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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reste, das Beste...



F.A.Bi.A.N.
14.10.2009, 21:52
...ein bekannter Auspruch. Bei Suppen oder Eintöpfen weiß man: Muss erstmal ziehen, dann schmeckts deutlich besser.

Bei Lautsprechern ist es eher umgedreht - vom Rumliegen werden sie nicht besser. Also weg mit dem alten Krempel. Am besten mit wohltätigem Hintergrund, und diesmal hatte ich mal wieder einen.

Eine Freundin, ihres Zeichens Sinologin und Regisseurin, hört ihre Machwerke über furchtbarste Lautsprecher ab (und versteht dementsprechend wenig, obwohl die Tonqualität ganz okay zu sein scheint). Der Handlungsbedarf war also offensichtlich.

Verwertet werden mussten diverse Westra-Chassis mit unausprechlichen, aus komischen Zahlenreihen bestehenden Bezeichnungen. Zudem mussten Multiplexreste verwendet werden, MDF aus dem Baumarkt sorgte für den Rest.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1190 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1191
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1192 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1193
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1194

Eine 3-Wege-Konstruktion wäre eigentlich nicht wirklich nötig gewesen, aber um die übliche 2-4kHz-Aufweitung der 2-Wege-Boxen mit Hochtonkalotte zu vermeiden, bot sich der günstige Westra-Mitteltöner mit fast bis 4kHz konstanten Abstrahlung gradezu an. Alles weitere zeigen die Messungen und Fotos.

Alle Fotos und Messungen finden sich in diesem Album:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/album.php?albumid=100


NACHTRAG:
Schade, ich dachte, man könnte aus dem Album direkt Bilder in den Post verlinken.....

eltipo
14.10.2009, 22:31
Warnex?


Kann man das Zeugs eigentlich weiss überstreichen?

Ansonsten sagen die Bilder alles aus....super Verwertung!

F.A.Bi.A.N.
14.10.2009, 22:49
hi,


ja, warnex. das gibts auch in weiss (12kg-gebinde) und da es ein ganz normaler acryllack ist würde ich sagen: ja, kann man auch weiss überstreichen.

eltipo
14.10.2009, 23:04
12 kilo ist glaube ich nicht, meine Grössenordnung zum testen....1Liter-Probier-Pack?

Danke für die Info!

Edit: Inner Bucht gibts den auch als Kilo für 20 Oi in weiss.....! gerade gefunden..

Christoph Gebhard
15.10.2009, 08:35
Hi Fabian,



Schade, ich dachte, man könnte aus dem Album direkt Bilder in den Post verlinken.....

Doch, kann man auch. Wenn du die Bilder in deinem Album einzeln anklickst, musst du den zweiten Link unter dem Bild in den Post kopieren.

Ansonsten gewohnt saubere Arbeit. Kannst du etwas zur Weiche und zum Klang sagen?

Misst du auch im Winter im Garten?

Gruß, Christoph

F.A.Bi.A.N.
15.10.2009, 10:23
hi,

ach, so geht das. nunja eventuell ergänze ich die fotos nachher nochmal in den text und erweitere das ein oder andere. ein paar neue messungen habe ich grade nachgeschoben, die ich zuerst vergessen hatte.

die weiche sieht so aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=100&pictureid=1215
- 12dB tiefpass für den TT
- 18dB bandpass für den MT
- 18dB hochpass für den HT + ein parallelschwingkreis (~10kHz)


klanglich: der mittelhochtonbereich ist so richtig schön langweilig. es fällt schwer, einen charakter zuzuordnen - die breite abstrahlung ist für mich gewöhnungsbedürftig, da ich normalerweise nur mit horngeladenem im hochtonbereich höre, aber es hat auch seine vorzüge, grade für den etwas unbedarfteren hörer, dem die ausrichtung der LS ungefähr so wichtig ist wie mir die Veröffentlichungen des Axel-Springer-Verlages.
Im Bassbereich kommt imho zu wenig - mit einem EQ im Signalweg und 5-6dB Anhebung unterhalb von 100Hz geht´s dann in die richtige Richtung. Ich hatte auch eine Weichenvariante mit 80dB Empfindlichkeit, um eine etwas bassigere Abstimmung zu realisieren. Das habe ich aber wieder verworfen, auch weil die Weiche dann deutlich größer geworden wäre.

Zu den Messungen: Wenn es geht, dann schon. Ansonsten weiche auf eine Konzerthalle mit glattem Estrichboden aus, da kann man sehr vernünftig Groundplanemessungen (aber natürlich auch die üblichen Quasifreifeldmessungen) machen. Dort habe ich eine Freifläche mit ca. 8m Kantenmaß in alle Richtungen, teilweise sogar mehr.

