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Siggis Simpler SymAsym

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  • 01.04.2020, 17:44
    Siggi
    Siggis Simpler SymAsym
    1. Einleitung

    Liebe Foren-Gemeinde,
    da meine Ankündigung einer Dokumentation meiner SymAsym Variante, als Bestandteil meines Mitgliedsantrags, nicht im Sande verlaufen soll, fange ich nun endlich damit an. D.h. es besteht durchaus ein gewisser Fortschritt der erwähnenswert ist – zum Glück! – und ich kann ich mich endlich dazu aufraffen, das bisher Erreichte nieder zuschreiben.
    Der Bericht soll ausführlich und detailliert sein. Zum einen will ich es Elektronik-Newbies, wie ich es bin, etwas leichter machen den Einstieg zu finden und zum anderen dem Forum mein Projekt gebündelt als Inhalt spendieren. Ohne den Erfahrungen der Community hier und auch anderswo, hätte ich vermutlich mit dem Ganzen nicht anfangen können.
    Warum der Einstieg in die Elektronik? Nun, ich selbst bin ausgebildeter Mechaniker und kenne mich mit der Metallbearbeitung aus. Berührung mit Elektro- und etwas Mikroprozessortechnik hatte ich später an der FH – allerdings war das leider zu theoretisch und bisweilen oberflächlich. Meinem Interesse zur Hifi und dem Drang zur Bastelei habe ich es schließlich zu verdanken, dass ich nach Eigenbau-Verstärker-Projekten gesucht habe und Schwupps: ich stoße auf das Thema SymAsym.
    Eine grobe Gliederung hilft mir den roten Faden beizubehalten und hoffentlich nehme ich die entscheidenden Dinge in die einzelnen Abschnitte mit auf, um Euch die Umsetzung ordentlich nachvollziehen zu lassen. Sollten dennoch irgendwo Fragen offen sein, bitte ich darum diese im Forum zu stellen. So bleiben die Gedankengänge auch für andere Nutzer zugänglich.
    Nun genug der Laberei. Ab zum Wesentlichen in folgendem Eintrag!
    Beste Grüße
    Siggi
  • 01.04.2020, 17:52
    Siggi
    2. Recherche muss sein
    Was zum Geier bedeutet „SymAsym“?

    Wie bereits erwähnt: man sucht online nach „Verstärker im Eigenbau“ und kommt um das SymAsym-Projekt nicht herum.
    Um einen Gesamteindruck vom Thema zu erhaschen, bietet sich der CNET-Artikel zum SymAsym an. Man erfährt Hintergründe zur Entwicklung, um was es sich konkret handelt, aber auch was man für den Aufbau braucht. (https://www.cnet.de/41004303/symasym...uro-gespart/6/)
    Technische Details zur Schaltung samt Erklärung der Funktionsweise, sowie ein weiterer Aufbauvorschlag sind auf der Homepage Holger Barskes zu finden. (https://holgerbarske.com/diy/symasym1/)
    Im Eintrag von Hr. Barske ist der Link Ihr zur Erfinder-Seite der SymAsym Schaltung, Michael Bittner, hinterlegt. Auf dessen Seite wiederum, geht es weiter ins Detail: technische Daten zu einer SymAsym Endstufe, beziehungsweise die dazugehörige Schaltung, schematisch abgebildet, sind dort nachzulesen. (http://www.lf-pro.net/mbittner/Sym5_...ymasym5_3.html).
    Der erste Keim zur Promotion vom SymAsym erfolgte über das diyAudio-Forum. (Link:
    https://www.diyaudio.com/forums/soli...ner-mikeb.html)
    Ein schönes Beispiel für die Vorteile von unserem (noch) freien "Neuland" im Jahre 2005!

    Einwandfrei
    von Michael Bittner!
    1. Für die Leistung, die Schaltung zu entwickeln
    2. Für die Bereitschaft, diese als Open-Source-Projekt für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen
    … ein großes Dankeschön an dieser Stelle!

    Wer sonst hat das Zeugs schon mal gemacht?

    Hier liste ich einfach mal eine Auswahl an Foren-Threads meiner Vorgänger auf, welche bei der Umsetzung sehr hilfreich waren (die Reihenfolge ist willkürlich und hat keine tiefere Bedeutung):

    • Fr33rid3rs SymAsym // diy-hifi-forum

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...734#post129734
    Saubere Umsetzung und gute Aufnahmen!

    • SymAsym von g000ze // diy-hifi-forum

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...?16056-Symasym
    Von einem Leidgenossen gestartet, der mit Elektronik wenig bis Garnichts am Hut hatte. Sehr für Anfänger zu empfehlen!

    • Sparky’s SymAsym // Acoustic Design Magazin

    https://www.acoustic-design-magazin....itung-symasym/
    Start eines SymAsym-Threads im Forum auf der Seite von Udo Wohlgemuth mit professioneller Umsetzung von Sparky. Das Weiterlesen der langen Diskussion ist sehr zu empfehlen!
    Übrigens: Wenn man die Gran Duettas sieht – fängt man wahrlich an zu träumen! Wird das ein nächstes Projekt? Spinnen darf man ja …

    • Köters SymAsym // HIFI-FORUM.de

    http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-75.html
    Ebenfalls ein sehr schön beschriebenes Projekt mit viel Fotomaterial!

    • Verkabelungs-Thematik von mysymasym // HIFI-FORUM.de

    http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-11690.html
    Infos zum Kabelziehen.

    • SymAsym-Handbuch von Rudi // Rudi

    https://www.docdroid.net/T7P1pAc/to2...ch.pdf#page=27
    Beim googeln nach Anleitungen zum Thema entdeckt. Leider ist zum Autor und zur genauen Quelle nichts bekannt (bei mir zumindest).
    Eine sehr gute Quelle für Infos zum grundsätzlichen Vorgehen beim Aufbauen der Platinen!

    Über oben genannte Liste solltet Ihr ausreichend viele Infos zusammen haben, um Euer eigenes Projekt zu starten. Das sieht im ersten Moment nach viel aus, aber es hängt natürlich von Eurem Wissensstand ab, wieviel Lektüre Ihr Euch reinziehen müsst/wollt, um loszulegen.
    Ein mechanisch denkender Seppl wie ich hat mehr recherchiert, einem E-Techniker reicht sicher weniger Input. Das muss individuell entschieden werden!
  • 01.04.2020, 18:04
    Siggi
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    3. Planung ist Alles!
    Konzept zu Siggis SymAsym Class AB Verstärker

    Mein Verstärker wird natürlich zwei Endstufen beinhalten, so dass zwei Kanäle für Stereo vorhanden sind. Neben einer analogen Lautstärke-Regelung via Poti, einer Startschaltung für die Trafos und je einer Schutzschaltung für jeden Lautsprecher, soll aber keine nennenswerte Funktion mehr in meinem Sym stecken. Warum? Spinnt der? Das hat für mich drei Gründe:

    1. Mein Startprojekt soll in Sachen Elektronik auf ein sinnvolles Minimum reduziert sein, um mir das Leben beim Bau einfacher zu machen.
    2. Viele Funktionen wie Quellenwahl, oder Fernbedienbarkeit nutze ich später im Vorverstärker.
    3. Da auch das Handwerk nicht zu kurz kommen soll und ich persönlich ein eher puristisches Design anstrebe, wird hierauf Augenmerk gelegt und zum Beispiel auch kein frontseitiger Hauptschalter angebracht. Ja – er spinnt! Aber dazu später mehr im Kapitel Konstruktion…


    Bauteile, deren Einkauf & das notwendige Budget


    Zu den Platinen:
    Man kann sich natürlich die Arbeit machen und anhand der verfügbaren Pläne eigene Platinen ätzen, aber mir das als Einsteiger auch noch anzueignen (besser gesagt: anzutun) wäre wahrscheinlich zu fahrlässig. Und mal ehrlich: ohne dass man das regelmäßig macht, lohnt sich die Anschaffung des Equipments nicht. Aber wem sage ich das, wenn man bedenkt welche Kosten beim mir anfallen werden! Auch dazu wieder später mehr …
    Meine Entscheidung fiel auf die wirklich guten Platinen von Birger Maaß in seinem Online-Shop: https://www.audiopcb.de/
    Meine Bestellung beinhaltete folgende Schaltungen:

    • Symasym Classic*
    • Speaker Protection (2x)
    • DC-Filter mit Softstart für die Trafos

    Ein weiterer Vorteil von Maaß‘ Shop ist, dass Aufbauanleitung, Stückliste, Schema, sowie Platinenlayout inkl. der Bauteilwerte zur Verfügung stehen. Das hilft beim Bestellen der E-Bauteile und beim späteren Bestücken.
    * im Gegensatz zu den vorab recherchierten Projekten der Community, hat Birger Maaß in seiner Classic-Schaltung Netzteil und Verstärkerschaltung auf einer Platine zusammengefasst. Hinzu kommt eine geschickte Montage der Transistoren auf dem Kühlkörper. Der Aufbau hat mich gleich angesprochen und ich denke außerdem, dass, bei geschickter Anordnung der Bauteile, eine Beeinflussung des Audiosignals durch die Versorgungsspannung der Ringkerntrafos nahezu ausgeschlossen werden kann. Falls ich falsch liege, belehrt mich bitte eines Besseren! Feedback ist übrigens an jeder Stelle erwünscht.

    Apropos Ringkerntrafos:
    Auf Maaß‘ Seite steht folgende Empfehlung für die Schaltung: „Es wird pro Kanal ein Trafo mit 2x27VAC und ca. 200VA benötigt. Sollte man so einen Trafo nicht bekommen, kann man auch einen mit 2x24VAC nehmen. Die etwas geringere Leistung fällt im Alltagsbetrieb kaum auf“
    Bei eBay bin ich durch Zufall auf zwei Trafos von Sedlbauer gestoßen, die vom Verkäufer auch mit dem Zweck „SymAsym-Aufbau“ beworben wurden. Sedlbauer ist im Trafobau bekannt und hat ein breites Portfolio, weshalb ich zugeschlagen habe (30,-€ / Stk.; Siehe Anhang mit den technischen Details). Der genannte Trafo hat sekundärseitig drei Anschlüsse: +27V, -27V und einen Mittenabgriff (0-Potential). Der Anschluss eines solchen Trafos ist kein Thema und wurde in der Aufbauanleitung von Birger Maaß berücksichtigt.
    Da ich die Trafos im Auktionshaus erwarb, habe ich mich mit Alternativlieferanten wenig befasst. Neben Sedlbauer wird in den Foren noch ein polnischer Hersteller empfohlen, bei dem man die Trafos zu Audiozwecken konfektionieren lassen kann (https://sklep.toroidy.pl/). Die Preise starten bei circa 45,- € pro Stück exkl. Versand.

