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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Mikrofon, REW oder: Was ist ne Dampfmaschine



Krid
12.03.2021, 17:40
Ein freundlich musikalisches Hallo ins ganze Forum.
Wie ihr seht bin ich noch arg frisch hier. Deswegen "missbrauche" ich den Platz hier um mich erstmal vorzustellen.

Nun denn. Ich bin der Krid aus`m Ruhrpott und ganze 51 Jahre jung. Mit ca 14 Jahren, lang ist es her, begann ich mich für`s Musikhören zu begeistern. Schnell war mir klar das die Boxen das wichtigste Glied in der Kette sind. Auf alle Fälle wenn teenager sich den ersten sound frickelt. Und selbstverständlich hat mich auch das permanent knappe Portemonnaie zu DIY gebracht. (Optik ist bei mir zweitrangig)
Im Laufe der ganzen Jahre sind mir zig-Paare Lautsprecher unter die Ohren gekommen. Zuerst waren es oft nachgebaute Vorschläge. Später auch Reparaturen, Ausschlachtereien und so. Dabei , ihr wisst es, bekommt man ein gewisses "Eigengefühl" dafür welcher Treiber wie oder wie nicht eingesetzt werden können. Kurz, ich traue es mir durchaus zu erfolgreich zB den Ht in einer 2-Wegekombi zu tauschen und das Filter anzupassen. Doch, für arg viel mehr langt es nicht. :( Wechselstromrechnungen bei schwankenden Widerständen ist halt fies.

Aber dann: Seit knapp 10 Jahren spielt immer mehr Digitalität in unserem Hobby mit. Und ich bekam eine DSP-Weiche, n Rechkorn DSP-6 ins Haus. Nebenbei auch ein Omnitronic Smard RCA24. Und seit dem tickt die Uhr bei mir etwas anders. Mit dem Gerät habe ich das erste mal (fast) selbst die Box erdacht. Vorstellung ein anderes Mal. Ein günstiger 20er Bass mit dem kleinen OA-Koax. Halb analog, halb digital getrennt.

Jungens und auch Mädels, die Kisten hören sich sehr, sehr gut an. In meinen Ohren das Beste was ich bisher hier hatte.

Nun möchte ich einen Schritt weiter. Seit 2 Tagen habe ich hier ein OMNITRONIC MMUSB2-Mikrofon und eben REW auf dem Rechner. Und es misst auch! :D Doch leider misst er zB Frequenzgänge welche SO niemals stimmen können? Demnach habe ich +- 12dB-Schwankungen. Breitbandig.:eek:

Um zum Ende zu kommen. Ich hoffe mir hier von dem Forum weiter lernen zu können. Habe noch ordentlich Brauchbares im Keller was verbaut werden will. Und wenn ihr, das Forum mir Unterstützung bietet , ja dann nehme ich die Hilfe gerne an.

@ all: Bleibt gesund und musikalisch

Krid :)

MarsianC#
12.03.2021, 18:09
Zeig mal her. 12 dB sind unter der Schröderfrequenz ganz normal. Darüber.... liegts definitiv am LS.

Darakon
12.03.2021, 18:16
Hi!

Wenn du einfach ein Mikron 'irgendwie' in einem Raum aufstellt, sind die 12 dB-Schwankungen durchaus möglich.
Das mit dem Messen ist leider komplizierter.
Am besten Bild vom Messaufbau sowie Einstellungen bei REW mit posten.

Krid
14.03.2021, 19:11
59738
Nun ja.
Nicht nur REW und das Mikro, auch das layout hier ist strange :rtfm:. Ich muss dazu sagen ich bin mittlerweile (auch) zu faul immer alles via PC zu machen. Smartphone rulez.
Doch zum Thema. Hier ein Beispiel von 2 Messungen. Mike und Einstellungen und Entfernungen blieben gleich. Die Unterschiede seht ihr.
Dazu dann die Frage: Lohnt es sich gleich mehrere Messungen zu machen und zu mitteln?:confused: Überhaupt, immer ran mit Tips, danke. Zum Beispiel sende ich das Messsignal grad via bluetooth zu einem Reckhorn DSP-6.

