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Richtwirkung erzeugen

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  • 12.06.2016, 19:31
    FoLLgoTT
    Richtwirkung erzeugen
    Ich war mal wieder in Schreiblaune und habe einen Teil meines Wissens über die Erzeugung von Bündelung in ein Dokument gefasst. Das ist alles im Grunde nichts Neues, aber mir war es wichtig, die verschiedenen Wirkprinzipien mal komplett voneinander getrennt zu betrachten. Das Dokument ist gespickt mit etlichen Beispielen.

    Richtwirkung erzeugen

    Anregungen und Kritik sind ausdrücklich erwünscht! :)
  • 12.06.2016, 19:40
    fosti
    Nils, hab`wieder mal vielen Dank!
  • 12.06.2016, 21:16
    Uli_Bel
    Betrag gelöscht
  • 12.06.2016, 22:23
    Gaga
    Vielen Dank Nils!:ok:

    Grüße,
    Christoph
  • 12.06.2016, 22:35
    Darakon
    Vielen Dank!
    Sehr informativ. Super beschrieben!
  • 13.06.2016, 06:13
    JFA
  • 13.06.2016, 07:57
    newmir
    :danke::prost::thumbup::ok:


    Sehr gut ....

    ich persoenlich haette gerne noch mehr zum Thema Line Area/CBT und die Zwischenstufen gelesen, also z.B. Line Area auf einem Kreissegment ... und/oder gerades Line Array mit zeitlich verzoegerten Lautsprechern aussen. Ich weiss ...dazu gibt es hier und da was, aber Deine Ausfuehrungen hier sind so schoen kompakt, leicht verstaendlich und die direkte Vergleichbarkeit ueber die Simulationen macht es einem echt einfach.

    Oder ...was bringt eigentlich die Membranform. Ich vermute die Simulationen benutzen eine "ideale Flachmembran". ...stimmt das? Was bewirkt z.B. die Kalottenform versus normaler Konus versus Ideal Flachmembran?

    Also nochmal vielen Dank!
  • 13.06.2016, 08:06
    JFA
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Oder ...was bringt eigentlich die Membranform. Ich vermute die Simulationen benutzen eine "ideale Flachmembran". ...stimmt das? Was bewirkt z.B. die Kalottenform versus normaler Konus versus Ideal Flachmembran?

    Die Membranform lässt sich in ABEC und Axidriver einstellen, und wird dann auch mitsimuliert. Problem dabei: es wird ein idealer Konus angenommen, der also als Kolben schwingt. Das passt dann irgendwann nicht mehr so ganz. In ABEC kann man aber Vibrationsdateien einladen, dann passt das schon.

    Ansonsten wirkt ein Konus natürlich ähnlich einem Horn.
  • 13.06.2016, 08:13
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    ich persoenlich haette gerne noch mehr zum Thema Line Area/CBT und die Zwischenstufen gelesen, also z.B. Line Area auf einem Kreissegment ... und/oder gerades Line Array mit zeitlich verzoegerten Lautsprechern aussen. Ich weiss ...dazu gibt es hier und da was, aber Deine Ausfuehrungen hier sind so schoen kompakt, leicht verstaendlich und die direkte Vergleichbarkeit ueber die Simulationen macht es einem echt einfach.

    Ich muss dazu sagen, dass die Simulation der CBT eine gerade Linie mit Verzögerungen war. Das hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen. :rolleyes:

    Die simuliert sich im Grunde fast identisch zu einer gebogenen Linie, die den Verzögerungen entspricht. Keele hat das ja in seinen Papers auch alles simuliert. Nur eben mit anderen Diagrammen dargestellt.

    Es gibt da noch reichlich zu untersuchen. Ich wollte das Dokument aber nicht mit Spezialitäten überladen. Die CBT-Geschichten hatte ich bei meinem Linienstrahler untersucht. Am Ende bin ich aber wieder davon ab, weil der Hardwareaufwand zu groß ist und sich Mehrweger schlecht realisieren lassen. Das Horbach-Keele-Prinzip mit den Treiberpärchen halte ich für eleganter und was Intermodulation angeht auch für deutlich besser.