    Bauelemente und Peripherie

    Sämtliche Teile die zum Aufbau der Platinen notwendig sind, wie auch das meiste Anschlussmaterial und Zubehör, können bei Reichelt bezogen werden. (www.reichelt.de). Ratsam ist es, möglichst spät und vollständig zu ordern, um Versand zu sparen. Bei mir Vollpfosten hat das leider nicht geklappt …
    Besonderheiten bei einigen Bauteilen:

    1. Den C1 Eingangskondensator mit 6,8µF auf den SymAsym-Platinen gibt es bei Reichelt nicht – zumindest nicht in Audioqualität. Den habe ich Separat, auch bei eBay, bestellt. Hier der Link zum Hersteller „Mundorf“ als Beispiel: https://www.mundorf.com/de/?category...s&content=mcap
    2. Statt der beiden 5Watt/0,22Ohm Metallbandwiderstände habe ich bei Reichelt nur axiale Drahtwiderstände bekommen. Technisch macht das keinen Unterschied, nur ist das Einlöten etwas unkomfortabel.


    Kosten (leider notwendig …)
    Meine komplette Excel-Liste zur Kostenabschätzung mit den aktuellen Preisen findet Ihr im Anhang. Demnach fallen für die Platinen inklusive der Bauelemente circa 120,- € an. Das sind also 60,- € pro Kanal. Plus der Zusatzkosten für das ganze Drumherum ergibt das in meinem Fall in Summe knapp 430,- €. Dabei sind die 100,- € für das Gehäuse evtl. etwas konservativ angesetzt, wobei man beachten muss, dass ich die Trafos relativ günstig geschossen habe. Eine Spinnerei meinerseits kann man von der Summe noch abziehen (VU-Meter inkl. Schaltung von www.audiophonics.fr) und man landet bei einem einzurechnenden Mindest-Budget von unter 400,- €. Kein Pappenstiel für eine Bastelei! Man sollte das ganze schon ernsthaft angehen.
    Mit meinen Plänen zur gesamten Gehäusekonstruktion geht im nächsten Abschnitt weiter …


    Konstruktion


    CAD-Arbeit
    Ein komplettes Gehäuse von der Stange zu kaufen kommt für mich nicht in Frage. Es soll ein ansehnliches Gehäuse werden, was außerdem technisch möglichst keine Kompromisse eingeht. Ziel der Anordnung der Sym-Innereien ist es, den Leistungs- und Signalbereich voneinander zu trennen, so gut es geht.
    Um die Platzverhältnisse besser einzuschätzen und auch verschiedene Anordnungen vorab durchspielen zu können, entschloss ich mich mein Projekt in CAD aufzuplanen. Dabei konstruiere ich nur größenrelevante Bauteile wie Platinen, Elkos, Relais usw. Das hilft mir z.B. dabei die Höhe der Gewindebolzen für die Verstärkerplatinen optimal festzulegen, oder, gesamtheitlich betrachtet, die Platinen im Gehäuse gedreht bzw. auch mal übereinander einzubauen, um den Bauraum einigermaßen einzuhalten.
    Anbei findet Ihr Screenshots der aktuellen Version. Die komplette Ausarbeitung steht noch bevor – es fehlen z.B. viele Bohrungen, die LS-Terminals und auch die Standfüße des Amps. Allerdings hoffe ich, dass es im Groben so bleibt. Die Abmaße sind ca. 40x30x15cm (BxTxH).
    Im Vergleich zu den Projekten, die ich bisher entdeckt habe, gibt es bei meiner Version ein
    paar Besonderheiten:

    • Kombination von Metall- und Holzoptik (Eiche für den Rahmen)
    • Etwas „verschachtelte“ Anordnung der Bauteile im Inneren
    • Kein On/Off-Schalter auf der Vorderseite
    • VU-Meter im Zentrum der Frontblende (schwarzer Platzhalter im CAD; hier der Link: https://www.audiophonics.fr/en/scree...mm-p-8342.html)
    • Indirekte LED-Beleuchtung um den Poti-Drehknopf herum (siehe Screenshot vom Querschnitt)

    Wie angekündigt nochmal zum Thema Schalter: leider habe ich keinen Schalter gefunden, der mir so gefallen hat, als dass ich ihn gerne vorne platzieren wollte. Da für den Sym bereits ein Platz auf unserem Sideboard reserviert ist und man später sehr gut drankommen wird, habe ich mich dazu entschlossen, es bei dem Hauptschalter auf der Rückseite zu belassen. Puristischer geht es nicht.
    Sollte ich im Nachhinein feststellen, dass doch einer rein muss, kann ich jederzeit einen nachrüsten. Vielleicht habt Ihr ja einen guten Vorschlag? Vorstellbar wäre evtl. eine Standby-Schaltung mit Taster und darunterliegender LED, wie man sie bei Amps von der Stange einbaut.

    Verdrahtung

    Meine aus der Konstruktion resultierende Verdrahtung findet Ihr in angehängtem PDF. Was ich gut finde, ist die saubere Trennung von Stromversorgung (links) und Signalführung (rechts).
    Beachte: die Stromversorgung für die Lautsprecherschutzschaltung (38V) wird bei separaten Netzteilplatinen einfach an der Klemme abgegriffen. In meinem Fall löte ich je eine Zuleitung für jede Schutzschaltung an die Kathode von D4(+) und GND(-) der Sym-Platinen – der Zwischenraum von Sym-Schaltung und Kühlkörper reicht locker dafür aus. Im aktuellen Kabel-Layout ist das leider noch nicht abgebildet.
    Von Nachteil ist leider, dass die Signalführung von Eingang zu Poti, entgegen der Empfehlung diese möglichst kurz zu halten, wohl etwas lang ist. Da ich geschirmte Coax-Kabel verwenden werde, hoffe ich einfach mal, dass das keine große Rolle spielt. Was meint Ihr dazu?
    Das Gehäuse wird über einen zentralen Massepunkt und über die Kaltgerätebuchse geerdet. Wahrscheinlich werde ich sowohl Front, als auch Rückseite separat mit kurzer Erdungsleitung auf das Bodenblech ziehen. Beide Endstufen sind nur auf die Eingangsmassen gezogen. Sieht einer von Euch hier noch Verbesserungsmöglichkeiten? Gerade hier bin ich für positive und negative Kritik sehr dankbar! Es soll ja keiner draufgehen! Wobei Brummfreiheit natürlich wichtiger ist… :)
  • 01.04.2020, 18:22
    Siggi
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    4. Das Entscheidende: die Umsetzung
    Werkzeuge und Hilfsmittel

    Zum Aufbauen der Platinen:

    • Lötkolben

    Es muss keine High-End Lötstation sein, aber in jedem Fall sollte die Spitze heiß genug werden. Der 30 Jahre alte ERSA-Kolben (30Watt) vom Schiegervater ist besser als jeder China-Misst. Da habe ich selbst Lehrgeld gezahlt, ich Depp …
    Von Vorteil ist es, eine feine und eine breite Spitze zu haben. Die Anschlusspins und -klemmen, sowie die fetten Elkos lassen sich mit breiter Spitze gut einlöten, wohingegen der Rest mit einer feinen leichter erreichbar ist.

    • Lötzinn

    Nehmt als ungeübter lieber das bleihaltige Zinn (Sn60Pb40 z.B.). Der niedrigere Schmelzpunkt hilft Euch vor allem am Anfang ungemein.

    • Messingwolle oder Schwamm; Zum Reinigen der Lötspitze
    • Dritte Hand; Zum Fixieren der Platinen.
    • Biegelehre; Zum Vorbiegen der Widerstände auf das richtige Rastermaß.
    • Isopropanol; Zum Vor- und Nachreinigen der Platine (inkl. Bürste zum Verarbeiten)
    • Fusselfreier Lappen; Zum Abtupfen der mit der Bürste gelösten Flussmittelrückstände
    • Spitzzange; Zum Biegen von Drahtwiderständen, oder Transistorbeinchen
    • Saitenschneider
    • Abisolierzange
    • Lupe; Wichtig, um Lötstellen zu Kontrollieren
    • Multimeter; Bauteilkontrolle beim Auspacken und vor dem Löten; Ruhestromeinstellung; Isolationscheck für die Transistoren auf dem Kühlkörper


    Für die Bearbeitung der Kühlkörper:


    • Bohrständer, oder Ständerbohrmaschine
    • Gewindebohrer M3 für Platinenbolzen und Transistoren, M4 für die Befestigung der Kühlkörper auf dem Bodenblech
    • Kernlochbohrer Ø2,5, Ø3,3
    • Kegelsenker
    • Anreißzeug (Messschieber tuts auch)
    • Cuttermesser, um Silikonfolie für die Rückseiten der Transistoren zurecht zu schneiden


    Erstinbetriebnahme der Platinen

    • Krokoklemmen

    Zum Verdrahten der Lautsprecher und -schutzschaltungen; Zum Brücken des Signaleingangs und zum Anschluss der:

    • Opferwiderstände; 10Ohm/0,25Watt (an Stelle der Sicherungen)
    • Signalkabel für die Signalquelle (z.B. Laptop mit fein einstellbarer Lautstärke)



    Löten der Platinen

    Bevor ist loslege, denke ich kurz nochmal an die Tipps aus Rudis Anleitung (siehe Recherche). Zeit lassen und sorgfältig arbeiten! Vor allem auf den Platinen der Endstufen, wo sich viele der kleinen, miesen Widerstände aneinanderreihen.
    Meine erste Qualitätssicherung sieht im Allgemeinen folgendermaßen aus:

    1. Die Reichelt-Bestellung der Bauteile auf richtige Werte und korrekte Anzahl prüfen (Kapazitäten und Widerstände mit Multimeter messen und in Bestellung markieren); Excel hilft hier zum Check ganz gut und kann beim Einbau ebenfalls verwendet werden …
    2. Bauteile den Platinen zuordnen (sortieren in separate Boxen z.B. wie ich das gemacht habe, aber erstmal wieder in die kleinen Tüten packen, sofern die Werte auf den Tüten korrekt sind!)

    Meinen Löt-Anfang mache ich mit der Netzteilplatine und den Schutzschaltungen. Die Platinen sind übersichtlich und zumindest die Netzteilschaltung kann man direkt nach Fertigstellung auf Funktion prüfen.

