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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EVO - Selbstbau-Koax mit Wavecor/Peerless-Bestückung



Christoph Gebhard
02.12.2008, 22:51
Hiho,

ich arbeite derzeit an einem Selbstbau-Koax.
Auslöser zu diesem Versuch war der Reckhorn-Koax (http://www.reckhorn.com/index.php?ln=de&prod=c130). Der Hochtöner ist hier schwebend über dem Tieftöner und nicht im Tieftöner montiert. Meine Messungen bescheinigten der Anordung ein sehr ausgeglichenes Abstrahlverhalten ohne nennenswerte Sprungstelle im Übernahmebereich. Anscheinend funktioniert die Kombination aus 13er Tieftöner und in entsprechender Höhe montiertem Hochtöner ziemlich gut. Die genauen Gründe erschließen sich mir nicht und sind mir eigentlich auch relativ egal ;)
Leider leidet der Reckhorn-Koax unter kompromißbehafteter Chassisqualität, so dass ich mich aufmachte, das Konzept mit besseren Chassis zu kopieren (deswegen der Name "EVO").

Als Tieftöner wählte ich den Peerless HDS 152 Exclusive (http://www.tymphany.com/831882), den ich schon erfolgreich erprobt hatte und sich auch messtechnisch nix zu Schulden kommen lässt. Der Antrieb mit seinen Kuperkurzschluringen ist sehr klirrarm. Auch der Frequenzgang läuft bis 3kHz extrem glatt und schwingt sich erst um 5kHz zur ersten heftigen Resonanz auf. In knapp 8 Liter Volumen liefert er eine untere Grenzfrequenz von fast 50Hz, er kostet trotz High-End-Messwerten und -verabeitung nur 70 Euro.

Der Hochtöner war auch schnell gefunden. Der Wavecor TW030WA03 (http://www.wavecor.com/html/tw030wa03.html) ist einer der wenigen, wenn nicht der einzige, Neodym-Hochtöner der einen so starken Antrieb (Qes) hat, dass der Hersteller auf Ferrofluid zur Senkung der mechanischen Güte (Qms) und damit der Gesamtgüte (Qts) verzichten kann. Zudem ist er mit 45 Euro relativ preiswert und misst sich auch schön linear und klirrarm. Er hat kein angekoppeltes Volumen, wodurch der Impedanzverlauf schön sauber ist und es keine Hohlraumresonanzen mit verzögertem Ausschwingen im Magnetsystem gibt. Die Resonanzfrequenz ist dank großer 30mm-Membran und Tsunami-Sicke mit 1000Hz trotzdem ausreichend tief.
Die Form und das Material der Gewebe-Kalotte erinnert an Scan Speak, seidig und dünn, sowie stark kuppelförmig.

Erste Messungen waren sehr vielversprechend, auch eine erste Weiche mit Trennung um 3kHz ist schon gestrickt, dazu aber in den nächsten Tagen mehr...

Ach so: Im Ständer der Box habe ich noch eine TML mit zum Boden strahlenden Tang Band W69 (hatte ich noch im Keller liegen) integriert. Er soll aber aktiv über die DolbyDigital-Anlage als Sub angesteuert werden.
Die Satelliten habe ich erstmal als BR ausgelegt, damit sie auch ohne Sub fullrangefähig einsetzbar sind. Ggf. kann ich das BR-Rohr zur besseren Anbindung an den Sub noch verschließen, mal schauen.
Castorpollux hat mir bei der Dimensionierung geholfen. Sie ist klassisch. Die Länge der Line entspricht der Viertelwellenresonanz und der Querschnitt der Membranfläche des Chassis. Montiert ist das Chassis auf einem Drittel der Line.

Hier mal ein paar Bilder:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=32
Links das MHT-Gehäuse, unten mittig der Schallaustritt und rechts der Montageort des Tang Band.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=33
Der Kühlkörper des Wavecor musste weichen. Er ist mit einer M3-Schraube befestigt, dessen Gewinde ich nutzte, um eine Gewindestange darin zu befestigen und dann in einem Sackloch, das ich in die Mitte des PhasePlug bohrte, zu befestigten.

Von oben...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=34

...von schräg oben...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=35

...und von der Seite...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=36

Gruß, Christoph

veloplex
02.12.2008, 23:12
Hi,

super Projekt. Konnte mich auch schon davon überzeugen, dass der Nomex sein Geld wert ist.
Wie du das mit dem PhasePlug lösen wolltest, hab ich schon länger überlegt. Dass du ihn gleich als Sockel gebrauchst:eek: Nicht schlecht.

Bin mal auf die ersten Messungen gespannt.

@die Macher des Forums: Die neue Funktion für die Bilder ist echt der Knaller! Nix imagechack;)

Gruß Christoph

Christoph Gebhard
02.12.2008, 23:18
Hi Namensvetter,



@die Macher des Forums: Die neue Funktion für die Bilder ist echt der Knaller! Nix imagechack;)

Kann ich bestätigen, echt klasse!!

Hier ist ein erster, noch nicht feingetunter Weichentwurf unter 10° mit nicht kalibriertem Mikro (im Superhochton deswegen nicht überbewerten):

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=38

Gruß, Christoph

Pappenheimer
03.12.2008, 00:07
Hallo Christoph..

--> mein erster Beitrag hier, und mal vorneweg.. ich wünsche dem jungen
neuen Forum hier eienn guten Start, und einen friedlichen, informativen und
geselligen Austausch mit diesem sehr feinen Hobby.. :)

Wow, das ist ja eine superlineare Messung..

Wie hast du den Lautsprecher denn gemessen? -- der kommt ja mit +- 2db daher, das
ist ja "Klein und Hummel"-Standard, und die arbeiten bei ihren Studio-Monitoren
immerhin mit heftigem DSP-Einsatz in ihrer aktiven Elektronik..

-- Respekt.. ;)

Meine Raummessungen (.. mit DAAS oder auch mit Arta..) zappeln immer -- also VOR Entzerrung
via DSP um mindestens +- fünf bis ach db.. ich hab aber auch einen etwas schwierigen Raum, das geb ich gern zu..

Was denkst du denn im Hochtonbereich noch zu unternehmen, damit er noch linearer wird?

Wie stark hast du die Kurve denn geglättet?

EDIT..

Autsch.. nicht richtig hingeguggt.. -- eine Lisp-CAD-Simulation, und keine Messung..
-- alles Klar.. :D.. .. oder doch gemessen?? --> "unter 10° mit nicht kalibriertem Mikro"

Andreas..

___

..ach ja, ich würde mich bei der Veröffentlichung von Meßergebnissen immer freuen, wenn
die Messumgebung, und das Equipment wenigstens nur kurz beschreiben würden, um die Diagramme
besser einschätzen zu können..

Christoph Gebhard
03.12.2008, 09:57
Hallo Andreas,

das ist zwar eine Simulation, der aber reale Messungen zu Grunde liegen.
Die Messungen sind ohne Raumeinfluß, also gegatet und nahezu reflektionsfrei. Die Auflösung beträgt knapp 200Hz, was ja schon für eine gewisse Glättung sorgt. Trotzdem reicht diese Auflösung für den Frequenzbereich über 1000Hz vollkomen aus, nur unter 1000Hz werden einige Welligkeiten "geschönt", unter 500Hz ist die Messung fast ohne Aussagekraft.

Insgesamt bin ich mit der Linearität und der Weiche aber auch zufrieden. Gerade Koaxe habe da ja so ihre Probleme.
Ein Problem mach ich mir zunutze. Der starke Einbruch des Hochtöners um 2200Hz, der durch den am Mitteltöner reflektierten Schall entsteht, nutze ich für die Filterflanke. Der Hochtöner ist "nur" mit 6dB und einem Saugkreis für das Plateau unter 2000Hz beschaltet, trotzdem fällt die Flanke schön symmetrisch zum 18dB-Filter des Tieftöners ab.

