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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bündelung - Raum - Reflexionen - Abbildung



schrottie
19.04.2009, 10:34
Hallo,
ich muss jetzt mal nachfragen, ob mein gesammeltes Halbwissen, so in etwa stimmt.

Meine Annahmen:
1. Durch den Raum entstehen Reflexionen, die sich auswirken in Störungen in der Wiedergabe. Zum einen durch Überhöhungen und Löcher im Frequenzgang und zum anderen in schlechterer Abbildung und weniger Löslösung vom Lautsprecher.

2. Je stärker die Chassis bündeln, desto weniger Reflexionen. Je weniger stark die Reflexionen sind, desto weniger Störungen entstehen.

3. Bei einer Punktschallquelle ist die Abbildung am besten.

4. Durch Korrektur der Sprungantwort wird die Abbildung ebenfalls besser.

Meine Schlüsse:
1. In einem "schlechten" Raum mit vielen Reflexionen sollte man ein Stark bündelndes Konzept wählen.

2. Ein großer Breitbänder ab 20cm sollte das passender Chassis sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

3. Per digitaler Raumkorrektur kann man die Fehler im Frequenzgang ausgleichen. Die Reflexionen bleiben aber und die Abbildung leidet trotzdem. Warum eigentlich?

4. Zeitunterschiede kann man auch per DSP ausgleichen, um die Abbildung zu verbessern.


--> Stimmt das alles so in etwa?

Danke.


Ich überlege, wie ich in meinem wenig idealen Raum eine möglichst gute Abbildung hinbekomme. Ich würde - auf Grund der Überlegungen oben - im Moment zu einem Lautsprecher mit Audio Nirvana Super 10 oder einem BG Neo 8 ohne Zusatzhochtöner tendieren (plus Bass natürlich).

hesinde2006
19.04.2009, 11:25
Hi scrottie,
ich bin zwar auch nur ein HiFi-Noob versuche aber trotzdem deine Fragen zu beantworten.


1. In einem "schlechten" Raum mit vielen Reflexionen sollte man ein Stark bündelndes Konzept wählen.

100% richtig


2. Ein großer Breitbänder ab 20cm sollte das passender Chassis sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Stimmt nicht ganz; geeignet sind BB von 16cm bis 25cm ( in Ausnahmefällen auch 30er) und Hochtonhörner.
Hier allerdings noch andere Faktoren wie Gehäuseart (Horn, Bassreflex usw, Schallwandbreite und höhe mit


3. Per digitaler Raumkorrektur kann man die Fehler im Frequenzgang ausgleichen. Die Reflexionen bleiben aber und die Abbildung leidet trotzdem. Warum eigentlich?

Ich denke das hier die Nachhallzeiten stark zum tragen kommen.


4. Zeitunterschiede kann man auch per DSP ausgleichen, um die Abbildung zu verbessern.

Zeitunterschiede (Delay) kann man ausgleichen inwiefern dies allerdings der ABbildung zuträglich ist kann ich nicht sagen

JEM
19.04.2009, 12:08
2. Ein großer Breitbänder ab 20cm sollte das passender Chassis sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.


Mein halb wissen flüstert mir Grad ein das das nicht ganz stimmt. Nach meinen (halb)wissen bündel ein BB immer stärker zu den hohen Frequenzen hin, strahlt als unten Rum mehr Energie in den raum und oben nicht, wird deswegen Hochton schwach- oder dumpf klingen.

Besser währe hier die 'constant directivity'. Also ein ls der unter Winkeln den Frequenzgang nicht ändert sonder nur leiser wird. So hat man immer gleich viel Energie im Raum.

Und wenn man extrem bündeln will kann man auch immer noch das nehmen. http://www.bcspeakers.com/product.php?id=0000000009

Harry
19.04.2009, 12:39
Hi,


Zum einen durch Überhöhungen und Löcher im Frequenzgang und zum anderen in schlechterer Abbildung und weniger Löslösung vom Lautsprecher.

gerade da wirkt der Raum auch positiv mit.


2. Je stärker die Chassis bündeln, desto weniger Reflexionen. Je weniger stark die Reflexionen sind, desto weniger Störungen entstehen.

Im Prinzip ja.


3. Bei einer Punktschallquelle ist die Abbildung am besten.

Nein bzw. pauschalisiert.


4. Durch Korrektur der Sprungantwort wird die Abbildung ebenfalls besser.

Nein. Anders, aber nicht besser.


1. In einem "schlechten" Raum mit vielen Reflexionen sollte man ein Stark bündelndes Konzept wählen.

Wenn Du neutrale Wiedergabe realisieren willst: Ja, kann man andenken. aber viele Wege fürhren nach Rom.


2. Ein großer Breitbänder ab 20cm sollte das passender Chassis sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Der bündelt nur obenrum, und da "gewaltig"/ungleichmäßig. Sprich: Nein, ein 20cm Koax wäre die bessere Wahl. Oder ein konventionelle Konzept, in dem der hochtöner per Schallführung an des Bündlungsverhalten des Mitteltöners angepasst wird.


