» über uns

» Registrierung

Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
Seite 23 von 44 ErsteErste ... 13 21 22 23 24 25 33 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 441 bis 460 von 870
  1. #441
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard

    Hallo Wolfgang,

    ja, klar wird das von AxiDriver simuliert. Hier werden ja genau entsprechende Simulationen und Messungen gezeigt. Nur 'sagt' AxiDriver oder eine Messung nicht, wodurch welche 'Störung' im Frequenzgang oder Abstrahlverhalten verursacht wird. Das muss man dann wissen oder untersuchen. Darum geht's ja u.A. immer wieder in diesem Thread....
    Wenn man dann weiß, wodurch welche gemessenen/simulierten Effekte (SPL/Abstrahlverhalten) verursacht werden, kann man gute Schallführungen nach eigenen Vorgaben (abhängig vom geplanten Einsatz, Chassis im MT /TT, Frequenzbereich, horizontalem/vertikalen Abstrahlverhalten etc) entwickeln.

    EDIT: Es gibt ja jede Menge sehr gut entwickelte Hörner (wird ja im Parallelthread seit geraumer Zeit durchgekaut), wie z.B. die Limmerhörner (Fosti weißt ja auch immer wieder darauf hin) und viele Andere mehr.
    Wo DIY was verbessern kann ist hier m.E. die gut durchdachte Anpassung an den gewünschten Einsatzzweck, den TT/MT-Treiber, eine mit eingeplante Anpassung an das Gehäuse, also gleich die Simulation/Konstruktion Horn-Gehäuse (falls die Schallführung eingebaut werden soll) - und nicht zuletzt die Anpassung Treiber an das Horn. Wird hier ja auch immer wieder diskutiert, welche Kalotten, Ringstrahler passen gut an welches Waveguide, welcher Druckkammertreiber an welches Horn (siehe die Liste von Dieter Achenbach) etc - und letztlich eben ausprobiert...

    Gruß,
    Christoph

  2. #442
    gewerblich
    Registriert seit
    22.03.2009
    Beiträge
    687

    Standard

    Hallo Christoph,
    Danke für Deine Antwort. Ich habe das selbst ausprobiert, einmal mit Lücke zwischen HT und Schallführung und zum anderen habe ich die Lücke aufgefüllt.
    Das Ergebnis:
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Vergleich mit-ohne Stufe.gif
Hits:	185
Größe:	25,2 KB
ID:	43732

    Gruß
    Wolfgang

  3. #443
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard Das horizontale Abstrahlverhalten...

    Moin zusammen,

    es geht wieder weiter hier: Ich greife die Schallführung aus Beitrag #423 auf. Und die folgende Diskussion um den bevorzugten horizontalen Abstrahlwinkel (siehe die Beiträge von Onno, sonicufry, albondiga und Armin/ctrl, Beitrag #426 ff).

    Die mit einer inversen Kalotte simulierte Schallführung hatte einen horizontalen Abstrahlwinkel von ca. 76° und einen vertikalen Abstrahlwinkel von ca 60°, oder auch 76°x60°.

    Ich habe versucht, den horizontalen Abstrahlwinkel zu vergrößern, ohne das insgesamt recht gleichmässige Abstrahlverhalten zu verschlechtern. Dazu wurde die Verengung der horizontalen Kontur weiter nach oben gezogen, wodurch die sich öffnende Kontur flacher gemacht werden konnte. Die vertikale Kontur wurde nicht verändert.

    Das sieht dann im 3D-Modell so aus (viertel-Modell):


    In ABEC als komplettes Modell mit genutzten Symmetrien dann so:

    Der 'Diffraktions-Slot' ist horizontal einfach höher gezogen als vertikal.

    Die horizontale Kontur:


    Die vertikale Kontur:


    Wie simuliert sich das Ganze dann?

    Horizontale Abstrahlung:


    Vertikale Abstrahlung:


    Mit dieser Schallführung ist also eine Abstrahlung von knapp 90°x60° erreichbar.