    Zitat:

    Oder ...was bringt eigentlich die Membranform. Ich vermute die Simulationen benutzen eine "ideale Flachmembran". ...stimmt das? Was bewirkt z.B. die Kalottenform versus normaler Konus versus Ideal Flachmembran?
    Ja, die Membranform in meinen Smiulationen war immer eine flache Scheibe. Wie JFA schon schreibt, wirkt ein Konus irgendwann als Horn. Die Abkopplung der Randbereiche wird aber so nicht simuliert, so dass das Ergebnis mit steigender Frequenz immer weiter von der Realität abweicht.

    Eine typische kleine Kalotte verhält sich im Nutzband nur minimal anders als eine Scheibe. Im Horn jedoch treten im Hochtonbereich größere Unterschiede auf.
  • 13.06.2016, 13:26
    newmir
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    Keele hat das ja in seinen Papers auch alles simuliert. Nur eben mit anderen Diagrammen dargestellt.

    Ich weiss ... bei Keele habe ich nur so grob die Idee verstanden ...Dein Text ist dagegen schon fast Entspannungslektuere.

    Weitermachen ....
  • 13.06.2016, 14:00
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    ...Dein Text ist dagegen schon fast Entspannungslektuere.

    Das nehme ich als Kompliment, denn ich habe bewusst komplexe Details und Formeln herausgehalten. Das Dokument soll nur einen Überblick über die Möglichkeiten liefern, die uns generell zur Verfügung stehen.

    Über den Klang wurde ja bisher auch nichts gesagt. Es gibt da einige Vermutungen (nicht nur von mir), dass man ein Horn gegenüber anderen Wirkprinzipien trotz gleicher Richtwirkung und Amplitudengang (negativ) heraushören kann. Als ich von meinem 2-Wege-Quasikoax auf die 3-Wege-Version mit deutlich kleinerem Horn gewechselt bin, ist mir z.B. aufgefallen, dass der Klangcharakter ein gänzlich anderer ist. Viel "offener" und deutlich freier von typischen Horneigenheiten wie "eingeengter" Klang oder zischelnde Sibilanten. Trotz identischer Entzerrung und beinahe gleichem Abstrahlverhalten.

    Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich dazu wohl ein paar Blindtests machen. Die Frage, die mich antreibt ist "Klingt starke Bündelung ohne Horn besser?". ;)
  • 13.06.2016, 19:47
    BDE
    Vielen Dank, immer wieder interessant den Grundlagen zu lauschen!
    Wann werden Deine gewonnenen Erkenntnisse denn in einen langzeittauglichen LS für dich umgesetzt? ;)
    Wie schaut es in deiner Zusammenfassung mit der Diffraktion/ Slot load aus?
  • 13.06.2016, 20:33
    newmir
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    1) Das nehme ich als Kompliment......

    2) Die Frage, die mich antreibt ist "Klingt starke Bündelung ohne Horn besser?". ;)

    zu 1) War so gedacht ..

    zu 2) Da bin ich platt. Ich hatte immer den Eindruck Du gehoerst zu Fraktion "Saubere Buendlung braucht Horn".
  • 13.06.2016, 21:06
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von BDE Beitrag anzeigen
    Wann werden Deine gewonnenen Erkenntnisse denn in einen langzeittauglichen LS für dich umgesetzt? ;)

    In zwei Monaten ist der nächste Nachwuchs da. Beantwortet das deine Frage? :D

    Ganz ehrlich, ich habe mich damit abgefunden, dass sich das noch Jahre hinziehen kann. Selbst wenn ich jetzt wieder eine Musikanlage hätte, könnte ich sie im oberen Stockwerk nicht nutzen, wenn die Kinder unten rumwuseln. Aber ist OK, so mache ich mir selbst keinen Druck und kann nebenbei forschen. ;)

    Zitat:

    Wie schaut es in deiner Zusammenfassung mit der Diffraktion/ Slot load aus?
    Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wahrscheinlich, weil es die Bündelung verringert und nicht erhöht...

