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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewebekalotte im Waveguide? (WG-300, WG-148)



rapha
08.02.2015, 00:45
Moin,
ich bin endgültig geläutert und habe meine Wandboxenideen nach einigem Frust begraben. Was bei gleichem Chassis-Einsatz aus dem neuen Konstrukt kommt ist um Welten besser...
Es spielen A&D 1524 im Moment auf zu kleines CB (soll noch KU werden), FP203 auf KU (ähnlich der Twoandone von Hifi-Selbstbau) und Seas 600G im WG-300. Trennfrequenzen 200Hz und 2000Hz mit DCX.
Auch wenn der Seas Metaller im Wave sehr gut funktioniert und extrem fein auflöst, ist mir das irgendwie zu kühl. Ich verspreche mir von einer Gewebekalotte mehr Schmelz und Wärme. Leider scheinen aber viele Gewebekalotten im Waveguide weniger gut zu funktionieren als die Metaller (Zumindest messtechnisch...)
Hat jemand vielleicht klanglich gute Erfahrungen mit einer Gewebekalotte im gekürzten WG-300 (das ich schon habe), oder im Visaton WG148 (das ich mir auch anschaffen würde, falls dieses besser mit einer Gewebekalotte harmoniert) gemacht? Ich dachte z.B. an eine Noferro (800TV, 900 oder 550) oder den Vifa XD270. Es gibt aber noch so viele andere interessante Hochtöner von Wavecore oder Morel...die Frage ist nur, welcher fühlt sich wohl in einem der beiden Waveguides...
Würde mich über Tips freuen...
Grüße
raphael

hoschibill
08.02.2015, 07:23
Moin :)
Die Monacor DT-254 funktioniert sehr gut am WG-300, Hab' ich in meiner Monitor-CB (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=6991) verbaut.

LG
Olli

Gaga
08.02.2015, 08:48
Moin Raphael,

ich hatte gute Erfahrungen mit der SB29RDC im gekürzten WG-300 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=77692&postcount=25). Abschliessende Messungen hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=93598&postcount=140).


Auch wenn der Seas Metaller im Wave sehr gut funktioniert und extrem fein auflöst, ist mir das irgendwie zu kühl. Ich verspreche mir von einer Gewebekalotte mehr Schmelz und Wärme. Leider scheinen aber viele Gewebekalotten im Waveguide weniger gut zu funktionieren als die Metaller (Zumindest messtechnisch...)Vielleicht würde ich alternativ auch die Abstimmung des Seas im WG anschauen und ggf. versuchen, etwas anders abzustimmen. Eigentlich sollte der 'Metaller' nicht notwendigerweise 'kühl' klingen - hast Du einen messtechnischen Anhaltspunkt, warum der kühl klingt?

Viel Erfolg, Grüsse,
Christoph

Christoph Gebhard
08.02.2015, 09:35
Hallo,

ich vermute, dass das "Kühle" vom Abstrahlen kommt. Im Superhochton sorgt die Anpassungsproblematik am Waveguide-Hals für viel Energie im Raum.
Deswegen würde ich mal ein Ringstrahler am Waveguide probieren, also Vifa XT oder die SB-Acoustics. Dort ist diese Problematik deutlich gemildert bzw. nicht vorhanden.

Gruß, Christoph

Jesse
08.02.2015, 20:22
Hallo Raphael,

der Monacor DT-300 fühlt sich pudelwohl am WG-300.

Mit ein paar kleinen Modifikationen braucht er sich auch vor hochpreisigen Konkurrenten
nicht zu verstecken: http://www.klangundton.de/forum/viewtopic.php?f=4&t=659

