzeigen erstanden habe. Das Chassis ist mittlerweile unter dem Namen Tymphany NE65W-04 erhältlich, auf meinem steht aber noch Vifa.

    Der Vifa kommt aus der 2-Zoll-Klasse, hat eine Aluminium-Membran, eine klirr- und induktionssenkende Kupferkappe über dem Polkern und die 25er-Schwingspule kann fast 2mm auslenken, so dass das Chassis theoretisch ab ungefähr 200Hz einsetzbar ist. Da der SLS85 bis 5kHz am Ball bleibt habe ich ein ganz breites Band an möglichen Trennfrequenzen. Die Entscheidung, wo getrennt wird, werde ich anhand von IMD-Messungen und Hörtests treffen. Geplant ist, dass ich die Messungen und Hörtests wegen der leichteren Händelbarkeit aktiv durchführe und die optimale Trennfrequenz dann ins passive übernehme. Ich rechne mit 500-800Hz.

    Hier sind zwei Bilder der beiden:





    Hier auf einem fast fertig gebauten Testgehäuse aus 9er Multiplex (was auch das endgültige Gehäuse werden kann, wenn es wie gewünscht funktioniert):



    Wie man sieht habe ich ein Sechseck geplant. Auf der Front sollen die zwei SLS85 direkt nebeneinander sitzen. Auf den um 30° geneigten Seitenteilen werden die Vifas eingesetzt und somit in die Breite abstrahlen. Da sie energetisch ab etwa 6kHz aber auch einschnüren, werden sie auf den nach hinten zeigenden Seiten von zwei Superhochtönern unterstützt. Der Einsatzbereich dieser Superhochtöner soll spiegelbildlich zum Energiefrequenzgang der Vifa verlaufen soll. Dadurch verspreche ich mir ein weiträumiges, raumfüllendes und luftiges Klangbild. Auf der hinteren Wand wird die Passivmembran Platz nehmen.

    Gruß, Christoph
    Geändert von Christoph Gebhard (29.12.2020 um 07:00 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Darakon
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    Cool!

    Die kleinen Tymphany NE65W-04 hatte ich auch schon mal im Einsatz.
    Sind recht nett und werden auch in 'High-End'-Monitor-Lautsprechern benutzt: (https://vintageking.com/barefoot-sound-minimain12-pair)

    Und von den Peerless TMT, die ich bisher so hatte, bin ich sowieso überzeugt.

    Besonders das mit dem Abstrahlverhalten klingt spannend.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
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    Hey Christoph,

    schön abgedrehtes aber gut durchdachtes Konzept! Hoffentlich geht es auch auf
    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Wie man sieht habe ich ein Sechseck geplant. Auf der Front sollen die zwei SLS85 direkt nebeneinander sitzen. Auf den um 30° geneigten Seitenteilen werden die Vifas eingesetzt und somit in die Breite abstrahlen. Da sie energetisch ab etwa 6kHz aber auch einschnüren, werden sie auf den nach hinten zeigenden Seiten von zwei Superhochtönern unterstützt. Der Einsatzbereich dieser Superhochtöner soll spiegelbildlich zum Energiefrequenzgang der Vifa verlaufen soll. Dadurch verspreche ich mir ein weiträumiges, raumfüllendes und luftiges Klangbild. Auf der hinteren Wand wird die Passivmembran Platz nehmen.
    Das Auffüllen des Energiefrequenzgangs eines Breitbänders habe ich mal mit einem spigelbildlich strahlenden 2. Breitbänder auf der Gehäuserückseite realisiert (und dabei noch mit Schallwandabmessungen und Einbaupositionen gespielt). Das hat tonal auch prima geklappt, eingerastet ist das Klangbild aber nur im absoluten Sweetspot. Sobald ich den verlassen habe, hat der Ton am Lautprecher geklebt, was mich bewogen hat, das Konstrukt zu verwerfen. Ich habe nachgemessen und aufgrund der Laufzeitunterschiede natürlich ganz üble Auslöschungen und Überhöhungen außerhalb der optimalen Laufzeiten gehabt, mit dem Ergebnis eines Frequenzgangs, der links und rechts extrem von der Abhörposition abhängig war...
    ... langer Rede kurzer Sinn: Das kann man aus meiner Erfahrung heraus machen, sollte aber dabei darauf achten, dass das entweder nur im absoluten Hochton nötig ist (echter Superhochtöner) oder durch entsprechende Bündelung dafür sorgen, dass der Zusatzlautsprecher seinen Beitrag nicht direkt, sondern nur über deutlich verzögerte Reflexionen im Raum liefern kann (bei der kleinen Schallwand kann das schwierig werden).

