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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Messmöglichkeiten mit Equipment?



Tomax
17.07.2022, 11:36
Liebe Community,

ich möchte als Anfänger meine erste Messung von Chassis eines Center Speakers (2 Midwoofer, 1 HT, 1 MT) durchführen.

Folgende Hardware ist vorhanden:
- PC/MAC mit REW (oder ggf. ARTA).
- Endstufen: IcePower ASX50 (Stereo, unsymm.) oder Hypex 400OEM (symmetrisch)
- RME Fireface UC (symmetr. Line outs u. Line ins)
- Beyerdynamic MM1 Messmikro mit Kalibrierungsdatei.

Habe zwar jemanden dabei, der sich mit der Hardware auskennt. Allerdings ist mir nicht klar, was ich für die Anschlusskette ggf. noch brauche?
Die ARTA-Messbox funktioniert ja nur unsymmetrisch, wenn ich das richtig lese?

Muss ich für eine vollsymmetr. Messung auch mit Widerständen arbeiten? Vlt. kann mir jemand mit ähnlicher Hardware Tipps geben (auch gerne weitere Grundlagenlektüre)?

Danke u. VG
Tom

SNT
17.07.2022, 12:38
Willst du nur eine Frequengangmessung machen? Fireface symmetrisch out und in den Hypex könnte gehen, einkanalig.

Gruß von Sven

stoneeh
17.07.2022, 13:14
Behringer M8000 Messmikro

Das ist kein valides Produkt. Ich denke du meinst das ECM8000?

Liegt dafür eine Kalibrierungsdatei vor?


auch gerne weitere Grundlagenlektüre

ARTA Handbuch V2.4 (artalabs.hr) (https://artalabs.hr/AppNotes/ARTA-HB-D2.4-Rv0.1.pdf)

Für Einsteiger aufgrund des Umfangs wohl abschreckend; enthält jedoch alles notwendige für akustische Messungen (generell, nicht nur mit ARTA).

Tomax
17.07.2022, 14:13
Fehler beim Messmikro. MM1 mit Kalibrierungsdatei. Die Messbox kann ich nicht verwenden, richtig?

Tomax
17.07.2022, 14:15
Brauche ich was zum Schutz vor DCw ie z.B. Entkopplungskondensatoren?

Swany
17.07.2022, 14:50
Lass das Gebastel mit der Messbox und hol dir, wenn du schon so hochwertig bei dem Rest der Messkette unterwegs bist, ein DATS.

https://www.soundimports.eu/de/dayton-audio-dats-v3.html

Damit bist besser bedient und es ist blöd gesagt, Idiotensicher und Anfängerfreundlich! :)

Gruß Swany

stoneeh
17.07.2022, 16:37
Grundsätzlich ist das Impedanz messen mit der ARTA Messbox nicht schwierig. Verstärkersignal zu Messbox, Messbox zu Lautsprecher; via Cinch von Messbox zur Soundkarte / D/A Interface; in LIMP kurz das Audio Setup (Input und Output) einstellen und den Ref. Widerstand eintragen; auf "Play" drücken und fertig.

Anschließen von Verstärker und Lautsprecher kann ein bisl fummelig werden. Am einfachsten geht's wenn der Amp ein Bananenstecker-Terminal hat. Dann kann man entsprechende fertige Kabel verwenden. Bei mir hat das meiste nur entweder Speakon oder Litze; aber da bastelt man sich halt einmal entsprechende Adapterkabel, und hat dann für die Ewigkeit keine Herumtuerei mehr.

Die Schaltung des Verstärkers ist noch ein Fragezeichen. Gebrückte Amps machen bei der Impedanzmessung Probleme; auch manche Class D Derivate u.ä. - zB Lab Gruppen's FP Serie ("Class TD") liefert bei mir unplausible Werte. Aber, mit einem der dem TE zur Verfügung stehenden Amps, Icepower ASX (non BTL), hab ich selbst bereits erfolgreich die Impedanz meiner HiFi-Lautsprecher gemessen - das Produkt kann ich also aus eigener Praxis für die Impedanzmessung "freigeben".

