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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TA1 - mal was Analoges von Köter



Köter
31.10.2019, 20:19
Hallo Forum!

Ich möchte hiermit einen kleinen Baubericht starten, der die Entstehung meines neuesten Eigenbaus dokumentiert. Und zwar bin ich im Moment dabei mir meinen eigenen 12“ Tonarm zu bauen… 😊
Stein des Anstoßes war ein günstiges Angebot in den Kleinanzeigen über einen alten Direkttriebler. Da musste ich einfach zuschlagen. Zu Hause angekommen entstand dann nach und nach der Plan einen eigenen Plattenspieler zu fertigen. Vorab sei gesagt, dass ich mir keine Deadline gesetzt habe wann das Ganze fertiggestellt sein soll. Insofern betrachte ich diesen Thread hier als meinen virtuellen *rschtritt an mich selbst.

Aus einer alten Zusammenarbeit mit einem lieben Forumskollegen hatte ich noch das kardanische Lager von einem Grundig PS-4500. Das ist quasi der „Dreh- und Angelpunkt“ meines Projektes „TA1“. Damals hatten Calvin und ich schonmal einen Tonarm entwickelt. Ebenfalls auf Basis eines Kardanlagers. In dem Falle allerdings von Technics. Die Geometrie und entsprechende Zeichnungen habe ich also eh auf dem Rechner. Also gleich mal eine Bestandsaufnahme gemacht.

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Die Lagerung lässt sich sehr sensibel einstellen und läuft hervorragend Leichtgängig. Beste Voraussetzungen also.

Begonnen habe ich dann mit dem Liftausleger. Quasi als zentrales Element, dass Schaft, Kardan, Lift und Armraste miteinander verbindet. Da wir damals gute Erfahrungen damit gemacht haben, habe ich mir einen fertigen Rega Tonarmlift gekauft. Dieser lässt sich von unten im Liftausleger montieren, der Hebel wird dabei durch den Liftausleger geführt.

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Als nächstes habe ich dann ein neues Kardan „C“ gefertigt. Die Maße konnte ich weitestgehend übernehmen, habe aber die untere Lagerschraube vom Horizontallager verstecken wollen. Hier seht ihr das Ergebnis meiner Mühe:

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Das erste Probesitzen des Kardans verlief vielversprechend, so dass ich mich voller Elan an die Arbeit machte um das Lagerkreuz zu fertigen. Die Kröpfung beträgt 17,5°, als Vorbild dienten die Arme von SME. Das Tonarmrohr hatte ich ebenfalls schon auf Lager – ein spezieller Jagdpfeilschaft den ich damals als Dankeschön erhalten habe. Das Gegengewicht hängt tief – ebenfalls ähnlich dem SME V12. Die Vertikallager aus dem Grundig Kardan sind hier in einen Aluminium Zylinder gepresst den ich in meinem Arm weiterverwenden möchte. Es finden sich außerdem Gewinde zur Fixierung des Armrohres sowie eine Verschraubung für die Tonarmmasse. (Somit wird für das Grounding des Armes nicht die Lagerung missbraucht und ein guter Kontakt sichergestellt)

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Noch fix die Headshell gefräst und am Arm montiert. Auch hier haben wir damals einiges an Entwicklungsarbeit reingesteckt um alle Anforderungen zu erfüllen. So findet sich zum Beispiel eine Bohrung in die ein entsprechender Zapfen gesteckt werden kann um diesen dann mit dem Dorn des Plattenspielers zu verbinden. Damit erhalte ich ohne Messung die korrekte Distanz zwischen Tonarmdrehpunkt und Tellermittelpunkt. Eine vertikale Versteifung sorgt für Stabilität, die Bohrungen für weniger Gewicht. Die Klemmung auf dem Armrohr erlaubt die Einstellung des Azimuths.

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Das Gegengewicht sieht unscheinbar aus, hat es aber förmlich in sich. Um das Gewicht zu erhöhen, die Optik aber nicht zu sehr zu beeinträchtigen habe ich zwei Bleizylinder eingelassen, sowie zwei Montagebohrungen um bei Bedarf ein weiteres Gewicht „anzuhängen“. Damit kann ich flexibel auf verschiedene Tonabnehmer und ihre Gewichte reagieren.

Das Ergebnis der ganzen Mühe seht ihr hier.

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Leider hat mich das Ergebnis nicht 100%tig überzeugt weshalb ich wieder zurück zum Anfang gegangen bin. Aber das Zeig ich euch dann beim nächsten mal… ^^

Stay tuned!

Köter

Köter
01.11.2019, 20:15
So, weiter im Text:

Der originale Grundig Kardan baut sehr hoch. Das liegt vor allem an der Mechanik für die Vollautomatik. Leider habe ich da kein Bild von gemacht. Bei der Bestandsaufnahme im ersten Teil war die Mimik bereits entfernt, die Flächen gefräst und der Kardan „O“ sandgestrahlt. Nichtsdestotrotz sieht man, dass das untere Horizontallager unnötig tief verbaut wurde. Als der Tonarm nun so da stand passte der filigrane Kardan auch nicht so recht zum Rest. Es musste also eine Lösung her. Um die Lager wiederzuverwenden musste ich sie ausbauen. Das gestaltete sich allerdings gar nicht so leicht. Die Lager wurden vom Hersteller im Lagersitz fixiert, indem man einen scharfen Sechskant über das Lager gepresst hat. Dieser hat dann jeweils einen Span aus Aluminium bis vor das Lager geschoben. Versuche das Lager ohne Zerstörung des Kardans auszubauen blieben bei mir erfolglos. Also blieb nur noch die „brute force“ Methode. Ich habe also die gute alte Puk Säge angesetzt und das Aluminium rund um die Lagerschalen eingesägt. Danach konnte ich das Teil einfach aufbrechen:

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Als ich die Lager dann endlich in den Händen hielt konnte ich mich ganz entspannt an das Redesign des Kardans machen. Hier das Ergebnis in der CAD Simulation:

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Inspiriert hat mich das Kardan-Design des aktuellen Technics SP-10. Mit ein wenig Phantasie erkennt man mittlerweile also Einflüsse von Technics, SME sowie Linn in meinem Design…

Auf den Bildern hatte ich im Übrigen immer eine Tonarmraste aus dem 3d Drucker verwendet. Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Aus irgendeinem Grund habe ich allerdings keine Detailaufnahme von dem Teil…

Im nächsten Teil zeige ich euch dann mal erste Ergebnisse

Grüße,
Köter


Ps: Kommentare, Anregungen, Kritik sind gerne Willkommen. Ich lerne immer gerne dazu!

