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HPE funktioniert das?

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  • 29.10.2023, 13:22
    walwal
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    HPE funktioniert das?
    https://www.lowbeats.de/test-standbo...00-euro-nicht/

    Hier werden diese HPE erwähnt, kann das funktionieren, gibt es dazu Erfahrungen?

    Anhang 72173
  • 29.10.2023, 13:33
    Franky
    Ja, dazu gibt es viele Erfahrungen. Rainer Feile alias Ton-feile hat dieses Prinzip vor einigen Jahren ich glaube im Hifi Forum oder hier im DIY-Forum vorgestellt. Er nannte es "interner Rohrresonator IRR". Es gibt seitdem etliche Boxen die mit dieser Art von Rohrabsorbern arbeiten - z.B. auch die XRAY von mir. Yamaha hat ähnliches in den aktuellen NS-5000 und wohl auch anderen Boxen integriert.

    Das Prinzip wirkt sehr gut um stehende Wellen in der Box wegzufiltern.
  • 29.10.2023, 13:41
    walwal
    Danke, das ist mir bekannt, aber die HHA sind doch einseitig geschlossen und gefüllt, diese HPE sind (Vermutung) beidseitig offen und bewirken einen Druckausgleich.
  • 29.10.2023, 13:42
    newmir
    Ja, interne Resonatoren funktionieren .... Abkürzungen erzeugen allerdings schnell Durcheinander.

    Der Begriff HPE (Helmholtz Pressure Equalizer) ist hier wohl verkehrt. Was da gezeigt wird, ist wohl eher ein QWR (Quarter Wave Resonator). In jedem Fall "saugt" ein interner Resonator die entstehenden Wellen auf und werden intern bedämpft.

    P.S. unsere Ton-Feile ist da der Experte :D.

    upppssss ...zu langsam......

    Woher nimmst Du die Vermutung mit dem "einseitig offen"? Ein offenes Rohr würde garnix bewirken ....
  • 29.10.2023, 14:54
    walwal
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Ich glaube doch, Q-Acoustics zeigt ja auch, dass die Druckdifferenzen ausgeglichen werden. Das würde bedeuten, der Überdruck am Ende des Gehäuses wird zur Mitte abgeleitet.

    Anhang 72175

    Auch Yamaha wendet etwas ähnliches an:
    https://de.yamaha.com/de/products/co...echnology.html
  • 29.10.2023, 16:01
    walwal
    "..............Q Acoustics nutzt daher bei der 5040 und 5050 die HPE™ (Helmholtz Pressure Equalizer™)-Röhrentechnologie, bei der Röhren im Innern der Gehäuse Druckunterschiede ausgleichen.........."

    Die Wortwahl finde ich auch misslungen, Pressure EQ wäre passender. Es ist ja auch kein HHA.
  • 29.10.2023, 16:18
    AR
    Hi,
    wenn man sich die Druckverläufe in den Röhren anschaut, könnte man meinen, dass diese einseitig geschlossen sind. Und zwar beide zur Boxenmitte hin, denn dahin steigt der Druck (an den Farben erkennbar).
    Ist das nicht auch die gängige Methode hier?
    Und K.H. Fink hat doch viele Lautsprecher für Q Acoustics entworfen - vielleicht auch diese hier. Und ist er nicht auch Forenmitglied?

    @Hallo Karl-Heinz, vielleicht liest Du das hier:
    Eine Bitte: Könntest Du uns vielleicht aufschlauen?

    Danke & Gruß
    AR
  • 29.10.2023, 16:21
    walwal
    Zitat:

    Zitat von AR Beitrag anzeigen
    Hi,
    wenn man sich die Druckverläufe in den Röhren anschaut, könnte man meinen, dass diese einseitig geschlossen sind. Und zwar beide zur Boxenmitte hin, denn dahin steigt der Druck (an den Farben erkennbar). ....