    Hier der Vergleich zur Schallführung aus Beitrag #423 (unten im Bild):


    ...und der Vollständigkeit halber der SPL unter Winkeln in 10°-Schritten horizontal:


    Die Simus wurden noch in unendlicher Schallwand durchgeführt. Vielleicht nehme ich mir mit dieser Kontur mal die Zeit, die Simulation in einem Gehäuse zu machen. Armin hatte in Beitrag #429 darauf hingewiesen, dass die Anpassung der Schallführung an das Gehäuse sinnvoll ist:
    Dein aktuell simuliertes WG hat 150mm horizontale Breite. Das sollte in Kombination mit der Schallwand eine gute Kontrolle der Abstrahlung bis unter 2kHz ermöglichen; ausgehend von den gemachten Erfahrungen beim Schallwand-WG. Dort hat das WG einen Durchmesser von 173mm und eine gute Abstrahlung bis 1,5kHz (auch noch bei größeren Winkeln).
    und
    Vermute dann solltest du auch darauf achten, dass die Abstrahlung ab ca. 4kHz zu tieferen Frequenzen deutlich einschnürt um damit die Kantendiffraktion auszugleichen - das Schallwand-WG in unendlicher SW simuliert und hier gemessen im realen Gehäuse.
    Und natürlich lässt sich die horizontale Abstrahlung noch verbreitern, indem ich die Tiefe der Schallführung etwas verringere. Probiere ich auch noch aus...

    Bis dahin, Gruß,
    Christoph

  4. #444
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    04.09.2015
    Beiträge
    1.257

    Standard

    Hi Christoph,

    schön das es weiter geht! :-)
    Horizontal breiter, bzw weniger Bündelung ist in den meisten Fällen (Wohnräumen) gefälliger, wobei 90 grad immer noch eher eng ist verglichen mit den ca 120 Grad (-6 dB) bei den meisten Studiomonitoren (Neumann, Genelec, JBL etc)... aber das liegt womöglich auch an der unendlichen Schallwand an der Du simulierst.

    Was ich räumlich noch nicht ganz verstehe ist die unterschiedliche Kontur h x v... diese "Falte" entsteht durch die unterschiedlichen Höhen der "Diffraktions-Slots" (ist auf Bildern immer schwierig zu sehen, wenn man das Modell nicht so vor sich herdrehen kann...)?

  5. #445
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard Die Schallführung im Gehäuse...

    Hi BiGBob,

    Horizontal breiter, bzw weniger Bündelung ist in den meisten Fällen (Wohnräumen) gefälliger, wobei 90 grad immer noch eher eng ist verglichen mit den ca 120 Grad (-6 dB) bei den meisten Studiomonitoren (Neumann, Genelec, JBL etc)... aber das liegt womöglich auch an der unendlichen Schallwand an der Du simulierst.
    Na dann gleich mal die Schallführung aus dem letzten Beitrag in ein Gehäuse gesteckt (immer noch mit der inversen Membran des C25-6-12 simuliert). Die Schallwand ist 20cm breit, die Kanten nicht abgerundet:


    Was passiert mit der horizonten Abstrahlung?


    Im 20cm breiten Gehäuse geht die Schallbündelung - im Vergleichbar Simu in der unendlichen Schallwand - weiter runter. Durch die nicht abgerundeten Kanten wird's im Bereich von 3-4kHz etwas wellig. Eine Simu mit abgerundeten Gehäusekanten folgt noch...

    Aber über nicht ganz +/-45°, oder halt 90° geht's nicht raus.

    Die vertikale Abstrahlung:

    Da das Gehäuse vertikal länger ist, ist die Abstrahlung unter ca 3,5kHz breiter. Über 4 kHz wird's enger, hier wirkt die Schallführung.

