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LS mit Herzcharakteristik (Cardioid) a la Kii 3 und Dutch & Dutch 8c die Zukunft?
Nicht nur bei Gearslutz ist der Monitor Kii Three and nun auch der etwas neuere von Dutch & Dutch 8c extrem positiv angekommen.
Beide LS legen Wert auf eine optimierte Directivity und beide realisieren eine gerichtete Abstrahlung bis etwa 100 Hz hinunter. Ich hab' die Grimm LS1 noch nicht hören können, aber die scheinen im Bereich der winkelabhängigen Abstrahlung schon sehr gut optimiert zu sein und wurden schon von vielen als "der" LS bezeichnet. Die Kii Three wurde vom gleichen Hypex-Mann Bruno Putzeys mit entwickelt und realisieren über zusätzliche Bass-Chasis auf der Rückseite und DSP-Anpassung eine herzförmige Abstrahlcharakteristik. Die 8c dagegen hat ebenfalls Bass-Chasis auf der Rückseite, aber arbeitet im Unterschied in einem teilgeschlossenen Gehäuse mit Öffnungen an der Seite, um so einen kontrollierten teilweisen akustischen Kurzschluss, und damit die gewünschte Richtwirkung zu realisieren. Wenn ich es richtig verstanden habe, so sind die rückwärtigen Treiber geschlossen und nur der TMT wird "halboffen" betrieben.
Soweit ich es mitbekommen habe, sind das die ersten beiden LS, die als Gesamtkonzept eine herzförmige Abstrahlung umsetzen (im Gegensatz zu Cardioid Bass-Arrays usw., die schon länger mehr oder weniger verbreitet sind). Toningenieure, die einen der beiden LS nun verwenden, sind der Meinung, dass diese Konstruktionsweise zu einem so großen klanglichen Vorteil beiträgt, dass dies als nächste Evolutionsstufe angesehen wird. Sie erwarten, dass über kurz oder lang alle hochwertigen Monitore mit diesem Konzept umgesetzt werden.
Ihr könnt selbst mal bei nach Berichten zu den beiden LS schauen, Interessant finde ich z.B. die:
Dutch & Dutch 8c - Review inkl. Hintergrund zu den Designzielen
8c - Martijn (von D&D) zum Aufbau
8c - mit Details zum Design
Kii Three - Aufbau und Hörbericht (eines Händlers)
Die 8c scheinen von den meisten sogar noch als ein klein wenig "besser" als die Kii Three empfunden werden. Ich finde das Konzept mit dem kontrollierten akustischen Kurzschluss auch spannend. Für bestes Ergebnis empfiehlt Dutch & Dutch eine Aufstellung der 8c relativ nahe an der Wand (am besten etwa 20 bis 50 cm, noch o.k. von 10 cm bis maximal 80 cm), um den LS an die Wand "anzukoppeln". Anwinkelung auf den Hörer -- im gleichseitigen Dreieck.
Ich würde gern sowohl die LS1, Kii Three wie auch die 8c sehr gern mal hören. Hatte von euch jemand schon die Gelegenheit die LS zu hören?
Sind Lautsprecher mit "Herz" die Zukunft? Auch als DIY? Wie seht ihr Linkwitz-Dipole im Vergleich dazu? Na, dann bin ich mal auf Eure Gedanken gespannt! :)
P.S.: Im Urlaub kann ich ggf. mal die 8c hören. Die sitzen nur ca. 30 km von mir entfernt. :D
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Hallo Peter,
im Aktives Hören Forum ist über die Kii und die Geithain Bassniere bereits seit Jahren sehr viel zusammengetragen und diskutiert worden, es gibt auch mehere Nutzer, die Auskunft geben. Ich empfehle dort nachzulesen (oder Deine Fragen zu stellen).
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Hallo Winfried,
danke für den Hinweis. Ich bin "drüben" nicht aktiv, aber es gibt dort in der Tat einen ewig langen Thread zur Kii -- werd' auf meiner Reise nächste Woche wohl etwas Zeit finden in dem Thread zu schmökern. Zur 8c scheint es dort noch keinen einzigen Beitrag zu geben.
Zum Thema Herz-DIY habe ich noch gar nichts gefunden -- auch nicht im amerikanischen DIY-Forum.
Groetjes,
Peter
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Zitat:
Zitat von rpnfan
Zum Thema Herz-DIY habe ich noch gar nichts gefunden -- auch nicht im amerikanischen DIY-Forum.
Doch, zu Kardioiden gibt es immer wieder etwas. Ein Vorläufer der Dutch & Dutch 8c ist z.B. im DIYAUDIO-Forum dokumentiert. Oder hier gibt es diverse Kardioide. Allerdings nur passiv mit Fließwiderstand. Aktive Kardioidlösungen findet man im Selbstbau tatsächlich eher wenig. Wahrscheinlich wegen der höheren Kosten.
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Zitat:
Zitat von rpnfan
Hallo Winfried,
danke für den Hinweis. Ich bin "drüben" nicht aktiv, aber es gibt dort in der Tat einen ewig langen Thread zur Kii -- werd' auf meiner Reise nächste Woche wohl etwas Zeit finden in dem Thread zu schmökern. Zur 8c scheint es dort noch keinen einzigen Beitrag zu geben.
Zum Thema Herz-DIY habe ich noch gar nichts gefunden -- auch nicht im amerikanischen DIY-Forum.
Groetjes,
Peter
Das aktives-hören-Forum hat einige kluge Köpfe, die aber leider auch oft mit kommerzieller Ausrichtung zu fragwürdigen Produkten wie z. B. High-End-USB-Kabel für über 100€ auffallen. Wer das trennen kann, findet dort einiges an Hintergrundwissen.
Zum Thema ami-Foren:
http://www.diyaudio.com/forums/searc...rchid=18407351
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Hallo rpnfan,
im DIY Hifi Forum gibt's noch den KII Three Nachbauthread.
Gruß,
Christoph
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Ah, danke. Da hatte ich doch im amerikanischen DIY-Forum die Posts übersehen... Ich hatte bisher nur die Subwoofer-Posts gesehen. Für Fullrange ist's in der Tat deutlich weniger. Scheint (noch!?) nicht sooo ein verbreitetes Thema zu sein.
Ah, und der Kii Three Nachbauthread ist auch sehr interessant! Danke :-)
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...Messungen und ein Vergleich der 8c mit der Kii3:
Dutch & Durch 8c Measurements!
