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JBL C53 Libra Restauration

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  • 06.01.2013, 23:40
    hoschibill
    JBL C53 Libra Restauration
    Hallo zusammen :)
    Ich komme gerade von eine Stippvisite bei Oldie aus München wieder. Ich musste feststellen, dass München im Vergleich zu Bremen ein ganz schön teures Pflaster ist... im doppelten Sinn. Nicht nur, dass man etwas mehr im Lokal bezahlt, man wird auch in lustige Hifi-Läden geführt, wo man spontan was findet, was den Geldbeutel gen Null führt :D. Bei Joker-Hifi (LINK zum Thread von Tiefton) gab es ein Paar JBL C-53 Libra, die ganz laut geschrien haben "NIMM MICH MIT". Als JBL-Freak konnte ich dem Ruf nicht wiederstehen. So sieht das Kleinod aus:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10694

    Der Plan ist nun, diesen Lautsprecher in den Originalzustand zu restaurieren. Dabei will ich die Patina, die der Lautsprecher nun mal bekommen hat, erhalten. Das Furnier wird geschliffen und neu geölt, jedoch nicht ersetzt. In der Weiche werde ich schauen, ob die Kondensatoren noch fit sind. Defekte werden durch neue mit gleichem Wert ersetzt. Die Abstimmung wird nicht verändert. Die Sicken des Chassis will ich nach Möglichkeit retten. Wenn das nicht klappt, werden sie durch Schaumstoffsicken vom LE14A ersetzt. Ich möchte irgendwann mal den Originalsound dieses Lautsprechers hören.

    Ein bisschen Geschichte: bis Mitte der 60er konnte man bei JBL Fertiggehäuse kaufen, die man mit verschiedenen Chassiskombinationen bestücken konnte. C-53 ist daher ein Leergehäuse und kostete 48$ (Preise lt. JBL Katalog 1964). Zum Bestücken gab es folgende Kombinationen:

    1. LE8T: Ein Breitbandchassis JBL LE8T, Fullrange ohne Weiche und Korrekturen, 69$

    2. LE14C: Ein 14" Koaxchassis JBL LE14C mit Weiche LX2-1, 150$

    3. S5: Ein 10" Basschassis LE10A, ein Konushochtöner LE30, Weiche LX3-1, 135$

    4. S11: Ein 10" Basschassis LE10A, ein Konushochtöner LE20, Weiche LX4-2, 111$

    Darüberhinaus konnte man den Lautsprecher optional mit dem "JBL SE 401 Solid State Ernergizer" zum Aktivlautsprecher erweitern. Der SE 401 war ein echtes Aktivmodul, das für jedes Chassis 40 Watt zur Verfügung stellte und eine Aktivweiche in Modultechnik beherbergte. Es gab für jede Kombination ein passendes Weichenmodul. Der Energizer kostete dann noch mal 216$. Ein C-53 Gehäuse mit LE14C Satz und Energizer kostet 1964 dann 414$ pro Stück. Das war dann aber mal richtig viel Schotter. Das dürfte pro Kanal mindestens ein komplettes Monatsgehalts eines Arbeiters gewesen sein.

    Ab 1966 wurde aus dem C-53 Leergehäuse der Fertiglautsprecher C-53 Libra, der mit dem LE14C Set bestückt war. Um die geht es in diesem Tread. 1967 hat JBL die Impedanz vom LE14C von 16 Ohm auf 8 Ohm geändert. Da mein LE14C eine 16 Ohm Version ist, ist meine Libra mit ziemlicher Sicherheit Baujahr 1966.