    Der Vollständigkeit halber noch der SPL horizontal von 0-90° in 10°-Schritten:



    Was ich räumlich noch nicht ganz verstehe ist die unterschiedliche Kontur h x v... diese "Falte" entsteht durch die unterschiedlichen Höhen der "Diffraktions-Slots" (ist auf Bildern immer schwierig zu sehen, wenn man das Modell nicht so vor sich herdrehen kann...)?
    Ja, die 'Falte' entsteht durch die unterschiedlichen Höhen der 'Diffraktionsslots'. Ist tatsächlich nicht so gut zu sehen. Hier etwas schräg von oben in die Schallführung geschaut:


    Etwas gezoomt:


    Und senkrecht von oben:


    JBL treibt das mit ihrem M2-Waveguide weiter (siehe hier) und erreichen wohl eine Abstrahlung von 120°x100°.

    Ich schaue mit das noch mit einer kürzeren Schallführung an. Ach ja, und vielleicht auch mit einem 'Phaseplug'.

    Bis dahin, Grüße,
    Christoph

  6. #446
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard Schallführung mit 50mm Tiefe im Gehäuse....

    Moin zusammen,

    Ich schaue mit das noch mit einer kürzeren Schallführung an.
    Also die Schallführung auf 50mm Tiefe verkürzt.

    Das sieht dann so aus:

    Ein Unterschied zur letzten Schallführung ist schwer zu erkennen daher ein Vergleich:


    Was passiert durch die Verkürzung mit der horizontalen Abstrahlung?

    Die horizontale Abstrahlung wird breiter, ca. 108°. Noch ohne Fase an der Gehäusefront.

    Die vertikale Abstrahlung:

    Natürlich enger und ungleichmässig. Zeigt ja deshalb sonst kaum jemand...

    Und wie für die anderen Varianten der Schallführung auch der SPL von 0-90° in 10°-Schritten:


    Finde ich insgesamt nicht so schlecht. Ich schaue noch die Simu mit Fasen an der Gehäusefront an. Und mit welchen TMTs das Abstrahlverhalten zwischen 1,5 und 2kHz harmoniert. Vielleicht wär's dann mal Zeit für einen Prototyp?

    Gruß,
    Christoph

  7. #447
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    21.07.2011
    Beiträge
    981

    Standard

    Hallo Christoph,

    bin schon sehr gespannt auf die Simulationen mit Fase/Rundung. Horizontal sieht es ziemlich gut aus. Die Schwankungen in der Abstrahlung zwischen 3-5kHz sollten sich durch Fase/Rundung/Variation der SW-Breite deutlich verbessern lassen.

    Einzig die vertikale Abstrahlung hinterlässt bei mir ein Fragezeichen. Wenn die Trennung unter 2kHz erfolgt, die Abstrahlung dort also einschnürt, dann bis 3,5kHz wieder deutlich aufweitet, um dann bis 6,5kHz einschnürt, um danach wieder aufzuweiten... - wird das hörbar sein?

    Habe zufällig eine Simulation der vertikalen Abstrahlung von meinem runden WG mit 170mm Durchmesser in einer 20cm SW, allerdings mit einer 10mm Rundung. Das sieht auch nicht prickelnd aus, ist etwas gleichmäßiger, hat aber bei 3,5kHz eine sprunghafte Aufweitung (unter kleinen Winkeln) in der Abstrahlung zu tieferen Frequenzen (Simu bis etwa 6kHz "gültig"):
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	WG_Front20cm_Rundung10mm_3fach_H-32-2_F1-32-16_F2-23-8_F3-13-6_Skizze_LS.jpg
Hits:	132
Größe:	54,3 KB
ID:	44317 Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	WG_Front20cm_Rundung10mm_3fach_H-32-2_F1-32-16_F2-23-8_F3-13-6_N_vert.jpg
Hits:	126
Größe:	103,2 KB
ID:	44318
    Die Trennung erfolgt am realen Objekt um 1,7 kHz und ist klanglich diesbezüglich eigentlich unauffällig. Allerdings tritt eine schmalbandige Aufweitung um 3kHz auch horizontal auf. Dadurch dass die Aufweitung um 3kHz horz und vert auftritt, habe ich das Gefühl, dies bei bestimmten Musikstücken wahrnehmen zu können (heftig verzerrte Metal-Gitarren klingen manchmal etwas zu hell).