Measurements pdf
Vergleich Kii3 und 8c
Gruß,
Christoph
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Ich habe auch noch eine Methode gefunden, kardioide Abstrahlung im kompletten Bassbereich ohne Fließwiderstand mit zwei quasi baugleichen TMT auf Front und Rückwand zu realisieren, simpel, reproduzierbar und ohne aufwändige passive Beschaltung. Leider habe ich langsam das Gefühl, dass das Thema ein "Threadkiller" ist. Sobald ich was davon schreibe, ist der jeweilige Thread tot. Letztes Beispiel hier: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...s-SB17NBAC35-8
Wenn jemand ernsthaftes Interesse hat, klöppel ich ihm gerne seinen Wunsch-TMT in Boxsim... dann kann man sich selbst von der Funktionsweise überzeugen.
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Hallo Spatz,
ja machmal ist das so - das kenne ich auch :)
Ich würde Dein Angebot gerne annehmen :)
Ich habe noch ein Paar Wavecor WF182CU13 für einen Versuch zur Hand und bin neugierig.
Hier kommt das Datenblatt zu den Chassis:
https://www.lautsprechershop.de/pdf/..._wf182cu13.pdf
Ich bin gespannt :)
viele Grüße
Jens
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Moinsen :)
Zitat:
Zitat von Gaga
Der Link führt in's Hifi-Forum. Das DIY-Hifi-Forum ist dieses hier ;).
LG Olli
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Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:
Zitat von Lauscher
Ich würde Dein Angebot gerne annehmen :)
Anhang 44177
Hier mal schnell zusammengeklöppelt, da ich gleich zur Arbeit muss.
Es funktionieren auch noch andere Gehäusevolumina, z. B. 8 und 10 Liter, oder 20 und 25. Das wirkt sich entsprechend auf den Pegel im Tiefbass aus. Durch die leicht abfallende Flanke ist die Box geeignet für wandnahe Aufstellung.
Wichtig ist, dass der Weg zwischen vorderem und hinterem Chassis möglichst kurz ist, d. h. schmale Schallwand, geringe Gehäusetiefe.
Vermutlich lässt sich für das hintere Chassis auch noch ein günstigerer Ersatz finden.
Grüße, Spatz
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Hallo Spatz,
perfekt - das schau ich mir gleich mal an :)
Vielen Dank.
Viele Grüße
Jens
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Hallo Spatz :)
Oh - Du arbeitest mit der neue Version.
Danke für deine schnelle Reaktion.
Wie ich gerade sehe: Mein genanntes Chassis eignet sich nicht so gut für den Bassbereich.
Geht das nach Deinem Verfahren auch in der Anordnung wie bei der KII ?
ich spiele gerade mit Deiner Simu etwas rum und sehe das geschlossen nicht so gut geht wie BR.
Kannst Du erklären auf was Du achtest - wie Du das machst bei der Einstellung \ Optimierung?
Fragen über Fragen :)
Viele Grüße
Jens
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Moin Olli,
Zitat:
Der Link führt in's Hifi-Forum. Das DIY-Hifi-Forum ist dieses hier ;).
Merci für die Richtigstellung, habe ich doch glatt verdödelt...
LG,
Christoph
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Zitat:
Zitat von Spatz
Ich habe auch noch eine Methode gefunden, kardioide Abstrahlung im kompletten Bassbereich ohne Fließwiderstand mit zwei quasi baugleichen TMT auf Front und Rückwand zu realisieren, simpel, reproduzierbar und ohne aufwändige passive Beschaltung. Leider habe ich langsam das Gefühl, dass das Thema ein "Threadkiller" ist. Sobald ich was davon schreibe, ist der jeweilige Thread tot. Letztes Beispiel hier: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...s-SB17NBAC35-8
Ah, den Thread hatte ich zwar gesehen, aber nicht echt bemerkt, dass das ja super spannend ist. Finde ich klasse deine Idee und den Input dort und hier!
Ich hab' die Boxsim-Datei für Lauscher auch schon herunterladen, aber leider bekomme ich mit Boxsim 1.20 (deutsch) eine Fehlermeldung, dass die Projektdatei nicht für die Boxsim-Version geeignet ist. Welche Boxsim-Version wäre die passende?
@alle: etliche haben interessante Links gepostet.
Wie ist eure Einschätzung. Ist ein Herz-LS _die_ Zukunft oder zumindest ein relevanter Teil der Zukunft?
Ich versuche auch noch zu verstehen, wo der Unterschied bzw. die Gemeinsamkeiten von Wandeinbau zu Kardioid liegt.
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Ich habe auch den Eindruck: das Thema ist reif. Und spannend!
Die mir bekannten Inspirationsquellen sind ja schon genannt worden.
Aus meiner Sicht besteht der Reiz darin, die Directivity im Grundton zu erhöhen - den Mittelton möglichst gut fortsetzend. Was die Rauminteraktion verbessert und auch eine angenehmere Tonalität verspricht. Und das ganze ohne 60cm-Schallwand und, wie mir scheint, mit noch größerem Effekt. :cool:
Den Vorteil gegenüber einer onwall-Lösung sehe ich in einer günstigeren Modenanregung in normalen Wohnräumen.
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Hallo rpnfan,
die Version 1.98 glaube ich - habe ich auch erst seit heute um eben diese Datei aufzumachen.
Die neue Version ist gut- läuft aber nur bis zum 17.07.
Das Ergebnis von Spatz ist gut - Klasse.
Den Ansatzpunkt um es nach zu machen habe ich noch nicht gefunden.
Den Bündlungsgrad weiter zu führen halte ich für eine ziemliche Herausforderung.
Ich warte noch auf die Auflösung :) - nun nicht mehr :)
viele Grüße
Jens
Lesen heißt Lösen : https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...s-SB17NBAC35-8
manchmal hilft es :prost:
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Zitat:
Zitat von Lauscher
Wie ich gerade sehe: Mein genanntes Chassis eignet sich nicht so gut für den Bassbereich.
Inwiefern?
Zitat:
Geht das nach Deinem Verfahren auch in der Anordnung wie bei der KII ?
Habs gerade mal nachsimuliert, mit Wavecor 16cm-Subwoofern: Leider nein.
Zitat:
ich spiele gerade mit Deiner Simu etwas rum und sehe das geschlossen nicht so gut geht wie BR.