Olaf_HH
01.11.2019, 20:21
:thumbup: Klappstuhl ist aufgestellt.

tifflor5
02.11.2019, 08:38
:w00t: Boah Eih

Köter
03.11.2019, 22:11
Tach Zusammen,

schön dass ich bei einigen das Interesse wecken konnte! :prost:

Wie versprochen hier nun die ersten Bilder.

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Von vorn schön clean und kompakt. Das Spaltmaß beträgt rundherum nur einen Millimeter. Das passt beim eindrehen des Arms auf wenige zehntel… Auf der Rückseite des inneren Kardans erkennt man die Nut für die Kabelführung.

Die Lager selbst habe ich im Moment noch nicht fixiert. Sie sind zwar exakt eingepasst aber in keiner Weise fixiert. Das lässt mir im Moment alle Möglichkeiten offen und die Lagerung funktioniert auch so extrem gut. Es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, wie sensibel der Arm auf jegliche Krafteinwirkung reagiert und wie Reibungsarm diese Konstruktion funktioniert. Ein Luftzug oder aufsteigende Wärme von einem Heizkörper reichen bereits um den Arm in Bewegung zu setzen. Wohlgemerkt ohne Tonarminnenkabel. Bin gespannt wie sehr diese dann „dämpft“.

Der bestellte Lift ist zwischenzeitlich auch angekommen und wurde natürlich direkt eingebaut. Ich musste lediglich das Distanzrohr fertigen.

So schaut´s dann mit montiertem Kardan und neuer Liftbank aus:


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Durch das neue Design habe ich ganze 12 mm in der Höhe eingespart. Dadurch kann ich das zugehörige Laufwerk dementsprechend deutlich Flacher gestalten. In meinen Augen hat der Arm dadurch enorm dazu gewonnen und wirkt in sich stimmiger. Ich hoffe euch gefällt´s ebenfalls.

Falls ihr Fragen habt immer her damit.

Grüße,
Köter

Franky
03.11.2019, 22:23
Super geile Arbeit - da lacht mein Herz als gelernter Werkzeugmacher.

Eine Anregung habe ich noch. Man könnte doch die Stabilität des Tonarmrohrs erhöhen wenn man es vorspannen würde. Schon mal darüber nachgedacht?

Köter
03.11.2019, 22:40
Moin Frank,

vielen Dank - das freut mich sehr! :D
Könntest du mir das "vorspannen" ein wenig erläutern? Ich habe gerade keine Idee was du damit meinen könntest?

Besten Gruß,
Köter

hoschibill
04.11.2019, 04:40
Moinsen :)
Ich kann hier leider nur staunend zuschauen. Das tue ich aber mit Begeisterung :ok:.

Gruß Olli

herr_der_ringe
04.11.2019, 05:16
dem kann ich mich nur anschließen :danke:



...Man könnte doch die Stabilität des Tonarmrohrs erhöhen wenn man es vorspannen würde...
denkst du da analog :D zu spannbeton?

Köter
04.11.2019, 06:34
Morgen Zusammen!

Hi Olli! Auf dem Hörtest in Bergkamen hat´s mich irgendwie wieder gepackt, dieses Fieber. Nachdem ich da die zahlreichen selbstbau-Projekte bestaunt habe, hatte ich wieder Gas für was eigenes. Am nächsten Tag hab ich dann gleich die alten Teile und Unterlagen rausgesucht. Das Gedankenkarussell kennt wohl jeder hier... Das war mit deinem W300 im 614er Gehäuse ja auch nicht anders. Plötzlich hattest du einen Thread gestartet... :D

@Martin: Schön dass du den Weg hierher gefunden hast!

Grüße,
Köter

Köter
06.11.2019, 11:53
Hallo Forum!

Als nächstes machte ich mich an die Tonarm-Basis, bestehend aus dem Schaft und einer Montageplatte. Auf meiner Wunschliste standen folgende Eigenschaften:
- Höhenverstellung zur Anpassung des VTA (vertical tracking angle)
- Höhenverstellung +/- 10 mm
- Audio Steckverbindung innerhalb des Schafts um den Arm auch Stand-Alone betreiben zu können
- Kabelkanal für die Tonarminnenkabel

Hier ein Bild vom Schaft während der Fertigung:

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Zu sehen ist auf der äußeren Wandung eine Nut um den Arm zu in der Höhe zu fixieren. Dazu wird eine Madenschraube in der Nut geführt und festgestellt. Auf der Oberseite finden sich die Montagebohrungen für den Liftausleger sowie ein kleines Langloch in dem die Kabel geführt werden.

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Auf der Unterseite vom Schaft findet dann der fünfpolige Einbaustecker seinen Platz. Über die 4 kleinen Fräsungen lässt sich die Buchse jeweils um 90° gedreht einbauen und über eine M3 Madenschraube im Schaft lässt sich der Stecker festklemmen.
Die Montageplatte ist relativ simpel. Über sechs Gewindebohrungen lässt sich der Arm an der Zarge fixieren. Außerdem führt sie die oben erwähnte M6 Madenschraube, an die ich vorn einen 4 mm Zapfen gedreht habe.

