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Bassreflex-Abstimmung (WinISD)
Ich bin z.Z. heftig am simulieren mit WinISD um den besten 18-Zöller für meinen Heimkino- und Party-Subwoofer-Projekt herauszufinden. Aktuell aussichtsreichster Kandidat ist der FaitalPro 18XL1800, fest entschieden ist das aber noch nicht.
Ich möchte den Subwoofer für 2 verschiedene Einsatzzwecke auslegen. Der eine ist das Heimkino, hier kommt es mir nicht auf die allerhöchsten Pegel an, aber ich möchte eine echt tiefe Abstimmung, die bis unter 20 Hz ordentliche Pegel bringt. Das andere Einsatz-Szenario ist die (manchmal auch etwas größere, evtl. auch Freiluft-) Party, wo es mir reicht wenn der Frequenzgang bis auf 35 oder 40Hz runter reicht, das aber mit höchstem Pegel. Ich will die Boxen so bauen dass ich die Bassreflexabstimmung quasi umstellen kann, je nach Einsatz.
1. Frage: hat jemand Erfahrung darin, wie realitätsnah die Simulationen mit WinISD sind? Kann man ein Gehäuse aufgrund der Simulation mit WinISD bauen ohne Gefahr zu laufen, dass die errechnete Bassreflexabstimmung in der Realität weit daneben liegt und man den Boxenbau nochmal neu anfangen muss?
NB: WinISD (ich habe v0.7.0.950) meldet beim Aufruf eines Treibers immer "Driver data fails integrity check". Kann man trotzdem von brauchbaren Simulationsergebnissen ausgehen?
2. Frage: Ich habe gesehen dass man für tiefe Abstimmung einfach einen relativ langen Bassreflexkanal braucht. Dagegen reicht für eine höher und lautere Abstimmung ein kürzerer Kanal. Um also die Box umstellen zu können würde ich zwei verschieden lange Kanäle einbauen, von denen jeweils einer verschlossen würde. Kann man das so bauen? Oder gibt es eine sinnvollere Methode?
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Zur zweiten Frage:
Statt durch Verlängerung des Kanals kann die Senkung von fb auch durch Verringerung der Kanalquerschnittfläche erreicht werden. Ich würde also die BR-Abstimmung auf Party auslegen und für Wohnzimmerbetrieb einen Teil der Fläche verschließen, wozu es ganz praktisch ist, den Kanal in 2 oder 3 Segmente zu unterteilen oder mehrere Rohre/Kanäle zu verwenden.
Viele Grüße,
Michael
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...oder einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverkleinerung einlegen......
Dieser Trick ist uralt und war, so viel ich weiß bei der großen EV Sentry schon mit eingeplant.
Es gibt aber auch in der Länge verschiebare Reflexrohr, Baut man sie selbst aus DN75 oder DN110 kann man am Flansch auch fast 5 cm schieben.
Gruß Kalle
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Zitat:
Zitat von Kalle
...oder einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverkleinerung einlegen......
Dieser Trick ist uralt und war, so viel ich weiß bei der großen EV Sentry schon mit eingeplant.
Stimmt, da wurde ich auch schon drauf aufmerksam gemacht:
Anhang 42926
Viele Grüße,
Michael
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Vielen Dank für eure Antworten!
Dass statt Kanalverlängerung auch Querschnittverringerung geht war mir schon klar.
Allerdings sollte man auch bedenken dass nach der Querschnittsverringerung immer noch genügend Querschnitt übrig bleiben soll dass die Strömungsgeschwindigkeit im Kanal nicht zu groß wird. An dieser Stelle bin ich noch etwas unsicher. Fest steht, dass der Treiber (FaitalPro 18XL1800) ein absoluter Hammer ist, mit 20mm Xmax und Sd von über 1000 qcm verschiebt er peak to peak über 4 l.
Was wäre hierfür ein brauchbarer Kanalquerschnitt, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit im Rahmen bleibt? Gibt's einen Richtwert für die maximal sinnvolle Strömungsgeschwindigkeit?
Einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverringerung einlegen (lose???) würde ich an dieser Stelle, an der rohe Kräfte zerren, sicher nicht. Da hätte ich Angst dass es früher oder später rausvibriert, oder dass es rappelt.
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Querschnitt in Bezug auf Wirkungsgrad so viel wie geht.
Suche mal nach dem Bauplan bei Dieter Achenbach.
http://lsv-achenbach.de/
http://lsv-achenbach.de/images/lauts...8-195l-big.jpg
und simuliere ihn für deinen Bass. So in etwa könnte das aussehen..... oder eben einen großen Kanal unten ähnlich der alten EV Zeichnung s.o..