Naja, geschlossen funktioniert auch im Nutzbereich... würde ich aber insgesamt nicht empfehlen, da der Tiefbass doch sehr leidet, und die Güte bei der unteren Grenzfrequenz (und damit die GLZ) auch bei BR nach meiner Bauform relativ gutmütig ist.
Zitat:
Kannst Du erklären auf was Du achtest - wie Du das machst bei der Einstellung \ Optimierung?
Darauf gehe ich weiter unten nochmal ein, erstmal noch ein paar Gedanken zu den anderen Punkten bzw. zu Kardioiden im Allgemeinen:
Zitat:
Wie ist eure Einschätzung. Ist ein Herz-LS _die_ Zukunft oder zumindest ein relevanter Teil der Zukunft?
Ich denke: Ja. Warum? Viele der Technologien, die im professionellen (Beschallung und Studio) Bereich schon seit langem eingesetzt werden, kommen auch langsam im (DIY-)Hifi-Bereich an. Spontan fallen mir da ein: Aktivlautsprecher mit getrennten Verstärkerkanälen, DSPs (zuerst IIR, dann FIR), Waveguides (oder allgemein Maßnahmen, die für eine bessere Bündelung sorgen). Früher alles Methoden, die aufgrund von Aufwand oder Kosten vom Heimanwender nicht genutzt wurden, obwohl ihre akustischen Vorteile theoretisch und praktisch vorhanden sind.
Auch Basskardioide werden schon lange im Beschallungsbereich und im Studiobereich eingesetzt (MEG ist afaik Standard bei den Öffentlich Rechtlichen).
Nachdem digitale Aktivboxen mit ihren Vorteilen inzwischen keine Exoten mehr sind, und auch Waveguides immer besser verfügbar sind, wird sich der Fokus langfristig auf ein weiteres Verstetigen des Abstrahlverhaltens konzentrieren, um das Mantra des gleichmäßigen Energiefrequenzganges auch bei tieferen Frequenzen verfolgen zu können. Erste Vorboten sind dabei eben Kii, Grimm oder Dutch&Dutch...
Bisher gab es aber nur drei Methoden, eine Bassniere zu erzeugen:
1. Durch den Einsatz von DSP und mehrerer Verstärkerkanäle: Dies ist zwar die einfachste Methode, aber auch mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Außerdem schreckt der typische Hifi-User doch vor Digitaltechnik und eingebauten Verstärkern zurück. Das passt beides einfach nicht zum sündteuren Plattenspieler und dem Röhrenverstärker, den man eh schon hat.
2. Durch den Einsatz von Fließwiderständen wie bei MEG: Im kommerziellen Bereich dürften hier Patente von MEG im Wege stehen (zumindest vermute ich das, recherchiert habe ich dazu aktuell nicht), und im DIY-Bereich ist das Wissen über die genaue Bauweise sehr beschränkt. Wie genau die Kanäle geformt sind, und was für ein Material da drinnen ist (und woher man das bekommt) weiß man nicht. Und verständlicherweise möchte auch niemand seine MEG-Monitore schlachten. Auch wäre die Nachbausicherheit vermutlich eher gering, und Neuentwicklungen wären immer mit einem erheblichen Aufwand mit vielen Prototypen verbunden.
3. Durch passive Allpassfilter: Diese brauchen im Bassbereich große Bauteilwerte (Kosten) und wirken meist relativ unpräzise und schmalbandig, sind also eher eine teure, schlecht funktionierende Notlösung.
Die von mir entwickelte Methode hat alle oben genannten Nachteile NICHT: Beide Chassis hängen an einem Verstärkerkanal und sind passiv beschaltbar, das System verzichtet auf patentierte und unbekannte Werkstoffe wie Fließwiderstände, und hat als einziges passives Bauteil eine Spule.
Nachteil ist natürlich der größere Gehäusebedarf aufgrund der zwei Chassis bei gleichem Maximalpegel trotz der zwei Chassis (was aber eben an der Auslöschung liegt). Auch sind die Kosten höher als bei normaler Bassreflexbauweise, dürften aber je nach Chassiswahl noch deutlich unter den Kosten für DSP und zusätzliche Verstärkerkanäle oder den Kosten für ein passives Allpassfilter liegen. Nur die Variante mit Fließwiderstand dürfte günstiger sein, hat aber eben auch die oben genannten Nachteile, nämlich Nachbausicherheit im DIY, und Patente im kommerziellen Bereich.
Apropos Patente: Ich habe lange überlegt, ob ich meine Entdeckung einfach so im Internet rausposaunen soll, oder Patentschutz anmelden und die Idee kommerzialisieren. Letztendlich habe ich mich gegen eine Patentanmeldung entschieden. Ich glaube nicht, dass der Hifi-Markt ein Markt ist, in dem ich mitmischen möchte. (Tatsächlich ist das ganze Hobby DIY Hifi bei mir inzwischen sehr stark eingeschlafen, in Foren poste ich eigentlich nur noch, wenn ich schnell und einfach etwas zum Thema beitragen kann, oder eben beim Thema Kardioide.)
Stattdessen finde ich es besser, wenn alle von diesem neuen Gehäuseprinzip profitieren können. Mit meinen Ausführungen zum Thema ist nun auch die Option für andere auf den Patentschutz erloschen, da ein Patent nur angemeldet werden kann, wenn die Idee noch nicht allgemein bekannt ist, und da sie schon etwas länger im Internet steht, ist sie wohl allgemein bekannt.
Deswegen steht es jedem frei, einen Lautsprecher nach meinem Prinzip zu bauen und zu verkaufen. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn dabei das Gehäuseprinzip als "Unipol/Kardioide nach Spatz" oder "Unipol/Kardioide nach Mohing" benannt wird, und ich bei kommerziellem Erfolg ein Paar des jeweiligen Lautsprechers zugesendet bekomme. :D
Achja, kleiner Exkurs: Im Aktives Hören-Forum gab es einen langen Thread des Users Fortepianus (https://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=37&t=1492), in dem dieser auf die Vorteile eines Verstärkers eingeht, der anstatt über die Ausgangsspannung über den Ausgangsstrom gegengekoppelt ist. Leider sind in dem Thread alle Bilder weg, aber zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Stromgegenkopplung fast nur Vorteile hat, was diverse Verzerrungskomponenten bei der Wiedergabe angeht. Der Hauptgrund, warum dieses Prinzip nicht öfters eingesetzt wird, ist die Tatsache, dass um die Resonanzfrequenz einer Lautsprechers ein extremer Peak auftreten würde, der durch die Impedanzspitze verursacht werden würde, da der Amp hier die elektrische Eigendämpfung des Chassis komplett umgehen würde. Dieser Peak ließe sich auch nicht per EQ regeln, da sich die Resonanzfrequenz im Betrieb verändert.
