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Bassreflex-Abstimmung (WinISD)

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  • 19.07.2018, 16:43
    wus
    Danke für den Link. Ganz kann ich dem ja nicht folgen, z.B. wenn er schreibt

    "The pressure from the front and rear of the driver are of reverse polarity; a 180° phase shift at all frequencies."

    Klar, zunächst stimmt das natürlich, aber der Schall der in den langen Teil des Horns gestrahlt wird kommt ja erst verzögert vorne an, und ob das dann tlw. Auslöschung oder Aufsummierung ergibt ist natürlich Wellenlängen- und damit frequenzabhängig. Das spiegelt sich ja auch im welligen Frequenzgang wider.

    Außerdem, fürchte ich, wird selbst ein sehr kompaktes TH für einen 46-Zöller weitaus größer als meine schon große Box, wenn es wirklich tiefste Frequenzen abstrahlen soll.

    Zitat:

    Zitat von Uli_Bel Beitrag anzeigen
    Wäre mal interessant zu sehen, was der Wirkungsgrad ist und wie dabei der Bassfrequenzgang ist (20-500Hz )

    Da sprichst Du einen interessanten Punkt an. Die Frequenzgangmessung im Freien will ich auf alle Fälle machen, allerdings erst wenn das Gehäuse so weit fertig ist dass ich zwischen den beiden verschiedenen Abstimmungen ruckzuck umbauen kann. Das wird noch ein bisschen dauern.

    Und um wirklich den Wirkungsgrad einigermaßen genau messen zu können brauche ich einen geeichten Messaufbau. Ich habe zwar ein Messmikro dessen individuelle Empfindlichkeit angegeben ist, aber wie ich die USB-Soundkarte genau so einstelle dass sich aus der Messung der tatsächliche, absolute SPL ermitteln lässt muss ich erst noch herausfinden.

    Wo kann man dazu was lesen?
  • 19.07.2018, 21:42
    Azrael
    Ich benutze für pegelkalibrierte Messungen ein entsprechendes Kalibriergerät (links neben dem Notebook):

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1404513736

    Das finde ich am komfortabelsten.

    Viele Grüße,
    Michael
  • 19.07.2018, 21:48
    Gaga
    Hallo WUS,

    Zitat:

    Und um wirklich den Wirkungsgrad einigermaßen genau messen zu können brauche ich einen geeichten Messaufbau. Ich habe zwar ein Messmikro dessen individuelle Empfindlichkeit angegeben ist, aber wie ich die USB-Soundkarte genau so einstelle dass sich aus der Messung der tatsächliche, absolute SPL ermitteln lässt muss ich erst noch herausfinden.

    Wo kann man dazu was lesen?
    Dazu gibt es hier für ARTA eine genaue Anleitung.

    Gruß,
    Christoph
  • 19.07.2018, 23:12
    wus
    Zitat:

    Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Ich benutze für pegelkalibrierte Messungen ein entsprechendes Kalibriergerät
    Das finde ich am komfortabelsten.

    Das ist vielleicht am komfortabelsten, mir aber zu teuer.

    Zitat:

    Zitat von Gaga Beitrag anzeigen
    Dazu gibt es hier für ARTA eine genaue Anleitung.

    Ich dachte es mir schon fast, konnte mich aber bisher noch nicht aufraffen da mal genauer reinzuschauen. Naja das wird mir dann wohl nicht erspart bleiben.
  • 21.07.2018, 10:05
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Also mit nur 2 kleinen zusätzlichen BR-Öffnungen zusätzlich zu den langen Kanälen der tiefen Abstimmung war die Luftbewegung (air velocity) vor diesen kleinen Öffnungen zu krass, während sich in den langen Kanälen zu gut wie nichts tat. Schon bei moderaten Lautstärken waren sehr deutlich Strömungsgeräusche zu hören. Das war zu erwarten, aber ich wollte es ausprobieren, denn der Verzicht auf 2 zusätzliche BR-Kanäle hätte die Komplexität des Gehäusebaus schon spürbar vereinfacht.

    Das geht also nicht, deswegen werde ich die Box jetzt für die hohe Abstimmung für high output zusätzlich mit 2 kurzen Kanälen mit großen Querschnitten versehen, und die langen für diese Betriebsart verschließen.

    Zitat:

    Zitat von fosti Beitrag anzeigen
    Und leg Dir für diese Probeaufbauten schon einen DSP zu. Da reicht auch erstmal ein günstiger miniDSP für 100,- EUR.

    Ich wollte mir ja eigentlich nicht vorab schon einen DSP zulegen, aber das cone excursion Diagramm

    Anhang 44323

    mit "nur" 800 Watt gibt mir zu denken. Irgendwann wenn alles andere klar ist möchte die Box auch mal SPL-mäßig ausreizen und dabei Verzerrungen messen - allerdings ohne den Treiber dabei zu schädigen. Gibt es DSP mit Software, die die Auslenkung begrenzen kann? Oder soll ich mir besser ein speaker management aus dem PA-Bereich kaufen?
  • 21.07.2018, 13:35
    Azrael
    Jeder DSP für Audioanwendungen wird doch auch konfigurierbare Hochpassfilter mitbringen, auch die Nicht-Profi-Teile.....:confused:

    Viele Grüße,
    Michael
  • 21.07.2018, 22:15
    wus
    Ein Hochpass wäre aber nur die halbe Miete - wie man anhand der Kurve sieht gibt es beim ca. 2-fachen der Abstimmfrequenz nochmal ein Auslenkungsmaximum. Und in diesem Bereich - um die 40Hz - muss man vielleicht sogar eher Signalspitzen befürchten als im Tiefsttonbereich. Man denke nur an Hiphop ...
  • 22.07.2018, 07:33
    naumi
    Moin,

    Zitat:

    Gibt es DSP mit Software, die die Auslenkung begrenzen kann?
    Ja, das kenne ich unter der Bezeichnung dynamischer EQ. Speziell im Behringer DCX 2496 (Precise Dynamic EQs for level-dependent equalization ) habe ich praktische Erfahrungen damit gemacht. Andere Hersteller haben das bestimmt auch in der Software.
    Wir haben damit festgelegt das eine Bassanhebung bei höheren Pegeln immer geringer wird. Das macht aber nur bei festen Pegelverhältnissen Sinn, ob zu Hause bei ständig anderer Musik, weiß nicht.
    Hoffe du meintest das mit der Frage.
  • 22.07.2018, 13:45
    Azrael
    Wenn's allzu sehr in den Grenzbereich geht, wäre ein Limiter das Mittel der Wahl. Allerdings bin ich in der Anwendung solcher Teile nicht sonderlich bewandert.

    Meine zukünftigen beiden Subwoofer dürften trotzdem relativ betriebssicher sein. Die darin enthaltenen Tieftöner sind nach AES elektrisch mit 1000 Watt belastbar. Im von mir entworfenen Gehäuse überschreiten sie aber schon früher Xmax, das kann man sehr schön in WinISD sehen.

    Ob Xdamage damit schon erreicht wird, kann ich nicht sagen, das das für diese Tieftöner nicht angegeben wird. Ich habe einfach mal geschätzt, dass Xdamage knapp dem doppelten Xmax entspricht, was deswegen hinkommen kann, weil Xmax mit 6,5 mm nicht sooooo hoch ist, der Treiber aber trotzdem so Dinge wie eine tiefgezogene hintere Polplatte aufweist.

    Die Endstufe, die ich dafür benutzen möchte, eine Nova X2000, liefert 2 x 650 Watt an 8 Ohm. Damit liege ich auslenkungstechnich etwas über Xmax, nämlich bei so 10 statt bei 6,5 mm. Schalte ich den eingebauten Clip-Limiter ein, sollte eigentlich nicht mehr herauskommen und die beiden Subwoofer mechanisch zerstören zu können, sollte unwahrscheinlich sein.

    Unterhalb von fb greift dann der Hochpassfilter des davor geschalteten Controllers. Der hat auch einstellbare Limiter, aber wie gesagt: damit habe ich mich noch nicht befasst.

    Und mal nebenbei: im Moment steht hier ja nur ein einzelner Prototyp aus OSB. Und was der schon an Pegel raushaut, obwohl es sich nur um einen 12''er handelt, da will ich gar nicht wissen, was bei zweien davon passieren muss, damit diese etwas improvisierten Sicherungsmaßnahmen auch mal zum Greifen kommen. Und du verwendest 18''er......:eek:

    Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen. :)

    Viele Grüße,
    Michael
  • 22.07.2018, 23:41
    wus
    Zitat:

    Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    weil Xmax mit 6,5 cm nicht sooooo hoch ist

    6,5 cm Xmax nicht so hoch??? Meintest Du vielleicht mm?

    Limiter (wie ich sie kenne) begrenzen nur die Spannung. Wie man am Auslenkungsdiagramm - das für gleichbleibende Spannung errechnet wird - sieht, variiert die Auslenkung aber stark frequenzabhängig. Klar könnte man die Spannung per Limiter so weit begrenzen dass man über alle vorkommenden Frequenzen auf der sicheren Seite wäre, aber damit verschenkt man Pegel, den der Treiber bei den "günstigeren" (und in meinem Fall sicher auch "gängigeren") Frequenzen durchaus bringen kann.

    Dein Szenario - 650 W Amp an 1000 Watt Treiber, dazu ein Hochpass, der die Auslenkung unterhalb fb reduziert - halte ich auch für relativ unkritisch, bei mir schaut's da schon anders aus. Mein Amp haut bis zu 4 kW raus, das kann auch der fette 18-Zöller höchstens sehr kurzzeitig, und gewiss nicht unterhalb fb.

    Ich habe mal in WinISD einen BW-HP 2.Ordnung definiert, der knapp unter fb liegt. Er reduziert die Auslenkung nur unzureichend, kostet aber trotzdem ein wenig Output im untersten Nutzbereich. Dann versuchte ich es mit einem BW-HP 8. Ordnung. Der schützt dann schon, aber damit steigt die Gruppenlaufzeit auf astronomische 120 ms bei 17 Hz.

    Jetzt ist die Frage: hört man das, so nah an der Frequenzgrenze?
  • 23.07.2018, 09:43
    Azrael
    Zitat:

    Zitat von wus Beitrag anzeigen
    6,5 cm Xmax nicht so hoch??? Meintest Du vielleicht mm?

    Natürlich sind es Millimeter, ich hab's korrigiert.

    Ich verwende übrigens einen Hochpass 4. Ordnung, den ich so setze, dass der Hub unterhalb fb den oberhalb gerade nicht überschreitet. Überprüfen kann ich das nur in einer Simulation, WinISD in diesem Fall, aber ich vermute, dass das trotzdem genau genug ist. :)

    Viele Grüße,
    Michael
  • 23.07.2018, 15:20
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
    Zitat:

    Zitat von Gaga Beitrag anzeigen
    Dazu gibt es hier für ARTA eine genaue Anleitung.