Montiert sieht das Ganze dann so aus:

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Mir ist aufgefallen, dass ich euch noch kein Bild der Gegengewichte gezeigt habe… Hole ich hiermit nach:

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Da die Qualität der 3d gedruckten Armraste nicht meinem Anspruch genügte habe ich auch diese mal aus Aluminium konstruiert. Das Carbonrohr wird leicht eingeklemmt, lässt sich dank des langen Hebels aber auch einfach lösen. Die Optik gefällt mir damit schon deutlich besser.

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Damit ist der Arm mechanisch eigentlich schon fast fertig. Aber bevor ich mich an das Oberflächenfinish mache werde ich wohl ein zentrales Element neu bauen. Da gibt es ein paar konstruktive Details die mich noch nicht zu 100% überzeugen. Aber dazu später mehr…

Wie gefällts Euch?

Grüße,
Köter

Azrael
06.11.2019, 15:00
Ich will dein Werkzeug....!!!! :cool:

In diesen Dingen bin ich nicht wirklich firm, aber das ist ja mal krass. :eek:

Viele Grüße,
Michael

Franky
06.11.2019, 15:15
Also mit Vorspannen meine ich das wirklich ähnlich von Spannbeton. Damit erhöht sich die Biegesteifigkeit enorm.

Vorne und hinten am Rohr eine Unterlegscheibe anbringen und dort ein Spannseil oder z.B. eine Titan Fahrradspeiche durchziehen und mit dem Gewinde vorspannen.

Köter
12.11.2019, 12:11
Moin!

Es geht endlich weiter, und zwar mit der Verkabelung:

Über die Verkabelung innerhalb eines Tonarmes kann man in den endlosen weiten des Webs ja so einige Weisheiten lesen. Ich gehe die Sache da eher pragmatisch an. Die Kabel sollten natürlich dünn & flexibel sein. Ebenso sollten die Kapazität sowie der Widerstand der Leitung so gering als möglich sein. Es gilt also einen Kompromiss aus diesen Anforderungen zu finden.
Ich habe mich deshalb für eine sehr dünne HF-Litze entschieden. Diese besteht aus lackierten Kupferdrähten (7 x 0,05 mm) und ist mit Seide umsponnen. Pro Ader habe ich zwei von diesen Litzen verdrillt. Gefühlt wird die Leitung dadurch sogar noch ein wenig flexibler. Die beiden Adern eines Stereo-Kanals habe ich dann ebenfalls miteinander verdrillt.

Hier sieht man mal den Aufbau einer Ader im Detail:

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Die einzelnen Kupferdrähte sind nicht wirklich dick… :D
Als Kontakte kann man z.B. die Inlays aus D-Sub Verbindern nehmen. Siehe hier: https://www.vinylengine.com/diy-cartridge-clips.shtml

Ich habe mich allerdings für vergoldete 1 mm Lötkontakte aus einem MIL-Verbinder entschieden. Amphenol bietet da eine ganz gute Auswahl.
Und hier seht ihr dann das Ergebnis:

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Viele Grüße,
Köter

Kalle
12.11.2019, 13:14
Gratulation für diese Feinarbeit!:ok:
Ich kann so etwas trotz Lupe nicht mehr richtig sehen und schlimmer noch verlöten:rolleyes:.
Jrooß Kalle

Köter
02.12.2019, 20:03
Hi!

Sooo, nach langer Pause geht´s hier auch mal ein wenig weiter…

Ich habe in der Zwischenzeit ein neues Lagerkreuz hergestellt. Es gab ein paar Details an dem Design die mich gestört haben. Da wäre zuerst einmal die sehr geringe Wandstärke im Bereich der Armaufnahme. Die beiden M3 Madenschrauben mit denen das Carbon Rohr fixiert wird, haben kaum „Fleisch“. Ich habe die beiden Schrauben also immer nur sehr, sehr behutsam angezogen.
Um dem entgegenzuwirken habe ich eine kleine Insel um die Bohrungen stehen lassen. Die Schrauben sitzen nun mit einigen Gewindegängen mehr und die Verbindung wirkt solider.

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Des Weiteren gefiel mir der Ausleger für das Gegengewicht nicht. Ich habe in der CAD Software viele Lösungen ausprobiert, Rundungen, Fasen, Radien… Letztlich habe ich mich dazu entschlossen den Winkel wiederaufzunehmen und mit kleinen Radien zu versehen. Sieht irgendwie eleganter aus… Ich hoffe ihr seht das genauso… ;)

Außerdem ist mir beim Ausprobieren der Kabel aufgefallen, dass ich mir da eine Sollbruchstelle durch die geringen Spaltmaße des neuen Kardan-Gelenks eingehandelt habe. Ich habe also die Bohrung für die Kabeldurchführung weiter nach hinten versetzt und diese großzügig mit einer auslaufenden Fase versehen. Die dünnen Litzen können damit ohne unnötige Knickstellen aus dem Rohr durch das Kardan-Gelenk nach unten in den Fuß geführt werden.

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Hier seht ihr den aktuellen Stand:

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Alle Teile sind soweit fertig, entgratet / mit Fasen versehen und zu guter Letzt Sandgestrahlt worden.

Allen Mitlesern schon mal eine besinnliche Vorweihnachtszeit. Ich melde mich wieder wenn´s Neuigkeiten gibt…

Köter

Stewen
03.12.2019, 07:49
Ich hab j amal von Plattenspielern so gar keine Ahnung, hab trotzdem staunend diesen Bericht verfolgt.

Nur das Sandstrahlen sieht jetzt zwar professionell aus, aber unbehandelt gefiel mir Deine Arbeit besser.
Hatte so einen archaisch-technischen Look. Durch das Sandgestrahlte ist es industrieller und beliebiger geworden.

Alternativ hätte ich mir einen Streifenschliff wie bei Uhrwerken vorstellen können, geht doch mit einer CNC bestimmt auch?

Jedenfalls Hut ab vor Deiner Leistung!