Beim Unipol nach Spatz ist der Peak deutlich gemildert, und liegt praktischerweise auch noch in einem Bereich, in dem die Basswiedergabe von sich aus abfällt, es ergäbe also automatisch ein passendes Equalizing.
Man könnte den Unipol nach Spatz also perfekt mit einem Verstärker mit Stromgegenkopplung verbinden, und hätte dann sowohl beim Aspekt "Energiefrequenzgang" als auch beim Aspekt "Verstärker" einen großen Sprung nach vorne gemacht.
Leider gibt es afaik keine stromgegengekoppelten Verstärker käuflich zu erwerben.
Aber wie gesagt: Wer will, kann ja was entwickeln...
Ich denke, mit folgendem Lautsprecher wäre man schon sehr sehr sehr nah am Optimum: Zwei Wege, Unipol nach Spatz im Tiefton, AMT im Waveguide im Hochton, und beides über eine FIR-Entzerrung an stromgekoppelten Verstärkern...
So, nun aber zur Vorgehensweise:
1. Chassis aussuchen
2. Boxsim starten, neues Projekt, 1 Verstärker, 2 Chassis
3. TSP des Chassis in Chassis 1 einhacken
4. Gehäuseparameter auswählen (Bassreflex, Volumen und Tuningfrequenz schätze ich immer nur sehr grob, kann man ja später noch ändern), restliche Reiter checken, ob alles stimmt
5. Chassis 1 zu Chassis 2 kopieren
6. bei Chassis 2 die Membranmasse verdoppeln (in der Simulation ist das fs/1,4141, Qes*1,4142, Qms/1,4142)
7. Außengehäuse definieren (Schallwandbreite und Tiefe möglichst gering, Chassis 1 nach vorne, Chassis 2 nach hinten, BR-Kanäle auf den gleichen Seiten wie die Chassis)
8. Im Weicheneditor beide Chassis parallel an den Verstärker hängen, das hintere Chassis verpolen und davor eine Spule setzen (1 Ohm, 3,3 mH)
9. Induktivität der Spule schrittweise erhöhen, dabei die Winkelfrequenzgänge beobachten, bis man den sweet spot gefunden hat.
10. Um die Rückwärtsdämpfung noch zu erhöhen, kann man das vordere Gehäuse noch ein bisschen verkleinern, es scheint, als wären hier ca. 80% des hinteren Gehäuses gut. (Diesen Kniff habe ich erst vor kurzem entdeckt...) Wichtig: Die BR-Abstimmungen müssen immer gleich bleiben!
Und mit diesen 10 Schritten, die in 5 Minuten erledigt sind, hat man einen funktionierenden, nachbausicheren passiven Unipol. Das ganze funktioniert man allen Chassis mit nicht allzu extremen Parametern.
Der Trick dabei ist es eben, die erforderliche Phasenverschiebung zwischen Chassis 1 und 2 durch die unterschiedlichen Einbauresonanzen zu erreichen. Tatsächlich könnte man den gewünschten Effekt auch durch baugleiche Chassis und verschiedene Gehäusevolumina oder vermutlich auch durch verschiedene Chassis bei ähnlichen Gehäusen erreichen (das letztere habe ich aber noch nicht ausprobiert).
Das System scheint übrigens deutlich toleranter zu sein, was Gehäusevolumina und Abstimmfrquenzen angeht. Hier kann man also auch noch viel optimieren...
Grüße,
Spatz
PS: Korrekturlesen spare ich mir jetzt, es ist viel Text und schon spät)
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Hallo Spatz :)
Das finde ich klasse das Du dem Diy Bereich Dein Wissen zur Verfügung stellst.
Das finde ich richtig gut :) Bei mir passt das gerade ins Thema und schreit danach es einfach mal auszuprobieren und zu messen welche Auswirkungen es auf meinen Raum hat.
1 - 2 Fragen habe ich noch - wahrscheinlich auch noch viel mehr.
Du schreibst das das gewünschte Ergebnis mit einer DSP und einer 2ten Endstufe noch einfacher zu realisieren ist. Deine Lösung ist schon ziemlich einfach wenn man weiß wie :). Wie würde Deine DSP Lösung aussehen ? Das fände ich z.B. interessant wenn unterschiedliche Setups verwendet würden.
Zu Deiner Gegenfrage:
Mein Chassis eignet sich m. E. nicht für den Bassbereich da der Frequenzgang für meinen Geschmack zu früh abfällt. Außerdem versuche ich die Resonanzfrequenz so weit vorne zu halten wie möglich - entspannt auch die Endstufe beim DD Betrieb - was bei diesen Chassis aber nur mit einer DSP - mit meinem Wissen - nicht geht.
Ich bevorzuge den CB Aufbau auch im Bassbereich und werde mit entsprechenden SUB Chassis mal rumsimulieren. Ich möchte von BR auf CB wechseln - mich aber vom Wirkungsgrad nicht verschlechtern. Noch habe ich keine Passende Lösung gefunden - die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würde es grundsätzlich reichen bei gleicher Membranfläche die Membrannmasse zu verdoppeln ? Muss das hintere ein Chassis sein oder gehen auch mehrere die in der Summe die Voraussetzungen mitbringen? Hast Du da schon Erfahrungen sammeln können ?
Viele Grüße
Jens
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Hatten wir nicht vor einiger Zeit mal eine längere Diskussion über Sinn und Unsinn von Cardiodiden?
Schaut man sich die Claims dieser Cardioiden an, dann kommt man mit ein wenig Nachdenken auf ähnliche, teilweise günstigere und/oder überlegenere Lösungen.
1.) Im Bass weniger Modenanregung
Begründung ist die Kombination aus Druck- und Schnellewandler, welche angeblich positiv sein soll. Das stimmt auch - allerdings nur an bestimmten Positionen im Raum. An anderen verhält es sich nicht besser als ein herkömmlicher Monopol.
Das ganze erkauft man sich dann durch eine gesteigerte Belastung der Bässe, weil der Schall ja teilweise ausgelöscht wird. Also braucht man mehr bzw. größere Tieftöner.