    Vor allem bei den SymAsym-, aber auch bei den kleineren Platinen bin ich stoisch nach Schema F vorgegangen:

    • Platine mit Isopropanol reinigen (eine eingetauchte Zahnbürste, oder einen Pinsel dafür nutzen)
    • Erst die kleinen Bauteile einlöten und der Größe nach durch die Liste arbeiten
    • Dazu immer ein Bauteil einzeln aus dem Tütchen nehmen (1), Wert messen wo möglich (2), biegen und an die korrekte Stelle im Schaltplan setzen (3), im Excel markieren (4), dann das nächste Teil in der Liste genauso abarbeiten usw. usw. …
    • zusätzlich kann man die Schaltung ausdrucken und an die Werkstattwand hängen, dies hilft bei der Orientierung
    • Max 4 bis 5 Bauteile auf einmal einlöten (für mich als Anfänger optimal)
    • Bei Transistoren, Dioden und Elkos auf die richtige Polung achten!

    Das hört sich ziemlich pedantisch an und – ja! – ist es auch! Nur so kann ich nahezu ausschließen, dass ich den Steckplatz von 2 Widerständen vertausche und ich so keine nervige Fehlersuche betreiben muss.

    Achtung!

    Bevor Ihr die beiden Sym-Endstufen bestücken könnt, solltet ihr die die Gewindebohrungen der Kühlkörper vorbereiten! Ihr macht es Euch zum einen deutlich leichter die Bohrungen mit Hilfe der blanken Platinen auf der Rückseite der Alu-Kühlkörper zu markieren und zum anderen müssen die Leistungstransistoren (MJE‘s, MJL‘s, BD139) vor dem Löten verschraubt werden!
    Die Bohrungen der Transistoren nach dem Löten zu setzen, führt sehr wahrscheinlich zu Spannungen an der Lötstelle und am Transistor. Blöde, mögliche Folgen sind: kalte Lötstellen, defekte Transistoren und sehr wahrscheinlich eine schlechte Wärmeleitung – was zum Überhitzen führen kann.

    Mein Vorgehen zur Gewindeschneiderei ist also:


    1. Platinen grob auf Kühlkörper ausrichten und mit Klebeband fixieren
    2. Eckbohrungen und Bohrung für den BD139 ankörnen
    3. Platine wieder lösen
    4. die vorgekörnten Stellen auf Kernlochdurchmesser bohren
    5. Bohrungen ansenken
    6. Gewinde schneiden
    7. 4 Stehbolzen an Kühlkörper schrauben, BD139 vorbiegen und ebenfalls mit Schraube M3 fixieren (Silikonfolie nicht vergessen!)
    8. Platine über Beinchen des BD139 fädeln und auf die Bolzen schrauben. Passt Alles? Dann weiter …
    9. Anschließend die Beinchen der übrigen 4 Transistoren zurechtbiegen und bestmöglich an Sollposition einfädeln (möglicherweise müsste Ihr dazu ab und an die Eck-Verschraubung lösen)
    10. Ankörnen der Transistor-Bohrungen auf dem Kühlkörper
    11. Platine wieder demontieren und, wie bei den Schritten 4-6, die Gewinde der Transistoren anfertigen
    12. Je nach Befestigung der Kühlkörper am Gehäuse, die dazugehörigen Bohrungen (in meinem Fall M4) herstellen
    13. Ab jetzt würde ich immer dieselbe Platine, mit demselben Kühlkörper und denselben Transistoren zusammenlassen. So stellt ihr sicher, dass die Bohrungen und die Bauteile auch später wieder gut zueinander positioniert sind.


    Die Bilder anbei zeigen meine Lötarbeiten. Für das erste Mal war ich ganz zufrieden. Vorab helfen Youtube mit jede Menge Tutorials zum Thema Löten und ein wenig Übung an einer ollen Platine.

    Die ersten Tests


    Spätestens jetzt, vor Anlegen von Spannungen, sorgfältig sämtliche Lötstellen auf Brüche und gute Lötpunkte prüfen. Wenn es eng zugeht, nehmt die Lupe zur Hand.
    Moralapostel lässt grüßen: wenn Ihr Euch unsicher seid, ob alles seine Richtigkeit hat, lieber noch einmal jemanden kontaktieren, der mehr Dunst von der Materie hat. Ihr könnt hier ein riesiges Forum aufsuchen – nutzt das im Zweifel!
    Alles ist besser als einen Stromschlag zu kassieren und sich im blöden Falle einen bleibenden Schaden einzufangen! Man merkt, dass ich ein Ü-30er bin – ich weiß…

    Netzteilplatine, ohne Sym-Summs:

    Ist prinzipiell nicht viel dabei: Phase und Nullleiter an die Eingangsklemme, Strom ein und hoffen, dass nix raucht und die Sicherung drinnen bleibt.
    Klackt das Relais? Wunderbar … Ausgangsseitig liegt Spannung an? Passt auch …
    Jetzt ran mit den Trafos aus der Lagerauflösung: auch hier alles i.O.? Bei meinen Trafos liegen im Leerlauf gut ±30V an. Passt also.

    Jetzt an die Endstufen (zunächst Ohne LS-Schutzschaltung):

    Vorbereitung:

    • Mit dem Multimeter die Isolation zwischen Kühlkörper und Transistoren prüfen! Dazu ein Messende an eine der Schrauben im Kühlkörper, das andere Messende nacheinander an jedes der Beinchen und die Metallkörper, im Falle der MJE’s, halten. Der Widerstand geht gegen Unendlich? Es leitet nichts? Einwandfrei …
    • Je einen 10Ohm ¼ Watt Widerstand anstelle der beiden Sicherungen anklemmen.
    • Poti-Widerstand auf max. eingestellt, sprich auf circa 500Ohm? Ist man unsicher, einfach die Poti-Schraube im Uhrzeigersinn drehen bis man es klicken hört - dann ist das Maximum erreicht.

    Ist alles sorgsam geprüft: Schalter umlegen. Mein erster Blick richtet sich auf die roten LEDs. Wenn diese Leuchten, rüber zu den eingespeisten 10Ohm-Opferwiderständen… Raucht nichts, oder wird heiß? Das sieht gut aus …

    Bei mir lief es zum Glück genauso planmäßig. Da hat sich das sorgfältige Arbeiten doch bezahlt gemacht! Frisch motiviert vom Aufbau der ersten Endstufe, ging die Montage der Zweiten umso leichter.

    Hat man bis hier hin alles gut überstanden, wird der Ruhestrom eingestellt. Zunächst die Eingänge der Endstufen kurzschließen, dann müssen zwischen den Messpunkten auf der Platine 24mV anliegen. Also Multimeter ran und behutsam im Gegenuhrzeigersinn am Poti des Widerstands R22 drehen, bis sich die Spannung langsam Richtung Ziel bewegt. Bei mir dauert es sicher ein paar Minuten, bis der Wert in etwa konstant bleibt. Hoffe, das ist normal?
    Auch nach 2 Stunden im Leerlauf wird der Kühlkörper kaum warm und ich justiere die Spannung nochmals nach. Passt… Stolz wie Harry!
    Nun kann man auch das DC-Offset am Ausgang der Endstufen messen. Die Spannung steigt … Endstufe Numero Uno pendelt um die 6mV, die zweite sogar nur um die 2mV. Laut Sparky’s Sym-Bericht (https://www.acoustic-design-magazin.de/) ein guter Wert, da ich ebenfalls keine gematchten Transistorenpaare verbaut habe. Ich selbst kann den Wert nicht wirklich einordnen, aber der Vergleich ist ja schon mal was!

    Finaler Test mit Schutzschaltung:

    Wie schon gesagt, bei der Schutzschaltung habe ich improvisiert und die dazugehörige Stromversorgung einfach an Kathode von D4 und GND abgegriffen. Was sagt ihr dazu? Pfusch, oder eleganter Ansatz?
    Bin mal auf Eure Antworten gespannt, aber funktioniert hat es jedenfalls.

    So – alles verkabelt, Lautsprecher angeschlossen und Chinch-Eingang mit dem Ausgang des Laptops belegt. Jetzt langsam aufdrehen …

    UND!? Nummer 5 lebt!!! Und wie!!!
    Die alten Testlautsprecher von Philips tönen doch nicht etwa besser als sonst, oder doch? Zumindest bilde ich es mir ein. „No Sanctuary Here“ von Chris Jones hört sich ja eigentlich immer gut an. Hmm – Rammstein? „Deutschland“ ist auch wirklich nicht schlecht. Wer weiß, ob die Psyche einem nicht einen kleinen Streich spielt. Wir werden sehen, wenn mein besseres Gelump angesteuert wird …
  • 01.04.2020, 18:48
    Siegfried
    Willkommen im Forum

    Das nennt man wohl eine Fleisarbeit.
  • 01.04.2020, 19:22
    Siggi
    Noch ein kleines Zwischenfazit...
    Schön, dass ich bis hierhergekommen bin. Spannend wird es noch einmal beim Gehäusebau. Leider wird der Abschnitt auf Grund „Corona“ und Mangels an Material noch etwas warten müssen.
    Das Schöne daran ist, dass ich noch die Gelegenheit habe, Euer Feedback einzuholen! Wenn Euch auffällt, dass ich etwas besser machen sollte, wäre ich glücklich Ihr würdet es anmerken! Noch habe ich die Gelegenheit Verbesserungen mit einfließen zu lassen. Also nur zu: Siggi braucht Input …
  • 01.04.2020, 19:23
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
    Willkommen im Forum

    Das nennt man wohl eine Fleisarbeit.


    Danke sehr, mein Namensvetter! Habe mir auch Mühe gegeben ...
  • 01.04.2020, 19:57
    mechanic
    Super gemacht und hervorragend beschrieben! Ich habe unter anderem vier der "alten" SymAsym-Platinen (letzte Version vor der aktuellen "classic") aufgebaut und bisher ist an deiner Vorgehensweise wirklich nicht das Geringste auszusetzen - weiter so :) !

    P.S. Ein Poti vor dem Eingang braucht es eigentlich nicht, die Empfindlichkeit ist sinnig ausgelegt und dafür ist der Preamp da.
  • 01.04.2020, 20:37
    Siggi
    Potilos glücklich?!
    Zitat:

    Zitat von mechanic Beitrag anzeigen
    P.S. Ein Poti vor dem Eingang braucht es eigentlich nicht, die Empfindlichkeit ist sinnig ausgelegt und dafür ist der Preamp da.

