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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überschwingender TP als Hochton-Booster?



nähmaschine
29.01.2024, 13:12
Hallo,
bin mit meinen Doce (12" Beyma-Koax) von Hoschibill sehr zufrieden, will nun als Center für HK einen Eminence Beta12LT (Breitbänder) einsetzen (der lag noch im Keller).
Was neues kaufen möchte ich nicht, obwohl der Emi nicht optimal im Hochton ist. Experimente mit einem Superhochtöner sind bisher nicht zufriedenstellend verlaufen, möchte das Design auch mglst einfach halten. (wie die Koaxe). Dem Emi allein fehlen leider ca 3000hz zu guter Sprachwiedergabe. Bei 6-7kHz sinkt der Schalldruck ab.

Ziel: Gute Sprachverständlichkeit und halbwegs ausgewogen. Der Center muss 10kHz für gute Dialogwiedergabe schaffen. Mehr ist für Filmton nicht nötig.

Idee (ohne zus. Hochtöner): Überschwingender Tiefpass vor dem Chassis. Hochton auf Kosten des Superhochtons generieren. Quasi das Equivalent zu einem überschwingenden Hochpass um den Bass zu verstärken.

Habe als Beispiel eine Boxsimdatei angehängt. Bitte nur den elektrischen Frequenzgang beachten. Habe einfach ein 30cm Visatonchassis genommen und die Impedanz an den Emi angepasst. (0,1mH Spule)
Der Sperrkreis ist im Mittelton notwendig.

Frage: Hat das Nachteile? Schon mal jemand so ausprobiert? Die Impedanz raucht ab, bleibt aber unproblematisch.

Dazu: Später werde ich probieren einen kleinen Kegel aus Papier innen(!) am Lautsprechergitter vor dem Schwirrkonus zu platzieren. Auf Achse sitzt hier bei Filmton niemand, daher diese kleine Streuung. Wird aber ein kleiner Kegel, soll kein Rundstrahler werden.

P.S. Ich besitze noch zwei Fane 12-250TC. Hervorragende 30cm Breitbänder. Die es aber nirgends mehr zu kaufen gibt. Das Paar will ich nicht auseinanderreißen. Und mehr und mehr kaufen ist auch keine Lösung.

Viele Grüße
Steffen

kboe
29.01.2024, 13:55
Meine 1. Idee wäre ein shelving Filter vor dem BB.
Kondensator mit Widerstand überbrückt. Das drückt dir halt die Gesamtempfindlichkeit zu Gunsten des Hochtons.
Mit dem Kondensator stellst du die Einsatzfrequenz ein, mit dem Widerstand die Absenkung.

nähmaschine
29.01.2024, 14:22
Meine 1. Idee wäre ein shelving Filter vor dem BB.

Mhh, das hebt die Gesamtimpedanz auf Werte um 30Ohm.
Damit hab ich kaum eine Möglichkeit noch sinnvoll einen Mitteltonsperrkreis zu berechnen und das Gehäuse dürfte astromomisch groß werden.

kboe
29.01.2024, 16:38
Du könntest einen Saugkreis verwenden.
Das Gehäusevolumen bleibt davon natürlich unberührt.
Hochpass bei ca. 80 Hz?

AR
29.01.2024, 19:28
Hallo Steffen,
das einfachste wäre, einen DSP einzuschleifen (zB. MiniDSP 4x2 HD). Falls Du nix Digitales dazwischen willst, gibts da ja auch analoge Lösungen wie z.B. einen parametrischen EQ. Auf der Verstärkerausgangsseite würde ich nichts machen, das wären m.E. alles eh nur Krücken. Vielleicht hast Du ja sowas ähnliches im Bestand.
Zu Deiner Kette hast Du ja nichts geschrieben.
Noch 'ne Idee: Wenn Du einen früh einsetzenden Höhenregler in Deiner Kette hast, könnte man evtl. mit einem passiven Kuhschwanzfilter vor der Endstufe ab 6-7kHz die angehobenen Höhen wieder zurechtrücken.
Gruß
AR

Edit:
Habs grade geschafft, Deine Boxsim-Datei aufzumachen. Der Frequenzabfall von über 90dB auf 65dB ist schon immens. Da muss schon tierisch angehoben werden, was - egal mit welcher Lösung - sehr schwierig und auch problematisch sein dürfte.

NuSin
29.01.2024, 20:08
Hallo,

P.S. Ich besitze noch zwei Fane 12-250TC. Hervorragende 30cm Breitbänder. Die es aber nirgends mehr zu kaufen gibt. Das Paar will ich nicht auseinanderreißen. Und mehr und mehr kaufen ist auch keine Lösung.

Viele Grüße
Steffen

Aus UK könntest Du noch drei Stück importieren:
https://www.bluearan.co.uk/index.php?id=FANSOV12-250TC&browsemode=category

Und haben ist ja bekanntlich besser als brauchen :D

Viele Grüße
Sebastian

nähmaschine
29.01.2024, 20:10
Du könntest einen Saugkreis verwenden.
Das Gehäusevolumen bleibt davon natürlich unberührt.
Hochpass bei ca. 80 Hz?

Das müsstest du mir mal erklären. Wie kann das Gehäusevolumen gleich bleiben, wenn wir per kleinem Kondensator mit parallelem Widerstand die Impedanz unterhalb des Hochtons so massiv erhöhen?
Vielleicht hab ich ja irgendwas nicht verstanden.
Den Saugkreis meinst du ja anstelle des derzeitigen Sperrkreises, oder?

