Hi,
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Zitat von Murray
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Zitat von joltec
hat jemand die "Maxi-AL" von Olli (hoschibill) gehört...
kleiner, aber feiner Lautsprecher: Misst sich gut, klingt gut. ;)
Dem Statement von Harry kann ich nur zustimmen, wobei mir zwei Punkte besonders aufgefallen sind.
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Leise gehört klingt die Maxi-AL ausgewogen und kultiviert.
Tonal ist alles im richtigen Maß vorhanden und die räumliche Auflösung ist so, wie man das von einem BB erwarten darf.
Natürlich ist es bei einem prinzipbedingt stärker bündelnden Lautsprecher am Besten, im Sweetspot zu sitzen, bei etwas nach innen gewinkelter Aufstellung gelingt aber auch ein etwas breiterer Stereo-Hörbereich.
Die Maxi-AL hat für einen BB dieser Größe einen erstaunlich gut aufgelösten Hochton. Wer ziemlich auf Achse des Lautsprechers sitzt, kann da zwar durchaus eine gewisse Anhebung/Frische wahrnehmen, die aber nicht als Fehler, sondern eher als Charakterzug 'rüberkommt.
Beim Hören meiner Präsenz/Brillanz/Höhen-Referenz (Vox Orange "it was a lover" and his lass") war ich sehr erstaunt, dass die Maxi-AL mit dem Sopran keine Probleme hatte. Die hatte ich zugegebenermaßen erwartet. :L
Die Aufnahme reizt den oberen Frequenzbereich voll aus und wenn die Stimme dann ins Grelle kippt, hat ein Lautsprecher definitiv ein Problem.
Hier ging die Maxi-AL sogar auffallend sanft mit der Dame des a cappella Ensembles um.
Warum das Böxli das so gut gemeistert hat, war mir erst ein Rätsel, wurde dann aber klarer, als G. Lommersum sie gemessen hatte.
Außerhalb der Achse entsteht eine destruktive Interferenz, d.h. es bildet sich erst eine Kerbe im Amplitudengang, die auf der Frequenzachse nach unten wandert, je stärker der Lautsprecher angewinkelt wird, dann eine Zweite usw. Es entsteht ein Kammfilter.
Das kommt daher, dass dann Teile der Membran näher am Hörplatz sind als andere. Daraus ergeben sich Laufzeitunterschiede und da, wo die Schallanteile gegenphasig sind, gibt es Auslöschungen.
Das ist auch der Grund, warum große BBs oft Schwirrkonen haben.
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Auslöschungen bewirken, dass der Energiefrequenzgang in diesen "grellen" Bereichen etwas abgesenkt wird und der Lautsprecher so insgesamt sanfter klingt.
Ein eigentlich unerwünschter Effekt kann in der Praxis also sehr segensreich wirken! ;)
Okay, das war das Eine, was mir an dem Lautsprecher besonders auffiel.
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Die zweite Besonderheit zeigte sich, als wir den Pegel erhöhten.
Hier gehen herkömmliche BBs mit ihren kurzen Schwingspulen meist recht schnell in die Kompression, was ja auch ein Grund dafür ist, dass Bassreflexkonstrukte eher seltener anzutreffen sind, als TML/Horn-hybride.
Nun ja, der Treiber der Maxi-AL steckt in einer BR-kiste und wenn man Gas gibt, fällt einem trotzdem die Kinnlade runter, bis einem einfällt, dass es sich ja um einen
Bassmitteltöner ! handelt.
Es geht jedenfalls einiges an Pegel, ohne das Gefühl zu bekommen, den Treiber mechanisch an den Abgrund zu führen. ;)
Der Preis für das gute Großsignalverhalten wird von den Mitten aufwärts bezahlt.
Das wird dann mit steigendem Pegel und Intermodulation immer rauher und grobschlächtiger.
Aber hey, es geht jedenfalls und macht mit entsprechender Musik auch noch richtig Spass! :D
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Fazit:
Leise gehört ein feiner Lautsprecher, der mit steigendem Pegel immer "Marshall-iger" ;) wird und auch eine kleine Party überlebt.
Und sehr günstig ist er auch noch.images/smilies/insane.gif
Aus meiner Sicht zum Nachbau empfohlen!
Gruß :prost
Rainer