    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    zu 2) Da bin ich platt. Ich hatte immer den Eindruck Du gehoerst zu Fraktion "Saubere Buendlung braucht Horn".

    Eigentlich nicht. Wie die Bündelung entsteht, ist mir grundsätzlich egal. Ich halte z.B. Interferenzen für "sauberer", weil bis zu den Nebenkeulen keine Dreckeffekte wie Hornmoden entstehen. :)

    Eine Schallführung ist allerdings die einzige mir bekannte Möglichkeit, bis an die obere Bandgrenze praktisch konstant zu bündeln.
  • 13.06.2016, 21:57
    JFA
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wahrscheinlich, weil es die Bündelung verringert und nicht erhöht...

    Slot load muss ja nicht zwingend ein Slot mittig vor der Membran sein. Man könnte beispielsweise auch einen ringförmigen Slot nehmen. Und dessen Durchmesser kann natürlich auch deutlich größer sein als derjenige der Membran.
  • 14.06.2016, 06:08
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Slot load muss ja nicht zwingend ein Slot mittig vor der Membran sein. Man könnte beispielsweise auch einen ringförmigen Slot nehmen. Und dessen Durchmesser kann natürlich auch deutlich größer sein als derjenige der Membran.

    Stimmt! Diese Möglichkeit hatte ich schon wieder fast verdrängt. Ich habe sie dem Dokument hinzugefügt. :)
  • 14.06.2016, 16:32
    newmir
    Sehe ich das richtig?

    Der Treiber ist 10 cm im Durchmesser, die Scheibe ....oder besser der Ringschlitz davor hat einen Durchmesser von ungefaehr 20cm und das ganze buendelt aber staerker als die 20cm Membran?

    Eigentlich auch logisch. Es fehlt ja die Abstrahlung aus der Mitte.

    Hat das mal praktisch jemand gemacht? Ich habe sowas noch nicht gesehen. War mir auch ansonsten neu.
  • 14.06.2016, 16:44
    FoLLgoTT
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Der Treiber ist 10 cm im Durchmesser, die Scheibe ....oder besser der Ringschlitz davor hat einen Durchmesser von ungefaehr 20cm und das ganze buendelt aber staerker als die 20cm Membran?

    Richtig.

    Zitat:

    Eigentlich auch logisch. Es fehlt ja die Abstrahlung aus der Mitte.
    Genau so ist es. :)

    Zitat:

    Hat das mal praktisch jemand gemacht? Ich habe sowas noch nicht gesehen. War mir auch ansonsten neu.
    Wenn ich mir den resonanzverseuchten Amplitudengang anschaue, möchte ich das gar nicht ausprobieren. ;)

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/a...1&d=1465919042
  • 14.06.2016, 18:17
    Kaspie
    Hallo Nils,
    Danke für die Arbeit. Es gibt zwar hier und da noch gefühlte 200 Nachfragen; aber im großen Ganzen hilft es hilft es nicht wirklich viel:D
    Warum?
    Einige meiner Fragen , die ich beantwortet haben wollte, sind im Prinzip visuell erklärbar.
    Aber: Es stellen sich dadurch weitere Fragen .
    Zitat:

    Um ausschließlich die Richtwirkung des Horns zu beurteilen, muss es in eine unendliche Schallwand
    eingebaut werden. Ansonsten vermischt sich die Richtwirkung durch die Beugung am Hornkorpus mit
    der der Schallführung. Leider werden Messungen von realen Hörnern praktisch immer ohne
    Schallwand durchgeführt, so dass die Richtwirkung der Schallführung nicht isoliert beurteilt werden
    kann.
    Das ist nicht die Antwort auf die Fragestellung, die ich mir vorgestellt habe. Sie beantwortet aber eine andere Vermutung, die ich habe. Um diese Vermutung aber zu beschreiben, muss ich erst ein paar Kilometer auf mich nehmen, um die Fragen richtig zu formulieren.
    Es geht hier um Hörner mit DKT und Konustreiber. Hier scheint es einen grundsätzlichen Unterschied zu geben? Beide Varianten scheinen aber auch gut miteinander zu harmonieren!?