Weiterer Background, bei Bedarf: LIMP Handbuch (artalabs.hr) (https://artalabs.hr/AppNotes/LIMP-HB-D2.5.pdf)

naumi
17.07.2022, 16:48
Hallo Tomax,

das MM1 ist von Beyerdynamic.
Im Datenblatt steht:


Richtcharakteristik . . . . . . . . . . . . . . Kugel, diffusfeldentzerrt , linearer Frequenzgang im Diffusfeld / unter 90°


Wie wird da gemessen? Eigentlich doch mit Mikrofon senkrecht nach oben gerichtet? Nahfeld/ Fernfeld unterschiedlich? Wer weiß da Bescheid, bin verunsichert.

:prost:

Tomax
17.07.2022, 20:43
Hallo Tomax,

das MM1 ist von Beyerdynamic.
Im Datenblatt steht:




Wie wird da gemessen? Eigentlich doch mit Mikrofon senkrecht nach oben gerichtet? Nahfeld/ Fernfeld unterschiedlich? Wer weiß da Bescheid, bin verunsichert.

:prost:

Stimmt, Beyerdynamic. M.E. eine Nahfeeld u. auf jeden Fall senkrecht nach oben. Kugelmessung

Tomax
17.07.2022, 20:45
Grundsätzlich ist das Impedanz messen mit der ARTA Messbox nicht schwierig. Verstärkersignal zu Messbox, Messbox zu Lautsprecher; via Cinch von Messbox zur Soundkarte / D/A Interface; in LIMP kurz das Audio Setup (Input und Output) einstellen und den Ref. Widerstand eintragen; auf "Play" drücken und fertig.

Anschließen von Verstärker und Lautsprecher kann ein bisl fummelig werden. Am einfachsten geht's wenn der Amp ein Bananenstecker-Terminal hat. Dann kann man entsprechende fertige Kabel verwenden. Bei mir hat das meiste nur entweder Speakon oder Litze; aber da bastelt man sich halt einmal entsprechende Adapterkabel, und hat dann für die Ewigkeit keine Herumtuerei mehr.

Die Schaltung des Verstärkers ist noch ein Fragezeichen. Gebrückte Amps machen bei der Impedanzmessung Probleme; auch manche Class D Derivate u.ä. - zB Lab Gruppen's FP Serie ("Class TD") liefert bei mir unplausible Werte. Aber, mit einem der dem TE zur Verfügung stehenden Amps, Icepower ASX (non BTL), hab ich selbst bereits erfolgreich die Impedanz meiner HiFi-Lautsprecher gemessen - das Produkt kann ich also aus eigener Praxis für die Impedanzmessung "freigeben".

Weiterer Background, bei Bedarf: LIMP Handbuch (artalabs.hr) (https://artalabs.hr/AppNotes/LIMP-HB-D2.5.pdf)

Danke für den Tipp zum ASX. Aber mit der Arta Messbox kann ich doch über das RME Fireface gar nicht gehen, oder?

gesperrter_benutzer_ct
17.07.2022, 21:01
Gebrückte Amps machen bei der Impedanzmessung Probleme;

Eine euphemistische Umschreibung von "gebrückte Amps macht man mit der Impedanzmessung kaputt". Warum? Weil die Meßschaltung Massebezug herstellt und man damit den Ausgang eines gebrückten Verstärkers nach Masse kurzschließt.

Lauscher
17.07.2022, 21:59
Danke für den Tipp zum ASX. Aber mit der Arta Messbox kann ich doch über das RME Fireface gar nicht gehen, oder?

doch doch — mach ich genau so - ist bei mir auch eine Soundkarte mit symmetrischen Ein- und Ausgängen und ich verwende die Messbox für Impedanzmessungen. Als Messsystem verwende REW.

