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TBdry - Tang Band W3-871SC in 3-Liter BR-Box
TBdry - die Mini-Box mit dem "trockenen" Klang :D
Vorstellen möchte ich meine kleine Breitband-Box mit Tang Bands bekanntem Chassis W3-871SC.
Die Gehäuse werde ich wohl selbst zusammengenagelt bekommen, aber beim Abstimmen, Messen, Simulieren und beim Feintuning hätte ich gerne eure Tipps und euer kritisches Auge.
Vorüberlegungen und Konzept
Ich habe mich schon lange für dieses Chassis interessiert wegen seines sehr linearen Frequenzganges. Gut gefallen hat mir auch der massive Phase-Plug (Die silberfarben lackierte Papiermembran fand ich nicht ganz so schön). Eines Tages bin ich dann unverhofft in seinen Besitz gelangt. Da lagen sie nun, die kleinen Treiber:
Anhang 69452
Heute werden die Treiber unter der Bezeichnung Tang Band W3-871B ohne magnetische Abschirmung vertrieben. Die Daten, besonders die Thiele-Small-Parameter sind aber exakt gleich, zumindest laut Datenblatt. Eine Umsetzung dieser Box sollte also wohl auch mit dem neuen Treiber möglich sein.
Eine völlig eigene Entwicklung mit diesem kleinen Treiber wird es hier wohl nicht werden. Es gibt ja schon mehrere Bauvorschläge zu diesem Treiber aus namhaften Quellen. Da kann man sich immer nur mehr oder weniger dran orientieren.
Zunächst der Cheap Trick 209 der Klang und Ton, Heft 5/2004, entwickelt von Udo Wohlgemuth. Dann natürlich die Lancetta von Hobby Hifi (Heft 6/2004, ab S.12), Entwickler Bernd Timmermanns, eine Transmissionline. Erwähnt werden sollte auch Cyburgs (Berndt Burghard) Needle von 2005, eine TQWT, (Thread im hifi-forum.) Dann das Mini-Schreibtisch-Horn CT 265 aus der Klang und Ton 2/2013.
Dazu kommen noch weitere Entwicklungen als "Fast" und einiges mehr.
Gebaut habe ich dann doch eine etwas andere Box. Einfach eine kleine 3-Liter Bassreflex-Box. Ich wollte nichts Großes. Es sollte z.B. auch auf einen Schreibtisch passen.
Eigentlich braucht der TB W3-871SC vier Liter für eine maximale Bassausbeute mit einem leichten Überschwinger. Das war mir aber zu groß. AJ-Horn gibt folgenden Frequenzgang an:
Anhang 69453
Ich habe mich dann mit dem roten Frequenzgang (= 3Liter) begnügt. 70 Hz müssen eben reichen!
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Das Gehäuse
Mittlerweile stehen die "Rohbauten". Das Finish wird noch einiges an Arbeit erfordern. Aber messen und hören ist schon möglich.
Anhang 69454
Material ist 12mm MPX.
Die Außenmaße betragen:
Breite: 12,4 cm
Höhe: 22,0 cm (22,5 cm)
Tiefe: 18,2 cm
Daraus ergeben sich die Innenmaße: B: 10,0cm, H: 19,6cm, T: 15,8cm
Das Volumen ergibt ca. 3,01 Liter.
Es ist tatsächlich etwas weniger wegen der Versteifungen und des BR-Rohres sowie des großen geschirmten Magnetsystems des Breitbänders.
Anhang 69455
Der Chassisauschnitt ist nach hinten aufgeweitet. Das Chassis wird mit M-Schrauben befestigt. Dazu werden Einschlag-Muttern eingesetzt:
Anhang 69456
Es gibt ein Versteifungsbrett, gegen das sich der Magnet nach hinten über ein Moosgummi-Pad abstützt. (Das hat Karl-Heinz Fink früher einmal gemacht.)
Anhang 69457
Die 12mm MPX-Wände sind mit zwei Schichten Alubutyl beruhigt. Das sollte eine Schichtdicke von knapp 4 mm ergeben.
Anhang 69458Anhang 69459
Das Bassreflex-Rohr sitzt seitlich direkt hinter der Frontplatte. Wenn ihr wissen wollt, warum, fragt einen Hobby-Hifi-Leser. Der weiß das. :)
Bedämpfung in der Nähe des Chassis mit dem selbstklebenden Damping 10 und hinten in der Box mit Bondum 800.