    LG
    Kay
  • 14.06.2016, 18:24
    java4ever
    Hi Nils,
    Betreffend die unendliche Schallwand:
    Da kann ich dir leider nicht zustimmen.
    In der Realität werden Hörner, besonders große Mitteltonhörner, oft ohne wirkliche Schallwand betrieben (PA-Horntopteile oder auch freistehende Horn-Hifi-Anlagen).

    Auf der unendlichen Schallwand sieht das Richtverhalten meiner Erfahrung nach immer etwas schöner aus... :)

    Grüße
  • 14.06.2016, 18:29
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von java4ever Beitrag anzeigen
    Da kann ich dir leider nicht zustimmen.
    In der Realität werden Hörner, besonders große Mitteltonhörner, oft ohne wirkliche Schallwand betrieben (PA-Horntopteile oder auch freistehende Horn-Hifi-Anlagen).

    Das verstehe ich nicht ganz. Bei was kannst du mir nicht zustimmen?

    Ich möchte beide Effekte getrennt betrachten. Dass ein Horn in der Realität oft nicht eingebaut wird, hat ja damit erstmal nichts zu tun. :)
  • 14.06.2016, 18:33
    java4ever
    Ich möchte damit sagen, dass die Simulationen, so schön sie auch sind (sind sie!), nur beschränkt Realitätstauglich sind, denn für den Fall, dass die Hörner nicht auf einer riesigen Schallwand betrieben werden, was, seien wir ehrlich, bei den Leuten, die sich die Mühe machen, sowas zu simulieren und evtl zu drucken, wohl schon rein aufgrund der Ästhetik eher seltener anzutreffen ist.

    Grüße
  • 14.06.2016, 18:42
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von java4ever Beitrag anzeigen
    Ich möchte damit sagen, dass die Simulationen, so schön sie auch sind (sind sie!), nur beschränkt Realitätstauglich sind, denn für den Fall, dass die Hörner nicht auf einer riesigen Schallwand betrieben werden, was, seien wir ehrlich, bei den Leuten, die sich die Mühe machen, sowas zu simulieren und evtl zu drucken, wohl schon rein aufgrund der Ästhetik eher seltener anzutreffen ist.

    Mein Ziel waren nie praxistaugliche Simulationen, sondern die separierte Darstellung von Wirkprinzipien. :)

    Ich habe mein gedrucktes Horn übrigens verbaut. Aber das habe ich auch im komplett simulierten Lautsprecher optimiert. Die Darstellung von Grundlagen und die spätere Entwickeln sind eben zwei Paar Schuhe.
  • 14.06.2016, 19:46
    Kaspie
    Zitat:

    Zitat von java4ever Beitrag anzeigen
    Ich möchte damit sagen, dass die Simulationen, so schön sie auch sind (sind sie!), nur beschränkt Realitätstauglich sind, denn für den Fall, dass die Hörner nicht auf einer riesigen Schallwand betrieben werden, was, seien wir ehrlich, bei den Leuten, die sich die Mühe machen, sowas zu simulieren und evtl zu drucken, wohl schon rein aufgrund der Ästhetik eher seltener anzutreffen ist.

    Grüße

    Hallo java4ever,
    solche Simulationen sind immer abstrakt zu sehen. Sie spiegeln nur die Theorie wieder, wie sie momentan verstanden wird. Die Einflüsse der Praxis , wie sie naturgemäß vorkommen , spiegel sich nicht wieder.
    Das, was mathematisch beschrieben wurde, wird visuell dargestellt. Mehr nicht.
    Es bildet somit die Grundlagen, entbindet aber nicht das persönliche nachdenken und Verständniß der Materie.
    Die kausalen Zusammenhänge sind etwas schwieriger und komplizierter.
    Simprogs oder Messungen sind hier nur Steinzeitmethoden, die versuchen bildlich etwas zu erklären.