Entweder lötest Du Dir ein entsprechendes Kabel zusammen oder kaufst Dir ein Adapter zum Beispiel bei Thomann https://www.thomann.de/de/adapterstecker.html?gk=KAAS&filter=true
Bei mir ist das Klinke 6.3 auf Chinch RCA - gelötet.

als Messverstärker habe ich mir diese Endstufe ausgesucht: https://www.thomann.de/de/the_tamp_pm40c_endstufenmodul.htm
An der kannst Du Dir die Lautstärke markieren mit der Du Dein System kalibriert hast - und Du musst nicht jedesmal Deine Anlage auseinander rupfen zum Messen. Mir ging das mit der Zeit auf den Keks.

Bei Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik wird Dir Schrittweise gezeigt wie das Ganze eingerichtet wird.
https://www.youtube.com/channel/UC-Y8jmNTBsS3OoJoxG1qKzQ/videos
Schau Dir unbedingt beide Teile zu REW an.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Messen

Viele Grüße
Jens

stoneeh
18.07.2022, 00:22
Weil die Meßschaltung Massebezug herstellt und man damit den Ausgang eines gebrückten Verstärkers nach Masse kurzschließt.

Ist so in Punkt 1.2 auf das zuvor von mir verwiesenen LIMP Handbuchs vermerkt.


gebrückte Amps macht man mit der Impedanzmessung kaputt

Meine TA 2400 widerspricht deiner Glaskugel; ebenso könnten an dieser Stelle wohl ein Dutzend weitere User aufzeigen, die versehentlich oder mangels Kenntnis eine Impedanzmessung am gebrückten Amp versucht hätten, und ohne Lehrgeld zu zahlen davon gekommen sind.

Möglichkeit != Sicherheit.


Danke für den Tipp zum ASX. Aber mit der Arta Messbox kann ich doch über das RME Fireface gar nicht gehen, oder?

Gerne.

Zu deiner Frage: auf die Möglichkeit eines Cinch zu Klinke bzw. XLR Adapter wurde ja gerade verwiesen. Und um folgendes klarzustellen, bevor es sich weiter perpetuiert: weder die In- noch Outputs deines Interfaces müssen grundsätzlich symmetrisch verbunden werden.

gesperrter_benutzer_ct
18.07.2022, 06:46
Meine TA 2400 widerspricht deiner Glaskugel;

Nix Glaskugel, im roten Forum ist genau dieses passiert (https://forum.visaton.de/forum/messtechnik-und-simulation/696195-arta-messbox-schrottet-verst%C3%A4rker).

Witzig finde ich in diesem Zusammenhang, daß du es trotz Warnung im LIMP-Handbuch trotzdem gemacht hast…

stoneeh
18.07.2022, 07:07
Gut. Weiterhin eine Möglichkeit - keine Sicherheit, wie du es dargestellt hattest.

Ich habe die letzten Jahre eine dreistellige Anzahl an Impedanzmessungen hinter mir. Manchmal läuft so eine Messsession nicht ganz ohne Zeitdruck ab; bzw., wenn man zu Beginn einen ~50kg PA Subwoofer an die Location schleppt, kann's sein dass schon rein dadurch der Kopf nicht ganz klar ist :) Der (Einzel-)Fall, auf den ich mich beziehe, war dass versehentlich nach einer akustischen Messung vom gebrückten Modus der Endstufe für die Impedanzmessung nicht wieder auf den Stereo-Modus zurückgeschalten wurde. Der Verstärker, als auch der Rest der Messkette, hat's unbeschadet überstanden.

Wie dem auch sei, spätestens nun ist es klar: keine Impedanzmessungen am gebrückten Verstärker. "Bestenfalls" ist das Ergebnis unplausibel; schlimmstenfalls schrottet man die Hardware.

MrFlorian
18.07.2022, 07:26
Oder für eine Impedanzmessung die Soundkarte vom Laptop nutzen?

Azrael
18.07.2022, 10:50
Oder für eine Impedanzmessung die Soundkarte vom Laptop nutzen?
Das geht nur, wenn der Eingang zwei Kanäle hat. Das ist bei Notebooks mit einer einzelnen Klinken-Kombibuchsen aber nicht der Fall. Das betrifft bei mir alle Notebooks, die hier so rumfliegen (Dell Latitude E6230 und E6530, Lenovo Thinkpad T440s, HP Elitebook 840 G1, alles ältere Exememplare, so Kombibuchsen werden aber nicht seltener geworden sein).