    Auf dem Bild kann man erkennen, dass das Chassis eine gelbe Sicke hat. Die Sicke ist aus einem Material hergestellt, das "Lans-A-Loy" genannt wird. Lans-A-Loy hat die unangenehme Eigenschaft im Laufe der Jahre zu verhärten. Dieser Prozess endet damit, dass die Sicke zerbricht und ersetzt werden muss. Bei meinen LE14C ist der Prozess zwar weit fortgeschritten, die Sicke ist aber noch minimalst nachgiebig und nicht gebrochen. Eine kurze Impedanzmessung hat eine Resonanz um 60Hz ergeben. Lt. JBL sollte das Chassis eigentlich eine Reso von 25Hz haben. Da ist in den letzten knapp 50 Jahren also einiges passiert. Die Folge ist, dass der 14-Zöller einen Bass wie ein 3-Zöller macht und dazu etwas nervige Mittenresonanzen. Zitat Tonfeile: "Die klingen grässlich". Ich sehe das zwar etwas anders, muss aber gestehen, dass nicht so ganz unrecht hat. Nach etwas forschen im Netz habe ich in diversen US-Foren eine Methode gefunden, die Sicke wieder weich zu bekommen. Die Jungs behandel die Sicke mit, jetzt kommts, BREMSFLÜSSIGKEIT!!!!. Das wäre ich im Leben nicht drauf gekomen. Das werde ich auf jeden Fall versuchen und hören (und messen) was geht. Morgen gibt's Bilder vom LE14C und von der Weiche.

    LG
    Olli
  • 09.01.2013, 16:42
    hoschibill
    Hi zusammen :)
    Auf geht's. Ich habe heute den Versuch "Sickenrettung" gestartet.

    Mittels weichem Pinsel habe ich auf die komplette Sicke DOT3 Bremsflüssigkeit aufgetragen. Vorher habe ich eine Impedanzmessung des Ausgangszustands gemacht.

    Der Ausgangszustand:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10843

    Impedanz Ausgangszustand (Lt. JBL soll er eine Fs von 25Hz haben ;)). Man kann auch schön eine deutliche Störung >1KHz sehen, wird vermutlich ebenfalls durch die harte Sicke verursacht:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10845

    Direkt nach dem 1. Auftrag:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10844

    Jetzt lass' ich ihn bis morgen liegen. Die Amis geben mindestens 12 Std. Einwirkzeit an.

    LG
    Olli
  • 09.01.2013, 17:33
    hoschibill
    Hi Alex :)
    Jau, Vintage ist einfach cool, außerdem hab' ich voll den JBL-Nagel im Kopf ;).

    Mein Ziel ist die Lautsprecher, soweit es irgendwie geht, in den Originalzustand zu restaurieren. Wenn ich die Lans-A-Loy Sicken erhalten kann, wäre das einfach super. Was die Bremsflüssigkeit bringt wird man sehen. Morgen gibt's die nächste Impedanzmessung. Mittlerweile ist die Bremsflüssigkeit in die Sicke eingezogen, der Glanz ist weg. Die Oberfläche fühlt sich jetzt leicht ölig an...

    Zu verlieren hab' ich nichts. Wenn schief geht, müssen neue Sicken rein. Mehr als kaputt geht nicht ;) :D.

    LG
    Olli

    Zitat:

    Zitat von Gast Beitrag anzeigen
    Sehr schön Olli,

    ich steh ja auch auf solche Vintage Sachen. Mal sehen, ob das mit der Bremsflüssigkeit Veränderungen in die richtige Richtung bringt.

    Bei meinen Coral 8F60 sind die Sicken vom Vorbesitzer schon gegen Schaumstoffsicken ausgetauscht worden...

  • 09.01.2013, 18:16
    hoschibill
    WOW!!!
    Ich konnte meine Neugierde nicht zügeln und hab' noch 'ne Impedanzmessung gemacht. Die Bremsflüssigkeit ist komplett absorbiert und die Oberfläche ist nicht mehr ölig. Einwirkzeit war jetzt 2 Std.

    Impedanzmessung 2 Std. nach Auftrag der Bremsflüssigkeit:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10846

    Das finde ich für die kuze Zeit schon mal ganz beachtlich. Extrem vielversprechend :yahoo:.

