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Vier Wege führen nach Rom

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  • 09.03.2018, 19:07
    mtthsmyr
    Coole Sache! Und deutlicher Effekt - kann man nicht anders sagen.

    Ich hatte ja die Befürchtung, dass das Chassis herumwackelt. Ausgehend von der höheren Impedanzspitze scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein. Meine Erfahrungen basieren auf folgender Messreihe (AL130, in MDF):

    1) Chassis liegt locker auf.
    2) Chassis locker eingeschraubt.
    3) Chassis fest eingeschraubt.

    Von Messung zu Messung stieg die Impedanzspitze. Ähnliche Tendenz beim Wechsel von MDF zu MPX.

    Das sieht wirklich sehr gut aus! :ok:

    Und danke für die ausführliche Untersuchung! :prost:

    VG, Matthias
  • 09.03.2018, 19:22
    Franky
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Bei den Kef 105 die ich mal hatte waren die Bässe auch mit Silentblocs verschraubt.

    http://www.kef.com/uploads/files/en/...el_105_2_r.pdf
  • 09.03.2018, 19:49
    mtthsmyr
    Sorry für OT: schönes Beispiel für die unterschätzte Weisheit vergangener Tage! :danke:
  • 09.03.2018, 20:28
    spendormania
    Ich finde das Ganze auch sehr interessant - super!
  • 09.03.2018, 20:48
    nical
    kann man eurer einschätzung nach damit rechnen, dass sich diese effekte auch bei kleinen und stabilen, klopffesten gehäusen signifikant bemerkbar machen?
    gruß reinhard
  • 10.03.2018, 00:40
    Christoph Gebhard
    Hallo Matthias,

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Ich hatte ja die Befürchtung, dass das Chassis herumwackelt. Ausgehend von der höheren Impedanzspitze scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein.

    Puh. Ich bin hier in der Theorie auch alles andere als sattelfest, würde dir an dieser Stelle aber recht geben. Als ich das Chassis mit einem Doppel-Sinus von 20Hz und 27Hz eingeschwungen habe (geschätzt +/- 1mm Hub) und den Finger gleichzeitig auf den Korb und Schallwand gelegt habe, konnte ich feststellen, dass der Korb sich tatsächlich im Gehäuse bewegte. Da war der (erwünschte) Effekt der Entkopplung also auch zu spüren. In diesem Bereich wird der Puffer dem Chassis Energie entziehen und wohl auch Wirkungsgrad (in unbedeutenden Dimensionen) kosten. Wieso das auf der Einbauresonanzfrequenz des Chassis anders sein sollte, wüsste ich nicht :denk:

    Deswegen gehe ich jetzt einfach (auch wenn ich es ungern zugebe) von einem weiteren Einflussfaktor aus, den ich nicht konstant halten konnte. Die Messungen mit den Gummis habe ich ja geschätzt eine bis zwei Stunde(n) später gemacht. Dazwischen lagen einige Messsignale und eine (geringe) Erwärmung des Raums. Beides Faktoren, die die Dämpfung des Ferrofluid und der Aufhängung beeinflussen könnten. Ich wollte diese Aspekte durch das fünfminütige Einschwingen und zweiminütige Abkühlen eigentlich ausblenden, aber es ist mir wohl nicht gelungen. Wie dem auch sei. Für die Bewertung der Maßnahme hat das einen untergeordneten Einfluß, zumal die Impedanzspitze ja auch nur um lächerliche 0,3 Ohm angestiegen ist

    Eigentlich wollte ich anhand der Impedanzmessung nur eine mögliche Resonanz des Feder-Masse-Systems bestehend aus Chassis und Gummipuffer ausfindig machen. Die wird es wohl auch geben, aber nachweislich nicht im Übertragungsbereich.

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Von Messung zu Messung stieg die Impedanzspitze. Ähnliche Tendenz beim Wechsel von MDF zu MPX.

    MDF erscheint mir auch ziemlich resonanzanfällig (gerade bei mittleren Frequenzen). Ich habe mich wegen den geplanten Rundungen/Fasen auf der Schallwand für MDF entschieden. Das Schleifen wird leichter von der Hand gehen und besser zu lackieren sein.

    Ich hoffe, ich bekomme das MDF durch die vielfältigen Maßnahmen (Streben, Sandwich-Wand, vollflächiges Verkleben mit Schwerschaum, Entkopplung durch die Gummipuffer) ausreichend "tot".

    Übrigens: Ist dir aufgefallen, dass die fieseste Resonanz mit 562Hz fast genau auf der gleichen Stelle liegt, wie in der Kellerbox (575Hz), obwohl die Dimensionen der (resonierenden) Rückwand vollkommen anders sind? Ich könnte mir vorstellen, dass da der C90-6-079 mit seinen spezifischen Eigenschaften (Gewicht, Korbkonstruktion?) nicht ganz unschuldig ist und einige Amis ihn deswegen auch gerne bevorzugt über 600Hz einsetzen?