Gruß, Christoph

bee
03.12.2008, 11:13
Hallo Cristoph,


das sieht ja schon wieder mal erschreckend gut ;) und durchdacht aus. Richtig unheimlich. :D

Auf die weiteren Messungen bin ich schon sehr gespannt.

Weiß jemand, wie genau der originale Phaseplug im Peerless befestigt ist und ob man ihn ohne Beschädigung des restlichen Chassis herausbekommt?
Dann könnte man ihn evtl. durch einen gleich hohen zylindrischen ersetzen um wieder eine effektivere Kühlung für den HT zu haben.
Mit einem einzelnen Paar solcher Drehteile könnte ich wohl dienen...;)

Christoph Gebhard
03.12.2008, 11:40
Hi Bernd,

danke, yo, ich bin bis jetzt auch zufrieden. Die missratenen Projekte verheimliche ich meist der Forenwelt oder erwähne sie nur am Rande in anderen Threads...aber erst wenn der Misserfolg verarbeitet ist ;)

Der PhasePlug ist nicht verschraubt, sondern angeklebt. Ich wollte eigentlich auch die Bohrung durchgängig machen und die Gewindestange von hinten kontern. Mir ist aber ein Bohrer - vermutlich beim Übergang zwischen PhasePlug und Magnet - abgebrochen, worauf hin das Chassis einmal quer durch den Raum geflogen ist :eek: Die rein magnetische Fixierung auf der Bohrplatte war wohl doch zu schwach ;) Dem Chassis ist aber zum Glück nix passiert...

Jetzt werde ich die Gewindestange einfach mit einem Tropfen Kleber im PhasePlug befestigen. Das Loch ist übrigens auch nicht ganz mittig, trotz Körnung ist der Bohrer etwas gewandert, akustisch natürlich irrelvant.
Nun ja, ich bin bei sowas sowieso meist sehr ungeduldig, Hauptsache hält :)

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
03.12.2008, 15:17
Hi,

ich habe gerade noch ein paar Messungen mit kalibriertem Mikro gemacht. Die Messungen sind für einen Koax wirklich außergewöhnlich gut. Ich habe anscheinend ziemlich Glück gehabt :cool:
Vor allem die Unterschiede im Frequenzgang zwischen Tieftöner mit und ohne aufgesetztem Hochtöner sind erstaunlich, im Nachhinein aber auch ganz gut zu erklären. Vielleicht mag jemand raten???
Dazu dann später mehr, hier noch zwei Bilder der Chassis im eingebauten Zustand:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=40

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=39

Gruß, Christoph

bee
03.12.2008, 15:38
Vielleicht mag jemand raten???



Der axiale Abstand ist genau so groß, daß die Reflexion den Peak der Membranreso auslöscht?

Was gibt's zu gewinnen?:D

Christoph Gebhard
03.12.2008, 15:51
Aaargh Bernd,

ich wusste, dass du darauf kommst! Respekt!
Der Einfluß ist tatsächlich vergleichbar mit den Diffusoren, die vor Hartmembranhochtönern angebracht werden. Der Frequenzgang wird (glücklicherweise?) linearisiert und die Membranresonanzen abgeschwächt...

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=41

Gruß, Christoph

holly65
03.12.2008, 16:39
Hallo Christoph,

sehr nettes Teil, gefällt mir.:)
Bin mal gespannt wie sie sich unter Winkel macht.
So etwas ähnliches - nur in "billich" - habe ich auch mal gestrickt.

Den HT habe ich auf der Messe in Hannover gehört, klang sehr gut.

grüsse

Karsten

bee
03.12.2008, 18:37
Aaargh Bernd,



:D 'tschuldigung :D

Die vielen Gewinnspiele hier sind aber auch klasse.
Karsten hat ja schon eine praktische aufblasbare Waschmaschine verschenkt. :)

Nur an Marcus' Sanduhraufgabe hab' ich mir gestern Abend die Zähne ausgebissen. :mad:

Darf ich Dir zwecks Gewinnausschüttung meine Bankverbindung mitteilen? :p


Das mit dem geklebten Phaseplug ist ja doof. Jetzt wollte ich ausnahmsweise mal was vernünftiges beitragen.... wieder nix.

holly65
03.12.2008, 19:16
Darf ich Dir zwecks Gewinnausschüttung meine Bankverbindung mitteilen? :p


Die Kohle(n) bekommst du von Christoph mit Sicherheit aus der Schütte.:D

Liebe Grüße

Karsten

Christoph Gebhard
04.12.2008, 22:32
So,

etwas verspätet gibts Nachschub an Messdateien. Ich denke, die sind für die meisten selbsterklärend, deswegen spare ich mir mal meine Kommentare. Falls es Nachfragen gibt, nur zu....

Ausschwingen des Peerless ohne aufgesetztem Hochtöner:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=60

Ausschwingen des Peerless mit aufgesetztem Hochtöner:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=59

Frequenzgang des Peerless unbeschaltet 0-45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=57

Frequenzgang des Peerless mit vollem Raumeinfluß, 3Hz Auflösung und 1/6Okt-Glättung unter 0° im geschlossenen Gehäuse ohne BR-Anteil (der Einbruch um 320Hz ist die Bodenreflektion):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=56

Frequenzgang des Wavecor unbeschaltet 0-45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=58

Ausschwingverhalten des Wavecor (der Grat um 1000Hz ist die zu schwach bedämpfte Eigenresonanz):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=61

@Karsten: In welcher Box waren die Wavecors verbaut?

Gruß, Christoph

holly65
05.12.2008, 13:36
Hallo Christoph,

der Ls kommt von Leema, Xanda heißt der "Chellokasten":D (Stückpreis ca. 7.500 €).:eek:
Die Flächenstrahler mal ausgeklammert klanglich einer der Top LS auf der Messe.

Die 4 MT sahen stark nach Peerless oder Vifa aus.

Hier gibt's ein paar Impressionen:
http://www.homecinemahighfidelity.de/newsanzeige+M59796237390.html
http://www.areadvd.de/lm/AV_Hardware/messebericht_hchf2008.shtml

grüsse

Karsten

Christoph Gebhard
06.12.2008, 20:33
Yo,

danke Karsten. Dann kann das Teil ja nicht so schlecht sein :)

Ich habe eine erste Weiche in der Simulation gestrickt, die ich in den nächsten Tagen aufbauen und probehören möchte.

Der Peerless bekommt einen relativ sanften 18dB-Filter. Der Hochtöner einen 6dB plus zwei Saugkreise. Ein Saugkreis bekämpft das Aufbuckeln auf der Eigenresonanz und formt die Kurve im Übernahmebereich. Der andere begradigt einen kleinen Restbuckel um 6kHz. Vielleicht kann dieser auch entfallen, dass muss man sich mal anhören.

Hier die Frequenzgänge:

10°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=85

20°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=84

Hier ist noch der Frequenzgang mit vollem Raumeinfluß, voller Auflösung und Smoothing zur Kontrolle der Baffle Step-Entzerrung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=86

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
07.12.2008, 20:15
Nabend,

hier ist eine erste Messung am realen Objekt. Die Weiche habe ich aber noch geringfügig abgeändert, weil Bauteile in meiner Bastelkiste fehlten. Den Sperrkreis bei 6kHz habe ich aus dem gleichen Grund weggelassen.

Einmal mit (grün, 1/6Okt Smoothing) und ohne (rot, ohne Smoothing) Raumeinfluß unter ca. 15°:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=97

Sieht doch schon gut aus :)

Gruß, Christoph

henrik
17.12.2008, 16:51
Hallo Christoph,

der Coax sieht sehr interessant aus. Ich werde ihn mal nachbauen und ausprobieren. Die Peerless habe ich schon, die Hochtöner sind bestellt. Dazu wird sich ein W6-1108SA in BR gesellen. Der Peerless kommt dann aber direkt in ein geschlossenes Gehäuse und die Schallwand wird ein bisschen breiter. Das ganze wird aktiv mit DCX betrieben. Ich wollte immer schonmal einen Coax bauen und deiner sieht einfach zu vielversprechend aus. Ich melde mich sobald das Testgehäuse fertig ist und ich das ganze mal gemessen habe und werde meine Erfahrungen hier mitteilen.

