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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #21
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    Im verlinkten Artikel ist sehr schön erkannt, dass der Ursprung des Perfektionismus das Ego ist.
    Er erwähnt auch dass wir immer egoistischer werden.
    Das ist die Volkskrankheit.

    Dieses Ego erschafft nun Probleme und Bedürfnisse.
    Welches uns dazu verleitet in diesem Threat und Forum Stellung zu beziehen.
    Eigene Interpretationen, Denk-Konzepte.
    "Ich sehe das so..." - Nein ich aber anders. Ich hier, du dort.
    Ich gegen dich, Retourkutsche, du nix kapieren, ich bessere Erkenntnis.

    Das Ego erschafft auch ein Bedürfnis nach Befriedigung.
    Dieses Bedürfnis erzeugt dann Unzufriedenheit, Angst, Identität, Vergleich.
    Auch Ziele, Wünsche, Ideale, und Identifikation mit dem Erreichten.
    Wir sind Erfahrung, Wissen, Taten, Errungenschaften, Besitzt und was man sonst noch an Vergangenheit und Material quantisieren kann.
    Diese Quantität erfüllt uns mit dem Gefühl des Seins.
    Für einen unendlich kurzen Moment. Dann erkennt man seine Leere.
    In Folge streben wir bereits nach mehr. Es ist nie genug.

    Oft wird behauptet es geht ums genießen was man hat. Der Weg ist das Ziel.
    Diese tollen Statements hört man nicht selten. Aber lebt man sie auch?

    Hier geht es vielleicht nur um die Balance Genügsamkeit gegen Streben.
    Kann man etwas erreichen ohne Unzufriedenheit?
    Ist Streben die eigentliche Energie die uns zur Tat verhilft aus der Unzufriedenheit geboren?

    Wie geht es denn richtig?
    Tatendrang, das Gefühl etwas zu erschaffen, ein Impuls kommt in uns, der uns mit Formen und Dingen spielen lässt. Hifi bauen lässt. Es begleitet unser Tun mit Energie, mit Leichtigkeit und Freude. Die Zufriedenheit ist dann schon vorher da, und auch währenddessen. Und hinterher unverändert. Das Tun selbst kommt durch Zu-Frieden-Heit. Es spiegelt sich in der Form wieder. Das Ergebnis spielt eigentlich keine Rolle. Und ich selbst noch viel weniger. Man vergisst sich selbst quasi. Als ob man abwesend wäre. Die Welt versinkt beim Löten... Es gibt nur Löten. Sonst niemanden.

    Und wie geht es falsch?
    Dagegen ist das Krankheitssymptom schon sehr subtil, zuweilen unbemerkbar, wie das Hintergrundrauschen der Klimaanlage. Das Gefühl, da fehlt was. Ich will mehr. Erreichen, oder besitzen. Das Gefühl es würde mich über den Erfolg oder Besitz anderer stellen. Man könnte wenn dies nun endlich fertig sei, wirklich endlich zufrieden sein. Die Erfüllung und Zufriedenheit wird sicher kommen wenn das Ziel erreicht ist. In der Zukunft.
    Jetzt bin ich nur um etwas zu erreichen, aber Zufrieden bin ich dann wenn das erreichte fertig ist, also nicht jetzt.
    Das Ergebnis verspricht ein gutes Gefühl.
    Das Ergebnis ist immer im Visir.
    Der Fortschritt dorthin ist mir.
    Auch ist die Artikulation meines Konzeptes wichtig. Es defniert mich weiter.
    Dann kann man sich hier auch streiten, Stellung beziehen, und sagen wer richtig und falsch ist.
    Erhabenheit und Kritik sind subtile Agressionen und Gewalt.
    Sie entstehen aus dem Ego, als Konsequenz aus Angst, dass man noch nicht genug ist.

