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LS 3/5a oder so ähnlich.

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  • 12.04.2023, 13:01
    Pollton
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    LS 3/5a oder so ähnlich.
    Hallo,

    2018 fand das LS 3/5a Klon-Battle statt, was ich damals mit Interesse verfolgt habe. Das mit der verschraubbaren Schallwand ist ja ganz praktisch dachte ich, so könnte man auch verschiedene Chassis Kombinationen ausprobieren. Die Gehäuse hatte ich nach den Vorgaben gebaut, bis auf die Schallwand, denn diese hatte ich im Gegensatz zum Original bündig mit den Außenkanten gesetzt. Ich musste mich ja nicht an den Vorgaben halten.
    Irgendwann verließ mir das Interesse, weil andere Projekte wichtiger waren, sodass die Gehäuse erst mal in der Ecke verschwanden. Vor ein paar Wochen habe ich sie wieder hervorgeholt. Ich hatte damals auch schon die Chassis Ausfräsungen gemacht, so musste ich nur noch die Chassis einsetzen und eine Weiche entwickeln. Die Lautsprecher sind mittlerweile fertig. Eigentlich wollte ich die Lautsprecher gar nicht vorstellen, noch ein LS3/5a ist sicherlich langweilig, aber es kommen in letzter Zeit sehr wenig Bauberichte, da dachte ich, ich zeige mal, was ich gemacht habe.
    Die Chassis, die ich verwendet habe.

    Tiefmitteltöner: SB Acoustics SB15MFC30-4
    https://sbacoustics.com/product/5in-sb15mfc30-4/
    Hochtöner: SB Acoustics SB26STC-C000-4
    https://sbacoustics.com/product/sb26stc-c000-4/

    Ich werde das Projekt in Etappen zeigen, weil ich es zeitlich nicht alles auf einmal schaffe.

    Hier schon mal ein Bild.
    Anhang 70245

    Ja, es ist noch unbehandelt, mir kommt es auch nur auf das Entwickeln an.

    Ein paar Simulationen, Messungen und Bilder folgen noch.

    Gruß
    Werner
  • 12.04.2023, 15:12
    ArLo62
    Hallo Werner!
    Ich finde das gar nicht langweilig und nehme schon mal Platz. Groß kann jeder ...:prost:
  • 12.04.2023, 17:50
    Azrael
    Nein nein, das ist nicht langweilig. Ich habe gerade so eine gewisse Blockade und überlege selber, ob ich nicht mal was in "klein, aber oho" machen soll.

    Mein Klappstuhl ist also auch schon aufgestellt.

    Viele Grüße,
    Michael
  • 12.04.2023, 17:52
    ArLo62
    Kannst gerne mal bei mir hören kommen. 10km.:prost:
  • 13.04.2023, 10:03
    Pollton
    Hallo Arnim und Michael, vielen Dank!

    Ja, die Lautsprecher sind klein, darüber war ich anfangs auch sehr skeptisch. Aber der Hype um den LS3/5a ist ja immer noch groß, das hat mich neugierig gemacht.
    Die SB15MFC sind für 5-7 Liter BR optimal. Als ich die Lautsprecher zum ersten Mal gehört hatte, war ich erstaunt was die 5"er aus den 6,5 Liter herausholen können. Ich dachte als Erstes, die Subwoofer laufen noch mit, aber dieses war nicht der Fall. Wenn man die Augen zumacht, könnte man annehmen, es wären größere Lautsprecher.
    Aktuell stehen die Lautsprecher auf Bassunterteile, die jetzt auch als Subwoofer mitlaufen. Für meine 30 m² war der Druck im Bass dann doch etwas zu wenig.

    Gruß
    Werner
  • 13.04.2023, 10:47
    ArLo62
    Es gibt Lautsprecheständer und auch Pläne davon für die LS3/5a mit eingebautem Bandpass Sub.
    http://www.g4dcv.co.uk/ls35a/subs.html
    Edit: Ich warte ja noch auf die Variante der LS3/5a mit Passivmenbran.
  • 13.04.2023, 11:25
    Franky
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    Sowas in der Art habe ich. Ist ein Nachbau der Pawel Ensemble mit Görlich 5 Zöller, Scanspeak 19er und KEF BD139 Passivmembran.