    Gruß Armin

  8. #448
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard Elliptische Schallführungen, der Pattern Flip und der Abstand TMT-HT...

    Hallo Armin,

    bin schon sehr gespannt auf die Simulationen mit Fase/Rundung. Horizontal sieht es ziemlich gut aus. Die Schwankungen in der Abstrahlung zwischen 3-5kHz sollten sich durch Fase/Rundung/Variation der SW-Breite deutlich verbessern lassen.
    Na denn, die Simulation der kurzen Schallführung (50mm) im 20cm breiten Gehäuse mit Fase. Das sieht so aus (halbes Gehäuse in Aufsicht):


    Das horizontale Abstrahlverhalten:


    Hmmm....eine kleine Schwankung zwischen 3,5 und 4 kHz ist noch da.

    Das vertikale Abstrahlverhalten:


    Leider auch in der vertikalen Abstrahlung zu sehen. Und die schon von Dir angesprochene Einschnürung bei 6,5kHz.

    Mal der Vergleich der horizontalen Abstrahlung ohne und mit Fase:


    Durch die kleine Fase wird die Abstrahlung zwischen 5 und 15 kHz gleichmäßiger, aber das Problem bei 3,5 kHz verbessert sich nicht. Zur Kontrolle die identische Schallführung in einer unendlichen Schallwand, horizontal:


    Die Abstrahlung ist sehr gleichmäßig. Die kleine Ungleichmäßigkeit um 3,5kHz ist genau da, wo die Schallführung aufhört zu bündeln und die Gehäusefront anfängt, zur Bündelung beizutragen.

    Da muss ich also noch an der Schallwandbreite und Fase arbeiten. Denke aber, das wird...

    Einzig die vertikale Abstrahlung hinterlässt bei mir ein Fragezeichen. Wenn die Trennung unter 2kHz erfolgt, die Abstrahlung dort also einschnürt, dann bis 3,5kHz wieder deutlich aufweitet, um dann bis 6,5kHz einschnürt, um danach wieder aufzuweiten... - wird das hörbar sein?
    Gute Frage. Ich werde noch versuchen, das vertikale Abstrahlverhalten konstanter zu machen.

    Habe zufällig eine Simulation der vertikalen Abstrahlung von meinem runden WG mit 170mm Durchmesser in einer 20cm SW, allerdings mit einer 10mm Rundung. Das sieht auch nicht prickelnd aus, ist etwas gleichmäßiger, hat aber bei 3,5kHz eine sprunghafte Aufweitung (unter kleinen Winkeln) in der Abstrahlung zu tieferen Frequenzen (Simu bis etwa 6kHz "gültig"):
    Finde die vertikale Abstrahlung Deines rotationssymmetrischen WGs seiht schon besser aus. Allerdings vergrößert sich halt der Abstand von TMT zu HT durch rotationssymmetrische Schallführungen.

    Die mögliche Vorteil elliptischer Schallführungen liegt u.A. im etwas geringeren, vertikalen Abstand zum TMT. Allerdings bin ich mit nicht sicher, wodurch man mehr gewinnt oder verliert: Gleichmäßigere Abstrahlung und kein 'Pattern Flip' beim symmetrischen WG oder dem kleineren Abstand zum TMT bei der elliptischen Schallführung.

    Dazu mal die Simulation des vertikalen Abstrahlverhaltens von 2 Schallquellen mit entweder 170mm oder 100mm Durchmesser und entsprechend 170mm, bzw. 100mm Abstand zueinander:


    Wie zu erwarten werden die Nebenkeulen in der Abstrahlung bei kleinerem Abstand zu höheren Frequenzen hin verschoben. Ich schaue mir das vertikale Abstrahlverhalten verschiedener Lautsprecher zum Vergleich auch genre immer wieder auf der Seite der Princeton University an (hier zum Beispiel für die Genelec 8030A).