    LG
    Olli
  • 09.01.2013, 18:32
    Alexander
    Sehr nett ... Lese gespannt mit.

    Ich hoffe Deine originalgetreue Restauration erlaubt die 50Jahre alte Glaswolle,
    mit guter Staubschutzmaske und außerhalb Deiner Wohnung bzw. Werkstadt,
    gegen Schafwolle o.Ä auszutauschen!!!

    Beste Grüße
  • 09.01.2013, 19:59
    Oldie
    Hallo liebe Vintage Freunde,

    die Matten sind geklebt, nicht getackert.
    Einzeln auf die Gehäuseinnenseiten angepasst. Wenn der Olli sein OK gibt, einfach Innen mit eben genannten Materialen überspannen. Die Rahmenbefestigung kann man auch noch verbessern. Die sind nur an zwei Punkten mit Klammern gesteckt.
    Aber wie ich den Olli kenne hört er dann eh mit den Augen ;), und die Bespannung wandert in den Schrank.
    Ich drück' dir die Daumen, dass die wieder weich werden.

    Grüsse Michi
  • 09.01.2013, 20:54
    hoschibill
    Hi zusammen :)
    Komme gerade von meiner Schwester wieder und habe mal die Oberflächen von der Originalen Sicke mit der behandelten verglichen. Die Originale fühlt sich an wie steifer Karton. Die mit Bremsflüssigkeit behandelte ist fast wie Gummi, nur nicht so glatt. Faszinierend :D. Dennoch werde ich mir Gedanken einer finalen Oberflächenversiegelung machen müssen, da nach der Behandelung nun sichtbar ist, dass eben doch Risse in der Sicke sind. Zwar nur Haarrisse und sie gehen nicht durch, ich will aber auch nicht erleben, dass sie vollständig durchreissen. Vielleicht eine hauchdünne Latexschicht? Gibt's Latex in transparent zum aufpinseln?

    Zitat:

    Zitat von Alexander
    Ich hoffe Deine originalgetreue Restauration erlaubt die 50Jahre alte Glaswolle,
    mit guter Staubschutzmaske und außerhalb Deiner Wohnung bzw. Werkstadt,
    gegen Schafwolle o.Ä auszutauschen!!!

    Zitat:

    Zitat von Alex
    Hinsichtlich der Mineralwolle solltest Du jedenfalls was machen. Entweder Alexanders Vorschlag beherzigen, oder so wie ich es mache, den Kram in Nylonstrumpfhosen, oder biligen Kissenbezügen verpacken...:)

    Da werde ich wohl auf die Originalität verzichten. Ich hatte zuerst an Damping30 gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das genug Dämmwirkung hat. Bei Schafwolle bin ich mir unsicher, wie ich die an den Gehäusewänden befestigen soll (darf ja nicht vor's Reflexrohr rutschen). Ich hätte gerne was, das man als Matte an die Wände kleben kann und was ungefähr die Dämmwirkung der Glaswolle erreicht. Ideen?
    Zitat:

    Zitat von Oldie
    Wenn der Olli sein OK gibt, einfach Innen mit eben genannten Materialen überspannen.

    Wie überspannt man Glaswolle mit Schafwolle :confused:???
    Zitat:

    Zitat von Oldie
    Ich drück' dir die Daumen, dass die wieder weich werden.

    Sie sind auf dem besten Weg :D

    LG
    Olli
  • 09.01.2013, 21:00
    Franky
    Latex transparent habe ich ich hier.
  • 09.01.2013, 21:01
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von Franky Beitrag anzeigen
    Latex transparent habe ich ich hier.

    Wie geil ist das denn :yahoo:. Darf ich da was von haben???