    So jetzt habe ich mal Arta gestartet und komme auch gleich auf das erste Problem: beim Test der Soundkarte (S. 20 ff) kriege ich folgendes Ergebnis:

    Anhang 44384 Anhang 44385

    d.h. der RMS-Wert tendiert gegen 0, und THD und THD+N = 100%. Woran könnte das liegen?

    Ich habe dann erst mal die Ausgangsspannung mit dem Multimeter gemessen, sie liegt bei 1,32 Volt.Warum "hört" die Soundkarte dieses so eingespeiste Signal nicht?

    Ich muss dazu schreiben, dass ich den gleichen Ausgang und das gleiche Kabel, das ich jetzt direkt vom Ausgang auf den Eingang der Karte verbunden habe, auch schon für die bereits durchgeführten Messungen mit Limp verwendet habe, und dabei hat der Eingang durchaus funktioniert.
  • 23.07.2018, 15:56
    Uli_Bel
    Messung mit ARTA
    Aufnahme und Wiedergabemixer richtig eingestellt ?
    Soundkarte richtig angeschlossen mit funktionierendem Treiber ?
    Was Passiert im Messmodus ? Siehst Du die Grünen Aussteurungsbalken?

    Auch mal Rechner ausschalten und wieder einschalten....

    Ulli
  • 23.07.2018, 17:33
    wus
    Hatte ich alles schon gemacht. Trotzdem danke für Deine Hinweise.

    Inzwischen habe ich rausgefunden, dass sich einige der Audio Devices - komischerweise nicht alle - ungefragt auf Windows-Standards zurückgesetzt hatten, insbesondere der Input.

    Soweit so gut. Jetzt weiß ich dass bei meiner Maya22 THD+N deutlich unter 0,01% liegt und sie von daher gut brauchbar ist.
  • 23.07.2018, 21:51
    Uli_Bel
    Alles klar...
    Dann bin ich auf die Messungen gespannt...

    Viel Erfolg...
    Ulli
  • 24.07.2018, 20:01
    wus
    Jetzt wollte ich erstmals Messungen mit Mikrofon probieren, aber da gibt es etliche Stolpersteine. Ich finde das Arta Handbuch an der Stelle nicht gerade klar.

    Ich habe die USB Soundkarte kalibriert wie im Handbuch Kap. 3.1 ab Seite 30 beschrieben, bis auf den Mikrofoneingang. Leider weiß ich nicht welche Empfindlichkeit und welchen Verstärkungsfaktor der hat. Im Maya Handbuch und auf der Website ist nichts angegeben. ESI, den Hersteller der Maya, habe ich gerade angeschrieben - oder weiß es einer von euch?

    Selbst wenn ich es wüsste, dann wüsste ich noch immer nicht wie ich das in Arta eingebe. Im Handbuch steht zwar auf S. 34 "Sofern Sie über einen Mikrofonvorverstärker und ein Mikrofon mit zugehörigen und zuverlässigen Datenblättern verfügen, geben Sie die entsprechenden Daten ein." Aber wo oder wie fand ich nirgends. Habe ich etwas übersehen? Weiß es einer von euch?

    Die "Ermittlung der Mikrofonempfindlichkeit aus einer Nahfeldmessung" liest sich sehr kompliziert, außerdem habe ich keinen geeigneten Treiber, bzw. wenn ich den für die Subwooferbox, um die es hier geht verwenden wollte, dann müsste ich erst nochmal eine geschlossene Front ohne Bassreflexöffnungen bauen.

    Ich fände es auch ungeschickt wenn ich ein Mikrofon kalibrieren müsste, dessen genaue Empfindlichkeit und sogar Frequenzgangabweichungen der Hersteller für mein individuelles Exemplar haarklein und mit großer Genauigkeit spezifiziert. Das Ergebnis kann nur schlechter sein als wenn ich die Daten direkt in die Software eingeben würde.

    Wo man die Kompensierung von Frequenzgangfehlern des Mikrofons eingibt und aktiviert habe ich gefunden, aber das löst nicht das Problem mit der Empfindlichkeit.

    Wer kann mir helfen?
  • 25.07.2018, 10:08
    Uli_Bel
    Messungen
    Zum Messen brauchst Du:
    - eine Datei für Dein Microfon, welche die frequenzabhängige Empfindlichkeit des Micro's beschreibt (Korrekturdatei). Hast Du diese Datei nicht, musst Du sie anfertigen (lassen) mit einer verlässlichen Referenz. Ohne ein solches Microfon wird Deine Messung immer ein "Schätzwert" bleiben, denn Du kannst die Messtoleranz dann nicht angeben...
    - für pegelkalibrierte Messungen muss mit einem Referenzpegel diese frequenzabhängige Kurve quasi parallelverschoben werden. Ein entsprechendes Gerät um Referenzpegel anzubieten ist in Post 82 von Azrael gezeigt...

    Die Korrekturdatei des Microfon's musst Du nur noch einlesen. (wie ? --:> Arta Handbuch!)
    Den Referenzpegel misst Du dann mit dem frequenzkorrigierten Microfono solange bis der gemessene Pegel eben übereinstimmt mit der Realität (Spezifikation des Normpegelgerätes, meist 94db aber auch umschaltbar auf 104db, oder auch einstellbar, je nach Typ)

    Ulli
  • 29.07.2018, 23:21
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
    So, heute konnte ich endlich die Freifeldmessung machen. Das Mikro ist nach wie vor unkalibriert, aber frequenzgangkorrigiert. Wirkungsgrad kann ich so natürlich nicht überprüfen, aber ich wollte vor allem überprüfen ob die Box in den verschiedenen Modi etwa die Frequenzgänge hat, wie die Simulationen vorhersagten.

