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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kupferfolie zur Hochtöner-Reparatur der Schwingspulen-Zuleitung



FF
01.05.2023, 16:42
Hallo,

mir ist am Samstag ein Missgeschick passiert. Zum Glück hat der Reparaturversuch gut funktioniert und ich wollte euch dran teilhaben lassen, falls jemand mal ein ähnliches Problem hat.

Zusammen mit meinem Neffen stricken wir einen alten Bausatz für ihn um. Beim Ausbau der Hochtöner (Peerless WA 10/8) aus dem alten Gehäuse ist mir einer aus der Hand gerutscht, am Kabel hängen geblieben und die Anschlussfahne dabei gebrochen und abgerissen, natürlich inkl. dem dünnen Schwingspulendraht. Weil es das Modell schon ewig nicht mehr gibt und man auch gebraucht nur selten noch einen findet, mussten wir ihn irgendwie reparieren. Die neue Gehäuse sind schon komplett fertig, alle Weichenbauteile sind vorhanden und ich wollte nicht mit neuem HT wieder von vorne anfangen.

Die Reparatur lief dann ab wie folgt:

Das Zerlegen ging ganz gut, der HT ist ferrofluidfrei und hat zum Glück eine Zwangszentrierung.
Die Kunststoffhalterung konnte ich mit Ruderer-380 kleben.
Dann haben wir auf die Kunststofffläche eine Kupferfolie aufgeklebt und diese bis nach unten um die Lötfahne geführt.
Auf der Kupferfolie ließ sich der dünne Schwingspulendraht nach 2-3 Versuchen in einen Tropfen flüssiges Lötzinn einbetten, ohne den Draht selbst mit der Lötspitze zu berühren. Ich hätte Angst gehabt, dass er mir bei direkter Berührung sofort durchglüht.
Schwingeinheit auf die Zentrierung setzen und die Frontplatte wieder aufclipsen


Anschließend Kontrollvergleich mit REW und dem 2. HT. Die Reso liegt bei fast gleicher Frequenz, nur der Max-Wert ist beim reparierten HT niedriger als beim originalen. Den reparierten HT hatte ich Anfang 2022 schon mal gemessen, auch da hatte die Impedanzspitze einen höheren Wert. Ab 1kHz sind die IMP-Kurven deckungsgleich.

Bei den SPL-Kurven zeigen sich unterhalb von 1,4kHz Differenzen von 1-2dB, darüber sind die Kurven fast deckungsgleich. Messung wurde schnell-schlampig auf dem Schreibtisch liegend und nach oben strahlend ausgeführt, d.h. miese Messumgebung und auch keine 100% identischen Messbedingungen beider HTs. (Grün ist der originale WA10/8, rot ist der reparierte WA10/8).

Da der HT im Lautsprecher mit einem Spannungsteiler, 12dB-Weiche und oberhalb 1,6kHz eingesetzt wird, sollte die Abweichung nicht dramatisch ausfallen. Vermutlich hat sich die Sicke beim Ablösen von der Frontplatte etwas verändert, die klebte nach 25 Jahren dort etwas fest.

Beim Anschließen an die Weiche muss ich dann nur aufpassen, dass die reparierte Anschlussfahne nicht zu heiß wird; nicht dass der Löttropfen im HT mit schmilzt und der Spulendraht den Kontakt wieder verliert.

Vielleicht hilft der Tipp mit der Kupferfolie ja dem ein oder anderen. ;)

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