rapha
08.02.2015, 20:54
Jo, ihr Frühaufsteher, das ging ja ganz schön schnell...
Ich weiß, dass das Thema Materialklang von Chassis kurz vor Kabel- und Verstärkerklang kommt, aber für mich haben sich in der letzten Zeit einige Hörerlebnisse festgesetzt, die ich mit Metallern gemacht habe...AL130 in Tafal und Visaton Vox, CX3.0, TAF27plus ohne Waveguide.Ich weiß auch, dass es schwierig ist, einzelne Komponenten herauszugreifen und für einen bestimmten Klang verantwortlich zu machen, aber mich machen z.B. die genannten Chassis überhaupt nicht an. Ich weiß, dass sie in ihrem Übertragungsbereich technisch vielleicht die "besseren" Chassis sind, sie klingen super sauber, aufgeräumt glasklar etc...aber für mich super distanziert und irgendwie leblos. Ich war gestern auf den Norddeutschen Hifitagen und hab kurz den Kopf bei Genelec reingehalten (neue Dreiwege Coax-DSP) und wusste wieder genau, was ich schon immer an Genelec gehasst habe (Dafür mache ich auch die Metaller verantwortlich) Dass es trotz Metall (soweit ich weiß) auch anders geht hab ich danach bei der Geithain (RL901) gehört. Da gabs eine fantastische Vorführung mit remasterten Mono-Jazzscheiben aus den 50ern, mit einem Mono-Abtaster...unglaubliche Dynamik und Power, hab ich so noch nie gehört.
Ich denke also, was mich an Metallern stört hat nix mit dem Waveguide zu tun und spielt sich auch eher im Präsenzbereich ab, als im Superhochton. Ich habe in die zweite Box mal den Konushochtöner FRS 5X hinters Waveguide geklebt und beide soweit wie möglich auf identischen Frequenzgang entzerrt, z.T. stundenlang auch nur die Hochtöner im Vergleich gehört. Trotz gleichem Frequenzgang klingen die total verschieden. Der Seas löst viel feiner auf, man hört ganz anders in die Hallräume der Aufnahmen, selbst wenn ich den FRSX über 10khz deutlich anhebe. Dagegen klingt der FRSX irgendwie natürlicher und entspannter, ehrlicher. Ich hätte halt irgendwie gerne beides, die Auflösung aber mit mehr Schmelz und "Natürlichkeit". Das verspreche ich mir irgendwie von einer guten Gewebekalotte.
Ja, die Vorschläge hören sich gut an, an SB Acoustics hab ich auch schon gedacht - wie klingen die im Vergleich zu XT300?
Aus irrationalen Gründen denke ich bei Hochtönern irgendwie nie an die Monacöre, vielleicht zu Unrecht...modifizierter DT300 oder DT254, welcher macht da das Rennen? Mit dem XT300 hab ich grad einiges gemacht, allerdings ohne WG, insofern wär was neues interessanter. Ich habe eben den Seas im WG noch ein bisschen vermessen, reiche das nachher nach..
Grüße
raphael

Gaga
08.02.2015, 21:37
Moin raphael,


Ja, die Vorschläge hören sich gut an, an SB Acoustics hab ich auch schon gedacht - wie klingen die im Vergleich zu XT300? Habe leider keinen Vergleich zu den XT300 gemacht - die SB29RDC klingen aber keinesfalls 'scharf' oder anstrengend im WG300, zumindest in meinen Ohren... Das gilt aber für mein Setup, schwer zu sagen, was für Dich die gewünschte Natürlichkeit ausmacht.

Zaph hat den SB Acoustics Ringstrahler mal vermessen die Ergebnisse findest Du hier (http://www.zaphaudio.com/tweetermishmash/compare.html). Kurze Bewertung von Zaph:

Smooth response and low distortion - there's not a lot to complain about, even considering the price. It is a form of ring radiator, and it's no surprise that performance is quite a bit like a Vifa XT25, but the SB is cleaner on the low end. It does not have as much 3.5 kHz cliff in the response as it's cheaper brother. There are a few tweeters that perform a tiny bit better but cost a lot more. Die Kombinationen Vifa XT25 und Monacor DT-300 hat Kimmo Saunisto vermessen, link hier (http://kimmosaunisto.net/) (unter 'research' ist der link zu 'Waveguides & Horns).

Verblüffend gut finde ich natürlich auch die von Alexander gezeigte Kombination von Seas Noferro 900 und Visaton WG-148R (http://heissmann-acoustics.de/test-wg148r-noferro-900/). cspg6 hatte ja schon auf die Seite verwiesen...


Ich habe eben den Seas im WG noch ein bisschen vermessen, reiche das nachher nach..Würde mich sehr interessieren, vielen Dank für die Messungen.