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
20.12.2008, 09:01
Hi Henrik,

finde ich klasse, dass du dich auch an dem Koax probierst. Mit dem DCX dürfte es (fast) ein Kinderspiel werden...

Bei mir läuft der erste Weichenversuch (der oben abgebildete Frequenzgang ist leider mit einem gedrehten Spannungsteiler gemessen worden:o ) seit Anfang der Woche. Ich war/bin leider erkrankt, so dass ich mich kaum an den Lautsprechern erfreuen konnte, erste Hörsitzungen zeigten auf jeden Fall, dass das Ding nicht vollends daneben ist, aber noch etwas Feinabstimmung bedarf... ;)

Gruß, Christoph

henrik
20.12.2008, 11:38
Hallo Christoph,

erstmal gute Besserung.

Das Holz habe ich inzwischen schon gekauft. Heute werde ich mal mit den Testgehäusen anfangen. Die Wavecor sind leider noch nicht bei mir eingetroffen.

Noch eine Frage: Liegt der HT bei dir jetzt auf dem Phaseplug auf? hatte schon überlegt ob ich nicht einfach ein paar mm des Phaseplugs wegraspel und ihn dann einfach aufklebe; ohne Gewindestange.

Wie einfach ist denn der Kühlkörper zu demontieren? Kann man Probleme durch den Verzicht auf diesen erwarten?

Sobald die Hochtöner dann bei mir sind geht es weiter ;)

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
20.12.2008, 18:08
Hi Henrik

Aufkleben sollte auch gehen. Das wollte ich am Anfang auch machen und wäre vielleicht die nervenschonendere Variante gewesen ;)
Der Kühlkörper ist mit der zentralen Madenschraube und etwas Klebstoff nach außen zum "Korb" gesichert. Mit nem kleinen Schraubendreher bekommt man ihn aber leicht einseitig abgehebelt und kann ihn dann mit der Hand komplett abziehen.

In erster Linie wird die Maximalbelastbarkeit natürlich sinken. Ich denke aber, dass wir da jenseits von gut und böse sind. Er hat immerhin eine 30er Schwingspule und bekommt nach dem Umbau immerhin noch die Möglichkeit, seine Wärme über den Phase Plug abzugeben. Zudem nutzen wir den Hochtöner nicht für PA-Zwecke, sondern mit einem 13er-HiFi-Bass und trennen eher hoch.
Geringfügig werden sich bei Erwärmung die TSP ändern, aber auch das sollte unproblematisch sein, da der Hochtöner weit außerhalb seiner Eigenresonanz betrieben wird.

Um ganz sicher zu gehen, kann man bei Pegelorgien ja mal mit dem Finger am Magneten fühlen...

Gruß, Christoph

henrik
20.12.2008, 19:57
Das hört sich ja schonmal sehr gut an. Danke für die Hinweise!

Ich bin auch mit den Testgehäusen schon etwas weiter gekommen. Der Peerless bekommt 3,5L geschlossen und der Tangband 34L BR. Das Gerüst steht, es müssen noch je eine seite drauf und dann kommen die Ausfräsungen.
Die Kabel für die Hochtöner werde ich durch zwei der Befestigungslöcher des Peerless führen. Das sieht glaube ich ganz gut aus und das Chassis wird auch mir vier Schrauben halten.

Ich bin noch am grübeln, wie man den HT noch verschönern kann. vll kann man ihn mit etwas Spachtel in eine komplett runde Form (also ohne die ganzen Ecken) bringen. Müsste man nur mal gucken welcher Spachtel da hält.

B x T x H = 220mm x 260mm x 1000mm

Die Frage ist noch, ob ich den Peerless außer mittig setze oder nicht. Muss ich mir noch überlegen.

Messen kann ich leider erst wieder anfang des Jahres, da ich erst dann wieder in Aachen bin. Dort ist mein ganzes Messzeugs.

Gruß Henrik

henrik
27.12.2008, 17:54
Halle Leute, ich hoffe Ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest.

ich habe ein wenig weiter gebastelt.

Zum Abfräsen des Phaseplugs des Peerless habe ich ihn in das Gehäuse geschraubt, ihn mit zeitung und kreppband gegen herumfliegende Metallteile geschützt und eine rund ausgefräste Holzplatte darauf befestigt:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=143&stc=1&d=1230396407

Beim ersten Mitteltöner hat das prima funktioniert, beim zweiten hatte ich nach kurzer Zeit den Phaseplug in der Hand:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=144&stc=1&d=1230396407 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=145&stc=1&d=1230396407

Im moment versuche ich mit Uhu Superkleber diesen wieder so zu befestigen, dass ich wieder fräsen kann um ihn auf die gleiche Höhe abzufräsen.

Die Chassis sind jetzt eingefräst und das ganze sieht so aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=146&stc=1&d=1230396407

Da ich die kleinen Überstände am Wavecor nicht mochte habe ich sie mit dem Teppichmesser entfernt. Funktioniert übrigens sehr gut:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=147&stc=1&d=1230396407

Im moment sieht es so aus, als ob ich die HTer mit Heißkleber einfach aufkleber...die Wärmeleitfähigkeit zwischen HT und Phaseplug wäre dann allerdings fast Null.

Ich melde mich bei Zeiten mit weiterem Bericht und Bildern. Es müssen noch die Ausschnitte für die BR Rohre gefräst werden, außerdem wollte ich noch die Seiten anfasen. Als letztes kommen je drei Speakon Buchsen in die Rückwand.

Gruß Henrik

henrik
28.12.2008, 17:52
So sieht es fertig aus, jedenfalls schonmal die eine:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=161&stc=1&d=1230483075

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
28.12.2008, 19:13
Hi Henrik,

klasse. Sieht nicht schlecht aus. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Bei mir muss im Moment der linke Lautsprecher dem Tannenbaum weichen, weswegen das Projekt derzeit ruht. Ich habe habe aber schon die Weichenbauteile zur Bekämpfung des Buckels bei 5kHz hier. Spätestens nach den heiligen drei Königen geht es dann bei mir weiter :D

Gruß, Christoph

henrik
28.12.2008, 19:38
Hallo Christoph,

der zweite Lautsprecher ist auch gerade soweit fertig geworden. ich bin aber erst wieder in einer Woche (am Sonntag) in meiner Wohnung in Aachen. Dann gehts los mit messen und hören. Bin echt gespannt, wie die kleinen sich machen.

Die Hochtöner halten im Moment übrigens mit Sekundenkleber. Heißkleber hat nicht funktioniert.

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
29.12.2008, 18:30
Nabend,

ich habe mich mal mit meiner TML unterhalb des Koax beschäftigt.
Kurz die Daten: Sd = 223 cm² konstant, L = 178,2 cm (ohne Einfluß von Dämpfung = 48 Hz Viertelwellenresonanz, mit 20% Einfluß 40 Hz), Treiber Tang Band W69-1042 auf 35% der Länge montiert.

Bedämpft habe ich spärlich nur im 1/3 der Line (wo alle Schnelleknoten der Resonanzen sitzen, danke Alex ;) ) mit einem Beutel Sonofil (für 20 Liter), da er nur als reiner Sub unter maximal 100Hz (eher tiefer) genutzt wird und ich keinen Wirkungsgrad auf der Viertelwellenresonanz verlieren möchte:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=151
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=149
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=150

Impedanzverlauf:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=148
Asymmetrische Spitzen, Abstimmfrequenz um 55Hz, leichte Störungen um 150 Hz, stärke Resonanzen um 200 Hz und darüber.