Alternative Maßnahmen:
- Raumakustik: ist eigentlich immer ratsam auch bei Cardioiden; halt für den Bass manchmal nicht immer umsetzbar
- SBA/DBA
- Multisub
In allen drei Alternativen ist der Aufwand gleich oder geringer im Vergleich. Z. B. sind in der Kii Three sind 4 (!) Tieftöner, also 8 pro Paar. Damit lässt sich schon wunderbar mindestens ein SBA, abhängig von der Raumgröße sogar ein DBA erstellen. Als Multisub-Anordnung reichen meistens schon 3 für ein ordentliches Ergebnis, der Rest wird über Raumakustik und DSP erschlagen.
2.) Gleichmäßige Bündelung schon im Grundton
Ja, das ist mit Cardioiden möglich. Aber wozu? Bessere Ortung? Nein. Gleichmäßiger Leistungsfrequenzgang? Ja klar, aber das bekommt man auch mit herkömmlichen Lautsprechern hin, indem man dort einfach etwas absenkt, das geht bis 300 Hz praktisch ohne Nachteile, messtechnisch überprüft man das dann im Raum.
Einen (vermeintlichen) Vorteil will ich nicht verschweigen: mit einem Cardioiden lässt sich eine höhere Bündelung erzielen. Die halte ich allerdings in normalen Hörräumen für kontraproduktiv. Erstens, zu viel Bündelung reduziert die Räumlichkeit (siehe Toole), zweitens ist das bei den üblichen kurzen Hörabständen auch nachteilig für die Größe des Sweet Spots
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Spatz, bin zu tiefst beeindruckt auf deine geniale Entdeckung und dass du sie frei zu Verfügung stellst, sowas ist sehr selten! :cool:
JFA, die Untersuchungen von Toole bezüglich der Bündelung und Raumabbildung konzentrieren sich hauptsächlich im Bereich der meisten kommerziell erhältlichen Lautsprecher also eher ab dem Mittelton, kann mir nicht vorstellen dass eine andere Bündelung im Bass sie stark verändert, schau nur wo die Blauertschen Bänder liegen.
Ob jedoch die gleichmäßigere Korrelation von Direkt und Diffusschall im Bass auditiv auch andere Vorteile hat die man nicht per Entzerrung und/oder Bass Array schafft (Raumakustik sehe ich bei einem Lautsprecherkonzeptvergleich als konstant und gegeben) muss erstmal mit systematischen Tests untersucht werden.
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Zitat:
Zitat von roomcurve
JFA, die Untersuchungen von Toole bezüglich der Bündelung und Raumabbildung konzentrieren sich hauptsächlich im Bereich der meisten kommerziell erhältlichen Lautsprecher also eher ab dem Mittelton, kann mir nicht vorstellen dass eine andere Bündelung im Bass sie stark verändert
Die Untersuchungen sind erstmal ganz allgemein, egal welches Lautsprecher-Prinzip.
Zitat:
schau nur wo die Blauertschen Bänder liegen.
Ja klar, deshalb mein Einwand "bis 300 Hz". Hier muss man allerdings noch berücksichtigen, dass bei tiefen Frequenzen das Ohr mehr den Gesamtschall bewertet, während bei höheren Frequenzen Direkt- und Diffusschall unterschieden werden können.
Zitat:
Ob jedoch die gleichmäßigere Korrelation von Direkt und Diffusschall im Bass auditiv auch andere Vorteile hat die man nicht per Entzerrung und/oder Bass Array schafft (Raumakustik sehe ich bei einem Lautsprecherkonzeptvergleich als konstant und gegeben) muss erstmal mit systematischen Tests untersucht werden.
Klar, systematisch könnte man das einmal überprüfen. Oder einfach messtechnisch/simulatorisch. Schnapp Dir ABEC und klöppel Dir das zusammen*. Wenn dann keine Vorteile erkennbar sind, dann ist das cardioide System im Bass einfach über.
* Ich könnte schwören, dass Nils das schon irgendwo gemacht hat
Edit: Cardioid, Spule, Patent, irgendwas kam mir da in den Sinn: http://www.freepatentsonline.com/EP2023651.html
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Zitat:
Die Untersuchungen sind erstmal ganz allgemein, egal welches Lautsprecher-Prinzip.
Jein, unter den getesteten Setups war meines Erachtens nach keins das so tief gebündelt hatte.
Zitat:
Ja klar, deshalb mein Einwand "bis 300 Hz". Hier muss man allerdings noch berücksichtigen, dass bei tiefen Frequenzen das Ohr mehr den Gesamtschall bewertet, während bei höheren Frequenzen Direkt- und Diffusschall unterschieden werden können.
Das ist natürlich auch wahr, so dass wenn es überhaupt Unterschiede gibt, sie wohl eher gering sein werden, trotzdem aber interessant mal aus der psychoakustischen Seite gezielt zu untersuchen.
Zitat:
Klar, systematisch könnte man das einmal überprüfen. Oder einfach messtechnisch/simulatorisch. Schnapp Dir ABEC und klöppel Dir das zusammen*. Wenn dann keine Vorteile erkennbar sind, dann ist das cardioide System im Bass einfach über.
* Ich könnte schwören, dass Nils das schon irgendwo gemacht hat
Gute Idee, mal schauen was er dazu sagt.
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Zitat:
Zitat von roomcurve
Gute Idee, mal schauen was er dazu sagt.
Ich bin gerade im Urlaub, daher nur kurz: :)
hier hatte ich einen Kardioid mal im Raum simuliert. Da kann man sicherlich noch mehr Positionen und Einwinkelungen durchspielen, aber grundsätzlich ist ein Kardiodid im Bass erst mal nicht besser. Ist ja auch logisch. Selbst wenn er den Schall nur nach vorne abgeben würde, würde er die Moden mindestens einer Dimension anregen (in der Realität natürlich immer von allen dreien). Der Dipol ist da anders, weil man da Positionen finden kann, bei dem sich die Moden des rückwärtigen, invertierte Schalls mit denen des vorderen auslöschen.
Übrigens hat ein Kumpel auch mal mit Kardioiden Subwoofern experimentiert und außer dass es etwas anders war, konnte man nicht erkennen, dass es wirklich besser war. Also sehr weit weg von einem DBA z.B..
