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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,
wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.
Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!
Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.
Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.
Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.
Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.
Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH
Rainer Feile
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Ghettoblasterbastelei
Hallo zusammen,
parallel zu meinem 4-Wege-Projekt gehe ich schon lange mit dem Gedanken schwanger, einen eigenen mobilen Bluetooth-Lautsprecher zu bauen. Auslöser ist im Ursprung der YouTube-Kanal clavinetjunkie, wo regelmäßig Bluetooth-Lautsprecher über binaurale Aufnahmen vorgestellt werden. Diese Videos schaue ich mir immer mal wieder interessiert an. Tolle Seite und beeindruckende Arbeit übrigens.
Vor knapp zwei Jahren habe ich mir dann durch die Klangeindrücke auf diesem Kanal auch einen Bluetooth-Speaker zugelegt und zwar den Vava Voom 20 mit zwei 2-Zoll-Breitbändern für damals 59€:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1546904684
Der Kaufimpuls wurde wohl eher durch Neugier und den Spieltrieb getriggert, unerwarteterweise ist die Kiste seitdem trotzdem regelmäßig im Gebrauch und verstaubt eben nicht in irgendeiner Ecke. Die fixe und unkomplizierte Möbilität bei brauchbarer Klangqualität ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die Musikquelle Smartphone hat man ja sowieso immer dabei.
Trotzdem kratzt das Abhören von Musik über eine Fertiglösung natürlich an der Ehre des Selbstbauers und somit möchte ich mich jetzt mal selbst probieren. Der Speaker soll nicht in direkter Konkurrenz zum Vava Voom stehen, sondern besser und lauter sein. Zu groß dürfen sie dabei nicht werden, sonst leidet die Mobilität, aber in der Größenordnung des Vava Voom sind die Limits durch das Gehäusevolumen einfach zu groß. Deswegen möchte ich von den Abmessungen irgendwo zwischen dem Vava Voom und dem klassischen Radiorecordern/Ghettoblastern des letzten Jahrtausends landen.
Ein grundsätzliches Problem vieler mobiler Bluetooth-Lautsprecher ist der Kompromiß aus möglichst tiefer Basswiedergabe in möglichst kleinen Volumina. Das geht nur über Membranhub. Und genau der Hub wird zum Problem, wenn das Chassis auch noch die Mitten und Höhen übertragen muss. Das ist auch beim Vava Voom ohrenfällig. Trotz guter Tonalität und ganz passabler Basswiedergabe schwimmt das Klangbild knapp über Zimmerlautstärke auf. Selbst eine klassische 2-Wege-Lösung im Zwergenformat ist da nur bedingt besser. Der (Bass-)Hub killt schon bei gemäßigten Pegeln den Mittenklang. Also ist eine Subwoofer-Lösung für mich der einzigst sinnvolle Weg.
Passiv möchte ich im Bass eigentlich ungern trennen (zu groß, zu teuer), deswegen habe ich mich nach 2.1 Verstärker-Modulen umgesehen und habe dieses Modell bestellt. Diese Module gibt es im Moment nur direkt aus Asien, Lieferzeit waren in meinem Fall ziemlich fixe 18 Tage und verzollt werden musste nichts. Da die E-Bay-Angebote sich darüber ausschweigen wie die eingebaute Frequenzweiche funktioniert, habe ich dem Modul heute mal auf den Zahn gefühlt. Ausnahmsweise gibt es die Messungen in Form eines Videos (die Diagramme als Bilder liefer ich aber nach):
https://youtu.be/ZhzOAAmGvBg
Bevor das Modul angekommen ist, habe ich die letzten Tage auch schon ein Prototyp zusammen gezimmert und diesen erstmal mit meiner Aktivelektronik aus dem Hörkeller angesteuert. Ein paar Bilder und Details zu den Erfahrungen mit dem Prototyp folgen in den nächsten Tagen. Das Subwooferchassis steht übrigens zu 90% fest. Es wird ein 13er-Langhuber (mit Passivmembran), im Mittelhochton ist eigentlich noch fast alles offen...
Bis dann, Christoph
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Hallo Christoph,
vielen Dank für den Test. Punktlandung für mich.
Hatte mir gestern diverse dieser Module angeschaut, konnte mich aber nicht entscheiden eines zu bestellen.
Dein Test hat mir die Entscheidung deutlich vereinfacht.
Tipp, wenn man nicht in China kaufen will, audiophonics in Frankreich hat auch ähnlich aufgebaute Module
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Das klingt interessant hier, stelle ich gleich mal meinen Klappstuhl auf.
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Sollte es zu diesem Thema sogar nicht irgendwann ein Battle geben, das dann in der Versenkung wieder verschwunden ist? :) Ich glaube an sich hat die Idee schon so ziemlich jeden hier in seinen Bann gezogen...Musik für unterwegs...laut und mit Bass. Und leider auch genauso schnell wie sie kam auch wieder verworfen da man hier doch sehr schnell im "normalen" DIY an seine Grenzen stößt., mit adäquater Stromversorgung nebst Lademöglichkeit, sei nur eine Baustelle genannt.
Die es aber leider auch in sich hat.
Ich selbst habe auch zwei von diesen Boards herum liegen, die ich mir irgendwann einmal günstig abgeschossen hatte um damit eine kleine Desktoplösung zu verwirklichen.
Wenn du (Christoph) im Laufe dieses Thread ausknobelst wie du die Unterwegs mit Strom betreibst, wäre ich ja schon fast geneigt die Desktop Idee noch einmal zu überdenken. :D
Gruß Swany.
P.s.: noch ein kleiner Zusatz, wenn man auf den geposteten Youtubelink geht ist in der Seitenleiste (jedenfalls bei mir) das als nächstes Video ;-).
https://www.youtube.com/watch?v=AOhqnu7CmTE
Nicht das es wirklichen Klangansprüchen genügen würde mit den nicht abstimmbaren Passivmembranen und der "sauber" getrennten Hochtonabteilung, aber als Ideengeber taugt das alle male.
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Sehr schön, dass sich dem Bereich kompakter, mobiler Lautsprecher mal jemand annimmt. Hatte ich auch schon lang vor.
Vor allem bei der Passivmembran wird wohl einiges an Try&Error nötig sein. Ein wirkliches Sub-Chassis macht es da aber zumindest etwas einfacher, denn sonst (bei BBs oder einem 2-Weger) hat man oft das Problem, die Passivmembranen nicht hoch genug abstimmen zu können.
Ich würde aber von vorne herein einen DSP mit ins Konzept integrieren. Die Vorteile vor allem bei sehr kleinen Lautsprechern liegen auf der Hand. Hast du darüber schon nachgedacht?
Wie planst du denn die Stromversorgung? Der Vorteil von einer 1sXp Lösung ist eben immer, dass man diese Kombi komfortabel über USB laden kann. Platinen dafür gibt es zuhauf aus Fernost. Für eine einigermaßen brauchbare Versorgungsspannung müsste man dann aber noch etwas Hochstellen (Boost-Converter).
In einer XsXp Konfiguration braucht man zwar keine Spannungserhöhung mehr, aber das Laden im Lautsprecher wird schwieriger, da es da mit Ladeplatinen schwierig wird. Ich überlege mir schon seit einiger Zeit eine Ladeplatine für mehrere serielle Li-Ion-Akkus zu basteln. Könnte man dann bequem z.B. per 12V Steckernetzteil oder Laptopnetzteil bedienen.
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Hallo Christoph, das Modul gefällt mir, ist das erste was ich sehe mit, wenn auch nur schaltbarem HP für die Sats.
Eine Frage - läuft das Modul auch wirklich mit exakt 12V?
Ich habe auch ein 3116-Board, aber da passiert bei 12V noch gar nix.
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Hallöchen,
Zitat:
Zitat von Olaf_HH
Dein Test hat mir die Entscheidung deutlich vereinfacht.
Und die wäre? ;)
Zitat:
Zitat von Swansteini
Wenn du (Christoph) im Laufe dieses Thread ausknobelst wie du die Unterwegs mit Strom betreibst, wäre ich ja schon fast geneigt die Desktop Idee noch einmal zu überdenken. :D
Zitat:
Zitat von MK_Sounds
Wie planst du denn die Stromversorgung?