    WIe sieht denn das vertikale Abstrahlverhalten Deines WGs mit TMT um die Übernahmefrequenz aus?

    Neben der Optimierung der Schallwand und Fase werde ich im nächsten Schritt auch mit TMT simulieren, mit besonderem Augenmerk auf eine gleichmäßige horizontale Abstrahlung um die Übernahmefrequenz - und mögliche Sauereien der vertikalen Abstrahlung.

    Bis dahin, Grüße,
    Christoph

  9. #449
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    21.07.2011
    Beiträge
    981

    Standard

    Hallo Christoph,

    WIe sieht denn das vertikale Abstrahlverhalten Deines WGs mit TMT um die Übernahmefrequenz aus?
    Das würde mich auch brennend interessieren ;-)
    Bei 165cm Höhe der Standbox ist die Messung des vertikalen Abstrahlverhalten nicht mal schnell erledigt. Geplant ist, dass mein neues Projekt aus einem Bass-Abteil und einem Top besteht. Das Top soll die TMT-WG-HT Einheit der großen Standbox erhalten, spätestens dann sollten vertikale Messungen kein Problem mehr sein.
    Um das Abstandsproblem von TMT und HT zu entschärfen, hatte ich auch schon überlegt den TMT einfach 2-3cm in den WG zu setzen und den Übergang "irgendwie zu verrunden".

    Sehr interessant finde ich auch, wie gut die konstante Abstrahlung aus der Simu in unendlicher Schallwand, in der Schallwand erhalten bleibt. Bei meinem 3cm tiefen Schallwand-WG musste für ein CD-Verhalten in der 25cm Schallwand, die Simu in der unendlichen SW im Bereich unterhalb von 4kHz deutlich einschnüren.
    Es scheint, dass die 2cm (oder über 60%) mehr Tiefe bei deinem WG die Kontrolle beim Übergang zur Schallwand deutlich erhöht. Hatte erwartet, dass du bei 150mm Mundöffnung zu 170mm Mundöffnung bei meinem kürzeren WG, ähnlich wie ich vorgehen musst.
    Hier nochmal der Vergleich unendliche SW (Axidriver-Simu) mit deutlicher Einschnürung im Präsenzbereich, zu 25cm SW mit 30mm Rundung (ABEC-Simu):
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	HT_3fach_H-32-2_F1-32-16_F2-23-8_F3-13-6_N.jpg
Hits:	137
Größe:	92,2 KB
ID:	44373 Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	LS-SB21RDC_V-30mm_3fach_H-32-2_F1-32-16_F2-23-8_F3-13-6_N.jpg
Hits:	115
Größe:	149,4 KB
ID:	44374

    Da stellt sich gleich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen WG/Horn-Tiefe und der "Stärke" der SW-Interaktion. Oder wie Tief sollte ein WG mindestens sein, damit die SW-Interaktion im Präsenzbereich bei gängigen Schallwänden von 20-30 cm Breite gering ausfällt.

    Gruß Armin

  10. #450
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard Membranform Hochtöner und Abstrahlverhalten

    Moin,

    da im Thread an mehreren Stellen die Frage im Raum stand, welche Hochtöner gut für die Anbindung an eine Schallführung geeignet sind und welche nicht, hier ein paar systematische Betrachtungen zur Form der HT-Membran und deren Wirkung auf das Abstrahlverhalten des HTs.

    Die letzten Simus mit inversen, konkaven Kalotten habe ich auch vor diesem Hintergrund gemacht. Da das Abstrahlverhalten und die Form der Membran im Thread zum neuen Bliesma-HT ebenfalls Thema war, nun auch hier...

    Hier eine paar Simus, allerding mit dem eher gebräuchlichen 1-Zoll / 25mm-Durchmesser der Membran. Die TSP habe ich vom Bliesma T34 übernommen, die Aufhängung der Kalotte habe ich mit der eher geringen Breite von 1mm angenommen. Es geht ja zunächst um prinzipielle Überlegungen. Wie immer gilt, dass die Simulationen eine 'ideale' Membran annehmen, d.h. ein mögliches Aufbrechen der Membran nicht berücksichtigt. Dazu vielleicht später mehr.