    Danke & Gruß
    AR


    Da hast du Recht. Grübel grübel
  • 29.10.2023, 16:24
    walwal
  • 29.10.2023, 16:34
    newmir
    Also irgendwie sieht es für mich trotzdem aus wie IRR.... zumal ich es bei einem Lautsprecher mal genauso gemacht habe und den Erfolg auch nachmessen konnte. Wäre doch komisch, wenn da auch was mit offenen Rohren bei den ansonsten ziemlich gleichen Abmessungen funktionieren würde. Leuchtet mir auch technisch nicht ein. Aber mein Verstand ist begrenzt. Es wäre auch nicht das erstemal, wenn das Marketing aus einem einfachen technischen, leicht zu erklärenden Vorgang was wundersames, unverständliches und phantastisches machen würde :D.

    PS: Ich habe beim messen auch festgestellt, dass es nicht so einfach ist die Geschichte gut abzustimmen. Die optimal Länge des IRR ergibt sich nämlich nicht einfach aus der Geometrie. Wichtig ist auch die Dämpfung im IRR. Durch die geänderte Schallgeschwindigkeit ändert sich die optimale Länge des IRRs. Ich hatte eigentlich vermutet, dass das deswegen nicht so gerne in einer Serienproduktion verwendet wird.
  • 29.10.2023, 16:37
    walwal
    :D..................
  • 29.10.2023, 16:55
    mechanic
    Zitat:

    Zitat von walwal Beitrag anzeigen
    Ich glaube doch, Q-Acoustics zeigt ja auch, dass die Druckdifferenzen ausgeglichen werden. Das würde bedeuten, der Überdruck am Ende des Gehäuses wird zur Mitte abgeleitet.

    Warum sollte am unteren Ende ein "Überdruck" entstehen, was sollte es bringen, selbigen in die Mitte abzblasen und woher weiß die Luft, dass sie dazu durch die Röhre muss ?

    Sorry - ich denke das ist einfach völliger Unsinn ...
  • 29.10.2023, 16:58
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Ein offenes Rohr würde garnix bewirken ....

    Da muss ich jetzt mal intervenieren - oder warum kämpfen einige hier mit Resos von Bassreflexrohren ;)
    Was stimmt: Ein (beidseitig) offenes, Rohr in der Länge der halben Gehäusehöhe bringt nicht wirklich viel (auch wenn es bedämpft ist). Pi mal Daumen müsste das für die richtige Eigenfrequenz (lamda/2) dann der Gehäusehöhe entsprechen - das geht nur diagonal, dann aber sehr gut (wie ich hier mal gezeigt habe).

    Grüße
    Chlang
  • 29.10.2023, 17:02
    walwal
    Bei einer stehenden (akustischen) Longitudinalwelle tritt an jeder reflektierenden Wand in einem Raum immer ein Schalldruckbauch auf.

    Das ist Fakt. Die Frage ist, ob der Druck durch ein Rohr in die Mitte "entweicht", weil dort ein Schalldruckminimum ist?.

    Kann aber sein, dass ich total schief gewickelt bin.:D
  • 29.10.2023, 17:16
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von mechanic Beitrag anzeigen
    Warum sollte am unteren Ende ein "Überdruck" entstehen, was sollte es bringen, selbigen in die Mitte abzblasen und woher weiß die Luft, dass sie dazu durch die Röhre muss ?

    Ich versuch's mal:
    Im Gehäuse bilden sich bei bestimmten Frequenzen stehende Wellen aus - die erste und am schlechtesten zu bedämpfente (weil am langwelligsten), ist die bei Lamda/2, also wenn die Wellenlänge der doppelten Gehäusehöhe entspricht. An den Wänden (hier oben und unten) bilden sich dabei Druckmaxima aus (in der Mitte ein Schnellenmaximum (bei einem offenen Rohr ist es genau anders herum)). Der Trick besteht darin, einen Reonator so abzustimmen und anzuordnen, dass er gegenphasig mit der selben Frequenz schwingt und sein Schnellenmaximum im Druckmaximum der zu bedämfenden Welle hat (solche Resonatoren funktionieren als Helmholzabsorber (BR-Box) oder 1/4-Wellen-Resonatoren (einseitig geschlossene Röhre) bzw. 1/2-Wellen-Resonatoren (beidseitig offene Röhre)). Durch das Schnellenmaximum im Druckbauch der zu bedämpfenden Welle "saugt" der Resonator dort Druck weg und die Welle kann sich nicht oder nicht so stark aufbauen.
    Und damit sich das nicht aufschaukelt und in einem zu schmalen Bereich wirkt (Notchfilter), bedämpft man den Resonator noch, damit er enteprechende Verluste erzeugt und die zu bedämpfende Welle sich "totläuft".