3. Per digitaler Raumkorrektur kann man die Fehler im Frequenzgang ausgleichen. Die Reflexionen bleiben aber und die Abbildung leidet trotzdem. Warum eigentlich?

Weil man Reflexionen nur mechanisch per Bedämpfung wegbekommt. Ein DSP dreht da nur elektrisch am Signal, der Diffusschall bleibt ja gleich.


4. Zeitunterschiede kann man auch per DSP ausgleichen, um die Abbildung zu verbessern.

Zeitrichtigkeit (Wie auch immer man das jetzt definiert) wird absolut überbewertet... ;)

Harry

Kripston
19.04.2009, 13:49
Hallo,


Hallo,
ich muss jetzt mal nachfragen, ob mein gesammeltes Halbwissen, so in etwa stimmt.

Meine Annahmen:
1. Durch den Raum entstehen Reflexionen, die sich auswirken in Störungen in der Wiedergabe. Zum einen durch Überhöhungen und Löcher im Frequenzgang und zum anderen in schlechterer Abbildung und weniger Löslösung vom Lautsprecher.
Jein....
Mit Stereo-Wiedergabe im RAR wird man wohl auch nicht glücklich, genausowenig wie in einem Hallraum. Es kommt auf die gesunde Mischung von Direktschall und Diffusschall an.


2. Je stärker die Chassis bündeln, desto weniger Reflexionen. Je weniger stark die Reflexionen sind, desto weniger Störungen entstehen.Jein...
Auch da kommt es im Detail darauf an, wie gebündelt wird. Sehr schmale Schallwände haben rechnerisch auch ein hohes Bündelungsmaß, "pfeifen" aber doch zu viel Schallenergie dorthin(z.B. an die Stirnwand, vor der der Lautsprecher steht), wo sie dann auch stört. Das funktioniert dann nur richtig gut meilenweit von allen reflektierenden Flächen entfernt . Dann funktioniert aber auch ein weniger bündelnder Lautsprecher....
Wenn schon Schallbündelung, dann besser durch Schallführungen wie WG oder (CD-)Horn und "untenrum" durch breite Schallwände....


3. Bei einer Punktschallquelle ist die Abbildung am besten.Jein...
Da kommt es auf die Umsetzung an, auch ein Mehrweger kann gute Abbildung, ist aber schwerer hinzubekommen als mit einer Punktschallquelle.


4. Durch Korrektur der Sprungantwort wird die Abbildung ebenfalls besser.Jein...
Völlig (in bestimmten Kreisen) überbewertetes Kriterium....


Meine Schlüsse:
1. In einem "schlechten" Raum mit vielen Reflexionen sollte man ein Stark bündelndes Konzept wählen.Ja, aber siehe oben, alternativ bietet sich dann noch abhören im Nahfeld an, zumindest aber innerhalb des Hallradiusses, was aber auch zu Problemen mit Kammfiltereffekten speziell bei Phantom-Mitte führen kann.


2. Ein großer Breitbänder ab 20cm sollte das passender Chassis sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.Ein BB ist IMHO nie die Lösung, da er im unteren und oberen Frequenzbereich prinzipbedingt "schwächelt", und durch seine starke frequenzabhängige Bündelung das Energieverhalten im Raum nie stimmt.


3. Per digitaler Raumkorrektur kann man die Fehler im Frequenzgang ausgleichen. Die Reflexionen bleiben aber und die Abbildung leidet trotzdem. Warum eigentlich?Damit kann man mehr Fehler machen als positive Effekte erzielen.
Überleg mal, was mit der ersten, vom Lautsprecher direkt abgestrahlten Wellenfront passiert, wenn du einen ungleichmäßig bündelnden Lautsprecher, der dann meist auch ein ungleichmäßiges Energieverhalten hat, auf linearen Frequenzgang am Hörplatz entzerrst....


4. Zeitunterschiede kann man auch per DSP ausgleichen, um die Abbildung zu verbessern.Wie Harry schon sagte: völlig überbewertetes Kriterium...

Gruß
Peter Krips

schrottie
20.04.2009, 06:50
Ok, dann bin ich mit meinem Fronthorn und der breiten Bass-Abteilung ja sehr gut aufgehoben, so wie ich das vor Anschaffung der Lautsprecher schon dachte. :)

Dazydee
22.04.2009, 09:52
Jup, falsch ist das nicht. (In dem Club bin ich auch)

Bei dem Treiberversatz ist eine Laufzeitkorrektur schon sinnvoll.


Solange es nicht zu hallig klingt, finde ich Reflexionen nicht so schlimm. Was am ehesten (die Abbildung) stört, sind frühe Reflexionen, also die an Wänden die näher als 0,5 - 1 m am Lautsprecher sind (treten die Reflexionen später auf, kann das Ohr sie vom Direktschall unterscheiden und sie sind weit weniger schlimm, als der Frequenzschrieb am Hörort es erwarten lassen täte).


Gruß

Danny