Anhang 69460Anhang 69461
Gegenüber vom Bassreflex-Kanal muss das Damping 10 ausgespart werden, um die Bassreflexfunktion nicht zu beeinträchtigen.
Der Bassreflexkanal soll laut AJ-Horn 10 cm lang sein bei 9 cm² Portfläche, was ungefähr hinkommt, um einen geraden Frequenzgang bis ungefähr 70/80 Hz zu erhalten. Diese Länge passt gerade noch ohne Umlenkung zwischen die Seitenwände. So habe ich das erst einmal gebaut. Der BR-Kanal kann aber leicht variiert werden, was später noch messtechnisch optimiert werden soll. Aber für den Anfang ist er 10 cm lang.
Anhang 69462
Der Boden wird auf einen Rahmen geschraubt, auch mit M-Schrauben, auf dem gut zugänglich die Frequenzweiche, bzw. der Sperrkreis sitzt. Der Boden dient dann quasi als Platine.
Und dann ist der Rohbau fertig, hier zu sehen auf meiner Tafal als Größenvergleich. Ein Oberflächenfinish fehlt wie gesagt natürlich noch.
Anhang 69463
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Messungen des Chassis unbeschaltet in der Box
Der Tang Band W3-871SC hat, in eine unendliche Schallwand eingebaut, einen geraden, ausgewogenen Frequenzgang. Das ändert sich, wenn er in eine kleine Box eingebaut ist. Meine Messung ergibt dieses Bild:
Anhang 69492
Unter ca. 600 Hz ist etwas holprig eine Nahfeldmessung angefügt. Der Baffle-Step ist zwischen 800 und 4.000 deutlich auszumachen.
Zum Vergleich ungefenstert mit Raumeinfluss:
Anhang 69493
Unter Winkeln ergeben sich folgende Frequenzgänge:
Anhang 69494
Dies ist nur eine etwas grobe Orientierung. Da ich keinen Drehteller besitze, und die Winkel nur schätzen kann. Trotzdem kann man erkennen, dass der Hochtonanstieg ab ca. 6.000 Hz unter einem Winkel von ca.15° schon nicht mehr vorhanden ist. Der Baffle-Step muss aber eingeebnet werden. Dies wird auch unter Winkeln richtig sein.
Wenn man diesen Frequenzgang in Boxsim importiert, erhält man bei unbeschaltetem Treiber die folgende Ansicht.
Anhang 69495
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Auch wenn hier niemand antwortet: ich lese auf jeden Fall aufmerksam mit. Gerne weiter berichten.
Ich fände ja einen Vergleich zwischen Boxsim und VituixCad bei der Simulation spannend.
Viele Grüße Sebastian
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Moin,
das sieht doch sehr gut aus.
Jetzt brauchst du eigentlich nur noch den Bereich zwischen 1-4 kHz mit einem Sperrkreis und unter Zuhilfenahme der Ohren etwas eindampfen und dann sollte das schon prima passen.
Theoretisch hätte man um Gehäusevolumen einzusparen und noch etwas tiefer zu kommen auch BRHP (Bassreflex + Hochpass) einsetzen können, kann dir aber auch keiner mit Sicherheit sagen ob das dann auch besser geklungen hätte.
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Zitat:
Zitat von NuSin
Ich fände ja einen Vergleich zwischen Boxsim und VituixCad bei der Simulation spannend.
Hallo Sebastian,
leider habe ich das Programm VituixCad leider nicht.
Wenn gewünscht, könnte ich nur die ASCI-Daten der Messung hier einstellen.
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@Jesse
Die Gehäuse sind ja nun schon zusammengeleimt. Und größere Boxen will ich auch nicht. Auf dem Schreibtisch sind sie mir so schon recht dominant.
Die ganze Bassabstimmung ist aber ohnehin noch nicht so stimmig. Derzeit scheinen sie mir etwas zu tief abgestimmt. Das werde ich später noch genauer nachmessen. Dann könnte man auch noch mit einem Kondensator spielen.
Aber zunächst kommt mal der Sperrkreis dran!
