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Ich hatte am Wochenende die Gelegenheit, mir ein DATS LA auszuleihen und einige Messungen durchzuführen. Als Messobjekt habe ich wieder den in Beitrag 14 erwähnten Visaton AL130 verwendet. Parallel zu den DATS-Messungen habe ich eine Auslenkungsmessung mit meinem Triangulationslaser durchgeführt.
Anhang 77317 Anhang 77318
Es scheint, dass die Auslenkungsberechnungen des DATS LA nur im etwas erweiterten linearen Bereich korrekt sind. Zudem scheint der überlagerte Sweep für die Parametermessungen nicht immer stabil zu sein. Ich werde sehen, ob ich den DATS LA erneut ausleihen und weitere Tests durchführen kann.
Gruß
Heinrich
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Dayton DATS LA
Vor den Messergebnissen noch ein paar Infos zum Dayton DATS LA. Das Messprinzip wurde m.E. schon 1991 von Geddes und Clark in der AES vorgestellt.
Anhang 77343
In der von Dayton Audio veröffentlichten Patentschrift wird auch auf diese Quellen verwiesen. Laut Patenschrift soll der Lautsprecher mit einer sehr niederfrequenten Wechselspannung und einem überlagerten 0,7 Sekunden langen Sweep angeregt werden.
Anhang 77344
Das reale Messsignal bzw. ein Messdurchlauf sieht wie folgt aus.
Anhang 77345 Anhang 77354
Über ein modifiziertes Rechtecksignal von ca. 0.33 Hz wird also der Arbeitspunkt eingestellt und dann mittels dem 0,7 Sekunden Sweep die Impedanz am Arbeitspunkt ermittelt. Es wird offensichtlich nicht wie in Fig.6 dargestellt alternierend Cone In/Cone Out gemessen, sondern stetig fallend in festgelegten 19 Schritten.
Da DATS LA ausschließlich elektrische Messungen durchführt, muss für die Auswertung die Membranauslenkung aus diesen Daten irgendwie errechnet werden. Im oben erwähnten Frequenzbereich von 0,33 Hz dürfte in guter Näherung gelten (das allerdings nur im linearen Bereich):
X = BL(U) * U/Re(U) * Cms(0)
Wie Dayton DATS LA die Auslenkung im nichtlinearen Bereich berechnet, hat sich mir bislang noch nicht erschlossen. Vielleicht kann hier einer der anwesenden Profis helfen (Jochen, Andreas, ...). Nachfolgend dazu ein gemessenes Beispiel (AL130). Die blaue Kurve zeigt das DATS LA Ergebnis für die Auslenkung, die rot gestrichelte Kurve die nach obiger Formel berechnete Auslenkung. Im linearen Bereich passt es meist gut ……
Anhang 77347
Jetzt das Ganze noch einmal mit per Laser gemessener Auslenkung (gepunktete Linie). Das DATS-Ergebnis ist nicht ganz deckungsgleich, aber immerhin recht nahe dran.
Anhang 77348
Jetzt zur Absicherung jetzt noch zwei weitere Beispiele
Anhang 77349 Faital 12PR320
Anhang 77350 Wavecor WF182BD10
Offensichtlich ist es nicht gesichert, dass DATS LA Ergebnisse und Laser-Messung zumindest in annehmbarer Übereinstimmung sind. Zu Verdeutlichung nachfolgend auch die zugehörigen BL(x) Diagramme (blaue Linie = DATS LA, rote Linie = Laser).
Anhang 77351 AL130
Anhang 77352 12PR320
Anhang 77353 WF182BD10
Wenn ich also (ohne zusätzliche Messeinrichtung) nicht sicher sein kann, wie nahe die von DATS LA berechnete Auslenkung an der gemessenen Wirklichkeit liegt, was fange ich dann mit den Ergebnissen an?
Gruß
Heinrich