Insgesamt blicke ich aber, von der Bedienung her immer besser durch.
Es wird.
Ich gebe euch mal ein paar mehr Infos zu den Kandidaten welche gerade belauscht werden.
Als Quelle dient natürlich hier das REW-Signal. Ob es statthaft ist via bluetooth zu übertragen werdet ihr mir bitte sagen. Ic hab z Zt kein langes RCA/Klinkenkabel.
Das Gepiepste landet dann eben in dem Reckhorn. Dieser trennt das Signal in 2-Wege und schickt es in die externen Eingänge eines Denon AVR1908. Bei 250-300HZ trennt der DSP den Bass, einen SB-acoustics 20PFC-30/4 in gut 50l BR.
Den Rest bestreitet der lütte OmnesAudio CX3.1. Die Trennung zwischen Mittel-und Hochtöner übernehmen analoge Filter. Ursprung war die HH. Deren "Cumulus2017" diente als Basis. Ich habe die Schallwandbreite recht genau eingehalten. Bedeutet, die Messwerte sollten zumindest ab dem MT-Bereich ähnlich den Messungen der HH sein.
Isset aber nicht.:p
Ob nun der Raumeinfluss und/oder "Toleranzen" das Ergebnis verfälschen gilt es herauszufinden. Auch zB warum der Frequenzgang GRUNDSÄTZLICH ab 14000Hz schwächelt?! Selbst bei einer HT-Kalotte solo?!

Ich werde euch auf dem Laufenden halten.



bleibt musikalisch Krid :)

PS: Der Reckhorn hat leider keine Equalizer VOR den Trennfiltern. Das macht es nicht einfacher. Ich habe noch n Omnitronic SMARD24RCA hier. Lohnt es sich den nochmal vorzuschalten? Das Signal wird dann einmal mehr Hin- und Hergewandelt??!

Joern
14.03.2021, 20:06
Hi.
Frage: fensterst Du die Messung ?
Also die Hörraum reflexionen ausblenden.
Das im unetere. FREquenzbereich solche Schwanken auftauchen , ist dem Raum geschuldet.
Miss mal 1/2 bis 1 m writer rechts / links - dann sieht es unterrum andery aus - Stichwort Raumnoden.
Viel Erfolg !

4711Catweasle
14.03.2021, 20:51
.....
Isset aber nicht.:p
Ob nun der Raumeinfluss und/oder "Toleranzen" das Ergebnis verfälschen gilt es herauszufinden. Auch zB warum der Frequenzgang GRUNDSÄTZLICH ab 14000Hz schwächelt?! Selbst bei einer HT-Kalotte solo?!


Ist Dein Mikro kalibriert ?


Raumnoden
:D Danke dafür.:prost:

Grüße

Azrael
14.03.2021, 21:16
Hi.
Frage: fensterst Du die Messung ?
Also die Hörraum reflexionen ausblenden.
Genau. Lautsprecher sollten unter Ausschluss von Raumeinflüssen entwickelt werden. Da aber nur die wenigsten über einen reflexionsarmen Raum verfügen dürften, bietet es sich an, Fernfeldmessungen zu fenstern, Raumreflexionen also auf der zeitlichen Ebene auszublenden.

Da dabei die Messungen unterhalb einer gewissen Frequenz nicht mehr auswertbar sind (in üblichen Wohnräumen unterhalb von so 300 bis 400 Hz), werden Nahfeldmessungen des Tieftöners und des evtl. vorhandenen Ports mit ihnen kombiniert (gemerged). Am Ende ist der Bereich unterhalb von 300 bis 400 Hz ohnehin der Bereich, wo am ehesten per EQ raumentzerrt wird bzw. es auch sinnvoll ist.

Viele Grüße,
Ezeqiel

*edit*:
....wobei: es kommen dafür nicht nur Nahfeldmessungen in Frage. Es scheint auch Entwickler zu geben, die sich beim unteren Bereich auf Modellierungen mittels der TSP verlassen. Man könnte auch Groundplane-Messungen zum Mergen mit den Fernfeldmessungen hernehmen, da könnte man auch recht hoch mergen, wenn der "Ground" nur groß genug war. :)

Krid
14.03.2021, 23:47
Kurz ja, das Ding ist kalibriert. Via Download-Datei aus Oberursel. Doch auch unkalibriert wäre es komisch. Solch Schwankungen.
Welche Fensterung macht zunächst denn wohl am meisten Sinn?
Ich bin ja noch dabei das Messen erstmal zu lernen. Das Mikrofon wird wandern und unterschiedliche Boxen wandern auch. Drum danke ob der Tips, Ich werde weiter berichten. Das dauert aber seine Zeit weil ich unter der Woche kaum dazu komme konzentriert an die Sache zu gehen.