Zur ARTA-Messbox: wenn man deren Funktionen in vollem Umfang nutzen will (z.B. Umschaltmöglichkeit zwischen FG- und Impedanzmessungen), dann können die ins RME-Interface eigebauten Mikfofon-Anschlüsse nicht benutzt werden, sondern man braucht noch einen externen Mikrofon-Vorverstärker.

Ich nutze die ARTA-Messbox darum gar nicht, sondern habe mir für eine Handvoll Euros ein einfaches Impedanz-Messkabel mit eingebautem 100-Ohm-Widerstand gebastelt, dass ich direkt mit dem betreibe, was die Ausgänge des Interfaces (bei mir ein Cakewalk UA-25EX) so hergeben, benutze also für Impedanzmessungen gar keinen separaten Messverstärker. Praktischerweise sind die TSP ja Kleinsignalparameter. :D

Nachteil (für mich aber lässlich): man muss halt ab und zu ein bisschen umstöpseln.

Viele Grüße,
Michael

gesperrter_benutzer_ct
18.07.2022, 10:58
Gut. Weiterhin eine Möglichkeit - keine Sicherheit, wie du es dargestellt hattest.

Genau, getreu dem Motto:

"Tausendmal berührt
Tausendmal ist nix passiert
Tausend und eine Nacht
Und es hat „Zoom“ gemacht

ArLo62
18.07.2022, 11:03
Ich hab mir, weil ich zu Faul zum Basteln war das Dats von Dayton für Impendanzmessung geraucht in der Bucht gekauft wie Swany das oben beschrieben hat, auch für doofe geeignet.
Edit: Man braucht ausser dem Dats ausser einem Zusatzgewicht (Knete) nix mehr. Auch der Verstärker ist da drin.
Gruß
Arnim

Azrael
18.07.2022, 11:14
Dats von Dayton [...] Auch der Verstärker ist da drin.
Ist da überhaupt außer dem zwangsläufigen USB-Audio-Interface noch ein separater Verstärker drin? Das Teil wird ja alleine durch den USB-Anschluss mit Strom versorgt, wenn ich das richtig sehe. :denk:

Nicht falsch verstehen: ich benutze ja für Impedanzmessungen auch keinen separaten Messverstärker, sondern nur bei FG-Messungen, siehe oben.

Viele Grüße,
Michael

ArLo62
18.07.2022, 11:29
Hallo Michael!
Ehrlich gesagt habe ich nicht reingeschaut. Könnte ich ja mal machen. Tatsächlich macht der Lautsprecher beim Messen Geräusche. Deswegen habe ich angenommen, dass ein kleiner Amp drin sein muss.
Gruss
Arnim

Azrael
18.07.2022, 11:31
Bei mir kommen auch Geräusche raus, wäre ja auch komisch, wenn nicht. :)

Viele Grüße,
Michael

ArLo62
18.07.2022, 11:46
Hm, ich werde doch mal reinschauen müssen :D Da es nicht über Klinke geht sondern über usb und die speaker eine niedrige Impendanz haben muss ja irgendwas in dem Kästle drin sein was die Töne macht. Zudem ist ja auch kein Einmessprozess nötig, es muss also ein geschlossenes System sein
Gruß
Arbim

Azrael
18.07.2022, 11:55
Zudem ist ja auch kein Einmessprozess nötig, es muss also ein geschlossenes System sein
Naja, im Vergleich zu einem "normalen" Audio-Interface ist da ja auch nichts zum Verstellen dran, einmal Kalibrieren ab Werk funktioniert dann schon mal ganz gut.

Viele Grüße,
Michael

Tomax
19.07.2022, 21:14
Ist so in Punkt 1.2 auf das zuvor von mir verwiesenen LIMP Handbuchs vermerkt.



Meine TA 2400 widerspricht deiner Glaskugel; ebenso könnten an dieser Stelle wohl ein Dutzend weitere User aufzeigen, die versehentlich oder mangels Kenntnis eine Impedanzmessung am gebrückten Amp versucht hätten, und ohne Lehrgeld zu zahlen davon gekommen sind.