Frequenzverlauf am TML-Ausgang (rot) und am Treiber:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=145
Hier sieht man am Einbruch um 48Hz die errechnete Abstimmfrequenz, die Line strahlt mit einer Mittenfrequenz von 68 Hz, die Tieftöner fällt ab 80 Hz ab, die untere Grenzfrequenz liegt um 50 Hz und damit etwas höher als simuliert. Die Wirkung der (spärlichen) Bedämpfung auf die virtuelle Lineverlängerung ist praktisch nicht nachweisbar.

Ausschwingverhalten am Treiber:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=146
Man sieht das leicht verzögerte Ausschwingen (des Treibers) bei der zweiten Impedanzspitze um 70 Hz und mehrere Lineresonanzen oberhalb von 100 Hz.

Ausschwingverhalten am TML-Ausgang:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=147
Man sieht das leicht verzögerte Ausschwingen (der Line) auf der Abstimmfrequenz und mehrere Lineresonanzen oberhalb von 100 Hz.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
30.12.2008, 17:44
Hallo,

da meine TML ja irgendwie nicht ganz die (messtechnischen) Erwartungen erfüllt (ein paar Hz tiefer und eine saubere Impedanzdoppelspitze wären schon schön gewesen) macht man sich natürlich so seine Gedanken.
Auf der einen Seite über die Gründe und auf der anderen Seite über die Alternativen.

Gründe: Der TB ist (fast) neu und noch nicht eingeschwungen. Deswegen liegt fs und Qts noch höher, sowie VAS tiefer als in den TSP, die für die Simulation zugrunde gelegt wurden (aus der HH). Das könnte die etwas zu hohe untere Grenzfrequenz erklären, allerdings nicht das Impedanzminimum bei ca. 55 Hz. Das müsste eigentlich unabhängig von den Treiber-TSP 10 Hz tiefer liegen :confused: (Simu siehe unten)

Alternative: Bassreflex!
Etwas Holz entfernen, TML-Ausgang verschließen und BR-Rohr rein...voilà!

Hier ist mal die Simu der TML und BR in meinem Volumen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=152
Man verliert knapp 3dB Wirkungsgrad und gewinnt 10Hz untere Grenzfrequenz. Ist es das wert? Die ersten Hörproben stellten mich eigentlich zufrieden. In meinem kleinen Raum ausreichend tief, dabei schön schnalzend-druckvoll und sogar noch relativ trocken. Zwar nicht so knackig wie ein guter PA-Treiber oder Dipol, aber weit entfernt von Dröhnen und Matschklang. Na, ja, schaun wa ma...

Noch eine Anmerkung zur Simulation:
Obwohl der Frequenzgang und die Abstimmfrequenz der TML etwas tiefer als in der Realität simuliert werden, stimmen die störenden Oberwellen bei 220Hz und 320 Hz und der "Haken" bei 140 Hz sehr gut mit den realen Messungen überein, sowohl im Frequenz- als auch im Impedanzverlauf.

Gruß, Christoph

Chaomaniac
30.12.2008, 18:37
Vergiss bei der BR-Simu die Gehäuseverluste nicht!
Mit einem β1 Wert von 50 bis 100 bist Du näher an der Wirklichkeit als ohne Bedämpfungsangabe!

Christoph Gebhard
30.12.2008, 18:59
Hallo,

berechtigter Einwand. Allerdings habe ich bei der TML die ß-Faktoren auch weg gelassen. Es ging ja mehr um den direkten Vergleich. Verluste werden beide haben (übrigens ein weiterer Grund für die hohe f3, allerdings nicht für die zu hohe Abstimmfrequenz).
Nach meinen Erfahrungen ist übrigens ein ß-Wert von 30 bis maximal 50 bei BR-Boxen praxisgerecht.

Gruß, Christoph

Chaomaniac
30.12.2008, 19:15
Wenn ich mir die Messung des Membranschalles anschaue, scheint es so als wäre die Reso wie in der Simu bei ca. 45Hz. Hmm, ist komisch.

Gibst Du bei BR β1 und β2 ein, oder nur an einer Stelle? Macht nämlich bei so kurzen Resonatoren mit Vorkammer (BR halt) keinen Unterschied.
Wenn Du nur an einer Stelle einen Bedämpfungswert eingibst, muß der Wert aber doppelt so hoch ausfallen. Falls Du sowieso nur β1 oder β2 eingibst, haben wir wohl unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich habe z.B. eine Box, da komm ich erst mit einem Wert von 200 bis 250 (nur β1) auf einen der Messung entsprechenden Frequenzgang in der Simu.
Treiber mit mittlerem bis hohen Qts reagieren übrigens in einem BR-Gehäuse viel sensibler auf unterschiedliche Bedämpfungswerte als in einer TML-Konstruktion, was eine vorhersehbare Abstimmung ziemlich erschwert. Aber das nur nebenbei.

P.S:
Schönes Projekt mit nicht wenig Hirnschmalz dahinter! Bin schon auf die Klangbeschreibung gespannt, wenn die Dinger mal fertig eingespielt und richtig platziert sind!

Christoph Gebhard
30.12.2008, 19:20
Hi,

nein bei BR gebe ich bei ß1 und ß2 den gleichen Wert ein. Ich simuliere meist mit 30, was die Realität ganz gut trifft, im ungünstigsten Fall muss man halt mit 50 rechnen, aber so pessimistisch bin ich nicht, man gibt sich ja schließlich bei der Bedämpfung der Box und Positionierung des Rohrs etwas Mühe :D
TMLs sind für mich Neuland...wie man wahrscheinlich merkt ;)

Gruß, Christoph

Chaomaniac
30.12.2008, 19:24
Dann decken sich unsere Erfahrungen also doch ganz gut! Die Eingabe von 30 in beiden Feldern entspricht ja dann 60, wenn man sich auf nur ein Feld beschränkt (so wie ich, faulheitsbedingt:rolleyes:)

Christoph Gebhard
30.12.2008, 19:29
Hallöchen,


Wenn ich mir die Messung des Membranschalles anschaue, scheint es so als wäre die Reso wie in der Simu bei ca. 45Hz. Hmm, ist komisch.

Du meinst die Nullstelle im Tieftonschall bei ca. 48Hz? Die liegt ja immer etwas tiefer als das Impedanzminimum...auch bei BR-Boxen (und soll angeblich der "echten" Abstimmfrequenz entsprechen).
Allerdings sagt die Simu ja im Impedanzverlauf das Minimum bei 45 Hz voraus. Somit sollte laut Simu die Nullstelle eigentlich noch tiefer liegen...:o


Dann decken sich unsere Erfahrungen also doch ganz gut! Die Eingabe von 30 in beiden Feldern entspricht ja dann 60, wenn man sich auf nur ein Feld beschränkt (so wie ich, faulheitsbedingt:rolleyes:)

:prost:

Chaomaniac
30.12.2008, 20:02
Die simulierte Senke im Membranschall deckt sich recht gut mit deiner Messung. Daß der Membranschall in der Simu bei etwa 45Hz seine Senke zeigen würde, dachte ich mir schon beim Anblick deines Screenshots, denn bei dieser Frequenz hat der Membranhub auch sein Minimum. Es bleibt aber weiterhin rätselhaft, warum die Senke in der Impedanzmessung zu hoch liegt:confused:.
Im angehängten Screenshot sind der Membranschall (schwarz), der Line-Anteil (rot) und die Summe als Simu (zur besseren Veranschaulichung mit β1 = 200, β2 hab ich leer gelassen, weil Du ja den TML-Mund unbedämpft gelassen hast, oder?) abgebildet.
Danke übrigens nochmal für die Datei!
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=36&pictureid=153

Christoph Gebhard
30.12.2008, 20:10
Hi,

wie kannst du denn TML- und Treiber-Anteil getrennt simulieren? Sieht der realen Messung ja schon sehr ähnlich...