Nun aber gN8
ab in die wahre Software

fosti
15.03.2021, 00:09
Ich bin ja selten sprachlos, aber ich weiß nicht, wo ich bei #1 und #4 anfangen oder aufhören könnte :eek:

Azrael
15.03.2021, 08:56
Welche Fensterung macht zunächst denn wohl am meisten Sinn?
Das kommt auf die Räumlichkeiten an, die dir zum Messen zur Verfügung stehen. Je größer der Abstand aller reflektierenden Flächen und Gegenstände zum Messaufbau ist, den du realisieren kann, desdo länger kann auch dass Messfenster sein und für desdo tiefere Frequenzen sind die Fernfeldmessungen dann noch auswertbar.

Ich schätze, dass in normalen Wohnräumen wohl so 3 bis 4 ms den Durchschnitt dessen darstellt, was da erreichbar ist.

Ich stelle das Messfenster normalerweise mit Hilfe der Impulsdarstellung ein (bei mir sind 5 ms möglich, ich hab' hohe Decken :)), da kann man die ersten eintreffenden Reflexionen eigentlich ganz gut erkennen, kleines Paint-Kunstwerk zur Anschauung:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=59741&d=1615798041

Die Einstellungen dazu sehen so aus:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=59742&d=1615798474

Viele Grüße,
Michael

Krid
19.03.2021, 19:21
Nun denn mal wieder Hallo in die Runde. Das Wochenende startet und noch besser ich habe ein paar Tage "sturmfrei". Meine bessere Hälfte samt Tochter und Hunden sind bei Oma.
Die letzten Tage hab ich mehr damit verbracht mir im Netz weitere Infos einzuverleiben. Und daher denke ich wenn ich bei euch support erhoffe sollte ich euch kurz meine Lauschsituation erklären.
Zuerst: Das Zimmer ist nicht gerade groß mit rund 12/14qm. Und die Positionierung ist auch suboptimal. Eine Box steht an einer relativ "schallharten" Wand, an der anderen Box hat es 2m Platz. Und selbstverständlich steht das Sofa an der Wand. Wahrlich nicht gut. Auch wegen den oben angesprochenen "frühen" Reflexionen. Völlig unterschiedlich. Echt nicht gut. :mad: Diese ganze Unsymetrie.
Doch das wusste ich schon vorher. Also das die Dinger mies stehen. Fakt aber ist, ich kann hier nicht anders. WAF-Faktor.:schnarch:

Und ich habe bemerkt das bei allen Messungen, so zappelig der Frequenzgang auch aussieht, immer so bei 60-80Hz der Pegel besonders abrutscht. Raummode???! Und, bei ganz hohen Frequenzen hat es besonders lange Ausschwinger. Passt das grundsätzlich?

Ich werde morgen mal ein/ein Paar 3" Breitbandböxchen ("DiggiBox87 aus HH) hervorholen. Bisher wanderte nur das Mikro. Mit so kleinen Dingern lässt sich wohl besser fummeln. Das wird dann auch bebildert.

---to be continued---

Krid
20.03.2021, 16:08
Hier mal ein Beispiel: Die beiden Kurven zeigen einmal n Paar Mivoc JM25TL und einmal mein Eigenkonstrukt. Die beiden unteren Kurven zeigen das Bild wenn ich das Mikro an der Hörposition halte, die oberen wenn das Mikrofon ca 1m nach links wandert. Zur "langen Seite".
Guckt ihr:
59881

Was da knapp unter 100Hz abgeht ist schon bezeichnend. :eek:

MarsianC#
20.03.2021, 16:25
REW hat einen eigenen Capture-Knopf (links im Eck, Fotoapparat).
Im Bereich der Raummoden gehts natülich ab, da kann der beste Lautsprecher (ohne "Tricks") nicht dagegen tun ;)

Azrael
20.03.2021, 16:53
Es macht vielleicht Sinn, wenn du mal erzählst, was du warum überhaupt messen willst. Das Mess-Prozedere unterscheidet sich je nachdem nämlich deutlich.

