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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Test Sica 6,5H 1,5CP



wolfgang520
03.12.2017, 19:31
Aufgrund einiger Nachfragen habe ich jetzt sämtliche Messungen zu diesem Chassis zu einem Test zusammengefasst. Ohne lange Rede hier der Link zum Test:
http://www.lautsprecherselbstbau.berlin/test-sica-65h-15cp/

Nähere Informationen kann ich gern dazu ausführen.

Gruß
Wolfgang

Lionheart
03.12.2017, 21:40
Hallo Wolfgang,

super... Vielen Dank!
Wirklich ein interessantes Chassis :ok:

Gruß Yves

wolfgang520
03.12.2017, 21:51
Hallo,
ich werde mal die wichtigsten Messergebnisse anhängen.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
03.12.2017, 21:55
Und ein paar Bilder haben wir auch.

Gruß
Wolfgang

holly65_MKII
04.12.2017, 08:08
Moin Wolfgang,

ich bin der Meinung das 1 Stunde einwobbeln nicht ausreicht um in die Nähe der Hersteller TSP zu kommen.

Den Sica Z004037 (6H1,5 CP) habe ich damals nach 24 Stunden einwobbeln so gemessen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1615&pictureid=32473
Z.B. FS und QTS sind sogar niedriger als im Datenblatt angegeben, Vas ist größer.

LG

Karsten

Alexander
04.12.2017, 11:49
Hallo Karsten

...und hast Ihn dann ein paar Tage/Wochen später nochmal gemessen?

In meiner Erfahrung stellt sich das was beim "Wobbeln" passiert ist, größtenteils wieder zurück.

Viele Grüße

holly65_MKII
04.12.2017, 12:58
Moin Alexander und Alex,

das ist mir selbstverständlich bekannt.:)

Ich wobbele so ein wie es auch die K+T zur bestimmung der TSP macht.
Das dient (mir) dazu anhand des Parameter Satzes abzuschätzen in welchem Gehäuse das Chassis gut funktionieren kann.

Einen Sica 6,5H 1,5CP mit QTS 0,48 würde ich nicht unbedingt in BR einbauen.
Da würde ich über CB/GHP oder TQWT nachdenken.....ist aber nur meine Filosofie....:engel:

LG

Karsten

adicoustic
04.12.2017, 20:25
Aus dem Testbericht:


Man kann hier nur spekulieren, dass die Chassis beim Hersteller vor der Messung länger gealtert wurden. Eventuell war unsere Einspielzeit von 1 h bei 50 Hz nicht ausreichend.

Ich würde mal darauf tippen, dass der Hersteller zur Messung der TSP mit einer ziemlich hohen Spannung anregt, was die abweichenden Werte für fs und Vas erklären könnte. Sica gibt auf seiner Website dazu keine Auskunft. Weiß jemand Näheres?

holly65_MKII
04.12.2017, 21:46
Moin Adi,



Ich würde mal darauf tippen, dass der Hersteller zur Messung der TSP mit einer ziemlich hohen Spannung anregt, was die abweichenden Werte für fs und Vas erklären könnte. Sica gibt auf seiner Website dazu keine Auskunft. Weiß jemand Näheres?
es ist im professionellen Bereich allgemein bekannt und imho üblich nach den Vorgaben der Herren Thiele und Small zu messen.
TSP ist eine reine Kleinsignal Messung!

EDIT: Gegenfrage - Geben ander Chassis Hersteller an mit welchen Einstellungen (auch Einwobbelzeiten) sie TSP ermitteln ? :)

Darum messe ich u.A. so gern mit HBX TSP - das kalibrierte Programm unterbindet rigoros (mit Fehlermeldung und Abbruch) Messungen mit zu hoher Spannung.

LG

Karsten

adicoustic
04.12.2017, 21:56
Du misst Kleinsignal-Parameter. Das glaube ich Dir wohl.

Trotzdem die Frage: Welches Messverfahren setzt Du ein? Konstantstrom? Konstantspannung? Welche Spannung liegt an den Klemmen an bzw. welcher Strom fließt bei Deinen Messungen?

Im professionellen Bereich wird leider sehr häufig nicht nach den Vorgaben von Thiele und Small gemessen. Spannungen zwischen 1 und 2 V sind durchaus üblich. Mit der höheren Auslenkung sinkt u. A. fs, was sich schon mal im Datenblatt als Verkaufsargument gut macht.

Der einzige mir spontan einfallende Hersteller, der seine Chassis einigermaßen "zärtlich" behandelt, ist Wavecor. Der Rest ist weit weg von Kleinsignal.