Ja, der Strom wird zwangsläufig thematisiert. Ich bin da aber ziemlich ahnungslos und über jeden Tip dankbar.
Im Moment plane ich ein 12V-Bleiakku, den ich mit einem Step-Up-Wandler auf 24 V ziehe. Laden wollte ich mit einem externen Akkulader. Aber konkret ist da noch nichts...
Zitat:
Zitat von MK_Sounds
Sehr schön, dass sich dem Bereich kompakter, mobiler Lautsprecher mal jemand annimmt. Hatte ich auch schon lang vor.
Vor allem bei der Passivmembran wird wohl einiges an Try&Error nötig sein.
Dazu habe ich schon ein bisschen experimentiert und den ersten Error erfahren ;) Dazu aber bei Gelegenheit mehr.
Zitat:
Zitat von MOD olnima
Eine Frage - läuft das Modul auch wirklich mit exakt 12V?
Ich versuche es in Erfahrung zu bringen.
Hier sind die Messungen nochmal in Diagrammform. Bitte beachtet, dass die Skalierung teilweise anders als im Video ist.
Einfluss des Höhenreglers bei 4 Ohm Last:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1546959371
Einfluss des schaltbaren Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1546959371
Einfluss der Last auf den Frequenzgang (2 Ohm, 3 Ohm, 4 Ohm, 6 Ohm, 8 Ohm und 12 Ohm von orange (2 Ohm) nach gelb (12 Ohm).
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1546959371
Einfluss des Tiefpassreglers an 4 Ohm Last (der grüne Graph ist die Mittelposition, am Anfang ändert sich die Frequenz also weniger als am Ende des Regelbereichs):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1546959371
Gruß, Christoph
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Ergänzend:
Die Filterauslegung finde ich eigentlich ziemlich praxisnah. Wenn man das Gehäuse des Mitteltöners passend dimensioniert, kommt zu dem elektrischen Hochpass noch das mechanische Hochpassverhalten durch das geschlossene Gehäuse hinzu, so dass die Flanke zusammen mit 12 dB/Oktave abfällt (ggf. kann man noch einen Passiv-Kondensator ergänzen, dann hat man annähernd 18dB/Oktave).
Die 18dB/Oktave im Submodul finde ich auch auch gelungen, da die meisten Tieftöner in schmalen Schallwänden einen ansteigenden Verlauf haben. So ergibt sich selbst im schlimmsten Fall ein abfallende Flanke von 12dB/Oktave (meistens natürlich etwas steiler, je nach Tieftöner und dessen Induktivität).
Der Höhenregler gleicht ganz gut die typischen Problem der Digitalverstärker durch die Spule im Ausgang aus (siehe Frequenzgang an verschiedenen Lasten). So bekommt man lastunabhängig eigentlich immer einen relativ ausgewogenen Frequenzgang hin und kann - bei Bedarf (z.B. wenn man außerhalb der Achse hört oder die Aufnahme stumpf ist) noch etwas Hochtonglanz hinzufügen. Die leichte Präsenzsenke dürfte selten stören, sondern meistens dem Ohr schmeicheln.
Im Bass kann man durch Erhöhen der Trennfrequenz ebenfalls noch etwas Druck im Oberbass hinzufügen. An dieser Stelle muss ich auch noch einen weiteren Vorteil der 2.1-Lösung erwähnen. So Bluetooth-Lautsprecher werden ja ständig an anderen Positionen, Räumen und Hörabständen betrieben. Freistehend draußen in 3 Meter Entfernung klingt es tonal völlig anders als im Nahfeld in einer Ecke auf einem Tisch stehend. Gerade der Einfluß auf die Basswiedergabe ist erheblich. Mit der Aktivlösung kann man da schnell den Pegel (und ggf. die Trennfrequenz) anpassen.
Gruß, Christoph
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Hallo Matthias,
Zitat:
Zitat von MOD olnima
Ich habe auch ein 3116-Board, aber da passiert bei 12V noch gar nix.
Bei mir läuft es sogar mit 10,5V. Ich habe das mal in einem Video dokumentiert:
https://youtu.be/Lov2T0C5lk0
Leider war das Netzteil mit 36W zu schwach, so dass bei 24V eigentlich noch mehr drin gewesen wäre. Das Rappeln bei 24V kommt nicht vom Chassis oder Verstärker, sondern von mitschwingenden Dingen im Raum. Der Bassdruck wird leider bei der Aufnahme durch das Mikrofon der Kamera stark beschnitten.
Bei 10,5V hört man aber klar die Verzerrungen des Verstärker-Moduls. Kein Wunder, bei dieser Spannung sind mathematisch vielleicht so gerade 10W Leistung möglich...
Schönen Gruß, Christoph
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Dankeschön, also sind 12V bei natürlich begrenzter Leistung durchaus möglich. Wäre ja auch 'ne Option - 12V mobil (Batterien / Akku) und stationär mit nem 60W Universal-Netzteil (12V - 24V).
P.S.: ich vergess' immer , mich umzuloggen, sorry !
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Hallo Christoph,
in der Tat hatte ich am Vortag einiges an Zeit mir diverse Module und das für und wieder für eines der Module angeschaut.
Ich will für den Dynavox Battle eine Teilaktive Lösung testen. Leider sind bei den China Modulen die Infos zum Bereich der Regelungen, Möglichkeiten insbesondere bei den Verbauten "Weichen" mehr als ungenügend.
Dein Beitrag zeigte sehr gut was mit den internen Einstellmöglichkeiten so alles geht. :ok:
Meine Idee ist eine 3 Wege Lösung mit dem SUB Bereich für den TT und dann jeweils ein Kanal für TMT/MT und HT, jeweils passiv angekoppelt, die Eingänge per Y Adapter parallel geschaltet, wobei aber leider auch passive Bauteile benötigt werden, wobei die großen Spulen für den Tiefton Bereich für Trennung und Linearisierung entfallen können und ich nur Kondensatoren und kleine Induktivitäten benötige.
Alternative dazu wären dann eine Vollaktive DSP Lösung mit den Wondom/Sure TP3116d2 Boards, wobei wir da dann bei knapp 80-100€ pro Box sind, das ganze aber besser einstellbar wäre.
Entscheidung dazu ist bei mir noch offen. Erst mal schauen wie ich den Bassbereich mache.
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Moin, hab' mir gerade aufgrund von Christophs 12V-Erfahrung
das gleiche Board bestellt, gibt's in der Bucht auch für 17€nochwas. Daraus wird eine, schon länger auf dem Plan stehende mobile Box auf einem Trolley gebaut. Also noch mobil, aber schon etwas grõßer (20-25 Ltr.).
Zum Einsatz kommen 2 uralte, parallel geschaltete 4" von Nokia
gepaart mit 2 Sharp-Breitis. Diese Kombi hatte ich beim Coax-Battle in Hannover schon vorgestellt.
Nochmals danke an Christoph für's teilen.
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Mahlzeit,
hier mal ein Bild von einem Prototyp (den ich vorläufig mit der Aktivelektronik aus meiner Kelleranlage betrieben habe):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1547207309
Die Abmessungen sind mehr aus dem Zufall heraus entstanden. Ich habe die Kiste spontan an einem Vormittag mit Bretterreste aus dem Keller zusammengezimmert. Ich wollte einfach mal ein Gefühl dafür bekommen, wie so eine Anordnung abbildet und den Raum anreget (Chassis ggf anwinkeln?), wie die Passivmembran und das Gehäuse dimensioniert werden müssen und ob die Moral-Koaxe aus dem Kellerbestand in die engere Auswahl kommen.
Innen gibt es zwei schräge Teiler, die das Bassgehäuse vom Mitteltongehäuse (~ 1 Liter) trennen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1547207309
Das Basschassis steht seit den Prototypversuchen eigentlich fest. Es wird ein Tang Band W5-1138SM.
Das Chassis gibt es mit Ferrit- und Neodym-Magnet. Aus Gewichtsgründen habe ich die (teurere) Neodym-Variante genommen, die wegen des stärkeren Magnetfeldes weniger Schwingspuleninduktivität für die gleiche Antriebskraft braucht und dadurch (hauptsächlich im Mittelton) deutlich weniger klirrt. Kriegsentscheidend werden beide Aspekte (Gewicht und Klirr) ganz sicher nicht sein, aber da ich das Chassis gebraucht bekommen habe, war der Mehrpreis eigentlich keiner.