Köter
03.12.2019, 12:23
Moin Stefan,

vielen Dank für deinen Kommentar. Bezüglich der Oberflächen: Ich freue mich eher darüber wenn mein selbstgebauter Kram nicht als solcher auffällt. Hätte ich das Know How / die Möglichkeiten würde ich die Teile wohl auch eloxieren. Aber gut - man muss sich ja im nächsten Projekt noch steigern können. :D

Viele Grüße,
Köter

Klaus Hornburg
03.12.2019, 12:28
Kleine Idee noch, wenn die Innenverkabelung noch aussteht:
falls es passt, könntest du in das Tonarmrohr Strohhalme stecken, die aber arretiert
sein sollten (nicht schwabbeln). Da hindurch die Innenverkabelung nimmt noch ein
wenig Mikrofonie und sorgt für nicht allzu hohe Kapazitäten.
Natürlich kanalgetrennt, um auch Übersprechen zu minimieren.

Der Tipp kam mal von einem befreundeten Physiker, das Ergebnis hatte mich
einigermaßen überrascht. Ich hatte den rega RB 250 des Öfteren mit meinen
dünnen verdrallten Kupferlitzen neu verdrahtet. HF-Litze wird wohl nicht minder
gute Ergebnisse bringen.
Ja, klar, Hut ab:) !! Von so was träumen Elektroniker...

Köter
03.12.2019, 12:34
Hallo Klaus,

du brauchst dich mit deinen Eigenbauten ja auch nicht zu verstecken... :D

Danke für den Tip!
Ich hab es bisher mit drei Scheibchen von einem Ohropax Ohrstopfen gelöst, jeweils an Beginn, Mitte und Ende des Rohres. Die Leitungen liegen dann Kanalgetrennt. Die Dämpfung ist beträchtlich. Da "klingelt" nix mehr...

Besten Gruß,
Köter

Klaus Hornburg
03.12.2019, 13:10
...im Vergleich zu deinen filigranen Tonarm-Teilen
kommen meine Teile aber aus der Grobschmiede.
Mit einer Oberfräse kommt man solch feinen Teilen nicht bei.
Bin gespannt auf deinen ersten Hörbericht, falls du einen abgibst.
Besten Gruß.

Klaus Hornburg
11.12.2019, 12:48
...mich würde noch interessieren, welchen Vorteil ein "hängendes" Gegengewicht bringt.
Beruhigt das den Tonarm (der Laie eben...)?;)

Köter
11.12.2019, 20:35
Hallo Klaus,

die Idee stammt im Prinzip vom SME V-12 - also alles nur geklaut... :D
Durch den tiefen Schwerpunkt soll ein stabiler Nullpunkt erreicht werden.
Ziel der Geometrie des Gegengewichts (das Parallelogramm als Grundform) sind leicht unterschiedliche Werte für die Massenträgheit in vertikaler und horizontaler Richtung. Diese Eigenschaft soll es dem Arm ermöglichen Welligkeiten der Schallplatte schneller zu folgen.

Beste Grüße,
Köter

Köter
13.01.2020, 15:48
Hi!

Damit der Faden hier mal wieder neues Futter bekommt... ^^

Eine kleine Unachtsamkeit hat mich dazu gezwungen das Kardan-O neu zu fertigen. Ich hatte im Eifer des Gefechts die Bohrung für den Antiskating Ausleger auf die Vorderseite gesetzt. Ist mir natürlich erst aufgefallen als ich den Arm nach dem Sandstrahlen erstmalig montieren wollte.


Naja, bei der Gelegenheit habe ich die Nut für die Kabelführung sowie die Lagersitze auch gleich noch ein wenig angepasst. Das Ergebnis der Mühe könnt ihr hier betrachten:

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Und hier fertig gestrahlt:

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Als nächstes geht´s dann wohl an die Montage.


Drückt die Daumen dass alles so klappt wie ich mir das Vorstelle.






Beste Grüße,


Köter

Köter
21.01.2020, 14:15
Hallo liebes Forum – es ist soweit – mein Tonarm ist (vorerst) fertig!

Alles funktioniert so wie es soll. Die Kabeldurchführung ist eng, aber es gibt keinerlei Knickstellen oder scharfe Kanten. Leider dämpft die Verkabelung die hervorragende Lagerung doch merklich. Alles in allem ist der Arm dennoch wunderbar leichtgängig, so dass ein „laues Lüftchen“ ausreicht um die Lagerreibung zu überwinden. Das Anti Skating Gewicht ist aus Edelstahl gefertigt und wiegt ca. 3,5 gr. Je nachdem wie man den Faden einhängt zieht es den Arm damit schon kräftig Richtung Armraste. Da ist sicher noch ein wenig Feineinstellung angesagt… Im Moment habe ich ein AT-71 verbaut, dass bei dem Teilespender dabei war. Dieses ist so leicht, dass das normale Gegengewicht ausreicht um den Arm auszubalancieren. Das zusätzliche Gegengewicht ist also schwereren Abnehmern vorbehalten.
Ich habe bisher allerdings nur ein paar schnelle Smartphone-Fotos in der Werkstatt geschossen. Aber so einen kleinen Vorgeschmack wollte ich euch nicht vorenthalten.

Hier nun also der aktuelle Stand:

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Hier sieht man die Kabeldurchführung im Detail:

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Antiskating im Detail:

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Die Schrauben der VTA Einstellung sowie des Gegengewichtes habe ich noch durch ein paar selbstgedrehte ersetzt...

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Also ich bin zufrieden! Ich hoffe Euch gefällt´s auch?!


Tja – wie geht´s nun weiter?


Als nächstes werde ich mich wohl um Form und Funktion des Plattenspielers kümmern. Ich habe mich im Grunde schon auf ein Design festgelegt – das muss ich aber erst mal in der CAD Simulieren um besser mit den Proportionen spielen zu können.
Und irgendwann geht´s an die Wahl des Tonabnehmers. Wir haben den Arm ja im Prinzip so konzipiert, dass auch relativ leichte MMs funktionieren sollten. Ich denke, dass Ziel haben wir erreicht, aber dass sollte ich dann wohl mal mit einer Test LP verifizieren. Vielleicht hat ja jemand von Euch den ultimativen Geheim-Tip?