    Wie schon gesagt, ich finde die Idee spannend und will dir das auch gar nicht nicht ausreden, sondern freue mich auf deine (sicher wieder gut dokumentierte) Entwicklung!

    Grüße
    Chlang



  4. #4
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    Du bringst mich mit dem TMT grad auf ne Idee bezüglich meiner Boombox. Die wollte ich bisher mit nem 5er aufbauen was mir die ganze Gehäuseplanung zerhaut - der Peerless sieht dafür genau richtig aus und auch der abgeflachte Rand könnte passen wie Faust aufs Auge. Rechne ich mir gleich mal durch.

  5. #5
    Musik an - Welt aus Benutzerbild von Don Key
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    Moin,
    fehlt Dir, gerade bei einem Ghettoblaster, da nicht die Abstrahlung nach oben?
    Bei mir steht so'n Dingens irgendwie und meisten viel zu tief, weit unterhalb Ohrhöhe.

    BTW - was ist aus dem "Prolley" geworden ?
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
    als sie davon zu überzeugen,
    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  6. #6
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Mahlzeit,

    Zitat Zitat von Darakon Beitrag anzeigen
    Die kleinen Tymphany NE65W-04 hatte ich auch schon mal im Einsatz.
    in welchem Frequenzbereich oder als Breitbänder?

    Zitat Zitat von Darakon Beitrag anzeigen
    Sind recht nett und werden auch in 'High-End'-Monitor-Lautsprechern benutzt: (https://vintageking.com/barefoot-sound-minimain12-pair)
    Aufgrund der inversen Sicke gehe ich eher vom NE85 aus, oder? Ändert natürlich nicht viel. Die drei Modelle der Breitbandserie sind sich schon sehr ähnlich und wenn sie in einem Lautsprecher mit obigem Anspruch eingesetzt werden, ist das keine schlechte Auszeichnung.

    Ich habe eigentlich auch ein gutes Gefühl, vor allem für den oberen Mittelton und den Hochtonbereich. Man darf natürlich nicht zu viel erwarten. Die Membranfläche ist kleiner als bei einer 50mm Kalotte und die macht bestenfalls 800Hz. Bei allen Frequenzen darunter muss man halt mit gewissen Kompromissen leben. Da muss das Chassis den Pegel schon über den vergleichsweise viel Hub generieren.

    Zitat Zitat von Darakon Beitrag anzeigen
    Besonders das mit dem Abstrahlverhalten klingt spannend.
    Zitat Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    schön abgedrehtes aber gut durchdachtes Konzept! Hoffentlich geht es auch auf
    Ist natürlich ein bisschen Spielerei mit erwartbarem Sounding. Die Chassisplatzierung folgt auch eher einem Baugefühl als das ich es technisch schlüssig begründen könnte.

    Ich versuche das (Abstrahl-)Verhalten anhand von Messungen möglichst transparent zu dokumentieren. Auch die Filterung des Superhochtöners werde ich (erstmal?) anhand der Messungen bestimmen. Ich habe für meine Kamera mittlerweile auch ein brauchbares Stereomikro gekauft. Das ist an den Frequenzenden in seinem Übertragungsverhalten zwar etwas begrenzt, fängt die Räumlichkeit aber ganz gut ein. Vielleicht mache ich auch ein Video um euch den Klangeindruck zu vermitteln. Mal schauen....