    LG
    Kay
  • 14.06.2016, 19:55
    JFA
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Hat das mal praktisch jemand gemacht? Ich habe sowas noch nicht gesehen. War mir auch ansonsten neu.

    Sagen wir es mal so: ich hätte es nicht erwähnt, wäre ich nicht neulich per Zufall drauf gekommen. War aber auch nur simuliert, Umsetzung folgt noch.
  • 14.06.2016, 19:56
    newmir
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    Wenn ich mir den resonanzverseuchten Amplitudengang anschaue, möchte ich das gar nicht ausprobieren.

    Ich ueberlege gerade ob die manchmal auch als akustische Linse bezeichneten kleinen Plastikscheiben vor manchen Kalottenhochtoenern nicht genau diese Wirkungsweise haben.
    z.B. gab es mal eine in den 70igern sehr gebraeuchlichen Phillips-Hochtoener, der hatte auf der schalldurchlaessigen Abdeckung mittig einen kreisrunden Aufkleber, so dass nur die Raender frei blieben.
    http://bilder.hifi-forum.de/medium/3...0083_70655.jpg
    Hier auch: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/s...ad.php?t=13475

    Vielleicht weniger wegen der Buendlung, sondern vielleicht einfach wegen einer gewissen Pegelerhoehung auf Achse in Verbindung mit der Buendelung. Bei den Abmessungen stellt sich der ganze Resonanzmuell erst oberhalb von hoerbaren Frequenzen ein.
  • 14.06.2016, 19:57
    BiGKahuunaBob
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    Über den Klang wurde ja bisher auch nichts gesagt. Es gibt da einige Vermutungen (nicht nur von mir), dass man ein Horn gegenüber anderen Wirkprinzipien trotz gleicher Richtwirkung und Amplitudengang (negativ) heraushören kann. Als ich von meinem 2-Wege-Quasikoax auf die 3-Wege-Version mit deutlich kleinerem Horn gewechselt bin, ist mir z.B. aufgefallen, dass der Klangcharakter ein gänzlich anderer ist. Viel "offener" und deutlich freier von typischen Horneigenheiten wie "eingeengter" Klang oder zischelnde Sibilanten. Trotz identischer Entzerrung und beinahe gleichem Abstrahlverhalten.

    Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich dazu wohl ein paar Blindtests machen. Die Frage, die mich antreibt ist "Klingt starke Bündelung ohne Horn besser?". ;)

    Hi Nils,
    Auch von mit lieben Dank für die Aufbereitung.

    Zu Deiner Klangbeschreibung:
    Meintest Du mit Horn auch waveguides, bzw "schwächer" ausgeführte Wellenleiter?
    Bei ME Geithain hat man sich ja von Waveguides verabschiedet und erzeugt die Bündelung anders...ggfs aus dem gleichen Grund?
  • 14.06.2016, 20:01
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von BiGKahuunaBob Beitrag anzeigen
    Meintest Du mit Horn auch waveguides, bzw "schwächer" ausgeführte Wellenleiter?

    Ich meinte vor allem große, tiefe Hörner. Ich weiß nicht genau, woran es liegt und mit welcher Größe es korreliert. Das müsste man mal systematisch herausfinden. Vielleicht sind es HOMs, wer weiß. Dummerweise kann man die nicht so einfach messen...
  • 14.06.2016, 20:20
    Gaga
    Moin zusammen,

    @BDE: Falls Du den Thread nicht kennen solltest und das Thema 'slot' weiter anschauen magst - hier gibt's eine Reihe Simulationen und Diskussionen zum Thema...