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Würde mich freuen, die Teile zu hören auf dem Battle
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Der Sperrkreis - Simulation mit Boxsim
Ich nähere mich der Absenkung der überhöhten Mitten zunächst mit Hilfe des Boxsim-Modells. (Vielleicht hat ja auch schon jemand anderes ein bisschen damit herumgespielt. Ich liebe dieses Herumprobieren mit Boxsim. :-)
Abhilfe gegen die Mittenüberhöhung (Baffle-Step) schafft ein Sperrkreis, der die zu lauten Mitten absenkt. Der Sperrkreis besteht aus einer Spule, einem Widerstand und einem Kondensator. Alle werden einfach parallel in die +-Leitung vor (oder nach) dem Treiber geschaltet.
Anhang 69508
In den oben genannten Bauvorschlägen werden meist Sperrkreise mit einer Mittenfrequenz von ca. 2.500 Hz verwendet. Verschiedene Kombinationen von L und C sind möglich, um diese Mittenfrequenz zu realisieren. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre Breitbandigkeit. Als Beispiel hier zwei Möglichkeiten:
Anhang 69509
Man erkennt, dass der Sperrkreis mit der kleineren Spule und dem größeren Kondensator (zart punktiert) schmalbandiger filtert.
Ich fange die Simulation mit Werten an, die auf den oben genannten Veröffentlichungen basieren. Allerdings habe ich noch zwei 0,68 mH-Spulen mit 1mm Drahtstärke. Die möchte ich verwenden. In der Literatur werden meist etwas kleinere Spulen verwendet.
Ich habe daher die bekannten Sperrkreise umgerechnet, um die Mittenfrequenz von ca. 2.500 Hz nicht zu verändern. Die Näherungsformel lautet:
5000 geteilt durch Wurzel aus L mal C (L in mH, C in µF).
Anhang 69510
Man erhält dann die Mittenfrequenz des Sperrkreises in Hz.
Für meine Spule von 0,68mH braucht es einen Kondensator von 5,6µF, um auf eine Mittenfrequenz von 2.500 Hz zu kommen.
Das berechnet Boxsim wie folgt:
Anhang 69511
Wie man sieht, arbeitet der Sperrkreis etwas sehr breitbandig und nimmt unterhalb und oberhalb des Baffle-Step noch etwas an Schalldruck weg, was unbeabsichtigt ist.
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Moin hockulri,
nett gemacht und schön dokumentiert.
Zitat:
Zitat von hockulri
Die ganze Bassabstimmung ist aber ohnehin noch nicht so stimmig. Derzeit scheinen sie mir etwas zu tief abgestimmt. Das werde ich später noch genauer nachmessen. Dann könnte man auch noch mit einem Kondensator spielen.
Wenn du die Lautsprecher später auch auf dem Schreibtisch abhören möchtest, würde ich dir dringend raten, den Schreibtisch bei den Messungen und der Abstimmung zu berücksichtigen. Er verändert durch die große Grenzfläche die Tonalität in Richtung bauchig und voluminös. Eine sorgsam im Freifeld linearisierte Box wird auf dem Schreibtisch viel zu eingedickt und verschlossen klingen. Vereinfacht gesagt: Im Freifeld sollte der Frequenzgang im Mittelton ansteigend verlaufen um auf dem Schreibtisch neutral zu klingen. Erst wenn der Mittelton passt, würde ich mich um die BR-Abstimmung kümmern...
Und: Wenn du Spaß am Rumspielen mit Boxsim hast, kann ich die VituixCAD umso mehr empfehlen. Das Programm ist freeware und viel mächtiger als Boxsim und mit etwas Eingewöhnung auch leichter zu bedienen.
Gruß, Christoph
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Hallo, Christoph,
vielen Dank für den Tipp mit VituixCad. "Freeware" ist mein Lieblingswort :D.
Das Programm werde ich dann auf jeden Fall einmal ausprobieren!
@ Bassabstimmung
Die Hinweise zur Bassabstimmung auf dem Schreibtisch leuchten mir ein. Kann man das auch messen? Ein "Fenstern" der Messergebnisse scheint ja nicht möglich, wegen der tiefen Frequenzen. Oder arbeitet man dann nach Gehör?
@ Mittenfrequenzen
Derzeit habe ich das Problem, dass (zumindest laut Boxsim) alle Sperrkreise nicht schmalbandig genug wirken. Auch die schmalbandigen reduzieren auch außerhalb ihres eigentlichen Wirkungsbereiches den Pegel noch nennenswert. Dadurch bekomme ich keine wirklich gerade Frequenzgangkurve hin.