    Los geht's mit der einfachsten Variante, 25mm-Membran, 1mm Aufhängung, die Membran ist plan in der Frontplatte und es wird in einer unendlichen Schallwand simuliert. Die einzige Variable ist die Höhe der Kalotte, die von 0mm auf 2mm, 4mm, 8mm und 12mm erhöht wird. bei 12mm Höhe liegt annähernd eine Halbkugel vor.
    Gezeigt wird immer die Abstahlung von 0°-90° in 10°-Schritten und zur besseren Übersicht die Abstrahlung bei 0°, 30° und 60°. Immer für 1m Entfernung.

    Uff. Jetzt aber.
    Höhe 0mm (Flachmembran):



    Höhe 2mm:



    Höhe 4mm:



    Höhe 8mm:



    Höhe 12mm:



    Was passiert mit zunhemender Höhe der Kalotte? Die Flachmembran bündelt am stärksten, eben abhänging vom Durchmesser (hier 25mm) etwas geringer, als am Beispiel der großen T34-Kalotte gezeigt. Mit zunehmender Höhe nimmt die Bündelung zu hohen Frequenzen hin ab, die Abstrahlung wird breiter. Bei 8mm Höhe sieht das ganz gut aus, bei 12mm wird der Schalldruck auf Achse bei Frequenzen ab ca. >9,5kHz geringer, als bei 30° und 60°. Das ist schlüssig, da das virtuelle Mikro bei größeren Winkeln und höherer Membran, den weiter entfernten Membranrand nicht mehr sieht und die Laufzeitunterschiede damit kleiner werden.
    So ungefähr:

    vs


    Das erklärt auch, warum der Schalldruck auf Achse ab einer bestimmten Höhe der Kalotte abnimmt: Der Laufzeitunterschied zwischen dem Rand der Kalotte und dem mittigen, höchsten Punkt der Kalotte nimmt zu. Kurze, überschlägige Rechnung: Die Wellenlänge bei 20kHz ist 1,72cm. Ab einem Weg-Unterschied von 8,6mm wird's destruktiv... Das passt schon zu den Simulationen.

    Was ist noch zu sehen? Der Schalldruck auf Achse nimmt mit immer breiterer Abstrahlung zu hohen Frequenzen hin immer stärker ab. Klar, irgendwo muss die Energie ja herkommen für die breitere Abstrahlung.

    Das Fazit bis dahin: Die Form (Höhe) der Kalotte hat einen gewichtigen Einfluss auf das Abstrahlverhalten unter Winkeln. Es gibt - eine ideale Membran angenommen - eine ideale Höhe für ein möglichst breites, gleichmäßiges Abstrahlverhalten bis 20 kHz.

    Und jede Menge weiterer Fragen: Was passiert, wenn sich die Membran nicht ideal verhält und aufbricht? Wie verhalten sich konkave (inverse) Membranen? Was passiert, wenn die Kalotte nicht plan auf der Frontplatte, sondern (wie ganz oft) etwas versenkt angebracht ist? Warum werden so viele Kalotten eher 'flach' gebaut? WIe sieht der Vergleich der Simulationen zu realen Messungen aus? Und welche Form der Kalotte ist denn nun für die Anbringung an Schallführungen besonders gut geeignet?

    Dazu später mehr...

    Grüße,
    Christoph

  11. #451
    Aktiv-LS-Fan
    Registriert seit
    01.07.2011
    Ort
    nahe München
    Beiträge
    1.099

    Standard

    Hallo Christoph,

    ja, ich lese immernoch interessiert und fasziniert mit, habe aufgrund der Kalottenhöhebetrachtungen aber eine Verständnisfrage:
    Null Höhe = Flachmembran müsste doch eigentlich so ziemlich dem Verhalten eines (ca. quadratischen 25mm) AMT Hochtöners entsprechen. Ist dem so? Falls das zu weit off-topic führt lass es mich wissen, ich will nicht ablenken...
    Beste Grüße,
    Winfried

    PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)

  12. #452
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard

    Hallo Winfried,

    ja, das Prinzip gilt natürlich auch für AMTs (Flachmembran). Je breiter (oder höher) die sind, desto mehr bündeln sie. Winkelmessungen zu diversen AMTs sind z.B. bei Mundorf oder Dayton-Audio zu finden.