Gruß Kalle
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Ich würde die BR-Ports für Wohnzimmerbetrieb einfach komplett verschließen und dann CB entzerren. Pegelreserven sollten auch in CB bei 20Hz kein Problem darstellen.
Gruß, Onno
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Laut WinISD-Simulation bringt der 18XL1800 in einem geschlossenen Gehäuse gleicher Größe (135 l) bei 20 Hz etwa 7 dB weniger als mit der 20 Hz Bassreflex-Abstimmung. Die max.-SPL-Kurve fällt beim geschlossenen Gehäuse Xmax-bedingt unterhalb 40 Hz steil ab, mit der 20 Hz-BR-Abstimmung ist der Abfall zwar noch viel steiler, fängt aber erst unterhalb etwa 17/18 Hz an.
Anhang 42931
Deswegen werde ich wohl für beide Einsatzzwecke Bassreflexabstimmungen verwenden.
Hat niemand hier Erfahrung mit WinISD? Passt das, was diese Software errechnet, oder ist sie unbrauchbar?
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Geschlossen klingt im raum besser. Immer.
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Ich werd's ausprobieren, sobald ich die Kiste habe. Den Kanal zuzumachen ist ja relativ leicht bewerkstelligt.
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eine absolute aussage.
ich hab einen 150l tml-sub, der sehr knallt (d.h. trocken und souverän, wenn das irgendjemandem etwas sagt), kenn auch die diversen jbl-bässe - bassreflex - die für mich zum beeindruckendsten gehören, was ich je gehört habe.
muss aber sagen, ich hab kaum erfahrung mit CB.
gruß reinhard
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Zitat:
Zitat von wus
Anhang 42931
Hat niemand hier Erfahrung mit WinISD? Passt das, was diese Software errechnet, oder ist sie unbrauchbar?
Moin :),
Meine WinISD-Version hat 185 Liter BR für den Faital ausgerechnet (mit Hersteller-TSP)...:confused:
Ansonsten ist WinISD recht verlässlich, habe insgesamt positive Erfahrungen gemacht. Ein "Restrisiko" bleibt natürlich immer...:(
LG Micha
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Ich habe den Faital 18XL1800 jetzt auch mal durchsimuliert und komme zu folgenden Schlüssen:
- In der Tat ist der Vorschlag von WinISD für BR 185 Liter groß, die Tuningfrequenz fb liegt bei gut 28 Hz. Die untere Grenzfrequenz f3 liegt dann auch in dem Bereich und wenn Xmax voll ausgenutzt wird, werden im Halbraum Powerkompression nicht mit einkalkuliert, 123 dB/1m erreicht, wozu 83 Volt anliegen müssen. Ich habe mich bei der Strömungsgeschwindigkeit jetzt mal auf 24 m/s eingeschossen. Laut WinISD werden die bei voller Ausnutzung von Xmax (es sind rechnerisch nach (HC-HG)/2 übrigens +/- 15,5 mm) nicht mehr überschritten, wenn der Kanal 400 cm² Querschnittfläche hat. Die Länge des Kanals beträgt dann etwas über 60 cm, was ich persönlich für den reinen Subwooferbetrieb noch für absolut akzeptabel halte. Tendenziell ist es übrigens so, dass je nach Bauart des Kanals dieser auch kürzer ausfallen kann, als die Simulation aussagt. Das müsste man dann ggf. per Prototyp verifizieren.
- Aber auch in 135 Litern BR scheint sich der Faital wohlzufühlen. Der Nachteil ist, dass für gleichen fb bei gleicher Kanal-Querschnittfläche der Kanal dann länger, in dem Fall unpraktikabel lang sein müsste, wollte man die 24 m/s Strömungsgeschwindigkeit nicht überschreiten. Man könnte fb etwas höher legen, auf so 30 Hz z.B., was es auch ermöglicht, bei Einhaltung der 24 m/s die Querschnittfläche auf 360 cm² zu verkleinern. Die Kanallänge reduziert sich dann auf (zumindest für mich) akzeptable gut 70 cm.