Ich stand diesen "Schlammschiebern" immer sehr gleichgültig und uninteressiert gegenüber, muss aber zugeben, dass mir das Chassis mittlerweile sehr viel Freude bereitet und für den Zweck optimal ist. Es ist wirklich an allen erdenklichen Stellen belüftet (Polkern, Schwingspulenträger, Membran hinter der Staubschutzkalotte, zweifach hinter der Zentrierspinne). Das Chassis kann rechnerisch 9,25mm Hub und macht diesen auch klaglos ohne irgendwelche Nebengeräusche - beeindruckend. Natürlich muss die relativ große bewegte Masse (ca. 30g) durch eine dickwandige Sicke (mit entsprechenden Verlusten) geführt werden, aber dafür geht`s halt auch schon in kleinen Gehäuse schön tief und aufgrund des Hubes auch ausreichend laut.
Im Prototyp sitzt der TB in relativ beengten 3,5 Liter (Timmermann empfiehlt mit "seinen" TSP fast 10 Liter) und soll mit den von mir gemessenen TSP so laufen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1547220909
Eine schnelle Impedanz-Kontrollmessung nach dem Zusammenbau sah so aus:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1547207391
Passt! Die Abstimmfrequenz von unter 50Hz in 3,5 Liter geht in der Praxis natürlich nicht mit BR-Rohr. Das würde viel zu eng werden und prusten wie ein Helikopter beim Start. Deswegen musste eine Passivmembran her. Hierfür habe ich im Prototyp einen - bestens bekannten, da in den 90er-Jahren in unzähligen Lautsprechern verbauten - Westra 16er benutzt. Er wurde seines Magnet gewaltsam entledigt und die Staubschutzkalotte von hinten mit reichlich Heißkleber gefüllt. Der Kleber diente nicht nur zu Masseerhöhung, sondern fixierte gleichzeitig eine Schraube, an der man Muttern zur weiteren Masseerhöhung anbringen kann. Wenn ich mich nicht irre, lag die Gesamtmasse ohne Muttern so um die 90g. In diesem Zustand ist auch die obige Messung entstanden. Die Passivmembran wurde in die Rückwand gesetzt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1547207309
Erstmal mit Gewinde nach außen, um schnelle Änderungen an der Abstimmung vorzunehmen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1547207309
Der Hörtest brachte dann eine wirklich sehr erwachsene und ausreichend tiefe Basswiedergabe. Es klang so gar nicht nach 3,5 Liter, sondern nach ausgewachsenem 16er in Standbox. Ich hatte parallel eine KEF Cresta aus dem Jahr 1970 (ein LS3/5-Variante) im Hörraum und die klang trotz mehr Volumen und doppelter Membranfläche (es sind ja zwei 13er, wenn auch in CB) um Welten druckloser, zarter und einfach weniger nach einem kompletten Lautsprecher. Einzig am klar erkennbaren Hub konnte man erahnen, dass das Fundament des TB mit einer gewissen Arbeit verbunden war. Klanglich hörte man dem Chassis diesen "Stress" nicht an. Es klang wirklich ziemlich sauber und knackig. Wie laut das Chassis wirklich kann, konnte ich bis jetzt noch nicht herausfinden. Limitierender Faktor war ganz klar die Passivmembran, die zwar die 1,75-fache Membranfläche mitbrachte, aber irgendwann mechanisch begrenzte und dann laut knallend die weiße Fahne hisste.
Aber es kam noch besser. Als ich während eines Hörtestes in einem unbedachten Moment von audiophiler Musik auf tiefbassstarkem HipHop gewechselt bin und vergaß die Lautstärke anzupassen, zerlegte die Aktivmembran die Passivmembran, indem sie so starken Druck erzeugte, dass die Verklebung zwischen Sicke und Membran auf 1/4 des Umfanges riss (oben auf dem Bild kann man ganz leicht den Kleber am unteren Teil der Sicke erkennen, womit ich die Passivmembran wieder reparierte).
Somit steht fest, dass die Passivmembran in der endgültigen Box entweder mehr Membranfläche oder mehr Hub braucht, um die Aktivmembran angemessen zu unterstützen.
Zum Mittelhochton schreibe ich später was...
Gruß, Christoph
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Tja das ist doch mal eine BUMM Box ;-). Schau doch ml nach Reckis 16'ner Passivmembran falls die dir optisch zusagt. Preislich ist die jedenfalls sehr annehmbar.
Gruß Swany.
P.s.: ist ja interessant wie sie bei den Car Chassis die Hochtöner anordnen, da schneiden sie ja ordentlich den TT ab...:cool:. Hast du zufällig Messungen zu denen?
https://reckhorn.com/lautsprecher/la...16-cm/6.5-quot
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Mein höchster Respekt! Das ist echtes Hobby! Ich versuche mir gerade die Zeit für meine Hauptlautsprecher zusammen zu stehlen.....
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Zitat:
Zitat von Swansteini
Schau doch ml nach Reckis 16'ner Passivmembran falls die dir optisch zusagt.
Ja, der Reckhorn war schon vor dem Westra-Experiment meine 1.Wahl. Trotzdem bleiben Zweifel, ob er genug Hub kann. Der TB verschiebt schon einiges an Luft und die Sicke des Reckhorn scheint in Sachen Sickenradius irgendwo zwischen Westra und TB zu liegen. Ich werde ihn aber erstmal probieren. Ein großes Risiko stellt er bei dem Preis nicht dar.
Zitat:
Zitat von Swansteini
Hast du zufällig Messungen zu denen?
Ja, die sind zwar nicht von dem aktuellen Projekt, aber um sich ein Urteil zu bilden, reichen sie, denke ich...
Hier einmal beschaltet und unbeschaltet (mit der damaligen Passivweiche) bei ca. 15°:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1250412253
...und hier unter Winkel mit der Passivweiche:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1250412200
Die aktuelle Abstimmung sieht tendenziell ähnlich aus, allerdings messen sich die beiden Chassis stark unterschiedlich. Wie man an der Farbe der Mitteltonmembran sehen kann, sind die Treiber nicht ganz gleich. Das eine Chassis war ca. 2 Jahre als Center im Betrieb, das andere lag ungebraucht über zehn Jahre im Karton. Der ungebrauchte macht die Probleme, da sich das Ferrofluid im Hochtöner anscheinend verhärtet hat. Auch die Mitteltöner laufen etwas anders. Ich habe das so ein bisschen mit der Aktivweiche durch Entzerrung und die Filterung ausgeglichen, aber für die endgültige Box mit Passivweiche kommt das nicht in Frage, weswegen ich die beiden nicht einsetzen werde.
Klanglich hat das schon Laune gemacht und auch nach richtigem HiFi getönt. Etwas problematisch war vielleicht der Hochtonbereich, der immer so ein bisschen eigen und aufgesetzt musizierte. Gerade weil die beiden Chassis einen definierten Abstand und Winkel zueinander haben ist ein Koax mit seinen Unstetigkeiten in der Abstrahlung für mein Empfinden keine optimale Wahl. Bei getrennten Gehäuse kann man da durch Aufstellung und Anwinklung immer noch etwas am Sound schrauben, in einem gemeinsamen Gehäuse erscheint mir ein klassischer Aufbau von Mittel- und Hochtöner aber geeigneter.
Die Bühne war übrigens überraschend breit und gut gelöst, aber natürlich deutlich schmaler als bei richtigen Stereolautsprechern. Ich könnte mir vorstellen, dass ein leichtes Anwinkeln des Hochtöners nach außen und oben diesen Umstand vielleicht etwas verbessert und den Raum weiterräumiger anregt.
Gruß, Christoph
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Hi Christoph,
Da du jetzigen Koaxe nicht verwenden willst....
ich hab mir letztens bei Ebay folgende Tangband-Koaxe gekauft.
https://www.ebay.de/itm/Tang-Band-2-...d=223231876146
Haben schon eine Weiche eingebaut die, nach ersten reinhören, ganz passabel funktioniert.
Die Originale, die ich auch habe, sind sowieso sehr gut.