    Alles klar? :eek::D

    Grüße
    Chlang
  • 29.10.2023, 17:24
    mechanic
    Zitat:

    Zitat von walwal Beitrag anzeigen
    Bei einer stehenden (akustischen) Longitudinalwelle tritt an jeder reflektierenden Wand in einem Raum immer ein Schalldruckbauch auf.

    Das ist Fakt, ja; In dem bunten Bildchen ist aber wohl oben "Unter"druck und unten "Über"druck (wieviel "Druck" sind + oder - 150dB ?). Das Prinzip wäre eher was für Taucher, einfach ein langes HT-Rohr ins Meer halten und alles ist gut :D !

    Entweder die Jungs halten ihre Kundschaft für zu blöd einen IRR zu verstehen, oder für blöd genug, jeden Unsinn zu glauben.
  • 29.10.2023, 17:43
    4711Catweasle
    Moin,

    also ich erkenne auf dem Bild aus #1 (wenn ich es vergrößere) mit meinen alten Augen Rainers IRR.

    Zitat:

    Zitat von mechanic Beitrag anzeigen
    ..... Das Prinzip wäre eher was für Taucher, einfach ein langes HT-Rohr ins Meer halten und alles ist gut :D !

    Entweder die Jungs halten ihre Kundschaft für zu blöd einen IRR zu verstehen, oder für blöd genug, jeden Unsinn zu glauben.

    :D:prost:
  • 29.10.2023, 18:12
    JFA
    Beidseitig offen funktioniert nicht, weil dann an beiden Enden die gleichen Bedingungen wie im Gehäuse an der Position vorliegen. Einseitig geschlossen machen oder gleich sein lassen
  • 29.10.2023, 18:13
    Jackman
    Moin,

    das erkennt man sogar ohne Vergrößerung :D.

    Die von unten kommenden Rohre hinter der Front sind oben zu und die von oben kommenden vor der Rückwand sind entsprechend oben offen...

    Zitat:

    Es wäre auch nicht das erstemal, wenn das Marketing aus einem einfachen technischen, leicht zu erklärenden Vorgang was wundersames, unverständliches und phantastisches machen würde :D.
    :prost:
  • 29.10.2023, 18:42
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Beidseitig offen funktioniert nicht, weil dann an beiden Enden die gleichen Bedingungen wie im Gehäuse an der Position vorliegen. Einseitig geschlossen machen oder gleich sein lassen

    Doch (sag ich jetzt mal) :D
    Siehe auch Link oben - so wie es dort eingebaut war, hat es die stehende Welle zwischen den Gehäusewänden bedäpft ;)
    Für die Bedämpfung der stehenden Welle zwischen Boden und Deckel müsste eine Öffnung jeweils natürlich auch dort sein. Dazu ein kleines Gedankenexperiment: Man stelle sich einfach eine Trennwand in der Mitte des beidseitig offenen Rohrs vor; voila ein schöner doppelter 1/4-Wellenresonator mit einem Druckbauch genau in der Mitte, so wie auch beim beidseitig offenen Rohr.

    Grüße
    Chlang

    Edit: Aber deine Argumentation kann ich schon auch nachvollziehen... Noch mal ein bisschen weitergedacht - geht wahrscheinlich nur mit einer leichten Fehlabstimmung, aber entsprechend breiter Wirkung.
  • 29.10.2023, 19:56
    newmir
    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Da muss ich jetzt mal intervenieren - oder warum kämpfen einige hier mit Resos von Bassreflexrohren ;)

    Stimmt schon .... als ich es schrieb kam ich deswegen auch ins grübeln ..... dann dachte ich mir, einer wird es schon korrigieren, wenn es nicht stimmt. Also auch das offene Ende eines Rohres ändert was (Strahlungswiderstand?) und dadurch gibt es Reflektionen und stehende Wellen ..... Grübel Grübel ...Physik ist schon so lange her. Was war nochmal der Unterschied?