    Da hast du Recht! Ohne Poti ist das Ganze ja zudem noch puristischer. Da bis zum Vorhandensein des PreAmp noch Zeit ins Land gehen wird, hab ich das Ding mit Poti geplant.
    Aber vielen Dank! Da hab ich gleich eine Idee: werde einfach zwei Frontbleche besorgen. Eins mit - eins ohne Poti-Bohrung ...
    Grüße :o
  • 02.04.2020, 09:16
    Dirk_H
    Sehr schön beschrieben. Da bekommt man glatt Bastellust. Hab auch die "alten" Platinen mit getrenntem Netzteil noch liegen und einen Satz bis auf die Endtransistoren gelötet..wenn ich da nicht diese (vielleicht gesunde) 230V-Phobie hätte.

    Viel Erfolg. Schöne Doku auch mit den Links zu den Hintergründen (kennst du zwar sicher, aber hier noch der DIYaudio:https://www.diyaudio.com/forums/soli...ner-mikeb.html)


    PS: Falls noch jemand MPSA18 oder ähnliches braucht. Ich hätte da noch nen Hauf. Für mein Matching lege ich aber keine Hand ins Feuer. :)
  • 02.04.2020, 15:30
    albondiga
    Zitat:

    Zitat von Siggi Beitrag anzeigen
    • Saitenschneider

    meine Gitarre bittet mich, entgegen der üblichen Netiquette eine Morddrohung auszusprechen. :p
    Ansonsten: Weitermachen...:ok:
  • 03.04.2020, 17:22
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von mechanic Beitrag anzeigen
    P.S. Ein Poti vor dem Eingang braucht es eigentlich nicht, die Empfindlichkeit ist sinnig ausgelegt und dafür ist der Preamp da.

    Hi Klaus,
    Du hast bei mir einen Gedanken gepflanzt, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. :prost:
    Warum nicht gleich ordentlich durchziehen? Inception lässt grüßen ...

    D.h. ich erwäge gerade den SymAsym ohne Poti auszuführen und sofort mit dem PreAmp anzufangen. Wühle mich gerade durch die Threads und sehe mich nach Möglichkeiten um - wiedermal die Qual der Wahl! :rolleyes:
    Transistor, Röhre, Gain, Symmetrie ... ?
    Die gewünschten Funktionen sind relativ klar: Quellenwahl, Poti mit Fernbedienbarkeit, Klangregelung ...

    Wenn Einer die Lösung für die Kanäle der Syms hat, immer her damit!
  • 03.04.2020, 17:28
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von albondiga Beitrag anzeigen
    meine Gitarre bittet mich, entgegen der üblichen Netiquette eine Morddrohung auszusprechen

    Verdammte Sch... :D Du hast dafür gesorgt, dass mein jahrzehntealtes Halbwissen zu einem Ganzen wird!
    Die Frau, JA! Meine Frau :rtfm:, hat mich gestern erstmal aufgeschlaut: das Werkzeug wird von "Seite" abgeleitet, weil die Klinge seitlich versetzt ist ... Ich dachte fälschlicherweise an Saiten! :p
    Hat für Gelächter gesorgt ...
    Danke und Gruß
  • 03.04.2020, 17:42
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von Dirk_H Beitrag anzeigen

    Danke für den Tipp! Habe es, der Vollständigkeit halber, in meine Recherche nachgetragen ... ;)
  • 03.04.2020, 18:48
    mechanic
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Zitat:

    Zitat von Siggi Beitrag anzeigen
    Hi Klaus,
    Du hast bei mir einen Gedanken gepflanzt, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. :prost:
    Warum nicht gleich ordentlich durchziehen? Inception lässt grüßen ...

    D.h. ich erwäge gerade den SymAsym ohne Poti auszuführen und sofort mit dem PreAmp anzufangen. Wühle mich gerade durch die Threads und sehe mich nach Möglichkeiten um - wiedermal die Qual der Wahl! :rolleyes:
    Transistor, Röhre, Gain, Symmetrie ... ?
    Die gewünschten Funktionen sind relativ klar: Quellenwahl, Poti mit Fernbedienbarkeit, Klangregelung ...

    Wenn Einer die Lösung für die Kanäle der Syms hat, immer her damit!

    Es gab in der Klang&Ton auch mal einen Preamp zum SymAsym, ist aber heute schwierig, da an Platinen und Details zu kommen. Ich habe vor langer Zeit mal was einfaches aus elektor als Preamp auf die Schnelle aufgebaut - und bin seitdem dabei geblieben (letzte Variante mit besserem Netzteil und anderen Op-Amps):

    Anhang 53726

    Kann nur Quelle, Balance und Lautstärke, aber das richtig gut (mehr braucht es wirklich nicht). Wenn du interessiert bist: Layouts, Stücklisten etc. gerne per PN.
  • 29.08.2020, 05:49
    Siggi
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
    Update zum Projektfortschritt (Bildmaterial anbei)
    Nun doch ein PreAmp

    Keine Angst – das Projekt stirbt nicht in der Schublade! Deshalb hier, nach 4 Monaten (!), mal ein Update:
    Klaus – alias mechanic – hat mich netterweise mit jede Menge Infos zu verschiedenen PreAmp-Varianten versorgt. Vielen Dank dafür Klaus! Meine Entscheidung fiel nun kürzlich doch auf die Quick’n Dirty-Lösung in Form vom PGA2311 (https://audiocreativ.de/index.php?ro...&product_id=82). Auch wenn ich die Fernbedienung echt schrecklich finde … Wie kann man da Abhilfe schaffen?

    Folgende Features muss der Vorverstärker haben:

    1. Lautstärkeregelung
    2. Quellenwahl
    3. Fernbedienbarkeit
    4. Streaminganbindung (Spotify, Heimnetzwerk)


    Die Punkte 1-3 werden ohnehin vom PGA2311 Platinensatz abgedeckt. Um die Netzwerkanbindung zu realisieren, verbaue ich einen Raspberry, der sowieso noch bei mir rumliegt, inkl. dem DAC-Modul von HifiBerry (https://www.hifiberry.com/shop/board...berry-dac-pro/).

    Die Cinch-Sockel auf der Platine des Pre werden weichen und es sollen Gehäuse-RCA’s verwendet werden. Den Ausgang vom DAC werde ich direkt im Gehäuse mit einem Eingang des PGA’s verbinden. Die Lötarbeit hält sich daher also in Grenzen. Zusammengefasst finden folgende Komponenten Platz im VV-Gehäuse:

    • Endstörfilter mit Wippschalter am Netz (baugleich mit dem des SymAsym)
    • Trafo 9V für Pre-Schaltung
    • Schaltnetzteil 5V für Raspberry und DAC
    • Platine mit Display, Infrarot-Sensor, PGA-Controller und Lautstärkepoti
    • Platine mit Lötanbindung für Eingänge und den Ausgang
    • Außerdem 3x Chinch Stereo, Rückseitiger Ausschnitt für LAN/USB vom Pi, sowie HDMI Buchse für alle Fälle


    Für diese Konfiguration und meine Gehäusekonstruktion muss man alleine für den PreAmp mit knapp 300,- € rechnen (±25).

    Was änderte sich seither nun am Sym?


    Die Entscheidung für den PreAmp (unter Anderem) hat sich wie folgt auf meine bisherige Konstruktion ausgewirkt:

    Der Lautstärkepoti in der Endstufe (Doppel-Sym) entfällt nun endgültig, da dies klassischerweise im Vorverstärker abgedeckt wird – wie Klaus berechtigterweise einwarf.
    Der VU-Meter von Audiophonics (https://www.audiophonics.fr/en/scree...mm-p-8342.html) muss nun doch entfallen. Begründung: PreAmp und Endstufe sollen optisch gut zusammenpassen. Meiner Meinung nach ist das beim Display des VV-Moduls und des analogen VU-Meters für den Sym mal so gar nicht der Fall. Wer also VU-Meter und die passende Platine brauchen kann – diese wären gerade günstig abzugeben ...

    Da die Beleuchtung das VU-Meters quasi als Betriebszustandsanzeige hätte herhalten sollen, musste ich mir was Neues überlegen. Ein frontseitiger Schalter, mit Beleuchtung zum Beispiel, kommt für mich nach wie vor nicht in Frage! Es gibt einfach nichts auf dem Markt, was mir gefällt.
    Mein Design aktuell: Eine 5mm LED (flach, weißleuchtend) bündig in die Mitte der Front setzen. Beim PreAmp wird die gleiche verwendet (die Position ist auf den aktuell angehängten Bildern an der 5er Bohrung ersichtlich).
    Insgesamt erscheint der Aufbau im Gehäuse nun sehr aufgeräumt. Wichtig war es mir seit jeher Versorgungsleitungen und Signalwege voneinander fern zu halten.

    Jetz mal Butter bei de Fisch …


    Bisher alles nur Theorie? Nee – zum Glück nicht. Dank Elternzeit ging es gut voran und die Konstruktion ist abgeschlossen. Gestern habe ich die Bleche bestellt! Bis auf die Front des Sym (nur die 5mm Bohrung für die LED), werde ich alles Lasern lassen. Fronten und Rückseiten werden aus 4mm Alu – die Bodenbleche aus 2mm VA hergestellt. Leider beträgt die Lieferzeit 4 Wochen.

    Zwischenzeitlich kann ich mich der Holzarbeit widmen. Auch hier gibt’s Konkrete Entscheidungen zu verlauten: da Leimholz Massiv in 12mm nur recht aufwendig und teuer zu kaufen ist, wird der Rahmen aus 12mm Multiplex angefertigt. Das Birkenfurnier wird später einfach in Eiche gebeizt – so wie ich es haben wollte. Die Furnierschichten auf den Stirnseiten der Bretter gefallen mir bei Multiplex eigentlich immer ganz gut …
    Da nächste Mal also hoffentlich wieder Bilder aus der realen Welt!

    In diesem Sinne: allen einen guten Morgen und frohes Frickeln.
  • 29.08.2020, 06:40
    Darakon
    Hi Siggi,

    bin jetzt erst über deinen Thread gestolpert.
    Vielen Dank für die gute und ausführliche Beschreibung!