Die Differenzen bei der Impedanzmessung kommen wahrscheinlich vom Messpegel. Bei der IMP-Messung mache ich ja eine Messung im Kleinsignalbereich, bei der Schalldruckmessung kann es auch schon mal gerne ein Watt sein...
Rätselhaft ist aber, dass sich sowohl das TSP-Modell als auch die AJ-Simu auf Kleinsignalpegel berufen, also eigentlich die Impedanzmessung "richtig" sein müsste und die Messung mit einem Watt eher Unlinearitäten und damit Abweichungen aufzeigen müsste....

Gruß, Christoph

Chaomaniac
30.12.2008, 20:48
Der Pegel bei der Impedanzmessung dürfte zur Bestimmung des Resonanz-Minimums völlig irrelevant sein, denn dessen Position hängt meines Wissens ausschließlich vom Gehäuse ab! Die Position müsste bei einem 8cm Minibreitbänder die gleiche sein, wie bei einem 18" Langhubsubwoofer (abgesehen davon, daß der nicht mehr ins Gehäuse passt:D).

Christoph Gebhard
30.12.2008, 20:55
Hi,


wie kannst du denn TML- und Treiber-Anteil getrennt simulieren? Sieht der realen Messung ja schon sehr ähnlich...

Die Antwort hat mir Chaomaniac per PN geschickt. Falls es noch jemanden interessiert:


Den Membranschall kann man isoliert betrachten, wenn man bei der Differenzlänge einen sehr hohen Wert eingibt, den Resonatoranteil, wenn man auf Frontloaded Horn umschaltet ("dl" wieder auf 0) und ein großes Volumen für die geschlossene Kammer eingibt.

Der Pegel bei der Impedanzmessung dürfte zur Bestimmung des Resonanz-Minimums völlig irrelevant sein, denn dessen Position hängt meines Wissens ausschließlich vom Gehäuse ab! Die Position müsste bei einem 8cm Minibreitbänder die gleiche sein, wie bei einem 18" Langhubsubwoofer (abgesehen davon, daß der nicht mehr ins Gehäuse passt:D).

Ja, das stimmt. Aber der erhöhte Pegel bei der Schalldruckmessung kann Einfluß auf die Ergebnisse haben...aber wie schon gesagt, eigentlich haben wir den Fehler genau anders herum...die Schalldruckmessung entspricht der Simulation, die Impedanzmessung ist "daneben"...

Gruß, Christoph

castorpollux
30.12.2008, 21:51
Hi Christoph,


Der TB ist (fast) neu und noch nicht eingeschwungen.

Da kenn ich so einige, die der Meinung sind, das habe keinen Einfluss oder sollte maximal als grenzerfahrung für Sicke und spinne ausgeführt werden, da die Parameter an und für sich in sich konsistent bleiben sollten.
Seis drum, bei deinen messwerten habe ich mich auch ein bischen gewundert über die Impedanspitzen - die des Gehäuses sitzt zu hoch und die des Chassis zu niedrig, kurz, sie sollte eigentlich weiter auseinander liegen.

Könntes du mal eine Impedanz-Messung ohne sonofil in der Line ausführen? Das sieht mir nämlich schon nach einer beträchtlichen Summe aus, wie man auch an der recht verwaschenen Membranbedämpfung auf der Abstimmfrequenz sehen kann.

sehr interessant ist der Haken, den man bei ~210Hz sehen kann, da haben wir wohl die 5/4-Resonanz - die ja nicht bedämpft ist, außer durch das bischen Sonofil im 1/3 der Line.

Die asserfälle sehen sehr interessant aus, da juckt es mich richtig in den fingern, weitere messreihen und Abgleiche mit Simulationen und Messungen zu erstellen - derart viele Resonanzen im Wasserfall machen es etwas schwierig, den jeweils verantwortlichen zu finden - die Resonanz bei 210Hz beispielsweise ist "schwer" zu finden. Die "Resonanz" direkt oberhalb von 100Hz am chassis halte ich im übrigen für die bedämpfte 3/4-Resonanz:dance:
Da darauffolgende Resonanzen im chassis-WF recht refelmäßig aussehen, handelt sich hier vermutlich um die ebenfalls geradzahligen vielzahligen: 7/4 ; 11/4; ...etc, müsste ich aber auch noch mal taschenrechnermäßig bestätigen:o

Grüße,

Alex

Christoph Gebhard
30.12.2008, 22:22
Hi Alex,

mit der Konsistenz der TSP gebe ich dir Recht. Trotzdem gibt es zwischen neu und eingewobbelt noch leichte Differenzen in der Abstimmung bzw. läuft selbige minimal aus dem Ruder.
Wenn man die Werte nur mal ins Extreme weiterspinnt, merkt man, dass es irgendwann gar nicht mehr passt, obwohl die Parameter noch proportional zueinander sind. Aber wie du schon sagtest, sei`s drum ;) So viel wird das nicht ausmachen...

Eine Impedanzmessung ohne Sonofil wird nachgeholt.
Vielleicht ist der Treiber auch nicht luftdicht? Das könnte doch auch ein Grund für das hohe Impedanzminimum (das meinst du mit "verwaschen", oder?) sein. Der Stahlblechkorb verzieht sich ja mal ganz gerne und auf eine Abdichtung habe ich schlampigerweise verzichtet...

Bei den Einstellungen des Wasserfallspektrums kann man ja manipulieren und drehen, was das Zeug hält.
Mir war halt wichtig, dass das Diagramm noch eine Aussage liefert, auch wenn ein Vergleich zu anderen Subs natürlich nicht unbedingt möglich ist. Da müsste man wirklich die Einstellungen 1:1 übernehmen.
Die Resonanzen sind auf jeden Fall ganz gut zu erkennen und liefern gegenüber der Amplitude - trotz der mathematischen Verknüpfung - noch neue Informationen...wie ich finde...

Gruß, Christoph

castorpollux
31.12.2008, 10:42
Hallo Christoph,

Eine Abdichtung der Chassis hab ich bei meiner Versuchsreihe eigentlich auch nie vorgenommen, was sich aber ausgewirkt hat, waren Spalte, durch die Luft nach außen dringen konnte. Das erste Drittel war hier bevorzugt Opfer, bzw. halte ich hier für besonders empfindlich, aber auf der anderen Seite verfügt jede auch nur halbwegs anständig geleimte Kiste über kaum noch Angriffsfläche für so eine Undichtigkeit.

Den Wasserfall finde ich hochinteressant, falls das gester nicht so rüberkam...:D Klarerweise kann man den nur im Zusammenhang interpretieren und klarerweise muss sowas im zusammenhang mit zu unterstreichende Aussagen stehen, aber darum gehts ja :-D
Ich könnte mir gerade so richtig in den allerwertesten beissen, das mir die letzten vergleichsmessungen aller chassis durch eigene blödheit (datensicherung->löschen) verlorengegangen sind, aber eine große Menge der messungen hab ich noch, die werd ich im neuen Jahr mal nachschauen, dan kann ich dir auchverschiedene Chassispositionen gegeneinander aufwiegen und schauen, ob was sinnvolles bei rum kommt, wenn man die einzelfrequenzgänge zusammenrechnet.
Derzeit hab ich aber alle Hände voll mit meinem DBA/Inwall-System zu tun, die Antwort auf deine frage "wat machste denn nun eigentlich mit der DCX, wo du sie hast" von vor einem Jahr :cool:

Viele Grüße,

Alex

Christoph Gebhard
04.01.2009, 11:26
Hallo,

hier ist die Messung der Impedanz der TML ohne bzw. mit Bedämpfung (einen Beutel Sonofil (für 20 Liter) im ersten Drittel):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=154

Meinungen?