    Irgendwie bin ich bei JFA:
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Beidseitig offen funktioniert nicht, weil dann an beiden Enden die gleichen Bedingungen wie im Gehäuse an der Position vorliegen. Einseitig geschlossen machen oder gleich sein lassen

  • 29.10.2023, 22:01
    Franky
    Natürlich sind die Rohre an einem Ende (das weg von der Gehäusewand) geschlossen und mit Sicherheit bedämpft. Sonst kann ich auch ein Rohr am Bindfaden im Gehäuse aufhängen und erziele ausser etwas Volumenverlust durch die Rohrwandung nix.
  • 30.10.2023, 08:49
    JFA
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Beidseitig offen funktioniert nicht, weil dann an beiden Enden die gleichen Bedingungen wie im Gehäuse an der Position vorliegen. Einseitig geschlossen machen oder gleich sein lassen

    Ergänzung, weil mir gerade eingefallen: wenn man das beideseitig offene Rohr länger macht könnte es gehen. Bei Streifenleitungen macht man das gelegentlich, einen Parallelpfad mit zB zweifacher Länge der dann die Phase bei einer Frequenz um 180° dreht und die damit durch Addition wegfiltert. Manche Baluns funktionieren nach dem gleichen Prinzip des Laufzeitunterschiedes. Problem sind die Nebenwirkungen, weil sich dann natürlich bei anderen Frequenzen Resonanzen bilden können.
  • 30.10.2023, 08:52
    Chlang
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
    Geht doch
    Also, Kollegen,

    ich bin nochmal in mich gegangen: Das funktioniert auch mit dem beidseitig offenem Rohr!
    Warum? Weil das genau spiegelbildlich zum geschlossenen Gehäuse schwingt. Wo das Gehäuse (geschlossenes Rohr) einen Druckbauch hat, hat das offene Rohr (Resonator) einen Schnellenbauch und umgekehrt - sie schwingen bei Anregung perfekt gegenphasig.

    Ich habe jetzt auch nochmal Messungen dazu von vor ca. 3 Jahren dazu rausgesucht.

    Anhang 72176
    Testobjekt: Beidseitig offener Rohrabsorber im Gehäuse

    Im Gehäuse ist am Deckel (vom demontierten Boden aus fotografiert) ein beidseitig offenes, 51 cm langes DN100 Rohr zu sehen. Das ist innen mit Polywatte bedämpft (gegen Flatterechos im Gehäuse zusätzlich mit Polywatte umwickelt - das macht aber nur kosmetische Effekte (eine Messung dazu hätte ich aber auch noch)).
    Der Absorber sollte bei 51 cm Länge Pi mal Daumen eine Resonanzfrequenz von 336 Hz haben.
    Um die Wirksamkeit zu überprüfen, habe ich Nahfeldmessungen am Bassreflexausgang, einmal mit dem oben gezeigten Absorber und einmal ohne gemacht. Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig.

    Anhang 72177
    Nahfeldmessung am BR-Ausgang mit (rot) und ohne (blau) beidseitig offenem Absorber

    Grüße
    Chlang
  • 30.10.2023, 08:59
    walwal
    :D

    Mein Tag fängt gut an, danke.
  • 30.10.2023, 09:02
    JFA
    Spannend.

    Nur: resonieren kann es so nicht, da an beiden Enden des Rohres gleiche Verhältnisse vorliegen. Zumindest, wenn das eine Längsresonanz des Gehäuses ist.