    Oder schau Dir mal die Doku von Nils zur Aries M an (Seite 12). Hier wurde die Breite des AMT extra ein wenig verkleinert, um im HT eine breitere Abstrahlung zu bekommen:
    ...Da der AMT eine zu breite horizontale schallabstrahlende Fläche besitzt und damit der Hochton zu stark bündelt, wurde der Mund der Schallführung speziell optimiert und verkleinert.
    ...
    Im nächsten Schritt schaue ich mir konkave (inverse) HT-Membranen an, dann unterschiedliche Varianten des Einbaus in HT-Frontplatten an...

    Gruß,
    Christoph

  13. #453
    Aktiv-LS-Fan
    Registriert seit
    01.07.2011
    Ort
    nahe München
    Beiträge
    1.099

    Standard

    Danke Dir Christoph,

    interessante Links!
    Beste Grüße,
    Winfried

    PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)

  14. #454
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von BDE
    Registriert seit
    18.03.2011
    Beiträge
    466

    Standard

    Hier kann man schön sehen wie Genelec den Übergang von der Kalotte zum WG realisiert hat, sowie das WG des Coax selbst (sowie die Höhe der Kalotte):


    Quelle: https://www.genelec.com/sites/default/files/media/About%20Us/Academic_Papers/aes_142_makivirta_et_al_paper_95_2017-04-03_v_1.0.2.pdf


  15. #455
    Chef Benutzer Benutzerbild von Gaga
    Registriert seit
    27.02.2011
    Beiträge
    2.097

    Standard

    Hallo BDE,

    vielen Dank für den link und den Hinweis auf den Aufbau des Coax von Genelec. Ich finde das Chassis total spannend. Trotz Zeichnung habe ich den genauen Aufbau (Schwingspule MT, am inneren Rand eine Art 'Spider', wie ist die MT-Membran am äußeren Rand befestigt etc.) noch nicht wirklich verstanden.

    Die Form der Kalotte und Anbindung an das WG greife ich im Thread aber gerne noch auf. Ist aus meiner Sicht auch sehr gut gelöst (flache Kalotte, schmale Aufhängung und ein kleiner 'Step' zum Beginn der WG-Kontur). Die Diskussion bietet sich an, wenn ich die verscheidenen Anordnungen von convexen Membranen in Frontplatten genauer betrachte.

    Moin zusammen,

    hier also wie angekündigt die Betrachtung konkaver (inverser) Kalotten, d.h. der Einfluß der Tiefe auf das Abstrahlverhalten. Das Modell ist identisch wie für die Betrachtung der convexen Kalotten-Höhen in Beitrag #454.

    Also TSP des Blixma-HT, Membran 25mm Durchmesser, 1mm breite Aufhängung, die Simulation der Abstrahlung in 1m Entfernung in unendlicher Schallwand, Abstrahlung bei 0°-90° in 10°-Schritten und bei 0°,30° und 60°. Tiefe der konkaven Kalotte 0mm, 2mm, 4mm, 8mm und 12mm. Ach ja, wieder der ABEC/AxiDriver-Disclaimer: Die Simulationen gehen von 'idealen' Membranen aus, die nicht aufbrechen....