Eigentlich hatte ich ein ganz ähnliches Projekt geplant. Mit nem 4-Kanal Autoradio. Zeitlich komme ich aber nicht voran. :(
Jedenfalls schöne und ausführlich dokumentierte Umsetzung. Lese weiterhin gespannt mit.
Grüße
Steffen
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Danke für die Messungen!
Ich bin ja ein wenig erschüttert gewesen als ich gestern mal nach den Treibern gegoogelt hatte und sah dass das Pärchen mal eben über 500 Euro kosten soll beim Carhifihändler meines Unvertrauens...:eek:.
An sich aber ein sehr interessantes Treiberlein.
Ehrlich gesagt habe ich beim Recki die selben Befürchtungen, als ich den zum ersten Mal gesehen hatte dachte ich das der auf Basis von dem Subtreiber ist nur mit anders gestanzter Membran. Aber irgendwie...so gar keine Angaben auch auf seiner Seite nicht, war schon ein wenig ulkig. Ansonsten würde in der Preisklasse und Größe der hier vielleicht noch passen können... Denn irgendwo sehe ich es persönlich nicht ein für einen Treiber wo sie mal eben "nur" meistens den Magnet weggelassen haben Mondpreise zu bezahlen das ich diesen als PM verwenden kann.
Gruß Swany
https://www.soundimports.eu/de/dsa175-pr-79201187.html
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Zitat:
Zitat von Swansteini
Ich bin ja ein wenig erschüttert gewesen als ich gestern mal nach den Treibern gegoogelt hatte und sah dass das Pärchen mal eben über 500 Euro kosten soll beim Carhifihändler meines Unvertrauens...:eek:.
Ja, komplett überteuert das Teil. Einzig die Korb-/Antriebkonstruktion mit Neodym und 50er-Schwingspule sind technologisch einzigartig. Ansonsten viel Durchschnitt: Klirr, Amplitude, Abstrahlen. Die Auslegung des Mitteltöners ist trotzdem für ein Sub-Sat-Ansatz ziemlich passend.
In der ersten Evolutionsstufe dieses Chassis, saß der Hochtöner übrigens bündig in der Mitteltonmembran. Der Hochtöner ist eingeklebt. Wenn man ihn gewaltsam entfernt, kommt eine zusätzliche Magnetscheibe zum Vorschein, die den Hochtöner um die entsprechende Distanz aus der Membran heraushebt. Jetzt ist die Frage, wieso die da sitzt. Ich habe zwei Theorien: Entweder haben sich die Magnetsystem der beiden Treiber ungünstig beeinflusst oder der Hochtöner hat sich bündig noch schlechter gemessen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bündig in tiefe Konusse eingelassene Hochtöner immer schlimme Einbrüche auf Achse im oberen Hochton haben. Das klingt dann auch ziemlich seltsam. Nun ja, der Moral ist ja sowieso raus...
Im Moment mache ich mir Gedanken, um den richtigen Mitteltöner. Ich habe bei der Sichtung möglicher Kandidaten viele interressante Kandidaten in der 2,5 bis 3,5-Zoll-Klasse gefunden. Viele Chassis sind als Breitbänder ausgelegt, laufen im Mittelton ausreichend glatt, haben oft Impedanzkontrollen im Antrieb, klirren deswegen nicht zu viel und kosten auch nicht die Welt.
Trotzdem ist mir aufgefallen, dass die wenigsten Chassis unter 4 Zoll mehr als 2mm Hub können (ausgenommen reine Sub-Spezialisten) und oft ungünstig hohe Q-Werte haben. Einer der wenigen hubstarken 3-Zöller (also Sd um 35cm²) ist der Dayton RS100-4, den ich auch ziemlich attraktiv finde (der aber im Wirkungsgrad, Gewicht und Wasserempfindlichkeit (Phase Plug) Schwächen hat). Ob ich dessen 4mm Hub überhaupt brauche oder ob ein Breitbänder mit ~2mm Hub auch passt, möchte ich jetzt erstmal testen.
Deswegen habe ich für zwei Chassis, die ich im Keller liegen hatte, einen Schallwandaufsatz gefertigt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1547650013
Verbaut sind als Hochtöner der Carpower DT284S (der auch ein Kandidat für die endgültige Lösung ist) und als Mitteltöner ein typischer Vertreter der 3-Zoll-Breitbänder-Klasse, der Vifa/Peerless/Tymphany TC9FD. Alles weitere dann in den nächsten Tagen...
Gruß, Christoph
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Hi Cristoph,
wie hoch wolltest du denn den Bass eigentlich laufen lassen, respektive wie tief die kleinen Breitis/TmT's...denn davon hängt ja die Hubfähigkeit eher ab. der Tangband macht doch bestimmt so mit ach und krach bis 150-170 sauber mit oder?
Weil dann könnte man auch ganz klassisch (falls der dir optisch zusagt) auch einen W100S4 oder auch den S8 nehmen. Wenn es höherwertiger sein soll auch den neuen dreier Breitbänder von denen, den B80?!
:-)
Gruß Swany.
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Hallo Swany,
Zitat:
Zitat von Swansteini
wie hoch wolltest du denn den Bass eigentlich laufen lassen, respektive wie tief die kleinen Breitis/TmT's...denn davon hängt ja die Hubfähigkeit eher ab.
Eigentlich wollte ich mich an den Trennungen des Moduls orientieren. Also den Satellit bis ~80-100Hz. Ich finde, man kann da auch ruhig die Power und die Membranfläche der Satellitenkanäle nutzen, um im Grundton mehr Volumen zu erzeugen. Den Sub würde ich je nach Aufstellung und Musikmaterial als Unterstützung auch höher dazu laufen lassen. Ich möchte da keine feste Einstellung am Modul haben, sondern einfach nach Gehör trennen.
Zitat:
Zitat von Swansteini
der Tangband macht doch bestimmt so mit ach und krach bis 150-170 sauber mit oder?
Von der Amplitude läuft er im Raum(!) freistehend linear bis ~1000 Hz. Seine hohe Schwingspuleninduktivität gleich den Baffle Step spiegelbildlich aus. Ob er bei höheren Trennungen auch "klingt", steht vielleicht auf einem anderen Blatt. Aber ich habe da eigentlich keine Bedenken und bei den Versuchen mit den Morel-Koaxen auch um 200Hz getrennt.
Heute habe ich übrigens zum ersten Mal mit einer quick&dirty-DCX-Abstimmung mit den neuen Chassis gehört:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1547834800
Sowohl der Mittel- als auch der Hochtöner sind viel gutmütiger als der Morel-Koax und entsprechend leicht zu filtern gewesen. Allerdings ist der Wirkungsgradunterschied zwischen den beiden Chassis enorm. Der Hochtöner musste über 10dB eingebremst werden. Den Mitteltöner habe ich mit der DCX nach unten mit 6dB bei 80Hz - also so wie im Modul - getrennt. Und das war dann auch zu tief und zu flach. Noch bevor die derzeitige Passivmembran (der Reckhorn ist übrigens bestellt) anschlug, verzerrte der Mitteltöner. Optisch sah der Hub keineswegs besorgniserregend aus, aber ein dezentes Knallen signalisierte, dass der Antrieb am Ende war. Bei einer höheren und steileren Trennung war alles wieder gut.
Mein Fazit zum Mitteltöner und zur Trennung: Hubvermögen kann bei der Mitteltönerwahl nicht schaden und ein zusätzlicher passiver Kondensator auch nicht ;)
Übrigens: Hat jemand Erfahrungen mit diesem Chassis: https://quint-store.com/lautsprecher...-04-3-5-woofer
Ein Test von Vance Dickason zeigt eigentlich ziemlich gute Ergebnisse. Nur die starke Klirrspitze im Mittelton stört mich etwas. Ansonsten ist das Chassis für 29€ und meinen Anwendungsfall schon ziemlich geil...
Gruß, Christoph
P.S. Hier mal eine Skizze mit dem Dayton RS100-4 und etwas kompakteren "Ghettoblaster"-Anordnung:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1547834800
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Mahlzeit,
der TB W5-1138SM geht als Mehrfachmörder in mein persönliches HiFi-Geschichtsbuch ein. Nachdem er bei der Westra-Passivmembran die Verklebung zwischen Sicke und Membran zum Reißen brachte, hat er für die Reckhorn-Passivmembran ganze zwei Minuten gebraucht, um diesen Schaden herbeizuführen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1548157725
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1548157725
Die Passivmembran von Herrn Reck scheint mir noch nicht ganz ausgereift. Anscheinend sind die Kräfte bzw. die Hebel, die die Gewichte durch ihre Eigenschwingung auf den Übergangspunkt zur Membran entwickeln, zu groß.
