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Schalldämmung von Gehäusen

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  • 19.01.2017, 06:28
    JFA
    Ja, ich bin mir nur über die Abdichtung nicht sicher. Ist aber bei einem MT nicht sooo wichtig
  • 21.01.2017, 13:05
    Yogibär
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    Hallo zusammen,

    mit der Theorie bin ich nun so einigermaßen durch und werde später noch was dazu schreiben.
    Um überhaupt mal ein Gefühl für die Gehäuseresonanzen zu bekommen, habe ich angefangen, erste Messungen an der hohen Seitenbass-Box meiner Little Joe zu machen.
    Dazu von Kirchner Elektronik 2 preiswerte Beschleunigungssensoren gekauft und losgelegt. Leider habe ich bis jetzt noch keine reproduzierbaren Ergebnisse erzielt. Das Datenblatt gibt leider wenig her. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass die Sensoren kapazitiv arbeiten, einen integrierten Impedanzwandler besitzen und mit max. 9V versorgt werden müssen, z.B. vom Mikro Eingang einer Soundkarte. Naja, vielleicht habe ich die Sensoren schon geschrottet.
    Aus der Entwicklungsabteilung unserer Firma habe ich mir dann einen Profi-Beschleunigungssensor von PCB ausgeliehen und diesen über den MPA 102 Mikro Verstärker an die Soundkarte angeschlossen.
    Die Messung selbst erfolgte mit ARTA einkanalig (FR1). Als Anregungssignal eignet sich PN Pink sehr gut.
    Auf dem beigefügten Screenshot befinden sich 2 Messungen, einmal TT ungefiltert, d.h. ohne TP und EQ und einmal DSP gefiltert, wie im Normalbetrieb mit TP 140 HZ LR24.
    Man sieht sehr schön, wie die Resonanzen im gefilterten Betrieb nicht angeregt werden und daher nicht auftreten.
    Die Sensoren habe ich mit doppelseitigem Klebeband auf die Seitenwand geklebt, wie auf dem Foto zu sehen ist.

    Frage, da mir die Erfahrung fehlt: Können die Messungen richtig sein? Die Innenmaße der Box sind. 820 mm (H) x 355 mm (T) x 150 mm (B).

    Viele Grüße

    Thomas
  • 21.01.2017, 15:16
    Yogibär
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Hier nun die beiden Messungen vom aufgesetzten TMT/MT/HT/ Gehäuse, einmal ungefiltert (hellblau) und einmal mit DSP gefiltert (Normalbetrieb) (dunkelblau)

    Gruß

    Thomas
  • 18.03.2017, 09:49
    Gaga
    Hallo Jochen/JFA,

    ich habe Deinen Thread bis hier her mit größtem Interesse verfolgt - ich würde mich freuen, wenn Du den Thread wieder aufnehmen und weiterführen würdest.

    Immerhin...
    Zitat:

    Teil 6 - Einführung in die Leitungstheorie Ich mache jetzt hier aus didaktischen Gründen erstmal noch kurz eine Einführung in die Leitungstheorie (mit anschließender Überleitung zu Platten). Die angekündigte Beschreibung, wie man die Dämpfung der Gehäusewände erhöht, kommt erst in Teil 8, weil es in Teil 7 um die Hörbarkeit gehen soll (auch aus didaktischen Gründen).
    ...hattest Du ja schon weitere Teile angekündigt. :)

    Ich finde es halt schade, wenn gute Grundlagen-Threads mit erheblichem Nährwert hier im Grundrauschen untergehen...

    Grüße,
    Christoph
  • 22.03.2017, 06:17
    JFA
    Ich mache hier auf jeden Fall noch weiter, aber im Moment fehlt mir dazu ein wenig der Kopf. Will ja keinen totalen Unsinn absondern.
  • 22.03.2017, 06:20
    Gaga
    Moin,

    vielen Dank! :thumbup:
    Eilt ja nicht...