- 135 Liter CB ergibt eine Gesamtgüte Qtc von 0,63. Der Abfall ist bedeutend weniger steil, was zunächst mal so ohne Anwendung irgendwelcher Filter ja gut für die Gruppenlaufzeit ist, was immer das in der Praxis im Raum am Ende auch bedeutet. So eine Konstruktion lässt sich zumindest im Bereich so richtig tiefer Frequenzen besser entzerren, wo bei den Bassreflex-Exemplaren besser ein Subsonicfilter greifen sollte. Der berüchtigte Roomgain könnte allerdings dafür sorgen, dass soviel Entzerrung vielleicht garnicht nötig ist. Natürlich sind die BR-Teile größtenteils bei weiten pegelfester (unter 20 Hz allerdings nicht), doch sind mit der CB-Konstruktion ab 30 Hz immerhin auch so 112 dB/1m möglich.
Viele Grüße,
Michael
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Hmm, sinnvoll wären wohl 4 BR Rohre ( resp, 3-eckige Kanäle) in den Ecken... Kann WinISD leider nicht simulieren....
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Man kann das schon, es gibt die Möglichkeit, die Anzahl der Kanäle anzugeben (bis zu 8 Stück). Aber wie gesagt: je nach Anordnung des Kanals/der Kanäle kann die nötige Länge ggf. etwas kürzer ausfallen, als von WinISD berechnet. Müsste man dann also, wenn man es genau wissen wollte, per Prototyp eruieren.
SRAM hatte da mal eine interessante Vorgehensweise erläutert, die zu einer recht deutlichen Verkürzung führt.
Viele Grüße,
Michael
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Moin,
jetzt wäre es vielleicht die Zeit billiges OSB - Grobspanplatte zu besorgen und die Kreissäge singen zu lassen. Die Achenbachbox als Vorlage nehmen und loslegen ... die Kanallänge kan man durch Brettchen immer noch verlängern, durch Einlegen von Styroporblöcken läßt sich das Volumen verkleinern.
Durch ensprechend dicke Dreikantleisten läßt sich auch der Kanalquerschnitt verkleinern.
Gruß Kalle
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Danke für die zahlreichen Antworten!
@ Michael: wie kommst Du auf "nur" 123 dB? WinISD errechnet bei mir für Nennleistung (1600 Watt) 125,5 dB. Dabei bleibt die Auslenkung oberhalb fb unter 15,5mm
Die Powerkompression würde sicher etliche dB kosten wenn man die Box länger mit Grenzleistung betreibt, für kurzzeitige Peaks, die nicht wesentlich zur Erwärmung der Schwingspule führen, sollte sie aber vernachlässigbar sein - glaube ich. Stimmst Du mir da zu?
Ich habe nochmal ein bisschen rumkonstruiert und habe die Box etwas größer gemacht. Allerdings geht ein nicht unerheblicher Teil des Innenvolumens für die großen Bassreflexkanäle drauf, so dass es effektiv bei ca. 140l bleiben wird. Nochmal zur Erinnerung: ich will die Box ja quasi "umstimmbar" machen, einmal mit einer hohen "Party"-Abstimmung (33Hz) für high output bis runter auf ca. 33Hz mit großquerschnittigen Ports mit entsprechend niedriger Strömungsgeschwindigkeit, dann aber auch eine sehr tief reichende "Heimkino"-Abstimmung mit langen, dünneren Ports, die auf 22 Hz abgestimmt werden. Je nach Einsatz wird dann entweder das eine oder das andere Paar Ports abgedeckt.
Würde ich die "Heimkino"-Abstimmung auf ebenso niedrige Strömungsgeschwindigkeit auslegen, dann würden die Ports inakzeptabel lang (1,52m für 24m/s). Da ich im Heimkino nicht ganz so hohen Output brauche werde ich hier einen Kompromiss eingehen und voraussichtlich einen Querschnitt von ca. Sd/5 wählen, womit sich dann Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 35m/s bei Nennleistung ergeben.
Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?
@Kalle - stimmt. Genügend derartiges Holz liegt im Keller, was allerdings noch fehlt ist der Treiber und ein potenter Amp. Das wird als nächstes bestellt.
Wenn der Prototyp dann mal gebaut ist:
Wie misst man sowas, angesichts von Raummoden und womöglich room gain? Wie überprüfe ich messtechnisch ob die Abstimmung mit der Simu übereinstimmt, um ggfs die Kanäle anpassen zu können?
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Ich schreibe gerade mit einem Handy, daher nur kurz was zur letzten Frage. Die Holzhammermethode: in der Gegend der vermuteten Abstimmfrequenz Sinustöne draufjagen und den Bereich zwischen solchen mit großen Membranauslenkungen suchen, wo die Membran sich minimal bewegt. Dort ist dann die Abstimmfrequenz.
Eleganter geht das natürlich mit einer Messung des Impendanzganges. Dort sieht man dann zwei für BR-Lautsprecher charakteristische Maxima. Auf dem Minimum dazwischen liegt fb.