    Grüße
    Matthias
  • 29.08.2020, 08:02
    Yogibär
    Hallo Siggi,

    ich bin erst heute auf Deinen Thread gestoßen. Als alter Analogelektronik-Bastler geht mir das Herz auf.
    Deine Vorgehensweise ist vorbildlich und bewundernswert. So vermeidet man in der Tat böse Überraschungen. Ich wünschte, bei mir wäre es genauso.
    Ein Tip noch: Bevor Du die Platinen ins Gehäuse verfrachtest, würde ich noch eine Leistungsmessung machen. Was brauchst Du dafür? Leistungswiderstände oder Halogenbirnen als Last. Stromverbrauchsmessgerät (Steckdosenausführung) und ein Signal, kann z.B. 50 Hz sein, über Poti einstellbar.
    Falls Du einen Oszi oder ein PC Messprogramm hast, kannst Du die max. Leistung ermitteln, bevor der Klirr einsetzt.
    Den Verstärker min. 30 Minuten unter Vollast laufen lassen und auf Hotspots prüfen.


    viele Grüße und viel Spass

    Thomas
  • 29.08.2020, 10:21
    ArLo62
    Moin Siggi!
    Ich hatte schon einen selbstgebauten Vorverstärker mit dem PGA.
    Für unten im WZ habe ich mir von Nobsound den PGA hier gekauft.
    Umschalter und Lautstärkesteller mit einem Knopf. Drücken bzw. Drehen.
    Was nicht so gut ist ist das BT4 Modul. Und die Fernsteuerung habe ich durch programmierbares 7€ SEKi Ding ersetzt.
    Für den Preis funzt das genial.
    Gruß
    Arnim
    Nobsound PGA2310 Bluetooth 4.2 Audio Receiver Hi-Fi Preamplifier Remote Control Vorverstärker https://www.amazon.de/dp/B07DX5SCG4/..._6ZHsFbV7M569S

    Edit: Tunneleffekt hin oder her. Ich würde die KK moglichst weit auseinander setzen.
  • 29.08.2020, 10:48
    Kleinhorn
    Wow, das ist mal sehr ausführlich. Leider hab ich so einen Verstärker noch nicht gehört. Aber ich finde Deine Herangehensweise sehr gut. Das machen nicht alle so und ich zieh den Hut vor der Akribie sich mit dem Thema auseinander zu setzen...

    Schon mal viel Spaß beim Hören...

    Pedda
  • 29.08.2020, 11:05
    Siggi
    Feedback / Fragen
    Mahlzeit!
    Erstmal vielen Dank für das Feedback. Da lohnt sich doch die Mühe!
    Fragen an Thomas:

    Zitat:

    Zitat von Yogibär Beitrag anzeigen
    Hallo Siggi,

    Ein Tip noch: Bevor Du die Platinen ins Gehäuse verfrachtest, würde ich noch eine Leistungsmessung machen. Was brauchst Du dafür? Leistungswiderstände oder Halogenbirnen als Last. Stromverbrauchsmessgerät (Steckdosenausführung) und ein Signal, kann z.B. 50 Hz sein, über Poti einstellbar.
    Falls Du einen Oszi oder ein PC Messprogramm hast, kannst Du die max. Leistung ermitteln, bevor der Klirr einsetzt.
    Den Verstärker min. 30 Minuten unter Vollast laufen lassen und auf Hotspots prüfen.

    Irgendwo während meiner Recherche stieß ich auf das Thema Halogenlampen als Last am Ausgang - allerdings finde ich es nicht mehr. Eine Belastungsprüfung vor dem Einbau in mein geliebtes Gehäuse macht natürlich Sinn! Habe auch Zugriff auf Oszilloskope - auch wenn ich mich erstmal mit der Bedienung vertraut machen muss (war das letzte mal in irgend einem doofen Praktikum ... )
    Aber:
    Mach ungern irgendwas ohne das notwendige Minimalwissen (Sicherheit geht außerdem vor), deshalb noch ein paar Fragen:
    1. Gibt es vielleicht eine Anleitung die das Vorgehen etwas ausführlicher beschreibt? (Google hat nichts ausgespuckt)
    2. Welche Lampen passen? (NV, HV, Typ, usw.) Die Lampe müsste bei 4 Ohm über 105 Watt Leistung aufnehmen, wenn ich den Sym bum*** will! :D Kenne ja auch den Arbeitspunkt der Lampen nicht - rein ausm Bauch raus wären mir da Lastwiderstände lieber.
    3. Um das 50Hz Signal zu generieren würde ich auf Software zurückgreifen (Klinkenausgang), falls ich keinen Generator auftreiben kann. I.O.?

    Danke für Deinen Einwand nochmal! Es wäre klasse, könnte ich eine ordentliche Messung auf die Beine stellen. Doku würde folgen ...

    Gruß
    Fabian
  • 29.08.2020, 11:08
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von ArLo62 Beitrag anzeigen
    Moin Siggi!
    Ich hatte schon einen selbstgebauten Vorverstärker mit dem PGA.
    Für unten im WZ habe ich mir von Nobsound den PGA hier gekauft.
    Umschalter und Lautstärkesteller mit einem Knopf. Drücken bzw. Drehen.
    Was nicht so gut ist ist das BT4 Modul. Und die Fernsteuerung habe ich durch programmierbares 7€ SEKi Ding ersetzt.
    Für den Preis funzt das genial.
    Gruß
    Arnim
    Nobsound PGA2310 Bluetooth 4.2 Audio Receiver Hi-Fi Preamplifier Remote Control Vorverstärker https://www.amazon.de/dp/B07DX5SCG4/..._6ZHsFbV7M569S

    Edit: Tunneleffekt hin oder her. Ich würde die KK moglichst weit auseinander setzen.

    Hi Armin,
    danke für die Tipps! Kannst du noch eine Begründung für das Thema Kühlkörperabstand nachliefern?
    Danke und Grüße
    Fabian
  • 29.08.2020, 11:13
    ArLo62
    Generator gibts perfekt fürs Handy (Android Function Genetator). REW kann das auch. Wahrscheinlich jede andere Messsoftware auch.
    Geht es nur um Klirr?
    Gruß
    Arnim
  • 29.08.2020, 11:18
    ArLo62
    Mir wäre das einfach zu viel Temperatur auf einen Punkt. Auf einen größeren Raum m.E. einfacher abzuführen. Man versucht ja irgendwie immer Temperaturspots auf Volumen zu verteilen.
    Mit Berechnung kann ich aktuell nicht dienen.
  • 29.08.2020, 11:20
    nical
    kann mich den vorpostern nur anschließen - vorbildlich und im besten sinne penibel. extrem klar strukturiert und ausführlich.
    zur led - wenn du eine sehr schlichte front willst - ist es möglich, die led am boden zu platzieren; dadurch indirekte beleuchtung?
    knallt nix aus der front.
    gruß reinhard
  • 29.08.2020, 11:29
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von nical Beitrag anzeigen
    kann mich den vorpostern nur anschließen - vorbildlich und im besten sinne penibel. extrem klar strukturiert und ausführlich.
    zur led - wenn du eine sehr schlichte front willst - ist es möglich, die led am boden zu platzieren; dadurch indirekte beleuchtung?
    knallt nix aus der front.
    gruß reinhard

    Hi Reinhard,
    keine üble Idee! Die Bleche sind zwar schon bestellt, die Bohrungen für die LEDs sind noch nicht gesetzt. Werde es mir auf jeden Fall überlegen und nach einem kleinen Aufbau, zum Test der Lichtverhältnisse, entscheiden. Das Ergebnis siehst du dann nach Montage :)
  • 29.08.2020, 11:34
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von ArLo62 Beitrag anzeigen
    Generator gibts perfekt fürs Handy (Android Function Genetator). REW kann das auch. Wahrscheinlich jede andere Messsoftware auch.
    Geht es nur um Klirr?
    Gruß
    Arnim

    Es geht vor allem darum, den Sym auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor er im Haus läuft. Wenn das Ding abraucht flippt meine Frau aus! :o
    Beim Prüfen würde ich in etwa so vorgehen wollen wie es ein Kollege hier sehr gut beschrieben hat: https://www.acoustic-design-magazin....itung-symasym/. Ganz durchdrungen habe ich den Beitrag allerdings noch nicht ... Im Prinzip ans Clipping fahren und hoffen, dass nichts durchschmort.
  • 29.08.2020, 11:38
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von ArLo62 Beitrag anzeigen
    Mir wäre das einfach zu viel Temperatur auf einen Punkt. Auf einen größeren Raum m.E. einfacher abzuführen. Man versucht ja irgendwie immer Temperaturspots auf Volumen zu verteilen.
    Mit Berechnung kann ich aktuell nicht dienen.

    Die Mono-Blöcke habe ich im freien Aufbau ja bereits laufen lassen (Einstellung Ruhestrom & Test). Auch nach circa 30 min. werden die Transistoren nur Handwarm. Ich denke deshalb nicht, dass der Abstand später einen großen Einfluss hat. Dennoch Danke für den Hinweis!
  • 29.08.2020, 13:12
    SNT
    Hallo,

    Glühlampen sind für Messungen bei Last nicht geeignet, da diese im Kaltzustand einen vielleicht 5 mal niedrigeren Widerstand aufweisen. Es gibt preisgünstigere 100Watt Hochlastwiderstände für ein paar Euro, die auf einen Kühler geschraubt werden müssen. Der Widerstand ist billiger als die Lampen.

    Ansonsten schönes Projekt! Ideal wäre es für den Nachbauer, wenn man auf der Webseite noch Infos zur bestmöglichen Brummfreien Verkabelung bekäme, also einen Verdrahtungsplan. Den habe ich der relativ kurzen Aufbauanleitung leider nicht gefunden.

    Gruß von Sven
  • 31.08.2020, 10:05
    Siggi
    Messung Leistung Sym / Brummfreiheit
    Zitat:

    Zitat von SNT Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Glühlampen sind für Messungen bei Last nicht geeignet, da diese im Kaltzustand einen vielleicht 5 mal niedrigeren Widerstand aufweisen. Es gibt preisgünstigere 100Watt Hochlastwiderstände für ein paar Euro, die auf einen Kühler geschraubt werden müssen. Der Widerstand ist billiger als die Lampen.

    Ansonsten schönes Projekt! Ideal wäre es für den Nachbauer, wenn man auf der Webseite noch Infos zur bestmöglichen Brummfreien Verkabelung bekäme, also einen Verdrahtungsplan. Den habe ich der relativ kurzen Aufbauanleitung leider nicht gefunden.

    Gruß von Sven

    Hi Sven,
    mittlerweile bin ich auch auf die Hochlastwiderstände bei Reichelt gestoßen: https://www.reichelt.de/drahtwiderst...25.html?&nbc=1. Das wird meine Wahl werden. Die Kann man durch Parallelschaltung ja schön bei knapp über 4 Ohm als Prüfling verwenden. Irgendwo stieß ich mal auf eine Lösung mit Halogen- (nicht Glüh-)lampen. Deren Eigenschaften sollen wohl zu einer Last-Simulation geeignet sein. Quelle kann ich allerdings nicht mehr finden ... Egal!