    Zitat:

    Zitat von spendormania Beitrag anzeigen
    Ich finde das Ganze auch sehr interessant - super!

    Danke. Ich lese bei dir auch interessiert mit.

    Zitat:

    Zitat von Franky Beitrag anzeigen
    Bei den Kef 105 die ich mal hatte waren die Bässe auch mit Silentblocs verschraubt.

    Hier eine 14 Jahre alte Diskussion dazu.

    Zitat:

    Zitat von nical Beitrag anzeigen
    kann man eurer einschätzung nach damit rechnen, dass sich diese effekte auch bei kleinen und stabilen, klopffesten gehäusen signifikant bemerkbar machen?

    Ich traue mir da wirklich keine absolute Beurteilung zu. Besser wird es in jedem Gehäuse immer werden, signifikant aber wohl kaum. Ich möchte das Thema auch nicht größer machen als es ist. Für mich war nur wichtig herauszufinden, ob es Nachteile gibt und ob ich die zu erwartenden Vorteile messtechnisch nachweisen kann.

    Gruß, Christoph
  • 10.03.2018, 09:06
    Franky
    Zitat:

    Zitat:
    Zitat von Franky https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...s/viewpost.gif
    Bei den Kef 105 die ich mal hatte waren die Bässe auch mit Silentblocs verschraubt.

    Hier eine 14 Jahre alte Diskussion dazu.
    Wie die Zeit vergeht ist schon Krass. Die Schuhe habe ich sogar noch - haben lange gehalten.
  • 10.03.2018, 15:33
    mtthsmyr
    Zitat:

    Zitat von Christoph Gebhard
    Übrigens: Ist dir aufgefallen, dass die fieseste Resonanz mit 562Hz fast genau auf der gleichen Stelle liegt, wie in der Kellerbox (575Hz), obwohl die Dimensionen der (resonierenden) Rückwand vollkommen anders sind? Ich könnte mir vorstellen, dass da der C90-6-079 mit seinen spezifischen Eigenschaften (Gewicht, Korbkonstruktion?) nicht ganz unschuldig ist und einige Amis ihn deswegen auch gerne bevorzugt über 600Hz einsetzen?

    Der Rahmen schien auch immer der Hauptverdächtige zu sein. Und den hast Du mit deiner Lösung offenbar erfolgreich ruhiggestellt. Fragt sich, ob man den Mitteltöner jetzt dann vielleicht doch etwas tiefer trennen möchte? Neinnein. Nichteinmaldrübernachdenken.:engel:

    Was die Theorie zu der Impedanzmessung betrifft, bin ich auch ziemlich unbedarft. Ich habe nur immer wieder festgestellt, dass es eine Messgröße ist, die ziemlich systematisch mit bestimmten Änderungen korreliert und idR auch mit Höreindrücken. Was man sich überlegen kann: Es gibt bei den Resonanzen Güte, Amplitude und Auschwingverhalten. Es kann sein, dass bei der Gummipufferlösung zwar die Amplitude höher ist, aber das Ausschwingen deutlich schneller. Und dass im vorliegenden Fall die Verkürzung des Ausschwingens den Amplitudenzuwachs überwiegt.

    Es kann natürlich trotzdem sein, dass sich die Präzision am Ende verschlechtert. Solange man keinen besseren Test findet, und das Gehör keine Verschlechterung meldet, würde ich die messbare Verbesserung der Resonanzen aber auf jeden Fall mitnehmen.

    VG, Matthias
  • 24.05.2018, 11:42
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph

    Ich hoffe Du bist nicht schon im Sommerloch verschwunden.
    Ich habe mir gerade den Fred nochmal durchgelesen und freue mich schon auf weiter Folgen in dem Stück.

    Gespannte Grüsse
    Gustav
  • 24.05.2018, 17:38
    Christoph Gebhard
    Hi Gustav,

    ich hänge im Moment total. Über Ostern war ich im Urlaub. Danach habe ich den (Neu)-Einstieg verpasst, obwohl ich es mir immer wieder neu vornehme. Familie und mein anderes Hobby Jugendfussball kosten viel Energie und Zeit. Aber wenn ich den Neueinstieg geschafft habe, wird es sicherlich auch wieder stetig voran gehen, zumal ja bald Sommerpause ist. Meine Sehnsucht nach Bastel, Messen und Musik hören wird von Tag zu Tag größer. Im Moment kann ich aber leider mit nichts Neuem dienen...