Viele Grüße,
Michael
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guten Morgen,
Zitat:
Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?
Das war hier, speziell in Beitrag 32:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...g-BR-Rohr-Port
Anm.
Leider kann ich den Link nicht mit der Funktion dafür einbinden, da stürzt mein Opera ab und eine Fehlermeldung erscheint. Kann jetzt nicht länger den Fehler suchen und deshalb nur als text eingefügt. Werde es später erneut versuchen und evt. eine Fehlermeldung an den Admin machen, oder ich hole mir erst mal Kaffee!
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Zitat:
Zitat von wus
@ Michael: wie kommst Du auf "nur" 123 dB? WinISD errechnet bei mir für Nennleistung (1600 Watt) 125,5 dB. Dabei bleibt die Auslenkung oberhalb fb unter 15,5mm
Es wird vielleicht daran gelegen haben, dass ich da mit den 185 Litern @ 28 Hz simuliert habe. Eine tiefere Abstimmung in größerem Gehäuse sorgt für mehr Hub bei der unteren Grenzfrequenz bei gleicher Eingangsleistung. Oder es lag an einem Knick in der Optik.....:eek::D
Zitat:
Zitat von wus
Die Powerkompression würde sicher etliche dB kosten wenn man die Box länger mit Grenzleistung betreibt, für kurzzeitige Peaks, die nicht wesentlich zur Erwärmung der Schwingspule führen, sollte sie aber vernachlässigbar sein - glaube ich. Stimmst Du mir da zu?
Kann sein, meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür aber nicht. Ich würde aber auch nicht Wohl und Wehe der Konstruktion ausgerechnet davon abhängig machen. :)
Zitat:
Zitat von wus
Da ich im Heimkino nicht ganz so hohen Output brauche werde ich hier einen Kompromiss eingehen und voraussichtlich einen Querschnitt von ca. Sd/5 wählen, womit sich dann Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 35m/s bei Nennleistung ergeben.
Mach wie gesagt den Kanal mehr-, sagen wir dreisegmentig, dann kannst du Segmente verschließen, so dass sich z.B. in etwa SD/5 ergibt. Ich denke auch, das soviel Pegel im Wohnraum wohl eher selten erreicht wird. Auch das vollständige Verschließen bleibt ja noch als Option.
Zitat:
Zitat von wus
Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?
Zu SRAMs Methode der Längenberechnung habe ich hier was gefunden.
Zitat:
Zitat von wus
Wie misst man sowas, angesichts von Raummoden und womöglich room gain? Wie überprüfe ich messtechnisch ob die Abstimmung mit der Simu übereinstimmt, um ggfs die Kanäle anpassen zu können?
Die Methoden, die ich weiter oben genannt habe, sind unabhängig von der Raumakustik.
Viele Grüße,
Michael
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Zitat:
Zitat von Azrael
Eine tiefere Abstimmung in größerem Gehäuse sorgt für mehr Hub bei der unteren Grenzfrequenz bei gleicher Eingangsleistung.
Stimmt, ist ja logisch. Hätte ich auch selber draufkommen können :o
Zitat:
Zitat von Azrael
Mach wie gesagt den Kanal mehr-, sagen wir dreisegmentig, dann kannst du Segmente verschließen, so dass sich z.B. in etwa SD/5 ergibt.
Ich hatte ohnehin vor mindestens 2 Kanäle zu bauen und die (punkt-)symmetrisch zum Treiber anzuordnen, da ich mal gelesen habe die einseitige Anordnung könnte bei Extrembelastung - und 1600 Watt auf 18 Zoll, mit Hüben bis 40mm absolut, sind extrem - zu Taumelbewegungen von Membran und Schwingspule und deshalb zu Schäden führen.
Zitat:
Zitat von Azrael
Zu SRAMs Methode der Längenberechnung habe ich hier was gefunden.
Danke für den Link, auch @Thomas! Liest sich ja sehr vielversprechend. Da meine Kanäle speziell für die tiefe Abstimmung sehr lang sein müssen nehmen sie auch beträchtlich Arbeitsvolumen von der Box weg. Mit der Verkürzung bliebe dann doch noch etwas mehr Nettovolumen übrig,
Zitat:
Zitat von Azrael
Die Methoden, die ich weiter oben genannt habe, sind unabhängig von der Raumakustik.
Meinst Du das?
Zitat:
Zitat von Azrael
Eleganter geht das natürlich mit einer Messung des Impendanzganges. Dort sieht man dann zwei für BR-Lautsprecher charakteristische Maxima. Auf dem Minimum dazwischen liegt fb.