Hier einmal zwei Beispiele, ein schmalbandiger (grau) und ein breitbandigerer Sperrkreis (schwarz):
Anhang 69513
Die "Problemstellen" ( Wer hat die nicht?:D) sind rot markiert. Gibt es dazu einen Tipp?
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Zitat:
Zitat von hockulri
@ Mittenfrequenzen ........:
Anhang 69513
Die "Problemstellen" ( Wer hat die nicht?:D) sind rot markiert. Gibt es dazu einen Tipp?
Hi
für den ca 5o0Hz - Sperrkreis könnte ein kleinerer Widerstand schon ausreichen....
Wenn Du z.B. die Spule einen Wert größer (bzw. kleiner) machst und den Kondensator einen Wert kleiner ( bzw. größer), bleibt die Mittenfrequenz etwa gleich und bekommst Du eine andere "Gute" ( oder "breite" ) - das mußst Du Dir hinfummeln.
Jesse empfahl, mal das Ohr dazu zu nehmen - mußt DU die denn "mit Gewalt" glattziehen ?
Viel Erfolg & gute Erkenntnisse
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@Joern
Hallo, Joern,
ich habe mich wohl nicht klar ausgedrückt. Sorry! In meinem Diagramm habe ich jeweils nur einen Sperrkreis eingesetzt. Mal einen etwas breitbandigeren, mal einen schmalbandigen.
Aber beide beeinflussen den Frequenzgang auch über ihren eigentlichen Sperrbereich hinaus. Ich mache das mal am Beispiel des breitbandigeren Sperrkreises deutlich (den ich wohl so ähnlich auch brauchen werde). Der Sperrkreis senkt unterhalb seiner Sperrfrequenz den Frequenzgang etwas ab, darüber hebt er ihn sogar an! Passiv! (Vergl. Abbildung Boxsim-Modell)
Anhang 69660
Das hat wohl mit der Lautsprecherimpedanz zu tun und mit dem Sperrkreis, der ja unterhalb seiner Mittenfrequenz induktiven Charakter hat, darüber kapazitiven. Jedenfalls modulieren diese Bauteile den Impedanzgang und dann auch den Frequenzgang des Chassis. In der obigen Abbildung in der Simulation mit Boxsim zu sehen.
In der Messung (unten) zeigt sich dies jedoch auch. Grün → unbeschaltet, rot → mit Sperrkreis:
Anhang 69661
Ist das bei allen Sperrkreisen so?
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Oder anders ausgedrückt:
Gibt es eine Möglichkeit, einen Sperrkreis so zu dimensionieren, dass er den Frequenzgang unterhalb seines Wirkungsbereiches nicht weiter absenkt?
Anhang 69665
Hier ist der kritische Bereich gelb markiert.
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Hallo Hockulri
Zitat:
Zitat von hockulri
Oder anders ausgedrückt:
Gibt es eine Möglichkeit, einen Sperrkreis so zu dimensionieren, dass er den Frequenzgang unterhalb seines Wirkungsbereiches nicht weiter absenkt?
Klar, wenn die Spule keinen ohmschen Widerstand hat ;)
Spiel doch einfach mal mit dem Innenwiderstand der Spule. In Boxsim kostet das ja noch nichts...
Ansonsten schön dokumentiert und unbedingt weitermachen! Und, wie oben schon erwähnt, ruhig auch mal das Ohr dran halten, auch wenn's messtechnisch noch nicht ganz perfekt scheint.
Grüße
Chlang
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Schöne Doku .... schöne Arbeit ....
Zitat:
Zitat von hockulri
H
@ Bassabstimmung
Die Hinweise zur Bassabstimmung auf dem Schreibtisch leuchten mir ein. Kann man das auch messen? Ein "Fenstern" der Messergebnisse scheint ja nicht möglich, wegen der tiefen Frequenzen. Oder arbeitet man dann nach Gehör?
Klar kann man das auch messen. Das Mikro misst halt die Reflektionen am Schreibtisch mit und Du solltest versuchen zu verstehen, was da passiert, wenn Du die Dinger auf den Schreibtisch stellst. Das Mikro und das Ohr kriegen ja am Ende dasselbe ab. Insofern ist Ungefenstert nicht falsch gemessen, sondern Du hast halt die Reflektionen mit drin. Gefenstert und ohne Reflektionen messen ist halt nur die halbe Wahrheit (aber erstmal gut um Boden unter die Füße zu kriegen). Wenn Du damit soweit zufrieden bist, dann stellst Du die Dinger auf den Schreibtisch, wo die später hinsollen und stellst fest was sich verändert (der Schreibtisch ist was das angeht eine eher schierige Umgebung ....) . Sehr spannend auch sich dabei die Impulsantwort genau auzusehen. Da kann man die Reflektionen nämlich schön sehen. Und auf der Basis kann man sich dann überlegen, was man vorallem am Basreflex noch ändern will.