    Gruß, Christoph
  • 24.05.2018, 17:58
    Lauscher
    Hallo Christoph,

    solange Du Dein Projekt nicht einstellst
    :)

    Ich freue mich auch noch später über die Entwicklung Deines Projektes - ...und kann noch einiges lernen.

    viele Grüße
    Jens
  • 15.08.2018, 16:47
    Christoph Gebhard
    Mahlzeit,

    hier mal ein kleines Update:

    Verkleben von zusätzliche Streben (Blick vom oben in das Grundtongehäuse):
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1534346536

    Schallwand nach dem Anfasen von hinten:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1534346536

    Gehäuse für die Hochtöner (die von hinten auf die Schallwand geklebt wurden):
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1534347166

    Schallwand von hinten mit Chassis und Hochtongehäuse:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1534346536

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1534346536

    Schallwand aufgelegt ohne Seitenwand und Deckel (Bedämpfung ist noch unvollständig):
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1534346536

    Mitteltongehäuse vor dem Verleimen der Schallwand (Bedämpfung unvollständig):
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1534346585

    Anzeichnen der Fasen zur groben Orientierung:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1534346585

    Nach dem ersten Freestyle-Schliff mit dem Bandschleifer:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1534346936

    Nach dem zweiten Schliff mit dem Bandschleifer und Nachschleifen mit dem Schwingschleifer:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1534346585

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1534346585

    Das sieht für mich schon mal ziemlich ok aus, wobei die Fase im Bereich der Mitteltöners noch nicht den angestrebten Radius von 3cm bis 4cm hat. Ich werden morgen also morgen nochmal was runter nehmen.
    Danach können die Chassis rein und die ersten Messungen werden folgen.

    Bis dann, Christoph
  • 15.08.2018, 16:52
    Swansteini
    Hi Christoph,

    mal eine Frage, ist der Hochtöner irgendwie "offen" das du dem ein extra Gehäusechen verpasst oder warum? Denn die Mitteltonkammer an sich ist doch eh abgeschlossen vom Tieftöner? Oder hat das eine andere Bewandtnis? :)

    Gruß Swany
  • 15.08.2018, 16:54
    fosti
    Alles schön, aber kann es sein, dass der Trend zu ausufernden Wandstärken gerade etwas aus dem Ruder gerät? :prost:
  • 15.08.2018, 17:10
    Christoph Gebhard
    Hallo Swany,

    Zitat:

    Zitat von Swansteini Beitrag anzeigen
    mal eine Frage, ist der Hochtöner irgendwie "offen" das du dem ein extra Gehäusechen verpasst oder warum? Denn die Mitteltonkammer an sich ist doch eh abgeschlossen vom Tieftöner? Oder hat das eine andere Bewandtnis? :)

    Der Hochtöner hat hinten eine ziemlich dünnwandige Plastikkappe. Die wollte ich jetzt nicht ins Mitteltongehäuse ragen lassen (sie ist dann ja praktisch ein Teil der Außenwand). Wenn ich mir schon die Mühe mache und das Mitteltongehäuse mit einer Sandwich-Rückwänd abschließe, dann fände ich diesen Umstand im Vergleich unangemessen.
    Das gleiche gilt ja auch aus Sicht des Hochtöners. Wenn ich ihn schon per Gummipuffer vom restlichen Gehäuse entkopple, fände ich es unpassend, wenn ich ihn dann weiter von hinten mit Mitteltonschall stresse.
    Grundsätzlich kann man aber sicher auch auf das extra Gehäuse verzichten. Der Hochtöner ist von hinten luftdicht.

    @Christoph: Nur die Schallwand ist aufgedoppelt. Die Wandstärke brauche ich an dieser Stelle zwingend für die breiten Fasen. Aber auch die Chassis freuen sich über ihre stabile Halterung. Fühlt sich gut an ;)

    Gruß, Christoph
  • 15.08.2018, 17:14
    fosti
    Hallo Christoph,
    kann auf jeden fall nicht schaden :prost:
    Den 17CA35-4 finde ich in jedem interessant und in weiß auch noch sehr stylish.

    Viele Grüße,
    Christoph
  • 15.08.2018, 18:56
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph


    Schön, das es weiter geht.
    Sommerloch überwunden.:prost:

    Ich habe auch gerade ne Versuchschallwand für die AB-Wave erstellt.

    Bin gespannt auf Messungen Deiner Schallwand.

    Liebe Grüsse
    Gustav
  • 16.08.2018, 17:20
    Christoph Gebhard
    Nabend,

    Ich habe jetzt noch ein paar Millimeter runter genommen und die Chassis eingesetzt:

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1534436747

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1534436747

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1534436747

    Damit werde ich jetzt erstmal in die Messungen gehen. Wenn die Winkeldiagramme noch Verbesserungspotential zeigen, werden ich ggf. nochmal was Material runter nehmen.
    Ich denke, ich werde im Laufe der nächsten Woche zum Messen kommen. Mein Bruder wird mir auch CLIO 10 vorbeibringen, was den Vorteil hat, dass man Klirr in Prozent darstellen kann.

    Schönen Gruß aus Duisburg, Christoph
  • 16.08.2018, 19:55
    Oldie
    Hi Christoph,

    Glückwunsch zur geglückten Umsetzung der Entkopplung,
    jetzt geht's zum Endspurt ....:D;)

    Muss ich auch mal den Klappstuhl aufstellen.

    Grüsse Michi
  • 16.08.2018, 21:57
    Christoph Gebhard
    Hi Gustav,

    Zitat:

    Zitat von Gustav Wirth Beitrag anzeigen
    Ich habe auch gerade ne Versuchschallwand für die AB-Wave erstellt.