Gruß, Christoph

henrik
04.01.2009, 23:56
So, ich bin in Aachen angekommen und habe schonmal ein wenig mit dem Coax gespielt. Nach etwas rumspielen mit dem DCX siehts so aus:

beide Seiten im Vergleich, etwa 50cm Abstand, kalibriertes Mikro
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=174&stc=1&d=1231109574

Besteht irgendwie die Möglichkeit mehr Platz für Anhänge als 1MB zu bekommen?

getrennt habe ich ähnlich wie Christoph. Mit dem Hochton bin ich aber noch nicht zufrieden. Werde die Tage auch mal Winkelmessungen einstellen.

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
05.01.2009, 19:00
Hi Henrik,


Mit dem Hochton bin ich aber noch nicht zufrieden.

messtechnisch oder klanglich?

Ich habe auch mal ein Schub Messergebnisse. Die Weiche ist eine leicht überarbeitete, aber noch nicht gehörte Version der Ursprungsweiche.
Alle Messungen sind unter ca. 15° in 65 cm Abstand, unkalibriert, ungesmootht, 186 Hz Auflösung.
Die Welligkeiten des Tieftöners unter 1000Hz kommen vom einem anderen Messort (Dachboden statt Kinderzimmer) und sind wegen der geringen Auflösung in diesem Bereich nicht überzubewerten.

Hochtöner unbeschaltet/beschaltet:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=156

Tieftöner unbeschaltet/beschaltet:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=160

Beide zusammen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=162

Summenbildung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=161
Trennung bei ca. 2800 Hz, symmetrische Filterflanken, saubere Summenbildung

Mit/ohne optionalen Hochtonsperrkreis (wird noch im Hörtest auf Notwendigkeit geprüft):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=158

Ausschwingverhalten:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=155

Sprungantwort:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=159
Wegen des weit vorne sitzenden Hochtöner arg zerklüftet. Wer mag die einzelnen Zacken deuten ;)

Impedanzverlauf:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=157
Abstimmfrequenz der Peerless bei 60Hz, auch hier ist der Sperrkreis im Hochton zu entdecken, grundsätzlich gutmütiges 8 Ohm-Niveau.

Gruß, Christoph

castorpollux
05.01.2009, 23:01
Christoph,

das mit der TML kann doch irgendwie nicht sein, tu mir doch bitte mal den gefallen und miss mal die TSP oder poste mal, falls schon passiert, dann jage ich das noch mal durch akabak...:prost:

Grüße,

Alex

henrik
12.01.2009, 12:51
Hi Christoph



Zitat:
Zitat von henrik http://www.diyhififorum.de/forum/images/buttons/viewpost.gif (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=1590#post1590)
Mit dem Hochton bin ich aber noch nicht zufrieden.

messtechnisch oder klanglich?Im Moment bin ich weder messtechnisch noch klanglich voll zufrieden. Obwohl sie sich schon recht anständig anhören fehlt der letzte Schliff. Bei meiner jetztigen Einstellung habe ich zwar auf Achse einen linearen Frequenzgang, aber unter Winkel (ab 30°) haut es mir ein paar tiefe Kerben rein und er fällt stärker unter Windel ab. Das war bei einer nicht so linearen Einstellung nicht so schlimm. Dies macht sich auch beim Hören bemerkbar.

Der Tangband macht ab 400 Hz abwärts das was er soll. Ich mag das kleine Ding einfach.

Inzwischen habe ich auch rausgefunden, warum die beiden LS sich etwas anders messen. Bei dem einen LS ist der HT etwas zu weit nach oben gerutscht. Ich werde das mal untersuchen, ist ja nur Sekundenkleber :D

Die Gehäuse gefallen mir inzwischen schon so gut, dass ich sie wahrscheinlich einfach furnieren und weiter verwenden werde. So langsam weiss ich nur nicht mehr wo ich die ganzen Dinger hinstellen soll, mein Zimmer ist einfach zu klein.

Wen es interessiert. Im Moment gibt es die großen Bruder vom Peerless den HDS Exclusive 205 bei Intertechnik für 49€. Hat den schonmal einer durchgemessen?

Der Coax war auf alle Fälle eine super Idee von Dir. Danke dafür!:danke:

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
12.01.2009, 13:55
Hi Henrik,

bist du eigentlich Foumaster aus dem HiFi-Forum? So viele HiFi-begeisterte Henriks aus Aachen sollte es nicht geben :D

Der große 20er HDS misst sich genauso gut wie die beiden kleineren. Sehr klirrarm und ausgewogen, nur mit geringere oberer Grenzfrequenz, aber 2-Wege-tauglich. Er wurde mal in der KT vermessen und verbaut. Für 50 Euro ein absolutes Schnäppchen!

Edit: Datenblatt: http://www.tymphany.com/830884 (derzeit auf Tymphany nicht verlinkt)

Gruß, Christoph

henrik
12.01.2009, 15:31
Hi Christoph,

ja, ich bin foumaster aus dem Hifi-Forum. bei Hifi-Selbstbau hatte ich mich damals mit Henrik angemeldet und das hier übernommen.

Wenn ich nicht schon die Bude voll stehen hätte, hätte ich den großen Peerless mal mit dem Seas im Waveguide aus eurer Puro ausprobiert.

hier noch ein paar Messungen: (ca 50cm Abstand, kalibriertes Mikro)

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=41&pictureid=174

unter Winkel:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=41&pictureid=175
Nach dem Hören habe ich den HT noch 0,8dB lauter gemacht. Jetzt passt es schon besser. Sehr schön räumlich.

Gruß, Henrik

Christoph Gebhard
13.01.2009, 13:36
Hi Henrik,

die Messungen sehen gut aus. Du hast etwas weniger Superhochton als ich. Bei dir läufts unter 0° linear, bei mir eher so unter 15° (meine Winkelmessungen stehen ja noch aus). Genau das werde ich auch noch im Hörtest prüfen, werde da vielleicht noch korrigieren.

@Alex:

Hier sind die TSP meines W69. Das Chassis ist -wie schon erwähnt - im Fast-Neuzustand:

MANUFACTURER Tang Band
MODEL W69-1042
DATE 13.01.2009
Fs 40.1152
Fs Added Mass 30.3613
Fs Known Vol 0.0000
Added Mass 36.0000
Known Vol 0.0000
Diameter 168.8000
ZMax 93.2916
ZMax Added Mass 77.0013
ZMax Known Vol 0.0000
Z F1F2 24.6251
Re 6.5000
Rms 1.9387
Qms 6.2762
Qes 0.4700
Qts 0.4373
Cms 0.3261
Mms 48.2748
BL 12.9717
VAS 22.8019
dBSPL 86.9804
L 1kHz 3.2820
L 10kHz 1.3323
CAS 1.632947E-7
RAS 3871.1890
MAS 96.3943
RAT 55561.4500
SD 0.0224
LCES 54.8649
CMES 286.8990
RES 86.7916
MMD 46.3800
RMT 27.8255
eta 0.3006
Z Min 7.8861
Z AVG 42.4779

Wie zu erwarten war, liegt fs und Qts etwas höher und VAS etwas niedriger als bei den Hersteller- und HH-TSP.

Gruß, Christoph

henrik
13.01.2009, 23:19
Ich habe inzwischen nochmal die beiden Lautsprecher verglichen und habe den Hochtöner, welcher nicht exakt in der mitte saß dort angebracht. Es war nur 1-2mm und hat messtechnisch fast nichts ausgemacht.

Hieraus folgt, dass der Frequenzgang der Hochtöner sich bei etwa 11 kHz geringfügig unterscheidet. Grund hierfür könnte sein, dass die Hochtöner nicht der gleichen Charge angehören (ich vermute jedenfalls das diese Bezeichnungen dafür stehen: 5A3 ist etwas zurückhaltender und linearer, 3A1 hat einen Buckel mehr bei 11kHz)

Leider habe ich aus versehen ARTA geschlossen, bevor ich einen Screenshot gemacht oder gespeichert hatte...grrr. Da kommt leider auch keine Meldung von wegen wollen sie nicht noch....