Übrigens: Bündelung bis in den Grundton kann man auch mit konstruktiver Beschaltung von seitlichen Tieftönern erreichen (ohne den Pegelabfall). Mein sich aktuell im Bau befindlicher Lautsprecher wird das Prinzip nutzen. :)
@Spatz
Ich finde deine Idee gut und toll, dass du sie einfach veröffentlichst! :)
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Möchte auch meine Sympathie für Spatz für das Teilen seiner Idee bekunden!
Ansonsten bin ich aber auch eher bei JFA, insbesondere mit der "in Frage Stellung" eines höheren Bündelungsmaßes in typischen Wohn- und Abhörsituationen. Vertikal mag das noch von nutzen (Reduktion Boden-Deckereflexionen) sein, aber horizontal gehen meine Erfahrungen etwas in eine andere Richtung. Wir hatten in einem anderen Thread ja auch die Diskussion zum Vergleich höheres Bündelungsmaß+ohne raumakustische Optimierung vs. breitere Abstrahlung+raumakustische Optimierung, wobei die Präferenz zu letzterem ging.
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Z.B. Fosti fordert ja eine höhere Schallwandbreite, um die Richtwirkung im Bass/Grundtonbereich zu erhöhen. Aus dem subjektiven Grund, dass der Bass dann irgendwie leichter und angenehmer wirkt. Was ich mittlerweile nachvollziehen kann und auch für erstrebenswert halte. Damit man da über die Schallwandbreite nennenswerte Ergebnisse sieht, muss man großzügig sein. Es hilft zwar jeder Zentimeter, aber Fosti hatte mir z.B. 60cm empfohlen. Grimm LS1 lässt grüßen. Nun haben die breiten Schallwände haben auch wieder ihre Schattenseiten.
Die Kardioid-Lösung hat mMn den Vorteil, dass sie eine Erhöhung der Bündelung ermöglicht, ohne dass man eine breite Schallwand braucht. Meine Flight hat z.B. im Bereich 200..300Hz das Problem, das sie dort im Vergleich zum Mittelton zuviel Energie in den Raum wirft. Auf 30..40cm Schallwandbreite habe ich wiederum keine Lust bei dem Konzept. Man kann die Directivity verstetigen, indem man tiefer trennt - aber klingt der Lautsprecher "klein".
Der Kardioid ermöglicht es im Prinzip, einen kleinen Lautsprecher groß klingen zu lassen. Ideal würde ich den Kardioid im Dreiweger plus Sub oder Vierweger (beim Midcoupler) eingesetzt sehen. Die Idee der Dutch+Dutch im Bassbereich Halbraumabstrahlung durch wandnahe Aufstellung zu erzwingen erscheint plausibel, aber ich denke, dass an der Stelle auch andere Anordnungen gleichtwertig sein sollten. Bodennah statt wandnah, externe Subwoofer. Die D+D Realisierung ist für mich zunächst mal die eleganteste, weil sie passiv realisierbar ist und keine weiteren Treiber zur Auslöschung erfordert. Dort wird der Phasenversatz über die Nutzung des rückwärtigen Schalls und die Laufwege realisiert. In der Theorie nicht so perfekt wie über ein Delay... aber auch nicht schlimmer als das was eine TML macht! ;)
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Zitat:
Zitat von mtthsmyr
Die Kardioid-Lösung hat mMn den Vorteil, dass sie eine Erhöhung der Bündelung ermöglicht, ohne dass man eine breite Schallwand braucht. Meine Flight hat z.B. im Bereich 200..300Hz das Problem, das sie dort im Vergleich zum Mittelton zuviel Energie in den Raum wirft. Auf 30..40cm Schallwandbreite habe ich wiederum keine Lust bei dem Konzept. Man kann die Directivity verstetigen, indem man tiefer trennt - aber klingt der Lautsprecher "klein".
Nur halt, dass es keine "kleinen" Lautsprecher sind. Die Kii Three hat 4 Bässe, die D&D hat 2 8", Geithain macht das auch nicht unter einem 8" (glaube ich, RL944K), und das ist immer noch ein ganz schöner Kaventsmann.
Das sind sicher alles ganz tolle Lautsprecher, mit einem Gesamtkonzept dahinter, aber so zu tun als wäre das der heilige Gral stört mich irgendwie. Es geht halt auch anders, und wie ich meine mit geringerem Aufwand.
Probiere doch, den problematischen Bereich etwas abzusenken. Der liegt so tief, da macht es nichts wenn der Direktschall etwas reduziert ist.
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Zitat:
Zitat von Lauscher
Du schreibst das das gewünschte Ergebnis mit einer DSP und einer 2ten Endstufe noch einfacher zu realisieren ist. Deine Lösung ist schon ziemlich einfach wenn man weiß wie :). Wie würde Deine DSP Lösung aussehen ?
Die Aussage, dass die DSP-Lösung einfacher zu realisieren ist, bezog sich auf den Vergleich mit den anderen bisherigen Lösungen. Die vorgehensweise ist dabei im Grunde recht einfach: eines der beiden Chassis wird über ein Delay angesteuert. Mit dem Suchbegriff "Endfire Array" findest du weitere Infos.
Zitat:
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würde es grundsätzlich reichen bei gleicher Membranfläche die Membrannmasse zu verdoppeln ? Muss das hintere ein Chassis sein oder gehen auch mehrere die in der Summe die Voraussetzungen mitbringen? Hast Du da schon Erfahrungen sammeln können ?
Es können theoretisch auch unterschiedliche Chassis sein. Wichtig ist eben nur, dass sich Phasenfrequenzgang und Pegel passend unterscheiden. Das passiert eben durch die unterschiedlichen Resonanzfrequenzen von vorderem und hinterem Chassis, und einer Pegelabsenkung des hinteren Chassis. In CB muss dabei die Einbauresonanz des hinteren Chassis etwa sqrt(2)/2=0,707... des vorderen Chassis betragen. Die einfachste Methode, das zu erreichen, ist eben über die Verdoppelung der Membranmasse. Es ginge aber theoretisch auch, das vordere Chassis in ein kleineres Gehäuse einzubauen, und den Widerstand der Spule zu erhöhen. Aber da leidet wie gesagt der Tiefbass.
Dementsprechend sollte es auch möglich sein, unterschiedliche Chassis für Front und Rückseite zu verwenden, aber da muss man dann passende Kombinationen finden, und das habe ich noch nicht gemacht... Da es aber nicht nur auf die Phase ankommt, sondern auch auf den Pegel, sind solche Kombinationen wie vorne 15 Zoll, hinten 3 Zoll natürlich nicht möglich.