    Kann man auf Bilder und Messungen hoffen? :)

    Zitat:

    Zitat von Oldie Beitrag anzeigen
    jetzt geht's zum Endspurt ....:D;)

    Danke Michi. Mit Endspurt bin ich nicht so sicher :rolleyes: Das Bassabteil muss ja auch noch gebaut werden und die zweite Box ist leider erst halb fertig. Aber vielleicht kriege ich ja mal einen Lauf...:cool:

    Gruß, Christoph
  • 17.08.2018, 10:54
    mtthsmyr
    Hallo Christoph,

    Schön dass es weitergeht! Schick! :)

    Gleich mal 'ne doofe Frage: Die Stufe, die die Trennwand zwischen C90 und SB17 im Mitteltongehäuse bildet. Macht die dir keine Sorgen?

    Jedenfalls, die nächste Schallwand bei mir bekommt auch die Gumminupsen. Das Konzept überzeugt. Hast Du dir damals um die Shore-Zahl Gedanken gemacht?

    Ich werde wohl aus dem Sortiment hier bestellen:
    https://gummipuffer-wagner.de/Gummi-...dca605f4f3036a
    Die haben 45° bis 75°.

    VG, Matthias
  • 17.08.2018, 15:06
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph

    Klar, werde ich Messungen des Abstrahlverhaltens, der unterschiedlichen Schallwandformen machen.

    Vieleicht schon diesen Sonntag.:prost:

    Morgen ist aber erstmal wieder PC-Ausbildung bei meinen Eltern (74 und 82) angesagt.:rolleyes:

    Was die Beiden so einem arglosen PC antuen können ist legendär.

    Liebe Grüsse
    Gustav
  • 17.08.2018, 15:32
    xajas
    Du solltest lieber einen Mac nehmen. Ich habe meinen Eltern vor 6 Jahren einen iMac gekauft, und sie haben es bis heute nicht geschafft, den Rechner ein mal zum Absturz zu bringen!!!
  • 17.08.2018, 18:01
    Gustav Wirth
    Von Abstürzen reden wir hier garnicht.:D
    Die subversiven Angriffe meiner Eltern auf denn PC sind viel unscheinbarer Natur.
    Es funktionieren urplötzlich einfachste Funktionen, wie Mail oder Favoriten im Brouser nicht mehr.:(
    Oder der PC startet nicht mehr wie gewohnt.
    Kaspersky bringt sie wieder einmal um den Verstand.:eek:

    Der normale Wahnsinn halt.:cool:

    Gustav


    Edith: Sorry für OT
  • 17.08.2018, 22:28
    Christoph Gebhard
    Hallo Matthias,

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Gleich mal 'ne doofe Frage: Die Stufe, die die Trennwand zwischen C90 und SB17 im Mitteltongehäuse bildet. Macht die dir keine Sorgen?

    Du meinst, dass die Trennwand zwischen beiden Gehäuse zu nah an den Membranen ist?

    Ja, ein bisschen schon. Aber ich habe die Wand im Bereich des Übergangs zur Schallwand auch angefast bzw. verjüngt, so dass es keine scharfen Kanten gibt. Kann man hier links im Bild schwach erkennen:

    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1534346585

    Ich wollte den Grundtöner aber nicht weiter weg montieren, da die Sicke des Grundtöners das Übertragungsverhalten des Mitteltöners leicht beeinflusst (kleine Welligkeit). Nah montiert lag sie außerhalb des Übertragungsbereichs. Mit größerer Entfernung rückte sie in den Übertragungsbereich. Ich habe dazu Hier was geschrieben.

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Hast Du dir damals um die Shore-Zahl Gedanken gemacht?

    Nein, ich wusste gar nicht, dass es sie gibt. Mit welchen Typ liebäugelst du?

    Gruß, Christoph
  • 18.08.2018, 13:27
    mtthsmyr
    Hallo Christoph,

    Ja, lässt sich erkennen, die Abflachung. Auf dem anderen Foto sieht es aber echt etwas ":(" aus. Aber ich kann die Überlegungen verstehen. Ich laufe bei meiner Box in ähnliche Probleme (aus anderen Gründen), und würde die Treiber auch nicht weiter auseinanderziehen wollen. Die einfachste Lösung wäre zwischen den Treibern eine Stolperkante einzubauen - aber das würde ich auch nicht haben wollen.

    Wegen der Shore-Zahl der Gummipuffer: Keine blasse Ahnung! Ich denke, wenn ich das umsetze, bestelle ich alle drei Varianten - und untersuche die beiden Extremfälle. Vorteile könnte ich mir für beide Varianten vorstellen.

    VG, Matthias
  • 18.08.2018, 14:11
    Christoph Gebhard
    Hallo Matthias,

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Ja, lässt sich erkennen, die Abflachung. Auf dem anderen Foto sieht es aber echt etwas ":(" aus.