Gruß,
Christoph

2pi
08.02.2015, 22:06
Also "distanziert und irgendwie leblos" klingt hier gar nichts

Zwischenspiel (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=8858)

Grüße

rapha
09.02.2015, 00:43
So, jetzt noch die Messungen. Irgendwie kann ich die Bilder nicht einfach hier in den Text kopieren, deshalb im Anhang gesammelt
1) WG300+Seas 600G ohne Filter, 50cm Entfernung ca. 0,15,30,45Grad. Erstaunlich, wie stark bei 3k die Einflüsse der Gehäusekante durchkommen und selbst unter Winkel bleiben. Liegt vielleicht auch daran, dass ich das WG evtl. zu stark gekürzt habe und die Kalotte noch zu wenig einschnürt bei 3 Khz. (Am Hornhals sind um das Gitter des Seas noch gut 1-2mm Platz)
2) Edge-Simulation, die den Einfluss der Kanten zeigt...
3) Hochtonzweig mit EQ glattgezogen und an "Target response" 24db, LR bei 2000Hz grob angepasst
4) Beide Lautsprecher am Hörplatz im Vergleich: grün mit Seas HT, rot mit FRSX am Waveguide. Interessant, dass der FRSX die 3k-Senke durch die Schallwand kaum zeigt, da also wohl stärker bündelt...den FRSX im Waveguide muss ich nochmal genauer messen. Ansonsten ab 4 Khz fast identischer Verlauf von Seas und FRSX und trotzdem komplett andere Klangwirkung und Auflösung)
Ich weiß, dass die Messungen ziemlich unsauber sind, aber auf die Schnelle gings nicht besser...
@2pi - das sieht gut aus und bedeutet wahrscheinlich am wenigsten Gebastel beim Montieren des Hochtöners. Laut Heissmann-Webseite sollten ja auch die anderen Seas-Gewebe funktionieren...Hast Du jetzt letztlich eine aktuelle Noferro900 verbaut?
Grüße, raphael

P.S. ich hab noch gar nicht gesagt, dass schon im jetzigen Zustand ziemlich begeistert bin von den Teilen, die 15er Bässe gehen mit Leichtigkeit und trocken ganz schön tief runter, die Fostexe haben genau die Direktheit und Präsenz die ich liebe und mit beiden Hochtonvarianten könnte man eigentlich glücklich werden, aber das geht ja nicht...

2pi
09.02.2015, 06:56
Hast Du jetzt letztlich eine aktuelle Noferro900 verbaut?
Korrekt.

Ansonsten springen mir 3 Dinge ins Auge:

1. 2KHz sind für die vertikale Abstrahlung zu hoch getrennt bei dem Treiberabstand.

2. Zeig mal den Fostex unter Winkel. Nicht, daß der bei 2KHz auch schon zu stark bündelt für einen sauberen Anschluss an den Hochtöner.

3. Die Senke bei 3KHz sieht tatsächlich aus, wie die Kanten. Da würden Fasen helfen.

Mein Vorschlag ist, das erst mal anzugehen bzw. zu überprüfen, bevor das als Materialklang abgehakt wird.

Grüße

rapha
09.02.2015, 12:13
Hi,
ich hab nochmal FP203 gemessen (1.Bild) und die Trennfrequenz auf 1600 Hz gelegt, horizontal Winkel gemessen (2. Bild) und vertikal Winkel gemessen (3. Bild) Die zweite Graphik zeigt die Messung unter 15 Grad vertikalem Winkel im Vergleich zum Hörplatz. Da kommt die Senke bei der Übergangsfrequenz noch durch. Ist das das berühmte Loch im Energiefrequenzgang bei LR-Weichen?
zu deinen Anmerkungen:
1.) Treiberabstand ist mit ca.22cm zu groß für eine interferenzfreie Trennung bei 2Khz, aber kann ich überhaupt so tief trennen, dass es keine Probleme mehr gibt, bzw. wie gravierend ist dieses Problem? Das haben ja dann fast alle Waveguidekonstrukte...
2.) Der Fostex bündelt (angeblich wegen seiner sehr flachen Membran) ziemlich wenig für einen 20er und ich denke er erlaubt eine Trennung um die 2khz
3.) Phasen müssen auf jeden Fall ran...gut, dass ich die Boxen "modular" aufgebaut hab und nur das Topteil austauschen kann.