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Hallo Chlang, hallo Michael,
vielen Dank für die Erläuterungen. Wenn das oben angesprochene Phänomen daran liegt, dass die Spule halt einen ohmschen Widerstand hat, dann muss ich wohl erst einmal damit leben. Meine Spule von Visaton mit 0,68mH hat schon 1mm² Drahtquerschnitt und immer noch einen Widerstand von 0,4 Ohm. 1mm² ist für eine so kleine Box aber schon recht ordentlich. Und die Spule war halt da! Also weiter:
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Sperrkreis Dimensionierung
Mit dem Kondensator habe ich noch ein bisschen herumgespielt und die Werte 4,7µF - 5,6µF - 6,8µF ausprobiert. Durch die unterschiedlichen Werte verändert sich die Bandbreite und die Mittenfrequenz.
Anhang 69666
Diese Messungen sind gefenstert und deshalb unterhalb von ca. 500 Herz nicht aussagekräftig.
Jetzt noch einmal zwei Sperrkreise mit 6,8 und 4,7 µF im Vergleich:
Anhang 69668
4,7 und 6,8 µF habe ich in je einer Box probeweise einmal eingebaut und dann probegehört. Allerdings im Wohnzimmer, nicht am Schreibtisch. Als meine Frau zuhörte, habe ich sie spontan gefragt: "Welche hört sich besser an?" Sie meinte: "Die linke (4,7µF) hört sich spitz an." "Und welche findest du natürlicher?" Sie zeigte auf die rechte (6,8µF).
Das war auch mein Eindruck.
Der Saugkreis mit 6,8µF (rot, unten) sieht auch messtechnisch meiner Meinung nach am besten aus. Der Vergleich mit der unbeschalteten Messung steht unten. (Das Impedanz-Phänomen kann man auch hier noch erkennen.)
Anhang 69669
Beide Boxen werde ich jetzt mit dem Sperrkreis: 6,8mH-6,8µF-6,8 Ohm aufbauen und dann erst einmal länger probehören.
Bisher habe ich teils auch mit sehr zusammengestückelten Kondensatorwerten gebaut. Da muss ich noch ein paar Teile nachordern. Das dauert jetzt etwas.
Tschüss! Bis später!
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Vergleich Boxsim - Messung
Vielleicht ist ein Vergleich der Boxsim-Simulationen und meiner Messungen interessant. (Wenngleich meine laienhaften Messungen auch mit Vorsicht zu genießen sind.)
Anhang 69672Anhang 69671
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Hallo,
Zitat:
Zitat von hockulri
Diese Messungen sind gefenstert und deshalb unterhalb von ca. 500 Herz nicht aussagekräftig.
wie hast du gefenstert? Deine Messungen sehen aus, als ob noch starke Reflexionen durchkommen. Ich stelle die Auflösung meist auf 1/12 oder 1/6, dann lassen sich die Änderungen besser erkennen.
Nach meinem Geschmack hast du im Mittelton schon zu viel abgesengt. Kann gefallen, kann aber auch in den Mitten leicht muffig klingen oder die Höhen zu schrill und im Bass etwas brummig.
Irgendwie ist der Buckel bei 250 Hz ziemlich ausgeprägt und zu den Mitten hin fällt es sehr stark ab. Kann es sein, dass du zu tief abgestimmt hast?
Gruß
Werner
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Zitat:
Zitat von Pollton
wie hast du gefenstert? Deine Messungen sehen aus, als ob noch starke Reflexionen durchkommen. Ich stelle die Auflösung meist auf 1/12 oder 1/6, dann lassen sich die Änderungen besser erkennen.
Hallo Werner,
die Fensterung habe ich wie üblich gemacht. Vor dem Impuls und vor der ersten Reflektion. Ich stelle noch einmal eine ungefensterte Messung ein (6,8µF9). Mit 1/6 soothing, wie gewünscht.
