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Lautsprecherchassis erden?

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  • 12.08.2025, 13:47
    Jesse
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Ja, aber in den 2h quatschen konntet ihr jetzt noch was lernen :D

    Das ist allerdings richtig. ;)
  • 13.08.2025, 07:31
    JFA
    Noch was zu den Wirbelströmen im Korb. Ja, die gibt es, unweigerlich weil das Magnetfeld durch die Spule veränderlich ist (Momentanwert und -position). Diese Wirbelströme haben zwei Effekte:
    - sie erhöhen die Dämpfung (aka verursachen Verluste)
    - sie verringern die Induktivität der Schwingspule (bzw. des gesamten Magnetkreises) und damit die nichtlinearen Verzerrungen (aber nur minimal)

    Kriegt man mit einem Metallkorb auch nicht weg, sind systemisch. Und mit einer Erdung des Korbes oder der Polplatten auch nicht, denn die Wirbelströme sind lokal und haben keinen Erdbezug. Daher keine Chance, da mit einer Erdung oder einem Draht was dran zu drehen.
  • 13.08.2025, 11:41
    TomBear
    Danke, wieder was gelernt.
    Polplatten könnte ich gar nicht verbinden. Hatte nicht mehr in Erinnerung das die Fostex eine Kunstoffkappe über dem Magnetsystem haben. Ich glaube ich lass den Versuch.
    Zumindest hatte ich vor 25 Jahren den Korb mit Heisskleber ruhig gestellt. Bringt ja auch was.;)

    Gruß Tommi
  • 14.08.2025, 12:52
    kboe
    Weil es irgendwie zum Thema passt, von mir eine Frage dazu:
    Ich betreibe mehrere Hypex FA Plateamps.
    Hypex empfiehlt, die LS Kabel zumindest zu verdrillen.
    Irgendwo hab ich wohl den Tipp aufgeschnappt, geschirmte LS Kabel zu verwenden.
    Hab geschirmte Kabel daheim.
    Hat es Sinn, diese zu verwenden?
    Wenn ja, sollte man den Schirm an Erde hängen? Ich würde das am Schutzleiterkontakt direkt in den FAs machen. ( Sternerdung..... )
    Und schlussendlich, soll man den Schirm dann auch an die Chassiskörbe hängen?
  • 14.08.2025, 14:51
    curryman
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    In dem Zusammenhang aus dem "Designer's Manual" des ICEpower 50ASX2:
    Anhang 77766
    Gruß, Daniel
  • 14.08.2025, 16:03
    kboe
    Super! Danke!:)
  • 15.08.2025, 07:52
    JFA
    Moin,

    so ein Schaltverstärker produziert zwei verschiedene Arten von Störungen auf den LS-Leitungen:
    - Differential Mode (DM): vereinfacht erklärt sind das Ströme, die auf dem einen Leiter und auf dem anderen Leiter zurückfließen, also wie das ganz normale Nutzsignal, mit dem kleinen Unterschied, dass sie nicht gewollt und ziemlich hochfrequent sind. Die Schaltfrequenz selber ist so eine Störung, allerdings wird die vom Ausgangsfilter schon stark gedämpft, den Rest machen die relativ kurzen Leitungen (wenige Meter) und dass normalerweise niemand mit frei verlegtem Klingeldraht, sondern immer mit Zwillingsleitung arbeitet. Ab so ein paar MHz wird das dann interessant, aber auch da sollte Zwillingsleitung schon das meiste erledigen, notfalls muss man halt verdrillen.

    - Common Mode (CM): das sind Ströme, die nicht auf dem jeweils anderes Leiter zurückfließen. Verständlicher erklärt sind es Spannungen gegenüber jedem anderen beliebigen Pol. Relevant ist normalerweise nur Erde, aber bei BTL-Ausgängen kann es auch die Schaltungsmasse selber sein. Die sind deswegen so störend, als das Strom immer in einer Schleife fließen will, und dann muss man schauen, wo dieser Kreis liegt. Das Bild, dass ich weiter oben gepostet habe, zeigt genau so eine Schleife. Teile dieses Kreises bestehen aus Luft, sind daher nur eine parasitäre Koppelkapazität, und der Strom wird zum sogenannten Verschiebungsstrom (Hallo, James Clerk Maxwell!). Um den (Verschiebungs-)Strom herum bildet sich ein Magnetfeld und das sorgt für elektromagnetische Abstrahlung (die man dann sogar auf Leitungen messen kann bei denen man gar nicht damit rechnet). Wenn man die CM-Störungen nicht anderweitig in den Griff bekommt, dann gibt es zwei kumulative Wege die Auswirkungen zu reduzieren:
    a) die Schleife verkleinern. Dazu kann man Korb erden, einen dritten Leiter eng parallel am LS-Kabel zurückführen und auf Erde legen. Und genau deshalb haben praktisch alle Schaltnetzteil einen Y-Kondensator eingebaut, weil der die Schleife wirksame verkleinert.
    b) den dritten Leiter als Schirm ausführen und damit die Störungen noch zusätzlich "einschließen".