Nur um eine Relation herzustellen: Ich höre zufrieden mit einem Acutex 412 STR…


Viele Grüße,
Köter

nical
21.01.2020, 18:03
keine ahnung wies mit den labormäßigen parametern ausschaut - aber optisch und verarbeitungsmäßig ein sahnestück.
der bloße anblick macht freude.
und diese freude wünsch ich dir auch weiterhin.
und ich bleib neugierig.
gruß reinhard

Wolf.Im.Schafspelz
21.01.2020, 18:58
Selten so einen filigranen und perfekt gearbeiteten Eingenbau gesehen. Mein größter Respekt dafür! :danke::thumbup:

Köter
24.01.2020, 07:55
Hallo,

vielen Dank euch beiden!
Mit dem Ergebnis bin ich ebenfalls sehr zufrieden.
Ich freue mich schon den Arm das erste mal in Betrieb zu nehmen.

Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Ich halt euch auf dem laufenden.

Grüße,
Köter

Köter
02.03.2020, 15:45
Hallo Zusammen,




Es ist nun einige Zeit vergangen... ich war nicht gänzlich untätig, allerdings passiert die meiste Arbeit in der CAD-Software bzw. in meinem Denkapparat... Die Elektronik des PS-4500 hab ich revidiert und auch ein wenig erweitern müssen. Hier die Änderungen:




- Trafo durch Meanwell SMPS (15V) ersetzt


- Gleichrichter ausgebaut und Drahtbrücken eingesetzt.


- 7812 durch einen LDO-Regler ersetzt (LM2940t)


- Alle Elkos ersetzt - C4 verkleinert auf 220 uF damit das SMPS sicher startet


- Strobo LED ausgebaut


- Automatik Relais entfernt


- Im Grundig wird der Motor über die Mechanik der Automatik eingeschaltet. Das habe ich nun durch eine zusätzlich Relaisschaltung realisiert die dann S3 (Motor) schaltet.


- Platine für Drehzahl-Wahl und Start / Stop neu






Hier der aktuelle Stand:

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Ein wenig Material habe ich auch schon bestellt. Wenn es Fortschritte gibt, gibt es neues Futter!

Grüße,
Köter

Köter
23.05.2020, 20:37
Hallo Zusammen,



Mit Freude darf ich vermelden, dass ich mein Laufwerk fertig gestellt habe. Damit der Faden hier also ein vernünftiges Ende findet hier das Ergebnis:

Die Basis des Laufwerks bildet ein 5mm Aluminium Blech. Dieses trägt den Antrieb, den Tonarm, das Netzteil sowie die Bedienelemente:

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Die Zarge besteht aus mehreren Schichten Birken Multiplex, die in Kombination die Aluminium Basisplatte einfassen und so ein stabiles Sandwich bilden.

Hier das Oberteil:

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Es gibt Ausschnitte für den Antrieb sowie dessen Steuerplatinen. Des Weiteren findet sich der Ausschnitt für die Tonarmbasis, inkl. Schlitz für die einfache Fixierung der Tonarmhöhe sowie Taschen für das Anschlussterminal und den Netzanschluss. Rundherum habe ich Bohrungen gesetzt in die ich Rampa-Muffen eingeschraubt habe. Diese tragen ein M5 Innengewinde.

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Die Mittelschicht hat Platz für das SMPS, das Antriebslager, Tonarmanschluss sowie für den Ein- / Aus-Taster.

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Im Boden der Zarge setzt sich dieses Konzept natürlich fort. Es bietet ebenfalls Platz für das SMPS, das Antriebslager sowie den Tonarmanschluss. Außerdem habe ich 5 mm tiefe Taschen für die 3 Standfüße gesetzt. Das bietet mir die Möglichkeit die Füße in der Höhe einzustellen ohne dass sich einer der Füße vom Gehäuse „absetzt“…

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Ich habe geplant die unteren beiden Schichten zusätzlich zu verleimen – das dürfte die Montage zusätzlich vereinfachen.


Die Füße habe ich aus Aluminium gedreht. Diese Tragen ein Innengewinde mit Senkschraube die damit zu einer Art Stehbolzen wird. Diese kann ich nun wieder in die entsprechenden Rampa Muffen in die Zarge drehen um den Player damit in Waage zu bringen. Wenn ich die Füße ganz reindrehe, stehen noch 10 mm Alu aus der Zarge heraus. Es bleibt also alles eher dezent. Als Feder- / Dämpferelement habe ich Sylomer Pucks in die Füße eingelassen. Von denen bin ich ziemlich angetan. Ich hatte mal Probeweise meinen Subwoofer Verstärker direkt auf einen meiner Subs gestellt und diesen mit 4 Sylo Pucks entkoppelt. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend. Während das MPX Gehäuse der Subs bei hohen Pegeln gut angeregt wird, ist das Stahlblech Gehäuse des Verstärkers nun absolut ruhig. Der Unterschied beim Handauflegen ist verblüffend…

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Ein weiteres Teilstück im großen Plattenspieler Puzzle war das Anschluss Terminal. Ich habe dieses aus eloxiertem Aluminiumblech gefertigt. Es trägt XLR- und Cinchbuchsen sowie die Grounding Buchse. Daran fest verdrahtet ist das Anschlusskabel für den Tonarm – natürlich mit abgewinkeltem Stecker.

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So konnte ich dann auch das erste mal eine Platte mit meiner Konstruktion hören...
Aber der Reihe nach:


Nachdem alle einzelnen Komponenten fertig gestellt waren habe ich mich daran gemacht, die Oberflächen zu behandeln und die Zarge fertig zu stellen.
Die Bodenplatte habe ich mit Dekorwachs geschwärzt. Ebenso das Teilstück der Oberseite auf dem der Tonarm befestigt ist. Ich habe das Wachs mit einem breiten Pinsel aufgetragen und nach einer Trocknungsphase (30-60 min.) habe ich die überschüssige Farbe mit einem Baumwolltuch abgewischt.