Anhang 69673
Zitat:
Irgendwie ist der Buckel bei 250 Hz ziemlich ausgeprägt und zu den Mitten hin fällt es sehr stark ab. Kann es sein, dass du zu tief abgestimmt hast?
Ich finde, man sieht, dass die Überhöhung eigentlich durch Raumreflektionen zustande kommt. Das zeigt ja auch der gelbe Balken am unteren Rand an. Der besagt ja, dass die Messung in diesem Bereich nicht aussagekräftig ist, weil man eben den Raum misst und nicht den Lautsprecher. Ich habe einmal den Cursor gesetzt ab welcher Frequenz man überhaupt etwas entnehmen kann. Ich würde sogar noch höher gehen. Ab ca. 500 Hz sieht man etwas Nachvollziehbares.
Dumpf klingt der Lautsprecher nicht. Wir sprechen hier von einem Mini! Der hat eine Membran von der Größe eines Brillenglases! :) Der ganze Frequenzschrieb unter 300 Hz entspricht überhaupt nicht meinem Höreindruck! Von so etwas wie "Basspunch" kann man hier überhaupt nicht reden. Wenn der Stimmenbereich gut wiedergegeben wird, ist das schon o.k.
Grüße
Ulrich
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@Pollton
Hallo Werner,
wenn ich deine Anregungen noch einmal lese, glaube ich auch, dass die Messungen noch nicht optimal sind.
Die Absenkungen im Grundton und um 4 kHz sind tatsächlich eigenartig und so z.B. In der unbeschalteten Messung auch nicht zu sehen.
Ich werde noch mal die Messumgebung sorgfältiger gestalten - so gut es in einem Wohnzimmer eben geht.
aber vorher kommen jetzt einmal vernünftige Bauteile rein und ich will auch mindestens zwei Versionen genauer und länger hören.
Danke für die Beurteilung.
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Hallo,
Zitat:
Zitat von hockulri
Ich finde, man sieht, dass die Überhöhung eigentlich durch Raumreflektionen zustande kommt.
ich bin auch kein Messprofi, weiß nicht genau, wie ich das bewerten soll, aber die Fensterung soll ja die Reflexionen ausblenden. Ich weiß auch nicht, wie deine Messbedingungen waren, bei mir sieht das immer glatter aus.
Ja, bei 200 - 300 Hz habe ich manchmal auch einen kleinen Buckel und ich versuche ab da linear abzustimmen.
Vielleicht kannst du auch eine Nahfeldmessung machen?
Zitat:
Die Absenkungen im Grundton und um 4 kHz sind tatsächlich eigenartig und so z.B. In der unbeschalteten Messung auch nicht zu sehen.
Ich nehme, wo die Fensterung aufhört, immer als den realen Pegel an. Daran orientiere ich mich, weiß aber nicht, ob das so gültig ist. Aber demnach sind die Lautsprecher im Mittel schon ca. 3 dB leiser.
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Könnte stehende Wellen im Gehäuse sein bei ~680 und ~1.400 Hz. Ist da kein Dämmmaterial an den Wänden?
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Hallo hockulri,
vergiss bei all der Messerei und dem Kurvenglattgeziehe Deine Ohren nicht. Das sind Deine Mikrofone und Dein Messrechner sitzt zwischen den Ohren !
Viel Erfolg !
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Schock
Hallo Werner, hallo Mattias,
hatte gerade einen regelrechten Schock! :eek::eek::eek:
Habe bei einem Internetversender (standortnahe Geschäfte gibt es bei uns nicht mehr) vier kleine, günstige Kondensatoren und vier MOX-Widerstände geordert. Habe sehr auf den Preis geachtet und aus mehreren Versendern den günstigsten herausgesucht. Trotzdem summierten sich diese Kleinteile incl. Versandt auf ca. 20,- €.
Dann am nächsten Morgen eine E-Mail: Die Preise hätten sich verändert und man komme bei tausenden von Artikeln mit der Aktualisierung nicht hin. Der neue Preis sei: 38,- € !!!
Eine Verteuerung von 20,- € auf 38,- €! Für 4 kleine Kondis und vier Widerstände. Schnappatmung! Bestellung storniert. Jetzt mal weiter sehen.
Grüße
Ulrich
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Wie ich sehe, weiß man bescheid.
Hoffe nur, die anderen können den Preisdruck noch etwas ausgleichen.
Alternative Bestellung ist schon raus.