    @JFA:
    Zitat:

    Zitat:
    Slot load muss ja nicht zwingend ein Slot mittig vor der Membran sein. Man könnte beispielsweise auch einen ringförmigen Slot nehmen. Und dessen Durchmesser kann natürlich auch deutlich größer sein als derjenige der Membran.
    ...
    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Hat das mal praktisch jemand gemacht? Ich habe sowas noch nicht gesehen. War mir auch ansonsten neu.
    ...
    Sagen wir es mal so: ich hätte es nicht erwähnt, wäre ich nicht neulich per Zufall drauf gekommen. War aber auch nur simuliert, Umsetzung folgt noch.
    Ich hoffe Du dokumentierst die Umsetzung hier im Forum...?;)

    Zitat:

    Die Frage, die mich antreibt ist "Klingt starke Bündelung ohne Horn besser?".
    Das interessiert mich ebenfalls sehr - ich bin gespannt, ob / wie Du die Frage weiter verfolgst...

    Bitte weitermachen.:)

    Grüße,
    Christoph
  • 15.06.2016, 07:37
    bauersound
    Hallo,

    erstmal Danke an Nils für die tolle Zusammenfassung.

    Ob Bündelung durch Interferenz tatsächlich besser klingt als Bündelung durch ein Wellenleiter hängt doch maßgeblich von der Frequenz ab. Weiter oben wurde doch schon geschrieben dass es mit steigender Frequenz immer schwieriger wird Bündelung ohne Wellenleiter zu erzeugen. Im Gegensatz wird es mit sinkender Frequenz schwieriger (oder größer) mit einem Horn Bündelung zu erzeugen.
    Im mittleren Übertagunsbereich spielen m.E. andere Faktoren eine größere Rolle als die verschiedenen Prinzipien Schall zu bündeln.

    Ich denke dass nach wie vor eine Mischung aus beiden Prinzipien zum Erfolg führt.

    Gruß Markus
  • 20.06.2016, 09:25
    newmir
    Ich haette noch einen Vorschlag fuer eine Erweiterung: Richtwirkung durch Anordnung von zwei oder mehreren Lautsprecher hintereinander, die zeitlich verzoegert abstrahlen und so vorallem im Bassbereich nach vorne buendeln.
  • 20.06.2016, 10:18
    FoLLgoTT
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Ich haette noch einen Vorschlag fuer eine Erweiterung: Richtwirkung durch Anordnung von zwei oder mehreren Lautsprecher hintereinander, die zeitlich verzoegert abstrahlen und so vorallem im Bassbereich nach vorne buendeln.

    Das fällt für mich unter multiple inkohärente Schallquellen. Dafür gibt es ja quasi unendlich viele Beispiele. Ich wollte in das Kapitel nicht zu viel reinpacken. :)
  • 20.06.2016, 12:05
    JFA
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Ich haette noch einen Vorschlag fuer eine Erweiterung: Richtwirkung durch Anordnung von zwei oder mehreren Lautsprecher hintereinander, die zeitlich verzoegert abstrahlen und so vorallem im Bassbereich nach vorne buendeln.

    Ich hatte vorher mal das Richtrohrmikrofon erwähnt. Ist im Prinzip das Gleiche. Damit lassen sich erstaunliche Richtwirkungen erzielen.
  • 20.06.2016, 12:07
    3eepoint
    Zitat:

    Zitat von newmir Beitrag anzeigen
    Ich haette noch einen Vorschlag fuer eine Erweiterung: Richtwirkung durch Anordnung von zwei oder mehreren Lautsprecher hintereinander, die zeitlich verzoegert abstrahlen und so vorallem im Bassbereich nach vorne buendeln.