Nochmal zum Materialklang - ich finde den Seas im Waveguide beeindruckend gut. Es sind eher einige andere Metaller-Erlebnisse, die die dazu geführt haben, dass ich wenn möglich auf Papier setze und mir vorstelle, dass eine Gewebemembran auch eher meinem Geschmack entspricht. Unabhängig davon gibts natürlich an meiner Box noch einiges zu verbessern, unabhängig vom Membranmaterial...
Grüße, raphael

rapha
09.02.2015, 12:41
Hier noch schnell Winkelmessungen des FRS5x im Waveguide. Interessant ist, dass er die Kanten kaum sieht und bei 3 Khz nicht den Einbruch hat wie der Seas. Ansonsten gibts aber zu viele Probleme, weswegen er definitiv rausfliegt aus dem WG.
PS. Ich habe übrigens keinen Drehteller oder ähnliches, ich drehe das Mikro um den Lautsprecher, die Winkelmessungen sind nach Augenmaß und den Abstand zum Speaker messe ich mit dem Zollstock....

bee
09.02.2015, 19:04
Hmmmm, wenn die 3k Senke eine Folge der Kanten wäre, dann müsste sich die Senke unter Winkel verändern, sprich, verschwinden.

Tut sie aber nicht, das ist schön brav weiterhin dicht an CD.

Ich glaub' das ist was anderes..... :confused:

Gaga
09.02.2015, 22:57
Hallo raphael,

noch ein paar Gedanken...

- ich vermute das 'Loch' um 2 kHz entsteht, weil der FP204 da schon ordentlich bündelt (siehe Messung in Beitrag #12). Daher würde ich auch bevorzugt etwas niedriger trennen (was der SB29 ganz gut ab kann).

- Deine Messung am Hörplatz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=20820
...zeigt ebenfalls die Senke zwischen 1 und 2 kHz und lässt vermuten, daß im Bereich zwischen ca 4 und 13 kHz etwas zu viel abgestrahlt wird.

Dies könnte auch zu dem 'kühlen' Höreindruck beitragen.

Ich will Dir keinesfalls ausreden, es mit anderen HTs zu versuchen.
Aber vielleicht hast Du Lust noch ein paar Winkelmessungen mit Deinem aktuellen Setup zu machen und die 'Power Average' Darstellung in ARTE anzuschauen (so ungefähr wie hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=112405&postcount=132) und hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=113095&postcount=135) gezeigt). Das könnte klarer zeigen, ob im Bereich zwischen 4 und 13 kHz tatsächlich etwas viel Energie abgestahlt wird. Mit der DCX kannst Du ja ggf ein entsprechndes Band-Pass Filter legen, den Bereich etwas absenken und hören, was passiert...

Gruß,
Christoph

2pi
10.02.2015, 06:47
Ich glaub' das ist was anderes..... :confused:
Das sehe ich genauso.

Und ich würde sagen, hier liegt erst mal ein grundsätzliches Problem mit der Meßtechnik vor. Die Kurve 1 ist irgeneindwo zwischen Nah- und Fernfeld aufgenommen worden; vielleicht wieder in 50cm Abstand.

Die Kerbe um 700Hz deutet darauf hin, daß der LSP an seinem Standplatz also auf dem Boden gemessen wurde. Evtl. war auch noch der Blumentopf in Reichweite.

Ich würde also den Fostex erstmal messtechnisch sauber erfassen, dann entzerren (gibt es denn schon eine Bafflestepkorrektur ?).

Dann den HT sauber vermessen, um die Trennfrequenz ermitteln zu können.

Dann würde ich nochmal darüber nachdenken, warum der Mitteltöner auf 55cm über dem Boden hängt. Sitzt du auf dem Boden beim Hören ? Das gibt in jedem Fall unnötig starke Wechselwirkungen mit dem Boden

Der Mittelpunkt zwischen HT und MT gehört auf Ohrhöhe, insbesondere wenn es vertikal stark bündelt.