    Mal etwas Spekulation: Die Wellenlänge, die zwischen Membran und Wand "passt", ist viel zu kurz, um den Übertragungsbereich zu stören. Um wirklich eine Frequenzgangwelligkeit durch eine Resonanz oder Stehwelle zu erzeugen, müsste die Wand symmetrisch um die Membran angeordnet sein. Die Wand befindet sich zudem auf Höhe des Magneten. Im Bereich der Membran liegt die innere Anfasung der Schallwand. Andererseits kann die nahe Wand natürlich zu Kompressionseffekten und einer asymmetrischen Druckbelastung auf die Membran führen. Das würde aber eher bei Bässen und entsprechenden Hüben eine Rolle spielen. Deswegen rechne ich da nicht mit Problemen.

    Edit: Ich habe noch ein Foto gefunden. Ist zwar nicht richtig fokussiert (Handy), aber man kann den Bereich erkennen, über den wir sprechen...
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1534598320

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Ich denke, wenn ich das umsetze, bestelle ich alle drei Varianten - und untersuche die beiden Extremfälle. Vorteile könnte ich mir für beide Varianten vorstellen.

    Du trägst Forschergeist in dir :ok: Genau der richtige Weg. Ich bin gespannt.

    Gruß, Christoph
  • 18.08.2018, 16:59
    mtthsmyr
    Hallo Christoph,

    aus dem Winkel sieht es günstiger aus. Und deine Überlegungen (Wellenlängen, welche Effekte erwartet man?) finde ich nachvollziehbar. Einen glatten Übergang spachteln kam mir noch in den Sinn, aber wenn sich keine Probleme ermitteln lassen, ...

    Über die Puffergeschichte werde ich beizeiten berichten.

    VG, Matthias
  • 18.09.2018, 16:26
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph

    Hast Du erste Messungen machen können?

    Freundliche Grüsse
    Gustav
  • 19.09.2018, 08:42
    Christoph Gebhard
    Hallo Gustav,

    ja, habe ich. Klirr ist von 85dB bis 100dB komplett fertig. Frequenzgang und Abstrahlen habe ich bis jetzt nur q&d gemacht.
    Ich bin im Moment dabei die Ursache einer Stehwelle im Mitteltongehäuse ausfindig zu machen. Ich bekomme sie zwar durch Dämpfungsmaterial in den Griff, würde aber gerne ihre Entstehung bekämpfen.
    Bist du an etwas Speziellem interessiert?

    Gruß, Christoph
  • 19.09.2018, 09:27
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph

    Zitat:

    Bist du an etwas Speziellem interessiert?
    Ja, am Abstrahlverhalten.

    Freundliche Grüsse
    Gustav
  • 19.09.2018, 10:01
    Christoph Gebhard
    Zitat:

    Zitat von Gustav Wirth Beitrag anzeigen
    Ja, am Abstrahlverhalten.

    Gut, Hätte ich mir denken können :)

    Ich habe dir zwei Messungen in den "Vier Wege führen nach Rom"-Ordner gepackt. Die Messungen sind allerdings bei nicht optimalen Bedinungen und auch auf die Schnelle gemacht. Zudem sind die Messungen am vorläufigen (oben fotografierten) Gehäuse gemacht worden. Ich bin ich gerade dabei noch etwas Material im Bereich des Hochtöner wegzunehmen, um mich noch mehr der Form einer Kugel anzunähern. Ich habe die Hoffnung, den Bereich zwischen 3 und 4,5kHz noch eine Spur besser hinzubekommen. Da drückt ja auch bei dir der Schuh...

    Der Mitteltöner bündelt in der Schallwand hingegen perfekt. Schallwandbreite und Fasenradius sind ja auch auf ihn abgestimmt worden...

    Gruß, Christoph
  • 19.09.2018, 10:43
    Gustav Wirth
    Hoi Christoph


    Ja, das HT-Abstrahlverhalten ist extrem ähnlich zur AB-Wave.
    Ich bin gespannt, ob ich da noch was verbessern kann.
    Wenn nicht, auch kein Beinbruch. Mit der richtigen Abstimmung bekommt man das klanglich schon in den Griff.
    Und ja, der MT ist sowas von perfekt.:prost:

    Danke für die Messungen.


    Freundliche Grüsse
    Gustav
  • 04.10.2018, 14:29
    Christoph Gebhard
    Mahlzeit,

    Zitat:

    Zitat von mtthsmyr Beitrag anzeigen
    Gleich mal 'ne doofe Frage: Die Stufe, die die Trennwand zwischen C90 und SB17 im Mitteltongehäuse bildet. Macht die dir keine Sorgen?

    Zitat:

    Zitat von Christoph Gebhard Beitrag anzeigen
    Ich bin im Moment dabei die Ursache einer Stehwelle im Mitteltongehäuse ausfindig zu machen.