Ich habe jetzt die Mutter, die die Schraube an der Membran konterte, entfernt und die erste Scheibe vollflächig mit der Membran verklebt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1548157725
Dadurch wird a) die Anfälligkeit der Scheiben zur Eigenschwingung reduziert und b) die Übergangspunkt zwischen Membran und Scheiben gestärkt bzw. vergrößert. Test folgt morgen.
Gruß, Christoph
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LOL....:eek:.
Du machst Sachen :-D.
Swany
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Moin,
hier mal ein paar Messungen der beiden bis jetzt eingebauten Passivmembranen:
Westra mit ca. 90g Masse (TB W5-1138SM in 3,5 Liter):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1548244556
Reckhorn mit ca. 80g Masse (gleiches Gehäuse):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1548244556
Impedanz im Vergleich:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1548244556
Frequenzgänge im Vergleich:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1548244556
Was fällt auf?
Erstmal decken sich die Ergebnisse sehr gut mit der AJ-Horn-Simulation (f3 um 50Hz):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1547220909
Was fällt im Vergleich zwischen den Passivmembranen auf?
Der Westra scheint etwas besser zu funktionieren. Die untere Impedanzspitzen ist höher, die Senke im Bereich der Abstimmfrequenz ist tiefer. Das ist ein Zeichen von geringeren Verlusten bzw. besserer Ankopplung zwischen Aktiv- und Passivmembran. Dieser Umstand äußert sich auch im Output. Obwohl die Abstimmung beim Westra geringfügig tiefer ist, ist der Pegel eine Spur höher. Die Unterschiede sind insgesamt aber nicht dramatisch und eigentlich zu vernachlässigen.
Interessant: Die theoretische Nullstelle einer Passvimembran (Erklärung: Die Aufhängung der Passivmembran als fünfter Energiespeicher schwingt auf seiner Resonanz gegenphasig zum Nutzsignal und entzieht diesem dann den Pegel) ist beim Westra zu erkennen (ca. 25 Hz), beim Reckhorn nicht.
Der Reckhorn hat keine Zentriespinne und müsste eigentlich verlustärmer als der Westra laufen. Aber er neigt im Gegensatz zum Westra leichter zum Taumeln. Wenn man die Membran an einer nicht mittigen Position rein- oder rausdrückt, verdreht sie sich, wohingegen der Westra durch die Zentriespinne annähernd kolbenförmig schwingt. In Summe scheint die Zentriesspinne also auch bei einer Passivmembran mehr Nutzen zu haben als das sie Output durch ihre Verluste kostet.
Ein weitere Unterschied ist knapp über 1000Hz zu erkennen. Die Hartmembran des Reckhorn gerät in Resonanz und liefert unerwünschten Pegel im Mittelton. Das wird im Sub-Einsatz (mit Tiefpass) natürlich kaum eine Rolle spielen, kann im 2 Wege-Einsatz aber schon stören.
Fazit: Die Reckhorn-Passivmembran macht ihre Sache eine Spur schlechter als der gerupfte Westra-Treiber. Die Nachteile sind aber vernachlässigbar, wenn die Reckhorn-Passivmembran den Pegel des TB mitgehen kann (daran ist die Westra-Passivmembran bekanntlich gescheitert). Reckhorn hat übrigens als X-max +/-18mm angegeben. Das kann ich nicht unbedingt bestätigen. Wenn ich die Membran von Hand in die Endstellungen drücke, komme ich auf ca. +/-12mm. Das würde mir aber auch reichen. Das Verschiebevolumen wäre dann etwa zweimal so groß wie beim TB. Hörtest steht noch aus.
Gruß, Christoph
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Hi Christoph,
machst Du die Messungen und das zerstören von PM mit dem kleinem Aktiv Modul oder mit ner richtigen Endsufe ?
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Hallo Olaf,
das Passivmembran-Zerstören und Probehören mache ich im Moment mit meinem Aktivsystem (Vincent SAV-P150 mit ~200 Watt an 4 Ohm). Die Messungen des letzten Post sind allerdings mit dem Myryad MI120 gemacht. Die Abstimmung der späteren Bluetooth-Box und der Passivweiche werde ich aber alle mit dem originalen TPA3116-Modul machen. Alle derzeitigen Messungen und Gehäuseaufbauten sind nur Versuche, sozusagen Teil einer Testphase, um die geeigneten Komponenten zu finden und das Konzept zu konkretisieren (und Spaß macht es natürlich auch :D ).
Gruß, Christoph
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Zitat:
Zitat von Christoph Gebhard
Reckhorn mit ca. 80g Masse (gleiches Gehäuse):
...
Der Reckhorn hat keine Zentriespinne und müsste eigentlich verlustärmer als der Westra laufen. Aber er neigt im Gegensatz zum Westra leichter zum Taumeln. Wenn man die Membran an einer nicht mittigen Position rein- oder rausdrückt, verdreht sie sich, wohingegen der Westra durch die Zentriespinne annähernd kolbenförmig schwingt. In Summe scheint die Zentriesspinne also auch bei einer Passivmembran mehr Nutzen zu haben als das sie Output durch ihre Verluste kostet.
80g Zusatzmasse oder inklusive der Membranmasse? Welche Membranmasse hat denn die Reckhorn PM ohne Zusatzgewichte?
Ich habe im Hinterkopf, dass die Zusatzmasse nicht mehr als 50% der ursprünglichen Membranmasse ausmachen sollte.
(http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-19617.html, Absatz 3).
Wenn ich schon in der Beschreibung der Reckhorn PM folgendes lese:
Zitat:
Bei 2-3 Gewichtsscheiben empfehlen wir, den P-6.5 jedes Jahr um 180° zu drehen, damit die Gummisicke gleichmäßiger belastet wird.
Das ist natürlich Pfusch erster Klasse :rolleyes:
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mann könnte natürlich auch 2 PM nehmen, oder eine eventuell die 18er von Seas testen ?
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Hallo Markus,
Zitat:
Zitat von MK_Sounds
80g Zusatzmasse oder inklusive der Membranmasse? Welche Membranmasse hat denn die Reckhorn PM ohne Zusatzgewichte?
Laut Hersteller 20g, dazu drei Scheiben à 20g.
Zitat:
Zitat von MK_Sounds
Pauschal würde ich da nicht urteilen. Das ist für mich eher ein grober Richtwert.
Ich habe Passivmembranen schon mehrfach mit einem Vielfachen der Membranmasse beaufschlagt (die Westra-Membran hat z.B. original weit unter 20g und jetzt 90g). In solchen Fällen halte ich eine Zentrierspinne und eine senkrechte Montage aber für zwingend nötig.
Zitat:
Zitat von MK_Sounds
Das ist natürlich Pfusch erster Klasse :rolleyes:
Die Membran hängt tatsächlich schon jetzt zur einen Seite leicht schräg (ich vermute sie ist senkrecht gelagert worden). Ich habe sie anders herum eingebaut. So ist sie gerade.
You get what you pay for. Eine vergleichbare Passivmembran von Wavecor kostet fast 100€. Das passt nicht wirklich zum Preis der sonstigen Komponenten. Die Messungen zeigen ja auch durchaus, dass die "Kompromisse" (Pfusch empfinde ich als zu hart) auf die Funktionen keinen allzu großen Einfluss haben. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Antriebskräfte (theoretisch) gleichmäßig auf die Membran wirken. Dass die Membran wirklich sichtbar taumelt, kann ich verneinen. In diesem Zusammenhang könnte ich mir auch vorstellen, dass die Gehäusedimensionen und der Montageort die Funktion der PM beeinträchtigen. Symmetrische Verhältnisse auf dem Weg zwischen Aktiv- und Passivmembran dürften nicht schaden.
Zitat:
Zitat von Olaf_HH
mann könnte natürlich auch 2 PM nehmen, oder eine eventuell die 18er von Seas testen ?