Das ist ja im Prinzip die gleiche Methode, die Klinger schon 1978 in seinem Gehäusebaubuch empfahl, oder? Er betont ja dass bei "richtiger" Abstimmung beide Maxima gleich hoch sind. Und als "richtig" sieht er eine Abstimmung bei der Lautsprecher und Gehäuse Resonanz haben. Meine tiefe Abstimmung liegt da jedoch weit daneben, so dass ich grob unterschiedliche Maxima erwarten würde, quasi eine Schieflage des ganzen Impedanzschriebs im fraglichen Bereich. Ist fB in diesem Fall immer noch genau beim Impedanzminimum, oder verschiebt sich das dann? Wenn ja, in welche Richtung?
Zitat:
Zitat von Azrael
135 Liter CB ergibt eine Gesamtgüte Qtc von 0,63. Der Abfall ist bedeutend weniger steil, was zunächst mal so ohne Anwendung irgendwelcher Filter ja gut für die Gruppenlaufzeit ist, was immer das in der Praxis im Raum am Ende auch bedeutet. So eine Konstruktion lässt sich zumindest im Bereich so richtig tiefer Frequenzen besser entzerren
Wie beschrieben werde ich auch für die tiefe Abstimmung erst mal Bassreflex ins Auge fassen, weil das im hörbaren Bereich doch erheblich höheren Output verspricht. In der Simu "überholt" CB die BR-Konstruktion erst unterhalb von 16Hz.
Sollte sich der Bass damit auch nach raumakustischer Entzerrung (ich plane Anschaffung eines DSPeaker Antimode) zu langsam oder unpräzise anhören, werde ich aber die Ports sicher mal zumachen um zu sehen ob's damit besser klingt. Ich bin Funk-Fan, und Funk lebt von einem knackigen, präzisen Bass.
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Zitat:
Zitat von wus
Das ist ja im Prinzip die gleiche Methode, die Klinger schon 1978 in seinem Gehäusebaubuch empfahl, oder? Er betont ja dass bei "richtiger" Abstimmung beide Maxima gleich hoch sind. Und als "richtig" sieht er eine Abstimmung bei der Lautsprecher und Gehäuse Resonanz haben. Meine tiefe Abstimmung liegt da jedoch weit daneben, so dass ich grob unterschiedliche Maxima erwarten würde, quasi eine Schieflage des ganzen Impedanzschriebs im fraglichen Bereich. Ist fB in diesem Fall immer noch genau beim Impedanzminimum, oder verschiebt sich das dann? Wenn ja, in welche Richtung?
Ich habe den Klinger nicht gelesen. Ich sehe das mit den unterschiedlich großen Höckern auch nicht so eng, solange sie sich noch deutlich abzeichnen. Und ja, ich würde sagen, dass es auch in diesem Fall so bleibt: der tiefste Punkt zwischen den Höckern ist die Abstimmfrequenz.
Eine weitere Möglichkeit wäre übrigens noch, eine akustische Nahfeldmessung vor der TT-Membran zu machen, also wirklich wenige mm nah dran. Dort suchst du dann im fraglichen Bereich mittels Sinusgenerator die Frequenz, wo der TT am wenigsten Pegel abstrahlt. Das ist ein bisschen verwand mit der Methode, die Frequenz mit der kleinsten Membranamplitude zu finden, nur wohl doch etwas genauer. :)
Viele Grüße,
Michael
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Moin wus,
Zitat:
Zitat von wus
Ich möchte den Subwoofer für 2 verschiedene Einsatzzwecke auslegen. Der eine ist das Heimkino, hier kommt es mir nicht auf die allerhöchsten Pegel an, aber ich möchte eine echt tiefe Abstimmung, die bis unter 20 Hz ordentliche Pegel bringt. Das andere Einsatz-Szenario ist die (manchmal auch etwas größere, evtl. auch Freiluft-) Party, wo es mir reicht wenn der Frequenzgang bis auf 35 oder 40Hz runter reicht, das aber mit höchstem Pegel. Ich will die Boxen so bauen dass ich die Bassreflexabstimmung quasi umstellen kann, je nach Einsatz.
für Deine 2 genannten Einsatzgebiete wäre mMn. ein DSP die beste Lösung.
Du bräuchtest den Sub für die andere Anwendung nicht umbauen und hättest gleichzeitig ein gutes Werkzeug für die Trennung / Basserweiterung / Hubentlastung
und gegen eventuell vorhandene Raummoden.