Nach den obigen Regeln ist sowas aber schnell mit Boxsim simuliert.
Zur allgemeinen Sinnhaftigkeit von Kardioiden möchte ich noch folgendes Anmerken:
Alle bisherigen Untersuchungen gehen davon aus, dass der Aufwand, eine Bassniere zu erzeugen, ähnlich hoch oder deutlich höher ist, als andere Methoden, den Bassbereich zu beeinflussen (DSP, SBA/DBA etc.). Mit meiner Methode ist der Aufwand nur eine Spule und ein zweites Chassis auf der Rückseite.
Natürlich sind raumakustische Maßnahmen immer sinnvoll und richtig.
Auffällig ist aber schon, dass drei der Lautsprecher, die aktuell als die besten genannt werden, im Bass/Grundton auf eine Niere oder zumindest starke Bündelung setzen. Vielleicht klingt es einfach besser, auch wenn die Modenanregung etc. nicht so viel vorteilhafter im Vergleich zu anderen Konzepten ist.
Das von JFA verlinkte Patent bezieht sich nur auf passive Filter, meine Idee basiert aber auf unterschiedlichen Einbauresonanzen von vorderem und hinterem Chassis.
@ Follgott: Kannst du uns schon ein bisschen was zu deinem nächsten Projekt verraten?
Ein Gedanke, den ich auch schon länger habe ist folgender: Bei Verwendung von CB und Chassis mit unterschiedlichen Membranmassen könnte es unter Umständen möglich sein, beide Chassis auf ein gemeinsames Gehäuse spielen zu lassen, also quasi eine Art Compound-Anordnung. Wenn das funktioniert, dürfte eine reduzierte Gehäusegröße der Vorteil sein. Das dürfte aber sehr davon abhängig sein, wie gut der Verstärker die beiden Chassis kontrollieren kann, damit sie sich nicht zu stark gegenseitig beeinflussen. Mit AkAbak dürfte man das simulieren können, um mal grob abzuschätzen, ob diese Anordnung Vorteile bringt. Leider kann ich mit AkAbak nicht umgehen...
Und ansonsten: Danke für die Blumen! :prost:
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Zitat:
Zitat von Spatz
Das von JFA verlinkte Patent bezieht sich nur auf passive Filter, meine Idee basiert aber auf unterschiedlichen Einbauresonanzen von vorderem und hinterem Chassis.
Wo erreichst Du denn die unterschiedlichen Einbauresonanzen? Nur durch die vergrößerte Masse? Oder habe ich etwas überlesen? Und wie verpasst Du dem rückwärtigen Chassis in der Realität die Zusatzmasse? Und was macht die Spule da?
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Durch unterschiedliche Membranmassen oder unterschiedliche Gehäusegrößen. Die Membranmasse könnte man z. B. durch Aufkleben von Zusatzmassen vergrößern, bei Serienfertigung könnte man natürlich gleich verschiedene Chassis fertigen, mit unterschiedlichem Schwingsystem...
Die Spule verstetigt die bereits durch die unterschiedlichen Resonanzen vorhandene Phasenverschiebung. Auch ohne Spule lässt sich schon eine gewissen Bündelung erreichen, aber mit Spule ist sie gleichmäßiger und stärker. Außerdem strahlt das hintere Chassis so weniger Mittelton ab, was ja auch gewollt ist.
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Moin
Mal kurz nachgfragt:
Ist das Ganze überhaupt schon mal "life" aufgebaut worden oder ist das bisher nur eine Boxsim- Simulation?
Weil simulieren kann man vieles, solange es nicht auch mal in der Realität gebaut, gemessen und bestätigt wurde,
ist es möglich wenn auch unwahrscheinlich, dass es eine Ente ist und gar nicht funktioniert wie die Simu sich das
vorstellt.
Keinesfalls soll diese Nachfrage in irgendeiner Form den Ansatz, die Idee und freien Informationstausch (dafür einen
dicken Blumenstrauss nochmal!! Toll das du sowas teilst Spatz!!! kritisieren.
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Zitat:
Zitat von jfa
nur halt, dass es keine "kleinen" lautsprecher sind. Die kii three hat 4 bässe, die d&d hat 2 8", geithain macht das auch nicht unter einem 8" (glaube ich, rl944k), und das ist immer noch ein ganz schöner kaventsmann.
Das sind sicher alles ganz tolle lautsprecher, mit einem gesamtkonzept dahinter, aber so zu tun als wäre das der heilige gral stört mich irgendwie. Es geht halt auch anders, und wie ich meine mit geringerem aufwand.
Probiere doch, den problematischen bereich etwas abzusenken. Der liegt so tief, da macht es nichts wenn der direktschall etwas reduziert ist.
Das mit der Aufwandsfrage ist wirklich so ein Frage. Gerade bei Schallwandbreiten muss man sich wirklich fragen, ob breiter wirklich soo schwerwiegend wäre. Ich denke auch, dass sowohl die KII wie die D+D auf Ständern im Wohnraum alles andere als unscheinbar wirken werden. Eine kleine Standbox würde vermutlich dezenter wirken. Und der Materialaufwand ist dann wirklich die Frage, ob der sein muss.
Zitat:
Probiere doch, den problematischen bereich etwas abzusenken. Der liegt so tief, da macht es nichts wenn der direktschall etwas reduziert ist.
Habe ich noch nicht probiert, sollte ich allerdings. Dazu muss ich sagen: am Hörplatz passt es für mich. Wenn man allerdings in der Küche ist, überwiegt der Diffusschall, und dann klingt es sehr ausgewogen. Ist noch nicht einmal ein Luxusproblem, weil das z.B. meiner Frau recht wichtig ist. Auf dem letzten Battle gab es ähnliche Erfahrungen. Die Herren Waldorf und Statler monierten von ihrem entfernten Logenplatz einen etwas übervoluminösen Grundtonbereich. Nachvollziehbar. Am Hörplatz habe ich den Eindruck, dass es richtig ist, und das möchte ich ungern verschlechtern. Aber ich werde es nochmal probieren.
Aber wenn man beide Seiten unter einen Hut kriegen könnte, ... das wäre schon schön. Ich denke, dass auch der Klangeindruck am Hörplatz noch davon profitieren würde. Für die Flight ist der Zug eh abgefahren (das Konzept bleibt so), dass wäre eher etwas für ein anderes Projekt. Ich habe ja auch noch Fostis Elac-Treiber hier, die Teile sind im Nutzbereich schon fast perfekte Constant Directiviy. Das nach unten fortzusetzen, wäre schon reizvoll.