    Edith fragt: wo sitzt denn das Bassrohr?
  • 30.10.2023, 09:46
    BiGKahuunaBob
    Ich kenne und praktiziere es so:


    • Rohr ca. halbe länge der Gehäusedimension in der es montiert wird
    • einseitig geschlossen, die geschlossene Seite ins Gehäuse zeigend, die offene mit etwas Abstand zur Gehäuseinnenwand
    • die konkrete Position und Abstände dann probieren, kann man sicherlich auch simulieren
    • das Rohr leicht (= nicht dicht) mit Watte bedämpfen


    So ist es hier und in anderen Foren schon etliche Mal erfolgreich gebaut und messtechnisch validiert worden. Andere Varianten mag es geben, aber so wie beschrieben funktioniert es zuverlässig ohne große Risiken. Was will man mehr?!
  • 30.10.2023, 09:46
    Chlang
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Hi Jochen!
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Nur: resonieren kann es so nicht, da an beiden Enden des Rohres gleiche Verhältnisse vorliegen. Zumindest, wenn das eine Längsresonanz des Gehäuses ist.

    Der Resonator war nicht auf die Längsresonanz abgestimmt. Er bekämpfte die stehende Welle zwischen Front- und Rückwand (und, weil das Gehäuse fast einen quadratischen Grundriss hatte, auch noch ein bisschen zwischen den Seitenwänden). Das Gehäuse war grooß ;)

    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Edith fragt: wo sitzt denn das Bassrohr?

    Man kann es auf dem Foto oben in der oberen linken Ecke erkennen - ein Schlitz, der in ca. 1/3 der Gehäusehöhe an der Front startet und am Boden endet (das Gehäuse steht beim Foto auf dem Kopf und der Boden fehlt).
    Die Skizze dazu habe ich auch noch gefunden:

    Anhang 72178
    Gehäuseskizze (der BR-Kanal war bei der Messung kürzer, der Resonator am Deckel befestigt)

    Grüße
    Chlang
  • 30.10.2023, 10:06
    JFA
    Auch dann kann er so nicht resonieren, aber aus anderen Gründen. Wahrscheinlich hättest du mit Dämmaterial ohne Rohr an der Stelle den gleichen Effekt. Um das genauer zu sagen müsste man sich aber wirklich die Druck- und Schnelleverteilung im Gehäuse anschauen. Eine BR-Öffnung kann das schonmal tüchtig verschieben, genauso wie die Anordnung des Chassis.
  • 30.10.2023, 10:09
    ton-feile
    Hallo Zusammen,

    ursprünglich hatte ich mir das auch mit einem offenen Rohr gedacht gehabt, aber mit dem Lambda/4 Resonator ging es dann viel einfacher.

    Das blöde am einseitig geschlossenen Rohr (gedackte Pfeife) ist, dass die Obertonreihe nicht so gut zur Gehäusereso passt.
    In der Praxis hat sich das dann aber als unerheblich heraus gestellt und man bekommt das beidseitig offene Rohr ja auch nur im Gehäuse unter, wenn man es wie Yamaha macht und faltet.
    Das lohnt imO die Mühe nicht.

    Die Idee zum IRR hatte ich im Rahmen eines Pimps und musste die Rohre nachträglich ins Gehäuse bringen.

    Viele Grüße
    Rainer

    Edit:holprige Formulierung ausgebessert, inhaltlich ist alles gleich geblieben.
  • 30.10.2023, 10:34
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Auch dann kann er so nicht resonieren, aber aus anderen Gründen. Wahrscheinlich hättest du mit Dämmaterial ohne Rohr an der Stelle den gleichen Effekt. Um das genauer zu sagen müsste man sich aber wirklich die Druck- und Schnelleverteilung im Gehäuse anschauen. Eine BR-Öffnung kann das schonmal tüchtig verschieben, genauso wie die Anordnung des Chassis.

    10 dB Dämpfung genau um die Frequenz herum kann ich mir ohne Resonanzeffekt mit dem bisschen Dämmaterial beim besten Willen nicht vorstellen.
    Kann aber sein, dass das nur funtioniert hat, weil die Anregung durch das Chassis sehr nah bei einem Ende des Resonators lag. Nachmessen kann ich leider nicht mehr - die Gehäuse sind inzwischen aus anderen Gründen verschrottet...

    Ich verstehe aber auch nicht, warum der offene Resonator nicht schwingen soll, wenn ich ihn symmetrisch an beiden Enden anrege :denk::dont_know:
    Sowas (z.B. ein geschossenes Gehäuse mit einem beidseitig offenen, diagonal eingebauten 1/2-Wellen-Resonator vs der selben Anordnung, bei der der Resonator in der Mitte abgeteilt ist (zwei einseitig geschlossene 1/4-Wellen-Resonatoren)) müsste man doch eigentlich leicht in Akabak nachbauen können (wenn man's kann :o)...
    Habe leider gerade keine Baustelle hier, bei der ich was neu messen könnte...

