Triple Play Coax

[Franky]

Ich möchte hier ein neues Projekt vorstellen was ich heute fertig gestellt habe.
Es ist eine neue Triple Play weil es die alten Versionen nicht mehr zu kaufen geben wird. Die Chassis SP-6/100PRO, SP-6/108PRO und sogar das WG-300 wird nicht mehr vertrieben. Mir tut das wirklich sehr leid denn diese Chassis haben mir immer viel Spaß gemacht.

Daher habe ich jetzt auf einen Coax anstelle der DT-300 WG-300 Kombi umgeswitcht.

Die neue Bestückung der Triple Play Coax wird so aussehen.

Gehäuse fast identisch zu Triple Play Kompakt

Bass: 2 x SPH-6M
Coax: https://celestion.com/product/tfx0615/

Anfänglich habe ich noch mit sehr aufwändigen Weichen gespielt die Impedanzlinearisierungen im Bass und beim Mitteltöner drin hatten. Die habe ich dann weggelassen und bin dann bei einer relativ einfachen Weiche final gelandet.

Im Hörtest an der Umschaltanlage gewinnt die neue Coax gegen die MK2 gerade im Mittel-Hochtonbereich deutlich - da bin ich selber überrascht und begeistert. Hätte ich dem Celestion anfangs garnicht zugetraut.
Das Abstrahlverhalten zeigt fast kein Bündelungsverhalten bis hin zu Winkeln bis 60°. Man hört beim wandern im Raum so gut wie keine tonalen Unterschiede.
Dadurch ist die neue Coax auch geradezu prädestiniert als Center Lautsprecher bei Kino Systemen!

Im Bass schieben die SPH-6M ordentlich - sie sind bei 38 Hz getunt während die MK2 so bei 46 Hz lag.

Werde die Tage noch Messungen, Bauplan und Schaltplan posten.

[kboe]

Bin gespannt!

[SimonSambuca]

Ich auch Liest sich sehr spannend.

[Randalf]

Gute Sache !!

[Azrael]

Da bin ich auch gespannt.

Viele Grüße,
Michael

[Franky]

Dann wil ich das Ganze mal ergänzen.




So sieht das neue Gehäuse aus. Es ist etwas breiter geworden wie bei der alten Triple Play Mk2.

Hier die dazugehörige Zeichnung




Hier die finale Frequenzweiche.



Nach etlichen Versuchen auch mit Vituixcad haben wir uns für diese Schaltung entschieden. Auf Impedanzlinearisierungen Im Bass und im Mittelton wurde letztendlich verzichtet. Sie hätten die Weiche extrem verteuert und klanglich waren die Vorteile nicht zu hören.

Hier mal Messungen des Frequenzgang im Vergleich mit der alten Triple Play MK2. Da diese ca. 3 dB lautet spielt habe ich bei der dritten Messung 3 dB hinzugegeben damit die Schriebe zur Deckung kommen.

Die TP MK2 war mit der größeren Spule vor dem Bass ausgerüstet was zu einer Mitteltonsenke führt.






Die Trennfrequenzen liegen sehr flach bei ca. 250Hz und steiler bei ca. 2300 Hz

Beim Vergleichshören mit der Triple Play MK2 hat mich die neue Coax richtig überrascht. Sie klingt offener, detailreicher und insgesamt gerade auch bei Stmmen sehr realistisch. Die Basswiedergabe geht tiefer und lässt auch nichts an Präzision vermissen. Das Polyprop im Bass mit Papier im Mittelton bruchlos geht habe ich schon öfter festgestellt.

Diesen Peak bei ca. 12 Khz haben wir nicht eingeebnet weil er unter Winkeln verschwindet. Überhaupt strahlt der Coax sehr breit ab. Bis zu Winkeln von 60° (Abstrahlwinkel 120°) ist so gut wie kein Höhenabfall zu erkennen.

Im Datenblatt des Celestion ist eine ausgeprägte Membranreso bei ca. 4200 Hz zu erkennen. Die wird von dem 2,7 µF Kondensator über der 0,47mH Spule vor dem Mitteltöner komplett eleminiert.

Der Einbruch bei 120Hz und die Senke um 320 Hz ist raumbedingt.

Ich habe leider vergessen Klirrmessungen und Winkelmessungen zu speichern. Aber auch in Sachen klirr zeigt die Box ein sehr gutes Verhalten was ich dem Celestion Koax anfangs garnicht zugetraut hätte.

Hier gibt es noch die Stückliste als PDF Datei:

Triple Play Coax Stueckliste.pdf

[Micha_HK]

Hallo,

danke Franky. Würde mit einer 45° schrägen Front auch einen tollen Atmos Deckenlautsprecher ergeben. Heutzutage misst eh jeder AVR die LS im Raum ein und da würde der geänderte Bafflestep sicher ausgeglichen, oder?

VG
Michaél

[Franky]

Kenne mich mit Atmos und Kinosystemen nicht so aus. Aber ich denke das sich das mittels Einmessung regeln lässt.