    Zum Thema Verkabelung:
    Da sich die Konstruktion geändert hat, ist meine Skizze aus den ersten Threads hinfällig. Ich werde das jedoch erst zum Schluss updaten - falls sich wieder was ändern sollte.

    Brummen im Speziellen:
    Kollege "Sparky" hat im ADW-Forum beschrieben, warum er die Verstärkermasse (neben dem Mettalgehäuse) ebenfalls auf den Schutzleiter zieht (über 120 Ohm Widerstände). Zitat: "
    Wer jetzt scharf hinsieht, wird erkennen, dass die Verstärkermasse ebenfalls über 120-Ohm Widerstände auf Erdpotential gezogen wird. Dies ist ein Kompromiss aus Bauvorschlag (keine Erdung), VDE (Trafos ohne Isolationsüberwachung sind sekundär-seitig zu erden) und HiFi (Entbrummen der Verstärkermasse). Als Ergebnis erhält man etwas, dass im Betrieb in den Lautsprechern nicht brummt, aber bei einem Überschlag zwischen Primär- und Sekundärwicklung des Trafos noch eine interne Gerätesicherung oder spätestens den RCD zwecks Personenschutz schmeißen kann."
    Das habe ich bisher außer Acht gelassen und muss ich ebenfalls im Plan korrigieren. Für mich heißt das im Klartext: GND der beiden Platinen über die genannten Widerstände auf Erde schmeißen. Spricht was dagegen?

    Grüße

    Fabian
  • 31.08.2020, 12:52
    SNT
    Hallo,

    Bezüglich Verdrahtungsplan würde ich so in etwa vorschlagen, aber halt alles auf einer DIA4 Seite
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...chmentid=32240 oder https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...chmentid=31212

    Nix gegen audiopcb aber ein sauberer Verdrahtungsplan würde die Sache noch professioneller machen...schließlich ist die richtige Masseverkabelung Vorraussetzung für ein Gelingen des Projektes. Natürlich kann man es auch nachlesen wie man das macht, aber wer will das schon. Ebenso fehlt das Leiterplatten-Layout. Mensch da muß man doch keinen Schiss machen, dass irgendjemand die Leiterplatte selber ätzt, bei diesem Nachschmeisspreis...lieber das doppelte verlangen und ne saubere Aufbauanleitung. Da wollte jemand es nicht zu leicht machen und versucht ein paar Zehen aus der Verantwortungsgrauzone herauszuhalten...;) kann man verstehen....

    Die ‘Sache‘ mit 120 Ohm wäre mir irgendwie suspekt, hab ich ehrlich gesagt auch nicht dem obigen Post entnehmen können wo und wie der verschaltet wird. Es muß doch möglich sein, das Ganze ohne ‚Tricks‘ brummfrei hinzubekommen, oder habe ich da was falsch verstanden...Die Verstärkermasse ist immer am Schutzleiter, die Frage ist nur wo....:) oder noch kritischer wo die Masseanschlüsse der Chincheingangsklemmen angeschlossen werden. Groundleitungen sind in der Regel möglichst niederohmig zusammengeführt ohne Widerstände dazwischen.

    Ich würde den Eingangswiderstand der Endstufe so gering wie möglich halten, vielleicht 10KOhm, damit wird schon ein Großteil der Störer durch die Luft (Felder und keine Brummschleifen) vermieden. Ich habe jetzt nicht im Schaltplan nachgesehen aber einige Endstufen haben unnötig hohe Eingangswiderstände von 100Kohm. Da handelt man sich nur unnötig Störer ein. 1kOhm im Extremfall geht fast immer auch noch....klar gehen auch 100KOhm, aber nur als Profi. Da der Amp ein DIY Amp ist sollte man es leicht halten.

    Gruß von Sven
  • 31.08.2020, 16:49
    Siggi
    Zitat:

    Zitat von SNT Beitrag anzeigen
    Die ‘Sache‘ mit 120 Ohm wäre mir irgendwie suspekt, hab ich ehrlich gesagt auch nicht dem obigen Post entnehmen können wo und wie der verschaltet wird. Es muß doch möglich sein, das Ganze ohne ‚Tricks‘ brummfrei hinzubekommen, oder habe ich da was falsch verstanden...Die Verstärkermasse ist immer am Schutzleiter, die Frage ist nur wo....:) oder noch kritischer wo die Masseanschlüsse der Chincheingangsklemmen angeschlossen
    werden. Groundleitungen sind in der Regel möglichst niederohmig zusammengeführt ohne Widerstände dazwischen.

    Das Thema kann mir bei Inbetriebnahme ganz klar auf die Füße fallen, aber ich werde mich noch mehr durch die Thematik ackern. Der Plan ist - nach Leistungsprüfung der Endstufen im freien Aufbau - bei der Gehäuseverdrahtung die beiden Verstärkermassen auf den PE-Sternpunkt auf das Bodenblech zu ziehen. Die Lösung mit Widerstand liest man in den Foren öfter, nur kann ich das aktuell elektrotechnisch auch noch nicht ganz nachvollziehen. Da muss ich noch pauken ... Sollte danach ein Brummen vorhanden sein - sehe ich weiter ...

    Zitat:

    Zitat von SNT Beitrag anzeigen
    Ich würde den Eingangswiderstand der Endstufe so gering wie möglich halten, vielleicht 10KOhm, damit wird schon ein Großteil der Störer durch die Luft (Felder und keine Brummschleifen) vermieden. Ich habe jetzt nicht im Schaltplan nachgesehen aber einige Endstufen haben unnötig hohe Eingangswiderstände von 100Kohm. Da handelt man sich nur unnötig Störer ein. 1kOhm im Extremfall geht fast immer auch noch....klar gehen auch 100KOhm, aber nur als Profi.

    Bin bis jetzt davon ausgegangen, dass die Eingangsimpedanz passt. Habe jetzt ohnehin keinen Einfluss mehr darauf, es sei denn die Cinch-Anschlüsse und Kabel bis zum Eingang der Platine treiben den Widerstand wider Erwartung richtig in die Höhe.

    Versuch macht kluch ... :)
    Drück mir die Daumen Sven!
  • 31.08.2020, 17:39
    SNT
    Ja klar ich drück dir die Daumen. Masseanschluß der Leiterplatten ist idealerweise genau zwischen die beiden Elkos (Sternpunkt). Also jedes Massekabel von jeder Leiterplatte genau dort anschließen, außer die Eingngsmasseleitung der Chinchbuchsen.

    Eingangsmasse (Chinchmasse) kann ich mich aktuell nicht erinnern (Ich glaube nicht das es der Sternpunkt ist) , aber ich poste hier mal ein Bild aus einem Buch, wenn ich gegessen habe. Da kann man entnehmen, wo was idealerweise hin muß.

    Falls du den Eingangswiderstand reduzieren willst, musst du einfach nur einen Widerstand zwischen die beiden Anschlüsse der Chichbuchsen anlöten. Du kannst ja am Ende mal damit experimentieren.

    Gruß von Sven
  • 31.08.2020, 19:44
    Kleinhorn
    Hi...
    Aus meiner Erfahrung....es ist nicht immer notwendig den PE auf Cinchground zu legen. Auch dadurch kann es mal Effekte geben. Wenn der VV ein gekaufter ist und gar keinen Schutzleiteranschluß hat, kann es mal zu Surren kommen. PE ab und alles war gut. Selten, kommt aber vor.

    Wenn, würde ich auch ein Filter setzen. 100 Ohm 5 Watt und 100 pF parallel zwichen PE und Cinchground. So auch von Hypex vorgeschlagen....nie Stress damit gehabt. Die 5 Watt im Fehlerfall leiten gut ab.

    Da man 3 Möglichkeiten hat, könnte man einen Miniatur-Schalter setzen. Mitte ohne PE, oben mit PE, unten mit Filter, nur als Beispiel...Vorteil wäre für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und nicht immer den Deckel zu lüften.

    Aber wie geschrieben..es geht nur um Cinchground oder XLR Ground. http://www.2pi-online.de/Was_ist_Masse_1.pdf

    Auf ein Metallgehäuse gehört der PE allemal.

    Pedda
  • 15.09.2020, 09:08
    Siggi
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
    Macht er was er soll?!
    Belastungstest mit 1.000Hz

    Eure Anregungen nahm ich mir zu Herzen und ich konnte noch ein Paar notwendige Bauteile und Instrumente organisieren, um eine Prüfung der Endstufen auf die Beine zu stellen.

    Versuchsaufbau

    Die Bilder „verdrahtung“ und „pruefstand“ im Anhang zeigen im Wesentlichen, was ich an Equipment verwendet habe. Hier eine Auflistung:

    • Voltcraft FG1617 Signalgenerator
    • Hameg HM205-3 Oszilloskop
    • EKM 265 Energie(kosten)messgerät
    • UNI-T True RMS Multimeter UT61E
    • 2x RND155-50-8R2F Drahtwiderstand, axial, 50 W, 8,2 Ohm, 1% (Link: Reichelt)


    Mit dem Generator lässt sich z.B. der vielverbreitete 1kHz Test-Sinus in den Eingang der Endstufe schicken. Das Oszi hat 2 Kanäle – so kann ich Eingangs- und Ausgangssignal übereinanderlegen und maßstäblich darstellen. Auf die Art lässt sich schnell ermitteln, ab welcher Eingangsspannung das Clipping einsetzt. Mittels des Messgerätes am Netzstecker hat man außerdem einen Blick darauf, ob die gezogene Leistung den Erwartungen entspricht (danke für den Tipp Yogibär!). Das Multimeter hilft mir dabei die effektive Ausgangsspannung (dank True RMS) nochmal quer zu checken. Ändert man ständig die Auflösung am Oszi, können schon einmal Ablesefehler vorkommen – vor allem wenn die Kurven nicht mehr vollständig dargestellt werden können.
    Für den dargestellten Versuch habe ich die Widerstände parallelgeschaltet und wassergekühlt. An 4Ohm ist die Auslegung mit 50W je Stück schon grenzwertig – den Test mit 8Ohm Last ließ ich deshalb lieber erstmal sein (Laut audiopcb liefert die Endstufe 105W an 4Ohm & 65W an 8Ohm).