EDIT: Ja, einige Hersteller geben an, wie sie TSP messen und auch, wie sie "einwobbeln" - und jeder hat sein eigenes Rezept. Nur dass die Einwobblerei für den A... ist. Zum Einen spielt Viskoelastizität (Creep) der Membranaufhängung einen Streich: Direkt nach dem "Wobbeln" ist die Aufhängung weich, einen Tag später ist sie (fast) so steif wie vorher. Zum Anderen spielt die Federsteife der Membranaufhängung bei akustischer Aufhängung eine untergeordnete Rolle, wird, wie es Alex oben schon geschrieben hatte, kompensiert. Und: WTF - wen interessiert, ob fc 2 Hz niedriger ist oder nicht?

wolfgang520
06.12.2017, 17:43
Hallo,
grade deshalb, weil jeder Hersteller seine eigene Meinung zum Einwobbeln hat, war ich mir diesbezüglich noch unsicher. Die Fa. TMR spricht von einer Einspielzeit von einer Woche. Andere wiederum halten Garnichts davon. Der Vergleich mit den Messungen von Hifi-Selbstbau an den Sica Chassis zeigt jedoch ähnlich abweichende Werte wie bei meiner Messung.
Ich kann das Chassis durchaus mal über längere Zeit belasten, um zu sehen inwieweit Änderungen feststellbar sind.

Gruß
Wolfgang

adicoustic
06.12.2017, 22:33
@Wolfgang: Hast so etwas schon mal gemacht?
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=190588&postcount=
In den nächsten Tagen werde ich noch etwas mehr dazu schreiben. Hab kürzlich wieder "gewobbelt". :rolleyes:

Ich tippe immer noch auf die Höhe der Spannung als Erklärung für die abweichenden TSP. Magst mal bei Sica nachfragen, wie dort gemessen wird?

wolfgang520
06.12.2017, 23:17
Hallo Adi,
über Sica ist das Messverfahren nicht raus zu bekommen. Deine Messung zeigt schon deutliche Änderungen über der Zeitachse. Ich hab bei der Einwobbelei erhebliche Fragen, die niemand beantworten will. HiFi-Selbstbau hat z.B. eine ausführliche Anleitung für ihre Messungen veröffentlicht, allerdings kein Wort zum Einwobbeln. Visatons ehemaliger Leiter Herr Hausdorf hat sich ebenfalls dazu geäußert, dass Visaton nur 5 min. einwobbelt. Über die Messspannung bei der Impedanzmessung finde ich auch keine Aussage. Ich messe mit Clio und gehe davon aus, dass die Messspannung für die Impedanzmessung normgerecht ist. Anhand der Lautstärke bei der Messung kann man schon vom Kleinsignalverhalten ausgehen.

Gruß
Wolfgang

Alexander
06.12.2017, 23:29
Hallo Adi

Spannend ist bei Deinem Versuch dann die Frage wie es aussieht,
sagen wir 1 Woche nach dem Langzeittest, oder?

Dann stellt sich noch die Frage des Anregungssignals.
Mit "pink noise" liegt fs idR. höher als mit "stepped sine".

In meiner Erfahrung spielen die meisten Tieftöner in Realität gerne ~10Hz weniger tief, als es die Hersteller TSP gerne hätten.

Viele Grüße

adicoustic
06.12.2017, 23:31
Deine Messung zeigt schon deutliche Änderungen über der Zeitachse.
...die innerhalb kürzerster Zeit wieder verschwinden.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=190655&postcount=46


Wie gesagt, ich zeige demnächst eine neue Messreihe...

wolfgang520
06.12.2017, 23:52
Also ich habe gelesen man soll in der Nähe der Reso einwobbeln.
Dafür Pink Noise oder Sinus nehmen.
Mir ist nur nicht klar, wie die Belastung effektiv einzustellen ist. Klippel habe ich nicht und das Anschlagen der Spule zu hören ist auch nicht gut fürs Chassis.

Gruß
Wolfgang

Olaf_HH
07.12.2017, 14:51
Hi, im SICA Werksführungsvideo wird gezeigt wie sie Parameter ermitteln, leider nix genaues

wolfgang520
07.12.2017, 16:39
Danke Olaf,

da wird wohl auf längere Sicht noch einiges im Argen bleiben. Aber selbst wenn wir Abweichungen haben, wie es bei HiFi-Selbstbau ebenfalls ständig ermittelt wird, wird die Qualität eines Chassis eher durch den Frequenzgang, das Klirrverhalten und das Abklingen charakterisiert. Eine Differenz von einigen Hz in der Reso dürfte nicht das entscheidende Qualitätskriterium sein.

Gruß
Wolfgang