    Zitat Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    ... langer Rede kurzer Sinn: Das kann man aus meiner Erfahrung heraus machen, sollte aber dabei darauf achten, dass das entweder nur im absoluten Hochton nötig ist (echter Superhochtöner) oder durch entsprechende Bündelung dafür sorgen, dass der Zusatzlautsprecher seinen Beitrag nicht direkt, sondern nur über deutlich verzögerte Reflexionen im Raum liefern kann (bei der kleinen Schallwand kann das schwierig werden).
    Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich möchte eigentlich nur den Superhochton - den aber möglichst weiträumig abstrahlend - übertragen. Ich möchte damit zum einen den energetischen Einbruch des Vifa im Superhochton kompensieren (also dass das Klangbild auch neben oder hinter oder über dem Lautsprecher nicht stumpf wird) und zum anderen das Klangbild besser vom Lautsprecher ablösen. Bündlung und Richtverhalten soll möglichst gering sein. Die Kiste soll einen Raum mit Musik füllen.

    Zitat Zitat von Koaxfan Beitrag anzeigen
    Du bringst mich mit dem TMT grad auf ne Idee bezüglich meiner Boombox. Die wollte ich bisher mit nem 5er aufbauen was mir die ganze Gehäuseplanung zerhaut - der Peerless sieht dafür genau richtig aus und auch der abgeflachte Rand könnte passen wie Faust aufs Auge. Rechne ich mir gleich mal durch.
    Ich finde das Chassis bietet fürs Geld einen ansprechenden Gegenwert und eine interessante Auslegung. Echten Tiefbass sollte man nicht erwarten, aber der Rest dürfte für diese Abmessungen erstaunlich leistungsstark wiedergegeben werden. Hier mal ein Video (nicht von mir), was das mechanische Hubvermögen gut aufzeigt (ganz unabhängig davon welche Klangreinheit man bei solchen Hüben erwarten darf ):



    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    BTW - was ist aus dem "Prolley" geworden ?
    Mache ich im Frühjahr nach Corona weiter. Bei mir im Hörkeller hätte ich die Abstimmung schon abschließen können, aber ich möchte mir Zeit lassen und die Prolley auch unter unterschiedlichen Abhörbedingungen - wofür sie ja gemacht wird - kennenlernen, bevor ich die Weiche finalisiere. Wir hatten sie im Spätsommer auch schon mal im Garten laufen. Da zeigte sie doch eine tonal etwas andere Charakteristik (ohne jetzt von besser oder schlechter zu sprechen). Im Moment gibt es aber zu wenig Gelegenheiten sie woanders als im Keller zu testen.

    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    fehlt Dir, gerade bei einem Ghettoblaster, da nicht die Abstrahlung nach oben?
    Ich hoffe nicht. Der Vifa strahlt ja theoretisch bis in den mittleren Hochton fast kugelförmig. Den Rest soll der Superhochtöner kompensieren (so zumindest die Idee). Und deswegen haben ich mich beim Superhochtöner auch für die kleinstmögliche Membranfläche entschieden: 2 cm², angetrieben von einer 13er Schwingspule. Dayton Audio ND13FA-4 für 9€



    Das Bild täuscht ein wenig. Das Chassis ist wirklich winzig. Die Membran ist kleiner als eine Cent-Münze.
    Das Gewebe der Membran erinnert mich in seiner Struktur an Vifa-Kalotten, etwas härter und gröber als viele Seidenkalotten.