    Durchführung

    Um die Katastrophe nicht gleich herbei zu rufen, ließ ich es langsam angehen. Endstufe erstmal leer einschalten (kurzgeschlossener Eingang) und erneut den Ruhestrom anhand der Spannung zwischen den dafür vorgesehenen Messpunkten prüfen. 24mV? Passt – auch nach circa 30 min.
    Nun den Signalgenerator sowie die Last anklemmen und mit niedriger Amplitude beginnen. Passt der Sinus, langsam in zehntel Volt Schritten erhöhen bis der Ausgangssinus clippt (obere und untere Spitzen werden „gekappt“ dargestellt). Die Messpunkte habe ich in die angehängte Exceltabelle eingetragen. Bei mir ergaben sich relativ willkürlich 7 Auswertestufen je Monoblock.
    Wie ihr der Auswertung entnehmen könnt, habe ich bei Endstufe Nr. 1 leider vergessen, die Anfangswerte des Multimeter zu notieren. Lag wahrscheinlich daran, dass meine kleine Tochter neben mir lauthals nach Futter verlangte …
    Lt. Oszi ergab sich eine maximal mögliche Eingangsamplitude von 2,80Vss (Vss = Volt von Spitze zu Spitze). Bei weiterer Steigerung beginnt das Kappen des Ausgangssinus – das Signal wäre unbrauchbar.
    Beide Endstufen ließ ich unter der max. Belastung für circa 15 Minuten durchlaufen. Das Ausgangssignal blieb während des Tests konstant. Auch die Netzleistung veränderte sich nicht und erreichte bei voller Aussteuerung nur knapp über die angegebenen 200W. Kein Bauteil schmorte durch.
    Die Temperaturentwicklung hätte ich allerdings nicht so erwartet: die Kühlkörper beider Endstufen konnte man nach den 15 Minuten kaum noch anfassen. Leider hatte ich keine Möglichkeit nachzumessen, aber die Dinger werden schätzungsweise 70-80°C heiß. Ebenso die Widerstände: die Teetassen kann man nach dem Versuch direkt als solche verwenden – Heißwasser inklusive.

    Auswertung

    Das Wesentliche ist in der erwähnten Excel-Tabelle festgehalten. Hier noch einmal die grobe Zusammenfassung dessen:


    • In Ruhe zieht ein Monoblock etwa 12W, bei Maximalleistung max. 205W (lt. Netz-Leistungsmesser)
    • Netzleistung ist direkt proportional zur Eingangsspannung (alles i.O. mit der Schaltung also?)
    • Spannungswerte maximal
      1. Eingang: 1V effektiv (circa lt. Oszi)
      2. Ausgang: ~20,5-21,5 V effektiv

    • Resultierende Verstärkung: circa Faktor 20
    • Beide Endstufen haben in etwa die angegebene Ausgangsleistung von 106/108W (@4,18 Ohm, in meinem Fall)


    Fazit

    Nach dem Versuch mache ich mir keine Gedanken bezüglich der Belastbarkeit. Die Monoblöcke funktionieren wie sie sollen und auch die Leistungswerte stellen mich sehr zufrieden.
    Einzig das Thema Temperaturentwicklung sollte ich noch im Auge behalten. Für eine Verbesserung im Gehäuse spricht dann die Drehung der Endstufen um 90° in eingebautem Zustand. Die Rillen des Kühlkörpers stehen so zukünftig vertikal und die Hitze staut sich hoffentlich nicht so stark. Ein gewisser Kamineffekt durch die Öffnungen unten und oben sollte mir für bessere Konvektion auch behilflich sein.
    Allerdings: ArLo62 hat schon Recht: beide KK stehen eng beieinander – hoffentlich rächt sich das nicht! Notfalls muss ich dann anders anordnen – was ich aber als Lehrgeld abhaken und auch mit ein paar Anpassungen durchziehen könnte. Solange es nur dabei bleibt … Bei dem bisherigen Erfolg könnte ich das verschmerzen!

    Der Sym wird wahrscheinlich auch niemals voll ausgesteuert – was mich noch zuversichtlicher stimmt. Wir werden sehen …

    Freu mich auf Eure Gedanken dazu!
  • 15.09.2020, 13:01
    ArLo62
    Hallo Fabian!
    Du brauchst die richtigen Prüfspitzen mit Spannungsteiler (1:10), dann werden die Kurven auch richtig (komplett) dargestellt.
    Gruß
    Arnim
  • 17.09.2020, 07:37
    mechanic
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    Ich baue zufällig auch gerade einen "Sym" auf, mit reduzierter Versorgungsspannung für eine 2 Ohm-Last (Triton-Tops). Da ich eher kein Tee-Trinker bin, habe ich letztes Wochenende eine Variante der ohmschen Last aufgebaut, die 100 Watt zumindest kurzzeitig auch ohne Wasserkühlung abkönnen sollte:

    P.S. Da kommt noch ein 2R2-Widerstand dazu.

    Anhang 56676
  • 14.02.2021, 22:16
    Siggi
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    Und es geht weiter ...
    Gehäusebau, Verkabelung & Probleme

    Oh Mann! Fast genau fünf Monate nach meinem Belastungs-Test der Endstufen bin ich nun doch einen ganzen Schritt weiter. Aber soviel vorab: fertig bin ich – leider – immernoch nicht.

    SymAsym im Holzgewand

    Die Bilder sprechen fast für sich (siehe Anhang) und sind grob chronisch durchnummeriert, aber um dennoch kurz zu beschreiben, wie ich beim Bau vorgegangen bin, hier der Arbeitsplan in zeitlicher, hoffentlich korrekter, Reihenfolge:

    • Material sichten und Innenseiten markieren (im Multiplex sind Füllstücke eingesetzt, die will man später nicht an Außenseiten haben)
    • Idealerweise gleich sämtliche Kanten (links, rechts, vorne, usw.) DEUTLICH an unauffälliger stelle beschriften.
    • Bretter auf Breite zusägen (baut man mehrere Gehäuse wie ich, die die gleiche Breite haben sollen: gleich alles in einer Anschlageinstellung sägen – so passt es dann gut zusammen); die Tiefenmaße hatte ich bereits im Vorfeld fertig sägen lassen
    • Nun an die Gehrungen: nachdem die Säge das erste Mal grob eingestellt ist, zunächst mit Aufmaß sägen, d.h. noch nicht die ganze Kante „scharf“ fertigbearbeiten. Erst wenn man sicher ist, dass man die 45° sehr gut getroffen hat – sollte man bis an das vorher gesägte Breitenmaß anrücken und so die Gehrungsschnitte fertigstellen.

    Um zu verstehen warum & weshalb das Gehrungssägen etwas Ruhe und Geduld benötigt: einfach auf YouTube den Channel von Heiko Rech besuchen. Das Video „Gehrungen präzise schneiden“ war diesbezüglich eine gute Hilfestellung. Dann hats auch mit der 50€ Kleinanzeigen-Säge geklappt …

    • Die Sichtkanten kann man nun entweder mit der Oberfräse anfasen, oder gleich die Tischkreissäge hernehmen (45° brauch man ohnehin). Ist man schlauer als ich, macht man das bereits bevor man die Bretter teilt und auf Breite sägt … „Holzkopf!“
    • Im Anschluss hat man wieder die Qual der Wahl: entweder mit der Tischkreissäge, oder mittels Nutfräser werden die Nuten für die Front- bzw. Rückplatten eingearbeitet. Das Spiel kann dabei, vor allem in den Seitenteilen und im Deckel des Gehäuses, großzügig sein. So lässt sich das Gehäuse später leichtgängiger öffnen. Im Bodenteil kann das Blech ruhig stramm sitzen. „Holzkopf!“ die Zweite: ein Bild zeigt meinen Faux-Pas. Einmal nicht aufgepasst und die falsche Seite an den Anschlag gehalten: Schwups! Sichtkante (Fase an der Frontseite) des SymAsym im Ar…! Musste den Misst dann mit Kitt ausbessern. Ich hatte einfach keinen Bock und auch kein Material für ein zweites Teil mehr.
    • Für die Herstellung der Lüftungsgitter aus MDF habe ich eine Frässchablone verwendet und diesen auf den Oberfräsentisch gespannt. Dabei waren die Außenmaße des MDF-Brettchens natürlich schon fertig. Die Enden der Langlöcher habe ich klein vorgebohrt. Die Bohrungen waren die Punkte, an denen ich das MDF auf den Fräser „steckte“. Nun einfach das Brettchen im Anschlag hin und her schieben – fertig ist eine Nut. Jetzt das Teil um 180° drehen und die gegenüberliegende Nut bearbeiten. Dann muss man die Schablone versetzen und die nächsten beiden gegenüberliegenden Nuten machen usw. - bis alle Schlitze eingearbeitet sind. Hört sich aufwändiger an, als es tatsächlich war. Nur dumm, dass ich davon kein Bild gemacht habe … Bei Fragen helfe ich jedoch gerne weiter!
    • Den Gegenpart der Gitter, nämlich den Ausschnitt im Gehäusedeckel, macht man ebenfalls mit Schablone und Oberfräse. Einfach das Maß der Gitter nehmen, Schablone einstellen und eine Tasche fräsen. Den Rest kann man durchaus sauber mit der Stichsäge ausarbeiten. Beim Einstellen der Fräs-Schablone auf Kopierhülsendurchmesser und Fräserradius achten! Auch den Überstand für die Auflage der Gitter nicht vergessen …
    • Nun zu den Bohrungen: lege das Bodenblech einfach auf das Bodenbrett und stecke Front- sowie Rückplatte in die Nuten. Nun das Blech mit gleichen Abständen in alle Richtungen ausrichten und mit dem Bleistift sämtliche Bohrungen und die Durchbrüche für die Lüftungsschlitze markieren. Jetzt Blechverschraubung für die Spanplattenschrauben vorbohren und die Positionen für die Maschinenschrauben der Stehbolzen, als Befestigung für die Leiterplatten, großzügig freibohren. So kommt man später auch an die Schrauben für die Einzelteile des Verstärkers, ohne das Bodenbleches jedes Mal lösen zu müssen. Spätestens wenn die Lautsprecherklemmen und RCA’s verlötet sind, wird’s verdammt nervig…
    • Das Fügen der Einzelteile der „Holzbox“ ging so von statten: mit eingesetzten Blechen Seitenteile und Deckel verkleben. Die Verbindung von Bodenteil und der Restkiste muss wieder lösbar sein. Deshalb verwendete ich dafür, nach Aushärten des Klebers, ein Paar Holzdübel zur Ausrichtung und Spax zum Verschrauben.
    • Im gefügten Zustand, allerdings ohne eingesetzte/verschraubte Bleche, kann das Finish vom Multiplex folgen: abgestuft Schleifen, danach Beizen und Lack-lasieren in zwei Durchgängen. Lack-Lasur? Gibt’s von der Marke Clou bei Obi. Sehr tolles Zeug in transparent seidenmatt. Meine Beize wählte ich eichenfarben.