    LG
    Olli
  • 09.01.2013, 21:28
    Franky
    Klar doch - du wolltest dir doch auch die DT-.254 mit WG-300 abholen.
  • 10.01.2013, 06:52
    tiefton
    klingt übel nach fetisch...:D
  • 10.01.2013, 08:01
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von tiefton Beitrag anzeigen
    klingt übel nach fetisch...:D

    Nur kein Neid :p ;) :D
  • 10.01.2013, 16:22
    hoschibill
    Weiter geht's. Hier die Messung nach etwas mehr als 12 Std. Einwirkzeit:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10852

    Der Vergleich Urzustand mit einmal Bremsflüssigkeit:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10853

    Ein Auftrag hat die Reso um gemütliche 20Hz nach unten geschoben. Qt ist von 0,68 auf 0,48 gesunken. Das geht eindeutig in die richtige Richtung. Eben habe ich den zweiten Auftrag durchgeführt, diesmal die Rückseite der Sicke. Bin gespannt, wo es diesmal hingeht.

    LG
    Olli
  • 10.01.2013, 19:11
    Garak359
    Hallo Olli.

    Hier gibts Schafwolle "zum an die Wand tackern" in vielen verschiedenen Stärken;).
  • 10.01.2013, 21:33
    hoschibill
    Hi Christoph :)
    Danke für den Link. Das sieht doch super aus.

    LG
    Olli
  • 11.01.2013, 12:55
    hoschibill
    Fast am Ziel. Jetzt sieht die Impedanzmessung auf jeden Fall schon mal nach Tieftöner aus:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10859

    Ich habe eben noch einen Auftrag von vorne gemacht. Ich möchte die Reso gerne bis 20Hz runter haben, da ich ja am Schluß noch mit Latex beschichten will, was die Reso wieder etwas nach oben schieben dürfte. Das Ziel ist Fs=25Hz.

    LG
    Olli
  • 11.01.2013, 13:35
    hoschibill
    Hi Alex :)
    Zitat:

    Pass aber auf, dass Du Dir keinen Mitteltöner bastelst, denn Qts ist ja inzwischen heftigst gesunken. Wenn das noch weiter fällt ist nicht mehr viel mit Tieftöner.
    Ich denke, jetzt wird sich nicht mehr so viel tun. Im Zweifel kommt hinterher einfach etwas mehr Latex drauf, bis die Parameter stimmen. Im Moment passt er recht gut zu den alten TSP vom LE14A, der ja im Prinzip das Gleiche war, nur ohne Hochtöner. Der hat Qts=0,27 bei Fs=26Hz. Im groben passt das.

    Zitat:

    Es sei denn, es bleibt ein sehr großes VAS. Dann ist es wirklich ein Chassis "alter Schule" mit nicht ultratiefer, aber sehr knackiger Basswiedergabe...:)
    Das wäre dann das, was ich JBL so liebe :dance:. Subjektiv ist er jetzt übrigens deutlich lauter als vorher.

    LG
    Olli
  • 11.01.2013, 15:57
    Putzi
    Hallo,

    ich hätte nie im Leben gedacht das es so gut klappt.

    Mal abgesehen von lauter, wie klingt es sonst so?

    Viele Grüße Thomas
  • 11.01.2013, 17:42
    hoschibill
    Hi Thomas :)
    Zitat:

    Mal abgesehen von lauter, wie klingt es sonst so?
    Das kann ich Dir leider nicht beantworten, da die Gehäuse noch in München beim Michi stehen. Wenn ich ganz viel Glück habe, bekomme ich die im April (da glaub' ich nicht wirklich dran, weil ich weiss, was Michi für'n Auto hat und was die alles mitnehmen wollen ;)).

