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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbstrückstellende Sicherung



HiFi2016
05.01.2016, 23:58
Hallo,

bei Nubert habe ich gelesen dass die ihre Lautsprecher mit selbstrückstellenden Sicherungen vor Überlastung schützen. Bose macht das auch zumindest im Home-Hifi-Bereich bei den Hochtönern mit Glimmerlämpchen habe ich mal woanders gelesen (ob letzteres stimmt weis ich leider nicht 100%, habe aber Bilder gesehen und glaube daher schon dass das stimmt). Ich würde meine Lautsprecher auch gerne schützen und fand die Idee mit den selbstrückstellenden Sicherungen gar nicht so schlecht. Sind halt Wiederstände die man hinzuaddieren muss und die sich vielleicht (keine Ahnung, bin ja noch Anfänger in der Hinsicht) auf den Klang auswirken. Ich habe aber gesehen dass solche selbstrückstellenden Sicherungen nur im Cent-Bereich kosten. Wie sind diese zu dimensionieren und könnt ihr das empfehlen?

Wobei, schlecht sein kann es ja nicht, Nubert macht es ja auch und die verkaufen recht erfolgreich (auch wenn ich nicht weis was die genau als selbstrückstellende Sicherung einsetzen).

Das hier meine ich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstr%C3%BCckstellende_Sicherung


Gruß Bernhard

Grasso
06.01.2016, 00:06
Hallo Bernhard! Ich habe damals PTCs von Reichelt genommen. Sie halten nicht sonderlich viel Spannung aus, was man berücksichtigen muß, und unterscheiden sich nur in ihrem Nennstrom und ihrem Durchlaßwiderstand bei und unterhalb des Nennstroms. Für eine Nennleistung von einem Watt bei 8 Ohm ergeben sich kaum mehr als zwei Dezibel Durchlaßdämpfung, für höhere Nennleistungen noch weniger.

Ausgeschiedener Benutzer
06.01.2016, 04:14
Wie sind diese zu dimensionieren und könnt ihr das empfehlen?


Ich kenne im Selbstbaubereich niemand, der so etwas einsetzt. Einen Einsatz könnte ich mir höchstens im Hochtonbereich für "kritische" Trennfrequenzen denken, aber ich würde eher meine Gesamtkonzeption überdenken, damit ich solch eine Sicherung nicht benötige.

pcmurx
06.01.2016, 07:43
Sowas macht man im PA-Bereich, wenn Hochtontreiber an ihrer absoluten Leistungsgrenze betrieben werden..... ist für Home-Hifi aber absoluter Unsinn. Bevor da irgendwas direkt in die Grütze geht, fallen dir die Ohren ab. Wenn es stark verzerrt, hörst du es ja i.d.R.

Gruß,

Stefan

Grasso
07.01.2016, 02:54
Stefan, das stimmt nicht. Es gibt HiFi-Treiber, die richtig eingesetzt eine mechanische Belastbarkeit haben, die weit über der thermischen ("Dauer-") Belastbarkeit liegt. Das heißt, sie können Impulse von 100 Watt wegstecken, doch wenn man sie eine Minute lang mit 10 Watt füttert, brennen sie durch. Und ein Scheitelfaktor von 3 kann in etwas experimentellerer Musik vorkommen. Und jeder möchte mal nicht nur laut sondern sehr laut hören, auch mal zu hause.

Rainer
07.01.2016, 14:00
@ Stefan:
Hier ein Besipiel die mitlerweile kultigen RFT BR25
http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxentext/br25t.htm (http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxentext/br25t.html)

Oder auch die BR50. Hier die weiche des 3Wegerichs:
http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxenbilder/br504b.jpp (http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxenbilder/br504b.jpghttp://)

Eingesetzt wurde eine 12V 21 Watt Birne als "Kaltleiter"

Franky
07.01.2016, 14:27
Vielleicht ist das Monacor DSP-1 was für dich. Hat aber nix mit Digital Sound Processing zu tun.

http://www.monacor.de/de/FLE/DSP1.pdf

HiFi2016
08.01.2016, 23:56
@grasso:

Diese hier?
http://www.reichelt.de/PTC194700-250/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=125217&artnr=PTC194700-250&SEARCH=ptc+sicherung

ist die einzigste ptc die ich bei reichelt gefunden habe, aber 16V/2,5A erscheint mir ein wenig viel für ein Lautsprecher?

Wäre super wenn du einen link hättest oder mir schreiben könntest auf was ich achten muss, danke!

LG Bernhard

Kleinhorn
09.01.2016, 11:36
Hi...
Ich hab mich mit PTC's noch nicht so auseinander gesetzt....
denke nur, der sollte doch unter der Leistung des HT liegen.
Bei 25 Watt HT Leistung von mir aus 20 Watt...
Wenn ich mit einem Spannungsteiler vor dem HT arbeite, erziele ich doch das gleiche Ergebnis. Dann begrenze ich durch einen fast linearen Widerstand.
Wenn ich einen PTC eisetzen will, habe ich auch dessen Widerstand zu berücksichtigen. Das können schon 10 Ohm sein.
Da frag ich mich, ob man damit in der Normaloweiche klar kommt...

Wenn ich auf dem Holzweg sein sollte..holt mich runter....:)

Grasso
09.01.2016, 17:24
Hier: http://www.reichelt.de/PFRA-090/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=35210&artnr=PFRA+090&SEARCH=ptc
Sie hat laut Datenblatt etwa 0,25 Ohm Durchlaßwiderstand. Nach 7 Sekunden lang 1,8 Ampère sperrt sie. Eine Last von 6 Ohm muß 19 Watt für diese Zeitspanne aushalten, weil 19VA=6V/A*(1,8 A)^2, um von dieser Sicherung geschützt zu sein. Wenn sie sperrt, dann dürfen sich nur 60V "DC" (Spitze-Spitze) an ihr aufbauen. Um 120Vss Verstärkerspannung zu erlauben, müßte man ihr 6 Ohm parallel legen. Dadurch stellt sich bei Überlast eine um 6dB verringerte Empfindlichkeit ein. Um die größtmögliche Leistungsaufnahme noch einmal um drei Viertel zu verringern, würde man eine zusätzliche Sicherung mit Itrip=3,70 A parallel 12 Ohm verwenden.
<br>
<br>Alternativ kann man eine Glühbirne verwenden, die schon von Hause aus keine Spannungsüberschläge kennt und nur begrenzt anstatt abzuschalten. Nur kann sie durchbrennen, was aber immer noch besser als ein kaputter Treiber ist.

capslock
10.01.2016, 08:15
Bei meinem allerersten selbstgebauten Verstärker (mit relativ straffer Gegenkoppelung) hatte ich Schmelzsicherungen im Ausgang (5x 20 mm 1 oder 2 A flink). Die sind wie die hier vorgeschlagenen PTCs, haben aber weniger Serienwiderstand und Schwankung.

Nachdem ich die Sicherungen in die Versorgung der Endstufen-Elkos verlegt hatte, war der Klang um einiges klarer und knackiger.

Sicherungen oder PTCs im Signalweg sorgen für Kompression und merkwürdige Zeitverschmierungen (ein Impuls wirkt schon etliche 100 ms lang nach).