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Chlang3

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  • 21.05.2013, 22:22
    sonicfury
    Kleener Tip- was ich bei mehrkammrigen BR- Systemen gelernt habe:

    Mit dem letzten bild hast du ja nun einen recht deutlichen "Kanal" in die IH- Kammer. Die Kammer wird imo nicht als Line wirken, sondern primär als IH, wobei der kurze Querbrett unter dem "Dach" des LS als Kanal dient.

    Nun- bei mehrkammrigen BR- Systemen kann man durch vorsichtige (unterschiedlich dicht stopfen) Bedämpfung viel erreichen, mehr übrigens als durch alles Dämmaterial in dem IH selber. Dieses Querbrett hat nun eine amtliche Länge (7 oder 9 cm würde ich schätzen) und es ist somit möglich mal sonofill dichter oder loser reinzustopfen *in den Kanalbereich, also den Bereich zwischen Querbrett und Dach!*. Damit kannst du sicher sehr vorsichtig den Arbeitpunkt des IH ermitteln.

    Gruss
  • 22.05.2013, 15:47
    schrottie
    Guter Thread, gutes Projekt. Weitermachen! Danke an Chlang Christoph und die anderen. :)
  • 23.05.2013, 22:58
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von sonicfury Beitrag anzeigen
    Die Kammer wird imo nicht als Line wirken, sondern primär als IH, wobei der kurze Querbrett unter dem "Dach" des LS als Kanal dient.

    Nun- bei mehrkammrigen BR- Systemen kann man durch vorsichtige (unterschiedlich dicht stopfen) Bedämpfung viel erreichen, mehr übrigens als durch alles Dämmaterial in dem IH selber.

    Hey, Danke für den Tipp!

    Erfahrungsgemäß wird der Resonator wohl etwas zwischen BR und TML - wobei die Länge bisher stur auf 1/4 Wällenlänge berechnet wurde. Durch Bedämpfung, Wandeffekte und nicht zuletzt durch den sich wie bei einer TML zur Öffnung hin verjüngenden Querschnitt dürfte die Resonanzfrequenz im jetzigen Zustand zu tief liegen. Das wird sicher noch kürzer.

    Das mit der Bedämpfung des Reonators habe ich bei der Bassreflex-Variante ja auch schon erfolgreich praktiziert, wie in der letzten von mit gezeigten Messkuve zu sehen ist. Bei der TML-Variante dürfte das bestimmt auch funktionieren (vorausgesetzt ich habe genug Headroom im weggesaugten Pegel um merkbar an der schmalen Öffnung, wo hohe Luftgeschwindigkeit herrscht, zu dämpfen).

    Wie dem auch sei - zuerst kommen mal DN50 HT-Rohre dran. Bin selbst schon sehr gespannt, habe aber leider erstmal wenig Zeit...

    Grüße
    Chlang
  • 14.07.2013, 21:02
    Chlang
    Der erste IRR(e) Versuch
    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei - zuerst kommen mal DN50 HT-Rohre dran. Bin selbst schon sehr gespannt, habe aber leider erstmal wenig Zeit...

    Das mit der wenigen Zeit war leider kein Scherz und ändert sich erst mal auch nicht wesentlich. ABER:
    Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, die HT DN50 Rohre zu kürzen und einzusetzen. Damit ich immer den selben Wandabstand und die gleiche Position habe, habe ich die Rohre im 45-Grad-Winkel gekürzt und entlang der Ecken des Teilers der TML mit der Öffnung nach oben bis an den Deckel geschoben. Dann habe ich ein Bisschen mit der Bedämpfung der Rohre und der TML gespielt. Für's erste war's schon mal brauchbar, wenn auch noch nicht restlos überzeugend.