    Anhang 70248


    Anhang 70249
  • 13.04.2023, 13:58
    Pollton
    Welche Vorteile bieten die Passivmembranen?

    Die Simulationen für dieses Projekt habe ich schon vor 3 Jahren gemacht. Ich kann mich noch erinnern, dass die BR-Rohre sehr lang sein mussten und kaum ins Gehäuse passten. Da ist die Passivmembran wohl in Vorteil. Dazu habe ich auch eine Lösung gefunden, dazu später mehr. Ich muss erst noch mal die Simulation von damals wiederholen, damit ich nachvollziehen kann, was ich eigentlich gemacht habe. Ich weiß nicht mehr, was damals dabei rausgekommen ist:cool:
  • 18.04.2023, 09:23
    Pollton
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    Hallo,

    als Erstes hatte ich simuliert, ob die SB15MFC30-4 mit 6,5 Liter gut klar kommen. Ich dachte mir, eine Abstimmung auf 45 Hz wäre ganz okay. Ich wollte ein 50er HT-Rohr verwenden, die haben einen Innendurchmesser von 4,6 cm.
    Anhang 70289

    Ja, sieht ja schon gut aus, aber wie lang muss das Rohr denn sein? Oh je, ca. 34 cm. Wie soll das ins Gehäuse passen? Ein 40er HT-Rohr müsste auch reichen und der Innendurchmesser ist 3,5 cm. Da kam eine Rohrlänge von 19 cm bei raus. Auch noch ein bisschen lang für das kleine Gehäuse. Ich könnte auch noch höher abstimmen, bei 48 Hz wäre das Rohr 16 cm lang.
    Dann kam ich auf die Idee, dass Rohr direkt auf der Rückwand zu legen und mit einem Bogen nach außen zu führen. Es soll ja angeblich das Rohr virtuell so wirken, als wenn es länger wäre. So was kann man aber schlecht simulieren. Ich habe die länge vom Rohr frei Schnauze gemacht, so wie es noch gut rein passte. Die Gesamtlänge beträgt jetzt ungefähr 18 cm.

    So habe ich es gemacht.
    Anhang 70290

    Anhang 70291

    Die Impedanz Messung sagt mir ca. 45 Hz. Passt ja so weit, aber viel länger wirkt das Rohr virtuell dann ja nicht. Okay, kann erst mal so bleiben. Außerdem kommt es mir so vor, als ob die Impedanzspitzen ein bisschen weiter auseinander liegen als üblich. Ich konnte es schlecht ablesen, wo jetzt genau die Abstimmfrequenz ist. Wahrscheinlich liegt es an der Einbauposition des BR-Rohres.

    Gruß
    Werner
  • 18.04.2023, 09:40
    Joern
    Moin
    feines Projekt !
    Zitat:

    Zitat von Pollton Beitrag anzeigen

    Anhang 70291

    Die Impedanz Messung sagt mir ca. 45 Hz

    stimmt.
    zwei Möglichkeiten:
    -die Skala spreizen - z.B. nur bis 200Hz. Naja - viel schlauer wirst Du dann auch nicht.
    -In der SPL-Nahfeldmessung geht das besser....
  • 18.04.2023, 10:13
    4711Catweasle
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    Moin Werner,

    Du kannst den TMT für Ermittlung des Tuning auch im Nahfeld messen - Beispiel:
    Anhang 70292

  • 18.04.2023, 10:51
    Pollton
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    Ja stimmt, hatte ich auch gemacht. Die lila Linie ist der Subwoofer, den könnt ihr ignorieren.

    Anhang 70293

    Es bleibt bei 45 Hz.
  • 20.04.2023, 10:47
    Pollton
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    Hallo,

    hab dann als erstes die Chassis im Gehäuse gemessen.