    Grüße
    Chlang

    Edit:
    @Rainer: Die passenden (spiegelbildnlichen) Oberschwingungen der offenen Anordnung sind (wären) der Vorteil gegenüber zwei geschlossenen Resonatoren.
  • 30.10.2023, 10:52
    Micha_HK
    Hallo zusammen,

    also ich hatte bei einem 1m langen Gehäuse mit zwei 50cm langen einseitig verschlossenen und mit Polyester gedämpften 70mm Rohren weniger Glück. Ein 10-15cm tiefer Sumpf hat final mehr gebracht.

    VG
    Michael

    Edit: In der Läge vertan… Waren doch nur 50cm und nicht wie ursprünglich geschrieben 1m lang
  • 30.10.2023, 10:53
    JFA
    Nicht resonieren ist in deinem Fall auch falsch von mir, besser: es resoniert, aber das tut das Gehäuse ja auch. Und zwar genauso. Soll heißen: die Druck- und Schnelleverteilung im Rohr ist praktisch identisch zu der außerhalb des Rohres. Wäre das Rohr an einem Ende geschlossen gälte das nicht mehr.

    @Rainer: Yamaha? Beidseitig offenes Rohr? Gefaltet? Habe ich da was verpasst?
  • 30.10.2023, 11:05
    ton-feile
    Hallo Chlang,

    Zitat:

    Die passenden (spiegelbildnlichen) Oberschwingungen der offenen Anordnung sind (wären) der Vorteil gegenüber zwei geschlossenen Resonatoren.
    Ja, das ist zumindest theoretisch der Punkt.
    Vielleicht könnte man dann noch mehr Dämpfungsmaterial einsparen, mit dem im Normalfall die Obertöne so weit reduziert werden, dass der Lambda/4 Resonator ausreicht.
    Nachdem das in meinem Fall ein schlanker Stand-Zweiwegerich war, musste ich im Bereich des Bassmitteltöners sowieso bedämpfen.
    Da hätte mir ein beidseitig offenes Rohr vermutlich nur messtechnisch ein bisschen was gebracht.

    Alternativ könnte man aber auch einen weiteren Lambda/4 Resonator auf 2f der Gehäusereso abstimmen.

    Viele Grüße
    Rainer
  • 30.10.2023, 11:10
    ton-feile
    Hi Jochen,

    war oben verlinkt.
    Die Position der zweiten Öffnung liegt im Schnellemaximum.

    https://de.yamaha.com/de/files/fig10...9f5884b6c7.png

    Wie gut das wirklich klappt, ist die andere Frage.
    Graphik ist geduldig, aber das gilt auch bei der Darstellung der Druckverhältnisse des anderen Lautsprechers mit den vier Lambda/4 Resonatoren.
    Mir kommen die ziemlich unterdimensioniert vor.

    VG
    Rainer
  • 30.10.2023, 11:15
    Chlang
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Hallo Jochen und Rainer.

    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Nicht resonieren ist in deinem Fall auch falsch von mir, besser: es resoniert, aber das tut das Gehäuse ja auch. Und zwar genauso. Soll heißen: die Druck- und Schnelleverteilung im Rohr ist praktisch identisch zu der außerhalb des Rohres. Wäre das Rohr an einem Ende geschlossen gälte das nicht mehr.

    Ich habe das genau andersherum im Gedächtnis. Hier die Druckverteilungen in geschlossenen, offenen und halboffenen Rohren:

    Anhang 72180
    Quelle: https://www.edu.sot.tum.de/fileadmin...er_09-2013.pdf

    Ich sehe den Unterschied (außer den anderen Resonanzfrequenzen) zwischen der Öffnung des hallboffenen Resonators und den Öffnungen des beidseitig offenen Resonators nicht. :dont_know:

    Der 1/4-Wellenresonator ist definitiv leichter handhabbar und wie öfter schon gezeigt, kann man die höheren Oberschwingungen auch leichter anders bedämpfen, aber eine Option ist der 1/2-Wellenresonator aus meiner Sicht schon.