    Als Vergleichsnormal habe ich erst mal eine Messung ohne Interne RohrResonatoren (IRR) gemacht und als "Standardbedämpfung" der TML Noppenschaumstoff auf Deckel, TML-Teiler und Boden gelegt.

    http://s1.directupload.net/images/130714/p8ewvmfc.jpg
    Nahfeldmessung der TML als Vergleich ohne IRR mit Standardbedämpfung der TML (Für alle weiteren Bilder: GRÜN: Summe beide Tiefmitteltöner; ROT: TML-Auslass; SCHWARZ: Summe Chassis und TML)


    Dann habe ich zwei auf 68 cm mittlere Länge (nach einigem Probieren) gekürzte, unbedämpfte Rohre eingesetzt und die Bedämpfung der TML im Wesentlichen so gelassen wie in Abbildung 1

    http://s7.directupload.net/images/130714/bxsbcwjw.jpg
    TML mit Standardbedämpfung und 2 unbedämpften, 68 cm langen IRR

    Als nächstes habe ich dann die IRR mit jeweils einem Streifen Polyesterwatte bedämpft (war vielleicht etwas viel...)

    http://s7.directupload.net/images/130714/p6mdtzr8.jpg
    TML mit Standardbedämpfung und 2 mit Polyesterwatte bedämpften, 68 cm langen IRR


    Schleißlich habe ich dann noch die Bedämpfung der TML mit Noppenschaumstoff im ersten Drittel erhöht, so dass sie in etwa der Anordnung meiner bisher besten Messung entsprochen hat. Dabei habe ich allerdings einen Kanal im Noppenschaum vor den Öffnungen der IRR frei gelassen.

    http://s1.directupload.net/images/130714/ef8vczjj.jpg
    TML mit zusätzlich starker Bedämpfung im ersten Drittel und 2 mit Polyesterwatte bedämpften, 68 cm langen IRR

    Was hat's aus meiner Sicht gebracht:
    Die beiden nur 5 cm durchmessenden Rohre stören die Abstimmung der TML deutlich weniger als vorher der IHH, kosten aber ein Bisschen Pegel im Tiefbass (wohl durch den verringerten Querschnitt der TML im ersten Bereich). Die Rohre lassen sich durch Anpassen der Länge recht genau auf die angestrebte Frequenz abstimmen. Zwei Rohre ergeben schon eine ordentliche Dämpfung.
    Zu optimieren ist noch die Bedämpfung der Rohre wie auch der TML. Dabei kann sicher die Anordnung der Rohre gleichzeitig mit der der Bedämpfung der TML noch optimiert werden. Auch die Abstimmfrequenz passt noch nicht 100%ig - auch hier will ich noch spielen.

    Auf alle Fälle wird es schwer, mein erstes Ergebnis, das ich nur mit Noppenschaum erreicht habe, zu toppen. Aber ich bleibe dran...

    Grüße
    Chlang
  • 24.09.2013, 23:15
    Chlang
    Lebenszeichen
    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Aber ich bleibe dran...

    ... hat sich doch noch gelohnt.

    Hallo Kollegen,

    im Vorfeld des Contests/Treffens ein Lebenszeichen von der Chlang3, in der Hoffnung, dass es nicht ganz unter geht. Es sieht nämlich gar nicht mal so schlecht aus. Nachdem ich die „internen Rohrresonatoren“ (IRR) mit Hilfe eines 87°- und eines 15°-Bogens so knicken konnte, dass deren Öffnung jetzt in den Ecken vorne oben am Deckel liegt (optimale Ankopplung, ohne störendes Dämmmaterial) und der weitere Weg in den Ecken entlang des Deckels und der Rückwand verläuft, ist die Wirkung gesteigert und der Einfluss auf den Verlauf der TML gemindert (weil der IRR nicht mehr so weit nach unten in den schmaleren Bereich der TML reicht).

    Durch die bessere Wirkung der IRR konnte ich endlich auch wie erhofft die Bedämpfung der TML vermindern, was dem Basspegel zugutekommt, ohne dass die Welligkeit im Schalldruckverlauf steigt. Auf dem Weg dorthin gab es natürlich einige Variationen hinsichtlich Länge und Bedämpfung der IRR sowie Bedämpfung und Anordnung des Dämpfungsmaterials in der TML. Jetzt scheint es mir, dass ich einen guten Kompromiss gefunden habe, der die zusätzlichen (recht geringen) Kosten für die IRR sicher aufwiegt (die „Arbeitszeit darf man allerdings nicht rechnen, so gesehen wäre eine starke Bedämpfung der TML effizienter…). Die nächsten Grafiken zeigen das Ergebnis und exemplarisch den Weg dorthin. Ich habe einiges dabei gelernt, vielleicht kann das auch für euch eine Inspiration sein…

