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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich brauche Hilfe bei der Verstärkerfrage



schrottie
22.04.2010, 18:36
N´Abend allerseits.
Ich habe nun endgültig vor, die Verstärkung meines System neu zu basteln. Ich bin aber auf diesem Gebiet wirklich schlecht (unerfahren, ungebildet). Konkret könnte ich weder den Unterschied zwischen Strom und Spannung noch zwischen Class A und B,C,D was weiß ich fehlerfrei darstellen.

Es hapert also an allen Ecken und Enden - außer an dem Wunsch, einen Verstärker zu bauen und dafür etwas zu lernen.

Ich habe mir eben die "Elektronik-Fibel" bestellt, um überhaupt irgendwann mal in der Lage zu sein, Schaltbilder lesen zu können. Ein Anfang ist also gemacht. Zudem habe ich jetzt fast eine Woche damit verbracht, im Internet zu recherchieren, was übliche DIY-Amps für Anfänger sind. Natürlich landet man sofort bei den Gainclones.

Mein Projekt:
Ich brauche 6 Kanäle. Ich baue gerade ein vollaktives Computergesteuertes Hornsystem auf. Viel Wirkungsgrad wird das ganze also haben, damit brauche ich nicht wahnsinnig viel Verstärkerleistung. Mein Vorhaben, alle 6 Endstufen in einem Kasten unterzubringen, habe ich nun für nicht durchführbar erklärt, weil der Kasten das echt groß werden würde. Meine jetzige Idee ist, die Endstufen in den Hörnern (in den Rückkammern) unterzubringen. Da habe ich nicht viel, aber für eine kleine Schaltung wohl genug Platz - auch mit PSU und Trafo.

Meine Überlegungen:
1. Es gibt fertige Verstärker mit 6 Kanälen. Das währe einfach. Will ich nicht! :D
2. Es gibt fertig gelötete Module. Vor allem gibt es die bei ebay aus China. Die Angaben über die Qualität reichen von "Sondermüll" bis "Ultra High-End". Mein Eindruck ist, dass "meistens eher minderwertig" wohl richtig sein dürfte. Das schließt "brauchbar" aus meiner Sicht aber nicht aus.
3. Man könnte alles selber löten. Bei 6 Endstufen ist das ein Haufen Zeug, aber je nach Schaltung machbar.

-> Ergo: Ich tendiere zu 3. Nicht zuletzt auch, weil der finanzielle Aufwand dadurch am geringsten sein dürfte.

Kandidaten:
Ich finde wie gesagt auch die Chinakracher nicht von vornherein völlig uninteressant. 320464946907[/URL], 310215366510 (ebay) wäre evtl. Kandidaten.

Aus dem "komplett selber löten" Bereich hat es mir der hier angetan: [URL="http://dogbreath.de/Chipamps/ThreeResAmp/ThreeResAmp.html"]Link (http://tinyurl.com/3y8u5qn).

Wenn ich den ganzen Kram aber nun selber mache und vor allem nochmal neu mache, dann soll es auch halbwegs was taugen und eher Luxuriös als spartanisch sein. Ich möchte also auch:
1. eine Einschaltverzögerung gegen Plopp, falls nötig
2. eine Einschaltautomatik, um nicht jedes mal 6 Schalter betätigen zu müssen
3. Eine Schutzschaltung für meine Hausnetz, falls nötig.

So weit erstmal mein Input.

Fragen:
Was haltet ihr von Gainclones, speziell von den verlinkten?
Welche Alternativen (klein, einfach kühlbar, einfach nachbaubar) kennt ihr?