Zitat:
Zitat von FoLLgoTT
Übrigens: Bündelung bis in den Grundton kann man auch mit konstruktiver Beschaltung von seitlichen Tieftönern erreichen (ohne den Pegelabfall). Mein sich aktuell im Bau befindlicher Lautsprecher wird das Prinzip nutzen. :)
Das würde mich mal interessieren. Soweit ich gesehen habe, neigen Seitenbasssysteme im Grundton ja eher zum Rundumstrahlen als zum Bündeln. Der EFG ist gegenüber dem Direktschall verhältnismäßig hoch im vergleich zu frontseitiger Anordnung. Wie bekommst Du das in den Griff?
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Zitat:
Zitat von sonicfury
Ist das Ganze überhaupt schon mal "life" aufgebaut worden oder ist das bisher nur eine Boxsim- Simulation?
Weil simulieren kann man vieles, solange es nicht auch mal in der Realität gebaut, gemessen und bestätigt wurde,
ist es möglich wenn, auch unwahrscheinlich, dass es eine Ente ist und gar nicht funktioniert wie die Simu sich das
vorstellt.
Jein, ich hatte früher eine andere Methode, bei der ich eben auf CB und unterschiedliche Gehäusevolumina plus Spule gesetzt habe. Das funktionierte so, wie in BoxSim vorhergesagt. Aus diesem Grund gehe ich stark davon aus, dass auch der vom mir erst später entdeckte Trick mit der veränderten Membranmasse funktioniert, da die Grundidee (Phasenverschiebung durch unterschiedliche Einbauresonanzen) die gleiche ist.
Messungen gibt es hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-16640.html
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Zitat:
Zitat von JFA
Probiere doch, den problematischen Bereich etwas abzusenken. Der liegt so tief, da macht es nichts wenn der Direktschall etwas reduziert ist.
Der Klangeindruck ist dennoch ein komplett anderer. Die Durchhörbarkeit nimmt durch den fehlenden "Raumschmutz" in Bass und Grundton nebst wegfallender Überlagerung der ersten Schallwelle derart zu, dass man das schon als spektakulär bezeichnen kann. Vergleichbar ist das nur mit nahezu völlig aufgestellten Lautsprechern.
Am verblüffendsten war beim Kii-Nachbau das Phänomen, dass eine kardioide Beschaltung mit Bässen vorne und Bässen seitlich als auslöschende Elemente messtechnisch nochmals besser war als das bei der Kii Three realisierte Prinzip Bässe seitlich/hinten.
Aber wie dem auch sei, in normalen Räumen und bei höchsten Ansprüchen würde ich nicht mehr anders bauen wollen. Die Vorteile sind dazu zu deutlich und zu einfach via DSP zu realisieren.
Das schöne ist ja, das ein paar preiswerte Bässe, ein DSP und ein bisschen Endstufenleistung schon ausreichen, um das mal selbst zu überprüfen.
:prost:
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Zitat:
Zitat von mtthsmyr
Das würde mich mal interessieren. Soweit ich gesehen habe, neigen Seitenbasssysteme im Grundton ja eher zum Rundumstrahlen als zum Bündeln. Der EFG ist gegenüber dem Direktschall verhältnismäßig hoch im vergleich zu frontseitiger Anordnung. Wie bekommst Du das in den Griff?
Eine Richtwirkung stellt sich mit Seitenbässen und konstruktiver Überlagerung nur ein, wenn auf der Front zusätzlich Treiber platziert werden und die so weit verzögert werden, dass sich sich ihr Schall mit dem der seitlichen Treiber perfekt addiert. Dann sind die seitlichen Schallquellen in Näherung äquivalent zu welchen auf der Front, die ihr Zentrum auf der Kante haben (praktisch wäre das natürlich nicht baubar). Das heißt, es wird eine Art Array erzeugt mit der etwas höheren Richtwirkung.
Das ist zwar im Frequenzbereich nach unten hin begrenzt (und von der Frontbreite abhängig), aber dafür verliert man keinen Maximalpegel wie beim Kardioden.
PS: wenn ich mich recht erinnere, strahlen sowohl kii Three als auch Dutch & Durch 8c im Bass nicht mehr gerichtet ab, wohl wegen des Maximalpegels.
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Okay, danke für die Erläuterung.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Dutch & Dutch wohl so gedacht, dass die rückwärtigen Treiber für ca. 30cm Wandabstand und als reine Subwoofer zum Einsatz kommen. Im Hinblick auf die Wellenlängen wirken sie ihn ihrem Einsatzbereich damit quasi als Halbraumstrahler.
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Zitat:
Zitat von spendormania
Der Klangeindruck ist dennoch ein komplett anderer. Die Durchhörbarkeit nimmt durch den fehlenden "Raumschmutz" in Bass und Grundton nebst wegfallender Überlagerung der ersten Schallwelle derart zu, dass man das schon als spektakulär bezeichnen kann. Vergleichbar ist das nur mit nahezu völlig aufgestellten Lautsprechern.
Ähm... ja. Na klar. Du reduzierst ja in dem Bereich die insgesamt abgestrahlte Energie. Genau das gleiche passiert allerdings auch, wenn ich bei einem normalen Monopol da etwas reduziere.
Mit Überlagerung der ersten Schallwelle meinst Du die rückwärtige Reflexion, oder? Ich halte das für ein aufgebauschtes Problem, denn 1. trennt unser Ohr in dem Frequenzbereich (< 300Hz) direktem und reflektiertem Schall noch nicht sehr zuverlässig*, und 2. wird diese Reflexion von vielen, vielen weiteren überlagert (wenn nicht sogar noch durch Raummoden).
*dennoch hat dieser Bereich Einfluss auf die Positionierung der Phantomschallquelle
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Zitat:
Zitat von FoLLgoTT
Eine Richtwirkung stellt sich mit Seitenbässen und konstruktiver Überlagerung nur ein
Prinzipiell hast Du natürlich bei 2 seitlich gegenüber angeordneten Bässen durch den Treiberabstand eine höhere Bündelung als mit einem einzelnen auf der Front (D'Appolito, anyone?). Durch den Zeitversatz und den zusätzlichen Treiber auf der Front reduzierst Du natürlich die unweigerlich auftretende Keulenwirkung.
Machst Du das Delay frequenzabhängig?
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