    http://s7.directupload.net/images/130925/9t4s8to9.jpg

    Nahfeldmessung Chlang3 ohne IRR und mit stark bedämpfter TML


    http://s1.directupload.net/images/130925/3bmul7j5.jpg

    Nahfeldmessung Chlang3 mit unbedämpftem IRR und stark bedämpfter TML


    http://s1.directupload.net/images/130925/eqg544jc.jpg
    Nahfeldmessung Chlang3 mit bedämpftem IRR und stark bedämpfter TML


    http://s1.directupload.net/images/130925/84eqi862.jpg
    Nahfeldmessung Chlang3 ohne IRR und mit schwach bedämpfter TML


    http://s14.directupload.net/images/130925/2rg558e5.jpg
    Nahfeldmessung Chlang3 mit bedämpftem IRR und schwach bedämpfter TML
    So kann man das schon mal lassen…

    Ach ja, wenn ich’s schaffe und mein Sohn mitspielt, kommen wir doch noch zum Treffen nach Duisburg – vielleicht bis bald…

    Grüße
    Chlang
  • 29.09.2013, 23:37
    Gaga
    Hallo Chlang,

    vielen Dank für die aufschlussreichen Informationen und Messungen zum IRR!

    Zitat:

    Nachdem ich die „internen Rohrresonatoren“ (IRR) mit Hilfe eines 87°- und eines 15°-Bogens so knicken konnte, dass deren Öffnung jetzt in den Ecken vorne oben am Deckel liegt (optimale Ankopplung, ohne störendes Dämmmaterial) und der weitere Weg in den Ecken entlang des Deckels und der Rückwand verläuft, ist die Wirkung gesteigert und der Einfluss auf den Verlauf der TML gemindert (weil der IRR nicht mehr so weit nach unten in den schmaleren Bereich der TML reicht).
    Ich hatte mich gewundert, warum der Einbau von IRRs in die LB2 nicht den gewünschten Effekt zeigte. Du zeigst, daß die optimale Lage (Ankopplung) der IRRs doch wirklich kritisch ist - und das erklärt ganz gut, weshalb ich das nicht so gut hinbekommen habe....

    Bin gespannt, wie's hier weiter geht!

    Grüße,
    Christoph
  • 30.09.2013, 21:16
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von Gaga Beitrag anzeigen
    Ich hatte mich gewundert, warum der Einbau von IRRs in die LB2 nicht den gewünschten Effekt zeigte. Du zeigst, daß die optimale Lage (Ankopplung) der IRRs doch wirklich kritisch ist - und das erklärt ganz gut, weshalb ich das nicht so gut hinbekommen habe....

    Ja, war auch bei mir ein langer Weg dahin - mit deinem Tempo (wie jetzt wieder bei der LB2) kann ich leider nicht mithalten. Da fällt mir das aktuelle Mitlesen schon schwer, obwohl hochinteressant!

    Zu den IRR, wie sie im Moment aussehen (jetzt noch ein ganzes Stück kürzer), auch noch ein schlechtes Handy-Bild. Trotz der schlechten Qualität, hilft das vielleicht beim Verständnis...

    http://s1.directupload.net/images/130930/6x4rdcgf.jpg
    Geknickte IRR aus HT 50 Rohr mit 87 und 7 Grad-Bogen. Das Anfangsstück ist im 45 Grad-Winkel abgelängt, um definierte Anfangsbedingungen (Entfernung zur Ecke) und eine gute Ankopplung schaffen zu können

    Wie gehts weiter?
    Messungen der Chassis => erste Weiche für das Hypey AS 2.100 => den "besten Winkel" finden => Feinabstimmung mittels Messungen <=> Hören
    Und dann gibts hoffentlich noch ein hübsches Gehäuse.

    Grüße
    Chlang
  • 01.10.2013, 23:04
    Gaga
    Halo Chlang,

    Zitat:

    Ja, war auch bei mir ein langer Weg dahin - mit deinem Tempo (wie jetzt wieder bei der LB2) kann ich leider nicht mithalten.
    Tja, da hätte ich mir offenbar ein wenig mehr Zeit gönnen müssen....

    Vielen Dank auf alle Fälle für die ausführliche Erklärung. Bin schon neugierig, wie's mit der Chlang3 weitergeht, ganz egal ob's ein wenig länger braucht, oder nicht.