Möglichkeit != Sicherheit.



Gerne.

Zu deiner Frage: auf die Möglichkeit eines Cinch zu Klinke bzw. XLR Adapter wurde ja gerade verwiesen. Und um folgendes klarzustellen, bevor es sich weiter perpetuiert: weder die In- noch Outputs deines Interfaces müssen grundsätzlich symmetrisch verbunden werden.

Werde unsymmetrisch messen. Muss ich für die Frequenzmessung auf die Arta Messbox zurückgreifen? Oder reicht zur Messung ein Spannungswiderstand u. Dioden wie im Arta Handbuch beschrieben?

Roul
19.07.2022, 21:33
Die ARTA-Messbox hat "nur" die Funktion, zwischen elektrischer und akustischer Messung hin und her zu schalten. Grundsätzlich brauchst du diese also nicht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Impedanzmessungen durchzuführen. DATS oder ein einfaches, modifiziertes Klinke-Klinke-Kabel wurden ja schon genannt.

Bei akustischen Messungen sollte ein (semi-) Zweikanal-Setup aufgebaut werden, um auch die Phase erfassen zu können. Ansonsten ist es bei der passiven Weichenentwicklung eher "trial and error", da die Simulationsprogramme ohne diese Info nicht sauber arbeiten können. Bei aktiver Entwicklung sieht das schon anders aus. Sollen nur akustische Messungen durchgeführt werden, um vorhandene Lautsprecher zu messen, reicht auch ein einfaches USB Mic wie das UMIK.

Als Messmikrofon muss es nicht unbedingt das iSEMcon sein. Das Sonarworks SoundID oder das Dayton EMM-6 funktionieren ebenfalls sehr gut. Beide kommen mit einer individuellen Kalibrierdatei, bzw. man kann sich diese nach Eingabe der Seriennummer auf der Herstellerhomepage herunterladen. Dazu ein vernünftiger Mic-VV und eine externe Soundkarte und schon ist das zweikanalige Messsetup komplett. Theoretisch brauchst du nur noch eines von beidem, denn dein Interface sollte sowohl als Soundkarte, als auch als Mic-VV funktionieren.

Ich habe sowohl ein komplettes ARTA-Setup mit Messbox am Messplatz, als auch ein DATS im Büro. Warum? Weil man so mal eben schnell TSP messen kann, ohne gleich das "große" Setup zu aktivieren. Die Messbox am Messplatz ist reine Bequemlichkeit. Wenn die akustischen Messungen durch sind, kann man so schnell mal eben durch umlegen eines Schalters auf die elektrische Messung umschalten. Hat man DATS aber auch an seinem Messplatz, dann ist es ein einfaches Wechseln zwischen den Programmen. Oder aber man steckt eben um und misst dann mit LIMP.

EDIT: alternativ zum ARTA Setup wäre das CLIO Pocket zu nennen. Praktisch eine All-in-One Lösung - nur ein Verstärker wird noch benötigt. Wenn man also vor hat, viel Geld für beispielsweise

iSEMcon EMX-7150,
ESI Maya 44USB,
IMG Stage Line MPA-102,
ARTA und
ARTA-Messbox

anzuschaffen, dann kann man auch überlegen, in ein CLIO Pocket zu investieren.

Azrael
20.07.2022, 06:24
EDIT: alternativ zum ARTA Setup wäre das CLIO Pocket zu nennen. Praktisch eine All-in-One Lösung - nur ein Verstärker wird noch benötigt. Wenn man also vor hat, viel Geld für beispielsweise

iSEMcon EMX-7150,
ESI Maya 44USB,
IMG Stage Line MPA-102,
ARTA und
ARTA-Messbox

anzuschaffen, dann kann man auch überlegen, in ein CLIO Pocket zu investieren.
Einiges davon hat Tomax ja schon, siehe Startpost. Aus meiner Sicht würde also nur noch so ein Impedanz-Messkabel fehlen, dass direkt am Interface betrieben wird, oder halt ein Dayton DATS.