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Hallo Ulrich,
ist leider so. Ich baue seit 30 Jahren passive Lautsprecher und bin jetzt an einem Punkt, wo es keinen Spaß mehr macht. Die Preise haben sich in den letzten 3/4 Jahr mehr als verdoppelt. Auch die Preise der Chassis sind stark angestiegen. Bei einem Wunsch TMT lag der Preis vor 10 Monaten noch bei 90€ (was für mich schon die Obergrenze war) und jetzt beim günstigsten Anbieter knapp 170€. Ich weiß auch nicht, wo das noch hinführen soll.
Gruß Werner
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Zitat:
Zitat von Pollton
Hallo Ulrich,
ist leider so. Ich baue seit 30 Jahren passive Lautsprecher und bin jetzt an einem Punkt, wo es keinen Spaß mehr macht. Die Preise haben sich in den letzten 3/4 Jahr mehr als verdoppelt. Auch die Preise der Chassis sind stark angestiegen. Bei einem Wunsch TMT lag der Preis vor 10 Monaten noch bei 90€ (was für mich schon die Obergrenze war) und jetzt beim günstigsten Anbieter knapp 170€. Ich weiß auch nicht, wo das noch hinführen soll.
Gruß Werner
jeder von uns ist doch Jäger und Sammler, ... ich kann nur für mich sprechen, ... ich habe in der Coronazeit sehr viel gebaut und habe fast nichts an Geld gebraucht, ... einfach deshalb weil mein Keller über Jahre mit Hobbyzeugs zugemüllt wurde und ich es jetzt einfach genutzt habe, ... ich kann nur für mich sprechen, aber mir machen die Prieserhöhungen kaum etwas aus, denn ich baue nur im dem Zeugs etwas, was eh schon da ist, ...
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Bist halt in einer sehr privilegierten Situation.
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Hallo Timo,
Zitat:
Zitat von timo
jeder von uns ist doch Jäger und Sammler, ... ich kann nur für mich sprechen, ... ich habe in der Coronazeit sehr viel gebaut und habe fast nichts an Geld gebraucht, ... einfach deshalb weil mein Keller über Jahre mit Hobbyzeugs zugemüllt wurde und ich es jetzt einfach genutzt habe, ... ich kann nur für mich sprechen, aber mir machen die Prieserhöhungen kaum etwas aus, denn ich baue nur im dem Zeugs etwas, was eh schon da ist, ...
ich habe zwar kein Keller, aber dafür ist mein Dachboden auch zugemüllt mit Bauteilen, Chassis und Gehäuse. Ja, es sind viele Chassis dabei, die ich noch nicht verbaut habe, einige Sonderangebote waren halt zu verlockend. Aber entweder passen die nicht zusammen oder nicht zu meinem Konzept. Ich habe da klare Vorstellungen, wie die Lautsprecher aussehen sollen und dann muss ich doch wieder zukaufen.
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Zitat:
Zitat von timo
jeder von uns ist doch Jäger und Sammler, ... ... ich kann nur für mich sprechen, aber mir machen die Prieserhöhungen kaum etwas aus, denn ich baue nur im dem Zeugs etwas, was eh schon da ist, ...
Geht mir genauso.
Denke eher ich werd' Sachen verkaufen, bei dem Preisniveau, dass sich ja auch auf gebrauchte Sachen erstreckt.
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Zitat:
Zitat von horr
Geht mir genauso.
Denke eher ich werd' Sachen verkaufen, bei dem Preisniveau, dass sich ja auch auf gebrauchte Sachen erstreckt.
genau auf das wollte ich auch hinaus, ... wir haben uns gegenseitig über Jahre die Teile gegenseitig verkauft, ... und jetzt bin ich ja fast schon Händler, wenn ich was verkaufe erziele ich auch gute Preise, ... selbst kaufe ich seit drei Jahren nur noch Kleinkram, wenn ich mal wieder eine neue Spule oder etwas dergleichen brauche, Chassis habe ich schon lange keine Neuen gekauft, und gebraucht nur dann, wenn die lukrativ niedrig waren.
so bleibt auch dieses Hobby finanzierbar.
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Kantenreflexionen
Hallo,
die von mir gemessenen Frequenzgänge waren ja nun sehr unruhig. (s.o.)