Eine Ergänzung zu den gezeigten Messungen: Die Pegel sind allesamt recht ungenau, lediglich die "finalen" Messungen (sprich Verzerrungen und Wege zueinander) sind wirklich genau - die Messgenauigkeit lag bei ca. +/-0,2dB, ermittelt durch die Differenz des Kalibierwertes vor und nach der Messserie.

Christoph Gebhard
15.10.2009, 10:52
klanglich: der mittelhochtonbereich ist so richtig schön langweilig. es fällt schwer, einen charakter zuzuordnen - die breite abstrahlung ist für mich gewöhnungsbedürftig

:D:yahoo::prost: :cool:

Das kenne ich (auch wenn vielleicht nicht in dem Ausmaße wie du).
Bei mir war der Schock auch groß, als ich zum ersten Mal (wieder) einen breitstrahlenden Kleinformattiefmitteltöner in meinem Raum gehört habe, siehe hier (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=2&sort=lpost&forum_id=205&thread=94)
Nun ja, auf den Einfluß des Abstrahlverhaltens kann man nicht oft genug hinweisen. Und das betrifft nicht nur so Dinge wie Tonalität, sondern vor allem auch Räumlichkeit, Direktheit, Ortbarkeit, Weiträumigkeit, Platizität, ja sogar Feinauflösung, Dynamik oder Punch werden maßgeblich vom Abstrahlverhalten (bzw. dem interagierenden) Raum diktiert.
Sowas fällt natürlich nicht auf, wenn man ständig an 17er/25er-Kisten schraubt und nur die Chassis wechselt (da ergibt dann sogar einen Membranmaterialdiskussion auf einmal Sinn ;) ), man sollte schon mal die Extreme probiert haben, um zu wissen, wo der Hase lang läuft...:cool:

Gruß, Christoph

F.A.Bi.A.N.
15.10.2009, 11:10
...ich stimme dir natürlich zu (auch in der hinsicht, dass man es gar nicht oft genug betonen kann, bis es wirklich der letzte - oder von mir aus auch nur der vorletzte - weiß).

mit den ausformulierungen der klangbeschreibungen habe ich so meine probleme und ich versuche das so weit wie möglich zu vermeiden. ein schönes beispiel (das ist natürlich nicht persönlich zu beziehen) sieht man hier, jörg wuttke ist ein klasse dozent:
http://www.youtube.com/watch?v=Mx6FKcKfh_8&feature=related
und
http://www.youtube.com/watch?v=8oFqLm0Q21s

Chaomaniac
15.10.2009, 11:31
Ist zwar OT, aber danke für die Youtube-Links! Sehr interessant und teilweise sogar bestätigend...

Christoph Gebhard
15.10.2009, 13:47
Hallo Fabian,


(das ist natürlich nicht persönlich zu beziehen)

Nein, kein Problem, ich weiß aus persönlichen Kontakten schon sehr genau, wie meine Klangbeschreibung auf die technisch-analytisch-studierten DIYler wirken, genauso weiß ich aber auch, dass die vielen Messdiagramme bei dem emotionalen - oder eher technik-uninteressierten - Musikliebhaber Strinrunzeln hervorrufen :D

Ich persönlich sehe mich auch gerne zwischen den Welten.
Ich weiß auf der einen Seite, dass es Klangunterschiede gibt und ich sie subjektiv empfinde und auch umschreiben kann/möchte, versuche aber auf der anderen Seite die technisch-objektiven Gründe dafür zu finden (was natürlich - oder zum Glück - nicht immer gelingt).

Ich habe den You-Tube-Link bis jetzt aus Zeitmangel nur in Ausschnitten gesehen (an dem Rechner, an dem ich mich gerade befinde, ist kein Flash-Player installiert), aber ich muss dem Dozent zumindest in Bezug auf Lautsprecher (er redet ja von Mikros) ein wenig widersprechen.
Es gibt z.B. durchaus "Feinzeichnung", die aus technischer Sicht in niedrigem Klirr, sauberem Ausschwingen und geringen Diffusschallanteil (reduzierte Hallsoße) begründet liegen "kann". Wenn man das so im Hörtest wahrnimmt und auch mit Messungen untermauern kann, sehe ich keinen Grund diesen Eindruck zu verschweigen.

Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass die Tonalität/der Frequenzgang (sowohl in Bezug auf erste Wellenfront als auch in Bezug auf das Diffusschallfeld) der unangefochten wichtigste Punkt ist, wieso Lautsprecher anders klingen. Wenn man hier nicht für Ordnung gesorgt hat, braucht man gar nicht über Kondensatorklang, 6dB-Weichen, Einspielzeit, Membranmaterialklang, Klirrarmut, Zeitrichtigkeit, niedrige Mms und schnellen Bass, Gehäusestabilität, Trennungen im wichtigen Stimmbereich oder sonstige HiFi-Märchen und -Halbwahrheiten zu diskutieren.
Der tonale Eindruck überdeckt alle anderen Effekte bei weitem.

Na ja, genug off-topic ;)

Gruß, Christoph