Grüße und viel Spaß beim Tüfteln

FoLLgoTT
10.02.2015, 19:58
Aber vielleicht hast Du Lust noch ein paar Winkelmessungen mit Deinem aktuellen Setup zu machen und die 'Power Average' Darstellung in ARTE anzuschauen (so ungefähr wie hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=112405&postcount=132) und hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=113095&postcount=135) gezeigt).

Die Methode mit ARTA ist extrem umständlich und nervig. Ich habe mir eine Excel-Datei erzeugt, die mir das Bündelungsmaß (Zylinder und Kugel) aus den exportierten Daten des Sonogramms erzeugt. Einfach importieren und die Kurven sind da. Das spart massig Zeit.

Bei Interesse einfach melden. :)

rapha
10.02.2015, 23:46
Danke euch fürs Mitdenken und die konstruktive Kritik. Hab also zum halbwegs sauberen Vermessen die Lautsprecher hochgebockt, sodass FP203 auf ca. 1m Höhe und Hochtöner auf ca 1,25m war. Das ist zumindest so hoch, dass ich mit einem ca. 3ms Fenster die ersten (Boden)-Reflexionen ausblenden konnte, richtig? (Blumenkübel war auch nicht im Weg;))
Erstes Bild also die Messungen des unbeschalteten FP203 aus 70cm Entfernung, 0-60Grad. Das gleiche dann für den Hochtöner. Ich würde die Bündelung so interpretieren, dass sich eine Trennung zwischen 1500 und 2000Hz machen ließe, oder?
So viel anders sehen die Messungen jetzt auch nicht aus...

Bafflestep hatte ich die ganze Zeit schon entzerrt, das dritte Bild zeigt die Bafflestep-Entzerrung, 6b Hochpass, bei 650Hz -5dB (einmal mit Trennfrequenz bei 1800Hz und einmal mit schnell dahingezimmertem Übergang zum Hochtöner...) Ist das so OK?
Zu weiteren Messungen bin ich noch nicht gekommen, deswegen ( Vielen Dank Christoph für Deine Mühe!) habe ich auch noch nicht am Hörplatz gemessen und den Bereich von 4-10Khz bearbeitet. Die Average Power response kannte ich noch gar nicht...schau ich mir dann auch mal an.
@ Follgott - ich hab zur Zeit nur die Demoversion von Arta - kann man das damit auch exportieren? (Will mir die ganze Zeit schon mal Arta kaufen...)
Noch kurz zur Sitzhöhe - ich hänge tatsächlich oft ziemlich niedrig auf einem loungigen Sofa rum, wenn ich mich stramm hinsetze, hängen die Ohren knapp über Hochtönerniveau. Ist das wegen Bodenreflexionen oder Abstrahlachse so entscheidend? Ich könnte das ganze auch leicht anwinkeln, wobei das an den Bodenreflexionen nix ändert. Durch ein leichtes Delay des Hochtöners lässt sich die Abstrahlachse doch auch noch nach oben neigen, oder?
Viele Fragen, gibt noch einiges zu lernen...

FoLLgoTT
11.02.2015, 07:24
@ Follgott - ich hab zur Zeit nur die Demoversion von Arta - kann man das damit auch exportieren? (Will mir die ganze Zeit schon mal Arta kaufen...)

Nein, man muss speichern können, um ein Sonogramm zu erstellen. Das kann die Demoversion nicht.

F.A.Bi.A.N.
11.02.2015, 16:31
...............

2pi
11.02.2015, 19:02
So viel anders sehen die Messungen jetzt auch nicht aus...
Doch, damit kannst du weiter arbeiten.

Grüße und gutes Gelingen.

P.S. Ich klink' mich jetzt wieder aus. Zu viele andere Projekte :built:

Gaga
22.02.2015, 15:06
Hallo raphael,

noch auf Empfang? Schon für einen Hochtöner entschieden?


