Dimensionierung Netzteil für Class-D

[Vipet]

Hallo miteinander,
ich habe zwei Class-D Verstärker:

- Sure "2 x 50W Class D Audio Amplifier - TDA7492"
http://store.sure-electronics.com/audio/aa-as32171

- HLLY "TAMP-10 - TA2024"
http://www.hllyhifi.com/index.php?main_page=product_info&cPath=2&products_id=223

Bisher betreibe ich beide Geräte mit den mitgelieferten einfachen Netzteilen (Sure: 19V 4.74A, HLLY: 12V 4A).
Als Lautsprecher kommen im Moment zum Einsatz:
am Sure: Infinity Reference 10
am HLLY: Visaton Alto Genesis Sat mit einem Visaton Sub (W-20.39 mit DT50)

Ich bin mit dem Klang bei beiden Kombis sehr zufrieden und auch die Leistung der Geräte reicht für mich mehr als aus. Ich halte diese Amps für einen echten (Geheim-)Tipp-

Nun habe ich entdeckt, dass der Sure-Händler Kombis aus Verstärkern mit hochwertigeren/leistungsstärkeren Netzteilen anbietet wie dieses:
http://www.ebay.de/itm/2-X-100Watt-Class-D-Audio-Amplifier-Starter-TDA7498-w-MW-24V-200W-Power-Supply-/111376673820?pt=US_Home_Audio_Amplifiers_Preamps&hash=item19ee912c1c

Macht ein anderes Netzteil auch bei meinen Geräten Sinn? Bringt es klanglich etwas? Wie sollte man ein Netzteil auswählen/dimensionieren?
Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf eine Selbstbau-Lösung, auch wenn diese hier im Forum häufig vorgestellt werden.
Vielen Dank im Vorraus!
Grüße
Viktor

[Mad Bat]

Hi,

ich habe mir vor ein paar Monaten auch einen class d Verstärker gekauft. Mit dem klang am mitgelieferten Netzteil war ich auch zufrieden.
Aber da hier im forum immer wider gesagt wurde, dass snt und digital Verstärker nicht geht usw. Habe ich dann irgendwann ein "richtiges" Netzteil aufgebaut.
Ich war erstaunt, welche Steigerung das war. Es "klingt" einfach besser.
Erklären kann man das durch die steilen Flanken, die das ding "schaltet". Ein snt kann nicht so plötzlich so viel Strom liefern. Ein analoges Netzteil kann das.

Also: unbedingt was richtiges ranhängen.

Mein Netzteil sollte 32-36V haben, da mein Verstärker diese verlangt. Im Keller hab ich dann 2 12v Ringkern Trafos gefunden. Bei Reichelt habe ich mir Kondensatoren und Buchsen bestellt, den Rest hatte ich da. Eingebaut hab ichs in ein schnell zusammengebaut es mdf Kästchen und gut war.

Dimensionierung:
Ringkerne müssen mindestens die maximale Ausgangsleistung des Verstärkers +10% haben. Bei der siebung so 10.000uF pro Ampere, aber da gibt es verschiedene Philosophien.

MFG
Laurin

[Vipet]

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Klingt ja als würde sich das lohnen.

Gibt es so etwas fertig zu kaufen, oder bleibt nur Selbstbau?
Was ist zum Beispiel von den Netzteilen zu halten, die der Sure-Händler anbietet, z.B.:
http://www.ebay.de/itm/MW-24V-4-45A-AC-DC-PSU-Switching-Power-Supply-Mean-Well-NES-100-24-100W-/141015375782?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item20d52bdfa6

Laut Titel ein Schaltnetzteil, also auch nur bedingt geeignet?
Mir ist klar, dass man sich schon das passende aussuchen muss, aber das hat der Händler für meinen Verstärker scheinbar nicht... :)

[Mad Bat]

Also ich glaube fertig wird man kaum was finden, kann aber sein, dass es sowas gibt.
Die meanwell snts sind schonmak besser, als der schund, den die Hersteller beilegen, aber auch nicht das optimum.
Man kann auch ein meanwell (oder vergleichbar) nehmen, und eine riesige siebkapazität aus vielen, kleinen elkos, um den ESR runter zu treiben. Aber ob sich das im Vergleich zum Ringkern mit kleinerer siebung viel nimmt, kann ich nicht sagen.

Gruß
Laurin

[ONormahl]

Hallo!

Schaltnetzteil geht. Ich habe für meinem HiFiBerryAmp ebenfalls ein Schaltnetzteil verwendet.
Bedenke, dass alle Schaltnetzteile eine Restwelligkeit auf der Spannung haben, die aus meiner Sicht mit einem Sieb-Elko erstmal weggefiltert werden muss.

Zusätzlich habe ich in meinem Aufbau noch einen 3µF MKP Kondensator verwendet, um den Ripple-Strom des Class-D "zerhackers" bedienen zu können.