    Die Passivmembran ist auch heute gekommen: Dayton ND140-PR





    Die zwei mitgelieferten Gewichte haben übrigens auch einen Gewinde. Die Membran macht einen sehr stabilen Eindruck. Die Aufhängung ist mittelhart, an Kleber wurde nicht gespart

    Ich habe mich bewusst für nur eine Passivmembran entschlossen, weil ich mir davon eine besser Ankopplung an die Luft als bei zwei kleineren verspreche. Die SLS 85 haben je 31cm², die Passivmembran 86.6cm², die zudem doppelt so viel (mechanischen) Hub kann. So ergibt sich etwa das dreifache Verdrängungsvolumen (28cm³ zu 78cm³). Hier die Simulation des Membranhubs von zwei SLS 85 (blau) in 2,5 Liter bei 20V (was der Verstärker aber nicht schafft) und der Passivmembran (grün) mit 6g Zusatzmasse:



    Aktiv- und Passivmembran kommen im Nutzbereich oberhalb von 60Hz ungefähr zum gleichen Zeitpunkt an ihr Hublimit und dürften somit optimal zusammenzupassen.

    Die Passivmembran hat auch die Höhe des Gehäuses bestimmt. Deren Außendurchmesser ist 13,8cm, so dass ich das Gehäuse 14cm hoch gebaut habe:



    Die Breite des Mittelteils wurde durch die SLS 85 bestimmt, die hochkant eingebaut 9,1cm Breite in Anspruch nehmen. Daraus ergaben sich die 19cm Schallwandbreite. Die Tiefe beträgt 16cm, so dass man auf 3 Liter Nettovolumen kommt. Wenn man Magnete, Batterien, Verstärker und Weichenbauteile abzieht, müssten etwa 2,5 Liter, als 1,25 Liter für jeden Bass übrig bleiben. Die Vifas in den Seitenflügeln haben etwa 0,5 Liter. Daraus müsste sich eine Einbaugüte von etwa 0,75 und eine Resonanzfrequenz von etwa 200Hz ergeben.

    Das Gehäuse ist mittlerweile fertig und eine Einfräsung für einen Vifa ist auch schon vollzogen, so dass ich im neuen Jahr die simulierten Daten überprüfen und weitere Messungen durchführen kann.

    Hier noch zwei Gruppenbilder aller Chassis und des Amps:





    Rutscht gut rein, Christoph

  7. #7
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    Moin Christoph,
    wie denkst Du Dir die Stromversorgung? Netzteil / Akkus / beides?
    24V ?
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
    als sie davon zu überzeugen,
    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  8. #8
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    Ich bin richtig gespannt wie das in der Praxis so rockt. Den Verstärker kenne ich schon mal, den habe ich heute zu Testzwecken schon gut durchgekocht bis das Netzteil aufgegeben hat

  9. #9
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Moin Matthias,

    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    Moin Christoph,
    wie denkst Du Dir die Stromversorgung? Netzteil / Akkus / beides?
    24V ?
    Vermutlich 24V-Akkus. Transportabel wäre schon nett.

    Mittlerweile ist ein Vifa drin. Die Chassis haben von Haus aus Löcher für M3er-Schrauben. Um M4er-Schrauben und die entsprechenden Einschlagmuttern zu verwenden habe ich die Löcher aufgebohrt. Zuerst auf 4mm, was aber problematisch war, da die Schraube kaum Spiel im Loch hatte und die kleinste Ungenauigkeit in Bezug auf die Position der Einschlagmuttern zu Verkantungen bzw. schwergängig bis unmöglichem Anschrauben führte. Also wurde das Loch nach einigem Fluchen auf 4,5mm aufgeweitet und so ging es dann...



    Bedämpft ist das Gehäuse im unterten Drittel mit einer Matte Fibsorb, im mittleren Drittel mit einer Matte Basotect und im oberen Drittel mit etwas Schafwolle.
    Erste quick & dirty-Messungen zeigten Welligkeiten um 1,5kHz. Ich vermutete Reflektionen/Stehwellen aufgrund der benachbarten Wände. Also legte ich noch einen Ring Basotect um das Chassis. Basotect deswegen weil es sich gut zuschneiden lässt. Das Loch im Basotect habe ich mit einem 50mm-Lochbohrer gemacht:



    Hier das CSD im Nahfeld ohne den Basotect-Ring:



    ...und mit Basotect-Ring:



    Die Unterschiede sind nicht dramatisch, aber immerhin erkennbar. Von daher war die Aktion nicht umsonst, auch wenn eine kleine Reststörung noch bleibt. Die dürfte aber in ihrere Ausprägung harmlos sein, was auch die Nahfeld-Messung des Frequenzgangs zeigt:



    Diese Messung habe ich natürlich vor allem wegen dem Bassbereich und der unteren Grenzfrequenz gemacht. Wie man sieht läuft das Chassis sehr sauber nach unten raus und hat eine untere Grenzfrequenz von etwa 180Hz.