Noch kurz zur Sitzhöhe - ich hänge tatsächlich oft ziemlich niedrig auf einem loungigen Sofa rum, wenn ich mich stramm hinsetze, hängen die Ohren knapp über Hochtönerniveau. Ist das wegen Bodenreflexionen oder Abstrahlachse so entscheidend? Ich könnte das ganze auch leicht anwinkeln, wobei das an den Bodenreflexionen nix ändert. Durch ein leichtes Delay des Hochtöners lässt sich die Abstrahlachse doch auch noch nach oben neigen, oder? Ich denke, daß Du mit der DCX und ARTA genau da Verbesserungen erzielen kannst, ohne die Box völlig umzumodeln. Du kannst ja mal - wie Du es schon für die Messung gemacht hast - anhand der Höhe von HT und MT, dem Abstand (und Höhe) zum Hörplatz den Kammfiltereffekt kalkulieren und mit ARTA messen (Mit fester Messposition und gewedelt). Ich denke es ist eine gute Idee, die Abstrahlachse des HT durch Delay von der Bodenreflektion weg zu bringen.

Du kannst den zu erwartenden Kammfiltereffekt auch in EDGE simulieren (Anleitung hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=273)).

Eine Anleitung für die Durchführung einer gewedelten Messung nach Chaomaniac gibt's hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=112698&postcount=23).

Gruß,
Christoph

PS: Oder leg mal eine ordentliche Schicht Dämpfungsmaterial auf den Punkt der Bodenreflexion und höre, was passiert....

rapha
23.02.2015, 23:34
Hallo Christoph,
nett, dass Du dranbleibst. Auf Empfang bin ich immer, gerade aber weniger auf Sendung, da es (leider ;)) noch andere Sachen im Leben gibt...
Ich hab noch keine neuen Hochtöner, dafür aber neue Abstimmungen gemacht, tiefere Trennfrequenzen mit unterschiedlichen Filtertypen und Steilheiten ausprobiert (1400-1800Hz). Ich finde die 2000Hz-Variante trotz "Interferenzproblem" wegen der Treiberabstände immer noch am überzeugendsten, vielleicht wegen meiner Metallallergie, die dann erst ab 2000Hz losgeht.
Super Links hast Du mir geschickt, hab schon mit Edge die Bodenreflexionen simuliert und werde morgen mal nachmessen. Gewedelt hab ich scheinbar auch nie richtig (hatte das bisher bei Arta immer im FR1-mit PN-Noise gemacht) und bin gespannt was da raus kommt.
Fragen und Unklarheiten gibt es übrigens noch genug...z.B. bezüglich der Trennungen: 18 oder 24dB, Linkwitz oder Butterworth, wann muss verpolt werden, wann nicht...wie genau das Delay einstellen, damit die Hörachse eben leicht nach oben zeigt? Auf welcher Höhe muss ich dann für die Abstimmung messen? Auf einer Linie von der Ohrhöhe beim Hörplatz ca. (85cm) bis zur Mitte zwischen MT und HT (ca. 65cm) auf der das Mikro für verschiedenene Messentfernungen positioniert wird, oder misst man eher auf Höhe des Hochtöners?
Zur Zeit ist der Hochtöner um 120mm (0,34ms) gegen den Mitteltöner verzögert, beide gegen den Seitbass nochmal um 15cm, wobei ich da noch völlig am Schwimmen bin. (Übergang Bass-MT ist kaum sauber zu messen...mache da viel nach Gehör, aber Phaseneinstellung etc ist noch ziemliches Rätselraten)
Getrennt wird mit 24dB LR zwischen MT und HT, beide Chassis sind dabei gegeneinander verpolt. Bass-MT bei 150Hz, 18db, ebenfalls verpolt.

@2pi - danke für Deine Tips - und alles gute für Deine interessanten Projekte - sehr schöne Webseite hast Du da. (Als nächstes vielleicht mal ne "Adorno" bauen?)

Ich melde mich bald mit Messungen...
Grüße
rapha

Gabrie
24.02.2015, 07:32
Hi,
vielleicht habe ich ja nur LS, die ,die Keule leicht nach unten geneigt haben. Habe jetzt die 46 cm hohen Monitore(DT300, WG300) auf 80 cm hohe Ständer (hatte ich eigentlich nur zum Messen gebaut) gestellt! Muss man natürlich länger horchen. Im Moment gefällt mir das, bei ~3,5 m Hörabstand im "normalen" Wohnzimmer, deutlich besser! :dance:
Gruß Gabriel

Gaga
01.03.2015, 00:25
Hallo rapha,

ui, jede Menge Fragen.