Viele Grüße,
Michael

Krid
20.03.2021, 21:31
Das ist ne gute Frage: Warum. ? :confused: Zumal ich ja durchaus nicht unzufrieden bin mit der Situation. Nun ja. Besser geht IMMER.
Und ich bin hier im Haushalt der Einzige welcher "ernsthaft" Musik hört. Das hat Vor-und Nachteile. Da ich grundsätzlich nur STEREO höre langt mir mein "sweetspot". Andererseits bekäm ich von meiner besseren Hälfte arg Brause, stell ich hier die Bude nach akustischen Regeln um ! :eek:
Neugierde, die Tatsache das ich hier noch ein anderes DSP (smard24RCA) und einige Treiber habe. Und die Gewissheit das ich irgendwann mal wieder zu Säge, Leim und Lötkolben greife. Kurz, kann ja nicht schaden. Dazu die Hoffnung hier am Hörplatz elektronisch Verbesserungen anzuleiern. Aber nachdem was ich bisher gesehen habe ist der Raum etwas speziell. Und das Mikro sehr genau. Schallpegelmessungen mit reinen Sinus-Tönen stimmen recht genau zu dem entsprechendem Gesamtfrequenzgang. Und die Wasserfälle schwappen bei rund 80Hz am Hörplatz kaum, 1m weiter hat es einen Riesengrat. Das passt also rein messtechnisch jedenfalls zusammen.
Wenn ich erstmal halbwegs "bibelfest" werde die Messungen gescheit auszuführen, ja dann kommt ja erstmal die "Therapie". Sprich das passende equalizing. Sofern es denn Sinn macht.
Ob das nun von Erfolg gekrönt wird oder nicht????

Ich werde es sehen.
Und ihr werdet es sehen. :prost:

kboe
21.03.2021, 08:38
Was da knapp unter 100Hz abgeht ist schon bezeichnend. :eek:

Hi Krid,
ich kann dazu nur sagen:
Willkommen in der wunderbaren Welt der Raumakustik! ;)
Was du da unterhalb von 100 Hz misst, ist VÖLLIG NORMAL!
Hier macht dein Raum ~95% deines Messergebnisses aus.

Don't worry, be happy!

Gruß
Bernhard

Krid
22.03.2021, 18:51
59912 So. Hier mal ein Beispiel. Wie ihr seht folgen die Messungen unmittelbar hintereinander. Bei vermeintlich absolut gleichen Bedingungen.? :p Oh ja, willkommen in der Welt der längeren Wellen. Vielleicht habe ich mich um 2-3 cm bewegt. Doch sonst? Es war aber wohl auch zu vermessen Graphen auf gleichem Niveau wie in bestimmten Gazetten im schalltoten Raum zu erwarten. Wenn ich diese Unterschiede sehe ist die Frage ob und warum sich welche Box wie anhört recht obsolet. Mit nem Schmunzelgruß an die Leute welche 5-stellige Summen in "besseren sound" investieren. :D
Wobei: Alles so ab 700Hz benimmt sich ja recht sittenhaft.
Bevor ich die Tage weiter mache, noch `n paar Fragen. Nach dem Motto: Die dümmste Frage ist die welche man nicht stellt.
-Wie viele sweeps sollte ich überhaupt machen? 2-8? Und mit welcher Auflösung?
- Das Ganze möglichst laut, oder?
- Sollte ich rechts und links solo messen und mitteln?
- Sollte ich mich mal jeweils auf den Bereich über 200Hz widmen, oder macht es überhaupt Sinn bei solchen Schwankungen im Bassbereich herum zu filtern?
- Wo sind die Schmiernippel an der REW-Maschine?

Gebt mir mal so `nen lütten Laufz:rtfm:ttel.

Ansonsten: bleibt musikalisch und vor Allem gesund.


---to be continued---