    So sah der "Messplatz" vor ein paar Tagen aus:

    Anhang 44494

    Heute schien die Sonne und es war ziemlich heiß, weshalb wir Verstärker und Notebook in den Schatten vor dem Aussichtsturm stellten. Von dort sah das dann so aus. Verglichen mit dem obigen Bild geht der Blick hier 180° in die andere Richtung:

    Anhang 44495

    Das Messmikro liegt genau 2m vor der Box flach am Boden, die Box habe ich hinten aufgebockt so dass die Lautsprecherachse genau auf das Mikro zielt, wie es für die Ground Plane Messung sein soll. Die "Ohren" sind die Deckel mit denen ich die BR-Kanäle für die erste Messung zugemacht habe. Ich wollte schon wissen ob die tiefe BR-Abstimmung tatsächlich mehr Output bringt, oder ich die Box im Heimkino vielleicht doch besser geschlossen betreiben soll.

    Wir waren gut 20m von der Box entfernt, das Auto - aus dem ich mit Hilfe eines 12VDC/230VAC-Wandlers die Endstufe speiste - stand nochmal 10m weiter entfernt, auf dem Feld hinter dem Aussichtsturm. Auch sonst war nichts in der Nähe was Schall (im tiefen Frequenzbereich) reflektiert hätte.

    Dummerweise war es aber etwas windig, das verfälschte vor allem im alleruntersten Frequenzbereich die Messungen. Nachdem wir das mal festgestellt hatten, haben wir auf einigermaßen windstille Momente gewartet. Da der Wind aber nicht immer so lange still hielt bis die Messung vorbei war, musste ich einige Messungen mehrfach wiederholen bis sich ein verlässliches Resultat ergab, zumindest oberhalb 20 Hz.

    Anhang 44496

    Die braune Kurve ist die Messung als geschlossene Box, die gelbe mit der mittleren Abstimmung*, bei der nur das Paar kurze (36cm) BR-Kanäle mit großem Querschnitt (400cm2 und somit 33% Sd) offen waren. Leider habe ich vergessen, die Messung abzuspeichern, bei der nur das Paar lange (91cm) Kanäle mit etwas kleinerem Querschnitt (289cm2 / 24% Sd) geöffnet war, darum kann ich euch diese Kurve jetzt nicht zeigen. Ich kann mich aber recht genau erinnern, dass sie zwischen 70 und 25 Hz zwischen der gelben (BR mittel) und der braunen Kurve (geschlossen) lag. Unter 25 Hz war der Output höher als bei der gelben Kurve, also weitaus höher als von der geschlossenen Box. Somit hat sich bestätigt, dass bei diesem Treiber in dieser Box der BR-Betrieb im Hinblick auf maximalen Output immer sinnvoller ist als geschlossen, wenn man eine entsprechend tiefe BR-Abstimmung wählt.

    Überhaupt haben sich die WinISD-Simulationen insgesamt recht gut bestätigt.

    Für die grüne Kurve schließlich habe ich beide BR-Kanal-Paare geöffnet, diese Abstimmung erscheint mir die beste für die Betriebsart PA zu sein, wenn der maximal mögliche Output gefragt ist. Bei Musik ist wohl nur sehr selten mit Tönen unter 35Hz zu rechnen, und so tief reicht der Frequenzgang ja gerade.



    * wie schon beschrieben möchte ich die Box für 2 Einsatzszenarien auslegen, einmal Home Theater wo ich nicht die aller gewaltigsten Pegel brauche, die Box aber auch noch die allertiefsten hörbaren Frequenzen bis runter auf 16 Hz wiedergeben soll, zum anderen Party PA für vielleicht auch mal eine etwas größere (Garten-) Party, wo Musik gespielt wird, und das durchaus auch mal laut. Ich bin zwar nicht mehr der allerjüngste, höre aber trotzdem ab und an gerne auch mal Metal oder Hiphop in Live-Lautstärke.

    So sah die Box aus, als ich nur die BR-Kanäle für die tiefe Abstimmung eingebaut hatte:

    Anhang 44492

    Da die Box netto (innen) nur knapp 55 cm tief ist, müssen die Kanäle hinten ums Eck gehen, um die geforderte Länge von 91 cm zu erreichen. Für die tiefe Abstimmung (Heimkino) werden dann nur diese beiden Kanäle geöffnet.

    Nach Einbau der Kanäle für die hohe Abstimmung und Dämmung sah die Box so aus:

    Anhang 44493

    Der Plan war ursprünglich, dass für die Abstimmung mit maximalem Output nur die beiden kurzen Kanäle geöffnet werden, die anderen beiden verschlossen. Aber schon die Impedanzmessung an der BR-Box mit den verschiedenen Abstimmungen zeigte, dass die Abstimmungen deutlich tiefer liegen als mit WinISD berechnet. Und die heutigen F-Gang-Messungen bestätigten das. Es stimmt also, dass die Lage der Kanäle in den Ecken der Box eine effektive Verlängerung der Kanäle bewirkt, und damit eben eine entsprechend tiefere Abstimmung. Die auf 22 Hz Abstimmfrequenz berechneten Kanäle ergaben laut Impedanzminimum 19 Hz, die auf 33 Hz berechneten etwa 28 Hz. Da mit der tieferen Abstimmung leider auch immer einhergeht, dass der Frequenzgang schon bei höheren Frequenzen anfängt nach unten hin abzufallen, habe ich dann doch auch noch eine 4. Messung gemacht, bei der beie BR-Kanalpaare offen waren.