    Das saubere Verhalten bestätigt auch die Impedanz im Gehäuse:



    Die Einbauresonanz liegt bei 198Hz und Einbaugüte bei 0,7154 (Qes 0,833, Qms 5,0642) - das ist annähernd optimal.

    Kommen wir nun zu den Fernfeldmessungen in etwa 50cm Abstand, 0-80° nach außen gedreht:



    Die Welligkeit um 1,5kHz ist immer noch da, da sie zum Großteil wohl von der Schallwandumgebung kommt. Unter Winkel nimmt die Welligkeit ab.
    Die Hartmembran resoniert bei 22kHz heftig, läuft ansonsten mit einem kleinen Präsenzbuchel aber sehr sauber und ausgewogen.
    Das Chassis bündelt so ab 6kHz, alle Bündlungseffekte darunter kommen von der Schallwand.

    0-80° nach innen:



    Die Welligkeit wird in diese Richtung ausgeprägter und zeigt sich auch im CSD (bei 0°):



    Klirr von 80 bis 95dB:






    Im Klirr zeigt das Chassis seine Klasse und rechtfertigt den Mehrpreis gegenüber "einfachen" 2-Zoll-Breitbandchassis.
    Trotzdem sieht man die Limits der Membranfläche zu tiefen Frequenzen und bei steigendem Pegel. Da muss das Chassis schon im Mittelton viel huben, um die entprechenden Pegel zu erzeugen.
    Eine Trennung unter 400Hz dürfte selbst mit niedrigen Ansprüchen keinen Sinn machen. Oberhalb von 800Hz dürften auch hohe Pegel ohne nennenswerten Klirr erreicht werden. Irgendwo zwischen diesen beiden Frequenzen sollte eine Trennung Sinn machen. Das hängt aber vom Tieftöner und dessen Klirrverhalten ab. Wie schon im Eingangspost angedeutet werde ich hier vor allem auf die Intermodulationsverzerrrungen bei unterschiedlichen Trennfrequenzen schauen.

    Gruß, Christoph

  10. #10
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Christoph, echt Klasse! Du sammelst schon für ein Boomboxbattle?

    Gruß von Sven
    Alle meine Beiträge bezüglich elektrischer Sicherheit haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
    Neuer Blog zum STiC-Mems bei www.stic.tech

  11. #11
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    Macht 'mal wieder einfach nur Freude, hier mitzulesen.
    Das meinte ich einst mit "sich irgendwie mitfreuen können", einfach weil's erfolgreich vorangeht,
    weil Dinge aufgehen und etwaige Zweifel verfliegen bzw. immer weniger werden.
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
    als sie davon zu überzeugen,
    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  12. #12
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Hallo Sven,

    Zitat Zitat von SNT Beitrag anzeigen
    Christoph, echt Klasse! Du sammelst schon für ein Boomboxbattle?
    mal schauen

    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    Macht 'mal wieder einfach nur Freude, hier mitzulesen.
    Das freut mich


    Kommen wir zum Superhochtöner, der folgende Position bekommen hat (per Diffraction-Tool von VituixCAD gefunden):



    Frequenzgang 0-70° nach hinten (zur kurzen Seite):



    0-70° nach vorne (zur langen Seite):



    Wie erhofft bündelt die kleine Membran sehr wenig, eigentlich erst ab 15kHz und läuft im Mittel für einen Diffusschallhochtöner ausreichend ausgewogen.
    Die Welligkeiten um 6kHz sind Diffraktionseffekte, die Bündlung unter 6kHz kommt von der Schallwand.
    Der Hochtöner hat anscheinend kein Dämpfungsmaterial, da die Reflektion am Polkern bei 27kHz gut zu erkennen ist.