    0mm, also die 'Flachmembran' hatten wir schon. Trotzdem, als Vergleich:



    Konkav 2mm:



    Konkav 4mm:



    Konkav 8mm:



    Konkav 12mm:



    So richtig überaschend ist's nicht mehr, aber es gibt auch hier eine für ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten günstige Tiefe der Membran. Mit zunehmender Tiefe werden die bei der Falchmembran sehr prominenten Einbrüche unter Winkeln geringer und die Abstrahlung wird zu den hohen Frequenzen hin breiter.
    Wie auch bei der konvexen Membran/Kalotte nimmt der Schalldruck auf Achse zu hohen Frequenzen hin ab, wenn die Abstrahlung breiter wird.
    Ab einer bestimmten Tiefe - gut sichtbar bei der Simulation mit 12mm Membrantiefe - bricht der Frequenzgang auf Achse ein. Die 8mm-Simulation sieht hinsichtlich des Abstrahlverhaltens ganz gut aus, auf Achse ist knapp unter 20kHz ein kleiner Einbruch zu sehen. Mit 7mm Tiefe sieht es so aus:



    Auf Achse ein klein wenig gleichmäßiger, dafür wird die Abstrahlung etwas enger... Mich würde interessieren, wie das beim Accuton C25-6-012 aussieht. Bernd/kceenav schätzt, dass die C25 ungefähr 6mm tief sein könnte. Das Abstrahlverhalten der C25 ist ja offenbar recht gleichmäßig und breit zu den Höhen hin. Ich versuche vielleicht noch einen Vergleich von Messungen mit Simulationen.

    Wie auch immer, ich denke das Prinzip ist klar und ich möchte noch anschauen, wie sich der - oft beobachtete - leicht versenkte Einbau in die Frontplatte auswirkt. In meinen Simulation von Schallführungen, hat sich ja ein kleiner 'Step' am WG-Hals als günstig herausgestellt. Dazu mehr in den nächsten Beiträgen.

    Grüße,
    Christoph
    Geändert von Gaga (07.10.2018 um 09:17 Uhr)

  16. #456
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
    Registriert seit
    18.03.2009
    Ort
    Würzburg
    Beiträge
    1.343

    Daumen hoch Sehr lehrreich

    Zitat Zitat von Gaga Beitrag anzeigen
    Dazu mehr in dne nächsten Beiträgen.
    Keep going, Christoph!



  17. #457
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    21.07.2011
    Beiträge
    981

    Standard

    Hi Christoph,

    wie immer eine spannende Gute-Nacht-Geschichte

    Gruß Armin

  18. #458
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
    Registriert seit
    19.11.2008
    Ort
    Duisburg-Wedau
    Beiträge
    2.489

    Standard

    Hallo Christoph,

    danke für die Simus. Wenn ich mir die Ergebnisse anschaue, dann wundere ich mich, dass Inverskalotten bisher nur von Focal und Accuton gebaut wurden. Sie scheinen ja prinzipiell schon deutlich anders abzustrahlen und damit auch anders zu klingen. Der Einfluß wird sicherlich größer sein als die Unterschiede im Membranmaterial...

    Gruß, Christoph

  19. #459
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Dausend Acoustics
    Registriert seit
    07.07.2018
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    176

    Standard

    Hallo Christoph,

    vielen Dank für deine tolle Arbeit!

    Wie heißt es so schön? "Ich stelle hier mal meinen Stuhl auf."

    Da ichauch viel mit ABEC arbeite kann, ich auch vielleicht ein mal etwas beitragen.

    Grüße
    Andreas
    ----------------------------------------------
    Dausend Acoustics - Ingenieurbüro für Akustikentwicklungen
    www.dausend-acoustics.com
    gewerblicher Teilnehmer

    https://www.instagram.com/dausend_acoustics?r=nametag
    https://www.facebook.com/dausendacoustics/


  20. #460
    Benutzer
    Registriert seit
    17.11.2016
    Ort
    Wien
    Beiträge
    49

    Standard

    Kleines OT am Rande:
    Ich möchte dem Thread alles gute zu seinem 2. Geburtstag wünschen.

    Schön, dass Christoph sich so an dem Thema verbissen hat.

Forumregeln

  • Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
  • Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
  • Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
  • Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
  •  
Powered by vBadvanced CMPS v4.3.0