    Wir haben also effektiv 3 mögliche BR-Abstimmungen, weshalb ich die, bei der nur die beiden kurzen geöffnet waren, oben die mittlere nenne, obwohl ich die ursprünglich ja als die hohe vorgesehen hatte.

    Nachdem der aus Holzresten unterschiedlichster Art gebaute Prototyp seine Aufgabe erfüllt hat werde ich jetzt einen Schreiner suchen, der mir die Box "in schön" baut.
  • 01.08.2018, 22:14
    Uli_Bel
    Hut ab...
    ...für die viele Arbeit um an einem prima Standort (keine Hindernisse, schallharter Grund...etc) die Messungen zu machen...

    Schwer hier jetzt irgendwie konstruktiv zu reagieren, damit es dem Projekt weiter nutzt.
    Ich meine aber, daß Du die Box nicht so tief abstimmen solltest - ich würde nur eine Abstimmung machen - ca 30Hz.
    Das ist tief genug für so gut wie alles was Musik angeht draußen!
    In geschlossenen Räumen (home cinema) musst Du sowie erstmal die Raum-Moden in den Griff kriegen - also akustisch gewaltig was tun, damit die Raumakustik hohe Lautstärken im Subbass zulässt. Wahrscheinlich ist ein gut aufgebautes Bass-Array die wesentlich bessere Lösung. Oder zumindest die Aufstellung vieler kleiner Subbässe = 20x 8Zoll wäre mir in dem Falle wesentlich lieber als 2x 18Zoll... (subbass im Home-Cinema)

    Deshalb würde ich mir die Mühe mit der Doppelabstimmung sparen.
    Investiere lieber in ein superstabiles Gehäuse was dann bei 30...35Hz eben auch den gewünschten Pegel für die "grösseren Gartenparties" kann ohne zu springen und zu knattern...:D

    Da Du das sowieso beim Schreiner machen lassen willst ist wahrscheinlich eine gebrauchte 218er Bassbin-Kiste vom Beschaller billiger und sicher auch nicht schlechter.... aber lauter!
    In unserer Gegend gibts massenhaft ältere Martin-subwoofer (2x18") im Verleih - es war schon was besonders neulich hier auf dem Dorf mal eine moderne up-to-date Cuda-PA zu hören (BMS Chassis) - sowas muss es ja nicht sein.

    Viel Erfolg

    Ulli
  • 02.08.2018, 23:43
    wus
    Ich habe mir schon vereinzelt PAs ausgeliehen. Nur für die gelegentliche (seltene) Party würde ich mir jetzt nicht teure Subwoofer bauen (lassen), da wäre es wohl auch langfristig günstiger dann hin und wieder ein PA zu mieten.

    Aber ich will ja einen Heimkino-Subwoofer mit richtig Tiefgang. Und ich habe glaube ich einen einigermaßen guten Überblick über kompakte 18er PA-Subwoofer. Die sind z.T. schon lauter als reine BR-Subwoofer, das aber eigentlich immer auf Kosten des Tiefgangs. Überhaupt gibt es kaum PA-Subwoofer die wesentlich unter 40 Hz reichen. Viele Hersteller geben den Übertragungsbereich ja immer noch mit -6 oder sogar -10 dB an. Und bekanntlich fällt der Schalldruck bei "offenen" Systemen (BR u.ä.) unterhalb des Übertragungsbereichs sehr steil ab. Equalizing per DSP bringt da nicht viel. Dazu kommt dass PA-Subwoofer nicht wirklich wohnraumtauglich aussehen, schon gar nicht gebrauchte.

    Deshalb bleibt mir eigentlich nur der Selbstbau (bzw. Auftragsbau durch Schreinerei) mit sehr tiefer BR-Abstimmung. Und wenn ich die schon mal baue, dann kann ich die hohe und laute Abstimmung für die Party mit nur geringem Zusatz-Aufwand mit einbauen. So erschlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe.
  • 01.11.2018, 22:49
    wus
    Langsam nähern sich meine Subwoofer der Vollendung, jetzt suche ich ein Dämpfungsmaterial. Ich weiß, BR-Boxen sollten nicht zu sehr bedämpft werden - BR-Kanäle überhaupt nicht -, aber gute Materialen bewirken effektiv eine Volumenvergrößerung, und das wäre schon sinnvoll. Es sollte ein Material sein, das erschwinglich ist, und gut und solide anzubringen. Was haltet ihr von sowas? Oder was würdet ihr empfehlen?
  • 05.11.2018, 21:53
    wus
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    Ich habe mir jetzt ganz banal einige Lagen Sonofil bestellt, denke (hoffe) damit mache ich nichts falsch.

    Die Boxen nähern sich langsam der Vollendung, mit etwas Glück kriege ich sie noch vor dem Wochenende. Das ist aber auch höchste Zeit, denn nächste Woche geht's ab nach Indonesien.

    Anhang 46235
  • 26.01.2020, 10:29
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
    Ich sehe gerade ich habe euch die fertigen Subwoofer noch gar nicht gezeigt. Aber was nicht ist ...

