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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 32bit D/A-Wandler und die Spannungsversorgung



phantastix
25.03.2019, 19:38
Mal angenommen ein 32bit D/A-Wandler hängt an 5V Versorgungspannung. Dann würde, wenn man die 5V voll nutzen könnte, das Least Significant Bit einen Spannungssprung von ca. 1nV bedeuten.
Bei rauscharmen Netzteilen scheint aber ein Rauschen von 1µV schon die absolute Spitze zu sein. Was nützt mir da die hohe Auflösung, wenn die Schwankung in der Versorgungsspannung um den Faktor 1000 höher ist als das letzte Bit? Das Rauschen müsste doch auch einen Einfluss auf die Ausgangsspannung haben.

java4ever
25.03.2019, 19:59
Es gibt da den wunderschönen Begriff der PSRR (Power Supply Rejection Ratio).
Wenn dieser hoch genug ist, sieht man von den Schwankungen in der Versorgungsspannung nichts.
Sehen würde man es dann nur, wenn der DAC die verfügbare Spannung wirklich komplett ausnutzt und zufällig wenn die Ausgangsspannung einen Peak hat die Versorgungsspannung einbricht... oder so :D

numbercube
25.03.2019, 20:31
Es gibt keine echten 32 Bit DA-Wandler, die besten schaffen ~20 bit = 120 dB.

Spitzen-Audio-Analyzer wie der APx555 (28000$) werben mit einer EigenTHD+N von -120dB, das scheint die physikalische Grenze zu sein.

JFA
26.03.2019, 12:18
das scheint die physikalische Grenze zu sein.

Physikalische Grenze ist so ein hartes Wort...

Gute Wandler schaffen mehr als 120 dB bei üblichen Audiopegeln, aber dafür muss wirklich alles passen, also Spannungsversorgung, Layout etc. muss perfekt sein. Außerdem bekommen die das nur durch exzessives Noise Shaping hin, ein gutes Bild dazu ist hier (http://www.ti.com/lit/ds/symlink/pcm1792a.pdf) auf Seite 12 zu finden, Figure 20. Damit kommt man theoretisch auch unter das thermische Rauschen, zumindest in dem gewünschten Frequenzband.

phantastix
26.03.2019, 18:59
Wieder was gelernt.
Danke.

HIFIAkademie
26.03.2019, 19:27
Wer man mal testen will, ob man wirklich 140dB Rauschabstand (etwa 24bit) benötigt, der klemmt den Verstärker von seinen Lautsprechern ab und schließt das LS-Terminal kurz. Das, was jetzt aus den Lautsprechern kommt ist das thermische Rauschen der Chassies und der Weiche, Bei um die 8 Ohm liegt das bei ca 144dBv.
Selbst wenn die Elektronik und die Quelle absolut kein Eigenrauschen hätten, würden die 4-8 Ohm der Lautsprecher den Rauschteppich auf etwa 24bit begrenzen.

BiGKahuunaBob
27.03.2019, 09:18
Naja, wenn man nur passiv denkt wird man diese Rauschabstände wahrscheinlich nicht benötigen :)
Macht man allerdings ein EQ in einer DSP-Weiche, dann kann es schon Szenerien geben (z.b. EQ für ein Horn), wo man entscheiden muss on man ein "negatives" EQ macht oder die Pegel nach dem EQ absenkt (beides um nicht über 0dBFS zu kommen). Wenn man das aber macht verringert man den Rauschabstand. Ergo ist es immer gut entsprechende Reserven zu haben und am Markt gibt es ja inzwischen erschwingliche Lösungen die Richtung 120dB gehen (https://www.oktoresearch.com/dac8dsp.htm).

HIFIAkademie
27.03.2019, 09:36
Im Rechenwerk gelten andere Verhältnisse. Gerade bei Kerben im Bass werden kleinste Abweichungen aufsummiert so dass bei nicht ausreichender Auflösung ekelhafte Rauschfahnen entstehen. 32bit sind hier nicht ausreichend. Das hat aber nichts mit der Ursprungsfrage zu tun. In der ging es wohl nur um das generelle Rauschen der Wandler.