    Gruß,
    Christoph
  • 03.10.2013, 21:01
    Chlang
    Messungen
  • 04.10.2013, 08:37
    Chlang
    D'Appos richtig messen?
    Jedesmal stehe ich wieder vor der Frage, wie ich denn bei einer D'Appo-Anordnung die Tiefmitteltöner ordentlich messen soll. Es bestehen midestens zwei Möglichkeiten:

    1. Beide Tiefmitteltöner gemeinsam auf Höhe des Hochtöners messen
    2. Die Teifmitteltöner einzeln jeweils auf ihrer Hauptachse messen (und im Fall des Hypex-Filterdesigners als Summe einspeisen)

    Weil ich wissen wollte, wo die Unterschiede liegen, habe ich beide Messungen mal durchgeführt und verglichen. Der Einfachheit halber, hier nur die Messung unter 15 Grad.

    http://s1.directupload.net/images/131004/65z8hs6u.jpg
    WF182BD04-01 im Testgehäuse unter 15 Grad in 1m Entfernung: Gemeinsam auf Hochtönerachse gemessen (dunkelgrün) und als Summe aus den Einzelmessungen jeweils auf Achse des Chassis (hellgrün)

    Die Abweichungen sind (für mich erstaunlich) gering: Im Grundton und unteren Mittelton scheint das "mehr an Schallwand", das bei der gemeinsamen Messung erfasst wird, vielleicht ein Halbes dB mehr Schalldruck zu bringen. Im oberen Mittelton schlagen bei der gemeinsamen Messung die Kantenefffekte des oberen Tiefmitteltöners weniger stark durch. Erst ab 5 kHz macht sich die Bündelung der Tiefmitteltöner bemerkbar.
    Was nicht berücksichtigt ist, ist die unterschiedliche Laufzeit/Entfernung (in diesem Fall 1,43 cm), was zum einen durch die etwas längere Laufzeit bei der gemeinsamen Messung einen etwas zu geringen Pegel ergibt und natürlich Einfluss auf die Phasenlage hat.

    Ich habe mich auf Grund der geringen Unterschiede entschieden, die gemeinsame Messung als Basis zu benutzen. zum einen, weil ich die Kontrollmessungen auch auf diese Weise durchführen muss, zum anderen, weil die Box sicher auch vertikal auf Achse gehört wird. Die Phasenlage bekommt man bei einer Aktivbox gut in den Griff, wenn man am Ende den Hochtöner um die 1,43 cm verzögert (gleiches gilt für passive Konzepte z.B. in Boxsim, wenn man die längere Laufzeit bei der Angabe des Schallentstehungsortes berücksichtigt). Und die Bündelung ab 5 kHz dürfte bei der angestrebten Trennfrequenz von unter 2 kHz keine so große Rolle spielen.

    Grüße
    Chlang,

    der jetzt eine erste Weiche für's Hypex-Modul stricken wird...
  • 04.10.2013, 18:28
    Chlang
    Ausnahmsweise mal etwas flotter...
    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell man mit einer Digitalweiche ein zumindest optisch ansprechendes Ergebnis erzielen kann.

    http://s7.directupload.net/images/131004/zq369iq2.jpg
    Erster Weichenentwurf im Hypex-Filterdesigner (Basis: Messungen unter 15 Grad horizontal auf Achse)

    Wie geht's weiter? Nach meinem persönlichen Lautsprecherkochbuch werde ich jetzt diese Weiche in 5 Gradschritten von 0 bis 90 Grad auf horizontaler Ebene am Testobjekt messen. Dann alle Winkelmessungen mitteln und mir anschließend den Winkel suchen, der der Mittelung am ehesten entspricht. Unter diesem Winkel werde ich dann messtechnisch unterstützt die Weiche weiter optimieren. Wenn das geschafft ist, muss ich ein zweites Gehäuse bauen und das Ganze hörtechnisch überprüfen...

    Viel zu tun - mal sehen, ob ich das diesen Winter noch hinbekomme :rolleyes:

    Grüße
    Chlang
  • 04.10.2013, 18:42
    wgh52
    Hallo Chlang,

    Glückwunsch zum ersten Weichenentwurf und danke für die ausführliche Dokumentation! "Optisch" sieht das ja alles wirklich gut aus!

    Falls Du Zeit dafür findest, wären folgende Dinge interessant (bis lehrreich ;) ):

    1. die verwendeten Filter und Equalizer zu sehen (vielleicht als Screenshot der Einstellungen, ich kenne die Hypex S/W nicht...), dann sähe man die Komplexität der Filterungen.