    Anhang 52579

    ... soll hiermit nachgeholt werden.

    Zur Erinnerung: es sind 2 Subwoofer, die zur Impulskompensation Rücken an Rücken verschraubt werden. Dazu führen 5 Gewindestangen durch beide Subwoofer. Mit den Rändelschrauben die ihr im Foto seht werden sie zusammengehalten, gleichzeitig halten die auch die Frontplatte fest, die eine Wendeplatte ist. Oben seht ihr die Anbringung für die tiefe Abstimmung, so ...

    Anhang 52580

    ... sieht es aus wenn ich die Platte für die laute Abstimmung umgedreht habe. Wer genau hinschaut und vergleicht, erkennt, dass die BR-Kanal-Querschnitte der tiefen Abstimmung etwas geringer sind als die der lauten. Das setzt sich im Inneren fort: die Kanäle der tiefen Abstimmung sind viel länger als die der lauten, sie gehen hinten im Gehäuse sogar um die Ecke.

    Das Ganze gibt's dann nochmal in spiegelbildlicher Anordnung an der 2. Box auf der gegenüberliegenden Seite.

    Die Boxen stehen auf Rädern und fungieren als fahrbarer Untersatz für den TV, der auf einen TV-Lift montiert ist.

    Anhang 52581

    Wozu das Ganze erfahrt ihr demnächst in diesem Theater!
  • 26.01.2020, 10:55
    Azrael
    Das ist irgendwie schon pfiffig gelöst. :)

    Ich nehme an, es gibt dann auch zwei verschiedene DSP-Settings?

    Viele Grüße,
    Michael
  • 26.01.2020, 11:53
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
    Es gibt sogar 5 DSP-Settings... aber wart's ab!

    Wie ihr auf den Fotos oben seht, schwebt der TV knapp über der Schreibtischplatte. In dieser Position dient er mir als großer Monitor.

    Anhang 52582

    Ich gehe sowohl vom Laptop als auch vom Tower, der unter dem Tisch steht, per HDMI in den AVR, der in dem Rack unter dem Tisch steht, von dort weiter in den TV.

    Anhang 52586

    An dem Gestell, mit dem der TV auf dem Lift befestigt ist, sind auch die die L, R und Center-Satelliten befestigt.

    Anhang 52583

    Das Gestell habe ich mir von einem Bauschlosser schweißen lassen. Die Doppelgelenk-Ausleger-Arme für die L und R Satelliten kann man als TV-Mount fertig so kaufen, ich musste sie nur dahingehend modifizieren, dass ich die TV-Aufnahme wegließ und die LS mit nur einer Schraube von unten befestigen konnte. Leider ist es keine Präzisionskonstruktion, darum standen die LS anfangs alles andere als senkrecht, was so direkt am Rand des TV echt übel aussah. Um sie so sauber auszurichten wie man hier sieht ...

    Anhang 52584

    ... musste ich mir was einfallen lassen:

    Anhang 52585

    Ich habe in große Beilagscheiben M4-Gewinde geschnitten und kann die LS jetzt mit den darin eingesetzten Madenschrauben sauber ausrichten.
  • 26.01.2020, 14:07
    nical
    mag ich sehr - bin ein großer freund von "was nicht passt wird passend gemacht".
    beeindruckend und clever.
    und inspirierend.
    gruß reinhard
  • 26.01.2020, 21:24
    wus
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
    Auf dem Überblicksbild wo man das ganze Zimmer sieht kann man anhand der an der Decke und links und rechts von der Wandweltkarte montierten Satelliten-LS schon erkennen, wo die Haupt-Hörposition für 3D-Surround-Sound sein muss. Also zum Filme gucken rolle ich den TV vor die Couch. Mit dem TV-Lift kann ich ihn per Funk-Remote auf die niedrigere Augenposition vor der Couch runterfahren. Das Rack mit dem AVR und dem BD-Player steht auf Rollen, das drehe ich dann um ca. 180° unter dem Leuchttisch durch, so dass ich AVR und BDP von der Couch aus steuern kann. Wie der Subwoofer mit dem TV werden die Kabel in flexiblen Kabelschläuchen zum AVR geführt, nur dass es hier so viele sind dass ein solcher Schlauch nicht ausreicht - es sind 2, beide prall gefüllt.

    Anhang 52608

    Heimkinofans werden jetzt vielleicht einwenden, dass die Couch viel zu nah an der Wand und damit viel zu nah and den Rear-LS steht - stimmt auch. Aber nicht jeder Film hat 7.1 Sound oder gar noch mehr Kanäle. Wenn doch, dann rücke ich die Couch etwa 80cm von der Wand ab, somit kommen meine Ohren auf etwa 1m Abstand zur Wand - nicht gerade viel, die für derartige LS-Anordnungen empfohlenen Winkel werden aber recht gut eingehalten, und die Anlage wird ja auch auf die Hörposition eingemessen.

    Anhang 52609

    Anhang 52610

    Meine Augen sind dann noch etwa 1,60m vom TV entfernt - der ideale Abstand für 4K / UHD Movies auf 65 Zoll. Gerade so weit entfernt, dass man die Pixel nicht mehr einzeln unterscheiden, aber die volle Auflösung genießen kann. So stellt sich trotz der im Vergleich mit echten Kinos kleinen Bildfläche sowas wie Kinofeeling ein. Der Bildwinkel ist damit etwa 55°, ganz ähnlich wie in vielen Kinos auf einem Platz ungefähr in der Mitte. Da die Front-LS direkt links und rechts vom TV angebracht sind stimmt auch der Stereowinkel recht gut. Und wie man auf diesem Foto auch erkennen kann sitze ich genau zwischen den beiden Seiten-Surround-LS, wenn die so wie hier gezeigt auf diese Position ausgerichtet sind.