Ich habe jetzt eine der beiden Boxen etwas weitergearbeitet und die Kanten mit einem Radius von 12mm abgerundet. Im Bild im Vordergrund. Die zweite Box ist noch scharf rechteckig.
Anhang 69766
Diese Box mit den 12mm-Radien habe ich nun neu vermessen und deren Frequenzgang sieht sehr viel gleichmäßiger aus.
Anhang 69767
grün - scharfkantig, schwarz - mit 12mm Radius
Ich bin jetzt etwas unsicher, ob dieser deutliche Unterschied auf die doch relativ kleinen Radien an den Kanten zurückzuführen ist. Besonders die breite Senke zwischen 2kHz und 4,5 kHz - kann die von den scharfen Kanten hervorgerufen sein? Die Gehäusebreite insgesamt ist übrigens 12,4cm.
Ich habe auch die Treiber bewusst nicht eingefräst, weil ich der Meinung war, Breitbänder bündeln in den Höhen sowieso - da kann es kaum Kantenreflexionen geben. Das scheint mir aber so pauschal nicht zuzutreffen.
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Mooin
das sieht doch ganz ordentlich aus :ok:
Kurve mit 1/6 Okt. glätten wirds noch schöner ...
Zitat:
Zitat von hockulri
Ich habe auch die Treiber bewusst nicht eingefräst, weil ich der Meinung war, Breitbänder bündeln in den Höhen sowieso - da kann es kaum Kantenreflexionen geben. Das scheint mir aber so pauschal nicht zuzutreffen.
Naja - die Breitbänder machen eben AUCH Höhen - und Mitten und (bißchen) Bass :prost:
Der Treiber hat einen Durchmesser von 9,3cm - da kannst dann etwas erwarten bei ca 1850 und 3700Hz.....
Um das jetzt einfach zu überprüfen, könnste Du einen dicken Filz oder so ein Küchenschwammtuch auf die Front tackern - eben mit genauem Treiberausschnitt - dann kriegste mal eine Idee, ob und wenn ja wie viel/wenig das macht. Und mal anhören ( auch mit beiden) - so ein Küchenschwammtuch ist ja meist vorhanden bzw. der nächste Drogeriemarkt hat das für kleines Geld.
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Kantendiffraktionen
Hallo Joern,
danke für die Einschätzungen.
Tatsächlich habe ich ein wenig mit den Kanten experimentiert. Ich habe versucht, sie mit Noppenschaumstoff zu entschärfen. Zuerst mit im Winkel von 90° angesetzten Stücken:
Anhang 69824
Dann mit schmal gesetzten.
Anhang 69826 Anhang 69827
Beides hat den Einbruch zwischen 2000 und 4000 Hz nicht sehr beeindruckt. Die Messungen zeigten:
Anhang 69825
ohne Noppenschaumstoff: grün, 90° angesetzt: rot, schmal eingeschränkt. schwarz.
Immerhin kann man mit diesen Maßnahmen die Senke beeinflussen. Sie scheint also doch auf Kantendiffraktionen zurückzuführen zu sein.
Ich werde jetzt einfach die zweite Box ebenfalls mit 12mm Radien abrunden und dann hoffen, dass es besser wird. Oben habe ich ja schon eine Messung mit abgerundeten Kanten eingestellt. Das sah ja deutlich besser aus.
Grüße aus dem Rheinland
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HI,
na da hast Du ja schon ordentlich probiert....
Die "Kerbe" um 3,6kHz krieg ich nicht mit den Gehäusekannten überein - das ist eine Wellenlänge von ca 9,5cm.
Das ist Dein Chassis-Durchmesser .... und das rundherum im gelcihen Abstand. Dass das so stark durchschlägt hatte ich auch nicht gedacht...
Daher die idee, das einfräsen (!) mit einem Filz / Schwammtuch etc zu simulieren. Oder Maske aus dicker Pappe zum probieren.
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Vielleicht hat es auch mit einem der Treiber zu tun. Ich werde die einfach mal tauschen. Dann sieht man ja, ob es am Gehäuse oder am Treiber liegt.
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Hallo Leidensgenosse ;)
das kommt mir doch irgendwie bekannt vor ...
die Probleme hatte ich vor 5 Jahren auch.
schau mal hier
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...Apo-Equalizer)
ab Beitrag 35
nur der Einbruch scheint mir etwas tief ... mach doch mal gefensterte Messungen, dann hast du den ganzen Raummüll nicht mit drin
Grüße Udo
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