Bei akustischen Messungen sollte ein (semi-) Zweikanal-Setup aufgebaut werden, um auch die Phase erfassen zu können. Ansonsten ist es bei der passiven Weichenentwicklung eher "trial and error", da die Simulationsprogramme ohne diese Info nicht sauber arbeiten können. Bei aktiver Entwicklung sieht das schon anders aus. Sollen nur akustische Messungen durchgeführt werden, um vorhandene Lautsprecher zu messen, reicht auch ein einfaches USB Mic wie das UMIK.
Semi-Zweikanalig heißt übrigens, dass der Ausgang des Audio-Interfaces direkt mit einem weiteren Eingang verbunden wird ("Loopback-Kabel"), ohne den Verstärker noch darin zu integrieren. Man geht dabei davon aus, dass moderne Verstärker ausreichend linear sind, wenn es keine absoluten Fehlkonstruktionen sind. Damit fällt dann auch der sonst am Eingang nötige Spannungsteiler weg. Der Verstärker treibt dann nur das Messobjekt an.

Was USB-Mikrofone angeht: zumindest bei REW (bei ARTA weiß ich es nicht) kann man eine akustische Timing-Referenz realisieren. Da gibt es aber einiges zu beachten, so einfach, wie das erstmal klingt, ist es nämlich nicht. Ich würde ein USB-Mikrofon also zumindest für die Entwicklung passiver Weichen nicht empfehlen (hast du ja auch nicht :)).

Viele Grüße,
Michael

stoneeh
20.07.2022, 07:39
Der zeitliche Bezugspunkt für die korrekte Ermittlung der Phase muss in ARTA sowohl bei der 1, als auch 2kanaligen Messung per Hand gesetzt werden. Dafür wird der Marker an das Maximum der Impulsantwort gesetzt, das Pre-Delay eingeholt, und danach der Marker entfernt oder stark nach rechts verschoben.

Ähnlich macht's VituixCAD, eine beliebte / gängige der genannten Softwares für das Weichendesign, beim Import einer Impulsantwort. Ich zitiere aus der BDA:


Maximum point of window function and phase response of exported frequency responses are set with Reference time. Reference time is typically set to the first sharp and high (positive) peak of impulse response to produce close to minimum phase response at high frequencies. Get button locates reference time to the highest absolute peak of impulse response.

Das beschriebene gilt wie in ARTA für 1kanalige wie 2kanalige Messungen, und liefert wie in ARTA für beide das selbe Ergebnis - mit Ausnahme der üblicherweise vernachlässigbaren Phasenverschiebung der Soundkarte / des D/A Interfaces (und des Leistungsverstärkers), welche mit der (semi- oder "vollwertigen") 2kanaligen Messung rauskalibriert wird.

Roul
21.07.2022, 09:31
Kann natürlich sein, dass das vernachlässigbar ist. Ich habe nie anders als mit einem komplett kalibrierten System gemessen um Fehler in den Messungen zu vermeiden und um sicher zu stellen, dass die Simulationssoftware die bestmögliche Chance hat, vernünftig arbeiten zu können. Zumal man so die Möglichkeit hat, in jeder Lautstärke zu messen, was (für mich) das Messen auch spät Nachts ermöglicht, wenn die Family im Bett ist ;)

stoneeh
21.07.2022, 10:03
Hier gibt's ein paar Messungen: Sammelthema Messhardware - Soundkarten, Preamps & Messmikros - Lautsprecherforum.eu (https://www.lautsprecherforum.eu/viewtopic.php?t=4797). Die üblichen Abweichungen von Interfaces und Amps, die man eben mit der zweikanaligen rauskorrigieren würde, innerhalb 20-20000 Hz liegen im Zehntel dB Bereich Amplitude und wenigen ° Phase - und das stets nur an den Enden des Übertragungsbereichs, weit weg von den üblichen Trennfrequenzen von Mehrwegesystemen.

Tomax
24.07.2022, 21:54
@Azrael: Mit dem semi-zweikanaligen Anschluss meinst du sicher den Aufbau wie im Arta Handbuch (s.Anhang).