    2. den Phasengang oder/und die Sprungantwort zu sehen

    Danke und weiter viel Erfolg!
  • 04.10.2013, 21:36
    Chlang
    Aufklärungsarbeit
    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    1. die verwendeten Filter und Equalizer zu sehen (vielleicht als Screenshot der Einstellungen, ich kenne die Hypex S/W nicht...), dann sähe man die Komplexität der Filterungen.
    2. den Phasengang oder/und die Sprungantwort zu sehen

    Ja, die Filtereinstellungen kann man jetzt in der neuen Version des Filterdesigners ausdrucken. Besonders kompliziert ist es bei den einfach zu handhabenden Chassis bisher nicht:

    ******************************
    AS2.100 - Preset[1]
    Channel1/Tweeter
    Measured response
    Filename = HT_1m_deg15n.txt
    Common settings
    Delay(μs) = 0
    Delay(mm) = 0
    Gain(dB) = -1,9
    Mute channel = False
    Include = True
    Invert = False
    Biquads
    1: Boost/Cut
    Centre frequency =7232,7
    Q factor =1,25
    Gain =-3,0
    2: Shelf2
    Centre frequency =17396,0
    Q factor =1,00
    Gain =1,8
    Shelf = High Shelf
    3: Boost/Cut
    Centre frequency =1023,3
    Q factor =4,35
    Gain =6,0
    4: Boost/Cut
    Centre frequency =1250,0
    Q factor =4,70
    Gain =3,2
    5: Unity
    6: Unity
    7: Unity
    8: Unity
    9: Unity
    10: Unity
    11: HPF2
    Cut off frequency =1841,9
    Q factor =0,70
    12: HPF2
    Cut off frequency =1800,0
    Q factor =0,70
    Channel2/Woofer
    Measured response
    Filename = TTou_1m_deg15.txt
    Common settings
    Delay(μs) = 149
    Delay(mm) = 52,2
    Gain(dB) = 0
    Mute channel = False
    Include = True
    Invert = True
    Biquads
    1: Shelf2
    Centre frequency =603,1
    Q factor =0,70
    Gain =-3,4
    Shelf = High Shelf
    2: Boost/Cut
    Centre frequency =589,3
    Q factor =3,00
    Gain =-0,7
    3: Boost/Cut
    Centre frequency =1115,4
    Q factor =2,40
    Gain =-1,1
    4: Boost/Cut
    Centre frequency =4255,7
    Q factor =4,00
    Gain =-4,4
    5: Boost/Cut
    Centre frequency =5400,0
    Q factor =4,00
    Gain =-3,7
    6: Unity
    7: HPF2
    Cut off frequency =20,0
    Q factor =0,90
    8: HPF2
    Cut off frequency =20,0
    Q factor =0,90
    9: Unity
    10: Unity
    11: LPF2
    Cut off frequency =1800,0
    Q-factor =0,70
    12: LPF2
    Cut off frequency =1800,0
    Q-factor =0,70
    ********************************

    Anschaulicher sind vielleicht die Filterkurven und was sie aus dem ursprünglichen Frequenzgang machen:

    http://s14.directupload.net/images/131004/2cqnehft.jpg
    Filter (blau) für Hochtöner (rot (schmal (ungefiltert) und fett (gefiltert)))

    http://s1.directupload.net/images/131004/g3ym84r2.jpg
    Filter (blau) für Tieftöner (grün (schmal (ungefiltert) und fett (gefiltert)))

    Und ja, auch die Sprungantwort kann man sich anschauen (was ich inzwischen aber nicht mehr so richtig spannend finde)

    http://s1.directupload.net/images/131004/u5rh9cuu.jpg
    Sprungantwort der 1. Weiche im Hypex-Filterdesigner

    Ich hoffe, das trägt zum Verständnis bei!

    Grüße
    Chlang
  • 04.10.2013, 23:04
    wgh52
    Hallo Chlang,

    danke für Deine Mühe, das ist sehr aufschlussreich, wirft auch Verständnisfragen auf.