    Auch wenn der Frequenzgang bis 2kHz reicht, sollte man die 13mm-Kalotte bis dort nicht betreiben. Die Resonanzfrequenz liegt bei ~2800Hz. Die Spitze ist wegen des Ferrofluids sehr flach:



    Klirr von 80 bis 95dB:






    Das Klirrverhalten ähnelt dem Vifa. Im angestrebten Übertragungsbereich ist es absolut makellos und zu tiefen Frequenzen und steigenden Pegeln dann zunehmend schlechter. Auch hier muss die geringe Membranfläche den Pegel zu tiefen Frequenzen über Hub erzeugen, der wiederum die Klirrwerte ansteigen lässt.

    Interessant ist auch das Verhalten des Frequenzgangs bei der Klirrmessung (siehe Grundwelle). Unterhalb von 4kHz buckelt der Frequenzgang unter Pegel immer mehr auf. Der Grund liegt darin, dass sich das Ferrofluid erwärmt und dadurch dessen Wirkung nachlässt. Somit steigt die mechanische Güte und damit die Gesamtgüte. Man darf diesen Hochtöner also auf keinen Fall unter 4kHz betreiben (ganz unabhängig vom Klirr), weil sich der Frequenzgang bei Belastung ändern wird. Ich plane mit dem Hochtöner zwar erst ab ~6kHz sanft einsetzend, halte es nach den Messungen aber für gefährlich ihn nur mit 6dB zu filtern. Um eine Spule, die Frequenzgang unterhalb von 6kHz abknicken lässt, werde ich wohl nicht herum kommen.

    Für meinen Anwendungsfall sind alle Messwerte aber ausreichend bis überraschend gut. Gerade das breite Abstrahlen freut mich. Klirr und Frequenzgang zeigen auch keine nennenswerte Probleme.

    Edit: Habe ich doch glatt das Auschwingverhalten vergessen:



    Ebenfalls tadellos...

    Gruß, Christoph
    Geändert von Christoph Gebhard (06.01.2021 um 21:57 Uhr)

  13. #13
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    Watt ganz watt anneres.
    Wie hast Du die Gehrungsschnitte gemacht? Man sieht schon den DIY-Charakter, aber die Winkel passen offenbar ziemlich gut.
    Für die Oberfläche würde ich Graniteffektlack überlegen, stell ich mir bei der Gehäuseform ganz schick vor, hat dann 'was "steiniges".
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
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    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  14. #14
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    Moin Matthias,

    die Gehrungsschnitte sind mit einer einfachen Aldi-Tischkreissäge gemacht. Die richtigen Winkel zu treffen ist auch eher das kleinere Problem, kritisch finde ich eher die Sauberkeit der Schnittkanten bzw. die Genauigkeit über den ganze Schnittweg hinweg. Ich überlege auch, ob ich mir da nich mal ein amtlicheres Werkzeug gönne, da mir das Arbeiten schon etwas Spaß macht.

    Ich habe mir vor dem Lockdown einfach ein großes Brett gekauft und die Kiste dann frei Schnauze an einem Nachmittag zusammen gedengelt. Eine Zeichnung oder eine Zuschnittsliste gab es nicht, nur eine grobe Idee, wie die Kiste ungefähr aussehen könnte. Dementsprechend unstrukturiert bin ich auch vorgegangen

    Wegen dem Finish bin ich noch unentschlossen. Graniteffketlack finde ich von der Verarbeitung und der optischen Wirkung zwar top, aber es schwingt immer so ein Bastlerimage (was ich natürlich auch bin) mit. Im Moment tendiere ich eher dazu Hartwachsöl mit Farbpigmenten mal zu probieren (kann aber auch scheiße werden)....

    Gruß, Christoph

  15. #15
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    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    ...kritisch finde ich eher die Sauberkeit der Schnittkanten...
    Schnittkanten(-linien) vorher abkleben hast Du sicher gemacht, oder?