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Das Aluminium Topteil habe ich mit UHU Plus Endfest auf die obere Zarge geklebt. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da die beiden Klebeflächen gerne mal verrutschen, wenn man Druck mit Schraubzwingen ausübt. Parallel dazu habe ich die untere MPX Schicht mit der Mittelschicht verleimt. Durch die Bohrungen ließ sich das ganze schön zentrieren, so dass hier nichts weiter zu beachten war. Alles in allem hat das ganz gut geklappt und ich konnte das Laufwerk Probehalber in Betrieb nehmen.

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Auf diesem Bild sieht man erstmalig die Tasten und Schalter. Alles fügt sich harmonisch wie ich finde. Wenn das Laufwerk eingeschaltet ist, liegen alle Aluminium Taster auf einer Ebene in der Höhe. Die Anzeige der Drehzahl über die Tasten ist ein weiteres Detail welches man nicht allzu häufig sieht.


Zu diesem Zeitpunkt kam mir auch erstmalig die Idee einer geeigneten Betriebsanzeige. Eine einfache LED auf dem Topteil wollte mir nicht gefallen. Die nächste Idee war dann eine LED welche durch die Zarge auf den Boden scheint. Quasi das Prinzip Spülmaschine. Da hatte ich dann allerdings die Befürchtung, dass mir der Spot zu unsauber wird, also dass der Kreis kein Kreis, sondern ein diffuser Lichtfleck wird… Also habe ich weiter überlegt. Als der Player dann zum erstem mal lief und ich Plattenteller & Co montierte kam mir die Idee: eine „Unterbodenbeleuchtung“ für den Teller. Durch die Motorabdeckung lässt sich das bei meinem Design relativ einfach realisieren. Genügend 3mm LEDs waren ebenso vorhanden, wie ein geeigneter Steckplatz auf der Antriebsplatine. Eine Leiterbahn Unterbrechung & eine Lötbrücke später hatte ich schon eine 12 V Versorgung auf einem Pfostenstecker auf der Oberseite des Boards. Nach ein paar Bohrungen und einer kleinen Lötübung war alles bereit für einen ersten Test:

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Der Effekt ist leider etwas dezenter als ich mir vorgestellt hatte – da werde ich bei Zeiten vielleicht nochmal eine Aktualisierung durchführen mit helleren LEDs oder einem Diffusor…


Im nächsten Schritt machte ich mich an die Zarge. Ich hatte von meinem Couchtisch Selbstbau noch ein wenig Wildeiche Leimholz übrig. Ganz zufälligerweise hatten die einzelnen Brettlagen knapp über 50mm Breite, so dass ich mir die Streifen für die Zarge daraus sägen konnte. Ich habe den Rahmen auf Gehrung gearbeitet und eine Nut auf der Rückseite eingefräst. Diese Nut habe ich dann auf der großen MPX-Mittellage verleimt. Natürlich habe ich vorher noch ein paar Ausbrüche für Terminal und Netzbuchse gefräst:

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Damit habe ich jetzt im Prinzip ein Dreiteiliges Laufwerk. Obenauf eine MPX Schicht mit der verklebten Aluminium Platte und den Gewindehülsen. Dann die Aluminium Basis auf der alle relevanten Komponenten Platz finden. Für eine einfache Reparatur / Modifikation kann ich diese also herausnehmen und Standalone betreiben. Dazu muss ich nur die Flachstecker von der Eurobuchse abziehen.


Zu guter Letzt kommt dann die eigentliche MPX-Eichen-Zarge als Träger der Basisplatte. Unter dem Gerät kann ich die Verbindung zwischen Tonarm und Terminal lösen, um beispielsweise den Tonarm herauszunehmen. Das Schaltnetzteil bekommt Luft zur Kühlung, ist aber im Prinzip berührgeschützt.




Natürlich lässt sich der Tonarm auch in der Höhe verstellen und arretieren indem man mit einem Inbus Schlüssel durch eine Bohrung in der Zarge die Verschraubung löst.





Um dem Laufwerk im wahrsten Sinne des Wortes meinen eigenen Stempel aufzudrücken habe ich der Front in der rechten unteren Ecke ein Brandzeichen mit meinem Logo verpasst.


Die Eiche habe ich danach mehrfach mit einem klaren Holz-Pflegeöl behandelt.

Da der Plattenspieler mit einem Quarz-PLL Direktantrieb ausgestattet ist und ich die Stroboskop LED sowieso entfernt habe, habe ich auch gleich den Plattenteller abgedreht. So sieht´s noch ein wenig edler aus wie ich finde...

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Und so sieht das ganze jetzt aus:

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So… das war´s erstmal. War ne lange Reise bis hierher. Ich hoffe Euch hat´s gefallen!?



Beste Grüße,


Köter

tiefton
23.05.2020, 20:56
Wow wow wow... ich bin beeindruckt.:prost:
Die Genauigkeit und Ausdauer sind bewundernswert, die Ideen und Details auch. Schick ist er auch noch geworden...

Ganz ganz großartig...
Tolle Arbeit. Und am Ende die Gretchenfrage: wie kling es und bist du zufrieden ?

Franky
23.05.2020, 22:37
Ich finde das extrem geil. Sowas sieht man selten. Gerade wird ja der Garrard 301 neu aufgelegt und der soll 28.000 Euro kosten. Ich glaube das ist gleiche Liga.

herr_der_ringe
24.05.2020, 12:49
:danke: geil:danke: geil :danke: geil :danke:

ThomasF
24.05.2020, 13:13
Stefan,
sehr schön, man merkt bei dir immer wieder die Liebe zum Detail!
Über das System müssen wir aber noch einmal reden.
Gruß
Thomas

Klaus Hornburg
24.05.2020, 15:34
...mich hat ja vor x-Jahren das Laufwerk von Michael Eckweiler sehr beeindruckt,
ME-Solist hieß es, "LP 12- Killer" (aber ganz locker).