    Jetzt wird der aufmerksame Leser sich wundern und denken: Moment, der hat doch weiter oben noch gesagt, LS-Korb erden wäre blöd? Ja, habe ich auch, und das ist auch vollkommen korrekt (also nicht das blöd, sondern dass man sich dadurch eventuell ein Problem einhandelt). Mit sowas muss ich mich eigentlich täglich herumärgern, dass eine Maßnahme, die zu weniger Störaussendung führt, zu Problemen bei Störeinstrahlung führen kann, obwohl sogar eigentlich fast jede Maßnahme, die zu weniger Störaussendung führt eine geringere induzierte Spannung bei Störeinstrahlung nach sich zieht. Klingt bekloppt, ist aber so. Und eigentlich ist das größte Problem daran den Leuten beizubiegen, dass man EMV systemisch angehen und lösen muss, und nicht einfach hinterher einen Ferrit draufklatschen kann (also kann man schon, wir dann halt deutlich teurer).

    Der Kondensator ist dann übrigens eine gute Idee von ICEpower, den Fehlerfall hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Könnte sogar sein, dass der aus normativen Gründen als X oder Y Typ ausgeführt werden muss, aber erstmal sollte der mindestens die Spannungsfestigkeit der Rails haben. Ich würde sogar, wenn ich das machen wollen würde und ein Störaussendungsproblem tun hätte, eine Anschlussplatine basteln und dann beide Leiter über je einen Kondensator (wieder: X oder Y Typ) mit dem geerdeten Schirm verbinden. Wäre effektiver als den Korb zu nehmen. Aber, wie gesagt: kann andere Probleme verursachen in dem Fall sogar noch mehr als wenn ich den Korb erden würde).
  • 15.08.2025, 10:07
    TomBear
    Jetzt bin ich etwas verwirrt.:confused:

    Also könnte das erden vom Korb doch etwas bringen.
    Brauch ich dann auch einen Kondensator und wenn ja, was für einen?

    Gruß Tommi
  • 15.08.2025, 11:01
    JFA
    Zitat:

    Zitat von TomBear Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich etwas verwirrt.:confused:

    Dachte ich mir :D

    Ich fasse es mal zusammen:
    - im Falle eines ganz normalen linearen Verstärkers mit klassischem Trafo, Gleichrichter und Kondensatoren ist es wahrscheinlich so, dass du die Störaussendung nicht verbesserst (weil da eh nichts raus kommt), und die Immunität gegenüber externen Störung vielleicht verschlechterst, aber zumindest nicht verbesserst. Kosten-Nutzen-Effekt tendiert also in negative Richtung.
    - im Falle eine linearen Verstärkers mit Schaltnetzteil oder einem Schaltverstärker ist es wahrscheinlich so, dass du die Störaussendung verbesserst, und die und die Immunität gegenüber externen Störung vielleicht verschlechterst, aber zumindest nicht verbesserst. Kosten-Nutzen-Effekt geht gegen Null oder leicht positiv.

    Um die Zusammenfassung zusammenzufassen: wenn du bisher kein Problem damit hattest, dass dein Schaltverstärker das Radio im Badezimmer stört, dann lass es.