    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    ...Hartwachsöl mit Farbpigmenten...
    Kannst ja am Probestück (vorrangig eines, mit einem stumpfen Winkel) erstmal ausbrobieren.
    Hoffentlich schlagen dabei die Kanten (auf Dauer) nicht durch.

    Edit: "Durchkommen" werden die Kanten bei Öl wohl sicherlich sowieso, evtl. verrunden was vor allem die 90°- Gehäusekanten, gerade im Outdooreinsatz, eh etwas unempfindlicher macht.
    "Steindisein" stell' ich mir halt, gerade draußen und bei der Gehäuseform, ganz attraktiv vor.
    Geändert von Don Key (07.01.2021 um 12:34 Uhr)
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
    als sie davon zu überzeugen,
    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  16. #16
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    Moin Christoph,

    sehr sehr cooles Projekt! Habe meinen Klappstuhl aufgestellt. Keep up the good work!

    Danke für die Mühe, die du dir mit der guten Dokumentation hier machst.

    Viele Grüße,
    Stefan

  17. #17
    Vollaktiv per DSP Benutzerbild von Slaughthammer
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    Moin Christoph,

    mal wieder super was du hier bastelst! Der Boombox-Battle muss einfach irgendwann mal kommen, und wenns nur ist, damit du deine (dann hoffentlich) drei mobilen Beschallungseinheiten vorstellen kannst! (natürlich würde ich auch gerne meine Mobile Anlage gegen deinen Prollerwagen antreten lassen.... )

    Zitat Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Wegen dem Finish bin ich noch unentschlossen. Graniteffketlack finde ich von der Verarbeitung und der optischen Wirkung zwar top, aber es schwingt immer so ein Bastlerimage (was ich natürlich auch bin) mit. Im Moment tendiere ich eher dazu Hartwachsöl mit Farbpigmenten mal zu probieren (kann aber auch scheiße werden)....
    Warnex mit Strukturrolle aufgetragen ist auch super! Pigmentiertes Öl zeigt echt alle Kleinigkeiten die am Holz darunter nicht stimmen gnadenlos auf. Das altert auch nicht sonderlich würdevoll bei etwas gröberer Umgangsweise. Da ist Warnex, insbesondere wenn man das Gehäuse vorher in der gleichen Farbe beizt, sehr viel robuster. Insbesondere wenn man nicht gerade weis nimmt. (frag lieber nicht woher ich DAS weiß *hust*)

    Gruß, Onno
    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  18. #18
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    Zitat Zitat von Slaughthammer Beitrag anzeigen
    ...Der Boombox-Battle muss einfach irgendwann mal kommen...

    Oooooh jaaaa !
    Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
    als sie davon zu überzeugen,
    dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

    Audioviele Grüße,
    Matthias

  19. #19
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    Nabend,

    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    Schnittkanten(-linien) vorher abkleben hast Du sicher gemacht, oder?
    Nein. Damit der Span nicht rausbricht oder wofür?

    Zitat Zitat von Don Key Beitrag anzeigen
    evtl. verrunden was vor allem die 90°- Gehäusekanten, gerade im Outdooreinsatz, eh etwas unempfindlicher macht.
    Das werde ich wohl machen.

    Zitat Zitat von pcmurx Beitrag anzeigen
    sehr sehr cooles Projekt! Habe meinen Klappstuhl aufgestellt. Keep up the good work!

    Danke für die Mühe, die du dir mit der guten Dokumentation hier machst.


    Zitat Zitat von Slaughthammer Beitrag anzeigen
    Warnex mit Strukturrolle aufgetragen ist auch super! Pigmentiertes Öl zeigt echt alle Kleinigkeiten die am Holz darunter nicht stimmen gnadenlos auf. Das altert auch nicht sonderlich würdevoll bei etwas gröberer Umgangsweise. Da ist Warnex, insbesondere wenn man das Gehäuse vorher in der gleichen Farbe beizt, sehr viel robuster. Insbesondere wenn man nicht gerade weis nimmt. (frag lieber nicht woher ich DAS weiß *hust*)

    Danke für deine Erfahrungen. Warnex pack ich auf die Prolley, wobei ich da auch stark zu schwarz tendiere. In weiß gefällt mir das Warnex nicht so wirklich.