    Gruß,
    Christoph
  • 16.04.2017, 20:15
    Yogibär
    Hallo zusammen,
    nach Jochens sehr guten Erläuterungen dürfte eigentlich jedem klar sein, dass nicht nur die Membran sondern alle Flächen der Box mehr oder weniger stark schwingen. Wie stark sie schwingen, hängt von etlichen Parametern wie Eigenfrequenz, Güte ( 1/Dämpfung) und anregender Frequenz ab. Bei meinen Recherchen bin ich auf einen weiteren interessanten Zusammenhang zur Bedämpfung der Schwingungen gestoßen. Gegeben sei ein Gehäuse mit fo, m, S und R. Auf dieses Gehäuse soll eine periodische äußere Kraft einer bestimmten Frequenz einwirken (die Schwingung der Membran), so dass das Gehäuse eine erzwungene Schwingung ausführt. Wie stark, d.h. wie hoch die Amplitude in Abhängigkeit des Verhältnisses der anregenden Frequenz zur Eigenfrequenz ist, läßt sich mit der Bestimmungsgleichung für den Betrag der Amplitude nach Lösung der Differenzgleichung berechnen.
    Die Formel lautet : Betrag X = Fo/m x 1 / Wurzel ((omega0 ² - omega²)² + (R/m x omega)²)
    Fo = anregende Kraft
    R = Dämpfung
    Omega = 2 x pi x f
    Omega0 = 2 x pi x fo
    m = Masse
    S = Steifigkeit
    Diese drei Frequenzbereiche sind von Interesse:
    1. Omega < Omega0 (hoch abgestimmtes Gehäuse) : Betrag X ungefähr Fo/S : Die Steifigkeit bestimmt das Schwingungsverhalten
    2. Omega = Omega0 :Betrag X = Fo/R : Im Resonanzfall bestimmt nur die Dämpfung die Höhe der Amplitude
    3. Omega> Omega0 : (tief abgestimmtes Gehäuse) : Betrag X ungefähr Fo /( m x omega²) : Die Masse bestimmt das Schwingungsverhalten und je höher die Anregungsfrequenz desto kleiner die Amplitude.
    Daraus folgt, dass die Kenntnis der Eigenfrequenz des Gehäuses von Wichtigkeit ist, um die richtigen Massnahmen in Abhängigkeit des betreffenden Arbeitsfrequenzbereichs zu ergreifen. Das fast jede Maßnahme auch die Eigenfrequenz beeinflusst, macht die Sache nicht gerade einfacher.

    Viele Grüße

    Thomas
  • 17.04.2017, 09:21
    EMP
    Hab den Thread grad erst entdeckt, werde mal aufmerksam alles lesen und bin auch auf Neuigkeiten gespannt :)

    https://lp.uni-goettingen.de/get/image/6070

    @Thomas: Hier ist übrigens das von dir beschriebene Verhalten noch in einem Graphen aufgetragen (inklusive der Auswirkung der Dämpfung)
  • 17.04.2017, 13:56
    fosti
    Moiin...liege gerade auf Fehmarn in der Sonne....zwei Tage allen Wettervorhersagen zum trotz viel Sonne und heute kurze Hose und Oberkörper frei :dance:

    Was man bei alledem nicht vergessen darf: Ein Frequenztreffer allein reicht nicht, der Ort und die Form und Art der Anregung müssen auch stimmen (Stichwort: Eigenvektornahe Anregung)! Einfachstes Beispiel: Steh' mal auf einer Brücke in der Mitte und versuch den 2. Eigenmode (S-Schlag) durch Springen genau im Takt der Eigenfrequenz für diesen Mode anzuregen. Da wird man selbst bei geringer Dämpfung des Systems schnell müde....Die beste Anregungsform wäre die Kraft längs der Brücke sinusförmig und periodisch mit der Eigenfrequenz einzuleiten. In der Mitte ist dabei die Kraft stets NULL.
  • 17.04.2017, 14:35
    EMP
    Da wäre ich jetzt auch gerne (Dauerregen bei uns), genieße es :bye:

    Zitat:

    Ein Schwingungssystem mit kontinuierlicher Verteilung von Masse und Steifigkeit hat also unendlich viele Eigenfrequenzen, denen jeweils eine bestimmte Schwingungsform des Systems zugeordnet ist

    [...]
    Der relative Anteil der einzelnen Schwingungsformen an der Gesamtschwingung h ängt vor allem vom Anregungsort und vom Spektrum der Anregungs-Zeit-Funktion ab,die Schwingstärke zusätzlich von der absoluten Größe der Störung
    https://www.thm.de/me/images/user/ko...hwingungen.pdf

    Wenn die eine Mode (auf des von dir genannten Grundes) nicht geht, dann wird sich eine andere ausbilden, oder wolltest du genau das sagen?
  • 17.04.2017, 14:51
    fosti
    Zitat:

    Zitat von EMP Beitrag anzeigen
    Da wäre ich jetzt auch gerne (Dauerregen bei uns), genieße es :bye:

    https://www.thm.de/me/images/user/ko...hwingungen.pdf

    Wenn die eine Mode (auf des von dir genannten Grundes) nicht geht, dann wird sich eine andere ausbilden, oder wolltest du genau das sagen?

    Ja, typisch Fehmarn, rundherum Wolken (ich kann mir vostellen, was auf dem Festland abgeht...) und hier blauer Himmel.

    Bin her mobil etwas einegschränkt....aber soviel: Füe die Anregung einer Mode bedarf es eines Frequenztreffers (zwingend!) aber die Anregung muss den Mode auch von der Anregungsform treffem. Das mit den unenlcih vielen Moden ist zwar theoretisch richtig, aber die höheren Moden sind i.A, so gdämpft, dass sie praktisch nicht zutage treten..

    Um bei dem Beispiel mit der Brücke zu bleiben: Den Grundmode (Schwingungsbauch in der Mitte, würdest Du beim Hüpfen in der Mitte ziemlich gut anregen (aber eben auf einer anderen Frequenz, als der S-Mode). Am besten jedoch, wenn Du viele Personen nach rechts und links zu den Rändern um dich scharst, die gewichtsmäßig nach außen sinusförmig abnehmen und ihr auf der Reso synchron hüpft Eigenvektorförmige Krafteinleitung). Dann braucht ihr am wenigsten Energie umd den Grundmode anzuregen.
  • 17.04.2017, 19:53
    Yogibär
    Ja, Fosti, aber was willst Du uns damit sagen?
    Die Grundmode : Reso = Erregerfrequenz ist immer die kritischste.
    Da bekommst Du den Schwingungsbauch, um in Deinem Bild der Brücke zu bleiben. Bei der doppelten Frequenz S- Mode sieht das schon anders aus.

    Gruss

    Thomas
  • 17.04.2017, 20:11
    fosti
    Hallo Thomas,

    was ich damit sagen will: Nicht allein die Anregungsfrequenz ist enscheidend, ob eine Struktur (Platte/Box) negativ als Sekundärquelle in Erscheinung tritt, sondern auch wo und wie die Anregung in die Struktur eingeleitet wird.

    Klopftests sind deshalb ziemlich untauglich....

    Viele Grüße,
    Christoph

    P.S.:
    Zitat:

    Zitat von Yogibär Beitrag anzeigen
    .... Bei der doppelten Frequenz S- Mode sieht das schon anders aus.