    HT
    Anhang 70313


    TMT
    Anhang 70314

    Beim HT habe bei 3 kHz auf 0-15° einen Einbruch. Wird wohl von den Kannten und von der kleinen Schallwandfläche kommen. Damit muss ich wohl leben.

    Gruß
    Werner
  • 03.05.2023, 13:16
    Pollton
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    Hallo,

    weiter geht es mit ein paar Simulationen und Messungen.
    Kleiner Hinweis. Die Simulationen und Messungen sind nicht im Pegel kalibriert. Die Messungen erfolgten in meinem Wohnzimmer in 0,8 m Entfernung und 1 m Höhe zwischen MT und TMT.

    Bei diesen Lautsprecher hatte ich mich mehr auf die 15° - 30° Winkel konzentriert. Die Achsfrequenzgänge werden oft überbewertet, wichtiger sind die Frequenzgänge unter Winkel. Wenn 15° u. 30° einigermaßen linear, dann ist der Energiefrequenzgang auch gut, somit ein gutes Abstrahlverhalten. Der Achsfrequenzgang kann man dann vernachlässigen, so zumindest habe ich mir das gedacht.

    Erst habe ich mit Boxsim grob eine Weiche gestrickt.

    Anhang 70391

    Weiche zusammengeklemmt und gemessen.

    Anhang 70392

    Okay, die Messung passt ja ganz gut mit der Simulation überein. Nur die Filterflanken und Phase passten noch nicht. Ich habe dann mit Berücksichtigung der 15° u. 30° Linie weiter per Hand optimiert.

    Fortsetzung folgt.

    Gruß
    Werner
  • 04.05.2023, 14:19
    Pollton
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    Hallo,

    hier der aktuelle Stand, mit dem ich schon eine Weile höre und auch ganz zufrieden damit bin.

    Anhang 70396

    Lila 0° und rot 30°

    Anhang 70397

    Anhang 70398

    Den Einbruch auf Achse bei 3 kHz habe ich nicht so richtig wegbekommen, wenn ich es versucht habe, passte es unter Winkel nicht mehr. Macht aber nichts, weil es unter Winkel aufgefüllt wird. Und es sieht so aus, als ob ab 2 kHz bis 10 kHz zu wenig Pegel da ist, aber das täuscht, weil der HT unter Winkel viel Energie in den Raum wirft. Ich habe dort abgesenkt, weil es sonst in dem Bereich zu anstrengend klingt.
    Bei dem Buckel um 300 Hz bin ich mir nicht sicher, wie ich das bewerten soll? Wahrscheinlich habe ich nicht richtig gefenstert, sodass es vielleicht Raumeinflüsse sind?
    Die kleinen Lautsprecher klingen ganz schön Erwachsen, sodass ich das so lassen würde.

    Gruß
    Werner
  • 04.05.2023, 14:33
    ArLo62
    Gratuliere! Sieht doch gut aus :prost: Ganz schöne Biester diese kleinen TMTs
  • 22.05.2023, 15:47
    Pollton
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    Dankeschön.

    Für Musik reichen die LS 3/5 alleine in den meisten Fällen aber wenn es mal lauter werden soll wie bei Rock und Metall oder mit basslastige Musik, dann fehlt halt noch was. Deswegen laufen die bei mir in der Wohnung 30 m² zusammen mit Basslautsprecher, die auch als Boxenständer dienen. Da drin sind ScanSpeak 26W/8534G00 in 70 L BR verbaut. Angetrieben über ein Stereoverstärker Yamaha AX-870 und getrennt bei 60 Hz über mein Denon AVR1509. Alles eingemessen mit Audyssey.

    Anhang 70583

    Auf der Schallwand vom Subwoofer kommt noch was vor, damit bin ich noch nicht fertig.

    Ich habe auf die Schnelle mal Messungen am Hörplatz in ca. 3,20 m Entfernung gemacht. Gemessen auf 0° auf Ohrhöhe zwischen beide Lautsprecher. Für 90° habe ich leider keine Kalibrierung, aber ich denke, für eine grobe Beurteilung reicht das.