Dazu ist selbstverständlich Messtechnik, und die Fähigkeit damit umzugehen, notwendig.:)
Ich habe auch mal simuliert und komme mit DSP EQing in 180L BR für HK auf -3dB @21,5Hz und Max Pegel bei X-Max von 112dB bei 90W und 13,7m/s Strömungsgeschwindigkeit.
Für outdoor Party mit DSP EQing komme ich auf -3dB @ 31Hz und Max Pegel bei X-Max von 123dB bei 1500W und 15m/s Strömungsgeschwindigkeit.
Für outdoor sollte man WinISD Simus mit vorsicht genießen.....;):D
Für meine Abstimmung habe ich mit einem Kanal simuliert - 50cm breit und 8cm hoch = 400Quadratzentimeter.
Kanal hat dann eine simulierte Länge von 68,3cm.*
Für Kanäle, die durch Gehäusewände verlängert werden habe ich in der Fa. mal eine Messreihe gemacht
und simuliertes Tuning gegen reales Tuning (Impedanzmessungen) verglichen und Kanal angepasst......
Ergebnis für mich war das man Kanäle, die durch Gehäusewände verlängert werden um ca. 30% kürzer auslegen kann.
Das sollte man imho bei einem Projekt immer mittels Imp. Messung einstellen / überprüfen.
* Der Kanal könnte also ca. 46cm lang werden.
LG
Karsten
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Zitat:
Zitat von holly65_MKII
für Deine 2 genannten Einsatzgebiete wäre mMn. ein DSP die beste Lösung.
Du bräuchtest den Sub für die andere Anwendung nicht umbauen und hättest gleichzeitig ein gutes Werkzeug für die Trennung / Basserweiterung / Hubentlastung
DSP ist eh angedacht, schon um den (auch schon in der Simu) nicht ganz idealen Frequenzgang zurecht zu biegen. Ob es ein separater Antimode wird oder ich auf einen besseren AVR Receiver zurückgreife ist noch nicht ganz entschieden.
Allerdings kann ich mir nicht recht vorstellen was ein DSP an der Box ändern kann. Das ist doch im Endeffekt reine Mechanik. Eine Bassreflexbox (gegebener Größe) kann man entweder hoch abstimmen um max. Pegel zu kriegen, was aber zu steilem Abfall unterhalb fB führt. Oder man dehnt den Frequenzgang unter Verzicht auf max. Pegel und linearen Frequenzgang nach unten hin aus, kriegt dann aber in dem Bereich, wo die hohe Abstimmung noch glänzt (bei fB und knapp darüber) nicht annähernd die gleichen max. Pegel. An den Maximalpegeln kann der DSP auch nichts ändern, einzig ein Subsonic kann den Treiber vor Überlastung unterhalb fB schützen, aber das setze ich jetzt mal als Standard voraus, wenn man so einen Subwoofer PA(rty-)mäßig einsetzen will.
Zitat:
Zitat von holly65_MKII
Für outdoor sollte man WinISD Simus mit vorsicht genießen.....;):D
Wieso?
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So, heute - schlappe 4 Wochen nach der Bestellung - kam der Faital 18XL1800 endlich an.
Da dies das erste Mal ist dass ich Messungen an "nackten" Lautsprechern mache dachte ich ich fange mal mit etwas einfachem an, einer Impedanzmessung mit Limp. Funktioniert auch soweit, seltsam fand ich nur dass Limp die Messung nicht wie eingestellt bis 3000 Hz hoch machte, sondern bei knapp unter 200 Hz "stecken" blieb. Der letzte Ton lief dabei so lange weiter bis ich den Stopp-Button klickte.
Anhang 43404
Ist das normal? Warum wird die Messung nicht bis zu der eingestellten Frequenz fortgesetzt?
Laut der aufgezeichnet Kurve müsste Fs bei 35 - 36 Hz liegen. Laut Datenblatt sollten es aber 29 Hz sein. Ich finde das eine beträchtliche Abweichung - wie seht ihr das? Muss ich das Chassis erst einwobbeln bevor ich solche Messungen mache?
Ich will auf alle Fälle TSP Messungen vor und nach Einwobbeln machen um zu sehen ob es einen deutlichen Unterschied macht, so viel schon vorweg.
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Es lag wohl an der USB Soundkarte (Maya22). Ich habe dann versucht eine neue Messung zu starten, aber es ging nicht bis ich die Maya einmal vom USB abstöpselte und neu anschloss, wobei ich auch Limp neu startete.
Danach lief die Messung bis zur eingestellten Maximalfrequenz durch.