    Für die Couch-Position direkt an der Wand kann ich die Seiten-LS nach hinten schwenken, damit ihre Position auch in diesem Fall passt.

    Anhang 52611

    Denn ÖR-Fernsehen mit 720p macht auf den kurzen Abstand nicht wirklich Spaß... :thumbdown:
  • 26.01.2020, 23:46
    wus
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    Jetzt kommt ich mal zur Elektronik:

    Der TV ist ein Sony KD65ZD9, ein LCD mit Zone dimming. Ausgewählt habe ich ihn weil er a) einen sehr hellen Bildschirm hat - Spitzenhelligkeit bis 1800 cd/m2 -, b) wollte ich einen TV, der auch 3D anzeigen kann. Es war wohl eins der letzten noch erhältlichen Exemplare als ich ihn vor ca. 2 Jahren gekauft habe. Zu der Zeit konnte schon keins der neu herausgekommenen TVs noch 3D, als 3D-Fan - der auch selber 3D-Fotos macht - bin ich echt froh noch ein solches Gerät ergattert zu haben.

    Der AVR ist ein Denon AVR-X4500H, der alle 3 Surround-Verfahren Dolby, DTS und Auro beherrscht, und auch alle Upmixer an Bord hat. Er hat 9 x 200W Endstufen eingebaut, der Prozessor kann aber bis zu 11 Kanäle decodieren bzw. simulieren, je nach gewählten Verfahren 7.1.4 oder 5.1.5. Bei Auro 5.1.5 ist der 5. Lautsprecher ein Deckenlautsprecher in der Mitte über der Hörposition, auch bekannt als Voice of God (VOG). Da ich nicht je nach aktuell verwendeten Mehrkanal-Verfahren Lautsprecher umpositionieren will habe ich mir den Luxus von 12 Satelliten geleistet, von denen aber wegen der Beschränkung des Prozessors immer nur maximal 11 + Subwoofer gleichzeitig angesteuert werden können.

    Folglich brauchte ich noch 3 externe Endstufen, plus die für meine passiven Subwoofer. Da kam mir der 4-kanalige Thomann t-amp 4-1300 gerade recht. Mit 1670 Watt pro Kanal geht ihm die Puste so schnell nicht aus :D

    Die Audyssey XT32 Einmessautomatik im X4500H funktioniert hervorragend und kann mit der MultEQ App vom Smartphone aus gesteuert werden. Man kann sich verschiedene Einmessung abspeichern und bei Bedarf ruck-zuck per WLAN in den AVR laden, was angesichts meiner verschiedenen Hörpositionen auch nötig ist. Und man kann nach erfolgter Einmessung noch auf etliche Parameter Einfluss nehmen, so gibt es z.B. einen parametrischen EQ - getrennt pro LS-Gruppe - mit grafischem UI am Smartphone.

    Anhang 52622

    Hier habe ich mir z.B. eine Bassanhebung eingestellt, für die Betriebsart 3.0, "Hintergrundmusik am Computer", wo ich den Subwoofer-Amp ausgeschaltet lasse. Da die Satelliten im Frequenzgang unter ca. 100Hz abfallen gleiche ich das mit dem kleinen Peak bei 70Hz ein Stück weit aus. Solange keine großen Lautstärken gefordert sind und ich nicht ausgesprochen tiefbasslastige Musik höre ist der Sound damit ganz o.k., und ich spare mir den Stromverbrauch des SW-Amps (ca. 50 Watt im Leerlauf). Das ist der erste DSP-Preset, einer der beiden für die Hörposition am Computer. Die andere ist dann 3.1, also mit Subwoofer.

    Für die TV-Positionen vor der Couch habe 3 DSP-Presets eingemessen, die immer alle 12 Satelliten und den Subwoofer umfassen. Einmal für "Couch an der Wand" (Seiten-LS nach hinten geschwenkt), einmal für "Couch vor der Wand" (Seiten-LS nach vorne geschwenkt), und dann noch eine für Stehen vor dem TV, also mit höheren Hörpositionen.

    Insgesamt also 5 Presets, wie oben schon angekündigt.

    Die Satelliten sind allesamt vom gleichen Typ, Thomann the box pro achat 204. Als ich anfing das Heimkino zu planen hatte ich überlegt, auch die Satelliten selbst zu bauen, aber da meine handwerklichen Fähigkeiten beschränkt sind hätten die nicht so gut ausgesehen, außerdem wäre es ein Mega-Aufwand, 12 kleine Boxen selbst zu bauen. Also habe ich gesucht und mich dann auf die achat pro eingeschossen, die kompakt sind, ganz gut klingen, relativ guten Wirkungsgrad haben und einigermaßen hoch belastbar sind. Ihr wirklich günstiger Preis kam mir natürlich auch sehr entgegen. Das sind gewiss keine Highend-Teile, aber für ihren Preis erstaunlich gut. Und sie profitieren ja auch von der Einmessung mit Audyssey XT32.