    Das derzeitige (Probe?-)Gehäuse der 746 ist natürlich voll von kleinen Fehlern. Entweder nehme ich das hin oder spachtel es zu und pack dann was Deckendes drüber. Mal schauen...


    Heute habe ich einen Peerless ins Gehäuse gebaut (auf den zweiten habe ich erstmal verzichtet, um ihn den einen alleine unbeeinflusst messen zu können).

    Und wie das so ist, wenn man ein Gehäuse mal auf die Schnelle zusammen dengelt, habe ich nicht bedacht, dass die äußeren Schraubenlöcher so nah an der Seitenwand, dass die Einschlagmutter nicht dahinter passten. Also musste ich sie erst mit der Säge stutzen:



    Mit Chassis:



    Auch bei den Peerlessen habe ich die Schraubenlöcher wie beim Vifa etwas aufgebohrt (von 4,2mm auf 4,5mm), damit die M4er-Schraube etwas mehr Spiel hat und so kleine Ungenauigkeiten bei den Bohrungen für die Einschlagmuttern aufgefangen werden können. Der Korb des Peerless ist aber sonst sehr einbaufreundlich und er sieht mit den Linsenkopfschrauben auch nett aus:



    Für die Messungen habe ich das Gehäuse stark bedämpft um die Gehäuseinflüsse möglichst klein zu halten. Die Passivmembran war auch schon drin (wenn auch in limitierter Funktion (zu viel Bedämpfung, zweites Chassis fehlte). Die Messungen mit zwei Chassis folgen später. In diesem Post soll es erstmal alleine um die Qualitäten des Chassis gehen:

    Frequenzgang 0-80° nach innen:



    ...und nach außen:



    Frequenzgang und Bündlung sind bis 4kHz sehr gutmütig und ausgewogen. An diesen Messungen kann man die Mitteltontauglichkeit gut erkennen. Der SLS 85 ist kein reiner Basstreiber. Das bestätigt auch das sehr schnelle Ausschwingen im Mittelton:



    Klirr von 80dB bis 95dB:






    Die K3-Spitze bei 1500Hz ist natürlich unschön und auch mit ein Grund, wieso ich keine klassische Kalotte als Partner gewählt habe bzw. unter 1kHz trennen möchte.

    Zu tiefen Frequenzen steigt aufgrund des großen Hubes langsam der K2 (ich vermute, diese Kompenenten kommen von den steigenden Walzbewegungen der Sicke und der Zentrierung, ähnlich wie z.B. bei Ringstrahlern).

    Wirklich interessant ist aber der K3-Verlauf im Grundton und Bass. K3 steigt typischerweise bei nachlassender Antriebkraft sprungartig an. Das passiert im Übertragungsbereich oberhalb von 70Hz erst bei der 95dB-Messung (in der Ausprägung aber noch harmlos). Zum Vergleich: Beim Vifa (der die halbe Membranfläche hat) liegt dieses Punkt bei 600Hz. Auch Kompression (Grundwelle) ist nicht zu erkennen. An diesem Punkt sieht man sehr gut, was der Peerless hubtechnisch leisten kann und wo seine Stärken im Vergleich zu 3,5 Zoll-Breitbändern sind.

    Gruß, Christoph

  20. #20
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Nabend,

    das zweite Basschassis ist drin. Bedämpft habe ich nur die Seiten mit etwas Basotect, einfach aus dem Grund weil man es passend zuschneiden kann...







    Impedanz ohne Zusatzmasse, mit 6g, 12g und 18g:



    Amplitude ohne Zusatzmasse:



    mit 6g:



    mit 12g:



    mit 18g:



    Alle vier im Vergleich:



    Gruß, Christoph

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