    Auch das Bestreben in dieser Kommunikation die Unterschiede zwischen uns hervorzuheben, statt das Gemeinsame. Der Versuch Recht zu haben, und der Andere Unrecht. Das durch Argumente herzuleiten. Die Befriedigung dies zu erreichen. Die Bestätigung für die Konzepte die man sich ausgedacht hat hier mit Beifall als gut zertifizieren zu lassen. Ein Macher zu sein. Und ein Erreicher und Besitzer. Und vor allem mehr als du.



    Man könnte sich auch fragen:
    Ist Leichtigkeit und Glück in dem was ich tue, sodass ich in dem gegenwärtigen Moment versinke, mich selbst vergesse?
    Oder geht es um das Ergebnis welches X-beliebigem Zwecke dient?

    Wenn ich nicht daran arbeite, vergesse ich es dann bis zur nächsten Gelegenheit daran zu arbeiten? Das wäre friedlich. Dagegen steht:
    Lächze und giere ich der nächsten Gelegenheit schon entgegen, verliere mich in Gedanken wie ich es bald doch machen werde und was noch alles getan werden kann in der Zukunft?

    Die Perfektion und Ungesunde Beziehung zu Hifi kommt aus dem Ego.
    Das Ego kommt aus der Identifikation mit Gedanken. Wer denkt der scheint zu sein, und erschafft das Selbstbild. Welches Konstante unzufriedenheit aufleben lässt.

    Gruß
    Josh

  2. #22
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Standard Perfektion

    Meiner Meinung nach wiegt das das gute Gefühl was perfektes oder eine 'perfekte' Box erschaffen zu haben die Nachteile nicht auf, da:

    - man Perfektion sowieso ohnehin nicht erreicht, weder vor sich selber noch vor allen anderen,
    - das gute Gefühl - ich nenne es mal provokant Kick - sowieso nicht von langer Dauer ist,
    - die Perfektionierung meist enorm Kraft kostet,
    - man sich meist selbst betrügt und sich auch noch einredet, das hätte ja die ganze Zeit ja riiiiesig viel Spass gemacht

    das es eben außer Lautsprecherbau bei mir noch etwas schöneres gibt, nämlich meine Familie, dann kommt gleich richtig Spass, parallel dazu Sport und dann wenn überhaupt noch Zeit ist, irgendwas basteln.

    In der Arbeit wird einerseits Perfektion andererseits die Einhaltung von Terminen gefordert. Beides ist defakto einfach nicht möglich. Lt Management ist die Einhaltung von Terminen wichtiger....damit kann ich leben, ich gebe einfach mein Bestes...

    Leider - voll gelogen und erwischt - gerade ich habe bisher immer versucht Hifi möglichst 'perfekt' und 'professionell' zu machen, bin aber mittlerweile schlauer geworden und habe mich vom Lautsprecherbau durch kalten Entzug mit Gewalt gelöst.

    Die Droge Hifi hat mir persönlich teilweise unterm Strich mehr genommen als gegeben, so wie ich es betrieben habe. Besonders dann wenn man sich selbst Termine gestellt hat.

    Ich habe versucht darin eine Art Erfolg zu sehen. Völlig falscher Ansatz! Mittlerweile baue ich gar nix mehr und bin voll zufrieden...:-), ich laber halt mit, ab und zu geb ich was dazu...Hauptsache geheilt - vom Ego, vom Selbstbetrug, vom Erfolg und .... von der Perfektion.

    Und das herrlich inkonsequente daran ist, dass obiges alles Schnee von heute ist und bereits morgen alles wieder ganz anders sein kann....wenn einen wieder mal die Begeisterung überfällt.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (16.01.2020 um 06:15 Uhr)

  3. #23
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    perfektion scheint mir unmöglich.
    und ist eine definitionsgschicht.
    und ein totpunkt.
    z.b. hifi - wo is die obergrenze - die technische entwicklung geht weiter.
    perfektion ist ende der fahnenstange - und dann ende gelände.
    was heute perfekt scheint ist wahrscheinlich in naher zukunft ein alter hut.
    das gerede von perfektion schürt nur die unzufriedenheit.
    ist wie die karotte vor dem esel.

    red ma über verbesserung, anpassung, weiterentwicklung - da bin ich dabei.
    nicht mal gott ist perfekt - geht gar nicht.
    gruß reinhard

  4. #24
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    Ich sehe das auch so: Wir haben eines der schönsten Hobbys.