    Interessant ist, wie Du mit parametrischen Equalizern und Shelving Filtern "nicht zimperlich" umgehst. Mit diesem Ansatz hab' ich auch gute Erfahrungen gemacht. :)

    Mir fielen noch ein paar Dinge auf:

    1. der HT F-Gang steigt zu hohen Frequenzen kontinuierlich, ca. linear, um ca. 2 dB an. Was ist der Hintergrund?

    2. Du verwendest soweit ich sehe 24 dB Linkwith-Riley Filter, bringst aber die Schallentstehungszentren nicht in die gleiche Ebene, sondern verzögerst den Tieftöner. Der "spätkommende" Tieftöner fällt mir auch in der Sprungantwort auf, falls ich diese richtig interpretiere. Was ist da der Hintergrund?

    3. Die beiden "Subsonic Filter" haben mit je 0,9 ziemlich hohe Güte. Was ist da der Hintergrund?

    Danke für (Er)Klärungen. Ich frage nur, weil ich möglicherweise 'was für meine Bauerei lernen kann. :)

    Bis bald!
  • 05.10.2013, 10:43
    Chlang
    Hallo Winfried und Kollegen!


    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    Interessant ist, wie Du mit parametrischen Equalizern und Shelving Filtern "nicht zimperlich" umgehst. Mit diesem Ansatz hab' ich auch gute Erfahrungen gemacht. :)

    Für was hat man die Dinger denn sonst?:D Den Prozessor des DSP kann ich damit sicher nicht überlasten.

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    1. der HT F-Gang steigt zu hohen Frequenzen kontinuierlich, ca. linear, um ca. 2 dB an. Was ist der Hintergrund?

    Zum einen die starke Bündelung des AMT unter zunehmenden Winkel zum anderen die im Filterdesigner nicht korrigierten Fehler des Mikros.

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    2. Du verwendest soweit ich sehe 24 dB Linkwith-Riley Filter, bringst aber die Schallentstehungszentren nicht in die gleiche Ebene, sondern verzögerst den Tieftöner. Der "spätkommende" Tieftöner fällt mir auch in der Sprungantwort auf, falls ich diese richtig interpretiere. Was ist da der Hintergrund?

    Soweit alles richtig. Grund für die steile Trennung ist der tief angekoppelte Hochtöner. Die Bässe werden verzögert, damit die Phasenlage passt.
    Beim Vorgängermodell (Chlang2) habe ich einiges mit optimaler Sprungantwort experimentiert. Allein, ICH konnte es nicht hören, schlimmer noch: Die Nachteile des nicht mehr optimal auszugleichenden Frequenzverlaufs und der Phasenlage im Übernahmebereich hatten das Ergebnis für meine Ohren verschlechtert. (vielleicht bin ich auch einfach nicht fähig genug dafür)

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    3. Die beiden "Subsonic Filter" haben mit je 0,9 ziemlich hohe Güte. Was ist da der Hintergrund?

    Wenn man die Nshfeldmessungen oben ansieht, kann man sehen, dass im Tiefbass ein bis 2 dB fehlen. Die legt das leicht überschwingende Hochpassfilter nach.

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    Bis bald!

    Das kann ich leider nicht immer versprechen - momentan ist es Zufall, dass ich "so viel Zeit" investieren kann...

    Und nicht vergessen: Diese Weiche dient eigentllich nur dazu, sich erstmal das horizontale Abstrahlverhalten ansehen zu können. Das ist sicher noch nicht der Abschluss der Optimierung...

    Grüße
    Chlang
  • 06.10.2013, 20:45
    Chlang
    Hallo Kollegen,

    es geht immer noch relativ schnell weiter - ich wundere mich selbst, aber wir werden sehen...

    Zunächst das Positive: Mit der ersten Weiche für das Hypex-Modul misst sich die Chlang3 im Wesentlichen wie im Filterdesigner simuliert. Das war bei meinen bisherigen Entwicklungen nur bedingt der Fall. Vielleicht hat da das Update der Filtersoftware ja doch was gebracht.

    http://s7.directupload.net/images/131006/sapl2mkh.jpg
    Chlang3 im Testgehäuse in 1m Entfernung mit WeicheD01 unter einem horizontalen Winkel von 15 Grad.