    An dieser Stelle muss ich dir im Nachhinein recht geben. Die Wand scheint tatsächlich zu stören. Sicher bin ich aber nicht 100%ig. Ich habe im unbedämpften Gehäuse eine Stehwelle um ~1400Hz messen können. Man bekommt die Stehwelle zwar mit Bedämpfung weitestgehend in den Griff, aber besser wäre es halt immer wenn man sie gar nicht erst entstehen lässt.

    Die Frequenz passt von der Wellenlänge ungefähr zwischen Hochtongehäuse und Trennwand (halbe Wellenlänge ~12cm). Daraufhin habe ich das Hochtongehäuse entfernt. Leider ohne Besserung. Dann habe ich die inneren Kanten an der Schallwandöffnung im Verdacht gehabt. Die sitzen durch den viereckigen Ausschnitt ja auch parallel genau auf Membranhöhe, Abstand etwa 11cm. Also habe ich die Schallwandfasen innen noch mehr geweitet und bis zur äußeren Schallwandöffnung verlängert. Es trat zwar Besserung ein, aber nur nuanciell. Die Welle blieb leider weiter existent. Also kann eigentlich nur die Trennwand in Frage kommen. Ich verstehe aber nicht, wie da eine Wellenlänge von 24cm rein passt. Der Abstand zwischen Membranmittelpunkt und Trennwand liegt ja nur bei etwa 7,5cm :denk:

    Wie dem auch sei. Ich habe mich damit abgefunden. Die nahe Wand ist ja eine Folge davon, dass der Grundtöner so nah am Mitteltöner sitzt. Das war ja Absicht, weil die Reflektion an der Sicke des Grundtöners mit größerem Abstand in den Übertragungsbereich des Mitteltöners rutscht (siehe hier).


    Zu den Messungen sei gesagt, dass die Messauflösung aufgrund der niedrigen Deckenhöhe von nicht mal 2 Meter bei mir im Keller beschränkt ist. Aus diesem Grund sind die Messungen auch nicht in 1 Meter Abstand, sondern 60-70cm. So konnte ich noch ein paar Hz mehr Auflösung rausholen. Unter der geringen Auflösung leidet auch die Zeitdarstellung beim Ausschwingen. Den Standard von 4ms (Hobby Hifi) bzw. 6ms (K&T) erreiche ich nicht. Aufgrund dieser Skalierung scheinen die "Berge" im Vergleich etwas länger zu schwingen.

    Bei den Klirrmessungen habe ich oben noch die Grundwelle mit ins Diagramm genommen. Da ich bis 100dB gemessen habe, kann man an der Grundwelle auch gut die Kompression der Chassis erkennen.

    Gleich geht`s weiter...
  • 04.10.2018, 14:34
    Christoph Gebhard
    Accuton C25-6-012 von 0-90°:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1538582357
    Hier kann man ganz gut erkennen, dass die abgerundeten Kanten die Problematik mit der Kantendiffraktion sehr gut entschärfen. Trotzdem sieht man noch einen Resteinfluß um 4kHz. Die Bündlung unter 4kHz wird durch die Schallwand bestimmt. Durch das Abrunden der Kanten hat sich die Bündlung verstärkt und passt besser zum Mitteltöner. Die Bündlung darüber wird durch die Membran bestimmt. Hier zeigt sich der Accuton bekanntermaßen sehr breitstrahlend. Er bleibt selbst unter großen Winkel bis über 10Khz am Ball und zeigt in der Schallwandumgebung fast CD-Verhalten.

    Etwas verwundert hat mich die Welligkeit bei 4,5kHz, die sich auch im Ausschwingen zeigte. In der Impulsantwort konnte ich diese Störungen ebenfalls entdecken. Sie treten deutlich nach dem eigentlichen Impuls auf, könnten also eine Reflektion am Grundtöner sein. Wenn man auf 30cm Abstand misst, sind die Welligkeiten weitestgehend verschwunden:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1538582357
    Das Ausschwingen ist auch dann auch sauberer:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1538582357

    Klirr von 85dB bis 100dB:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1536937943
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1536937943
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1536937943
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1536937943
    Bis 95dB ist alles in Ordnung. 100dB mag das Chassis dann nicht mehr. Kompression und K2 steigen. Das hat man bei der Klirrmessung auch gehört. Alle anderen Klirrkomponenten sind bis unter 2kHz bei jedem Pegel ausreichend niedrig.

    Impedanz:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1538582466
    Der Impedanzverlauf ist geprägt vom Ferrofluid und gewissen Resonanzneigungen (Doppelhöcker und Zacken bei 1,8kHz vermutlich im Magnetsystem/Koppelvolumen entstanden) unter 2kHz. Der Verlauf verändert sich übrigens - genau wie die Klirrwerte - wenn das Chassis "weich" gespielt wird. Die Messungen sind im eingespielten Zustand (5 Minuten mit einem 20Hz-Sinus) gemacht worden.