Ja, ist aber auch nicht gerade presiwert. Dayton hat auch eine preiswerte 18er-Passivmembran. Die kann aber auch nicht mehr Hub. Ich schaue erstmal wie sich die Reckhorn in der Praxis schlägt. Ich hoffe, dieses Thema danach abschließen zu können...
Gruß, Christoph
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Sollte der Hub bei verwendung von 2 Westra nicht weniger werden je Chassis als wenn nur eine verwendet wird ?
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Hallöchen,
weiter geht`s mit ein bisschen Hochton-Gebattle.
Von Fosti habe ich ein Paar Dayton ND25TA-4 gebraucht erworben. Das ist eine preiswerte (14,40€ bei Intertechnik) Neodym-Titan-Kalotte ohne Diffusor. Die habe ich heute morgen mal gegen die Carpower DT284-S antreten lassen...
Messaufbau: Eine MDF-Wand, die von den Abmessungen in etwa dem späteren Bluetoothlautsprecher entspricht. Die Hochtöner wurden oben in die Ecke gebaut, die Kanten leicht abgerundet und bei den Winkelmessungen habe ich über die kurze Seite gedreht:
Hier der Carpower mit der gesamten Wand:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1548687797
...und der Dayton etwas näher:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1548687797
Der Dayton wurde eingefräst, der Carpower wurde bündig eingelassen und mit etwas Knete fixiert.
Amplitude bei 0° im Vergleich (Carpower türkis, Dayton grün):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1548687104
Auffäullig ist, dass sich die beiden Treiber grundsätzlich nicht unähnlich sind. Obere und untere Grenzfrequenz liegen bei beiden Chassis in vergleichbaren Regionen.
Der Dayton ist bei seiner Resonanzfrequenz etwas lauter (weil diese schwächer bedämpft ist (Beleg weiter unten)), der Carpower macht ansonsten 1-2dB mehr Wirkungsgrad (er sitzt in einem Kurzhorn).
Die Gewebemembran des Carpower bricht etwas früher und gutmütiger bei ca. 16kHz auf, der Dayton heftiger bei ca. 19kHz. Typisch für Hartmembraner ohne Diffusor schlägt nicht nur die Resonanz stark durch, sondern verliert der Frequenzgang vorher auch an Pegel. Grundsätzlich verläuft der Frequenzgang des Dayton mit leicht fallender Tendenz aber sehr glatt, der Carpower leistet sich eine Welligkeit bei 7kHz.
Wichtig für mich ist aber vor allem das Abstrahlverhalten:
Carpower 0-90°:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1548687104
Dayton 0-90°:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1548687171
Bis ca. 6kHz bestimmt die Schallwand die Bündlung und die beiden Chassis verhalten sich - wenig überraschend - sehr ähnlich. Im oberen Hochton strahlt die Titankalotte aber deutlich breiter. Da der Bluetooth-Speaker auch außerhalb der Achse frisch klingen soll und oft außerhalb der Achse abgehört wird, liegt der Dayton für mich an dieser Stelle klar vorne.
Klirr Carpower 85dB und 95dB (bitte die Skalierung rechts beachten, die obere Grenze sind 2% und nicht 5% wie bei den Diagrammen in der KT):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1548687104
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1548687171
Klirr Dayton 85dB und 95dB:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1548687233
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1548687233
Im Klirr halten sich beide Treiber - immer unter der Berücksichtigung des Pegels, der Skalierung und der Preisklasse - ziemlich gut.
"Untenrum" empfehlen sich beide für Trennung um 2,5kHz. Beim Carpower steigt der K2 etwas später, beim Dayton der K3.
Im mittleren Hochton sieht man beim Dayton eine harmlose K3-Spitze bei 6,5kHz, die mit der Membranresonanz bei 19kHz korrespondiert. Die K2-Spitze beim Carpower bei 7,5kHz kommt durch den Einbruch der Grundwelle und die prozentuale Darstellung. Der absolute Klirr liegt dort niedriger.
"Obenrum" neigen beide Chassis im Bereich ihrer Membranresonanzen zu etwas K2. Bei 85dB in harmloser Ausprägung, bei 95dB etwas kritischer, der Carpower etwas breiter angelegt, der Dayton etwas spitzer. Diese Klirrkomponenten werden trotzdem kaum hörbar sein (da außerhalb des Hörbereichs), es sei denn, sie haben Einfluß auf IMD...
IMD Carpower 85dB und 95dB (in 30cm Abstand):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1548687104
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1548687104
IMD Dayton 85dB und 95dB (in 30cm Abstand):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1548687171
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1548687233
Hier liegt der Carpower ziemlich klar vorne, gerade bei hohen Pegeln.
CSD Carpower:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1548687171
CSD Dayton:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1548687171
Der Einbruch des Carpower bei 7kHz zeigt leider ein unschönes Nachschwingen. Ansonsten schwingen beide Chassis im Übertragungs- und Hörbereich sehr schnell aus.
Die Membranresonanz schwingt beim Carpower etwas schneller als beim Dayton aus. Beide liegen aber außerhalb meines Hörbereichs.
Auf der Resonanzfrequenz (die in der Praxis aber durch den Filter unterdrückt wird), schwingt der Dayton etwas breiter und länger nach.
Das kann man auch anhand der Impedanzmessung (Carpower türkis, Dayton grün) festmachen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1548687233
Daraus ergeben sich folgende TSP:
Carpower fs 1312 Hz, Qts 1,464 Qms 2,806 Qes 3,059
Dayton fs 1383 Hz, Qts 1,656 Qms 6,120 Qes 2,559
Der Dayton hat vermutlich weniger Ferrofluid im Spalt. Deswegen ist die mechanische Dämpfung (Qms) niedriger, entsprechend auch Qts höher. Die elektrischen Güten sind bei beiden Chassis ähnlich.
Mein Fazit: Beide Chassis haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Der Carpower punktet vor allem beim IMD. Der Dayton strahlt aber breiter ab und verkneift sich zwischen 2,5kHz und 14kHz jegliche sonstige Schwächen. Deswegen wäre er meine Wahl.
Gruß, Christoph
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Hallo Christoph,
man ist's von Dir ja schon gewohnt. Trotzdem bedanke ich mich als stiller Mitleser einfach mal für die genaue Dokumentation Deiner Entwicklung, die vielen Bilder, die es einfach machen, den Thread zu verfolgen - und nicht zuletzt die aufschlussreichen Messungen. Für mich immer extrem lehrreich...
Gruß,
Christoph
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An dieser Stelle wünsche ich mir mal wieder eine Art Like-Button. 👍🏼🙃🙂
Viele Grüße,
Michael
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Sehr spannende Entwicklung.
Als Anregung für die Stromversorgung. Ikea bietet ja mittlerweile auch einen Bluetooth LS an, mit Wechselakku. Der einzeln käuflich zu erwerben ist.
https://m2.ikea.com/de/de/p/eneby-akkusatz-40357535/
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Hört sich Interessant an, danke für den Tipp.
Der Speaker war mir bis dato Unbekannt
TECHNICAL DATA
Type: ICBL14.4-36-A1
Capacity: 2600mAh/37.4Wh
Input: DC 16.8V, 2.0A
Output :DC 14.4V, 3.1A
For indoor use only , Rechargeable Li-Ion battery cell inside.
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Zitat:
Zitat von wholefish
Kannte ich bisweilen auch noch nicht. Preislich aber uninteressant. Einen 4s1p Akku kannst du für 20€ aus Premiumzellen mit ~3,5Ah bauen.
Bleibt noch die Problematik mit dem Laden in der Box. Ich werd mich mal bei Gelegenheit auf die Suche nach einem Lade-IC machen, könnte ich selbst gerade gut gebrauchen :)
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Zitat:
Zitat von Olaf_HH
Der Speaker war mir bis dato Unbekannt
Laut Oluv aka clavinetjunkie ist es derzeit der beste Speaker für unter 100€. Aber leider nur online zu erwerben. Und ich brauch keinen Dritten :p
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Nabend,
Zitat:
Zitat von wholefish
Laut Oluv aka clavinetjunkie ist es derzeit der beste Speaker für unter 100€.
Den Eneby finde ich auch ziemlich gelungen, er zeigt aber auch sehr anschaulich, dass man mit relativ simplen Mitteln gute Ergebnisse erzielen kann, wenn man die Abstimmung mit Sachverstand und brauchbaren Material macht.
