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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Widerstandsbelastung mittels Vituix simulieren



wolfgang520
09.01.2019, 22:18
Hallo,
bei dem Mox-Widerständen werden allgemein 10 Watt und 5 Watt Typen im Handel angeboten. Dazu die Aussage eines Herstellers: "5 Watt verwenden nur Pfennigfuchser". Unabhängig vom Preis ist die Verwendung aber auch eine Platzfrage. deshalb stellt sich die Frage, wie hoch ist die reale Belastung bei Musikwidergabe und Maximalschalldruck.

Vituix bietet dazu ein schönes Tool an. Nach Eingabe und Simulation der Frequenzweichenbautele lässt sich die Belastung simulieren. Wer möchte kann den Maximalpegel und die Maximalspannung aus Boxsim entnehmen.
Das Toll sieht dann folgendermaßen aus:
47133 Beim Crest Faktor bin ich mir nicht ganz sicher, ob es dazu Richtwerte für Musikwiedergabe gibt.

Hat damit bereits schon jemand Erfahrungen sammeln können?

Gruß
Wolfgang

JFA
10.01.2019, 07:40
Die Idee ist ja ganz schnuckelig, aber leider nur mäßig umgesetzt.

1.) Die Spannung interessiert keine Sau, sondern allein die nominelle Eingangsleistung. Aber das ist noch Ok, kann man ja umrechnen
2.) Es juckt mich einen feuchten, ob der Widerstand bei angenommenen 10 W Eingangsleistung bei einem 500 Hz Ton 2,5 W verbrät. Mich interessiert, wieviel Leistung der verbrät, wenn 10 W RMS (und das heißt der Crestfaktor ist völlig irrelevant) insgesamt, über das gesamte Spektrum, anliegen. Das würde dann dem Integral unter der gezeigten Kurve entsprechen, wenn nicht
3.) weißes Rauschen als Signal angenommen würde, was völlig ungeeignet ist weil praktisch kaum vorkommend. Rosa Rauschen trifft es eher, oder EIA-426 Rauschen. Aber zumindest kann man sich das raus rechnen

Noch zum Crestfaktor: Musik hat bis zu 20 dB, meistens deutlich weniger, vor allem Pop-Abmischungen. Das EIA-Rauschen hat 6 dB.


Dazu die Aussage eines Herstellers: "5 Watt verwenden nur Pfennigfuchser".

Spannend. Es gibt Hersteller, die nicht kostenoptimierend denken. Ist ja rührend.

Es ist natürlich Blödsinn. In den allermeisten Fällen reichen 5 W. Ausnahmen: Serienwiderstand vor dem Mitteltöner (da musste ich schon einmal 0,68 Ohm mit 10 W bestücken, das hatte mich einigermaßen überrascht) und der Parallelwiderstand in der Impedanzkorrektur des Tieftöners. Sofern der Lautsprecher aber nicht für hohe Leistungen (> 200 W) ausgelegt ist reichen aber 5W dicke.

Kalle
10.01.2019, 09:21
Ach watt?
Watt ist nicht gleich Watt.
Ein 200W Verstärker ist relativ ungefährlich, viel gefährlicher ist eine 40Watt Möhre, die auf einer Fête im Klippingbereich läuft.
5Watt Rs baue ich nur ein, wenn der Widerstand droht teuerer zu werden als das Chassis.
Gruß Kalle

wolfgang520
10.01.2019, 09:37
5Watt Rs baue ich nur ein, wenn der Widerstand droht teuerer zu werden als das Chassis.
Gruß Kalle

Hallo Kalle,
mir geht es im Wesentlichen um den Platz, den der größere Widerstand auf der Leiterplatte benötigt.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
10.01.2019, 09:59
2.) Es juckt mich einen feuchten, ob der Widerstand bei angenommenen 10 W Eingangsleistung bei einem 500 Hz Ton 2,5 W verbrät. Mich interessiert, wieviel Leistung der verbrät, wenn 10 W RMS (und das heißt der Crestfaktor ist völlig irrelevant) insgesamt, über das gesamte Spektrum, anliegen. Das würde dann dem Integral unter der gezeigten Kurve entsprechen,


Hallo JFA,
das hört sich so an, als ob das Tool aus Deiner Sicht sinnlos ist. Mir ging es um die Bestimmung der Leistung des Vorwiderstandes vor dem Hochtöner. Aufgrund der Differenz des Kennschalldrucks war ein Widerstand von 8,2 Ohm in Reihe erforderlich. 55 Watt ist die Maximalleistung des Tieftöners. Der Hersteller beschreibt diese als "Power handling continuous". Nach meiner Theorie dürften dann am Hochtonzweig auch nicht mehr als 55 Watt anliegen.

Wenn die Simu nach Vituix nun nicht korrekt ist, wie würdest Du die maximale Leistung am Widerstand berechnen?

Gruß
Wolfgang

Kalle
10.01.2019, 10:04
Stimmt,
die langen Dinger können beim Weichenlayout schon nerven.
Jrooß

JFA
10.01.2019, 10:32
das hört sich so an, als ob das Tool aus Deiner Sicht sinnlos ist.

Nein, ist sinnvoll, nur nicht fertig.


55 Watt ist die Maximalleistung des Tieftöners. Der Hersteller beschreibt diese als "Power handling continuous". Nach meiner Theorie dürften dann am Hochtonzweig auch nicht mehr als 55 Watt anliegen.

Ich nehme an Du meinst vom Hochtöner. Normalerweise wird die Belastbarkeit so angegeben, dass das Chassis in einer Applikation so wie angegeben beschaltet ist (z. B. Hochpass 12 dB/Oktave bei 2500 Hz), und die ganze Applikation dann diese Leistung verkraften kann.
Beispiel: 2-Weger, getrennt bei 2 kHz, dann kommt bei rosa Rauschen die Hälfte der Leistung beim Hochtöner an. Sind 55 W angegeben, dann heißt das 27,5 W am Hochtöner.


Wenn die Simu nach Vituix nun nicht korrekt ist, wie würdest Du die maximale Leistung am Widerstand berechnen?

Aufbauen, nachmessen

wolfgang520
10.01.2019, 12:11
Ich nehme an Du meinst vom Hochtöner. Normalerweise wird die Belastbarkeit so angegeben, dass das Chassis in einer Applikation so wie angegeben beschaltet ist (z. B. Hochpass 12 dB/Oktave bei 2500 Hz), und die ganze Applikation dann diese Leistung verkraften kann.
Beispiel: 2-Weger, getrennt bei 2 kHz, dann kommt bei rosa Rauschen die Hälfte der Leistung beim Hochtöner an. Sind 55 W angegeben, dann heißt das 27,5 W am Hochtöner.


Hallo JfA,
die 55 Watt sind nicht die Eingangsleistung des Lautsprechers. Es handelt sich hier nur um die maximale Belastung des Tiefmitteltöners. Wenn man nun will, dann kann man darüber die maximale Eingangsspannung der Weiche berechnen. Ich habe jetzt mal 15 Volt angenommen. In der Realität dürften das noch weniger sein. Dann würden diese 15 Volt auch am Hochtonzweig des 2 Wegers anliegen.

Gruß
Wolfgang

JFA
10.01.2019, 12:55
Achso war das gemeint. Ja, dann ist das so korrekt.