    Die anderen Chassis folgen...
  • 04.10.2018, 16:29
    Christoph Gebhard
    Accuton C90-6-079

    Hier erstmal auf 0° mit angefügter Nahfeldmessung für die tiefen Frequenzen:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1538646754
    Diese (und nur diese) Messung ist 1/6Okt geglättet, weil ich wegen des Gitters bei der Nahfeldmessung nicht nah genug an die Membran gekommen bin und einige Störungen aus dem Raum enthalten waren. Die untere Grenzfrequenz liegt bei etwa 160Hz, die auch die Impedanzkurve bestätigt:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1538582466
    Daraus ergeben sich die Einbauwerte von fs 163,4Hz Qts 0,6573 Qms 1,0427 Qes 1,7782

    0-90°:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1538582357
    Die Bündlung ist fast konstant, leicht einschnürend, aber ohne erkennbare Sprungstellen im angestrebten Übertragungsbereich (600Hz bis 2,5kHz). Das ist der Lohn der Schallwandgestaltung, die ich an die Bedürfnisse des Mitteltöners angepasst habe. Fausformel doppelte Membranbreite und dann Fasen etwa 15% der Schallwandbreite.

    Ausschwingen:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...5&d=1538582466
    Leichte Reststörungen bei 800Hz und 1,5kHz sind noch zu erkennen. Die eine Störung kommt von der Polkernbohrung (siehe hier), die andere vom Gehäuse. Beide Störungen sind "extern", was man daran erkennt, dass der Resonanzgrat 20dB unter dem Bezugspegel beginnt und nicht an der ersten Wellenfront wie bei Membranresonanzen.

    Klirr von 85dB bis 100dB:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1536937965
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...8&d=1536937965
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...7&d=1536937965
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1536937965
    Klirr und Kompression sind zwischen 600Hz und 2,5kHz bei jedem Pegel absolut kein Thema.

    Der SB Acoustics kommt gleich...
  • 04.10.2018, 16:54
    Christoph Gebhard
    SB Acoustics SB17CAC35-4

    0° mit angefügter Nahfeldmessung für die tiefen Frequenzen:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...9&d=1538646766
    Im geschlossenen 18 Liter-Gehäuse ergibt sich eine Grenzfrequenz von etwa 55Hz, was die Impedanzmessung bestätigt:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1538582466
    Daraus ergeben sich die Einbauwerte von fs 56,7Hz Qts 0,5593 Qms 3,5013 Qes 0,6656

    0-90°:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1538582357
    Der Frequenzgang läuft im oberen Mittelton etwas welliger als im Testgehäuse (siehe hier). Das wird an der Bedämpfung liegen. Die ist chassisnah komplett ausgespart, im mittleren Bereich des Gehäuse fluffig-luftig und nur im hinteren Teil des Gehäuses dicht. Das Ausschwingverhalten bestätigt kleinere Probleme bei 1kHz und zwischen 2 und 3kHz:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...6&d=1538582466
    Da das Chassis aber sowieso nur bis ca. 600Hz betrieben wird, ist das natürlich egal. Tieffrequente Gehäuse-Stehwellen habe ich im Ausschwingverhalten der Nahfeldmessung und in der Impedanzmessung nicht entdecken können, weswegen ich kein Verlangen spüre das Gehäuse stärker zu bedämpfen. Die Störungen zwischen 2 und 3kHz kommen aber nicht vom Chassis.

    Klirr von 85dB bis 100dB:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...0&d=1536937997
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...1&d=1536937997
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1536937997
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1536937997
    Auch der SB Acoustics klirrt bei jedem Pegel sehr wenig. K2 steigt aber unter 150Hz und K3 unter 90Hz rapide an. Zudem ist bei 100dB unterhalb des Mitteltonbereichs Kompression zu erkennen. Eine Trennung um 150Hz zum Bass erscheint sinnvoll. Ich werde in Bezug auf die untere Einsatzfrequenz aber noch mal was mit IMD rumprobieren und diese Messungen auch veröffentlichen, falls sie neue Erkenntnisse bieten.

    Schönen Gruß, Christoph
  • 04.10.2018, 18:46
    schmiddie
    hi christoph,

    finde deine akribie einfach nur sensationell :ok:

    deine postings fand und finde ich immer monster spannend, ich kann einfach viel von dir lernen :built:

    bitte unbedingt weitermachen ..........

    danke dir & bester gruß
    -philipp-
  • 05.10.2018, 13:57
    Christoph Gebhard
    Hallo Philipp,

    schönen Dank. Das freut mich :)

    Nun wollte ich noch etwas zum Thema IMD los werden. Das war ja ursprünglich der Grund, den vierten Weg zu bauen. Also muss das Thema auch beleuchtet werden. Grundsätzlich gilt bei IMD natürlich, umso schmaler die Übertragungsbereiche, desto weniger IMD. Deswegen würde es sicher Sinn machen, die Übertragungsbereiche (unter Berücksichtigung anderer Aspekte wie Abstrahlen, Klirr, Ausschwingen, etc.) möglichst gleichmäßig auf die vier Chassis aufzuteilen.