    Das Ausklinken vom Alltag, sich selber wiederfinden, mit dem Hobby wieder in Ruhe kommen und sich damit recyeln, Kontakte pflegen, und sich von, nach vollbrachtem Werk, der Muse küssen lassen, das ist schon etwas Wunderbares.
    Aber genau hier liegt ja die Gefahr, dass sich, ganz unbemerkt schleichend die Beziehung zu den Personen die wir ja lieben, sich eine gefährliche Spannung aufbaut. Die Spannung der Vernachlässigung.
    Ich denke da an einen Bekannten, bei dem es kaum noch ein anderes Thema gibt. Seine Frau wird dabei aber immer unglücklicher. Das Hobby (und nicht nur unseres) ist hier eine Kongurrenz, der sie nicht habhaft werden kann. Eine andere Geliebte (fleischlich), ja das ist eine reale Gegnerin, die man niedermachen kann, gegen DIE kann frau gewinnen.
    Aber der Gegnerin „Hobby“ ist sie machtlos unterlegen. So bleibt ihr oftmals nur noch die Flucht. Entweder in ein eigenes Hobby oder in die Ferne.

    Übrigens der Beitrag aus dem Deutschlandfunk ist ca. 10 Min. 22 Sec. Anhören im Bild unten links das Dreieck = Startet das Interview.
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

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    Meine Hauptfage:
    Flüchte ich mit meinem Fertigungs-Perfektionismus vor Beziehungen und der Sichtweise auf die realen Welt? „

    Auch ich hatte mal eine Zeit in der die Beziehung zu meiner Lebensgefährtin in einem „AUS“ endete. Aus dieser Erfahrung ist meine Sichtweise. Und manchmal ist die LIEBE auch froh, dass sie weiß wo man zu finden ist und sie in dieser Zeit Ruhe hat. Wichtig hierbei scheint mir, dass man auch andere Gemeinsamkeiten pflegt und hin und wieder miteinander ausgeht. Ob Konzert, Museum, Vortrag, Spaziergang, Ausflug oder eine gemeinsame Arbeit z.B. im Garten.

    Bei der Sichtweise auf die reale Welt
    „Ich finde ja den Ansatz einiger hier im Forum, mit wenigen, alten oder eigentlich untauglichen Mitteln das Optimale heraus zu holen quasi ökonomisch oder Minimalprinzip zu handeln für sehr bemerkenswert„ (Armin)

    „Perfektion“, wie auch „High-End“ sind nicht klar definiert. Somit kann ich für mich diesen Begriff darlegen.
    Die Vorgabe bestimmt den Begriff.
    Wenn ich nur 100 Euro zur Verfügung habe und daraus das Bestmögliche mache ist auch dies Perfektion und High-End (ein hohes Ende im Bezug auf die Vorgabe).
    Das heißt nicht, dass nur Neuteile verbaut werden müssen. Je weniger wir neu anfertigen, desto weniger wird die Umwelt belastet.

    Alles Reden um Klimaerwärmung bleibt nur heiße Luft, wenn nicht mit dem Geldbeutel und der Vernunft entschieden wird, was, wie produziert, und woher die Waren kommen. Wohin geht die Reise?

    Siegfried

  5. #25
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    Flucht ... kann sein. Wenn man Erleichterung darin findet. Sich danach sehnt, und dann "ahhhhh, tut das gut". Wie ein kaltes Bier, eine Zigarette. Feierabend, endlich an den Werktisch.