Der HiFiBerryAmp hatte ich hier im Forum vorgestellt: Schau hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=107603&postcount=29)

Grüße
ONormahl

[Vipet]

Ich glaube mir sagt im Moment die Lösung mit dem Sieb-Elko und MKP Kondensatoren hinter dem SNT zu.

Wenn ich nun beispielsweise ein Netzteil mit 19V 4.74A vor dem Verstärker noch "entstören" will, wonach wähle ich passende Kondensatoren aus?
Bei den MKPs scheinen die 3µF ja sehr großzügig bemessen oder?
Grüße
Viktor

[Pfeffermühle]

Hallo,

ich gieße mal etwas Wasser in den Wein ...

es bringt praktisch garnichts einfach ein paar Kondensatoren parallel zum Ausgang eines Schaltnetzteils zu legen. Der Effekt ist gleich Null, unter Umständen sogar kontraproduktiv.

Was etwas bringen könnte, wäre ein RC oder LC-Filter (leider mit Leistungsverlusten)

Grüße Udo

[dieterschneider]

hol dir ein Switching Power Supply ...
bau dir ein analoges auf, und höre selber den Unterschied.

Kein anderer kann für dich entscheiden....
Lese meinen Spruch dazu, es ist so...

Dieter

[MrFlorian]

Wieso gibt es eigentlich keine analoge Netzteile zu kaufen😁
Oder bin ich einfach nur Blind🙈

Gruß
Flo

[dieterschneider]

ob bei Amazon oder eBay , wenn ich nach
"stabilisiertes Netzgerät" suchen lasse, bekomme
ich viele der üblichen NG,s im Gehäuse zu sehen.
Die sind dann auch noch schön mit dicken C,s aufrüstbar.
Die haben noch Platz im Gehäuse.

Dieter

[Mad Bat]

Hi nochmal,

was ich bei meinem Netzteil auch beobachtet habe ist, dass je mehr siebkapazität ich benutze, desto besser wird der klang.
Ich habe jetzt einfach alles reingepackt, was ich da hatte und bin bei ca. 110.000uF
Bestehend aus 4x 22.000uF und ein paar 6.800uF. Den gesamt ESR dieser Elko Bank konnte keines meiner Messgeräte messen

Gruß
Laurin

[newmir]

Das erscheint mir doch irgendwie ziemlich subjektiv. Gibt es irgendeine Messung oder Erklaerung, warum dass so sein soll?

Ich weiss ja nicht wovon Du sprichst, aber der Thread handelt von zwei Class-D Entstufen, die nun wirklich nicht High End sind und auch nur begrenzt Leistung zur Verfuegung stellen. Und selbst wenn .....

Eine Entstufe mit dem TDA7492 teste ich hier auch gerade. Ich kann die ganzen Aussagen zu den enormen Verbesserungen nicht nachvollziehen.

[Mad Bat]

Hi newmir,

keine Ahnung, ob das irgendwie belegbar ist. Kann auch sein, dass das nur bei meinem Verstärker so ist, da er so eine hohe Schaltfrequenz hat.
Aber: je niedriger der ESR der siebung, desto steiler die schaltflanken beim verstärker, so erkläre ich mir das.

Gruß
Laurin

[newmir]

Also ich habe hier eine TDA7492. Nettes brauchbares Teil. Da sich bei mir immer was in der Bastelkiste findet habe ich mit Schaltnetzteil und klassischem Netzteil getestet. Und ich habe mit verschiedenen Spannung getestet.

Nicht, dass ich vermutet haette, dass man da irgendwas raushoeren kann, sondern eher vor dem Hintergrund ...taugt das billig Schaltnetzteil was (JAAAAA!!!).... kann man das Ding zur Not mit 12Volt Akku betreiben (JAAA)...

Mein Fazit. Von 9Volt bis 25 Volt geht alles. Natuerlich ist die maximal Lautstaerke, die noch sauber kommt hoeher, wenn die Betriebsspannung hoeher ist.

Auf der Platine ist bei mir bereits ein 2200uF Kondensator um Stromspitzen abzufangen eingebaut. Und das reicht voellig, damit das Ding noch einen Moment unbeeindruckt weiterspielt, wenn man die Versorgungsspannung komplett wegnimmt. Wieso man da dann noch einen dicken Kondensator zusaetzlich braucht erschliesst sich mir nicht.

An Ende muss man doch den Preis eine solchen Platine in eine sinnvolle Relation zu den "Tunningkosten" setzen, wenn man jemandem dazu ernsthaft raten will.

Ich weiss ja nicht was Du da fuer eine Endstufe einsetzt, aber hier geht es um eine Platine von 8-20 Euro. Wenn ich deutlich mehr Geld ausgeben will, dann gibt es ja auch erstmal noch bessere Platinen und hochwertigere Loesungen im gesamten Aufbau.

Deine Empfehlung erinnert mich an die Leute, die einen Kleinwagen mit dem vielfachen des Wagenwertes mit Spoilern und Breitrandreifen ausstatten. Es gibt Leute die finde das ganz toll. Aber Sinn macht das nicht.