Du hast dem noch "eins draufgesetzt". Chapeau, Stefan !!:thumbup:

Franky
24.05.2020, 16:02
Zum Abnehmer Acutex. Die gingen ja mal vor ein paar Jahren in Ebay für wenig Geld über die Theke. Ich habe mir einige 412 STR und 415 STR gekauft und bin auch sehr zufrieden damit.

Köter
24.05.2020, 20:01
Hallo Zusammen,

ganz herzlichen Dank Euch allen! Das bedeutet mir viel, besonders weil die Kommentare von Leuten kommen, deren Meinung ich sehr schätze! (Und deren Beiträge ich ebenfalls immer gerne verfolge, wenn auch meistens heimlich, still und leise...)

@tiefton:


Und am Ende die Gretchenfrage: wie kling es und bist du zufrieden ?

Tja, was soll ich da schon groß schreiben... Wie Thomas schon bemerkt hat ist beim Tonabnehmer sicher noch Luft nach oben. Es handelt sich um ein Audio Technica AT-71e welches beim Spenderlaufwerk (Grundig PS-4500) dabei war. Dennoch macht das Teil schon gut Musik. Ich vermisse so ein bisschen dieses ansatzlose, schwer zu beschreiben. Zum TA-Schreib ich nachher noch was.
Zum Laufwerk:
Was mir besonders gut gefällt: Der Direktantrieb mit dem schnellen Hochlauf. Kein Burnout wie bei den Hochspannungs-Technics (weitestgehend gleiche Elektronik > mehr Spannung) sondern einfach souverän. Einfach alles arbeitet absolut geräuschlos. Das solide Klick der MEC-Taster. Die Dämpfung über die Sylo Pads. (Der Bass lässt das aktuelle Lowboard vibrieren, der Player ruht in sich selbst...)
In Summe versprüht das ganze irgendwie eine gewisse Hochwertigkeit.
Es gibt kleine Verarbeitungsmängel, das letzte Prozent quasi. Aber damit kann ich vorerst leben... :D

@Franky:
Große Worte. Ob mein bescheidenes Laufwerk dem Vergleich standhält mag ich nicht beurteilen. Aber wenn ein alter Hase wie du sowas schreibt, macht es einen zugegebenermaßen ein bisschen stolz...

@Martin:
:prost:

@Thomas:
Freut mich. Tatsächlich beschäftige ich mich gerne mit kleinen Details. Am Ende macht es eben einen Unterschied. Und das ist eben Teil meines Hobbies - da schlägt man sich schon mal die Nächte um die Ohren weil einem kein einziger Taster gefallen will...

@Klaus:
Leider durfte ich deine Gerätschaften ja bisher nur am Bildschirm bewundern. Aber das nächste FF o.ä. kommt bestimmt - vielleicht kann ich´s auch mal einrichten. Dann quatschen wir mal über dieses und andere Projekte...

Zum Tonabnehmer:
Im Wohnzimmer läuft ein Hitachi PS-38 mit einem Acutex 412 STR... Das klingt schon Top fürs eingesetzte Geld.
Ob das Acutex auf dem 12"er passt? Es ist mit 4 gr. extrem leicht und hat eine relativ hohe Compliance (36 x 10-6 cm./dyne at 100 Hz)
Vielleicht sollte ich das einfach mal ausprobieren. Im Prinzip war es eines der Hauptziele während der Tonarmkonstruktion: dynamische Masse ausreichend niedrig, das auch nachgiebige MM-Tonabnehmer montiert werden können.

Aber im Prinzip bin ich auf der Suche nach genau einem solchen Tonabnehmer abseits des Mainstreams & bezahlbar. Ich denke, ich habe sogar schon gefunden was ich Suche... :D

Vielleicht hast du aber noch einen Tip, Thomas?


Schönen Abend Euch allen!
Köter

ThomasF
25.05.2020, 09:42
@Thomas:
.......da schlägt man sich schon mal die Nächte um die Ohren weil einem kein einziger Taster gefallen will...


Ja, Taster sind ein großes Problem.
Meine Lösung fürs letzte Frickelfest (Thorens 126 Nachbau) war dies:
55004
3D-Druck, Leiterplatte und ist ein Sensor, kein Taster!
Habe leider nicht die Möglichkeiten der Metallbearbeitung wie du.




Zum Tonabnehmer:
Aber im Prinzip bin ich auf der Suche nach genau einem solchen Tonabnehmer abseits des Mainstreams & bezahlbar. Ich denke, ich habe sogar schon gefunden was ich Suche... :D

Vielleicht hast du aber noch einen Tip, Thomas?

Hätte ich (mehrere), dann wird dein Thread aber einen anderen Lauf bekommen.
Die Frage ist was hörst du, wie hörst du und wie viel Kohle willste investieren.

Gruß
Thomas

wilbur11
25.05.2020, 10:32
Hallo Köter,

ich bin wirklich fasziniert, wie Du hartnäckig dieses Projekt trotz aller Wiedrigkeiten und Rückschlägen durchgezogen hast; ich bin echt beeindruckt!

Super super super

55005

Köter
25.05.2020, 13:14
Hey Thomas,

auch ne schöne Lösung mit den Sensor Tasten. Gibt´s deinen Nachbau irgendwo im Web zu bewundern?

Bezüglich TA - ich mach gleich mal einen neuen Thread auf. Die Phono-Foren sind hier sowieso viel zu wenig aktiv... ;)


Danke Willi!

Grüße,
Köter

ThomasF
25.05.2020, 16:50
Bild(er) sind bei Holger (FF2019) zu finden:
https://holgerbarske.com/page/4/
Ziemlich weit unten.
Oder eins der Bilder hier:
https://www.flickr.com/photos/frickelfest/48132911473/in/album-72157709263463941/

Gruß
Thomas

Köter
06.06.2020, 21:01
Hey Thomas,

tolles Teil! hatte ich seinerzeit sogar mal mit einem anderen Teilnehmer drüber geschnackt.