Umdas ganze zu konkretisieren, für den Messaufbaue einer FG Messung wäre der folgende Weg richtig:

RMEFireface UC R Left Line Out (Klinke auf XLR) --> Hypex 400OEM -->Chassis; RME Right out --> right input; RME Mic In -->Beyerdynamic MM1

Ist das richtig? Fehlt irgendwo eine Absicherung für das RME oder das Chassis?
Für die Impedanzmessung könnte ich (wenn ich ohne Verstärker arbeite)ein Klinke auf Speakon Kabel mit einem Widerstand (z.B. 100Ohm)bauen.
Wichtig ist mir vor allem erstmal die FG Messung. Für die Weichenberechnung werde ich Vituixcad einsetzen.

Azrael
25.07.2022, 08:34
@Azrael: Mit dem semi-zweikanaligen Anschluss meinst du sicher den Aufbau wie im Arta Handbuch (s.Anhang).

Umdas ganze zu konkretisieren, für den Messaufbaue einer FG Messung wäre der folgende Weg richtig:

RMEFireface UC R Left Line Out (Klinke auf XLR) --> Hypex 400OEM -->Chassis; RME Right out --> right input; RME Mic In -->Beyerdynamic MM1

Ist das richtig? Fehlt irgendwo eine Absicherung für das RME oder das Chassis?
Ja, der Aufbau ist so wie im unteren Bild 8.

Und ja, so sähe die Verkablung am Fireface UC dann wohl aus, das Ganze muss dann halt entsprechend im Messprogramm konfiguriert sein.


Zumal man so die Möglichkeit hat, in jeder Lautstärke zu messen, was (für mich) das Messen auch spät Nachts ermöglicht, wenn die Family im Bett ist ;)
Das habe ich so ähnlich schon mal gelesen, aber nicht so recht verstanden: ich mit meinem semi-zweikanaligen Setup kann doch auch in unterschiedlichen Lautstärken messen.

Was die Linearität üblicher Verstärker und Audio-Interfaces angeht, bin ich bei stoneeh. Notfalls kann man den FG dieser Gerätschaften ja auch messen und sich eine Korrekturdatei basteln, auch wenn ich denke, dass das wohl kaum nötig sein sollte.

Viele Grüße,
Michael

Tomax
30.07.2022, 12:33
Ja, der Aufbau ist so wie im unteren Bild 8.

Und ja, so sähe die Verkablung am Fireface UC dann wohl aus, das Ganze muss dann halt entsprechend im Messprogramm konfiguriert sein

Viele Grüße,
Michael

Muss jetzt nochmal naiv nachfragen, da ich ja das Chassis ohne Absicherung ansteuere: Muss ich keinen Schutzkondensator (bspw. Entkopplungskondensator) zwischen Endstufe u. Chassis einbauen, um zu Verhindern das evtl. zu hoher Gleichstrom das Chassis zerstören könnte?

Azrael
30.07.2022, 14:31
Wo soll denn der Gleichstrom herkommen? Das geht ja eigentlich nur bei einem defekten Versärker.

Wenn du den Schutz vor zu tiefen Frequenzen etwa bei Hochtönern meinst: es wird ja in der Regel mit sehr geringer Leistung gemessen (bei einem Watt fängt bei einem Kompressionstreiber mit Horn schon das Blut an, aus den Ohren zu laufen :eek:). Auch zu bedenken: ist ein "Schutzkondensator" vor einen Hochtöner geschaltet, fließt er ja in die Messung mit ein, könnte also sein, dass das später irgendwie berücksichtigt werden müsste.

Da würde ich eher im Messprogramm die Bandbreite des Messsignals begrenzen (was ich aber bis jetzt noch nicht gemacht habe, allerdings waren es bei mir bis jetzt auch immer Kompressionstreiber mit vergleichsweise großen Schwingspulen).

Es gibt nur einen Fall, der mir einfällt, wo ich es ohne Vorkondensator auf keinen Fall machen würde: echte Bändchen mit Übertrager, und das, weil bei solchen Teilchen die Impedanz untenrum schon mal gegen 0 Ohm geht.

Viele Grüße,
Michael