Fragen und Unklarheiten gibt es übrigens noch genug...z.B. bezüglich der Trennungen: 18 oder 24dB, Linkwitz oder Butterworth, wann muss verpolt werden, wann nicht...Keine Ahnung, wie intensiv Du Dich da reinlesen magst - Basics zu Frequenzweichen findest Du online bei Hifi-Selbstbau hier (https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/frequenzweichen-mainmenu-68/162-frequenzweichen-vom-anfer-zum-profi-teil1) und hier (https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/frequenzweichen-mainmenu-68/163-frequenzweichen-vom-anfer-zum-profi-teil2) - oder in einem der Bücher über Lautsprecherbau wie Bernd Stark 'Lautsprecher Handbuch' oder Vance Dickason 'Lautsprecherbau'. Auf die Schnelle habe ich nicht mehr gefunden, vermutlich gibt's noch ne Menge mehr gute Quellen.


wie genau das Delay einstellen, damit die Hörachse eben leicht nach oben zeigt? Auf welcher Höhe muss ich dann für die Abstimmung messen? Auf einer Linie von der Ohrhöhe beim Hörplatz ca. (85cm) bis zur Mitte zwischen MT und HT (ca. 65cm) auf der das Mikro für verschiedenene Messentfernungen positioniert wird, oder misst man eher auf Höhe des Hochtöners? Das prinzipielle Vorgehen zur Einstellung einer DSP-Weiche - mit Hilfe von ARTA - ist ebenfalls auf der Hifi-Selbstbau-Seite (https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/frequenzweichen-mainmenu-68/308-dsp-weichen-richtig-einstellen) beschrieben. Vielleicht beantwortet das schon eine ganze Reihe Deiner Fragen.

Nach der sauberen Einstellung der Weiche (ohne Raumeinfluss) kannst Du die Änderung der Abstrahlachse durch Zeitverzögerung einfach messtechnisch mit ARTA durch vertikale Winkelmessungen verfolgen und für Deine spezifische Hörsituation optimieren. Und Messungen mit Raumeinfluss am Hörplatz durchführen und so die Weichenabstimmung überprüfen und ggf. mit EQs in den Bassbereich eingreifen, um heftige Raummoden zu entschärfen.

Grüsse,
Christoph

rapha
04.03.2015, 09:24
Moin,
so, die Seas Metaller sind jetzt aus dem WG raus und mussten den FRSX5 Platz machen...hat sich für meinen Geschmack gelohnt und passt klanglich sehr gut zum Fostex Retro-Papiertöner...
Die Links zur Frequenzweichenentwicklung kannte ich zwar, hab aber beim erneuten Lesen gemerkt, wieviel ich davon einerseits vergessen hatte, wie weit aber die "Anleitungen" zum richtigen Messen doch auseinandergehen. Ich habe gestern nochmal eine Messorgie gemacht, Nahfeld, Freifeld, Hörplatz, gewedelt, Groundplane usw. Das hat sich gelohnt und ich glaube, dass ich ein gutes Stück weiter bin - auch bzgl. der vielen Fragen aus meinem letzten Post...
Getrennt wird jetzt (akustisch) mit 24dB LR bei 1200Hz, Chassis natürlich nicht verpolt...
Der Hochtöner ist durch ein leichtes Delay (ca. 2cm) verzögert, sodass ich die maximale Auslöschung bei verpolten Chassis auf der Hörachse erhalte. Winkelmessungen muss ich nochmal ordentlich dokumentieren.
Der Hochtönerwechsel ist also nicht mehr so dringend, wobei ich natürlich klar ist, dass der kleine Visatöner für 10€ wohl noch zu toppen sein muss.
Ich bin jetzt erstmal 10Tage unterwegs (unter anderem bei einem Kumpel, der einen 25er Sica Breitbänder in ein großes Open-Baffle-Waveguide-Fronthorn setzen will...ich bin gespannt)
Grüße und danke für die Unterstützung bis hierhin
Messungen1: aus 70cm auf Achse, gefenstert + verpolt - untere Messung aus ca. 2m Entfernung
Messung2: Beide Lautsprecher am Hörplatz gewedelt