    Wenn du es partout nicht lassen willst, dann mach das mit einem eng parallel geführten Leiter oder sogar Schirm, der dann auf einer Seite auf PE oder Schaltungsmasse gelegt ist (eher PE, würde ich sagen). Kondensator müsste, um den von ICEpower beschriebenen Fehlerfall abzudecken, mindestens die Spannungsfestigkeit der Rails haben, und es sollte kein Elko sondern ein keramischer sein, MKT/P wird wahrscheinlich auch tun. Es könnte sein, dass der Kondensator aus Sicherheitsgründen dann X- oder Y-klassifiziert werden müsste (wahrscheinlich Y). Bin mir da nicht sicher.
  • 15.08.2025, 11:25
    TomBear
    Verstärker ist eine Mischung.
    RKT mit 500VA, 92000 Siebung und 4 Module mit TA 2022. Eine Filterplatine (HF, DC) liegt auch schon bereit.
    Aber ich habe das Gefühl, das nach Problemen vorne in der Signalkette gesucht wird. Interessiert mich natürlich auch.
    In dem von mir verlinkten Thread wurde das mit den Kupferringen in den Magnetsystemen verglichen. Deswegen meine Frage wegen den Wirbelströmen. Da wird ja irgentwie das Magnetfeld ``stabilisiert``.

    Gruß Tommi
  • 17.08.2025, 10:20
    TomBear
    Mal kurz OT, hat aber auch was mit Schirmung zu tun:

    Will ja mene Endstufe noch umbauen. Holzgehäuse, innen mit Kupferband ausgeschlagen zwecks HF. Der RKT soll in ein eigenes Abteil kommen. Kann mann diese Riffelbleche aus dem Baumarkt zum Abschirmen nehmen?

    Gruß Tommi
  • 18.08.2025, 10:03
    TomBear
    Mal etwas gegoogelt.

    Alu scheint nicht so optimal zu sein. Aber die Preise für MU-Material sind auch nicht ohne:

    https://hs-folien.shop/0-20xca.340mm...etall/320200XM

    Gruß Tommi
  • 18.08.2025, 11:54
    JFA
    Du willst den Trafo schirmen?
    Alu geht gar nicht, Stahlblech (dick) ist schon ganz Ok, richtig geht es nur mit Mu Metall o.ä.
  • 19.08.2025, 09:48
    TomBear
    Ich denke darüber nach.

    Gruß Tommi
  • 19.08.2025, 10:42
    mechanic
    Ich habe schon mal eine Filtersektion in einer Gehäusehälfte mit einem Lochblech-L (Trennwand & Decke) aus Aluminium mit Masseverbindung recht erfolgreich vor Brumm-Einstreuungen abgeschirmt (die ohne deutlich vernehmbar waren).
  • 19.08.2025, 11:43
    JFA
    Kann dann aber kein Brummen durch das Trafo-Magnetfeld gewesen sein
  • 19.08.2025, 11:53
    TomBear
    Hallo Klaus.

    Der Verstärker bekommt eine Filterplatine für HF und DC. Das wird schon etwas bringen.
    Aber die Ampmodule sind 4-5 cM vom RKT entfernt. Deswegen habe ich an eine eigene Kammer für den RKT gedacht die etwas geschirmt wird. Hab noch Riffelblech aus Alu da. Hab gedacht wenn die ganze Kammer damit ausgekleidet und geerdet wird könnte es etwas bringen.
    Billiger als ca. 80,- für die verlinkte MU-Rolle, von der man nur einen Teil braucht.

    Gruß Tommi

    P.S.: Das ganze Gehäuse wird innen noch mit Kupferfolie ausgekleidet. Ob es was nützt und wieviel wird man sehen, ääh hören. Möchte alles ausprobieren was den Klang fördert, aber wenig kostet. Schaden wird es nicht und Zeit ist egal.
  • 19.08.2025, 12:19
    mechanic
    Das "MU" gibt es auch in kleinen Portionen:https://www.ebay.de/itm/236268366440...Bk9SR5yVzqCYZg

    Oder ein passendes Häubchen: https://www.audiophonics.fr/en/trans...mm-p-8969.html

    Eine Endstufe ist aber in der Regel unempfindlich gegen einen RKT dicht daneben ...
  • 19.08.2025, 13:05
    TomBear
    Hallo Klaus.

    Das Häubchen kenn ich schon und ist zu klein. Brauch ca. 13/14 cM. Aber die Platten schau ich mir mal an.
    Das Ampmodule nicht so empfindlich sind wusste ich nicht.
    Ich hatte schon öfter gelesen (HiFi-Blätter), das Kleinsignale auf den Leiterbahnen durch das Magnetfeld beeinflusst werden können. Wie weit weiss ich nicht.

    Gruß Tommi
  • 19.08.2025, 13:36
    ArLo62
    Jeder Leiter in einem Magnetfeld wir beeinflusst, wenn sich das Feld oder der Leiter bewegt.
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