Alles in allem gefallen mir die Lautsprecher inzwischen richtig gut.

@Christoph: was machst du denn jetzt mit dem W69? Bleibt der in der TML?

Gruß Henrik

Christoph Gebhard
17.01.2009, 12:46
Hi Henrik,

ich habe auch leichte messtechnische Unterschiede im Hochton, speziell im Superhochton. Auch im Hörtest bilde ich mir ein, eine leichte Schräglage zu hören. Ich muss die zwei Lautsprecher mal probeweise tauschen, um die Raumasymmetrie als Ursache auszuschließen.
Mittlerweile habe die Weiche zum dritten Mal überarbeitet und auch Zeit gefunden, die Lautsprecher in Ruhe zu hören. Ein ausführlicher Hörtest folgt die nächsten Tage. Ich bin auf jeden Fall zufrieden.

Die TML bleibt so, wie sie ist. Dämmmaterial ist komplett raus. Mit einer Trennung bei 60Hz (sowohl Hoch-als auch Tiefbass) über den DolbyDigital-Verstärker und offenem BR-Rohr bei den Satelliten klingt`s schön homogen. Die Mischung aus Pump, Druck, Schnalz und Knack stimmt. Der Koax wird enorm aufgewertet.

Gruß, Christoph

castorpollux
18.01.2009, 10:33
Hi Christoph,

ich hab mir das mal vorgenommen, nachdem heute mein erster bastelfreier tag seit ein paar wochen ist - das dba ist endlich aufgestellt, zumindest habe ich keine holzarbeiten mehr:D

Anbei findest du zwei graphiken: einmal eine simu ohne sonofil mit deinen parametern und einmal eine simu mit sonofil auf dem ersten drittel. (Sonofil-füllung ist nie genau zu ermitteln in simu-programmen, habe eine annäherung versucht)

Was man auf beiden Bildern sehen kann, sind die Impedanzspitzen jeweils auf ~30Hz und ~65Hz. In der Grafik mit der Sonofil-Füllung ist jedoch die obere Impedanzspitze stark abgesenkt, außerdem lassen sich rechterhand die einzelfrequenzgänge von line und chassis identifizieren. In der bedämpften Variante gibt die Line weniger Schall ab, das Cassis wird nicht so stark bedämpft, wie man recht gut an dem im vergleich zur simu ohne sonofil schwach ausgeprägten einbruch des membranschalldrucks um 45 hz herum sehen kann. Die Dämpfung der Line führt zu einem Pegelverlust von um die 3-4dB um 40Hz herum, so die Simulation.

Im Vergleich mit deiner Impedanzmessung kann man die bei unbedämpftem Gehäuse höher Impedanzspitze des Chassis wiedererkennen - auch wenn sie nicht so stark ausgeprägt ist, wie in der simu vorhergesagt - ich vermute aus der Erfahrung heraus, das da das gehäuse irgendwo verluste hat, auch wenn ich mich frage, wo das sein soll. Ist da direkt beim chassis ein Terminal? Könnte das evtl...:confused:
Davon ab: ein klein wenig abweichung zwischen simu und realität hat man immer, ich rätsele nur nach wie vor, ob das bei dir im rahmen ist, oder ob da etwas nicht stimmt, bisher war meine simu-welt eigentlich heile ;)

Habe auch gerade noch einmal meine Impedanzsimu mit deiner Messung im Gehäuse abgeglichen, mitunter sind die Werte Z1k (27Ohm) und Z10k (121Ohm) da schon drastisch ausschlaggebend für das chassisverhalten am unteren übertragungsende -sieht soweit aber okay aus...

Ich würde vermuten, die 3db mehr bei 40hz, die lassen es nun deutlich besser für dich klingen - erfüllt der sub doch nun auch seinen Zweck :o

Grüße,

Alex

Christoph Gebhard
18.01.2009, 11:03
Hi Alex,

danke für deine Mühen.

Ich höre derzeit ohne Bedämpfung und bin glücklich. Oberwellen kann ich beim besten Willen nicht raushören (ich filtere ja auch bei 60Hz), weder am Hörplatz noch im Nahfeld.
Lauter ist der Sub auf jeden Fall geworden. Das merke ich an der Pegeleinstellung des Subs am Vorverstärker. Hörte ich mit Bedämpfung je nach Übergangsfrequenz und Software noch zwischen 65 und 70(max), bin ich jetzt mit 62 glücklich.

Das Terminal ist übrigens eines sehr gute Idee. Es sitzt - wie auf den Fotos zu sehen ;) - direkt neben dem Chassis. Ich vermute die dünne Plastikwand kann man in direkter Nähe zum Chassis als Gehäuseleck betrachten. Da werde ich wohl nochmal tätig werden...:(

Das Gehäuse habe ich ürbigens zum ersten Mal alà Udo gemacht, also alles in einem Zug verleimen, ohne Klemmen, nur zusammenbauen und abbinden lassen. Die Wahrscheinlichkeit von weiteren Gehäuselecks ist also ungleich höher, ich kann sie nach Sichtprobe aber eigentlich ausschließen.

Gruß, Christoph

castorpollux
18.01.2009, 14:10
Das Gehäuse habe ich ürbigens zum ersten Mal alà Udo gemacht, also alles in einem Zug verleimen, ohne Klemmen, nur zusammenbauen und abbinden lassen. Die Wahrscheinlichkeit von weiteren Gehäuselecks ist also ungleich höher, ich kann sie nach Sichtprobe aber eigentlich ausschließen.


In der Regel ist da dann auch nichts zu befürchten, größere Spalte fallen einem ja auf, ansonsten, wennn ich mir unsicher bin, halte ich immer die Taschenlampe rein und schaue, ob es irgendwo was zu sehen gibt, kleine LED'S sind der nachtwächter MAGLITE vorzuziehen:D

Grüße,

Alex

veloplex
21.01.2009, 21:22
Hallo,

ich danke auch für den Tipp mit dem HDS205. Habe ihn sogleich bestellt. Heute kam dann leider die mail, dass er ausverkauft sei. Auf der HP war er natürlich noch als "verfügbar" gekennzeichnet:mad:

Ich hasse IT!

Zurück zum Thema Gruß Christoph

Christoph Gebhard
25.01.2009, 17:19
Hallo,

Ich habe die Evo mittlerweile einige Male gehört und bin eigentlich recht angetan.
Der Grundcharakter ist eher sonor-vollmundig. Eigentlich meine erste Box, der ich "Rotwein-Qualitäten" bescheinigen kann. Verantwortlich dafür ist wohl – neben dem Charakter der verwendeten Chassis – der marginal zurückgenommene Hochton zwischen 2 und 8 kHz. Hinzu kommt noch das eher breite Abstrahlen in diesem Bereich, so dass dieser plastische „in die Fresse-Sound“ aufgrund des größeren Diffusanteils ausbleibt.
Es klingt nicht so unmittelbar und direkt wie ich es von vielen meiner letzten Lautsprecher gewohnt bin. Eher etwas distanzierter und weitläufiger. Aus dem gleichen Grund schafft es die Evo auch nicht, den Zuhörer sonderlich zu überraschen. Besondere Detailtiefe oder Auflösungswunder bleiben aus, auch die dynamischen Fähigkeiten sind keineswegs überragend, obwohl es nicht nach eingeschlafenen Füßen klingt.
Dafür klingt es fast mit jeder Software angenehm und unangestrengt. Ich habe mich regelmäßig dabei erwischt Songs einfach mal zu Ende zu hören, anstatt zu skippen. Genauso habe ich die Finger nur zu Beginn am Lautstärkesteller gehabt. Einmal die passende Lautstärke gefunden, hatte ich keine Bedürfnisse, die Lautstärke aufgrund nervender Klänge zu senken oder aufgrund spektakulärer Sounds zu steigern. Ich hörte mehr der Musik als dem Lautsprecher zu.