Die Resonanz lag wie schon zuvor wieder bei knapp 36 Hz, es bleibt also die Frage ob derart grobe Abweichungen normal sind. Immerhin liegt die gemessene Reso mehr als 20% über Herstellerangabe.
???
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Mit wie viel Leistung misst du den Impedanzgang denn? Bei nem 18"er darf da schon mal ein halbes Watt anliegen... Und ja, einwobbeln. Ansonsten auch mal weichkneten, also die Membran einfach mal händisch bis in den progressiven Bereich der Aufhängung in beide Richtungen auslenken. Achtung hierbei, man sollte schon aufpassen, dass man die Membran/Schwingeinheit nicht beschädigt.
Gruß, Onno
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Ich hatte die Leistung vorher nicht gemessen, sondern bin einfach nach der Anleitung im Limp Manual vorgegangen. Jetzt habe ich aber mal nachgemessen und kam auf 4,8 Volt, was an 8 Ohm knapp 3 Watt ergibt.
Danach war mir auch klar warum die Messung so laut war :D
Die Membran "bis in den progressiven Bereich der Aufhängung" zu bewegen gelang mir nicht, mit mehr als ein paar Millimter würde ich eine Beschädigung befürchten. Und ein paar Millimeter sind bei dem Koloss gar nichts. Die Grenzauslenkung liegt bei dem laut Datenblatt bei 36 mm! Mit Cms = 0,11mm/N müsste ich schon mit 180 N drücken oder ziehen um nur auf das Xlin von 20mm zu kommen, vom progressiven Bereich der Auslenkung ganz zu schweigen.
Ich bin ja schon auf den Tanz gespannt wenn ich das Ding einwobble. Aber wie gesagt, zuerst möchte ich mal die TSP im nicht eingewobbelten Zustand ermitteln.
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Hi,
Zitat:
Immerhin liegt die gemessene Reso mehr als 20% über Herstellerangabe.
Lass ihn erst mal weich wobbeln und achte darauf, alle Kühlungsöffnungen müssen frei sein bei der Messung.
Übrigens verdammt cooles Teil der 18XL1800. haben wollen
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Wieviel Zusatzmasse für TSP-Messung?
Jetzt wollte ich mich an die TSP Messungen machen und stelle fest, dass ich keine Zusatzmasse habe - außer etlichen ganz kleinen (d5 x 1 mm) Neodymmagneten. Die wiegen alle zusammen gerade mal 11g. Das ist mit digitaler Küchenwaage gemessen, die nur auf 1g genau auflöst und über deren Genauigkeit ich keine Angabe habe.
Ich habe dann gesucht nach wieviel Zusatzmasse man überhaupt verwenden soll, dazu aber keine Angaben gefunden.
Also wieviel Zusatzmasse braucht man? Muss die in irgend einem sinnvollen Verhältnis zu Mmd stehen? Hängt die Genauigkeit der TSP-Messung von diesem Verhältnis ab?
Mmd liegt beim 18XL1800 laut Datenblatt bei 254,4g. Reichen 11g Zusatzmasse für den 18XL1800?
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Das scheint mir viel zu wenig zu sein. Die Folge wird sein, dass sich die Impendanzmaxima bei fs der beiden nötigen Messungen nicht deutlich genug voneinander abheben.
Bei meiner letzten TSP-Messung habe ich die Hälfte von Mms aus dem Datenblatt genommen, was in diesem Fall 60 Gramm Plastik-Fermit war.
Viele Grüße,
Michael
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Ja genau, die Messungen müssen sich gut unterscheiden. Wie sich das auf die Genauigkeit der errechneten TSP auswirkt weiß ich aber nicht.
Und die Zusatzmasse darf die Resonanzfrequenz nicht unter die Messgrenze des Messsystems drücken.
Sieh mal hier, bei HBX gefunden:
https://www.audio-software.de/zusatz...folienfett.pdf
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Zitat:
Zitat von wus
Also wieviel Zusatzmasse braucht man? Muss die in irgend einem sinnvollen Verhältnis zu Mmd stehen? Hängt die Genauigkeit der TSP-Messung von diesem Verhältnis ab?
Mmd liegt beim 18XL1800 laut Datenblatt bei 254,4g. Reichen 11g Zusatzmasse für den 18XL1800?
..... siehe LIMP-Handbuch Seite 25!
Gruß
Heinrich
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Oh, dann wären in meinem Fall 120 Gramm vielleicht besser gewesen. Dat is ja die halbe Büchse....:eek:
Viele Grüße,
Michael
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Moin,
Zitat:
Zitat von naumi
Ja genau, die Messungen müssen sich gut unterscheiden. Wie sich das auf die Genauigkeit der errechneten TSP auswirkt weiß ich aber nicht.