Und ja, der Center spielt meist vom Tiefbass befreit. Je nachdem.

nähmaschine
29.01.2024, 20:29
Edit:
Habs grade geschafft, Deine Boxsim-Datei aufzumachen. Der Frequenzabfall von über 90dB auf 65dB ist schon immens. Da muss schon tierisch angehoben werden, was - egal mit welcher Lösung - sehr schwierig und auch problematisch sein dürfte


Hi AR, das hatte ich befürchtet. Du hast dir den normalen Frequenzgang angesehen. Deshalb im Post 1 mein Hinweis "nur den elektrischen Frequenzgang anschauen".
Das ist ein Visaton Tieftöner, bei dem ich NUR die Impedanz auf den Eminence-Breitbänder getrimmt habe. Um die Wirkung des Filters zu verdeutlichen. Der Emi fällt von 6 auf 10kHz nur ca. 6 dB ab.


...das einfachste wäre, einen DSP einzuschleifen..

Sorry, ich hatte, um nicht zu langweilen, nichts zu den Umständen geschrieben.
Alter 5.1 AV-Receiver. Gartenhaus, Holzwände, 20m2, 2m Hörabstand, mehrere kleine Subwoofer, die "Doce" (12" Koax) als Mains, der Emi als Center. Zwei kleine Rear-LS an der hinteren Decke.
Sehr schöne Akustik im Raum. Stereo höre ich so gut wie selten zuvor. Laut ist auch mgl.

Es muss technisch aber einfach bleiben. Bedienbar auch für Frau und Kinder. Anschalten, Lautstärke fertig. Dazu der Platzmangel. Kein DSP oder weitere Verstärker. Endstufe nicht auftrennbar etc. .
Also eigentlich die klassische Situation.

Was spricht denn gegen diese Tiefpass-Idee? Wäre einfach umzusetzen. (kleine Spule+kleiner Kondi, und der Sperrkreis passt schon) Und wie oben erwähnt, es müssen nur ca. 6/7dB "erzeugt" werden.

Danke bis hierher fürs Mitdenken!

nähmaschine
29.01.2024, 20:33
Das ist die 16 Ohm Version des Emis:

(ich habe die 8 Ohm Version, meine alte Messung ist leider mit dem Laptop nirvanisiert worden, sah aber oberhalb Grundton ähnlich aus)

https://cdn.myshoptet.com/usr/www.eprodance.cz/user/shop/big/76185-1_eminence-beta-12lt-16-ohm.jpg?5f881b7a

nähmaschine
29.01.2024, 20:45
Aus UK könntest Du noch drei Stück importieren:
https://www.bluearan.co.uk/index.php?id=FANSOV12-250TC&browsemode=category

Und haben ist ja bekanntlich besser als brauchen :D

Viele Grüße
Sebastian

Oh danke. Das ist, auch unabhängig von diesem Projekt, sehr schön.
Celestion scheint, unter Gitarrenspeakern, ebenfalls einen Triple-Cone zu vertreiben. Sieht auch vielversprechend aus.

https://celestion.com/product/f12m-150-triple-cone/

kboe
29.01.2024, 21:28
Den Saugkreis meinst du ja anstelle des derzeitigen Sperrkreises, oder?

Und ja, der Center spielt meist vom Tiefbass befreit. Je nachdem.

Wenn du einen Vorwiderstand einschleifst, musst du natürlich ein Gehäuse vergrößern, um wieder auf eine lehrbuchmäßige Abstimmung zu kommen.
Das trifft aber hauptsächlich auf den Bass zu. Wenn du auf Bass verzichten kannst, kannst du das Gehäuse wieder verkleinern. ( und hochpassfiltern )
Und da es hier wohl nicht um das letzte Quäntchen Klangqualität zu gehen scheint, erscheint mir da ein Kompromiss möglich.... ( KU? )

Vielleicht wäre alles in allem doch ein Hochtöner angebracht. Zum BB passend vielleicht ein günstiger Konus?
Oder ein Piezo koaxig auf den Polkern geklebt? :D:prost:
Sowas passiv hinzubiegen, wird definitiv mit Kompromissen verbunden sein.

Edith: Mit "Gehäuse bleibt davon unberührt" meinte ich natürlich, dass die Vergrößerung des Gehäuses vom Saugkreis unabhängig natürlich bestehen bleiben muss. War wohl sehr missverständlich formuliert.

nähmaschine
31.01.2024, 11:59
Hi kboe,

mit einem Superhochtöner hab ich ja schon experimentiert. Werde ich nochmal angehen, wenn die TP-Idee nicht funktionieren sollte.
Kanns leider erst in 3 Wochen nochmal praktisch umsetzen und schreibe dann wie es geklappt hat.

Ich halte diesen überschwingenden Tiefpass aber, wenn nichts weiter dagegen spricht, für eine elegante und einfache Maßnahme.
Ich nehme dem Breitbänder Energie von einem Bereich weg, den er sowieso nicht mehr überträgt (SHT über 10kHz)
und schiebe diese Energie auf eine Frequenz (6-10kHz), die er noch abdecken kann, wenn auch derzeit zu leise.

Wie stark das dann ggf ausschließlich auf Achse geschieht werde ich sehen, bzw hören, und vielleicht noch diesen kleinen, oben angesprochenen Kegel montieren.

(Abgesehen davon, dass die Klangqualität wirklich nicht absolut im Vordergrund steht, gefällt mir so eine große Membran und der entspannte Dampf den sie abliefert, mal wieder sehr gut.
Fehlen eben nur ein paar Höhen)