Obwohl die Box in der Summe tonal "gerade" klingt, möchte ich hier noch etwas ins Detail gehen und die Nuancen ausführlicher beschreiben:
Besonders gut gefällt mir der obere Hochton. Das erinnert mich an den ER4. Sehr luftig, fein und sauber.
Vor allem neigt der Wavecor nicht dazu S-Laute von Stimmen zu verschleißen oder ein künstlich-silbriges Klangbild zu erzeugen, wie man es oft von bewusst eingebauten Superhochtonanstiegen kennt.
Wie den Messungen zu entnehmen ist (bzw. sein wird), steigt nämlich auch bei der Evo der Frequenzgang auf Achse deutlich an. Im Abhörwinkel ist wegen der stärkeren Bündlung der 30mm-Membran aber (fast) wieder alles glatt, so dass ich diesen Aspekt nicht oder nur indirekt (über den Diffusschall?) für den tollen Superhochton verantwortlich machen kann.
Der restliche Hochton ist – wie schon erwähnt – etwas zurückgenommen. Stimmen fehlt dadurch tendenziell etwas Glanz und Schmiss, Saxophon und Trompeten blasen mit leicht reduzierter Vehemenz, es bleibt dafür aber meist smooth, selbst kritsche Aufnahmen kippen nicht ins Schrille.
Der Mittelton ist dagegen präsenter. Klavieranschläge schwingen je nach Tonlage zwar etwas unruhiger aus (welcher Lautsprecher hat da nicht seine Probleme?), aber der Rest passt. Stimmen sind schön vollmundig, der Grundcharakter eher rund als knackig. Das setzt sich im Grundtonbereich fort.
Der Bassbereich ist für einen 13er vollkommen ok, aber eigentlich kann kein 13er ernsthaft hifi-tauglich sein. Klar, bei einige Songs fällt die geringe Membranfläche nicht auf, der Bass ist schon irgendwie da, aber wenn dann wirklich mal Wucht, Druck und Präsenz gefragt ist und man nur heiße Luft und Membranflattern vernimmt, schaltet man schnell die TML dazu.
Dann klingt es auch richtig erwachsen, der Zuwachs ist enorm. Die Trennung liegt mit 60Hz – wie schon erwähnt - ziemlich tief. Den treibenden, kickenden Bass muss also weiterhin der Peerless machen, was ihm mit der Hochpassfilterung bis auf wenige Ausnahmen auch sehr gut gelingt. Die TML mach „nur“ das Fundament, das aber ziemlich überzeugend, schnalzend und punchig, auch wenn das letzte Quäntchen Trockenheit ausbleibt. Höhere Trennungen klingen aufgedunsener und inhomogener, vielleicht klappt die Schalladdition wegen geänderter Phasenlage dort auch nicht mehr so richtig, ich habe es nicht gemessen.
Neben der Prüfung des Bassdrucks muss natürlich auch die Auflösung im Bass getestet werden. Das geht nach meiner Erfahrung mit Kontrabässen ganz gut. Auch hier kann ich die einzelnen Saitenanschläge sauber raushören. Natürlich schwingt die Saite etwas länger aus als bei gut aufgestellten Dipolen, aber das habe ich auch nicht ernsthaft besser erwartet, ist schließlich ein Loch im Gehäuse (wie Axel sagen würde :) )
Insgesamt ist aber auch der Bass schön unauffällig und die TML fügt sich gut ins Klangbild ein. Den Pegelregler des Subs habe ich bei fast jeder Musik unangerührt gelassen, was ich als sehr gutes Zeichen werte. Es nervt nix, es fehlt aber auch an nix.
Bei der Raumwiedergabe bin ich etwas gespalten. Das Klangbild wirkt breiter, die Mittenortung ist zwar da, aber etwas verwaschener. Dafür funktioniert die Kanaltrennung richtig gut, Rechts-Links-Effekte sind klar heraushörbar und gut ortbar, eine Trompete ist aber irgendwie breiter als normal, mein Bruder meinte, es scheint ein kleiner Bruch zwischen Mitte und Rechts/Links da zu sein, Spaß macht es trotzdem!
Richtig gut klingen flirrende Gitarrensaiten oder zarte Percussionanschläge. Obwohl das für jeden Lautsprecher eine dankbare Aufgabe ist, lösen sich noch besser als sonst von den Boxen und schweben noch luftiger durch den Raum.
Zudem hat man bei einigen wenigen Songs, wo der Toningenieur anscheinend mit Phasendrehungen gearbeitet hat, den Eindruck als wenn sich das Klangbild um das Ohr herumbeugt und Soundelemente von hinten kommen, ähnlich den Effekten, die man es von verpolten Lautsprechern kennt. Worin das begründet liegt, erschließt sich mir aber noch nicht so ganz.
Vorteile der Koax-Anordung? Hmmmhh...irgendwie nicht direkt auszumachen. Auf jeden Fall klingt es sehr homogen und in sich schlüssig. Kopfbewegungen in der Vertikalen bestraft der Lautsprecher mit deutlich geringeren Tonaliätsänderungen.
Zur Pegelfestigkeit kann ich zumindest mit Hochpass nicht viel sagen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man nicht mehr lauter machen will, das Klangbild einfach passt.
Der Magnet des Wavecors ist selbst nach längerem lauten Hören noch absolut kalt, das Entfernen des Kühlkörpers erachte ich deswegen als absolut unkritisch.
Ohne Hochpass stösst die Tieftonmembran bei großen Hüben an des "Schild" des Wavecor, so dass ich hier wohl nochmal die Feile ansetzen muss ;)

In der Summe liefert Evo für mich keine neuen Referenzeigenschaften, spielt dafür aber wie aus einem Guss und verzichtet darauf, dem Zuhörer mit den Aufnahmeeigenschaften und spektakulären Effekten zu konfrontieren. Das ist ja auch etwas Schönes... :D

Finale Messungen reiche ich die Tage nach...

Bis dann, Christoph

henrik
08.02.2009, 16:41
Hallo Christoph,

eine schöne Beschreibung. Am liebsten würde ich deine mal im direkten Vergleich mit meinen hören.

Ich habe inzwischen mal die Gehäuse furniert. Sie sind jedoch noch nicht mit hartwachsöl oder Lack bearbeitet:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=50&pictureid=247

unten drunter liegen Probestücke. links mit Hartwachsöl, rechts mit Mohnroter Beize (ist mir aber zu rot)
Am liebsten würde ich sie so lassen wie sie sind. Aber sie werden wohl, egal wie ich sie behandel dunkler werden. Im Moment liegt hier noch ein Probestück mit Seidenmatten Klarlack herum. Mal sehen, wie das aussieht, wenn es trocken ist.

Gruß Henrik

xTr3Me
21.03.2009, 15:51
hi Henrik,

was ist das für ein Furnier? Schaut wirklich klasse aus :eek:

henrik
21.03.2009, 19:47
Hallo xTr3Me,

Dankeschön!

das ist Zebrano :D

Mein Problem ist nur, dass ich im Moment überhaupt nicht weiss wo ich die Lautsprecher hinstellen soll...vll muss ich doch nochmal ran und eine passive Weiche basteln.

Gruß Henrik

xTr3Me
22.03.2009, 00:05
Hm, ich find das ziemlich krass wie stark sich das eigentlich gleiche furnier unterscheiden kann. Normalerweise ist die Struktur beim Zebrano viel dichter, hast wirklich ein feines Furnier gefunden. Woher hast du es? Und wie hast du furniert? Bügeleisen? :D:devil:

henrik
22.03.2009, 12:27
Das Furnier habe ich bei www.templin-furnier.de gekauft. Es waren 12 Blatt 103cm x 39cm für 49€ mit Versand. Aufgebracht habe ich es mit dem Bügeleisen :D ,wie immer.

Gruß Henrik