    Nennt sich glaub ich front fire array und ist im PA Bereich recht beliebt wenn man keine Kardio Bässe stellen will.
  • 20.06.2016, 21:26
    java4ever
    End Fire Array (EFA), aber ja, wird gemacht, wenn genügend Material für mindestens 3 Reihen und entsprechende Breite zur Verfügung steht :)
  • 20.06.2016, 22:19
    Swansteini
    Wird auch mit Tops gemacht um aber den gegenteiligen Effekt aus zu lösen denke ich mal...
    Es gibt einen Open Air Floor in der Ipse, das ist ein Club in der Nähe vom Tretower Park hier in Berlin und dort hängen zur Straße hin in ungefär 4 Meter Höhe zwei Kirsch Audio Tk 105 mit ca. 2 Meter Abstand und gleich dahinter ungefär mit 20 cm Abstand noch einmal jeweils einer mit Schallöffnung in die gleiche Richtung wie die Forderen.
    Habe ich so auch nirgendwo gesehen, und daher glaube ich das diese "Konstruktion" wohl eher der negativen Summenbildung, also Auslöschung bestimmter Schallanteile dient als irgendetwas anderes.
    Inwieweit da irgendwelche Phasen- oder Delayeinstellungen am Controller noch zwischen liegen kann ich nur raten...
    Die Tk 105 ist an sich auch nur ein auf "PA" gezüchteter Breitbänder der ohne Korrekturnetzwerk, von daher wird auf jedenfall irgendetwas "Kontrollierendes" dazwischen sein :rolleyes:.
    Man kann also nicht nur Wellen gezielt verstärken, sondern sie auch gezielt reduzieren...

    Swany.
  • 21.06.2016, 07:39
    java4ever
    Sowas habe ich noch nie gesehen.
    Ist aber auch eigentlich nie nötig.
    Grade die oft benutzten LineArrays strahlen bei ausreichender Länge gut gerichtet ab.
    Wer Horntops nutzt braucht über sowas gar nicht erst nachzudenken, denn mit 60x40° Abstrahlwinkel bei einem gescheiten Horntop hast du zu den Seiten schon so eine gute Bündelung, dass du den tanzenden gezielt die Ohren zerstören kannst und die Nachbarschaft rein gar nichts mitkriegt.

    Grüße
  • 21.06.2016, 09:07
    newmir
    Zitat:

    Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
    Das fällt für mich unter multiple inkohärente Schallquellen. Dafür gibt es ja quasi unendlich viele Beispiele. Ich wollte in das Kapitel nicht zu viel reinpacken. :)

    Naja .... irgendwie ist ja jeder reale Lautsprecher (von Breitbaendern vielleicht mal abgesehen) ja zumindestens fuer bestimmte Frequenzbereiche immer eine mutliple inkohaerente Schallquelle. Und da hast Du ja auch schon ein paar wichtige Beispiele gebracht. Fuer mich ist das mit der Anordnung hintereinander aber schon deutlich ein anders Prinzip als die Beispiele, die Du schon gebracht hast und ein sehr grundlegendes alternatives Prinzip, was sich auch nicht so offensichtlich aus den anderen vorhersehen laesst. Aber ....Deine Entscheidung.

    Ich halte das aber eher fuer ein Prinzip vorallem fuer tiefere Toene bis allerhoechstens 1000 Hz. (Drueber mischt ja auch die Buendelung der Lautsprecher selbst dann deutlich mit)
  • 21.06.2016, 09:33
    FoLLgoTT
    Na gut, dann kommt das auch noch mit rein. Diese Simulation müsste ich noch irgendwo rumliegen haben. ;)
  • 21.06.2016, 12:05
    fosti
    ^ Danke Nils für das Herauskramen Deines Beitrags. Das rückt die Konstruktion der RL901K in ein helles Licht:

    TT in kardioid --> gerichtetes Abstrahlverhalten auch im TT mit der Einbuße des MaxPegels (bei allerdings nur einem Treiber)

    MT in dipol --> kontrolliert gerichtetes Abstrahlverhalten im MT

    HT konservativ als Monopol

    Wollen wir uns mal im Sommer treffen, um diesem LS mit Deiner Messerfahrung auf den "Zahn" zu fühlen?

    Viele Grüße,
    Christoph
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