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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spannugsteiler?



Dirk-S.
17.02.2015, 18:01
Hallo zusammen
Ich möchte mich an ein neues Projekt wagen.

Vorab möchte ich mir aber ein paar gedanken machen.

Ichh habe die möglichkeit den Hochtöner mit einem Reihenwiderstand oder einem Spannungsteiler auf meinen gewünschten Pegel zu bringen.
Was ist klanglich vorzuziehen und warum.

gruß Dirk

LötpistolenMan
17.02.2015, 18:51
Hallo Dirk,


ich verwende einen Reihenwiderstand im HT-Zweig, vor dem Filter platziert. Soweit ich das richtig verstanden habe, ist das für Filter zweiter Ordnung und höher sinnvoll und klingt m.E. knackig.

Ist hier gut erklärt:

http://www.hifilab.de/hifilab/pdf/weichenabstimmung.pdf

LG

Manuel

newmir
17.02.2015, 21:38
Die Aussagen in dem Artikel zu klanglichen Einflüssen und die dort angegebenen Begründungen halte ich teilweise für fragwürdig.

Gazza
18.02.2015, 00:22
Moin,

Das sehe ich ähnlich wie Michael und ich will daher mal versuchen einen anderen eher pragmatischen Ansatz abseits von vermeintlichen Klang-Dogmen anzubieten. Als Beispiel habe ich den Battle-HT aus unserer Battle-Box (Quintessenz 2.5 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=9589)) gewählt.

Hier der FG der Gesamtbox und der Einzel-FG des HT:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20921

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20922

Ziel war es für uns, den HT bei 90dB und leicht fallender Charakteristik der Box schön linear spielen zu lassen. Ohne Pegelsenkung durch Spannungsteiler sieht der FG des HT so aus:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20923

Es wird hier deutlich, dass der Spannungsteiler nicht nur den Pegel senkt, sondern auch den FG in unserem Sinne 'verschiebt'. Man könnte das natürlich auch mal nur mit einem Serienwiderstand versuchen. Daher habe ich im Folgenden mal den Spannungsteiler entfernt und durch einen Serienwiderstand ersetzt, den ich schrittweise simuliert erhöht habe (Simu ab hier also nur mit Serienwiderstand / beginnend mit 1 Ohm und endendend mit 10 Ohm):

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20924

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20925

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20926

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20927

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20928

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20929

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=629&pictureid=20930

Ich hoffe es wird klar, dass sich der gewünschte FG bei entsprechender Flanke und 90dB mit einem einfachen Serienwiderstand nicht herstellen lässt. Dass die Quintessenz mit Spannungsteiler deshalb klanglich negativ aufgefallen wäre, würde ich nicht unbedingt sagen;):D. Ich meine in Erinnerung zu haben, dass Esoy seine Battle-Box auch dadurch verbessern konnte, dass er einen Spannungsteiler benutzt hat, weil das im Gesamtkonzept der Beschaltung in seinem Fall dann besser passte bzw. mehr Möglichkeiten eröffnete. Wenn es mit einem einfachen Sereinwiderstand funktionierte, hätten sowohl Christian als auch Alex und ich sicher auch den genommen.

Daher glaube ich, dass man da beinahe sprichwörtlich 'die Kirche im Dorf lassen muss' und eher schauen sollte, dass die Box insgesamt vernünftig beschaltet ist. Ich würde mir da zunächst keine grauen Haare wachsen lassen, ob ich das mit Spannungteiler oder Serienwiderstand erreiche.

LG Gazza

Olaf_HH
18.02.2015, 06:13
Hi Gazza
vielen Dank für deine eingestellte Simulationsreihe.
Mann könnte also über nur einen Serienwiderstand einen zu starken Hochtonanstieg entgegenwirken ?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast Du in der Simulation den Spannungsteiler belassen, aber den Serienwiderstand schrittweise erhöht, oder ist deine Simu ohne den Parallel R ?