    Grüße
    Chlang
  • 30.10.2023, 11:21
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von Micha_HK Beitrag anzeigen
    also ich hatte bei einem 1m langen Gehäuse mit zwei 1m langen einseitig verschlossenen und mit Polyester gedämpften 70mm Rohren weniger Glück.

    Das sollte auch so sein; wenn sie halbseitig geschlossen sind, sollten sie nur ca. halb so lang sein, wie die Gehäusedimension, deren Stehwelle du bekämpfen willst (so wie du dimensioniert hast, waren sie 1 Oktave zu tief abgestimmt). Spannend wären Messergebnisse von dir mit beidseitig offenen 1m Resonatoren gewesen...

    Grüße
    Chlang
  • 30.10.2023, 11:59
    JFA
    Ah, jetzt verstehe ich was du meinst. Dazu müsstest du aber im Rohr eine eigene Resonanz erzeugen, was nicht passiert.

    Stell es dir bildlich vor: du hast am linken Ende des Rohres mit der Länge L eine "Quelle" mit Startpunkt Polarität +1, am rechten eine weitere "Quelle" mit Startpunkt Polarität -1, beide mit der gleichen Frequenz f=2*c/L. Also genau die Verhältnisse, die auch bei einer Gehäuseresonanz an den beteiligten Gehäusewänden vorherrschen. Dann betrachten wir jetzt mal die Welle, die von links nach rechts durch das Rohr läuft (es gibt auch eine in umgekehrter Richtung). Wenn diese Welle das andere Ende des Rohres erreicht hat ist die dortige Quelle inzwischen bei Polarität +1 angelangt, also genau der gleichen wie die Welle selbst. Dadurch hat die Welle ein Problem: sie kommt nicht weiter, denn vor ihr herrscht der gleiche Druck wie der den sie selber hat.

    Und wenn du da jetzt ein wenig weiterdenkst, dann ist das doch genau das gleiche Verhalten, als wären die Enden des Rohres verschlossen. Verständlich?

    "Offenes Ende" heißt nicht, dass das Rohr plötzlich im Nichts aufhört, sondern welche Druck-/Schnelleverhältnisse da vorliegen. In einem Bassrohr hängt das eine Ende tatsächlich "an der frischen Luft", ich schrieb das neulich mal so: da ist die Welle so von ihrer plötzlichen Freiheit überrascht, dass sie über das Ziel hinausschießt und im Rohr einen Unterdruck erzeugt der dann in die entgegengesetzte Richtung läuft. Dann kann es tatsächlich zu einer Resonanz kommen.
  • 30.10.2023, 13:13
    Micha_HK
    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Das sollte auch so sein; wenn sie halbseitig geschlossen sind, sollten sie nur ca. halb so lang sein, wie die Gehäusedimension, deren Stehwelle du bekämpfen willst (so wie du dimensioniert hast, waren sie 1 Oktave zu tief abgestimmt). Spannend wären Messergebnisse von dir mit beidseitig offenen 1m Resonatoren gewesen...

    Grüße
    Chlang

    Hi,

    sorry, ist schon ne Weile her. Korrektur: Die Rohre waren 50cm lang und nicht 1m. Die Wirkung hat man auch im Impedanzgang gesehen, aber sie war zu schmalbandig und hat zwei Höcker erzeugt.

    VG
    Michael
  • 30.10.2023, 13:38
    HIFIAkademie
    "Dazu müsstest du aber im Rohr eine eigene Resonanz erzeugen, was nicht passiert."
    => wenn ich gedanklich eine Trennwand in die Mitte des 51cm langen Rohres setze, habe ich zwei 1/4-Wellenlängenresonatoren. Das passt in meinen Gedanken zu der Reso um 370Hz,
    Wenn die Anregung an beiden Enden gleich ist, ist es egal ob in der Mitte eine Trennwand ist oder nicht. So zumiindest mein arg begrenztet Verständnis dazu.
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