    LG
    Olli
  • 11.01.2013, 17:49
    Matthias.S
    Moin Olli,

    schon ausprobiert ob sich die Latexmilch
    und die Reste der Bremsflüssigkeit vertragen?
    Hoffentlich führt das nicht zu einer Pampe die
    nicht trocknet... :eek:

    Mat
  • 11.01.2013, 20:44
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von nichtmeinebaustelle Beitrag anzeigen
    Moin Olli,

    schon ausprobiert ob sich die Latexmilch
    und die Reste der Bremsflüssigkeit vertragen?
    Hoffentlich führt das nicht zu einer Pampe die
    nicht trocknet... :eek:

    Mat

    Zitat:

    Zitat von Gast Beitrag anzeigen
    ...oder zu lecker blubbernden Blasen...:D

    Na Ihr könnt mir ja Mut machen ;). Natürlich werde ich das vorher testen. Ich weiss nur noch nicht, was ich als Testgrundlage nehme. Lans-A-Loy hab' ich nicht so viel :rolleyes:.

    LG
    Olli
  • 12.01.2013, 16:08
    hoschibill
    Hi zusammen :)
    So, die Sicken sind weich, die Reso ist da, wo ich sie haben wollte. Beide Chassis bei 20Hz. Wenn jetzt das Latex drauf kommt, müsste ich eigentlich ziemlich dicht an der Herstellervorgabe sein. Leider driften sie etwas auseinander, was ich auf die Magnete zurückführe. Die haben halt in den letzten 47 Jahren etwas ungleichmäßig ihre Kraft verloren. Damit kann ich aber leben. Ich will mal nicht päpstlicher als der Papst werden ;).

    Impedanzmessung Chassis 1:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10892

    Impedanzmessung Chassis 2:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10893

    Vergleich der Chassis:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10894

    Der Arbeitsablauf:

    1. Sicke von vorne mit Bremsflüssigkeit behandelt
    2. Sicke von hinten mit Bremsflüssigkeit behandelt
    3. Sicke nochmals von beiden Seiten mit Bremsflüssigkeit behandelt

    Beim Auftrag soll ein leicht glänzender Film entstehen. Die Sicke soll nicht getränkt werden. Vor jedem weiteren Auftrag 24 Std. warten. Nach jedem Auftrag die Impedanz messen und die Resonanz kontrollieren.


    Vergleich der Veränderungen, Impedanz:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10895


    Vergleich der Veränderungen elektrische Phase:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10896


    Der nächste Schritt ist jetzt die Versiegelung der Sicke. Ich werde weiter berichten.


    LG
    Olli
  • 13.01.2013, 13:41
    hoschibill
    Moin Alex :)
    Im Moment ja, aber die Sicke wird ja wieder fester, wenn das Latex drauf kommt. Dann steigt die Reso und auch der Qts. Franky war übrigens so cool (tolles Wortspiel, oder??? :D), mir ein Paar JBL PR10 Passivmembranen mit Lans-A-Loy Sicken zu geben, damit ich Versuchsmaterial für die Latexbehandlung habe. Bei Einer war das Lans-A-Loy schon zerbrochen, die zweite war noch ganz aber Betonhart (deutlich härter als meine LE14). Die ist inzwischen wieder weich dank DOT-3 und einsatzbereit.

    LG
    Olli
  • 13.01.2013, 13:56
    Gaga
    Alternative Sickenbahndlung
    Hallo Olli,

    vieleicht von Interesse? Auf DIYAudio wurde aktuell eine alternative Methode zur Sickenbehandlung vorgestelt: http://www.diyaudio.com/forums/multi...ue-solved.html

    Achtung: Ich habe keine Erfahrung damit und kann diese Methode dementsprechend auch nicht einfach empfehlen... Und Obacht: Aceton ist gesundheitsschädlich!:eek:

    Wenn ich's richtig verstehe werden bei der beschriebenen Methode im Wesentlichen zunächst die Reste der alten Sickenimprägnierung mit Ehanol gelöst und entfernt. Nachdem das restiliche Ethanol verdampft ist, wird auf die Oberseite der Sicke in Aceton (Nagellackentferner) gelöster 'Mouse Glue' (scheint eine Mischung aus Naturkautschuk und Polyisobutylen zu sein) aufgetragen. Auf die Sickenunterseite soll mit in Aceton gelöster Vaseline eingepinselt werden, mit dem Ziel eine dünne Vaseline-Schicht aufzutragen.