    Dann sollte man eine Weile damit aufhören. Unsere Reaktion bringt die Antwort.

    Wenn die Betäubung dann nachlässt, erkennt man was wirklicht in einem vorgeht.
    Oft hat sich viel Unwohl-sein angestaut. Welches durch lange Verdrängung gewachsen ist.
    Im Lichte des Entzugs vom Hobby kann man zB erst einmal mehr Wut oder Stress beobachten.

    Verliert man sich in Emotionen fehlt der Bezug zur Gegenwart.
    Einer der schönsten Übungen zum finden in die Gegenwart kann zB ein Spaziergang sein, bei dem man versucht nicht zu denken. Nur Ruhe im Kopf. Und man wird in der Gegenwart die Natur entdecken. Und die Natur ist perfekt. Hier findet sich Vollständigkeit.

    Fehlt einem Befriedigung zum Wohlgefühl, so kann man sich auf das Atmen konzentrieren. Tiefes, gleichmäßiges und bewusst ausgeführtes Atmen verbindet uns mit dem eigentlichen Selbst und Sein. Es stellt wahre Befriedigung her.

    Verlieren wir das Bewusstsein vom Sein, verschwenden wir unser Leben. Jeder Moment ist ein kostbares Geschenk. Es ist wichtig sich selbst zu beobachten, was man tut, und welcher Beziehung man zu dem Tun steht. Oft reicht schon diese Aufmerksamkeit und Beobachtung um Abstand dazu herzustellen.


    Gruß
    Josh

  6. #26
    STIC work Benutzerbild von SNT
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    Die Herausforderung am Hobby Hifi ist imho eigentlich nicht die Perfektion, die man sich als Ziel setzt, sondern die Terminsetzung. Alles was damit zu tun hat, resultiert meines Erachtens in Stress und ist eigentlich so gar nicht mehr spassiges Hobby. Je nach persönlicher Freizeit und Ausdauer ist das eine oder andere Battle ja ganz nett, so a bisserl Stress kann ja net schaden, aber die Gefahr ist sehr groß , dass man es übertreibt.

    Gruß von Sven
    Geändert von SNT (16.01.2020 um 16:09 Uhr)

  7. #27
    Vorsicht schräger Humor
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    Moin,
    schön hier zu lesen.
    Ja, der Weg ist das Ziel und Selbstachtsamkeit macht es erst möglich, auch andere zu achten.
    Es gibt heute etliche sehr erfolgreiche moderne Unternehmen, wo dies zur Betriebskultur gehört.
    Eigentlich erwarte ich so etwas in einem Hobbyforum auch, meistens klappt das hier ja auch.
    Aus einer sehr persönlichen Stresssituation habe ich jetzt wieder mit TaiChi begonnen.
    Die Ideologie ist seltsam ... aber es befreit Geist und Körper.
    Ich mache jetzt mal den Kranich.
    Jrooß Kalle

  8. #28
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    ja, auch schön hier zu lesen - stimm ich zu.
    wie einer schon schrieb - das ego ist das problem.
    und wenn das hobby zur sucht wird.
    ersatzbefriedigung statt befriedigung.
    aber wenn ich mir die die beiträge hier durchlese, mach ich mir um euch keine sorgen ;-)
    und stimme auch josh zu - sein statt stress.
    leistungsdenken hat beim guten alten steckenpferd nix verloren.

    obwohl - in jüngeren jahren war bei mir auch statusdenken dabei - neben dem genuss des hörens an einer fetten anlage (rock kommt halt schon ganz anders rüber).
    aber ein bisschen definiert der komplexler, der wahrscheinlich ein bisschen in jeden von uns steckt oder steckte, sich auch über die anlage und über männerboxen, so wie über muscle cars, motorräder etc.
    ich mag spinner - wenn nicht andere drunter leiden.
    gruß reinhard

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