Meine Findungsphase ist langsam auch beendet.
Nachdem der Hochtöner (Dayton ND25TA-4)...
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1549134688
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549134723
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1549134688
...die Passivmembran (Reckhorn P6.5) und das Subchassis (Tang Band W5-1138SM)...
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1549134853
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1549134853
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1549134853
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1549134853
...feststehen, fehlt jetzt noch der "Mitteltöner", der bei einem batteriebetriebenen Lautsprecher natürlich vorzugsweise in 4 Ohm verfügbar sein sollte.
Ursprünglich wollte ich mich in der 2,5 Zoll Klasse (um 20cm²) bedienen, habe dann aber anhand von AJ-Horn-Simus schnell gemerkt, dass jeder cm² Membranfläche hilft, den Wirkungsgrad und die Pegelfestigkeit zu steigern (simuliert habe ich immer in einem geschlossenen Volumen von 1 Liter). Also habe ich bei den 3 bis 3,5 Zöllern (um 35cm²) geschaut und mir dort den Dayton RS100-4 ausgeguckt. Attraktiv sind sein geringer Preis, sein demodulierter Antrieb, der den Klirr im Mittelton niedrig hält und sein Hub von 4 mm, der in der 35cm²-Klasse für ein mitteltontaugliches Chassis ziemlich konkurrenzlos ist.
Nicht so gut gefallen hat mir sein Phase Plug (aus dem es in einem kleinen geschlossenen Gehäuse pfeifen kann) und der anfällig für Dreck und Nässe ist (was bei einem mobilen Lautsprecher ja durchaus vorkommen kann). Zudem ist der Korb sehr groß und braucht im Verhältnis zu Membranfläche viel Einbauplatz. Es gibt in fast gleich großen Körben einige Chassis mit ~50cm², die dadurch im Oberbass und Grundtonbereich mehr Maximalpegel und auch etwas mehr Wirkungsgrad liefern (wohlgemerkt alle im gleichen 1 Liter-Gehäuse).
Auch bei den Hörversuchen mit dem Peerless TC9FD (36cm² und 2,6mm Hub) zeigte sich, dass der flache Filter des Verstärker-Moduls (6dB Flankensteilheit bei f3 ~100Hz) den 3-Zöller zu wenig schützte und der "Mitteltöner" beim Pegeln vor dem Subchassis "zumachte" und mit unangehmen Verzerrungen auffiel. "Mitteltöner" ist also eigentlich auch der falsche Begriff. Das Modul ist 2.1-Modul und demzufolge müssen die Satelliten auch im gewissen Maße bassfähig sein.
Entschieden habe ich mich schlussendlich für den SB Acoustics SB12PAC25-4. Für sehr günstige 24,60€ liefert er in einem Korb, der nicht viel größer als des des Dayton ist (109 mm zu 98 mm), bei 50cm² sogar 5mm Hub (was in dieser Klasse nur durch Subspezialisten getoppt wird). Die Simulation in 1 Liter geschlossen zeigt die Unterschiede zwischen dem RS100-4 und dem SB12PAC-4 (beide mit den TSP-Satz aus der Hobby HiFi):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549304318
4dB mehr Wirkungsgrad oberhalb von 150Hz, 5dB mehr Maximalpegel bei 50 Watt über alle Frequenzen, P-Max >50 Watt gegenüber 15 Watt. Das sind nicht Nuancen, sondern Welten, gerade in Bezug auf das Anforderungsprofil eines mobilen Lautsprechers, der mit begrenztem Leistungsverbrach und Gehäusevolumen etwas Radau machen soll.
Hier sind die Bilder von dem Chassis, dass am Freitag eingetroffen ist:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1549134784
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1549134784
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1549134784
Alle zusammen zum Größenvergleich:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1549134853
Der einzige relevante Nachteil des SB12PAC25-4 ist der nicht demodulierte Antrieb, der für etwas höheren Klirr im Mittelton sorgt. Wie schwer dieser Nachteil wirklich wiegt, möchte ich anhand von ein paar Messungen gleich aufzeigen...
Gruß, Christoph
-
Weiter geht`s...
nachdem der SB12PAS25-4 angekommen war, habe ich ihn erstmal kurz eingeschwungen, um die TSP per Impedanzmessung zu bestimmen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1549245237
Re 3,1 Ohm
fs 67,51 Hz
Vas 3,1885 l
Qts 0,4896
Qes 0,5188
Qms 8,7094
Mms 6,7881 g
Cms 0,8187 mm/N
Rms 0,3306 Kg/s
Wirklich beeindruckt war ich von der Chassismechanik. Keinerlei Strömungs- und Nebengeräusche bei erstaunlichem Hubvermögen.
Ich habe ein kurzes Video im Vergleich zum Peerless TC9FD gemacht (beide mit Maximalauslenkung):
https://www.youtube.com/watch?v=nCtlqk93UHg
Im Gegensatz zum SB Acoustics besitzt der Peerless übrigens ein Kupferring im Antrieb.
Den Peerless habe ich als typischen Vertreter der 3-Zoll-Klasse auch rangezogen, um den Klirr und IMD des SB Acoustics zu bewerten und einzuordnen.
Dafür habe ich beide in mein Testgehäuse geschraubt und den Hochtönerausschnitt zugeklebt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1549306819
Erstmal den Klirr bei 85dB (Skalierung beachten, 2% maximal):
TC9FD:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1549245237
SB12PAC25-4:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1549245237
Im Mittelton sieht man die Vorzüge des Kupferrings. K3 liegt beim Peerless um 0,3%, beim SB sind es teilweise schon fast 0,6%. Zudem zeigt der SB eine markante K3-Spitze bei 4kHz, die mit der Membranresonanz der Alumembran bei 12kHz korrespondiert. Sie wird aber außerhalb des Übertragungsbereichs liegen und weggefiltert. Der K2 ist bei beiden Chassis im Mittelton ähnlich, untenrum kann der SB seine Vorteile in der Membranfläche leicht ausspielen. Der Klirr steigt später und flacher an.
Diese Tendenz verstärkt sich bei der 95dB-Messung (Skalierung beachten, dieses Mal 5% maximal):
TC9FD:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1549245237
SB12PAC25-4:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549245237
Hier ist der SB im Grundton und Oberbass deutlich besser und der TC9FD unterhalb von 250Hz schlicht überfordert. Selbst K4 und K5 rauschen nach oben.
Noch deutlicher werden die Unterschiede bei der IMD-Messung. Für diese Messungen habe ich das Messsignal bandbegrenzt, also die Anregungsfrequenzen praxisnah nach unten und oben im Pegel reduziert. Nach unten exakt so wie es das Bluetooth-Modul ausgibt (also 6dB/Oktave bei 100Hz), nach oben mit 12dB/2500Hz. Ich habe insgesamt vier verschiedene Pegel mit jeweils 5dB Unterschied gemessen. Da der IMD aber proportional anstieg, zeige ich nur die Messungen des niedrigsten Pegels (gehobene Zimmerlautstärke) und des höchsten Pegels (der Peerless war schlicht am Ende, X-Max überschritten). Der Pegelunterschied zwischen beiden Messungen lag also bei 15dB.
Zu besseren Anschauligkeit habe ich zwei verschiedene Skalierungen gewählt:
TC9FD bei niedrigem Pegel:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1549245111
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1549245111
SB12PAC25-4 bei niedrigem Pegel:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1549245006
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549245006
TC9FD bei hohem Pegel:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1549245111
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1549245111
SB12PAC25-4 bei hohem Pegel:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1549245006
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1549245006
Schon bei kleinen Pegeln zeigt sich, dass der Peerless zwar seine leichten Vorteile im Mittelton auch bei der IMD-Messung bestätigen kann, aber mit tiefen Frequenzen nicht so viel anzufangen weiß. Unter 350Hz liegen die Verzerrungen schon zwischen 1% und 3%. Diese Werte erreicht der SB noch nicht einmal bei der 15dB lauteren Messung :eek: Oder anders gesagt: Der SB klingt selbst bei dreifacher Laustärke im Oberbass und Grundton sauberer. Im oberen Mittelton, im Bereich der Trennfrequenz zum Hochtöner, ist der Peerless zwar noch eine Spur besser, aber es sind vielleicht 2-3dB, also vermutlich nur schwer wahrnehmbar.