    Also anstelle DOT3 nur mit Ethanol die Reste der alten Sickenbeschichtung entfernt und dann oben mit Latex, die Sickenuntereite mit Vaseline behandelt.

    Grüße,
    Christoph
  • 13.01.2013, 14:10
    hoschibill
    Da geht's ja um beschichtete Textilsicken. Das könnnte für Besitzer von alten Coral Chassis interessant sein. Danke für den Link.

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 16:47
    hoschibill
    Hi zusammen :)

    JETZT BRAUCH' ICH RAT! HILFE!!!

    Einer der beiden Hochtöner ist nicht in Ordnung. Er gibt zwar noch Töne von sich, klingt aber nicht gesund. Die Impedanzmessung sieht auch mies aus.

    Impedanz Hochtöner Chassis 1:
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10924

    Impedanz Hochtöner Chassis 2 (der, der komisch klingt):
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10925

    Also hab' ich bei dem HT von Chassis 2 mal die Blende abgenommen:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10926
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10927

    Jetzt hab' ich die Idee im Kopf, die Membran vorsichtig aus dem Korb zu lösen und neu zu zentrieren. Hat einer von Euch eine Idee, wie ich den Kleber am Membranrand lösen kann?

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 18:15
    tiefton
    Aceton? damit lassen sich div. Sicken entfernen, hinterlässt aber tlw spuren im papier
  • 14.01.2013, 18:23
    hoschibill
    Ist schon mal ein Ansatz. Wenn sich das Papier verfärbt ist das eigentlich egal. Durch die Blende mit dem Gitter sieht man das hinterher nicht.

    Eine weitere Vermutung wäre, dass der Kleber weich geworden ist durch Überhitzung. Der Hochtöner ist bei der frühen Libra (so wie meiner) bei 1200 Hz getrennt. Der Kleine wird da ganz schön rangenommen. Bei späteren Versionen wurde die Trennung auf 2000Hz geändert. Sind wohl zu viele in Rauch aufgegangen :rolleyes:.

    LG
    Olli

    Edit: Ich hab' im Netz ein Bild gefunden von einem zerlegten LE20 Hochtöner, der meinem entspricht. Wie vermutet hat der HT keine Zentrierspinne.
    http://www.huanyin.net/tx_info_manag...1232711107.jpg
    QUELLE
  • 14.01.2013, 19:41
    hoschibill
    HA!!! Ich hab' den Hochtöner auseinander :yahoo:. Wie geht das???

    1. Die innere Zentrierung (Die eigentlich nur ein Schutz gegen Fremdkörper für die Schwingspule ist) muß entfernt werden. Also hab' ich den Rand nach bewährter machart mit Aceton behandelt, bis der Kleber sich gelöst hat. Sieht dann so aus:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10931
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10932

    2. Die Membran vom Hochtöner bildet mit einem Gussring eine Einheit, die man abnehmen kann. Zuleitungen ablöten und abheben:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10933
    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10934

    Dann habe ich auch die Ursache gefunden. Das untere Drittel vom Drahtwickel hat sich vom Spulenkörper gelöst. Das kann so nicht funktionieren:

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10935

    Morgen besorge ich mir Sekundenkleber flüssig. Dann werde ich den Wickel in seine ursprüngliche Position drücken (gaaaaanz vorsichtig!!!) und mit dem Sekundenkleber fixieren. Dann müsste er eigentlich wieder funktionieren.