Danke und Gruß
schrottie

PS: Das hier ist ein absoluter Anfängerthread, bitte fangt nicht an über Vorteile von Schaltungen zu diskutieren auf einem Level, den nur noch Elektriker und Jahrzehnte lang erfahrene Frickler verstehen... :bye:

dieterschneider
22.04.2010, 19:09
nimmste 3 von denen hier
http://www.amp-yourself.de/gainclone/ampstereo/index.php
oder den hier
http://www.amp-yourself.de/gainclone/lm4780/index.php

Das Gehäuse da zu
http://www.amp-yourself.de/gehaeuse/index.html

Kannst auch 2 Gehäuse nehmen und in jedes 2 der Module
einsetzen.
Oder nimmst 3 Mono Module die du pro Gehäuse bestückst.
Weitere Löcher für die Buchsen kannst du ja bohren...

Die Module kannste an die Wände schrauben, dann
hast du Kühlfläche.

Die Module haben Schutzschaltungen integriert , somit sorglos :-)

Nur noch en dicken Trafo rein und gut iss

Und alles aus Deutschland :-)

den guten Mann kannst du anschreiben, und fragen welches der
Netzteil Platinen du für die 3 Amps am besten nimmst.

101dm
22.04.2010, 20:27
Hi Schrottie,

ich muss dem Dieter da recht geben.
Der von Dir verlinkte Amp ohne Platine ist eine fiese Löterei!
Ich habe den vor ein paar Jahren mal so nachgebaut. Obwohl alles gleich aufgebaut war hat ein Kanal gebrummt. Dann nochmal einen gebaut und es war gut.
Etwas später habe ich mir geätzte Platinen für den Chip geholt: ist einfach VIEL angenehmer zu bestücken bzw. zu löten. Auch die Befestigung im Gehäuse oder im Lautsprecher ist besser zu bewerkstelligen. Wo die Platinen letztlich herkommen ist meiner Meinung nach egal, wenn die Schaltung passt.
Ich habe meine damals in den USA bei Chipamp.com bestellt. Die Lieferung hat ca. 2 Wochen gedauert...
Da bietet sich ein Deutscher Händler oder ein Händler in der EU eher an.

Egal wie Du es letztlich machst - Spass und Erfahrung bringt es allemal.

Gruß
Markus

Jackman
22.04.2010, 20:55
Hallo zusammen,


Das Gehäuse da zu
http://www.amp-yourself.de/gehaeuse/index.html

gibt es leider nicht mehr, zumindest laut Aussage auf dieser Seite (mal bis zum Ende scrollen...):mad:.

Ist natürlich schade, denn vom Aufbau sieht es wirklich klasse aus.

Gruß

Günther

Marcus.S
23.04.2010, 06:45
Das Case erinnert mich doch sehr an die Galaxies aus Italien: http://www.modu.it/galaxy.html

schrottie
23.04.2010, 14:10
Also am liebsten wäre mir folgender Aufbau:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=126&pictureid=2310

Das ist natürlich extremer Aufwand. Aber so könnte ich die Verstärker unsichtbar in den Lautsprecher integrieren. Das wäre 1a! :D

Ich überlege nun, wie ich das vernünftig "downsizen" kann...

dieterschneider
23.04.2010, 14:54
und was bitte hindert dich nun :-)
Was bitte sollen 6 Einschaltautomatiken ?
Wozu bitte 6 Trafos mit Gleichspannungsplatine?
2 Einschaltautomatiken reichen
2 Trafos reichen
Die 3 VerstärkerModule pro Box schraubst auf eine Kühlrippe.
Trafo rein und Gleichrichtung.
Einschaltautomatiken gibts zu hauf im Netz

Einschaltautomatik
http://sound.westhost.com/project38.htm

http://www.visaton.de/vb/showthread.php?threadid=7596

schrottie
23.04.2010, 18:12
Hallo,
was mich hindert? Mir scheint die Lösung nicht plausibel. Vielleicht bin ich zu blöd (was durchaus sein kann) oder Du hast nicht 100%ig verstanden, was ich machen möchte.

Geht mir bei einer Einschaltautomatik pro Seite (links/rechts) nicht die Signaltrennung (HT/MT/TT) verloren?

Ich habe das hier mal für eine Seite schematisch aufgezeichnet.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=126&pictureid=2311

Wahrscheinlich steckt ein Denkfehler drin, aber evtl. könnt ihr mir ja helfen, den loszuwerden...