Gazza
18.02.2015, 08:21
Moin Olaf,

danke für den Hinweis; das war tatsächlich versteckt bis misverständlich. Ich habe den Post nochmal editiert, um deutlich zu machen, was ich simuliert habe. Die ersten beiden Bilder zeigen den Gesamt-FG und den HT-FG mit korrekter Beschaltung durch Spannungsteiler. Das dritte Bild zeigt den HT beschaltet ohne Pegelabsenkung, um zu zeigen, dass der Spannungsteiler mehr macht, als nur den Pegel zu senken.
Alle danach folgenden Simus zeigen, dass ich mit einem einfachen Serienwiderstand eher nicht auf ein gleiches Ergebnis komme, weil ich bei einem 2,2 (oder 3,3; weiß es nicht mehr genau) Widerstand zwar den gewünschten Verlauf des HT habe, dieser aber immer noch zu laut spielt. Danach führt ein weiteres Erhöhen des Serienwiderstandes zum 'Aufbuckeln' des HT.

Sorry wegen der Verwirrung:)!

LG Gazza

newmir
18.02.2015, 08:46
Ein Serienwiderstand oder ein Spannungsteiler ist technisch gesehen hier kein Gegensatz, sondern dasgleiche. Auch ein reiner Serienwiderstand bildet zusammen mit dem vorhandenen Gleichstromwiderstand des Lautsprechers schon einen Spannungsteiler.

Nimmt man einen Parallelwiderstand jetzt noch parallel zum Lautsprecher hinzu, dann hat man nicht ploetzlich ein anderes physikalisches Gebilde (warum sollte das jetzt ploetzlich besser oder schlechter klingen?), aber jetzt sieht jeder den jetzt offensichtlichen Spannungsteiler.

Mit einem sehr hohen Parallewiderstand naehrt man sich physikalisch dem reinen Serienwiderstand an. Ein niedrigerer Parallelwiderstand ermoeglicht es, die Impedanz des Gebildes aus Lautsprecher und Parallelwiderstand zu senken. So kann man mit Serienwiederstand und Parallelwiderstand in Kombination die Pegeldaempfung des Lautsprechers und die Impedanz dieses Teils der Schaltung gleichzeitig in gewissen Grenzen unabhaengig voneinander beeinflussen. Bei einem reinen Serienwiderstand kann man das nicht (hier gibt es einen festen direkten Zusammenhang zwischen Impedanz und Pegelabsenkung). Aber das schliesst nicht aus, das man im Einzelfall nur mit einem Serienwiderstand eine vernueftige Weiche hinbekommt. Und dann spricht nix dagegen das zu tun.

Die Impedanz hat natuerlich immer eine Rueckwirkung auf die restliche Weichenschaltung. Zudem wird die Sache noch komplizierter, da der Lautsprecher ja ein komplizierteres Ersatzschaltbild aufweisst und nicht nur Gleichstromwiderstand ist. Deswegen gibt man das ganze ja in z.B. BoxSim ein, weil das in der Praxis sonst alles ein bischen unuebersichtlich wird. Aber einen grundsaetzlichen Vorteil in der einen oder anderen Richtung sehe ich nicht. Unterschiede, die da jemand gehoert haben mag, gehen sicherlich auf das Konto eines nicht wirklich identischen Frequenzverlaufes.

Zusammenfassung: Im Einzelfall, kann es immer einfacher sein mit dem einen oder anderen Ansatz zum Ziel zu kommen.

LötpistolenMan
18.02.2015, 09:10
Zitat:

Alle danach folgenden Simus zeigen, dass ich mit einem einfachen Serienwiderstand eher nicht auf ein gleiches Ergebnis komme, weil ich bei einem 2,2 (oder 3,3; weiß es nicht mehr genau) Widerstand zwar den gewünschten Verlauf des HT habe, dieser aber immer noch zu laut spielt. Danach führt ein weiteres Erhöhen des Serienwiderstandes zum 'Aufbuckeln' des HT.

Sorry wegen der Verwirrung:)!

LG Gazza[/QUOTE]



Hallo Gazza,

vielen Dank für Deine Ausführungen, das war mir neu.

Demnach muss man also immer im Einzelfall schauen, wie man günstiger beschalten kann und nicht generell dem Reihenwiderstand den Vorzug geben. Wieder etwas gelernt.

LG
Manuel :idea:

newmir
18.02.2015, 09:27
.... geloescht .....