Nichtsdestotrotz mahnen die Messungen, den SB so tief wie möglich zum Hochtöner zu trennen. Die Hartmembranresonanz erzeugt in Verbindung mit dem nicht demodulierten Antrieb relativ viel Klirrkomponenten zu steigenden Frequenzen. Der IMD im Mittelton unter 1kHz dürfte hingegen im grünen Bereich sein.
Bevor die Messungen falsch interpretiert werden: Natürlich hat der Peerless weniger Membranfläche und Hub. Deswegen ist der höhere IMD im Grundton und Bass nicht verwunderlich. Aber beide Chassis spielen im gleichen Gehäusevolumen. Ich möchte damit nur meine Entscheidung, auf möglichst viel Membranfläche und Hub zu setzen, begründen. Die Unterschiede zwischen einem "normalen" 3-Zöller und einem hubstarken 4-Zöller sind in jeder Hinsicht (Wirkungsgrad, Maximalpegel, Verzerrungsfreiheit) mehr als deutlich.
Schönen Gruß, Christoph
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Mahlzeit,
so, weiter geht`s.
Zum einen habe ich zu Beginn der Woche mit dem Bau angefangen (Bilder folgen). Zum anderen habe ich heute messtechnisch untersucht, ob ein weitere passiver Hochpass-Kondensator vor dem Mitteltöner lohnenswert ist. Das TPA3116-Aktivmodul filtert bekanntlich "nur" mit 6dB bei etwa 100Hz.
Anmerkung: Alle jetzt folgenden Messungen wurden mit dem Aktivmodul gemacht. Spannungsversorgung war ein 19V-Netzteil mit ca. 100 Watt. Belastet wurde nur der eine Kanal. Der TPA3116 liefert laut Datenblatt an 4 Ohm bei 19V knapp 35 Watt. Das Netzteil sollte also ausreichend Leistung zur Verfügung stellen. Bei allen Messungen war der 12PAC25-4 in einem geschlossenen, gut bedämpften Gehäuse mit etwa 1,3 Liter Volumen eingebaut.
Zuerst die Impedanz mit und ohne Hochpasskondensator (820µF):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549810978
Der Einbau-Q-Wert ändert sich rechnerisch von 0,8233 auf 0,7384
Die Wirkung des Kondensators beginnt bei ca. 300Hz. Die Impedanz wird hochohmiger. Das Chassis nimmt weniger Leistung auf. Im Bereich fallender Impedanz (also unter der Einbauresonanzfrequenz bei ca.117 Hz) entsteht ein Schwingkreis zwischen Weiche (induktiv) und Chassis (kapazitiv). Dadurch sinkt die Impedanz und das Chassis nimmt mehr Leistung auf. Erst unterhalb von 50Hz wird die Impedanz wieder größer, so dass das Chassis weniger Leistung abbekommt. Der Hochpass wirkt also "nur" von 300Hz bis 117Hz und von 50Hz bis 0Hz. Dazwischen muss das Chassis mehr schufften und wird nicht entlastet. Dafür bekommt man aber auch mehr Schalldruck in diesem Bereich.
All diese Effekte sind natürlich bekannt und werden gerade von Herrn Timmermanns, aber auch von vielen Selbstbauern unter dem Begriff GHP (geschlossen, hochpassgefiltert) zusammengefasst. Damit kann man in bewusst falsch - weil überschwingend - abgestimmten Gehäuse durch den Schwingkreis den Frequenzgang begradigen und die untere Grenzfrequenz senken. Die dafür benötigten Gehäuse sind praktischweise kleiner als gewöhnliche geschlossene Gehäuse. Auch in meinem Fall sitzt der Mitteltöner in einem etwas zu kleinen Gehäuse, was einen leicht überschwingenden Frequenzgang zu Folge hat, so dass der Kondensator doppelt Sinn machen "könnte". Welche Vor- und Nachteile der Kondensator in meinem Fall hat, möchte ich jetzt messtechnisch beleuchten.
Akustisch lassen sich alle oben beschriebenen Effekte des passiven Hochpasskondensators gut beobachten. In diesem Fall wurden einmal ein 470µF (lila) und ein 1000µF (türkis) -Kondensator eingesetzt (grün ist ohne Kondensator):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1549810978
Wenn man den aktiven Hochpass des Verstärker-Moduls hinzuschaltet sieht es so aus:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1549810978
Und hier sind alle vier Varianten im direkten Vergleich:
Grün ist ohne Filter.
Türkis ist mit passivem Hochpass (820µF).
Lila ist mit aktivem Hochpass.
Rot sind passiv und aktiv zusammen.
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1549810978
Diese vier Varianten werden jetzt miteinander in Sachen Ausschwingen, Klirr und IMD verglichen.
Zuerst habe ich versucht, Unterschiede im Ausschwingen zu entdecken. Dazu habe ich die Skalierungen so gewählt, dass die Unterschiede deutlich herausgearbeitet werden. Die Einstellungen sind mit 35dB Tiefe und nur 20ms Länge für den Bassbereich sehr empfindlich gewählt. Also nicht wegen der großen "Berge" erschrecken ;)
ohne Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1549811027
aktiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1549811027
passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1549811027
aktiver und passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1549811027
Hier mal eine farbliche Variante des CSD mit anderer Skalierung (10dB Tiefe und 2ms Länge). Durch die abweichende Skalierung wird der Fokus auf die Anfangszeit gelegt. Zudem kann man durch die Farbdarstellung "hinter" die Berge schauen:
Ohne Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1549811075
aktiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1549811075
passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1549811075
aktiver und passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1549811075
Wie zu erwarten war, verzögert der passive Hochpass das Ausschwingen gerade im Bereich unter 100Hz deutlich. Kein Wunder, es entsteht ja schließlich ein Schwingkreis im System. Der aktive Hochpass scheint das Ausschwingen eher zu verbessern, was wohl durch die Linearisierung des Frequenzgangbuckels zu erklären ist.
Jetzt zum Klirr. Dabei muss man bedenken, dass hier der prozentuale Klirr dargestellt wird. Der prozentuale Klirr bezieht sich prinzipbedingt immer auf die Grundwellen und die unterschieden sich natürlich geringfügig im Verlauf (siehe oben). Konkret bedeutet dass, dass der absolute Klirr bei den Hochpass-Varianten noch geringer ist als in der prozentualen Darstellung:
Ohne Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1549811152
aktiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1549811152
passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1549811152
aktiver und passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1549811152
Interessant ist, dass der K3 beim passiven Hochpass zu tiefen Frequenzen stark ansteigt. Das hängt mit dem größerem Hub in dem Bereich zusammen, wo der Schwingkreis wirkt. Das kann man auch in der AJ-Horn-Simulation erkennen. Logischerweise gibt es den zusätzlichen Schalldruck nicht gratis, sondern Verstärker und Chassis müssen mehr leisten.
Zu guter Letzt IMD:
ohne Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1549811200
aktiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1549811200
passiver Hochpass:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1549811200
aktiver und passiver Hochpass zusammen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1549811200
Auch im IMD ein ähnliches Bild. Der passive Kondensator verbessert das Spektrum im Gegensatz zum aktiven Filter kaum. Im oberen Mittelton ist der IMD des aktiven Filters sogar besser als passiv und aktiv zusammen.
Mein Fazit: Der aktive Hochpass führt, wie zu erwarten war, in jeder Diziplin zu einem klaren Gewinn. Der zusätzliche passive Hochpass scheint in meinem Fall verzichtbar zu sein. Klirr und IMD verbessert er nicht nachhaltig und das Ausschwingen verschlechtert er sogar.
Auch bei den diversen Messsignalen fand ich die alleinige aktive Variante akustisch immer am angenehmsten und saubersten.
P.S. Der zusätzliche passive Hochpass verändert natürlich den Frequenzverlauf, die Flankensteillheit und die Phasenlage im Bereich der Übergangsfrequenz zum Sub. Das könnte (muss natürlich nicht) seinen Einsatz vielleicht doch noch rechtfertigen. Das werde ich dann am fertigen Gehäuse in Verdbindung mit dem Sub testen.
Schönen Gruß, Christoph
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