Wenn ich nur einen Trafo pro Seite brauche, umso besser. Dann reicht wohl auch ein einziges Netzteil pro Seite.

Chaomaniac
23.04.2010, 18:21
Ich kenn mich zwar mit Elektronikzeugs null aus, aber müssen überhaupt die Signale von allen Frequenzbereichen zur Einschaltautomatik?
Würde es nicht reichen, wenn der Mitteltonzweig zentral die Einschaltautomatik für alle drei Endtufen ansteuert?

dieterschneider
23.04.2010, 18:51
diese Einschaltautomatik wäre das aller letze was
ich in Angriff nehmen würde.
Das wäre das gleiche, wie wenn ich mich über die
Farbe der 220 Volt Strippe meines selbstbau Amps unterhalte,
der noch nicht mal angefangen ist.
Wo und wie du die Einschaltautomatik hin setzt, kannst du
später immer noch fest legen.

Wichtiger sind erstmal das 3 Monomodule pro Kanal mit Kühlkörper
der Gleichrichtung und dem Trafo in oder an die Box
gebaut werden und Ihre Funktion unter Beweis stellen müssen.

So denk ich darüber....

schrottie
23.04.2010, 18:54
Ich kenn mich zwar mit Elektronikzeugs null aus, aber müssen überhaupt die Signale von allen Frequenzbereichen zur Einschaltautomatik?
Würde es nicht reichen, wenn der Mitteltonzweig zentral die Einschaltautomatik für alle drei Endtufen ansteuert?
Das hört sich logisch an.

Drei Endstufen an eine Einschaltautomatik.
Wenn Mitteltonsignal ankommt gehen alle Endstufen an und alle Frequenzbänder kommen verstärkt bei den Chassis an.

Dieter? :D

Marcus.S
24.04.2010, 11:10
Ich hab immer ein wenig Bauchweh, wenn noch zusätzlich (Einschaltautomatik) was im Signalweg liegt. Wenn würd ichs im Bass machen, da wirds kaum auffallen. Wie wärs alternativ mit ordentlichen Funksteckdosen? Da musst du zwar nen Knopf drücken zum Einschalten, brauchst aber nicht mehr hinter die Box zu krabbeln.

An sonsten passt das, was du da vor hast. Auch wenns nicht 100%ig konsequent ist.

schrottie
24.04.2010, 13:32
An sonsten passt das, was du da vor hast. Auch wenns nicht 100%ig konsequent ist.
Was wäre denn 100%ig konsequent?:bye:

sailor
24.04.2010, 16:44
also ich finde, dass das mit der Einschaltautomatik i.O. ist und diese auch nicht 'im' Signalweg liegt.

Eine zusätzliche Leitung bzw. den Schalter dafür wird sein DSP Progamm (im PC) wahrscheinlich nicht hergeben.

Ganz pingelige können die 'Belastung' des Signals für die Einschaltautomaik ja am entsprechenden Schaltungsknoten berücksichtigen (einfach z.B. bei der Eingangsimpedanz des 'belasteten' Kanals (nur meine Meinung)

Reinhard

Kleinhorn
25.04.2010, 09:46
http://www.thel-audioworld.de/module/nm25/nm25.htm

Diese Einschaltautomatik schaltet über NF. (siehe PDF)

Aber...die Gedanken würd ich mir echt später machen. Wie Dieter schon schrieb....erstmal für einen Verstärker entscheiden.
Der Aufbau im Lautsprechergehäuse stellt schon eine Herausforderung dar, denn entstehende Wärme muß abgeführt werden können. Daher sollte der Kühlkörper nach aussen stehen.
Die Netzspannung muß zugeführt werden.
Da müssen auch die Schutzmassnahmen nach VDE greifen.
Ich würde eine Art Moduleinschub entwerfen. Ähnlich eines Detonation-Moduls....
Schließlich müssen die unterschiedlichen Wege eingepegelt werden und ich hätte keine Lust, die Box immer wieder aufzuschrauben.