    Sicher ist dies keine Anleitung mit Anspruch auf Vollständigkeit, also wenn Interesse am Nachbau besteht und Punkte nicht klar sein sollten – gerne nachfragen …
    Aber nun zum wirklich lustigen Teil:

    SymAsym‘s Verdrahtung – oder der Anfang vom Ende …

    Hier sprechen die Bilder wirklich ihre eigene Sprache. Nachfolgend die Besonderheiten, bzw. meine Erfahrungen:

    • Die Planung am CAD hat sich, wie man sieht, sehr gelohnt. Das Layout auf dem Bodenblech wirkt aufgeräumt und dennoch kompakt.
    • Die Strippen der Trafo Primärseiten konnte man sehr schön unter der Soft-Start-Platine verstecken, obwohl ich die Schlaufen nicht gekürzt habe. Ein wenig Verdrillen und schon hat’s gepasst…
    • Das Bodenblech liegt an PE an – bei den Blechen von Vorder- und Rückseite habe ich nun doch auf das Erden verzichtet. Warum? 1. Die Bleche berühren sich nicht und 2. Front und Rückplatte sind mehrschichtig mit Primer und Decklack bepinselt und nachweislich isoliert.
    • Die LED in der Front (5er Durchmesser, zylindrisch, diffus-weiß) habe ich noch nicht verbaut, da mir noch der passende Trimmer fehlt. Den einigermaßen passenden Strom zwacke ich wohl an einer LS-Schutzschaltung ab. Am dortigen Relais-Eingang liegen 24V an – das will ich später für die LED nutzen.



    Testlauf:

    Alles lief wie bisher: keine bösen Überraschungen. Die Testboxen auf der Ausgangsseite lieferten keinen Brumm, oder Knacken beim Ein- und Ausschalten. Einziger Wermutstropfen: beim Ausschalten laufen die Lautsprecher sicher noch 4-5s weiter. Das war natürlich auch im fliegenden Aufbau schon der Fall, aber ich habe das Problem aufgeschoben. Ist ja auf den ersten Blick auch nicht so tragisch, aber besonders toll ist es nicht. Wozu die Schutzschaltung, wenn die Abschaltung nicht sauber von Statten geht?
    In der Aufbauanleitung aus dem audioPCB-Shop steht folgendes:
    „Bei der SPK‐Protect handelt es sich um eine Lautsprecherschutzschaltung gegen Gleichspannung am Endstufenausgang. Durch das verzögerte Einschalten und sofortige Abschalten per Relais werden zudem Ein‐ und Ausschaltgeräusche vermieden.“
    Nun, das verzögerte Einschalten funktioniert. Das Ausschalten auch, aber eben nicht sofort. Hat es was damit zu tun, dass ich mir die Betriebspannung (40V) an den Netzteildioden der Sym-Platinen abzapfe? Da liegen auch die großen Elkos an - mit 15.000µF. Deren Kapazität sorgt dafür, dass die Betriebsspannung erst nach circa 4 Sekunden 10V erreicht. Ich weiß aus anderen Beiträgen, dass viele genau diese Netzspannung hernehmen, um die Protection-Platinen zu speisen. Muss ich die Verzögerung (sprich den C4) der Speaker-Protection austauschen? Habe ich irgendwas verbockt? Bitte gibt mir hier mal einen Tipp! Notfalls lasse ich es erstmal so, aber schön ist anders …

    Zum Nebenkriegsschauplatz: dem PGA2311 PreAmp

    Zum Gehäuse gibt es nichts mehr zu sagen. Im Vergleich zum Sym sind nur die Abmaße etwas kompakter und die Ausschnitte natürlich an die Gegebenheiten angepasst. Meine Entscheidung in Bezug auf die Platinen fiel auf den Bausatz von audiocreativ (Fernbedienung und Trafo inklusive).
    Besonderheiten/Erläuterungen zum PGA:

    • Die original RCA’s ersetzte ich durch 3 Paar im Gehäuse (1x Ausgang, 2x Input)
    • Das Verdrahten übernahm ich mit wunderbaren Datenkabeln von Thel
    • Ebenfalls von Thel-Audio: das Netzteil für den Raspberry und den DAC (letzter ist direkt mit einem Input des Preamp verbunden)
    • Ursprünglich wollte ich das Datenkabel von Verstärker-Platine zu Ausgang auch durch die netten Thel-Kabel ersetzen, aber das Crimpen gelang mir mit meinen Mitteln nicht. Das macht das Kraut nicht fett denke ich. Ob die Thel-Kabel generell notwendig sind? Keine Ahnung … Audio-Vodoo hin, oder her. Die lassen sich gut verarbeiten und haben einen relativ engen Biegeradius …
    • Den Infrarotempfänger verlegte ich extern durch die Lüftungsschlitze im Boden. Mir ist nichts eingefallen, um eine schlichte und unauffällige Bohrung in der Front zu kaschieren. Abdeckungen, wie man sie von Kauf-Geräten findet, sind so gut wie nicht erhältlich. Jetzt ist der Empfänger an der Unterseite zwischen Gehäuse und Schrank fixiert und somit kaum zu sehen. Eine einfache, aber für mich recht elegante Lösung…



    Hochzeit von Preamp und SymAsym – der gemeinsame Testlauf

    Voller Enthusiasmus schloss ich den PreAmp endlich an die Endstufe an. Leider lief und läuft das Setup noch nicht einwandfrei. Hier die Beschreibung der Fehler des PGA:

    1. Nach dem Hochfahren werden Befehle oft nicht angenommen (Lauter, Leiser, Kanalwechsel). Dreht man am Digital-Poti funktioniert es danach meistens. Es scheint so, als ob die Programmierung nicht ausgereift ist.
    2. Hier der weitaus nervigere Fehler: beim Ausschalten des Vorverstärkers entsteht am Output anscheinend ein Störsignal, was sich in einem lauten Knacken, oder Ploppen der Lautsprecher bemerkbar macht.



    Zusammenfassung und Hilferuf:

    Na klar, es handelt sich um Selbstbau und wenn es nach mir geht: ich käme damit klar. Einfach den SymAsym vor dem Vorverstärker abschalten. Die Kinderkrankheiten kann ich hinnehmen, solange der Sound passt. Im Übrigen: der scheint auch über die Bastelboxen recht fein zu sein! 😊

    Jetzt das Aber:
    Noch bin ich nicht so genervt, dass ich keinen Bock mehr habe zu Basteln. Außerdem steckt in dem Projekt einiges an Mühe – deshalb soll einfach Alles passen. Zudem Soll auch meine Frau mit dem Setup klarkommen. Kann sein, dass meine schönen Lautsprecher (TML’s vom Strassacker – kurzerhand ebenfalls neu gebaut) ein gelegentliches Knacken eine Zeit lang mitmachen. Darauf ankommen lassen will ich es aber sicher nicht …
    Eure Unterstützung wäre also wieder einmal gefragt! Folgende Infos wären klasse:

    1. Zum Sym: wie kriege ich die Schutzschaltung dazu, sofort abzuschalten? Seht ihr evtl. einen Fehler im Vorgehen, auf den Bildern?
    2. Kann man die Programmierung des PGA‘s anpassen? Gibt’s da Updates? Wie kann man diese transferieren/ändern?
    3. Prio 1: wie würdet ihr das Ploppen des Preamp unterbinden? Mit einem Relais? (Spulenspannung 230V zum Schalten des Ausgangs? Verdrahtungsbeispiel?), Andere Lösungen?



    Ich kann es nicht erwarten Eure Nachrichten zu lesen und endlich die Musik des Sym an anständigen Lautsprechern zu genießen … Gute Nacht!
  • 15.02.2021, 07:59
    Kleinhorn
    Hi....
    Wenn die Schutzschaltung nicht abgeschaltet wird, liegt das an den großen Elkos....dauert halt die Entladung.
    Daher könnte man einen eigenen Ptinttrafo setzten.
    Variante 2 ist das setzen eines 230 Volt Relais, welches die Betriebsspannung schaltet. Vermulich die günstigere Lösung.
    https://www.ebay.de/p/2254394292?iid=332821106334
    Da über Netz geschaltet, fällt es schnell ab und das Ploppen wird somit verhindert...

    Beim VV ähnlich. Ein Miniaturrelais, mit Zeitverzögerung. Dafür braucht man 12 Volt.
    Diese kleine Schaltung https://www.amazon.de/Demiawaking-2S...72VF4TPG&psc=1
    Das Relais wird ausgelötet, doof, da beidseitige Platine. Dann benutzt man die Spulenanschlüsse für Miniaturrelais. Die können dann an anderer Stelle sitzen.
    (Man kann sich sowas auch mit einem NE555 selbst bauen...:))
    Sowas als Relais https://www.reichelt.de/subminiatur-...ct=pol_5&nbc=1
    Wenn das Relais abfällt, schaltet es dann den Ausgang über einen 1K Widerstand gegen Masse.
    Bei einer eigenen Versorgung reicht ein kleiner Trafo12 Volt 1,5 Va, Gleirichter, 220-330 µf Siebung und ein 78L12.
    Auf dem Ne555 Board ist eine Freilaufdiode vorhande. Der Transistor schafft 0,5 Ampere. Bei dem Preis wäre Selbstbau der Ansicht geschuldet....:) Wenn Dein Trafo noch etwas Kapatität über hat, wär das Fein...dann nur die Gleichrichtung oder Abgriff von Spannung an der roten Platine und nur Nachschalten 78L12. Geht nur um mA....

    Der Ablauf wäre dann, verzögert eingeschaltet (3 Sek) und schnell ausgeschaltet ohne Geräusche zu produzieren.

    Meine Ideen

    Pedda
  • 15.02.2021, 08:31
    ThomasF
    Hallo Fabian,
    das hört sich so an, als ob du die Diode D1 der Speakerprotection an die dicken Elkos des Symasym angeschlossen hast: Dies bedeutet, dass die Schutzschaltung erst ausschaltet, wenn der dicke Elko leer ist, also nach den von dir beschreibenen 3-4 s.
    Du mußt die Diode D1 (Anschluss X2-2) umklemmen. Die muß auf die andere Seite des Gleichrichters (symasym), also an den Trafo. Aber nur diese Leitung umklemmen, nicht auch noch den GND-Anschluß (X2-1)!
    (Der kleine Elko auf der SPK ist so viel schneller leer als die Endstufenelkos. Dadurch fällt das Relais dann auch viel früher ab. Zu deiner Ehrrettung: Steht auch in der Anleitung von Birger so genau nicht drin.)


    Wegen VV --> siehe Pedda.

    Gruß
    Thomas
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