[Franky]

Nach was zur Dämmung. Das Bassabteil wird an den Seiten, Rückwand und an Boden und Deckel mit 40er Noppenschaumstoff belegt. Das Mitteltongehäuse wird mit Dämmwolle so aufgefüllt das der Koax mit leichtem Gegendruck angeschraubt wird. Die Frequenzweiche habe ich auf einem Brettchen montiert was durch die Bassöffnung passt und dann auf der Rückwand verschraubt.

[Franky]

Für die die noch was mit Weichen z.B. in Vituixcad spielen wollen

Hier die Messdaten der unbeschalteten Chassis in der Box. Bei den TXT Dateien muss der Header entfernt werden. Dann kann Vituixcad und Boxsim die Daten lesen. Es sind Messungen von Impedanz Phase und SPL Phase.

[Hitower]

Hi Franky

Danke für das "Upgrade" oder besser Refresh.

Das das WG-300 rausfliegt ist ärgerlich, war doch irgendwie immer mein Liebling beim Bauen, gab ja auch modifikationen. Hab sleber einige Modifiziert (geschliffen, Schraublöcher entfernt etc.)
Evtl taucht ja ne STL oder so auf, da es ja tut was es soll. :-)
Ein Set hab ich mir noch bei Kleinanzeigen geschossen... das wird auf jeden Fall wieder ne kleine Tripleplay ähnliche Box...

Da ich immer ein freund der 2/3 Tripleplay war (oder dessen Clone wie P-Audio FN-100, Easter, PAB irgendwas) die Frage: wird es ggf. eine Version mit nur "einem" Bass geben?

Grüße aus Hamburg
Daniel

[Franky]

Ja, habe ich auf dem Zettel. Da der Celestion recht langhubig ist habe ich die krude Idee den sogar parallel in demselben Volumen spielen zu lassen wie den Bass. Weiß nicht ob sowas schon mal gemacht wurde zwei unterschiedliche Chassis in einem Gehäuse parallel zu betreiben und unterschiedlich zu beschalten. Werde mal schauen ob sich das mit AJhorn simulieren lässt.

[Franky]

Die Planung ist nun den Celestion Koax mit dem SP-8/150PRO zu kombinieren - sozusagen eine MOMO-X oder MOMO-COAX. Muß mal mit der Klang + Ton reden was da machbar ist. Gezeichnet ist die Box schon und auch das Holz ist bestellt. Ich mache dann ein neues Thema auf.

Ich habe auch daran gedacht den SPH-200CTC oder SPH-200TC mit parallel geschalteten Schwingspulen zu verwenden. Die kommen in 20 Liter 10-15 Hz tiefer wie der SP-8/150PRO, brauchen aber ein langes Bassreflexrohr. Wenn wir die KEF-BD139 Passivmembran hätten wüsste ich was ich tun würde.

[Jesse]

...brauchen aber ein langes Bassreflexrohr.

Vielleicht reicht es ja, die virtuelle Verlängerung durch eine Innenwand zu nutzen um die BR-Rohr-Länge auf ein vertretbares Maß zu bringen (z.B. innen entlang der Schallwand einen rechteckigen Kanal bauen).

[ArLo62]

Zwei Dayton Audio DS215-PR könnten auch gehen Kosten pro Stück um die 35€. Bei moderatem Pegel reicht vielleicht auch eine.
Ich habe zwei hier für ein Projekt. Qualität ist sehr gut.

[Franky]

Ja. ich baue mal was mit Kanal um die Ecke. Und für mich privat was mit KEF BD-139, dem SPH-200CTC und dem Celestion TFX0615. Habe noch einige der Passivmembranen in meinem Fundus.

[BDE]

Hi Franky,

hast Du mal versuchte die Dustcap zu entfernen (z.B. mit Aceton)?
Bei großen Coax-LS habe ich damit gute Erfahrungen gemacht um den Hochton-FG zu begradigen, ggf. noch den Übergang vom HT zum TT-Konus optimieren (3D-Druck).

Mit dem habe ich gerade eine kompakte 20 Liter Box zusammen mit dem Koax TFX 0615 gebaut. Wir waren beim ersten Abhören regelrecht geflasht was die Performance dieser Kombi anbetrifft. Auch der Bass ist eine Granate. Wird demnächst in der Klang+Ton erscheinen.

Anhang 73619

Gibt es weitere Details zu dem LS? Wirkungsgrad, ggf. auch Messungen, Weiche etc?
Könnte mir den auch gut für ein Heimkino vorstellen...

[Franky]

Ähm, hast Du denn den Thread nicht von Anfang an gelesen? Da ist alles angegeben. In der nächsten Klang+Ton kommt wohl der Test.

Oder meinst Du die Triple-X mit dem 8" Celestion Bass? Da mache ich demnächst einen neuen Thread für auf. Die Schaltung ist aber ganz ähnlich nur angepasst an den 8 Ohm Tieftöner. Oben herum gibt es ganz leichte Änderungen. Der Wirkungsgrad der Triple-X liegt so 1,5 dB höher.