    Anhang 70584

    Rot ist mit Subwoofer und grün ohne. Dabei muss ich wohl das Mikro leicht verschoben haben, sonst weiß ich nicht, warum es unterschiedlich ab Mittelton ist. Audyssey macht das ansonsten schon ganz gut, nur habe ich mit 2 ausgeprägten Moden zu kämpfen. Ein mal bei 60 Hz eine Senke und bei 35 Hz eine deutliche Anhebung, die selbst bei der LS3/5 alleine schon durch kommt. Besonders die Mode bei 35 Hz macht sich manchmal durch Dröhnen bemerkbar. Bei 60 Hz dachte ich zuerst an Phasenprobleme, vielleicht muss ich die Subwoofer verpolen? Aber als ich die Trennfrequenz testweise auf 120 Hz gesetzt habe, blieb die Senke bei 60 Hz. Dann kann es daran ja auch nicht liegen.
    Muss ich mal sehen, was ich damit mache.

    Gruß
    Werner
  • 29.05.2023, 12:09
    wgh52
    Werner,

    die spitze Senke bei 60Hz sieht schon sehr nach einer (am Mikrofon- bzw. Hörplatz auslöschenden) Raummode aus. Diese kann man nicht "auffüllen". Nur deren Anregung kann man durch Woofer, Mess- oder Hörplatzaufstellungsveränderung verändern/verringern, vielleicht auch durch einen Ripol oder andere akustisch/mechanische Maßnahmen. Der Königsweg wäre wahrscheinlich ein (leider sehr aufwendiges) Double Bass Array.
  • 29.05.2023, 13:27
    Pollton
    Hallo Winfried,

    über ein Double Bass Array denke ich schon länger nach, weiß aber noch nicht, wie ich das am besten umsetzten kann. Wären dann insgesamt 4 Subwoofer, 2 vorne und 2 hinten richtig? Es müssten dann 4 kleine Subs sein, die ich sinnvoll in der Wohnung platzieren kann.
    Ein anderer Gedanke wäre, ein DSP einzusetzen, damit würde ich dann die Überhöhungen unterhalb 200 Hz wegbügeln. Ich bin mir aber nicht sicher, was da genau das Dröhnen verursacht? Ob das die Spitze bei 30-35HZ ist oder sogar der Buckel bei 100 Hz ist? Ich denke, den Einbruch bei 60 Hz wird sich nicht störend bemerkbar machen, da wird ja eher was fehlen.

    Gruß
    Werner
  • 30.05.2023, 16:10
    wgh52
    Hallo Werner,

    es gibt Einiges zur DBA Konstruktion und Basstreiberverteilung im Netz. Vereinfacht kann man sagen, daß ein DBA wirksamer ist je besser eine ebene Wellenfont erzeugt werden kann. Vier "irgendwo" vesteckte Subwoofer werden diesem Optimum nur schwer nahekommen, sind auch nur der "Einstieg", denn die Subs gehören (eigentlich) "gleichmäßig" auf Front- und Rückwand verteilt - je mehr Subs desto besser. Es gibt durchaus Implementierungen, die sich ganz ansprechend in einen Wohnraum integrieren, die sind aber DIY ausgeführt, nicht käuflich.

    Sorry für den Floh, den ich Dir ins Ohr gesetzt habe, DBA ist optimal abstimmbar aber eben leider nicht trivial umsetzbar...

    Noch zum "Dröhnen": Es gibt Tongeneratoren für PC, Tablet usw. mit denen man händisch die Frequenz einstellen und so die Dröhnfreuenz(en) per Gehör ermitteln kann. Sie können vom Hörraum selbst oder aus Hohlräumen stammen, Zimmertüren öffnen und schließen kann helfen "extern verursachtes" Dröhnen zu identifizieren. Aber in den allermeisten Fällen ist der Hörraum selbst Hauptverursacher. Dröhnen lässt sich nach meiner Erfahrung mit parametrischen gut "behandeln", Auslöschungen nur durch mechanische Maßnahmen verringern oder eben durch DBA. Aber es mag Dinge geben, die ich nicht kenne...
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