    Leider sieht der Rest der Winkelmessungen nicht ganz so positiv aus.

    http://s1.directupload.net/images/131006/fdgrxni4.jpg
    Kurvenschaar des Frequenzgangs der Chlang3 mit WeicheD01 für Winkel von 0 bis 90 Grad in 5 Gradschritten

    http://s14.directupload.net/images/131006/oqwuv8b9.jpg
    Normiertes Sonogramm des horizontalen Abstrahlverhaltens

    Wie man sieht, weitet die Abstrahlung zwischen knapp 2 und 4 kHz sehr stark auf. Hier scheinen sich die (nur schwach angefasten) Kanten des Gehäuses unangenehm bemerkbar zu machen. So breit und stark ausgeprägt hatte ich den Effekt allerdings noch nicht (die Chlang2 hat ja einen Waveguide am Hochtöner). Ich befürchte, dass ich da auch nicht ausschließlich mit Equalizing im Digitalfilter weiterkomme.
    Mein Standardverfahren funktioniert auch nicht richtig, da der Mittelwert aller Winkelmessungen, auf den ich normalerweise optimiere, mit keinem Messwinkel so recht zusammenpassen will. Am ehesten trifft es diesmal noch der 30 Gradwinkel (auch beim Mittelwert (rot) sieht man schön, dass zwischen knapp2 und gut 4 kHz zu viel Energie im Raum ist).

    http://s7.directupload.net/images/131006/qtib2dvt.jpg
    Mittelwert der Winkelmessungen (rot) und Frequenzgang unter 30 Grad (blau)

    Prinzipiell bieten sich für das weitere Vorgehen 2 Möglichkeiten:
    1. Die Trennung höher zu setzen und damit die Bündelung der Tiefmitteltöner auszunutzen, damit die Gehäusekanten weniger stark beschallt werden und
    2. die Schallwand im Bereich des Hochtöners großzügig zu verrunden.
    Da ich 1. aus mehr als einem Grund vermeiden möchte, werde ich wohl schweres Gerät auspacken müssen (der Bandschleifer wird's wohl richten müssen, aber das dauert dann sicher noch ein Bisschen... :schnarch:).
    Oder habt ihr sonstige Vorschläge?

    Das oben Gesagte zeigte sich auch bei einem kurzen Hörcheck (leider nur mit einer Box) - die Box klingt in den Mitten deutlich zu hart. Der Bass könnte aber durchaus was werden...


    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Soweit alles richtig. Grund für die steile Trennung ist der tief angekoppelte Hochtöner. Die Bässe werden verzögert, damit die Phasenlage passt.
    Beim Vorgängermodell (Chlang2) habe ich einiges mit optimaler Sprungantwort experimentiert. Allein, ICH konnte es nicht hören, schlimmer noch: Die Nachteile des nicht mehr optimal auszugleichenden Frequenzverlaufs und der Phasenlage im Übernahmebereich hatten das Ergebnis für meine Ohren verschlechtert. (vielleicht bin ich auch einfach nicht fähig genug dafür)

    Beim oben angesprochenen Update des Hypex-Filterdesigners habe ich jetzt Allpassfilter entdeckt - mit denen werde ich dann doch noch mal etwas spielen...

    Grüße
    Chlang
  • 06.10.2013, 21:11
    Chlang
    Hallo Kollegen,

    als Nachtrag noch schnell zu obigem Beitrag eine Skizze, wie ich normaler Weise klanglich optimiere: Ich versuche, die Mittelwertfunktion der horizontalen Winkelmessungen möglichst linear hinzubekommen. Wenn ich in die Mittelwertkurve (rot) eine Gerade lege (hellblau), dann ergibt sich ein leicht fallender Frequenzgang (ca. 3 Grad Gefälle). Aus diesem linearen Frequenzgang ragt der Bereich zwischen 1,5 und ca. 7 kHz um bis zu ca. 2 dB heraus. Es gilt also diesen Bereich entsprechend zu dämpfen. Mal sehen, vielleich versuche ich das noch, bevor es so richtig staubig wird...

    http://s1.directupload.net/images/131006/alfaeeuh.jpg
    Mittelwert der Winkelmessungen (rot) und "Zielfunktion" mit Abweichung (hellblau)

    Grüße
    Chlang
  • 07.10.2013, 20:41
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Aus diesem linearen Frequenzgang ragt der Bereich zwischen 1,5 und ca. 7 kHz um bis zu ca. 2 dB heraus. Es gilt also diesen Bereich entsprechend zu dämpfen. Mal sehen, vielleich versuche ich das noch, bevor es so richtig staubig wird..:

    So ganz hat das noch nicht hingehauen, obwohl ich dem Hochtöner im fraglichen Bereich 2 dB geklaut habe - ein gutes dB darf noch weg. Aber die Richtung stimmt schon mal:

    http://s14.directupload.net/images/131007/wqw6p529.jpg
    Mittelwert der Winkelmessungen (rot) und "Zielfunktion" (hellblau)

    Die Kurvenschaar schaut immer noch recht grauslich aus - ich werde also um eine mechanische Lösung nicht herum kommen. Jetzt weiß ich auch, warum BT bei seinen Boxen mit diesem Hochtöner die Schallwand immer maximal möglich angefast hat...

    http://s1.directupload.net/images/131007/ra9cns56.jpg
    Kurvenschaar des Frequenzgangs der Chlang3 mit WeicheD02 für Winkel von 0 bis 90 Grad in 5 Gradschritten

    Wobei in der BT-üblichen Darstellung des Frequenzgangs unter horizontalen Winkeln von 0 und 30 Grad sieht das dann wieder besser aus:

    http://s1.directupload.net/images/131007/36ozi2c4.jpg
    Chlang3 im Testgehäuse in 1m Entfernung mit WeicheD02 unter horizontalen Winkeln von 00 und 30 Grad

    Im Weiteren werde ich dem Hochtöner nochmal ein gutes dB im fraglichen Bereich nehmen und dann nochmal messen und ein bisschen hören. Aber auf alle Fälle werde ich versuchen, die Schallwand im Bereich des Hochtöners maximal stark zu verrunden. Mal sehen, wie gut ich das hin bekomme :built:

    Grüße
    Chlang
  • 07.10.2013, 22:17
    wgh52
    Hallo Chlang,

    interessanterweise zeigt das letzte Diagramm genau im Bereich den Du noch weiter herunternehmen willst bei 0° bereits eine leichte Delle und unter 30° eine leichte Überhöhung. Vielleicht ließen sich (Du benutzt ja die DSP Weiche!) die Rundstrahleigenschaften im Übergangsbereich ja besser durch (zusätzliche) Filter in den Zweigen(!) als durch ein "über alles" Filter beeinflussen.

    Ich meine: Vielleicht ist es zu schaffen, den HT im Einengungsbereich etwas lauter und den MT im gleichen Bereich etwas leiser zu machen (also jeweils ein verstärkender und ein abschwächender, breiter PEQ), dann könnte das Directivity Sonogramm und die Linearität gleichzeitig verbessert werden.

    my 2 Cents worth...

    Weiter viel Erfolg!
  • 08.10.2013, 21:22
    Chlang
    Hallo Winfried,

    Danke für's Mitdenken!

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    interessanterweise zeigt das letzte Diagramm genau im Bereich den Du noch weiter herunternehmen willst bei 0° bereits eine leichte Delle und unter 30° eine leichte Überhöhung. Vielleicht ließen sich (Du benutzt ja die DSP Weiche!) die Rundstrahleigenschaften im Übergangsbereich ja besser durch (zusätzliche) Filter in den Zweigen(!) als durch ein "über alles" Filter beeinflussen.

    Es war kein "Überalles-Filter" ich habe nur mit einem Shelv-Filter den Hochtöner im unteren Übertragungsbereich leiser gemacht.

    Zitat:

    Zitat von wgh52 Beitrag anzeigen
    Ich meine: Vielleicht ist es zu schaffen, den HT im Einengungsbereich etwas lauter und den MT im gleichen Bereich etwas leiser zu machen (also jeweils ein verstärkender und ein abschwächender, breiter PEQ), dann könnte das Directivity Sonogramm und die Linearität gleichzeitig verbessert werden.

    Es ist ja gerade kein Einengungs- sondern ein Aufweitungsbereich. Wenn ich den HT lauter mache, der breiter strahlt und die Kanten stärker "sieht", dann verstärke ich den Effekt, den ich nicht haben will (bei den Tiefmitteltönern genau anders herum). Im Wesentlichen läuft das dann auf eine höhere Trennfrequenz hinaus, die zwar voraussichtlich das horizontale (!) Abstrahlverhalten verbessert, aber die ich nach Möglichkeit vermeiden möchte.

    Grüße
    Chlang,

    der fleißig weiterbastelt...
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