Mein Projekt hat auch ein kleines Update erfahren:


55224

Tonabnehmer: Tonar Diabolic E

Macht Laune das Teil!

Grüße,
Köter

Köter
02.11.2020, 07:58
Hallo Zusammen,

gestern Abend habe ich mich mal wieder die Kamera gezückt! Ich wollte Euch hier mal den aktuellen Stand von meinem Plattenspieler Projekt zeigen. Ich denke damit bin ich vorerst angekommen und ich kann mich beruhigt anderen Baustellen widmen... :D

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Der Tonabnehmer hat ein weiteres Update erfahren und trägt nun passend zum Rest ein Kleidchen aus Eiche.

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Hier nochmal Bilder vom Kardan:

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Viele Grüße & einen schönen Start in die Woche!

Köter

ThomasF
02.11.2020, 09:12
Sehr schön!
Was ist mit dem Kasten auf der rechten Seite?
Ist das ein Vorverstärker?

Gruß
Thomas

Köter
02.11.2020, 09:42
Hi Thomas,

vielen Dank!

In dem Holzkoffer steckt ein kleiner Verstärker, den man auch mal irgendwohin mitnehmen kann. Die Endstufe basiert auf dem LM4780 - also im Prinzip ein Gainclone. Netzteil ist bis auf den Trafo auf dem PCB integriert, ebenso wie der LS-DC-Schutz, Einschaltverzögerung und diverse Schutzmaßnahmen. Das Design stammt von Pavel Dudek. Bei der Vorstufe habe ich mich erstmals an eine Klangregelung getraut. Enspricht im Grunde einem Projekt von Rod Elliot und war eine Übung für unseren Azubi. Eine der Platinen war übrig und passte ganz hervorragend ins Konzept. Hoch und Tiefton können +/- 10 dB angepasst werden, genau das Richtige um der Garagenparty ein wenig Würze zu geben. Die Klangregelung kann mit einem Schalter überbrückt werden. Ansonsten findet sich noch ein Balance-Regler sowie ein Lautstärkepoti. Rein geht´s über einen Analogen Cinch Eingang. Die Vorverstärkung reicht auch locker, um dem müden Signal eines Smartphones auf die Sprünge zu helfen... :D

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Besten Gruß,
Köter

Klaus Hornburg
02.11.2020, 10:51
Hammer-Optik.... der Vorverstärker,
besonders die Knöbbe !!
Nö, kleiner Scherz. Mich würde da die Schaltung des Klangregelteils interessieren,
falls das was Neueres ist.
Der Spieler ist richtig super geworden. Das war ja schon früh abzusehen.
Weiter so !!

Köter
02.11.2020, 11:05
Hallo Klaus!

Vielen Dank! Die wunderschönen Chickenhead Knöppe sind - wie es sich für ein ULB Projekt - gehört natürlich selbst gedruckt... :D

Die Schaltung der Klangregelung basiert auf dem Projekt 97 von Rod Elliot:
https://sound-au.com/project97.htm

Grüße,
Köter

ThomasF
02.11.2020, 18:35
Stefan,
an die Hühnerköpfe mußt du noch einmal Hand anlegen. Das kannst du besser.
Ich denke die Bastelkiste hat keine Köpfe zu Tage gefördert, deswegen der 3D-Druck.

Der Rest ist der Hammer.
Das Holz sieht neu aus!?
Das zum Teil rostige Blech hast du wo her?
Die Zahlen/Buchstaben mit Schlageisen + Farbe?
Die Messingschrauben?

Wunderschön.

Mein Kritikpunkt:
Da müßten eigentlich Röhren rein.
:p

Eins meiner (unfertigen) Projekte, aber nicht weitersagen:
5716757168
Wenn die mal laufen gibt es hier auch bessere Bilder.

Gruß
Thomas

ArLo62
02.11.2020, 22:03
Crazy shit :prost:

Kleinhorn
03.11.2020, 08:02
Hi...

Ich staune und ziehe meinen Hut. Respekt....toll geworden der Tonarm. Ich würde mich an sowas nicht ran trauen....
Daher alle Daumen :thumbup:

Pedda

Kleinhorn
03.11.2020, 08:06
Ein zum Teil rostiges Blech kann man schnell selbst herstellen....:D

Spritzer mit Essig helfen...

Kalle
03.11.2020, 08:26
Spritzer mit Essig helfen...
Man kann muss aber nicht auf Fremdprodukte zugreifen:denk::D.

mechanic
03.11.2020, 08:37
Der "Linear"-Schalter ist fast zu modern :D. Ich habe den, da so ziemlich der einzige Kippschalter mit vorzeigbarer Mutter, schon öfter verbaut. Gibt es den noch?

Köter
03.11.2020, 08:56
Hallo Zusammen,

vielen Dank für die positive Resonanz. Der Verstärker war eigentlich eine reine Resteverwertung und Zeitvertreib ohne hohen monetären Einsatz. Viele Teile habe ich hier in der Werkstatt "gefunden", so auch die Schalter. Die Boards für den Gainclone incl. Teilen habe ich mal vor Jahren von Micha bekommen. Unser Azubi war auf der Suche nach einer Klangregelung, also hab ich ihn mal machen lassen. Ein Board war übrig, das war dann für mich. Den RKT hab ich mal aus dem Elektroschrott gerettet. Kühlkörper stammt aus einem alten EDV Gerät. Unbehandeltes Stahlblech nutzt heute eh kaum noch jemand. So kam eins zum anderen... Schlagzahlen, Messingschrauben etc. finden sich in meiner Werkstatt...

Und der Tonarm / Plattenspieler: Sowas entsteht nicht in zwei Wochen... Das hat ne ganze Weile gedauert... :D

Grüße,
Köter