Und die Zusatzmasse darf die Resonanzfrequenz nicht unter die Messgrenze des Messsystems drücken.
Sieh mal hier, bei HBX gefunden:
https://www.audio-software.de/zusatz...folienfett.pdf
ich messe TSP immer mit senkrecht auf einem Stativ eingespanntem Chassis, also in "Einbaulage".
Das ginge mit der "Fettfolien" Methode vermutlich nicht ?
@ wus: Sorry habe hier länger nicht reingeschaut......
Win ISD simuliert imho mit den vollen theoretischen Werten (+6dB) auf unendlicher Schallwand / Halbraum - outdoor hat man imho Verhältnisse irgendwo zwischen Freifeld und Halbraum......jeh nach Aufstellung.
Ich schätze mal irgendwas um +3dB ???
http://www.neumann-kh-line.com/neuma...sary_technical
Reiter Akustischer Raum.
LG
Karsten
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Ich habe mir kurz vor Ladenschluss noch schnell 250g Plastic Fermit geholt und auch schon ausprobiert ob das Zeug auf der beschichteten Pappe klebt (tut es) und auch rückstandsfrei wieder abgemacht werden kann (ging auch).
Wann ich zu der Messung komme steht aber noch nicht fest, die nächsten Tage bin ich leider schon voll ausgebucht.
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Zitat:
Zitat von naumi
achte darauf, alle Kühlungsöffnungen müssen frei sein bei der Messung.
Guter Hinweis. Ist eigentlich ja klar, aber jetzt wo ich das lese fiel mir ein: ich hatte das Chassis einfach mit dem Magnetsystem am Boden liegen, wodurch die Polbohrung verschlossen war.
Deshalb habe ich die Messung jetzt nochmal mit frei liegender Polbohrung wiederholt. Zuvor habe ich auch noch das Lautsprecherkabel durchgemessen und die automatische Kompensation der Kabelmesswerte aktiviert.
Es ergab sich aber keine nennenswerte Änderung, Fs blieb bei 36 Hz.
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So, inzwischen habe ich 2 weitere Messreihen gemacht um ganz sicher zu gehen. Sie lieferten beide ähnlich Werte wie schon die erste, somit weichen etliche Parameter erheblich von den Herstellerabgaben ab.
Am krassesten ist der Unterschied bei Le, wo Faital 2,04 mH angibt, meine Messungen um die 0,61 bis 0,64 ergaben. Aber ich denke mal für einen Subwoofer ist das irrelevant, oder zumindest von geringerer Bedeutung.
Stimmt ihr mir da zu?
Recht deutlich ist der Unterschied auch bei Cms wo ich 0,064 bis 0,076 mm/N gemessen habe, Faital aber 0,11 angibt. Das heißt die gemessenen Werte liegen rund 30 - 40% unter der Herstellerangabe. Andersrum ausgedrückt heißt das, der Antrieb braucht 45 bis 72% höhere Kräfte um die gleiche Auslenkung zu erreichen.
Ich schätze mal, die extrem harte Aufhängung ist auch der Grund für die deutlich höhere Freiluft-Resonanz von 36 statt 29 Hz.
Stimmt ihr mir hier (auch) zu?
Vermutlich ist es also doch so, dass die Aufhängung des fabrikneuen Chassis noch recht steif ist, und die sollte durch kräftiges Einwobbeln doch weich zu kriegen sein - ODER ???
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Mit ähnlichen Fragen schlage ich mich gerade auch herum, siehe hier.. Bisher wusste dort aber wohl noch niemand eine Antwort. Einwobbeln wird Cms bei dir wahrscheinlich noch etwas erhöhen, aber ich weiß halt nicht, ob das dann auch ein irreversibler Zustand bleibt.
Weiters habe ich die TSP ja mit zwei unterschiedlichen Programmen gemessen, mit LIMP und mit REW. Die REW-Resultate kommen mir im Moment plausibler vor. Die Werte wichen zwar auch vom Datenblatt ab, aber auf eine Weise, die ich zumindest intuitiv besser darauf zurückführen konnte, das der Treiber ja nicht eingewobbelt war, als bei LIMP.
Andererseits waren die Unterschiede gering genug, dass ich da wohl einen Konpromiss anstreben werde, der ziemlich sicher nicht weh tut. :)
Viele Grüße,
Michael
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Viel wichtiger als die absoluten Werte sind deren Konsistenz: https://www.hifi-selbstbau.de/grundl...infach-gemacht
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