    Gruss

    Thomas

    Ja, da hat man zwei Schwingungsbäuche und muss auf die Viertel- oder Dreiviertel-Brückenlänge, wenn man alleine hüpfen muss. In der Mitte tut sich da nix, auch wenn man die Eigenfrequenz der S-Mode auch noch so gut trifft.
  • 21.11.2017, 08:20
    Kalle
    Moin,
    auf der Suche nach Schwerfolie habe ich gerade einen Hersteller mit sehr interessanten auch werkstoffkombinierter Produktpalette entdeckt.
    https://www.steinbach-ag.de/de/therm...daempfung.html
    Das hier für innen
    https://www.steinbach-ag.de/de/therm...128130-21.html
    oder
    https://www.steinbach-ag.de/de/therm...m-2033-21.html
    oder das hier für Sandwich
    https://www.steinbach-ag.de/de/therm...en/m-1721.html
    oder
    https://www.steinbach-ag.de/de/therm...ien/m-213.html
    Haftgrund auf Holz scheint für alle Anwendugen sinnig.
    Gruß Kalle
  • 21.11.2017, 09:22
    nical
    danke - alles auf einmal, so scheints.
    gruß reinhard
  • 21.11.2017, 10:05
    Kalle
    Jau,
    "Luftschalldämpfung (Schallabsorption), Luftschalldämmung, Körperschalldämpfung (Entdröhnung)" gleichzeitig.
    https://www.steinbach-ag.de/fileadmin/user_upload/produkte/Datenblaetter/thermische-isolierungen/M_1281_30-2_1.pdf
    Interessant auch,dass man sieht, dass der Noppenschammstoff erst oberhalb von 1000Hz Wirkung zeigt.

    Gruß Kalle
  • 21.11.2017, 10:36
    kyumps
    deren 3cm hoher Noppenschaum wirkt erst ab 1kHz,
    das auf alle Noppenschäume zu verallgemeinern ist mir nicht ganz so genehm.

    Ich selbst arbeite z.B. eher mit Noppenschaum ab 5cm Höhe,
    die Unterschiede werden nicht massig sein aber vielleicht nicht uninteressant da mal was zu testen
  • 21.11.2017, 10:44
    JFA
    Zitat:

    Zitat von Kalle Beitrag anzeigen
    Jau,
    "Luftschalldämpfung (Schallabsorption), Luftschalldämmung, Körperschalldämpfung (Entdröhnung)" gleichzeitig.
    https://www.steinbach-ag.de/fileadmin/user_upload/produkte/Datenblaetter/thermische-isolierungen/M_1281_30-2_1.pdf
    Interessant auch,dass man sieht, dass der Noppenschammstoff erst oberhalb von 1000Hz Wirkung zeigt.

    Gruß Kalle

    Das ist zu dünn, eher für Bleche geeignet, nicht für LS-Gehäuse (es sei denn, Du baust aus Blech). Als Vergleich: ich habe ein LS-Gehäuse aus 5 mm starkem Alu-Strangguss mit 4 mm Schwerfolie beruhigt bekommen. Holz ist zwar weicher, aber dafür nimmt man größere Materialdicken, also braucht es auch mehr Schwerfolie. Faustregel ist immer noch: Schwerfolienstärke == Materialstärke.
  • 21.11.2017, 11:58
    Kalle
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    es sei denn, Du baust aus Blech

    Son Blech:D,
    sorry, ich habe nie nicht behauptet, dass das Zeugs dddiiiiieeee Ideallösung für Lautsprechergehäuse ist:cool:.
    Ich habe nur geschrieben, dass diese Verbundmaterialien interessant sin ... und das sind sie für mich immer noch.
    Das Strangussprofil ist sehr hart und resoniert deutlich weniger, wenn man es "ausglüht":) .... bei Alu ist aber so bei 220° C Schluss .... und in kaltem Wasser abschreckt. Dumm nur, das das Zeugs im Laufe der Jahre wieder etwas aushärtet.
    Gruß Kalle
  • 21.11.2017, 15:16
    JFA
    Ich habe tatsächlich Strangguss geschrieben, so ein Unsinn... ist Strangpress. Macht aber nichts, vom Dämmprinzip ist es das gleiche.

    Das Dämmmaterial in dem Alu-LS ist auch Verbund, 15 mm Basotect auf 4 mm Bitumen.
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