    Die Verkabelung des ganzen war eine Herausforderung, für die ich einigen Aufwand treiben musste. Auf den ersten Blick sieht das Zimmer halbwegs aufgeräumt aus (wenn man von den zahllosen Zetteln an den diversen Pinwänden mal absieht - aber das ist eine andere Geschichte), wenn man genauer hin- oder dahinter schaut fällt allerdings schon auf was für Massen von Kabeln aller Art da verlegt werden mussten.

    Anhang 52621

    Das flache Gerät unten ist ein 4-fach Symmetrierer, der nötig wurde, weil der t-amp symmetrische Eingänge hat. Man kann zwar auch unsymmetrische Signale auf symmetrische Eingänge legen, das habe ich anfangs auch versucht. Aber der t-amp hat einen Lüfter, den ich im Hörraum nicht hören wollte, darum habe ich ihn in die benachbarte Ankleide verbannt. Um nicht jedesmal nach nebenan gehen zu müssen um ihn einzuschalten, habe ich ein Signalkabel von den Schaltausgängen des AVR (12V / 100mA) nach nebenan gelegt, wo ein Relais den Netzstrom für die t-amp Endstufe einschaltet.

    Für den SW und die 3 extern zu verstärkenden Rear Height und VOG waren dann rund 15m Signalkabel nötig (und ein Loch in der Wand :eek:), die - für Teile der Strecke - zusammen mit Netzkabel verlegt werden mussten. Und da haben sie sich einigen Brumm eingefangen. Also habe ich mir diesen 4-fach Symmetrier besorgt. Um nicht 4 - relativ dicke und in der erforderlichen Länge auch nicht ganz billige - symmetrische Audio-Kabel mit XLR-Steckern durch das enge Loch zwängen zu müssen habe ich ein LAN-Kabel für die 4 symmetrischen Signale aufgesplittet und nach Durchführung des nackten Kabels durch das Loch auf beiden Seiten mit XLR-Steckern versehen. Das ist eins der beiden unteren von den 3 orangen LAN-Kabeln die ihr im Foto seht. Es ist vom Typ PIMF (Paare in Metall-Folie, also paarweise mit Alu-Folie abgeschirmte Leitungspaare), ein perfektes, einfaches Multicore. Perfekt auch deshalb, weil die Paare mit unterschiedlichen Schlagzahlen verdrillt sind, und sich so magnetisch induziertes Übersprechen - das Alufolie bei niedrigen Frequenzen durchaus durchdringen kann - über die Länge des Kabel aufhebt.

    Auch mein altes Twin-Tapedeck habe ich mit so einem Kabel angeschlossen. Es steht in dem Rack rechts vom Computer, wo früher die ganze Anlage drin stand.

    Anhang 52614

    Dahinter sieht es auf den ersten Blick aufgeräumt aus - bis man um die Ecke schaut:

    Anhang 52615

    In der hohen Bodenleiste verlaufen die Kabel zu dem Loch, durch das es zum t-amp im Nebenraum geht. Vor dem Loch zweigen außerdem die LS-Leitungen zu den Seiten- und Rear-LS, 2 USB-Kabel zum darüber stehenden A3+ Fotodrucker, diverse LAN-Kabel u.a. zum dort angebrachten WLAN-AP, ein serielles und diverse Netzkabel nach rechts ab, wo sie hinter dem Schrank versteckt verlaufen.

    Anhang 52617

    Unter dem Schreib- und Leuchttisch musste ich mir regelrechte Kabelpritschen hinbauen ...

    Anhang 52619Anhang 52620

    ... um die Kabel halbwegs unsichtbar zu verlegen. Dort liegt auch das Netzteil für die Notebook-Dockingstation. Wie ihr seht ist der Tisch um einen soliden Stahlrahmen gebaut.

    Ganz hinten unter dem Tisch, wo u.a. der Switch und die TV-Sat-Signal-Verteilung liegt, habe ich mir dann nicht mehr die Mühe gemacht das Chaos aufzuräumen - dort sieht normalerweise aber auch kaum jemand hin.

    Anhang 52618
  • 29.01.2020, 21:15
    wholefish
    Ich bin echt beeindruckt wie akribisch du vorgehst und wie ordentlich der Raum ist. Bei mir sähe dass niemals so aus :D
    Mir war (als Zuschauer von hauptsächlich Independent Filmen) gar nicht bewusst, dass es mittlerweile so viele Tonspuren gibt. Also danke für den Input :)
  • 29.01.2020, 21:25
    MarsianC#
    Nun ja, dieses Thema eskalierte angemessen.
    Pfiffige Lösung!

    Aja, nette Subs, aber die gehen neben der letzte Seite einfach unter.
  • 29.01.2020, 21:49
    wus
    Zitat:

    Zitat von wholefish Beitrag anzeigen
    Ich bin echt beeindruckt wie akribisch du vorgehst und wie ordentlich der Raum ist. Bei mir sähe dass niemals so aus :D

    Bei mir sah das die vergangenen 17 Jahre auch nie so ordentlich aus - ganz im Gegenteil! :(

    Der Leuchttisch war oft mit vielen Dias belegt, und das tlw. so lange dass sie schon verstaubten. Wegen der vielfältigen Basteleien (Sound, Licht, Fotografie, Tauchen) waren dort oft gleichzeitig mehrere "Baustellen", so dass es tlw. fast aussah wie bei einem Messi. :eek:

    Ich habe den Bau des Heimkinos als Anlass genommen, endlich mal wieder aufzuräumen - und habe es auch fast geschafft (die Ecke wo sich jetzt alles konzentriert was ich sonstwo weggeräumt habe habe ich natürlich nicht fotografiert :D )
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