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  • 24.01.2018, 16:26
    Christoph Gebhard
    Hallöchen,

    ich hole den Thread nochmal hoch....

    Zum einen hat mich ein Nachbauer vor ein paar Wochen nach dem Weichenschaltbild gefragt. Den habe ich ihm per PN geschickt, möchte die Gelegenheit aber nutzen, den Plan auch hier im Thread zu veröffentlichen:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32568


    Zum anderen habe ich mir einen neuen Sub gebaut. Der alte Sub mit zwei W69 war mir zu groß und wir haben ihn praktisch nie ausgefahren, da wir selbst Filme immer knapp über Zimmerlautstärke hören (ok, aufgrund des großen Dynamikspielraums im Heimkino wurde es bei Explosionen und Co auch schon mal lauter, aber der Sub war trotzdem unterfordet).

    Also habe ich einen kompakteren Sub gebaut, den ich hinter das Sofa schieben kann und der trotzdem tiefer geht. Konkret ein Reckhorn D165 in ~15 Liter mit Passivmembran. Die von mir gemessenen TSP:

    fs 25,7 Hz
    Qes 0,242
    Qms 4,42
    Vas 21,23

    Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32962

    ...und von der Änderung:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32966

    Ergebnis:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32961
    rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod

    Hier ein Bild vom Bau:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32960
    Zu sehen sind die zwei Versteifungen, die auch die Seiten des Modul-Gehäuses (oben bzw. hinten) darstellen.

    Fertig Aktivseite:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32964

    Passivseite:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32963

    Passivmembran von hinten:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32965

    Um auf die erforderliche Abstimmfrequenz zu kommen sind die ganze Staubschutzkalotte und die Schwingspule kompett mit Heißkleber gefüllt (fast fünf Sticks), dazu kommt noch der aufgesetzte Metallring. Das Membrangewicht hat sich so um Vielfaches (vier oder fünf?) auf über 100 g erhöht. Deswegen habe ich auch auf den Ton-Feile-Pimp der Zentrierspinne verzichtet. Ich hatte die Befürchtung, dass die Membran zu stark durchhängt.

    Dementsprechend sind die Verluste auch höher als es die AJ-Horn-Simulation für diese Abstimmfrequenz vorraussagt. Ein Rohr wäre bei Abstimmfrequenz knapp über 30Hz in 15 Liter aber viel zu eng oder lang geworden (was nicht nur die Verluste, sondern auch die Nebengeräusche erhöht hätte). Deswegen war die PM-Lösung alternativlos.

    Ergebnis (über das Modul gemessen):
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32954
    Ich habe auf Dämpfungsmaterial verzichtet weswegen die Längsstehwelle bei 200Hz deutlich zu erkennen ist. Der Sub wird aber nur bis 80Hz betrieben.
    Eine untere Grenzfrequenz von fast 30 Hz und vollen Pegel bis 33 Hz sind für einen 17er in 15 Liter beeindruckend. Noch beeindruckender ist aber, dass die Töne selbst bei Maximalhub wirklich überraschend nebengeräuschfrei wiedergegeben werden. Die Membran zerrt so stark am Gehäuse, dass dieses fast zu Tanzen beginnt.

    In der Praxis ist der Bass tatsächlich spürbar tiefer als bei den W69 und klingt auch "größer". Man meint wirklich einen potenteren Sub zu hören. Zudem ist der Bass trotz der tiefen Grenzfrequenz ausreichend präzise und knackig und keinesfalls dröhnig oder lahm. Die Limits merkt man nur beim Pegeln. Und diese Limits kommen - trotz 8 mm X-Max - doch recht schnell. Hier sind einfach die Grenzen der Physik erreicht.

    Trügerisch an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass der Sub bis kurz vor Ende so klingt, als wenn er noch Reserven hat. Man nimmt keine Kompression oder Klirr oder Nebengeräusche wahr. Wenn man einen Blick auf die Membran wirft, erschrickt man aufgrund des Hubes. Die Membran scheint fast aus dem Gehäuse zu springen. Wenn man dann noch eine Schippe drauf packt, legt sich die Sicke der Aktivmembran in Falten und fängt an zu "knallen". Dieser Punkt kommt sehr abrupt. Die Passivmembran habe ich noch nicht ins Limit bekommen.

    Für meinen Anwendungsbereich ist der Pegel trotzdem ausreichend. Als PC-Sub sicher auch. Für richtiges HiFi ist der Maximalpegel aber zu leise.

    Gruß, Christoph
  • 24.01.2018, 18:23
    Sepp
    Hallo,

    ich finde auch das der Reckhorn D165 für den Preis ein super Chassis ist.
    Als HK Sub im WZ habe ich 4 St. davon in 30 Liter Closed verbaut.
    Da das Teil vor der Wand steht habe ich den "Gewinn" gleich mitgenommen und den Rest aktiv entzerrt.
    Hubt ohne Nebengeräusche und ist für deutlich mehr als Zimmerlautstärke mehr als ausreichend.

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32976

    Grüße
    Dirk
  • 25.01.2018, 14:47
    Matthias Gebhard
    Hallo zusammen,

    noch ein paar erklärende Worte meinerseits:

    Zitat:

    Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32962

    ...und von der Änderung:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32966

    Ergebnis:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=32961
    rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod

    Die erste OP-Stufe summiert beide Stereokanäle zu einem Monosignal. Ich habe für die Messungen beide Clio-Ausgänge und beide Eingänge des Moduls genommen, daher der Pegelsprung zwischen rot und blau.

    Die zweite OP-Stufe ist, wenn man so will, die erste OP-Stufe die einen Teil der Spannungsverstärkung übernimmt. Hinter dieser Stufe kommt die Subsonic-Stufe und dahinter der Rest (der mich nicht mehr interessierte :cool:).

    Der "Pimp" besteht also nur daraus den Endstufeneingang (das braun-weiße-Kabel) an den Ausgang der zweite OP-Sufe zu löten. Das was die Endstufen (ein TDA7294) aus dem "grünen" Signal macht, sieht man in der orangenen Kurve. Also in erster Linie eine ordentliche Spannungsverstärkung, eine (bei der Messung) unsichtbare Impedanzwandlung und ein bisschen Hochpassverhalten durch den Eingangskoppelkondensator.

    Schönen Gruß
    Matthias
  • 28.01.2018, 17:04
    Holger100
    Hallo Christoph

    ich bin der Nachbauer und möchte mich hier kurz für die Unterstützung bedanken. Ich habe einen Center gesucht, der nicht zu groß ist und wurde hier fündig. Der Selbstbau hatte einmal wieder Spass gemacht. Die Box ist mitlerweile fertig und wird jetzt in mein System integriert. Da er auf dem Lowboard liegen müsste, hoffe ich, dass der Klang dann auch passt. Den Rest muss dann mein Yamaha Receiver übernehmen.

    Danke nochmals:thumbup:
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