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 19:47
    tiefton
    Filigrantechniker Du sein - großartig, Super Doku, weitermachen!
    Vielleicht noch ein Buch dazu schreiben :D
  • 14.01.2013, 19:53
    Franky
    Hi Olli, ich habe den Verdacht das sich die ganze Spule nach unten verschoben hat. Normal steht die Spule mit Sicherheit nicht über den Träger hervor. Auch kann man denke ich andeutungsweise erkennen wo die Spule früher mal gesessen hat. ca. 3 mm weiter in Richtung Membran.

    Steck das Ganze mal in den Backofen und dann kannst Du die Spule wahrscheinlich recht einfach verschieben.

    So wie bei deinem Bild vom LE 20 mumu0 das aussehen.
  • 14.01.2013, 20:13
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von Franky Beitrag anzeigen
    Hi Olli, ich habe den Verdacht das sich die ganze Spule nach unten verschoben hat. Normal steht die Spule mit Sicherheit nicht über den Träger hervor.

    Hi Franky :)
    Du hast wohl Recht. Sieht aus, als wenn der ganze Wickel ca. 1mm zu tief auf dem Spulenträger sitzt. Der muss wieder nach oben. Dann werde ich mal zum Heizgerät greifen. Wie warm würdest Du denn machen?

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 20:25
    Franky
    100 Grad und probieren ob sich was bewegt. Du siehst ja diesen Ring am Schwingspulenträger. Bis dahin muß sie und da ist auch der Knick der Zuleitung zur ersten Windung.
  • 14.01.2013, 20:29
    hoschibill
    Wow, 100°C? Löst sich dann nicht auch der Kleber, der den Spulenträger mit der Membrane verbindet? ANGST!!!

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 20:40
    Franky
    Der hat sich doch schon längst gelöst. 200° wird so eine Schwingspule schon mal heiß und da kann man keine Allerweltskleber nehmen. Wann läuft Kupfer eigentlich blau an?

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10936
  • 14.01.2013, 20:54
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von Franky Beitrag anzeigen
    Der hat sich doch schon längst gelöst. 200° wird so eine Schwingspule schon mal heiß und da kann man keine Allerweltskleber nehmen. Wann läuft Kupfer eigentlich blau an?

    Das sich der Kleber zwischen Membran und Spulenträger gelöst hat glaube ich nicht. Wenn so viel Temperatur über einen Papierspulenträger übertragen wird, brennt der bestimmt ab ;). Ab wann Kupfer bläulich wird weiss ich nicht. Aber ab 260°C wird es schwarz.

    Tatsache ist, dass dieser arme Hochtöner in der Vergangenheit ganz schön geprügelt wurde. Ist vielleicht das Opfer einer Fete???
  • 14.01.2013, 20:55
    Matthias.S
    Moin Olli,

    die meisten Industrieklebstoffe sind mindestens bis
    120°C beständig. Ran an den Speck!

    Viel Erfolg,

    Mat
  • 14.01.2013, 21:19
    hoschibill
    So, die Schwingspule ist ungefähr da, wo sie hin gehört. So'n Gaslöter ist was feines. Heizdüse drauf (die für die Schrumpfschläche), Schwingspule vorsichtig erwärmt und schon ist sie da, wo sie hingehört.

    http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/p...ictureid=10939

    Womit kleb' ich das jetzt wieder fest? Was ist flüssig genug, um durch kapillarwirkung zwischen Spule und Spulenträger zu laufen und gleichzeitig hitzebeständig genug?

    LG
    Olli
  • 14.01.2013, 21:26
    Joern
    Zitat:

    Zitat von hoschibill Beitrag anzeigen
    Was ist flüssig genug, um durch kapillarwirkung zwischen Spule und Spulenträger zu laufen und gleichzeitig hitzebeständig genug?

    verdünnter Heizkörperlack ?
  • 14.01.2013, 21:30
    hoschibill
    Zitat:

    Zitat von Joern Beitrag anzeigen
    verdünnter Heizkörperlack ?

    Hmm... keine schlechte Idee. Danke :D.
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