    Trotzdem bieten die Treiber ja einen breiten Überlappungsbereich, so dass ich mit den Trennfrequenzen relativ variabel bin. Bass und Grundtöner kann ich etwa zwischen 60 und 200Hz, Grundtöner und Mitteltöner zwischen 300 und 800Hz, Mittel- und Hochtöner zwischen 1,5 und 3kHz trennen.

    Grundsätzlich gilt, umso tiefer man trennt, desto geringer IMD im Bereich der Trennfrequenz. Denn das Chassis für den oberen Übertragungsbereich wird dort immer weniger Klirr modulieren, einfach weil das andere Chassis den Hubstress der Frequenzen darunter machen muss. Allerdings wird das kleinere Chassis durch die tiefere Trennung auch selbst mit mehr Hub belastet und dann steigt der IMD im restlichen Übertragungsbereich dieses Chassis. Genau diesen Aspekt möchte ich mit den nachfolgenden Messungen beleuchten. Die Frage lautet also: Ab welcher unteren Grenzfrequenz wird die Belastung so groß, dass der restliche Übertragungsbereich zu stark leidet?

    Folgende Methodik habe ich mir ausgedacht. Die Chassis werden mit einem Multiton beaufschlagt, der deren maximal nutzbarem Übertragungsbereich repräsentiert (beim Grundtöner z.B. 50Hz bis 1000Hz, beim Mitteltöner 160Hz bis 3kHz, beim Hochtöner 1kHz bis 20kHz). Pegel liegt bei 80dB in 30cm Abstand (entspricht 70dB in einem 1 Meter). Dann werden nachfolgend einzelne Frequenzen um 20dB angehoben (also auf 100dB, 90dB in einem Meter) und damit deren Einfluß auf das Gesamtspektrum beleuchtet. Bei Hoch- und Mitteltöner habe ich das auch gemacht, aber keine wirklichen neuen Erkenntnisse daraus ziehen können. Klar, stieg bei tieferen Frequenzen durch den prinzipbedingt größeren Hub der IMD-Teppich stärker an, aber es gab jetzt keinen konkreten Punkt, wo man sagen konnte, aber hier wird es erkennbar schlechter. Das ist beim SB17CAC35-4 etwas anders.

    Die Diagramme habe ich so skaliert, dass die Unterschiede ganz gut zu erkennen sind und nur der angestrebte Übertragungsbereich beleuchtet wird. Hier am Beispiel mit 20dB mehr Pegel auf 50Hz:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...4&d=1538739156
    Entscheidend für das Hörempfinden sind wohl die Spitzen zwischen 60 und 40 dB. Das sind die unerwünschten aufmodellierten Frequenzen. Da gibt es bei 50Hz eine ganze Menge. Bedenken sollte man dabei, dass 10dB als doppelte Lautstärke empfunden wird. Eine Spitze bei 60dB ist also doppelt so laut wie bei 50dB. Über 50dB gibt es bei 50Hz z.B. 13 Spitzen. Zum Vergleich hier mal 200Hz:
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...2&d=1538738081
    Dort gibt es keine Spitze über 50dB und nur zehn knapp über 40dB.

    Um die Vergleichbarkeit besser darzustellen, habe ich die Diagramme verkleinert und in ein Bild gepackt. Falls es jemanden interessiert, sind die einzelnen Diagramme in hoher Auflösung aber in meinem Album zu finden.
    https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...3&d=1538739156
    Wie sich schon beim Klirr abzeichnete, geht 200Hz noch sehr gut (250Hz und 315Hz sehen ähnlich aus), ab 160Hz wird`s aber deutlich schlechter und ab 63Hz geht es komplett bergab.
    Meine Schlussfolgerung wäre, dass 80Hz die unterste noch hinnehmbare Trennfrequenz wäre, besser wäre aber noch, wenn man über 160Hz trennt. Hier dürfte natürlich entscheidend sein, wieviel das Spektrum des Tieftöners in dem Bereich zwischen 80 und 160Hz beiträgt und natürlich noch so Aspekte wie Gruppenlaufzeit, die bei tiefen Trennungen ja immer mehr zum Thema wird. Das kann aber erst an der fertigen Box getestet werden.

    Den neuen Tieftöner habe ich übrigens auch schon. Es wird ein 30cm Langhub-Chassis sein. Name, Bilder und TSP folgen demnächst.

    Gruß, Christoph
  • 05.10.2018, 15:22
    mtthsmyr
    Hallo Christoph,

    lese auch weiter gespannt mit...

    Mal eine grundlegende Frage zu den IMD: das sind die Verzerrungen die der Motor unter Auslenkung produziert, oder? Oder gibt es da noch andere Quellen? Machst Du dir um Dopplereffekte Gedanken?

    Die Klirrspitze bei ~500Hz bist du ja fast los - man müsste den -079 zumindest nicht deswegen mehr bei 600Hz trennen...
    Bin echt mal gespannt, wo Du da mit der Trennung am Ende landest.

    Achso, dein Mitteltöner scheint sich wohl zu fühlen in der neuen Behausung. Sieht gut aus :ok:

    VG, Matthias
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