Aber auch das kann alles später erfolgen.

Zuerst sollte eine fertige funktionierende Endstufe mit Kühlkörper auf dem Tisch vor Dir liegen...

Gruß Pedda

schrottie
26.04.2010, 17:41
Also erst einmal Dank für die Ratschläge!

Ich werde es nun so machen, dass ich den 4Kanalverstärker behalte und benutze. Zumindest solange, wie auch nur 4 Wege laufen. Sobald Kanal 5+6 dazu kommen muss ich umdisponieren.

Ich habe mir 6 symasym Platinen bestellt. Die werde ich aber sicherlich nicht schnell genug bestückt bekommen. Das wird eher ein Langzeit-Projekt. Also wird übergangsweise die Monacor 8-Kanallösung hier einziehen, so wie es aussieht.

Damit habe ich in Sachen Verstärker Ruhe, kann mich auf den Rest des ganzen Projektes viel besser konzentrieren. Als nächstes wird der PC aufgebaut, der ja bereits in Einzelteilen vorhanden ist.

Dann kommen die Hörner dran.

Wie ihr bereits richtig sagtet, kann ich mir über die letztendliche Bestückung der symasyms mit irgendwelchen Extras dann immernoch Gedanken machen.

Gruß
schrottie

didi
16.05.2010, 18:53
Hallo Schrottie,

das mit der Einschaltautomatik solltest Du tatsächlich erst einmal zurückstellen. Das ist sowieso ein Zusatz, der mit dem Signalweg nichts zu tun hat!!! Ich würde sowieso davon abraten, so etwas zu bauen - entweder sind sie zumeist zu unempfindlich und schalten irgendwann bei kleinen Lautstärken ab oder sie laufen unendlich lange, weil sie noch auf ein Signal warten. Ist auch ein Sicherheitsthema, weil das Ding unbeaufsichtigt weiter laufen könnte.

In Deiner Schaltung hast Du aber die viel wichtigere LS-Schutzschaltung vergessen, die - über ein Relais - die LS dann an die Amps schaltet, wenn sich alle Spannungen sauber aufgebaut haben (2-3 Sekunden). Sonst gibts Ein- und Ausschaltgeräusche (oder Membranweitflug). Ab 300 VA Ringkerntrafos wäre auch eine primäre Softschaltung SEHR nützlich - die Haussicherung dankts ebenso wie die Elkos und Dioden.
Auf jeden Fall ist auch die 6-Kanallösung "Kappes". Wenn man schon aktiv baut, gehören die Amps in die Nahe der jeweiligen Boxen, auch, damit nicht schon wieder längere Zuleitungen entstehen! Also: 2 x 3 Amps!!! Und wie Dieter schon sagte mit jeweils nur einem Netzteil!!!

Es wäre noch mehr zu sagen, aber vielleicht hast Du Lust, mein auch in diesem Forum veröffentlichtes Projekt mal nachzuverfolgen. Oder über die HP:
www.zz-netz.de/elektronik/DIY_Multimedia.html (http://www.zz-netz.de/elektronik/DIY_Multimedia.html)
:prost:

schrottie
16.05.2010, 19:53
Herzlichen Dank für die Unterstützung. Das ist eine tolle Webseite und eine entsprechende Dokumentation eines vorbildlichen Projekts.

Ich habe mir mittlerweile Unterstützung gesucht von jemandem, der sich damit auskennt.

Super Typ:
http://www.reparatur-hifi.de/

didi
17.05.2010, 08:31
... na dann kann ja nichts mehr schiefgehen :)

Viel Erfolg wünsche ich Dir und Deinem Projekt auf jeden Fall.:D

Vielleicht berichtest Du mal ab und an über Deine Fortschritte, damit auch andere sehen, dass es sich lohnt (darüber gibt es ja immer noch höchst unterschiedliche Ansichten), diesem - leider nicht ganz trivialen - Schritt zur Klangoptimierung zu folgen.